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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 29.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192109299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-29
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
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ir.h«pwmM»»- Ott ZScdrltcde» cedrervekeisr Der Liebe ewiges Licht 26 Roman von Erich Friesen (Nachdruck verboten) Aus Heimat und Vaterland Frankenberg, den 29. September 1921. Winkler, der sich seit 29. August 1881 um» Firma Koltermann u. Hoppe, hier, und nach l erfolgten Auslösung der Firma bei deren Nachfolgerin, Firma Hermann Hoppe, hier, in Arbeit befindet, ist am 28. September dieses Jabres aus Anlaß seiner langjährigen Tätigkeit bei ge nannten Firmen in Gegenwart des Inhaber» derselben durch Herrn Bürgermeister Dr. Irmer unter Beglückwünschung eine Belobigungsurkunde ausgehändtgt worden. s Ein alter würdiger Bürger, der . Bäckermeister Herr Friedrich Bruno Richter, der am Sonntag im hohen Alter von 81 Jahren gestorben ist, wurde gestern nachmittag unter einer überaus reichen Teilnahme aus allen Kreisen der Bürger schaft zur letzten Ruhe bestattet. Herr Richter hat sich von seinen jüngeren Jahren an an vielen Zeit- und öffentlichen Veranstal tungen lebhaft beteiligt und überall, wo man gern seinem Rat und seiner Erfahrung lauschte, zeigte er sich als unverdrossener Mitarbeiter. So war s Herr Richter vor allem seiner Bäcker innung ein umsichtiger Führer, den seine Berufsgenossen lange Jahre als Obermeister und zuletzt auch als Ehrenobermeister an ihrer Spitze sahen. In gleicher Weise war er ein eifriger Schütze,- der ihm liebaeworosnen Scheibenschützengilde gehörte er 43 Jahre an, durch 20 Jahre hindurch bekleidete er das Ehrenamt eines ersten Vorsitzenden und zuletzt eines Ehrenvor- stchers. Dem Geflügelzüchteroerein war er — als Mitbegründer desselben — ein erfahrener Berater der nachwachsenden jünge ren Züchtergeneration; in diesen Kreisen ehrte man ihn gleich falls al» Ehrenmitglied, welche Eigenschaft f Herr Richter auch beim Mannergesangverein als langjähriger treuer Sänger sich erworben hatte. Aber nicht nur in den Vereinen achtete und schätzte man in dem Verstorbenen die eifrige selbitlose Tatkraft, sondern auch die Behörden sicherten sich seinen Rat und Mit hilfe. So hat er dem Staat während 16 Rechisprechunge- perioden als Schöffe und weitere zweimal als Geschworener gedient. Der Kommunalverband Flöha berief ihn während der schweren Kriegszeit als sachverständigen Berater an die Arbeit für die Versorgung des Bezirks mit dem täglichen Brot, die Gewerbc- kammer Chemnitz hatte in s Herrn Richler einen eifrigen Prak tiker gefunden, der in der Prüfungskommission für das Backer- gewerbe an Ort und Stelle der Meistervrüfungen sein Gut achten abzugeben hatte. In dieser Eigenschaft hat der jetzt Ent schlafene lange Jahre, auch nach der Zeit, da er seinen etgenen Betrieb in junger Hand übertragen hatte, vielfache Fahrten im ganzen Kammerbezirk zu unternehmen gehabt, immer in der Befriedigung, damit seinem Beruf zu nützen. — Während eines Jahres (>902) hat Herr Richter vorübergehend auch als Stadt- verordneter fungiert. Der schlimme Krieg, der aus dem nächst- stehenden Familienkreis Richter» zwei Todesopfer forderte, hatte den Verstorbenen seelisch schwer erschüttert und seinen Lebensmut vorübergehend ganz gebrochen. — Nun h<ü der alte wackere Mitbürger für Körper