Volltext Seite (XML)
Oie Ltmgeftaliung des Dresdner Flughafens. Die Regierung leitet neue Verhandlungen ein. Der Dresdner Flughafen war bekanntlich nach dem schweren Unglück am Rande der Dresdner Heide etwas in Mißkredit' geraten und durfte von gewissen Flugzeug- typcn nicht angeflogen werden. Jetzt hat nun die säch sische Regierung unter Zuziehung von Vertretern der Stadt Dresden, der Lufthansa und der Dresdner Flug platzverwaltung mit dem Reichswehrministerium und dem Reichsverkehrsministerium erneut verhandelt. Das Ergebnis der Verhandlungen läßt erhoffen, daß bei Beginn des Sommerluftverkehrs der Dresdner Flug hafen wieder für alle Flugzeugtypen voll in Betrieb ge nommen werden kann. Aebernahme -es Reichswafferschutzes in den sächsischen Staatsdienst. Der sächsische Ministerpräsident hat dem Landtage eine Vorlage über die Übernahme von Beamten des Reichs wasserschutzes in den sächsischen Staatsdienst zugehen lassen. Aus der Vorlage geht hervor, daß die Reichsregie rung beabsichtigt, den Reichswasserschutz aufzulösen. Da aber der polizeiliche Wasserschutz auf der Elbe bisher gute Dienste geleistet hat, andererseits aber den vollbeschäf tigten Organen der sächsischen Strom- und Schiffahrts polizei nicht übertragen werden kann, muß die Regierung auf die Übernahme eines entsprechenden Teiles des Reichs wasserschutzes zukommen. Die zwischen Reich und Sachsen geführten Verhandlungen haben zu einer Einigung ge führt, wonach Sachsen vorbehaltlich der Zustimmung des Landtages den jetzigen Bestand (37 Beamte) des säch sischen Teiles des Reichswasserschutzes „Bezirk Oberelbe" am 1. April d. I. in den sächsischen Staatsdienst über nimmt und die Geräte unentgeltlich überlassen und eine jährliche Pauschalsumme gewährt erhält. Eröffnung der Elbe-Personenschiffahrt am 2 April. Der regelmäßige Verkehr der Elbe-Personendampfcr wird entgegen anders lautenden Nachrichten am 2. April (Gründonnerstag) auf der Strecke Leitmeritz—Dres den—Riesa für dieses Jahr eröffnet, vorausgesetzt, daß die Entwicklung der Witterungs- und Wasserstandsver hältnisse dies nicht unmöglich macht. Das noch ausstehende Frühjahrshochwasser kann immerhin noch zu einer Ver zögerung der Schiffahrtseröffnung führen. Aus sächsischen AememOepaflomenten. Wohnungsbaufragcn und Ttadtratswahl. Chemnitz. Nach einer kurzen Gedächtnisfeier anläßlich der 100jährigen Selbstverwaltung der Stadt Chemnitz stand zunächst ein kommunistischer Antrag auf der Tages ordnung des Chemnitzer Stadtparlaments, wonach das Kollegium beschließen wolle, der Rat wird beauftragt: a) unverzüglich das Wohnungsbauprogramm für 1931 auf zustellen, welches die Mittelbeschaffung für mindestens 3000 Arbeiterwohnungen einschließt; b) den Bau dieser Wohnungen der Wohnungsbau-G.m.b.H. zu übertragen; c) von der Reichsregierung einen erhöhten Anteil bei der Verteilung der Mittel für den Kleinwohnungsbau anzu fordern mit dem Hinweis, daß Chemnitz mit an der Spitze im Wohnungsmangel steht. Nach kurzer Aussprache wurde dieser Antrag dem Rat überwiesen. Die Wahl eines neuen Stadtrates für den zum Bürgermeister gewähl ten Dr. Härtwig bildete den Hauptpunkt der Tagesord nung. Es waren 82 Bewerbungen eingegangen, von denen zehn in die engere Wahl kamen. Man einigte sich schließ lich auf Dr. Glcibe, den 2. Bürgermeister von Löbau, der auch mit 31 Stimmen gegen den sozialdemokratischen Kau oidaten, der 19 Stimmen erhielt, gewählt wurde. „Handwerk - Gewerbe - Berufsschule". Die Handwerks Woche in Königsbrück. Als einzige Stadt des ganzen Bezirkes hat Königs brück die Veranstaltungen zur Neichs-Handwerkswoche mit einer Ausstellung eingeleitet, die den Ramen „Handwerk - Gewerbe — Berufsschule" trug. Tic Ausstellung wurde außerordentlich reich beschickt und von etwa 10 000 Per sonen aus der ganzen Umgebung der Stadt besucht. Äußer Vertretern des Gcwerbevereius Schwepnitz, des ^znnungs- ausschusses Kamenz und der Gewerbekammer Zittau war Syndikus Dr. Kunze vom Landesverband des Sächsischen Die Tochter -es Spielers Roman von Anny von Panhuys. 