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Wilsdruffer Tageblatt : 10.12.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193112101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19311210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19311210
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-12
- Tag 1931-12-10
-
Monat
1931-12
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 10.12.1931
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zieh! und sich bei dauernder Gesundheit zu mächtigen Krvnenbäumeu entwickelt, zieht die Sauerkirsche mehr einen sturmgeschiitzten Stand platz in tieferen Lagen vor und ist hier alljähr lich ein regelmäßiger und dankbarer Fruchtträger, der seinem Besitzer die nötige pflegliche Unter haltung fast immer reichlich lohnt. Auch Zwctschen und Pflaumen begnügen sich mil geringeren Bodenarten und kommen auch noch gut in rauhen und windigen hohen Lagen fort, wenn nur genügend Feuchtigkeit vorhanden ist, wogegen die besseren Pflaumen urten, Mirabellen und Renekloden, zum guten Gedeihen durchweg bessere Bodenverhältnisse und geschützte Lage beanspruchen. Außerdem muß der Boden kalkreich sein und der Untergrund gleichmäßige Feuchtigkeit halten, sollen die Bäume gut tragen und ihre Früchte groß und schön entwickeln- — Dagegen verlangen die ebenfalls zum Steinobst gehörigen Pfirsiche und Aprikosen kräftigen und kalkhaltigen, sandig lehmigen, lockeren und feuchten Untergrund sowie eine warme, möglichst eingekesselte Lage. Als Busch- oder Halbstammbäume tragen sie am besten in den Hergkesseln unserer Weinbau gebiete, wo sie Schutz vor Nord- und Nordost winden haben; als Spalierobst sollten sie nur an windgeschützten, nach Südwesten oder Südosten gerichteten Wänden oder Mauer» angepflanzt werden. In kalten Niederungen und in nörd ¬ lichen Gegenden versagt nicht nur ihre Frucht barkeit, sondern auch die einzelnen Früchte selbst bleiben klein und geschmacklos. Birnen wachsen am besten und sind am ertragreichsten in kalkreichen, mehr schweren als leichten, tiefgründigen Bodenarten, damit ihre tiefgehenden Wurzeln auch noch in den unteren Bodenschichten Nährstoffe aufnehmen können. Die feineren Tafelsorten und späten Herbst birnen sind besonders anspruchsvoll, da ihre Früchte in festen Bodenarten und in rauhen Lagen leicht rissig und steinig werden und dadurch ein krüppeliges Aussehen bekommen. Die Früh- und Wirtschaftsbirnen sind da gegen weniger empfindlich und gedeihen in jedem nur einigermaßen guten Boden, sofern er ini Untergründe nicht mit stehender Nässe behaftet oder zu fest oder gar steinig ist, so daß die jungen Wurzeln nicht tief genug ins Erdreich Hineindringen können. Am anspruchsvollsten an Boden, Standplatz und Klima ist der Apfel, und man kann wohl sagen, daß der beste Boden für ihn gerade gut genug ist. Er geht niit seinen Wurzeln mehr in die Breite und bei weitem nicht so tief wie die der Birnen, so daß er insbesondere für flachgründige Böden der gegebene Obstbaum ist. Am wüchsigsten und kräftigsten entwickelt sich der Apfelbaum in kalkhaltigen Lehm- und Tonböden, in denen neben viel Mergel und brandigen! Sand auch reichlich Kali vorhanden ist. Feuchtigkeit im Untergründe liebt er nur bis zu einem gewissen Grade. Plätze mit zu hohem Grundwasserstande sind deshalb zur Anpflanzung von Äpfeln nur dann brauchbar, wenn das Grundwasser durch eine entsprechende gute Entwässerung (Dränage) sicher abgeleitet werden kann. Im übrigen gilt auch von Äpfeln das von den Birnen Gesagte: