8 Kütienlazer öer Kanyamwe§i Vei Sar-es-Kalaam. Der Hauptort des deutschostasrikanifchen Besitzes ist bekanntlich Dar-eS-Salaam, dessen Bedeutung sich in den letzten zwei Jahrzehnten in ganz außerordentlicher Weise gehoben. DaS Aussehen der Stadt hat sich völlig verändert und immer noch ist die Baulust rege, die den Ort nach einem Generalplan systematisch erweitert. Für bequemste Verkehrswege ist hinlänglich gesorgt, denn sämtliche Dampser der deutschen Ostafrikalinie legen dort an, so daß die Hauptstadt unserer Kolonie in direkter Verbindung mit Hamburg, Lissabon, Marseille usw. mit Bombay und den südafrikanischen Häsen steht. Der Verkehr ist ein sehr reger, wenngleich die Einsuhr immer noch erheblich die Ausfuhr übersteigt. Eingesührt wurden namentlich Baumaterialien und Konsumartikel sür die sehr zahlreichen Europäer in der Stadt selbst und im Hinterland, denn Dar-es-Salaam ist mit der Zeit auch ein Hauptplatz sür den Karawanenvcrkehr geworden, der sich in srüheren Jahren fast ausschließlich in Bagamoyo abwickelte. Als die besten Arbeiter in ganz Ostasrika sind die Wanyamwezi bekannt, deshalb gibt sich auch die Regierung die größte Mühe, diese brauchbaren Leute möglichst nach der Küste zu ziehen und zur Ansiedlung zu veranlassen. DaS ist aber nicht >o leicht, wie man nach Lage der Dinge annehmen sollte. Der Wanyamwezi verläßt nur ungern seine heimatliche Scholle und die große Mehrzahl von ihnen sind Karawanenträger, die sich bloS sür eine Reise nach der Küste und zurück in ihre Heimat auwerben lassen. Trotzdem hat man bereits eine erkleckliche Anzahl zur Niederlassung in Dar-es-Salaam zu bewegen vermocht, und daS von ihnen errichtete Hüttenlager, das unsere Illustration zeigt, macht einen ganz anheimelnden Eindruck. Der Aufbau der kleinen Wohnungen bereitet den Eingeborenen nur wenig Schwierigkeiten: ist GraS und ein paar Stangen in der Nähe, so sind sie mit dem ganzen „Haus" in einer halben Stunde fertig. An Uebung fehlt es ihnen nicht, denn auf dem Marjch bauen sie sich täglich solche Hütten für die Nacht zum Schutz gegen Wind und Wetter. .