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Frankenberger Tageblatt » 180 8«. Jahrgang Ent. gen späterer Kulturschilderer es vermögen. SS 3 » kq v» e: » v r II « vemcde Zcdanae Von Dr. Artur Landsb «rger. Wer in ten Badeort es sei denn, ist, wie die vlek« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlshauptmannschaft Flöha, -es Amtsgerichts und de» Stadtrates za FrankenbttK sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirl Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Robberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und »erlag von C. G. Roßberg, Frankenberg konnte die Bewegung des Kommunismus zur Geltung brin gen: die verzweifelte Gegenwehr der Schwachen gegen ge wissenlose Ausbeutung. Der ehrliche Kapitalist wird diesen Kamps mit allen Mitteln unterstützen und nicht dulden, bah brutale Macht über allgemeine Menschenrechte siegt. Besitz verpflichtet! Nicht dazu dienen die Schätze der Erd«, daß einige Wenige sie zur Befriedigung eigener Genußsucht an sich rassen, sondern daß diejenigen, die vermöge ihres Erbes oder ihrer Intelligenz darüber verfügen., sie wieder der Allgemein heit dienstbar machen. Z.» 3» 2,3 * t-t «d sL ' s 3« Zs Soviel Segen die wahre Bewertung des Geldes in di« Welt gebracht hat, soviel unermeßlichen Schaden hat der Mammonismus schon gestiftet und Millionen von Exi stenzen unglücklich gemacht. Ausgemerzt werden kann diese Völterseuche nur durch eine Rückkehr zur echten sittlichen Kul tur, durch Stärkung des allgemeinen Pflichtbewußtseins unter der Menschheit und nicht zuletzt durch die Förderung wahrer Religiosität. ! ' Der Mammonismus macht die ihm Verfallenen zu Heuch- ! lern, zu Egoisten, zu unsozialen Lristenzen,- er schafft kein« Werte Und hinterläßt, wenn er sich ausgetobt hat, nichts als ein Chaos. Nur die Ausbreitung des Mammonismus l Donnerstag den 4. August 1921 nachmittags PSSMSWSIWSSSSSllWM^ Vie IWrimeae in kreme« Sei».« Hoffnung aus Rechst und Gerechtigkeit. — Oberschwester». -S Erinnert wird hiermit, zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung, die sofortige richtung nachstehender Abgaben: 1. Kircheneinkommensteuer 1020 St 2. Reichseinkommensteuer (1. Termin 1S21) 3. Gewerbekammerdeiträge 1S21 - 4. Umsatzsteuer 1920 Ferner ist zu zahlen: . Staatsgrundsteuer (1. Termin 1921/22) nach 10 Pfg. sür die Einheit. Frankenberg, am 4. August 1S21. Der Stadtrat. «rfchrt« I-d«n wrM-, -Sen»». NU dt, Nr-nktnb-r-rr «11,,-kstellrn »unaMch »Sk. »kl Zustellung durch »»«,« und Poft frei in, Hau, monaMch S S0 vlcrlcMlhrllch I«.»0 «. «n^Inummern »o Pfg., mit _»er»!ihlkr' »» Pfg. »eftelUma« w«rd«, v,« de» volen und Nu,,-b«ftellen In Stadt und Land, f»wk van all« MostscheM-uw, L-!p^-s?o°"«e«etndea!r-r-n«oi Kr<nik<i,»er, ». «eitnsprech«! ,i. «eteoramm» i Lagedlatt grantenbergfachstn. 5i«lmrelcden Natibor unter polnischem Boykott. Alle Anzeichen im oberschlesischen Industriegebiet deuten weiter darauf hin, daß wir am Vorabend eines neuen pol nischer« Putsches stehen. D«r Terror der Polen in den Grenzkreisen hebt von neuem in scharfer Form an. Aus mehreren, nahe der Grenz« gelegenen Gruben mußten die deutschen Beamten fliehen. Gegen die deutschgesinnte Stadt Natibor wird ein förmlicher Boykott durchgeführt. Die Bauern der umliegenden Dörfer dürfen keine liebensmittel, besonders keine Kartosfeli^ und kein Gemüse, auf den Natiborer Markt bringen. Die