Je edler die Sorte, desto größer die Bodenansprüche, so daß man bei der Sortenwahl von vornherein hierauf Rücksicht nehmen muß, um vor späteren sicheren Enttäuschungen in dem Gedeihen und der Fruchtbarkeit der Obstbäume bewahrt zu bleiben. Sehr genügsam in ihren Lebensbedingungen sind die Quitten, und zwar sowohl die längliche Birn- als auch die runde Apfelquitte. Sie nehmen mit jedem nur einigermaßen kultivierten Boden und selbst noch mit den unwirtlichsten Plätzen vorlieb und bringen trotzdem als Büsche oder Halbbäume alljährlich eine gute Ernte aber das doch nur, wenn nur der Untergrun nicht gar zu hart und trocken ist. Wer sich nun niit dem Gedanken trägt, im kommenden Frühjahre Obstbäunie anzupflanzen, um alte Bäume durch junge, tragkräftigerc zu ersetzen oder sogar eine neue Obstbauman lage zu schaffen, der beachte diese vorstehenden praktischen Winke rechtzeitig. Viel Schaden kann dadurch verhütet werden. Gi. AbwehlkrSste und Anfälligkeit des Tierkörpers gegen die Ansteckung Der lebende Körper steht den Bakteriengiften nicht völlig wehrlos gegenüber. Er verfügt über Abwehrkräfte, um die eingedrungenen Krankheits erreger unschädlich zu machen. Atan unterscheidet eine angeborene und eine erworbene Widerstands- stihigkeit. Über das Wesen der angeborenen Wider standsfähigkeit ist noch recht wenig bekannt, wir wissen aber, daß sie besteht und ganzen Tier- gattnngen oder gewissen Rassen oder manchmal sogar einem einzeinen Individuum gegen gewisse Seuchen eigentümlich sein kann. Die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegen Krankheitserreger kann durch verschiedene Mittel allgemeiner Natur, insbesondere durch zweckmäßige Fütterung und Haltung der Tiere, gesteigert oder umgekehrt kann die Anfälligkeit für Erkrankungen ! Empfänglichkeit, Disposition) durch Fütterungs- nnd Haltungsfehler erhöht werden. So ist es bekannt, daß Unterernährung, Überanstrengung, übertriebene Milchleistung, einseitige Fütterung, Erkältung, Züchtungsfehler usw. Neigung zu Er- ' Kränkungen schaffen. Sehr ungünstig wirkt auch die dauernde Haltung der Tiere in dunklen, schlecht gelüfteten Stallungen auf ihre Gesundheit ein, während im Gegensatz hierzu freie Bewegung, Sonne und Luft eine Steigung der Abwehrkräfte des Tierkörpers bewirken wird. Schließlich sei erwähnt, daß sich bei vielen Krankheiten durch den Ablauf des Krankheits prozesses im Körper ganz besondere (spezifische) Abwehrstoffe gegen die eingedrungenen Erreger bilden, die dem Körper eine große Schutzkraft (aktive Immunität) verleihen. Gegen manche Krankheiten gelingt es, eine gewisse Seuchensestig- keit oder Immunität durch Impfungen zu erreichen. Mit Erlaubnis des Verfassers bringen wir vorstehende Abhandlung aus dem in dem Verlag der Molkeretzeitung in Hildesheim nen erschienenen Werk von vr. Ehrlich, Die wichtigsten Seuchen und Krankheiten der Milchkühe (Wesen, Borbeuge, Bekämpfung) und das Reichsmilchgesetz, zum Abdruck. Das sehr leicht und verständlich geschriebene kleine Buch enthält: Ursachen und Wesen der Seuchen, in ausgezeichneter Darstellung, Allgemeine Maß nahmen zur Gesunderhaltung der Milchkühe, Die bedeutungsvollsten Seuchen und Krankheiten der Milchkühe (Euterentzündungen, Tuberkulose, Ver- kalbeseuche, Maul- und Klauenseuche, Euterpocken. Paratyphuserkrankungen der Kühe und Kälber. Unfruchtbarkeit der Kühe und Rinder nnd sonstige Krankheiten von milchwirtschastlicher Bedeutung) und das Neichsmilchgesetz mit besonderer Be rücksichtigung seiner Anforderungen an die Ge