und Geist den ewigen Feier abend gefunden. Möge das von ihm gegebene Beispiel den jungen Gewerbsmeistern Ansporn geben, diesem Vorbild treuer Bürgertugend nachzustreben und ihre Kräfte auch den Werken der Gemeinnützigkeit zu widmen! etwa ein keusches Jungfräulein,wie Sie nach ihrem gretchenhaften Getue vielleicht annehmen — will mei nen Bruöer durchaus kapern. Und es wir- ihr ge lingen, wenn dem armen Betörten nicht beizeiten die Augen geöffnet werden. Stellen Sie sich nur vor: solch eine Person die Herrin von Schloß ASkö und Be sitzerin des ganzen dazu gehörigen Vermögens! Wäh rend mein Sohn, mein Olaf, nach meinem Tode —" „Sein Vater lebt ja noch/ unterbricht der ^Oberst sie sanft. Ein beängstigend schrilles Lachen springt von ihren Lippen. , „Bah, sein Vater! Sie kennen ihn ja. Der küm mert sich jetzt schon nicht um ihn. Außerdem — unser Vermögen Ist fast hin. Nach meinem Tobe ist mein Sohn ein Bettler, wenn Gunnar von Helgelan- jene Person heiratet. Und das einzige Ziel meine- arm seligen Lebens ist, -teS mit allen Mitteln zu verhtu- -ÜL. Mtt (Fortsetzung folgt.) „Msv topp?" - „Topp!" Und Ionas Abramson schlendert davon — Ser Frei treppe zu, wo gerade die ausgescholtene Kammerzofe sich abmüht, Klein-Olaf, der sich krampfhaft an Ebba angeklammert hat, mit sich zu nehmen. „Vergessen Sie nicht, mir die neuesten Kursberichte herauszusuchen!" ruft Madame Lind ihm mit ihrer fetten, asthmatischen Stimme nach. Die Finger der kleinen Owe aber, Lie so plötzlich und unzeremoniell von ihrem Poeten verlassen wurde, umkrallen in aufwallendem Zorn fest den japanischen Fächer, den sie in den Schoß hat sinken lasten, so daß Sie seinen Stäbchen krachen und knacken. Oberst Lunöstat hat ein paar Worte -es kurzen Gesprächs zwischen Karin und dem Börsenmakler ge hört, hat vor allem die begleitenden Blicke gesehen — und das übrige reimt sich seine Weltksnntnts zu sammen. Oberst Lundstat ist ein Lebemann. Er hat sein Leben nach allen Richtungen hin genossen, ohne sich weiter Skrupeln darüber zu machen. Aber im Grunde seines Herzens ist er ein Gentlemen, der sich seine Leute genau ansteht, bevor er ein frivoles Spiel be ginnt. Und als er die Intrige durchschaut, die diese un barmherzige Frau soeben eingefäüelt hat — da erfaßt ihn einiges Mitleiden mit dem armen unschuldigen Opfer. Und eine Lust überkommt ihn, zuzugreifen, seine Muskeln spielen zu lasten und Lie dünnen, ner vös zuckenden Finger zu zermalnren, die nur dazu geschaffen erscheinen, Unheil zu säen. „Als ste etwas von seinem Gedankengang, nähert Karin sich ihm mit müden Schritten. „Führen Sie mich ins HauS, lieber Freund! Der verflixte Husten kommt schon wieder." Und Ne nimmt seinen Arm, auf den sie sich schwer stützt-Mü^ebt laruUaw mit ibw Lem — „AM — ich spaziere mit Eilschritten -om Ende ent gegen — oder wenigstens dem, was wir hier auf Erde» das Ende nennen. Für meine Person kann mir -1e- egal fein. DaS bißchen Freude hier H schließlich nicht . »er Rede wert. Aber mein Kindl Mein Kind!