40. Fortsetzung Nachdruck verboten Wie kam sie in die Purg, was hatte sie hier zu suchen, weshalb hatte sie sich im Zimmer neben der Spielstube der Kinder versteckt? Alan hörte öfter von Kinderentführungen während oder nach der Scheidung. Wahrscheinlich hatte die jetzige Frau Dinant vorgehabt, die Kinder mit sichchu locken? Oder galt ihr seltsamer und geheimnisvoller Besuch etwa gar ihrem ersten Mann? Nun, vom Grafen durfte die Leichtsinnige nichts erhoffen. Der spielte nach wie vor abends mit seiner Wachspuppe, die lebende geschiedene Gattin exi stierte nicht mehr für ihn. Beherrscht, aber deutlich wollte sie ihr die Tür weisen. Sie trat in das schöne heimliche Gemach. Es war dunkel darin. Sie schaltete das Licht ein und blickte sich verwun dert um, denn es befand sich niemand hier. Eben folgte ihr auch schon die Pflegerin mit einem Gesicht, dem die Sen sationslust deutlich ihre Zeichen aufgedrückt hatte. Auch sie schaute sich um, flüsterte: „Wo ist sie denn?" „Hier war es dunkel, als ich eintrat", flüsterte Nora von Stern zurück, „aber sie hatte ja eine Taschenlampe oder so etwas bei sich " Nora von Stern schloß das Zimmer von innen zu, zog den Schlüssel ab und beide begaben sich in das Schlafzim mer des Grafen. Auch hier war niemand, ebensowenig ne benan. Beide suchten eifrigst, doch sie fanden keine Spur von der früheren Herrin dieses stolzen Besitzes. Plötzlich schrie Nora von Stern auf: „Sie ist uns ent wischt und derweil wir hier suche??, mag sie schon wieder zu den Kindern zurückgekchrt sein, dort Unherl sichten, ine Kinder rauben —" Sie stürmte davon, ihr nach, sa schnell sie konnte, die Pflegerin. Handwerks, Dresden, erschienen und zollte dem engen Zu sammenhalt zwischen Handwerk und Gewerbe in Königs brück größte Anerkennung. Zur Vorbereitung der Reichs Handwerkswoche war ein Jnnungsausschuß gebildet wor den, der auch nach dieser Werbewoche die Werbung für handwerkliche Wertarbeit mit allem Eifer weiterführen wird. Scheuersand statt Mlallplatten. Der Gaunertrick eines wandernden Betrügers. Ein Unbekannter täuschte in Wurzen durch An ruf in einer Gaststätte vor, daß in kurzer Zeit in der be nachbarten Molkereigeschäftsstelle ein Herr aus Leipzig ein Paket mit Kupferplatten abliefern werde, die für die Molkerei Lüptitz bei Wurzen bestimmt seien. Er bitte dar um, das Paket aufzubewahren und dem Herrn den ver langten Betrag auszuliesern. Tatsächlich erschien nach einer Viertelstunde der Unbekannte in dem Geschäft und lieferte ein Paket ab, wofür er 22 Mark forderte, die ihm von der Geschäftsführerin auch gegen Quittung ausgehändigt wurden. Als sich niemand einstellte, um das Paket wieder abzuholen, öffnete es die Frau und fand es mit Scheuer sand gefüllt. Auch in Dresden, Chemnitz und Zwickausind ähnliche Betrügereien ausgeführt worden. Tagungen in Sachsen 40 Jahre Verband Sächsischer Textilindustriellcr. Der Verband von Arbeitgebern der sächsischen Textil industrie hält am 25. März seine diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Er blickt nunmehr auf 40 Jahre seines Bestehens zurück. Der Gründer des Verbandes der Textilindustriellen von Chemnitz und Umgebung, wie auch der Gründer des erweiterten Verbandes von Arbeit gebern der sächsischen Textilindustrie war der