sundheit der Kühe. Der Verfasser legt großen Wert auf die Verbreitung der Kenntnisse über das Wesen der Seuchen und Krankheiten, wodurch das Verständnis für Abwehr- und Borbeuge maßnahmen, die ausführlich behandelt werden, sehr erleichtert wird. Da auch das Erkennen der Krankheiten und die verschiedenen Behandlungs maßnahmen genügend klar besprochen werden, kann das Büchlein, besonders im Hinblick auf das Neichsmilchgesetz, den Milchviehhaltern nur warm empfohlen werden. Sehr zahlreiche nnd gute Abbildungen erhöhen seinen Wert. vr. A Sine sehr einfache, gut wirkende Mausefalle und ihre Herstellung Der Landwirt muß heute mehr als je bedacht sein, wo irgendwie nur möglich, Geld zu sparen. Eine sehr gut wirkende Mausefalle stellt uns kein Fabrikant sür 8 Rps. her. Aber jeder, der einen alten oder neuen Dachziegel und einen Span oder eine Dachschindel besitzt, kann sich selber eine Mause falle zu diesem Preise Herstellen. Es ist dies kein Fasinachtsscherz, sondern ernste Tatsache. Man schneidet sich aus einer Dachschindel oder einem Holzspan drei Stückchen heraus. Das eine n (vgl. Abbildung) 6 cm lang und 1 cm breit, das andere (d) ll cm lang und 1 cm breit, das dritte (c) 7 cm lang und mich t cm breit. Das Hölzchen c wird in der Milte bloß an der einen Seite etwas ausgehöhlt. Das Hölzchen b bekommt links und rechts einen dreieckigen Ausschnitt. Die äußeren Ecken der Einschnitte müssen voneinander einen Abstand von ü cm haben. Das Hölzchen b verläuft nach rechts in eine Spitze, an die der iöder (Speck, Fleischschwarle niw.) aufgespießt wird. Die Mausefalle ist nun fertig. Jetzt kann man an das Aufstellen gehen. Hierbei wird der Dachziegel breit, mit der Nase nach oben, hingeiegt. Man hebt ihn hoch und schiebt das Hölzchen a bis ans ein Viertel Ziegel- breite unter diesen und hält das Ganze mit der sinken Hand. Unter das Hölzchen s wird das Einfache, gut wirkende Mausefalle in ihren einzelnen Teilen Die Falle ist billig, versagt nie und gibt dem Erbauer immer wieder Freude zum Aufstellen Hölzchen c etwas nach außen schiebend gestellt. An dem Hölzchen s und dein Hölzchen c wird dann das Spreizholz b mit dem Köder ganz leicht eingehakt. Die Aufstellung der Falle zeigt vorstehende Abbildung in Figur H von der Seite gesehen und in Figur L im Querschnitt. Mäuse habeir bekanntlich als besondere Eigen art das Bestreben, ihre Beute immer im Hinter halt zu verzehren. Diesen Hinterhalt markiert hier der Ziegel, der der Maus bald zum Verhängnis wird. Knuspert nun die Maus an dem Köder, löst sich das Hölzchen b aus nnd wirft meistens noch die Hölzchen n und c hinaus. Im gleichen Augen blick ist der Nager tot. Beim Fallen zerbricht der Ziegel nie, weil er immer auf das eine schwache Köderhölzchen fällt. Statt eines Ziegels kann mau auch ein Stückchen Bohle nehmen (30 bis 40 cm mal 15 bis 25 cm groß). Z Meihnachtsbäckerei Bo« Kratt vezet Nachjttheud bringen wir drei erprobte Weihnnchtsbuchsn-Rezepte, die wir unseren Leserinnen wohl empfehlen können. Absichtlich veröffentlichen wir schon jetzt diese Rezepte, damit jede Hausfrau sich rechtzeitig! die Zu taten besorgen, sowie auch mit beim Pfeffer kuchenbacken beginnen kann. Guter deutscher Honigkuchen. 