Sladt- beoölkerung ist dadurch kn große Unruhe versetzt. Durch Nikolai, Nitischacht, Zalenze, Ioscjsdorf und andere polnisch« Dörfer ziehen Tag sür Tag ickit Gewehren und Knütteln bewaffnete Banden. Die deutsche Bevölkerung d*- findet sich in größter Aufregung. In der Umgebung von Kattowitz ünd Beuthen hört man jede st lacht lebhafte Schießereien. Allgemein spricht man davon, daß der Polen- putsch spätestens Anfang nächster Woche losgehcn soll. All dem Kreise Rybnik werden wieder mehrere polnisch« Morde gemeldet. l l I > ' > ' - ' Eine englisch» Kommission in Pleß und Rybnik. Wie das „Journal" aus London berichtet, soll die eng lische Kommission, die jetzt die Kreise Pleß und Rybnik bereist, um sich über die Stimmung der Bevölkerung aufzutlären, einen Bericht erstatten, den Lloyd Georg* d«m Obersten Rat vorzulegen beabsichtig«. > »I« ,» m» »«Nr riiistal«^ PMNM« > M., n« amrllch«» r,II, die t»e »u» «rett» Zelle ».10 M., Mngrlandt». Klekla««» l« «Manien,teile die »u» »reite Zell« » Vi. Kllr U«kllndl,»»«» «>» de« «lml»,«richt,bk,lrk Krankender, »etraxe» die Preise I» Pf,.. » so M. und Lio ir. Kleine »n«lee« sind del Elul,ade « dezedten. Kür Nachwelt und »rrmlttelun« »d Pla. Gander,ebllhr. Kiir schwlerie« Petzerte» »»d »et Pledvorschrtsten »uflchlaa, ftr WtederchalunAaddru« Ermlitgun, »ach seststkyender «taffel. diesem Sommer in einen einig«rinaßen bekann- reisen will, kann das nur mit Unbehagen — daß er von der Fäulnis der Zeit angefressen Mehrheit seiner Mitmenschen. Denn überall begegnet er neben einem offiziellen Tanzturnier, das mit weit mehr Hingabe und Wichtigkeit betrieben wird als ehemals etwa die Kieler Regatten oder das Kaisermanöver, Schwär men Tanzwütiger beiderlei Geschlechts im Alter von 6 bis 60 Jahren. s Nicht etwa, daß diese Horden sich darauf beschränken, wie ehedem in den dazu bestimmten Sälen des Kurhauses Und der Hotels ihre Körperverrenkungen vorzunehmen, die sie Tanz nennen und di« sie, ganz ihrer geistigen Kultur ent- sein. Und als man in eben diesem Luna-Palais am Opfer tage für Oberschlesien eine Sammelbüchse daselbst aufstellte, wurden 7 Mark 95 Mennige vereinnahmt! Zweieinviertel Zentner Papiergeld! Wie viel arme Kinder könnten dafür in die Sommerfrische geschickt werden! Ich frage all« an ständig denkenden Menschen, ob man auf diese eklen Genüß- linge, Schieber und Nichtstuer nicht hin und wieder Razzia machen, sie und ihre Brieftaschen in Gewahrsam nehm«» und ste solange beklopfen sollte, bis festgestellt ist, ob zwischen ihren Ausgaben für nächtliche Gelage und ihrer Steuer erklärung nicht eine Diskrepanz herrscht, die für den Staats- anwalt von Interesse sein könnte, Diese Büchse mit 7 Mark 95 Pfennigen und diese 21/4 Zentner Papiergeld illustrieren den sittlichen Tiefstand einer gewissen Klasse von Menschen, wenn nicht gar unserer Zeit, besser als dickbändige Forschun- sprechend, wilden Negerstämmen nachahmen — nein! diese Gesellschaft, die sich allerorts breit macht und kein Gefühl für ihre Würdelosigkeit aufbringt — Deutschland ist ein Trauerhaus, in den« nicht getanzt wird! — diese sogenannte neue Gesellschaft tanzt überall, wo sie geht und steht, im Eßsaal, auf den Korridoren, ans den Veranden, im Wald, am Strand, selbst im Wasser — angezogen, halbnackt, dreiviertel- näckt — tanzt und schämt sich nicht! Und die Minderzahl anständiger Menschen, die das onwidert, ist gezwungen, «s