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berg beim Militär ein. Es ist dies der jüngste Sohn der Brauereibesitzeri« Frau Pistorius. Der älteste Bruder trat 1883 beim Militär ein. Die Mutter dieses stattlichen Stammes steht im 6V. Lebensjahre. — Annaberg, 18. Oktober. Nach vorausgegangenem Regenwetter trat gegen Mittag im Erzgebirge ein lebhaftes Schneetreiben ein. — In der Nähe der Schießstände der Zwickauer Garnison gingen die Pferde eines herrschaftlichen Geschirres durch. Die Tiere rasten die abfallende Straße hinab. Frau Hüttendirektor K. wollte aus dem Wagen springen, stürzte jedoch, wurde eine Strecke geschleift, überfahren und erheblich verletzt. Der Wagen wurde beschädigt. — Seiffen. Ein köstliches Geschichtchen vom Bor stentier wird hier viel belacht. Einer der braven Seiffener Einwohner nannte ein feistes Schweinchen sein eigen und liebte es als großer Tierfreund, nicht nur das Wachstum des Rüsseltieres zu bewundern, sondern gestattete dem Tiere auch, da es im Stalle zu enge, frei herumlaufen zu dürfen. Abens fand sich das Schweinchen regelmäßig in seinem Heim wieder ein. Wer beschreibt aber den Schreck des Mannes und seiner liebenden Gattin, als eines Abends der Beherrscher des Saustalles nicht wieder kam. Suchend liefen beide von Haus zu Haus, allein aber nirgends fand sich das gesuchte Tier. Jammernd kehrten sie nach Hause zurück; noch immer war der Stall leer. Da hörten sie plötzlich aus der „guten Stube" seltsames Geräusch. Ahnungsvoll stürzten sie hinüber und sahen, wie sich das Borstenvieh in begreiflichem Drange nach Höherem den Salon zur Wohnstätte erkoren. Das Schwein hatte be reits den Salon, seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend, eingerichtet, so daß es dort in des Wortes vollster Bedeutung — schwetnemäßig aussah. Tische und Stühle waren um gestürzt, Decken und Sessel waren zerfressen, das Sofa war zerschlitzt, daß es selbst einer Rumpelkammer nicht mehr zur Zierde gereichen würde. Dazu das liebliche Ge misch, in dem das Schweinchen, vor Behagen grunzend, lag! Bis jetzt soll dos arme Vieh noch nicht wieder auf seinen gewohnten Spaziergängen, zum größten Bedauern der teilnahmsvollen Nachbarn, zu erblicken gewesen sein. — Waldheim, 17. Okt. Wahrheit oder Jägerlatein? Eine seltene Jagdbeute hatte, wie der „W. Auz." meldet, vorgestern Herr Gutsbesitzer Faust in Massanei. Es ge lang ihm, im Garten oes Herrn Gärtner Böttcher einen veritablen Wolf zu erlegen, der sich schon einige Zeit in der Umgegend herumgetrieben und verschiedenen Schaden aagerichtet hatte, aber allen Nachstellungen zu entgehen wußte. Das mäßig große Tier ist wahrscheinlich einer Menagerie entlaufen. Hm! — Die städtischen Kollegien in Reichenbach i. V. beschlossen die Ausschreibung der infolge Pensionierung des Bürgermeister Klinkhardt freigewordenen Bürgermeister stelle mit einem pcnsionsberechtigten Gehalt von 7000 Mark. Die Meldefrist ist bis Mitte November anberauwt. — Mittweida. Der sozialdemokratische Pastor a. D. Göhre, der sein Reichslagsmandat niedergelegt har, will nach den Andeutungen der nationalsozialen „Hilfe" wiedergewählt werden. Das Blatt schreibt: „Göhre sieht die Niederlegung des Mandats nicht als das Ende seiner politischen Laufbahn an, sondern will nur seinen Wahl kreis in der denkbar schärfsten Form vor die Frage stellen, ob er mit ihm geht oder nicht. Wenn es ihm gelingt, dann hat er allerdings eine Stellung, die auch durch kein Parteigericht nicht mehr zu erschüttern ist, denn eine Neuwahl unter jetziger Sachlage würde bedeuten, daß der Wahlkreis ihm selbst im Fall der Parteiverurteilung Treue halten will." Tie „Hilfe" hält es für ausge schlossen, daß Sozialdemokrat gegen Sozialdemokrat kan didiert. — 1090 Turnvereine zählte om 30. September d. Js. der 14. Turnkrcis (Königreich Sachsen). — Wie uns mit geteilt wird, ist die Frist für die unentgeltliche Beförderung von Liebesgaben für die Ueberschwemmten im Stromgebiete der Oder auf den sächsischen Eisenbahnstrecken bis zum 1. Juni 1904 verlängert worden. Nähere Auskunft erteilen die Güter abfertigungsstellen. Letzte Nachrichten. Halle, 19. Okl. Aus dem Provinzial-Zentral-Ge- fängnis sind in der Nacht zu gestern eine Anzahl Sträf linge ausgebrochen. 