/ Aufs neue macht sie eine Pause. Und da -er Oberst de» Takt -er stillen Sympathie besitzt, so schweigen beide eine Zeitlang. I Bis Karin plötzlich mit einem energischen Aufras seu hervorstößt: „Sie habe» wst« Gespräch mV JonaS belauscht?" > „Nicht belauscht, liebe Freundin." „Nun denn — es gehört, wenn Ihrem Oh» -a- «ehr gentleman like klingt. Im GnmLe e- auf eins heraus." Zustimmend nickt er. „Und verachte« mich natürlich?" Tr schweigt. j zahl und Herabsetzung der Klassenstärke, durch stärkere Eliese- mng nach Altersstufen, durch Zusammenlegung von Schul bezirken und Anstellung von Lehrkräften, Beschaffung von Schuleinrichtungen, die den gesundheitlichen und erzieherischen Anforderungen entsprechen. Nur so fügt sich auch die Land schule in den Rahmen der Einheitsschule ein und ermöglicht den Anschluß an die weiterführenden Bildungsanstalten. Der Dolksstaat allein ist in der Lage, diesen Ausbau des Schul wesens durchzuführen. Gr muß nicht nur die persönlichen, sondern auch die sachlichen Schulausgaben übernehmen. Der Leipziger Lehrerverein hatte dazu weitergehrnde Leit sätze vorgelegt, die ebenso, wie die des Berichterstatters, M- sammengsarbeitet werden sollen. Den zweiten Vortrag über die wirtschaftliche Lage bot der Sekretär Fehlhaber. Auf eine Aussprache wurde unter dein Eindruck der gewaltigen Tatsachen verzichtet. In er hebenden Schlußworten gab Bezirksschulrat Hiemann-Dresden den gemeinsamen Gefühlen Ausdruck, die alle Teilnehmer erfüllten. Lehrer Barth-Leipzig dankte dem Vorstand und dem Dresdner Lehrerverein für seine Mühewallung und spon tan erklang aus der Mitte das Bundeslied „Brüder reicht die Hand zum Bunde .. ." In diesem begeisternden Zusammen schluß wurde die gewaltige Tagung geschlyssen. Im großen Saale des städtischen Ausstellungspalastes wurde am 26. September die 18. Hauptversammlung des Sächsischen Lehrervereins, die erste seit denr Jahre 1913, eröffnet. Ws Ehrengäste waren erschienen Unterrichtsminister Fleißner, Abgeordnete der verschiedenen Fraktionen des Landtages, Vertreter der städtischen Behörden, mit Obev- bürgermeister Blüher an der Spitze, Vertreter des Säch sischen Lehrerbundes und der ihm angeschlossenen Verbände, des Deutschen Lehrervereins usw. Die unerwartet große Zahl von über 5800 Teilnehmern deutete der Vorsitzende Eleiß- berg-Dresden als den entschiedenen Willen Aller Für Mit arbeit. Ein Gedanke, ein Wunsch beseelt alle Teilnehmer, daß um der Volksschule willen endlich wieder Ruhe und Ordnung für die nötige ungestörte Schularbeit einkehre. Wie andere Verbände leiste auch die Lehrerschaft das Gelöbnis, treu hinter der demokratisch-republikanischen Verfassung zu stehen. Die Forderungen und großen Aufgaben, di« vor uns liegen Und uns zum Teil in diesen Tagen beschäftigen werden, sind vor allem wirtschaftliche Probleme, der SelbstmerwaltungS- gedanke, die weltliche Schule und die Umgestaltung des Lehrer bildungswesens. Unterrichtsminister Fleißner dankte im Namen der Regierung und spricht dem sächsischen Lehrerverein für sein ernsthaftes und energisches Streben seine Anerkennung und seine Uebereinstimmung mit den Worten des Vorsitzenden, ins besondere in der Frage der weltlichen Schule, aus. Im ganzen Reiche gelte die sächsische Lehrerschaft als Pionier für die Entwicklung des Volksschulwesens. Möchten sich überall Nach folger finden! Zu fordern ist ' nicht eine politische Schiule, sondern «ine „Menschheitsschule". Die wirtschaftliche Lage des Lehrerstandes ist freilich noch drückend, aber es muß der Boden bereitet werden, aus den« es der Lehre«- wie auch der Beamtenschaft mehr möglich sein wird, mit Freude und Liebe zu ihrem Amt zu stehen. Namens der Stadt Dresden begrüßte Oberbürgermeister Blüher die Versammlung, der er nicht nur reichsten Erfolg für ihre Beratungen wünschte, sondern ebenso froh« Stunden im schönen Dresden nach getaner Arbeit. Schließlich begrüßte Kreisschulrat Höhne-Berlin im Namen des Deutschen Lehrer- vererns und