mit anzusehen oder iin Hotelzimmer zu bleiben. " - Man inuß in der Menschheitsgeschichte bis zum Jahre 1212 Mückblättern, um auf eine psychische Epidemie dieser Art zu stoßen. Damals rotteten sich Tausende junger Leut«, meist in den Pubertätsjahren, zu den sogenannten „Kind- ^hrten" Zusammen und kannten nur den einen Zweck des Daseins — zu tanzen. Die Historiographen berichten, daß „diese Krankheit die Knaben und Mädchen plötzlich ankam, und daß sie neben anderen Erscheinungen mit krankhafter Antipathie gegen die rote Farbe verbunden" war. Da man si« für von Dämonen Besessene hielt, so wurde,« sie mit Grorzismus behandelt. Da man heute, sieben Jahrhunderte später, in allen Badeorten freiwillige Fenerwehren hat so schlag« ich vor, die Gummischläuche gegen die Tanzwültgcn mobil zu machen, obwohl man auch bei Auffahren schärferen Geschützes nicht zu besorgen braucht, wertvolles Menschen material zu vernichten. Im Luna-Palais, einem Berliner Tanzlokal in Halensee Und bei Heinroth, dem elegantesten und neuesten Ballhaus Berlins, das mit behördlicher Er laubnis eröffnet wurde, um einem dringenden Bedürfnis ab- »«helfen — nicht wahr, liebes Wohnungsamt, du wurdest doch befragt, ob du etwa besser« Verwendung für di« Räume habest? — als» in diesen Ballokalen sollen tn den Pfingst- Hptunrumt «na M«mnio»it»«t Von Hubert S a g e 1 (Hamburg). ' ' > Seitdem das kommunistische Wirtschastserperiment so kläg lich gescheitert ist und die Moskauer Diktatoren sich zu immer weiteren „Konzessionen" an die Kapitalisten bereitfinden, be- ginnt man selbst m links-radikalen Kreisen einzusehen, daß man die logisch« Entwicklung des internationalen Bölkerlebens nicht durch einen gewaltsamen Eingriff hemmen kann. Zwar geben die ehemaligen leidenschaftlichen Verfechter der kapital- feindlichen Idee ihren Mißerfolg noch nicht offen zu, sie inszenieren vielmehr eine Rückzugskanonad« und reden ihren Anhängern ein, daß die Feinde des „werktätigen" Volkes mit ihren Intriguen und ihrer raffinierten Taktik durch brutal« Gewalt über die ideale Idee gesiegt hätten. „Der Kapitalismus", so sagte ein Mitglied des Große» Sowjets in der stürmischen -Sitzung, die Lenin zur Besprechung der von ihm befürworteten Konzessionen anberaumt hatte, „ist und bleibt der Todfeind der Arbeit. Und wenn wir jetzt gezwungen sind, ihm wieder den Eintritt in unser un glückliches Land zu gestatten, so tun wir es mit jener Resig nation, die der zu Boden geworfene Besiegte seinem Be drücker gegenüber empfindet. Doch ein Trost bleibt uns: Wenn erst einmal die ganze Menschheit erkannt hat, daß der Kapitalismus der Blutsauger der Gesellschaft ist, wenn auch jenseits unserer Grenzen die goldenen Throne gestürzt sind, dann wird auch für uns die Befreiungsstunde schlagen." Es ist notwendig, daß man in einer Zeit der Ver wirrung der Begriffe versucht,, abstrakte Ideen-Gebilde wie das des Kapitalismus genau zu erkennen und sich von Gruno aus Rechenschaft darüber gibt, ob das Geld und sein Besitz moralische Berechtigung haben. Nehmen wir an, ein ganzer Staat wäre nach idealen kommunistischen Grundsätzen organisiert, er kenne den Be griff des Geldes in unserem heutigen Sinn« nicht und seine Angehörigen wären in der Hand der Regierung wie weiches Wmhs, — wie könnte ein solcher Staat existieren und lebens fähig bleiben? Doch nur dadurch, daß die Regierung mn Hilfe der menschlichen Arbeitskraft