8 Verbrecher überrumpelten die Auf seher, erwürgten einen von ihnen, verletzten zwei lebens gefährlich. Militär und Polizei haben sich zur Verfolgung der Flüchtlinge aufgemacht. Berlin, 19. Okt. Die angekündigte Konferenz der deutschen Finanzminister findet bereits heute statt. Neyork, 19. Okt. 2 Arbeiterzüge der Pennsylvania bahn kollierten unweit Orcnton und New Jersey. 16 Arbeiter waren tot, 13 schwer verletzt. Es herrschte dichter Nebel. Nirchennachrichten. Grumbach. Mittwoch, den 21. Oktober. Vorm. 10 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Rshrsdorf. Mittwoch abends 7 Uhr Missionsstunde im Pfarrhaus. Aur in Hn. ad» UN? IN tu -- Die von vielen Seiten angestrebte und gewünschte Saubächtalstraße Wilsdruff-Gauernitz ist insofern einen Schritt näher gerückt, als sich nunmehr die linke Elbuferstraße von Gauernitz bis Meißen seiner Verwirk lichung zu nähern scheint. Die Staatsregierung hat für diesen Bau 500000 Mk. ausgeworfen, er konnte aber nur von Dresden nach Gauernitz ausgeführt werden, da die Besitzer einiger weiter stromab gelegenen Rittergüter sich weigerten, das erforderliche Land unentgeltlich abzutreten. Es soll n un der Enteignungsweg beschritten werden und bewilligten d ic Meißner Stadtverordneten dieser Tage zu diesem Zwecke 17500 Mk. Sobald nun diese Straßenstrecke ihrer Ver wirklichung entgegen gehen sollte, ist lebhaft daran zu denken, daß die oben erwähnte Saukochtalstraße eben falls erbaut werden könnte. Von einem Stroßen-s und Wasser-Bau verständigen Herrn liegt uns über diese- Straße beigedrukter Plan und nachstehende Zuschrist cn einen hiesigen Einwohner vor. Das Schreiben lautet: „Ihrem Wunsche gemäß erhalten Sie keigehend einen Üebersichtsplan für die Saubachtalstraße. Die Baukrsten beziffern sich für eine 8,0 m breite Straße auf rund 236000 Mk., die Landevtschädigungskosten außerdem auf rund 40000 Mk. Auf das Stein'sche Angebot ist das Königliche Finanz-Ministerium wegen der gleichzeitig ge stellten Bedingungen nicht eingegangen, der bezügliche Bei trag fällt also weg, während die ganze Angelegenheit z. Z. zur Seite gelegt werden mußte, namentlich auch, da die Stadtgemeinde Wilsdruff in ihrem Gesuche wünschte, doß eine CtaotssOcße gesckosfin werden scllte. Tie Steigungen wcrdir lltlrnmöß heckst geringfügig und gegenüber der jetzigen Verbil dung ;wischen Wilsdruff und Meißen werden wtsentl'ckc Verteile errungen. So lange aber das zum Bau nötige Lord nickt unentgeltlich zur Verfügung gesiebt, die Unterboltrngspflicht feiten der be teiligten Gemeinden ruckt übernommen wird und wovög- l'ch noch Geldbeiträge geleistet werden, ist an Erfüllung des Wunsches so vieler ruckt zu denken. Ihre Meinung wegen Anlage einer Bahn ist ganz zu verwerfen. Der davon zu erwartende Nutzen ist verschwindend. Dagegen verdient eine Gleisanlage in dem Straßeukörpcr mit elek trischen Betrieb vollste Empfehlung. Ter Geldbedarf dafür kann mit 250000 Mork mindester s veranschlagt werden. frauen-Zchönkettr verleiht ein zartes, reines Gesicht, rosiges, jugendfrtsches Aussehen, weiße, sammet weiche Haut und blendend schönen Teiut. Alles dies erzeugt: Radebeuler z,«i!«iipm<i Lilienmil»-5eife von Wcrgmcrnn L Ko., Wadebeut-Dresden allein echte Schutzmarke: Steckenpferd. ßSt. 50 Pf- bei: Apotbokor Irscbs8cbel. HechWWsvlmlm halt vorrätig Buchdruckerei -. Bl. Herren- und * Waben-MI ei düng Anfertigung nach Maß. 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