zugleich im Namen aller Zw«igveveine den fest gebenden Verein. Hierauf sprach Bezirksschulrat Hiemann- Dr«sden, stürmisch begrüßt, über die geistigen Strömungen unser« Zeit Und die Lehrerschaft. Er wies auf die Fortschritte in Naturwissenschaft und Technik hin und auf die Umgestaltung der Weltanschauung. Alles Ge schehen erfolge nach unabänderlichen Gesetzen (Kausalitäten). Der Redner ging dann auf die nationalen, sozialen und päda gogischen Strömungen ein und behandelte in diesem Zu sammenhang« die Selbstverwaltung, den demokratischen Ge danken, die Haltung der Regierung und des deutschen Städte tages in Bezug auf Kultur- und Schulfragen, Beamtenräte gesetz und Reichsschulgesetzentwurf. Äei sozialen Gedanken handelt es sich um Recht und Pflicht Mr Arbeit. Die Zu kunft wird vermutlich in der Richtung der Demokratie, So zialismus und Völkerversöhnung sich entwickeln. Sie kann gehemmt oder gefördert werden. Hauptaufgabe eines Staa tes ist letzten Endes, die Erziehung des Volkes, gegründet auf Erfahrung und Wissenschaft und nicht auf Forderungen über lebter Geschlechter. Als zweiter Redner sprach Lehrer Vieh weg über oie sittliche Erziehung in der weltli chen Schu le. Er forderte Um des Volkes willen, besonders um die Ein heit des Volkes zu erhalten, die weltlich« Schule. In dieser ist sittliche Erziehung das Ziel des gesamten Unterrichts. Beide Vorträge werden auf Wunsch weiteren Kreisen zu gänglich gemacht werden, so daß hier auf ihre nähere In haltsangabe verzichtet wird. — »Ich will Ihne« meine Beweggründe Mitteilen, um Mr zartbesaitetes Gewissen zu beruhigen," spöttelt sie. „Hier herrschen nämlich vorsintflutliche Zustande. Je nes blonde Geschöpf — übrigen- eine Witwe »nd nicht etwa ein keusches Jungfräulein,wie St Zweiter Tag. Wie die Ausführungen der beiden Hauptredner des ersten Tages einmütige Zustimmung der zahlreichen Teilnehmer fan den, so bestand auch am zweiten Tage innerste Uebereinstim- mung mit den Ausführungen der beiden Redner. Zunächst sprach Bezirksschulrat Schneider-Kamenz über die Kulturaufgaben -es Vollsshmtes und die Landschule. Ec kam zu folgenden Forderungen: „Der Volksstaat als der Staat des sozialen Rechts, der Gleichberechtigung aller seiner Glieder beruht auf der Erziehung aller Staatsbürger zur vollen sittlichen Verantwortlichkeit und höchsten Leistungs- vrekM sie sieyen. TM Krampsisüsten schüt telt ihren armen Körper hin un- her. Hastig hält sie das seine Spitzentaschentmch vor den Mund, mährend ihr flackernder Blick mit einem fast irren Ausdruck umherjagt. Oberst Lundstat ist ein harter Mann, ohne Gefühls duselei, ja ohne das, was man im allgemeinen.Gemüt nennt. Als er aber gewahrt, wie sich LaS durchsichtige Gewebe, das seine Begleiterin noch immer an die Lip pen drückt, an einigen Stellen rot färbt — -a rieselt ihm -och etwas wie ein kalter Schauer über -en Rücken. „Wie lange glauben Sie, -aß eS noch Lauert, bl ich mich zu Tode gebellt habe?" fragt sie mit bitterem Auflachen, unü ihr leichter, frivoler Tou sticht un heimlich ab von -cm hohlen Huste«. „Wie lange gebe» Sie mir noch?" Sei« gutmütiges rote- Gesicht wir» um eine« Schatten bleicher. „Ich bin k^u Doktor, Nebe Freun-t» —" ! „Pah! Leere Ausflüchte! Seyen Sir mich an! Un tiefe Vlutspuren hier! Wie lange geben Sie mir noch. )ch frage Sie auf Ihr Ehrenwort!" ! Ihr, «mge» bohre» chtz M -de «S Wu wir- unbehaglich bei Steter direkte» Frage. Wt-ev- streben- wandert sei» Blick über Er fieberhaft ge- i rötete- Gesicht, die