und der zur Verfügung stehenden Naturschätze mit der Außenwelt Handel triebe, um auf diese Weise lebenswichtige Waren, die der eigene Staal nicht produziert, zu erhalten. Ein solcher Austausch müßte auch dann stattfinden, wenn alle Völker der Welt nach kommunistischen Prinzipien lebten. Die Schweiz z. B. muß -»hl« aus Deutschland, England und Frankreich beziehen, Holland braucht Holz aus Skandinavien, für Salpeter-Liesel rung kommt in d«r Hauptsache Chile in Betracht, für Kaffee Brasilien, und so fort. K«in Land der Welt aber würde die Erzeugnisse seines Bodens und seines Fleißes ohne Gegenwert abgeben. Dieser Gegenwert könnte allerdings wieder — wie bei den Ur völkern — in Naturalien bestehen. Gibst du mir ein Quan tum Kohl«, so gebe ich dir ein gleiches Quantum Salpeter! — Ein gleiches? — Hier stock' ich schon. Wo ist der Wert messer? Wo die Norm? Wo die Äergleichsmöglichkeit?An. genommen, da« Unmögliche wäre möglich, es ließe sich tat- mchlich so handeln: ein Kilo Salpeter gleich drei Kilo Kohle. Wie wollte man dann die Qualitätsunterschiede festlegen, wie die Furcht vor Uebervorteilung durch die ander« Partei ausschalten? Wie einen Ausgleich schaffen, wenn das «in» Produkt durch ungünstig« Umstände schwerer zu fördern, zu bearbeiten und zu transportieren wäre als das dagegen gusgetguschte? Und noch ein sehr Wichtiges: Wie soll der Lohn für Arbeitsleistungen festgesetzt werden? Atle diese Fragen beantworten sich von selbst, w«mi d«r Begriff eines Dritten, eines neutralen Vermittlungsgutes eingeschaltet wird. Im Altertum dienten lebende Tiere als Täuschanittel. Und das lateinisch« Wort „pecus" gleich Vieh wurde bei den Römern der Stamm für den daraus abge- leitrten Begriff „pecunia" gleich Geld. Soll das Geld (d. h. das als Roxin festgesetzte Tausch- mittel) seine. Bestimmung erfüllen können, so muß «s in seinem Wert Möglichst gleich bleiben, dauerhaft, leicht teil bar und transportierbar sein. Alle diese Eigenschaften be- sitzen nur die Edelmetalle: Eold und Silber. Wer die Notwendigkeit des Geldes als Tauschmitlel im internationalen Verkehr einsieht, der bekennt sich damit gleichteilig zum Prinzip des Kapitalismus! Diese an sich einfache und klar verständliche Erkenntnis wird jedoch oft durch die spinnwebenfeine Organisation der Modernen Wirtschaft gehemmt. Die Transaktionen großer Industrie-Konzerne, das ganze Gewebe des weitverzweigten Bank- und Bürstnwesens, so wie wir es heute sehen, die internationale Kreditwlrtschaft, alle diese Ergebnisse jahrhuii- dirtelanger Entwicklung 'haben dem „kleinen Mann", der sich nicht gewissenhaft mit nalionalökonomilchen Fragen und volkswirtschaftlichen Studien befaßt, den Blick für die Not wendigkeiten des zwanzigsten Jahrhunderts getrübt. Gerade der Kapitalismus in seiner rationellen Form hat Mut und UntMehmungsgeist in die Welt gebracht, «r hat di« Er finder angtsHmt Und die Segnungen der Zivilisation «er. , breitet. 'Mag Äe Kodein« Kapital-Bewirtschaftung auch Noch s kompliziert fein: im letzt«, Grund« Ist sie nichts anderes Bremen, 2. 