Geheime Kommerzienrat Hermann Vogel, Chemnitz. Der Verband hat sich im Laufe der 40 Jahre zu dem größten Arbeit geberverbande der deutschen Textilindustrie und zu einem der bedeutensten Arbeitgeberverbänden im Deutschen Reiche überhaupt entwickelt. Er umfaßt heute etwa 1400 Mitglieder mit etwa 300 000 Betriebsarbeitnehmern und Heimarbeitern. Ncichsbund der Kinderreichen. Der Reichsbund Kinderreichen Deutschlands zum Schutze der Familie, e .V., Laudesverband Sachsen, hielt in Dresden eine von 187 Vertretern aus dem ganzen Frei- staate besuchte Konferenz ab. Bei der Behandlung der brennend wichtigen Siedlungs- u. Heimstättenfrage wurde aus die gegründete, mit dem Landesverbände zusammen arbeitende „Sachsenland-Siedlungsgenossenschaft" hinge wiesen. Ferner wurden behandelt die Fördererfrage, die Zentralisierung der Geldgeschäfte des Bundes und die Aufgaben des Landesverbandes gegenüber den wirtschaft lichen Notständen der Kinderreichen. Aus der sächsischen Landwirtschaft. Landwirts Notizbnclr Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, veranstaltet der Landwirtschaftliche Kreditverein Sachsen am Montan dem 30. März in seinem Sitzungssaat, Dresden, Prancr Straße 43, seine ordentliche Generalversammlung. Mit glieder haben sich durch Vorleger, ihres Slammänteiwnchcs äuszuweiscn. Staatliche Fohlen- und Stutenschauen der Kreishauplmann- schaften Leipzig, Chemnitz und Zwickau finden im kommenden Monat statt: am 15. April in Borna und Wurzen, am16.April in Bockelwitz, am 17. April in Grethen und Zwenkau, am 18. April m Frohburg und Penig, am 20. April in Jahnsdorf und Altenhain, am 21. April in Schönfeld, am 22. April in Wildenfels und Jerisau, am 23. April in Zetteritz und Otten dorf, am 27. April in Neumark und am 28. April in Oberlosa. Aus den Grenzlanden. Die Lage in Thüringen. Bedingungen der Nationalsozialisten. Die Nationalsozialisten hielten nach ihrem Auszug aus dem Haushaltausschuß in Gegenwart Dr. Fricks eine Fraktionssitzung ab, um erneut zur Lage Stellung zu nehmen. Man richtete an Dr. Baum ein Schreiben, in dem es u. a. heißt: Die NSDAP, ist nach wie vor gewillt, dem Etat, so wie er vom Kabinett verabschiedet wurde, vorbe haltlich der noch im interfraktionellen Ausschuß zu treffen den Vereinbarungen zuzustimmen. Die Kinder lagen friedlich in ihren Betten und waren schon eingeschlafen. Die beiden sahen sich an. „Man könnte glauben, wir hätten eine Erscheinung ge habt", sagte Nora von Stern kopfschüttelnd. Landmann war, derweil die zwei Frauen Dita verfolg ten, gekommen, um sie vorsichtig wieder durch seine Stube fortzubringen und fand niemand mehr vor. Er machte Licht, blickte sich suchend um, dann wurde ihm unheimlich zumute, er schlich sich in seine Stube. Er konnte weiter nichts tun wie abwarten, sagte er sich. Nora von Stern bat die Pflegerin, zu niemand über das sonderbare Erlebnis zu sprechen, sie selbst würde den Gra fen morgen nach seiner Rückkehr davon unterrichten. Die Fahrt nach Wiesbaden im Auto wollte sie morgen lieber nicht machen, sie hatte Angst, die Gesuchte hielte sich doch noch in der Burg verborgen, um sich der Kinder zu bemächtigen. Heute nacht würde sie im Zimmer neben den Kindern schlafen. „Allein lasse ich Sie heute nicht mit den Kindern, Fräu lein Charlotte", erklärte sie. Die Pflegerin holte ein paar Betten aus Nora von Sterns Schlafzimmer und machte ihr mit Hilfe der Matratze ein Lager auf dem Boden zu recht. Aber einschlafen konnte Nora von Stern nur schwer, das seltsame Auftauchen dieser Frau hier, an die sie längst wie an etwas vollkommen Gefahrloses gedacht, bereitete jhr großes Unbehagen. Gegen Abend saß Lothar von