1 kg guter Bienenhonig wird gekocht und über 1 Kg Zucker Massen. Man tut dann hinzu: 2250 g Mehl, vier ganze Eier, 10 g Zimt, 8 § Nelken und 4 g Kardamom, alles Gewürz fein gestoßen, 200 g Zitronat, etwas Zitronen schale, Pomcranzenfchale werden fein ge schnitten, 500 8 süße Mandeln, mit der Schale grob gewiegt, werden mit dem gekochten Zuckerhonig vermischt. Inzwischen hat man 30 x Pottasche in wenig lauwarmem Wasser aufgelöst, und alles fügt man dann zu der Masse. Der Teig wird tüchtig geknetet, er muß ein festes glattes Stück bilden und darf nicht ankleben. Dann wird der Teig auf einem mit Mehl bestreuten Brett ausgeman- gclt und mit Formen ausgestochen. Die Pfeffer kuchen werden sodann bei starker Hitze auf mit Fett bestrichenem Blech gebacken. Nürnberger Lebkuchen. 1000 8 Zuckjsr werde!« mit vier ganzen Eiern 30 Minuten lang in einer tiefen Schüssel recht schaumig gerührt. Dann fügt man hinzu: Die ab- geriebene Schale einer Zitrone, einen Tee löffel feinen Zimt, einen halben Teelöffel se-in- aestoßene Nelken, 25 g Pomeranzeuschale, 25 g Zitronat, beides fein geschnitten, und 500 g ungeschälte, nur mit einem Tuch gesäuberte, fein geriebene süße Mandeln. Alles wird im Teig mit einem Löffel durchgearbeilet, dann mit einem in Wasser getauchten Messer aus runde Oblaten gestrichen und mit einer halben Mandel oder einem Stückchen Zitronat verziert. Die Kuchen werden in einem mäßig heißen Ofen ungefähr 15 bis 20 Minuten hellgelb gebacken. Nach dem Backen werden sie mit einem Zuckerguß versehen. Der Zuckerguß wird folgendermaßen bereitet: Ein Eiweiß, ein Eßlöffel Zitronensaft und 150 8 Puder,- zucker werden zusammen 20 Minuten lang recht dick gerührt und dann -dünn auf den warmen Kuchen gestrichen. Die Masse dieses Rezeptes gibt vierzig runde Kuchen. SchokolaLenpsesferkuchen. 375 8 Honig und 500 g Zucker werden zusammen ausgekocht und über folgende Zutaten geschüttet: 1000 x Mehl, 250 g Kakao, ein halber Teelöffel Nelken^ ebensoviel Zimt und eine halbe Stange Vanille, fein gerieben. Mit drei Viertel Tasse Wasser wird -der Honigtopf ausgespült und dies zum Teig gegossen: dann werden noch 12 8 sein geschabtes Hirschhornsalz hinzu gefügt. Diese ganze Masse ist alsdann tüchtig zu verrühren und durchzukneten: ist das ge schehen, wird der Teig ausgemangelt, mit Formen ausgestochen, auf mit Fett bestrichene Bleche gelegt und im Ofen gebacken. Allerlei Neues aus Feld und Garten, Stall und Hof, Haus und Keller, Küche und Blumenzimmer Nichttragrndr Zwergobstbäume. Bei nicht tragenden Zwergobstbäumcn handelt es sich meist um Bäume, die auf Wildlingen ober einer anderen für ihre Form zu stark wach senden Unterlage veredelt sind. Es kann aber auch.der Fall sein, daß ein Baum die richtige Unterlage hat, aber zu tief gepflanzt wurde, wodurch sich an der Veredlungsstelle Wurzeln bilden, die schwach wachsende Unterlage ab- gestoßen und folglich der Baum starkwüchsig wird. Es sind ganz einfache Maßnahmen, durch .die man den Baum zum Fruchtansatz veranlassen kann. Man kann an nichttragen- den Bäumen am Stammfuß, unter der Ber- edlungsstelle, einen Drahtring anlegen oder an derselben Stelle mit dem Messer einen Ringelschnitt anbringen, um den Baum im Wachstum zu hemmen und die absteigenden Säfte zu stauen, was auf die Fruchtholz? bildung von wesentlichem Einfluß ist. Dabei darf aber nicht vergessen werden, daß der Drahtring nach ein bis zwei Jahren entfernt und erneuert werden muß, da er sonst ins Holz cinwächst und dadurch die Ursache von Krebs krankheiten werden kann und einen guten Nistplatz für allerhand Ungeziefer und Schäd linge bildet. Eine einfachere und harmlosere Zwangsmaßnahme bei tragbaren Bäumen ist folgende: Man hebe in einem Umkreis von etwa 30 bis 40 om um den Stamm einen Graben aus, ein bis zwei Spatenstich breit und etwa zwei Spatenstich