schmale, eingefallen« Brust -mo Le» ganzen, zum zerbreche« -arte« Körper „Hm —" ! „Nun? Auf Ehrenwort!" „Wenn Sie sich schonen, noch etliche Jahre." , „Und wenn ich mich nicht schone?" „Hm! Dann — ein paar Monate." ! Sie zuckt empor. Ihre Finger krallen sich über -em blutbefleckten Taschentuch zusammen. Eine grenzen lose Furcht vor -em nahen Tode befällt sie plötzlich und läßt ihr Herz noch unruhiger schlagen, als sonst. „Dank für Ihre Offenheit! Nach außen hin sind Sie zwar um keinen Pfifferling Vesser, als wir an deren, aber im Herzen sin- Sie ein Ehrenmann." Sie macht ein« kleine Pause un- lehnt sich, nach Atem ringend, an einen Baumstamm, -te Hilfe ihre» Begleiters matt ablehnend. Dann fährt sie fast ton- ' lo» kartr nach Maßgabe ihr« Fähigkeiten und ihres Bildungswillens befriedigen. Versagt auch der Volksstaat hierzu die erforder lichen Mittel, so beraubt er sich seiner besten Stütze und verneint sich selbst. Gegenüber diesen Forderungen steht die Landschule am weitesten zurück. Darum hat sich der Staat ! ihrer besonders anzunehmen durch Erhöhung der Stunden- ' s Eine köstliche Turmmusik bot heute vormittag vom Turme i unserer Stadtkirche au» ein Teilnehmer der Tagung der „Sarabia", ! der schon am Dienstag und Mittwoch eine Anzahl Trompeten- , soll auf dem Marktplätze und in verschiedenen Stadtteilen zum Besten gab. Die gemütvollen weltlichen und geistlichen Weisen waren für viele eine dankbar entgegengenommene Abwechselung des Alltagseinerlei und ließen manche schöne Erinnerung wach werden au» den Zeiten, in denen anstelle des Haffes die Liebe Königin unter der Menschheit war und alles Tun und Handeln von einem weichen Gemüt geleitet wurde. f Gütersperrliste. Sendungen nach den Stationen des Direktionsbezirks Köln dürfen nur dann angenommen werden, wenn die Einfuhrbewilligung des 'Reichskommissars in Bad Ems dem Frachtbrief betgesügt ist, oder wenn in einem Ver merk im Frachtbrief über die Hinterlegung bei einem Zollamt oder beim Empfänger die Nummer und der Ausstellungstag der Einfuhrbewilligung angegeben wird. Behauptungen der Absender, daß eine Einfuhrbewilligung nicht erfordulich ist, müssen durch eine Zahlstelle de» Rheinzollgebictes im Frachtbrief bestätigt sein. Die für den Verkehr nach den Stationen de» Bezirks Köln bestehenden Sperren weiden hiervon nicht berührt. f Die Zahlung der Alters-, Invaliden-usw. Renten für den Monat Oktober findet beim hiesigen Postamte Sonnabend, den 1. Oktober, von 8—12 und von 3—6 Uhr statt. Es wird daran erinnert, daß die Nummernkarten mitzubringen und un aufgefordert mit den Quittungen vorzulegen sind. — Dresden. Am Dienstag wurde, wie schon gemeldet, in Dresden ein Automobil angehalten, auf dem sich Waffen und Munition befanden. Der Führer des Autos wurde verhaftet. Wie das Dresdner Polizeipräsidium mitteilt, handelt es sich um sogenannte Kirschbüchsen nebst Munition, die im freien Handel zu haben sind, nicht um Maschinengewehre, wie in einigen Zeitungen behauptet wird. Diese Waffen waren schon vor einigen Monaten in einem Strafverfahren beschlagnahmt, aber nach Einstellung de» Verfahren» durch die Staatsanwalt- > schäft wieder sreigegeben worden, da dem damaligen Besitzer eine strafbare Handlung nicht nachgewielen war. Die wieder beschlagnahmten Gewehre sollten nach den Angaben des Führer« des Autos, de» Schullehrers E. aus Chemnitz, in dessen Woh nung nach Chemnitz gebracht werden, wo sie E. einzeln an Jagdinteresienten habe verkaufen wollen. Da