Brietzkow im Privatbüro seines großen Geschäftshauses in Mainz und dachte an die geschäftliche Unterredung, bie er diesen Abend noch haben würde. Er war an den Schläfen sehr grau geworden, seit er seine schöne Frau fortgeschickt, und auf feiner Stirn lag ständig ein Schatten. Er wollte noch die ihm eben vom Kon tordiener gebrachte Zeitung lesen und dann zu der Ge schäftszusammenkunft gehen. Er stützte seinen linken Ell bogen auf die Schreibtischplatte und entfaltete die Zeitung. Zur Vermeidung von Zweifeln weisen wir jedoch dar auf hin, dass unsere Zustimmung nur unter der Bedingung in Frage kommt, dass uns die Garantie gegeben wird, das? die Regierungsparteien geschlossen vor und nach den Etat- bcratungcn jeden Misstraucnsantrag gegen das Gesamt kabinett oder gegen einzelne seiner Mitglieder, so lange das Kabinett besteht, ablehnen und dass einer beabsichtig ten Zustimmung zu einem Misstraucnsantrag durch eine Regierungspartei der Rücktritt des Gesamtkabinetts vor- auszugchen hat. Andernfalls behält sich die Fraktion der NSDAP, nach jeder Richtung hin freie Hand vor. Am -as Deutsche Aationaltheater. Das „Heiligtum Deutschlands". Die Deutsche Volkspartei hat im Thüringer Landtag einen Antrag eingebracht, der die Landesregierung ersucht, das Deutsche Nationaltheater in Weimar künftig zu an deren als rein künstlerischen Zwecken nicht mehr zur Ver fügung zu stellen und alle anderslautenden Beschlüsse aus früherer Zeit mit sofortiger Wirkung aufzuhebcn. Aus nahme aus besonderen Gründen sind nur zulässig, wenn sie vom Staatsministerium beschlossen werden. Auch Sozialdemokraten, Staatspartei und Zentrum haben wegen der geplanten nationalsozialistischen Veran staltung im Nationaltheater, dem „Heiligtum Deutsch lands", Beschwerde beim thüringischen Ministerpräsiden ten und dem Reichsministerium gestellt. Dr. Frick will diese Beschwerde jedoch unbeachtet lassen. Aus Sachsens Gerichtssäsen. Das Urteil im Kommunistenprozetz Ruckdäschel bestätigt. Leipzig. Der 1. Strafsenat des Reichsgerichts hat die Re vision gegen das Urteil der Großen Strafkammer in Zwickau vom 25. November v. I. verworfen, das im Kommunisten prozeß Ruckdäschel gefällt worden war. Wegen gefährlicher Körperverletzung und Naufhandels waren verurteilt worden: die Angeklagten Ruckdäschel zu einem Jahr sieben Monaten Gefängnis, Jahn zu acht Monaten Gefängnis, Heinrich zu neun Monaten Gefängnis und wegen Raufhandels Nötzold zu sechs Monaten Gefängnis, Gelbrich zu sechs Monaten Gefängnis, Harrant zu zwei Monaten Gefängnis, Metzler zu zwei Mo naten Gefängnis. Es handelt sich dabei um den Überfall auf Nationalsozialisten in Glauchau-Reinholdshain, bei dem ein Kommunist erstochen worden ist. Grober Vertrauensbruch eines Polizei-Verwaltungs- sekrctärs. Dresden. Der Verwaltungssekretär Willy Barniska war 2. Vorsitzender des Verbandes der sächsischen Schutzpolizei, Ortsgruppe Dresden, und vertrat in den Jahren 1929/30 den Kassierer. Er kassierte Verbandsgelder und unterschlug davon 4380 Mark, weshalb er jetzt vor das Amtsgericht zltert wurde. Der Angeklagte will durch Krankheit und Umzug in finanzielle Bedrängnis geraten sein und Schulden gehabt haben. Es ist aber festgestellt worden, daß er sich durch Aufsuchen von Spiel- klubs ins Unglück hincinritt. Er erhielt acht Monate Ge fängnis und drei Jahre Ehrverlust. Aachklange zur Landtagspräsidentenwahl. Die geheimnisvolle Stimmenabgabe. Dresden. Bei der letzten Präsidentenwahl in Landtage waren bekanntlich in der ersten Wahl sowie in der Stichwahl je 35 Stimmen für Weckel und 34 Stimmen für Kunz abgege ben worden, und bei der Stichwahl außerdem 14 weiße Zettel. Diese