tief. Alle in diesem Graben zutage tretenden Wurzeln werden ab- gestochen und die Wurzelenden mit einem Messer scharf nachgeschnitten. Nach dem Schneiden der Wurzeln wird der Graben mit recht magerer Erde aufgefüllt. Durch diese Maßnahme werden dem Baume viele Wege der Nährstoffzufuhr genommen. Das starke Wachstum läßt nach, und der Baum geht zur Fruchtholzbilduna über. Es ist eine primitive Reaktion aller Lebewesen, bei Nahrungsentzug und Schwächung sich für die Erhaltung ihrer Art einzusctze-n, und das bedeutet in diesem Falle eine verstärkte FruchtholzbildunA. Kli. Vertreibung der Spatzen ans den Schwalben nestern und Ansiedelung von Schwalben. Vielen orts ist in letzter Zeit immer häufiger beob achtet worden, daß die frechen Spatzen längst rar Ankunft der Schwalben deren Nester besetzt haben und sich jeibstverständlich von den Schwalben daraus nicht vertreiben lafjen. Die Schwalben meiden überhaupt solche Oertlich-. ketten, in denen die Spatzen in zu starkem Grade vorkommen, sehr zum Schaden der Landwirtschaft. Wo Schwalben sind, haben Menschen und Vieh weniger unter MUcken- und Flttgcnplage zu leiden, und das weniger beunruhigte Milchvieh lohnt das erwiesener-- maßen durch höheren Milchertra-g. Deshalb müssen jetzt im Winter alle Schwalbennester, die von Spatzen bewohnt sind, zerstört werden. Dann ist schon eher Gewähr geboten, daß die Schwalben sich an alter Stelle wieder an siedeln. Durch Anbrin-gen von kleinen Brett chen an Hausbalken als NestunterlBZM wird das Bauen erleichtert. Und das erforderliche Baumaterial verschaff! man ihnen dadurch, daß an geeigneter Stelle in einer flachen Ver tiefung aus Lehm, Wasser und etwas Mist eine Masse her-gestellt und feucht gehalten wird, die dann von den- Schwalben zum Bauen benutzt werden wird. Aus dem etwaigen leichten Be schmutzen der Gebäudewand muß man sich nichts machen, das tritt gegenüber dem großen Nutzen, den die Schwalben gewähren, völlig in den Hintergrund. E—w. Die Vcrfiitterung von Kartoffeln an Pferde. Während in früheren Jahren, außer von wenigen Landwirten, die Verfüttcrung von Kartoffeln an Pferde im allgemeinen für un durchführbar gehalten wurde, ist man neuer dings weitgehend dazu übergegangen. Frische Kartoffeln sind den Pferden dienlicher als solche, die bis zum Frühjahr im Keller oder in Mieten gelegen haben. Verfüttert man doch solche Kartoffeln, so sind sie gut zu entkeimen. Angesaulte Kartoffeln dürfen im Pferdefutter nicht vorhanden sein, und dann sind die Kar toffeln für Pferde unbedingt zu dämpfen. Am zweckmäßigsten ist es, die Kartoffeln frisch zu dämpfen und, nachdem sie etwas abgekühlt sind, den Pferden vorzulegen. Da außer Kartoffeln im allgemeinen noch etwas anderes Beifutter, zum mindesten eiweißreiches Beifutter, gegeben werden muß, so gibt man dieses morgens. Frische gedämpfte Kartoffeln kann man leicht mittags und abends haben, und so füttert man die gedämpften Kartoffeln zu diesen Zeiten. Es scheint sehr zweckmäßig zu sein, bei der Kartosfclversütterung möglichst langen Häcksel zu geben, und zwar auf jeden Fall länger, als es sonst bei der HaservirMiirunL üblich pk. Wer Kartoffeln verfüttert, wird selbst bald beobachten können, daß die Pferde recht gut dabei aussehen. LH. Zur Kaninchenpfleg«. Es ist bekannt, daß in der kalten Zone die kostbarsten Pelttiere leben, unter dem Einfluß der Kälte bildet sich eine dichte Behaarung und eine dichte Unterwolle. Daraus können wir Kaninchen züchter auch lernen, benutzen wir also im Winter den Außenstall und lassen