er aber dem Verkäufer der Waffen fälschlicherweise angegeben hatte, daß er für einen Waffenhändler einen Austausch vermittle, und da er ferner später zugav, früher Obmann der Organisation Escherich der Ortsgruppe Chemnitz und jetzigen Vereinigung Brüder vom Stein zu fein, ist die Angelegenheit der Staatsanwaltschaft f Technische Nothilfe. Die Ortsgruppe Frankenberg d« Technischen Nothilfe hielt am Mittwoch abend im »Roß"-Saal« einen Vottragsabend ab, bei dem nach der Begrüßung des Herrn Theo Lunger der Leiter des Landesunterbezirkes der Technischen Nothttfe der Kreishauptmannschast Chemnitz, Herr Ingenieur Holtschmit zunächst in einem Lichwilderoortrag die Heldentaten unserer ehemaligen Kriegsflotte in der gewaltigen Skagerrakschlacht in die Erinnerung zurückries. Dann verbreitete sich der Redner über Zweck und Ziel der parteipolitijch völlig neutralen Technischen Nothilfe, die im Reiche z. Zt. 250000, in der Kreishauptmannschaft Chemnitz etwa 2bOO Mnglieder zahlt. Herr Ina. Holtschmit verteidigt« die Technische Äothilfe gegen die Angriffe von radikaler Seite und konnte al» Gegenstück dazu auch sehr anerkennende Schreiben führender sozialistischer Persönlichkeiten — Buck» Severing u. a. — angeben. Im übrigen erklärte er, daß die Technische Nothilfe eine Arbeits gemeinschaft namentlich technisch vorgebildeter Arbeitskräfte ist, die sich bereit erklärt hat, zur Sicherung der inneren Ruhe und Ordnung und des Wiederaufbaues des deutschen Wirtschafts lebens Notstandsarbeiten dort zu verrichten, wo es sich um die Aufrechterhaltung gefährdeter lebenswichtiger Betriebe bandelt, sowie ln Fällen der Not durch höhere Gewalt, z. B. bei Feuers und Wassersnot, Eisenbahnunfällen usw. einzugreifen. Als lebenswichtig« Betriebe find namentlich anzuseben: Gas-, Waffer und Elektrizitätswerke, Krankenhäuser und Volksküchen, Eisen bahn, Post und Telegraphie, Hüttenbetriebe, Bergwerke, Land wirtschaft, Zuckerfabriken, Brennereien, Mühlen» Schlachthäuser» ErzeugungDStten künstlichen Düngers, Lebensmitteliransporte» Leicheniransporte, und Bestattung, Kanalisation, Molkereien. Die Technische Nothilfe ist kein privater Verein, sie erhebt darum weder Eintrittsgelder noch Beiträge, sondern sie ist eine Reichs- organisatton. Sie ist dem Retchsministerium des Innern unter stellt, dem ein au» Bettretern der anderen hauptsächlich beteiligten Reichsministerien gebildetes Direktorium zur Sette steht. Sie tastet in keiner Weile da» verfassungsmäßige Koalttionsrecht an, sie gewährt keine ständige Arbeitsgelegenheit und ist auch kein Arbeitsnachweis. Die Technische Nothilfe leistet im Interesse der Mgemeinheit nur unauflchiebbqre Notarbeit m den genannten lebenswichtigen Betrieben bis zur Wiederkehr der ersetzten Ar- 1- Auszekchmma. Dem Packer Herrn Friedrich Oskar beitskräste und in Fäll«, höherer Gewalt, gleichviel auf welche Winkler, der sich seit 29. August 1881 ununterbrochen bei der , Veranlassung die Sülleguna der Betriebe zurückzuführen U - - - der im Jahre 1901 Sie nimmt als Mitglieder Manner und Frauen all« Stände, - ' - Berufe, Parteien und Bekenntnisse auf. Seinen Worten ließ der Redn« dann eine Reihe Lichtbilder aus dem Tätigkeitsfel der Technischen Nothilse folgen und bat am Schluß um regen Beitritt >ur hiesigen Ortsgruppe. Da in der vorgesehenen Aus sprache sich niemand zu Worte meldete, schloß Herr Theo Hunger mit Dankesworten an den Vortragenden ine Versammlung.
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