weißen Zettel stammten u. u auch von der Volkspartei, die eine Erklärung abgegeben haue, daß sie schwere Bedenken gegen den NattonatlozcaUsten ttunz als Vizepräsidenten trüge Run überraschte es damals außerordentlich, daß bereits am Abend des Wahltages die Dresdner Neichsaemeinschaft jung, Volksparteiler in einer Presseerklärung feststellle, daß der Ab geordnete Hardt für Kunz gestimmt habe. Die interparteilichen Auseinandersetzungen, die daraus hin entstanden und zum Rücktritt des langjährigen Fraktionsvorsitzenden Dr. Blüher führte», sind noch in aller Erinnerung. Dann aber veröffent lichte die Fraktion der DVP. ihrerseits eine Erklärung, daß die ganze Fraktion geschlossen weiße Zettel abgegeben habe Die zuerst erschienene Erklärung der jungen Volksparteiler wurde aber von dem Abgeordneten Hardt ausrechtcrhaltcn Der Dresdner Journalist Dr. Otto Bandmann war? nun in seiner. Korrespondenz die Frage auf: Wen^^ Kunz gestimmt Hatz warum hat dann Künz nur 34 statt 35 Stimme" erhalten? Man .st", so schrieb er: „geneigt den ehrenwortllchen Versicherungen des Abg. Hardt zu al^ aber hier , fallt es einem doch sehr schwer" denn die Zahlen sprechen mel zu eindeutig gegen Hardt, als daß irgend jemand an einen seltjamen Stnmnenumtausch glauben könnte." Diese Äußerungen Dr. Bandmanns veranlaßten den Abg. Hardt zu einer Beleidigungsklage, über die jetzt nach vergeblichen Eini- gungsbemühungeu verhandelt wurde. Der Beklagte erläuterte seine Stellungnahme und führte aus, das Verhalten Hardts sei erwiesenermaßen sehr widerspruchsvoll und eigenartig. AIS verantwortungsbewnßter Journalist habe er diese Dinge öf fentlich diskutieren müssen. — Der Kläger hinwider lehnte c-' Er blätterte ziemlich uninteressiert. Sein Auge fiel zufäl lig auf den Namen Pierre Dinant und nun suchten seine Augen den Anfang des Artikels, in dem der Name vorkam. Alte Bitternis stieg wieder in ihm auf. Da hatte Dita bis zum letzten Augenblick behauptet, sie liebe den Sänger nicht und war dann doch so überschnell seine Frau geworden. Er las mit immer mehr stockendem Atem: Aus Paris kommt die Nachricht von einem Mord, dem der berühmte junge Tenor Pierre Dinant, der auch in Deutschland große Erfolge feierte, zum Opfer gefallen ist. Eine Dame und ein Herr brachten den Toten, den ein Polizeibeamter nur für sinnlos betrunken hielt, in einem Auto bis vor das Haus, in dem er wohnte, legten ihn davor nieder und entflohen im Auto, nachdem sie am Gittertor geklingelt. Er hatte einen Schuß ins Herz bekommen. Man hat seine Frau, deren Scheidung von ihrem ersten Mann vor ungefähr achtzehn Monaten Aufsehen erregte, im Verdacht. Die sehr schöne junge Frau soll große Meinungsverschiedenheiten mit dem Sänger gehabt und sich mit ihrer Zofe aus seiner Wohnung heimlich entfernt haben. Sie ist eine geborene deutsche Ba ronesse und war einige Jahre mit einem deutschen Grafen verheiratet. Sie wird polizeilich gesucht. Lothar von Brietzkow saß da, als wäre er zu Stein ge worden. Was er gelesen, traf ihn wir ein ganz furchtbarer Schlag. Dita eine Mörderin, die Mutter seiner Kinder eine Mörderin? Er starrte verzweifelt ins Leere. Hatte er denn noch nicht Unglück genug gehabt, mußte nun auch noch diese Schande über ihn kommen, über ihn und die Kinder? Denn nun würde der Name Brietzkow in eine Mordgeschichte mit hin erschossen haben und ihn nach seinen. Tode mtt einem Mann- vor seine Wohnung gebracht haben. Dazu gehörten essens Nerven. Und wer wäre dann ihr Helfer gewesen bei dreiel- einklingen. Er sprang auf und lief hin und her durch das Büro- es wollte ihm nicht in den Kopf, Dita könnte den Sänge^ dunklen Tat? (Fortsetzung folgt)