wir die Külte genügend einwirken! Kälte schadet den Kaninchen nicht, sofern -der Stall trocken und gut gestreut ist, außerdem ist es bekannt, daß die Felle der Tiere, die in Außenställen leben, am besten sind. Aber auch der Einfluß des Futters auf die Güte des Felles ist groß, größer als die Züchter meistens annehmen. Nach unserer Erfahrung hat namentlich das Grünfutter einen günstigen Einfluß, besonders der Löwenzahn. Ein recht glanzreiches Fell erhält man auch durch Haferfütterung. Wird Leinsamenmehl dem Weichsuiter beigemischt, dann erreicht man ebenfalls einen guten Glanz: von Wichtigkeit ist auch die Güte des Heues, Kleeheu verdient den Vorzug. Kl. Die Abhärtung der Zuchttiere ist von Be deutung für die späteren Kücken. Die Zuchttiere sollen möglichst lange in offenen Ställen ge halten werden. Schlechte Luft schadet mehr als Kälte. Die Ställe sotten so groß sein, daß etwa auf 1 obm zwölf Kücken für den Nachtraum kommen. Für eine Ventilation ist auch an kalten Tagen zu sorgen. Zugwind muß unter allen Umständen vermieden werden. Kl. Gelbe Schmierseife. Bei großen Wäschen, besonders bei der heute viel verbreiteten Be nutzung einer Waschmaschine, bleibt oft Unter lauge zurück, die man, namentlich im kleinen Haushalt, in naher Zeit nicht verbrauchen kann. Ausbcwahren kann man aber diese Lauge nicht lange, sic wird sonst übelriechend und greift in ihrer Schürfe auch das Gefäß an. Man kann sie aber lange Zeit auf Vorrat halten, indem man Schmierseife davon kocht. Zu sechs Liter Lauge nimmt man 500 g festen Talg, 250 8 Aetznatron und 500 8 Kolophonium und setzt zunächst in einem alten, entsprechend großen Topfe die Lauge auf den Herd. Sobald sie kocht, gibt man Talg und Aetznatron dazu und läßt sprudelnd 50 bis 60 Minuten weitcr- kochcn. Dann wird das Kolophonium hinein- gcrührt, daß es sich vollkommen löst, man läßt die Masse dann noch einige Zeit forlbrodeln. Dani, schüttet man die Seife zum Stocken- in ein passendes Gefäß: auch alte Konservenbüchsen genügen dafür. Mgn bekommt eine ganze Menge bester Schmierseife, die im Verhältnis zur gekauften sehr billig und gleich dieser un begrenzt haltbar ist. Al. Hammelbraten im eigenen Fett. Man nimmt Rücken oder Keule, -doch ist letztere vorzuzichen. Die! Keule wird tüchtig geklopft, gewaschen-, nicht abgezogen, an einigen Stellen flicht inan mit einem Messer in das Fletsch, steckt in diese Oeffnun-gen Kleins ganze Zwiebeln, streut Salz auf das Fleisch und legt es in so viel kochendes Wasser, daß es n-ur halb darin liegt. Nun läßt man es ungefähr drei Stunden lang sam braten. Beim Anrichten schöpft man das Fett von der Soße und versäumt nicht, zuvor den braunen Ansatz aus der Bratpfanne sorg fältig unter die Soße zu- mischen. Bet jungen Tieren genügt eine Stunde Bratzeit für den Rücken. Fr. Ad. in K. Glühwein von Schlehen. Ein Liter Schlehen beeren werden mit einem Liter kochenden Wasser übergossen. Das Wasser bleibt einen Tag darauf, wird dann abgegossen und dann von neuem erhitzt Uber die Beeren geschlittet. Dies wird an den beiden folgenden Tagen wiederholt. Der so entstandene Saft wird ab- gegosfln und mit 125 8 Zucker ausgekocht und in Flaschen gefüllt. Beim Gebrauch wird der Extrakt nach Geschmack mit heißem Wasser vermischt und heiß getrunken. Wer den Alkohol nicht entbehren mag, fügt ein Gläschen Rum, Arrak oder Rotwein hinzu. Die blauen Beeren pflückt man am besten so spät als möglich, jedenfalls erst nach Frostnachten. Frau Gczel.
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