8. In einer von etwa 5000 Personen be suchten öffentlichen Versammlung, welche von der Handels kammer Bremen einberusen war, sprach heute Reichskanzler Wirth über die wirtschaftliche und politische Lage. In kurzen Begrüßungsworten drückte der Vizepräsident der Handels kammer seine Freude aus, den süddeutschen Landsmann und höchsten Beamten -des Reiches in Bremen zu sehen, der durch sein Erscheinen das Interesse für die alle Hansaltadt am Weserstrande Und damit für die kommerzielle Weltstellung Deutschlands bekunde. Die Stunde sei außerordentlich ernst. Viele der Gegner versuchten das Streben Deutschlands, durch Arbeit und Pflichterfüllung wieder emporzukommen, erneut , zu vereiteln. Die Bremer Bürgerschaft sei bereit, sich um s die Reichsregierung zu scharen und mit ihr in die Welt hinaus- ! zurufen: Das deutsche Volk will sein gutes Recht, nicht mehr! Wi« jede menschliche Einrichtung, so hat auch der Ka pitalismus seine Schattenseiten. Und die dunkelste heißt: Mammonismus! 1 Der Mammonismus entsteht aus der Habsucht, aus Geiz, N«id und anderen niedrigen Instinkten. Für sein« Anhänger ist das Geld ein Götze, ein Phantom, dem Gesundheit, Moral und Glück geopfert weroen. Diejenigen, die ihren Besitz auf unlautere Weise erworben haben, oder die mit seiner Hilfe die darbenden Mitmenschen in skrupelloser Weis« ausbeuten, sind nicht „Kapitalisten", sondern Schmarotzer an der Menschheit. Gerade diese Schmarotzer identifiziert der minder Begüterte allzu gern und allzu leicht mit Kapitalisten. Mancher Verstand kennt eben keine Begnffsunterschiede. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen des Schlossers und MateriakwarenhLndker» Karl Wilhelm Müller in Niederwiesa ist infolge eines von dem Gemeinschuldner gemachten Vor schlag» zu einem Zwangsoergleich Äergleichstermin auf den 2S. Kuguw« 1S21 v Ukn vor dem Amtsgericht Frankenberg anberaumt worden. Der Vergleichsvorschlag ist auf der Eerichtsschreiberei des Konkursgerichts zur Einsicht der Beteiligten niedergelegt. L1/21. Frankenberg, den 2. August 1921. Der Verichtsschreiber des Amtsgericht». als ein Tauschgeschäft, das den einsichtigen Beobachter doch die tag«n zweieinviertel Zentner Papiergeld vereinnahmt worden ursprünglichen primitiven Formen «nennen läßt. > Es wär« zu wünschen, wenn die Arbeitgeber es sich angelegen sein ließen, zur Verbreitung dieser Erkenntnis in den Kreisen der Arbeitnehmer «ine großzügige Propaganda s zu entfalten und dabei auch die Tatsache zu betonen, daß das ! Kapital allein etwas Totes ist, wenn es sich nicht mit einer scharfsinnigen Intelligenz paart. Wer nicht mit seinem Pfunde wuchern kann, der bleibt zeitlebens ein Stümper. , Hierauf ergriff der Reichskanzler das Wort zu folgen-, . d«n Ausführungen: Ich will keine Rede der Refignalism ! sondern der Ermutigung halten. Die Losung heißt: Durch Arbeit zur Freiheit! Bremen muß der Ausgangspunkt auch für den gesamten Welthandel sein. Dies Wiederausblühen ist nur möglich unter dem Gedanken des Rechts, nicht unter dem Gedanken der Macht. Wohin der Machtgedanke führt, z«.igt das traurige Schauspiel Oberschlesien. Jede Stimm« des Rechts begrüßen wir mit Dank, ob sie von jenseits des Ozeans oder von jenseits des Kanals zu uns herüberkommt. Europa kann nicht noch einmal durch , neuen Wirrwarr hin durchgeführt werden. Todesschatten liegen über dem Kon tinent, von dem der Gedanke des Rechts und der Freiheit für die ganze Welt ausgehen müßte. Leider regiert in Wav- schau politisch« Leidensü-ast und grenzenloser Hochmuh die die Welt nicht zur Ruhe kommen lassen wollen. Deutsch* Kultur, deutsche Zivilisation und deutsche soziale Wohlfahrts einrichtungen stehen in Oberschlesien auf dem Spiele. Bremens Arbeiterschaft und Kaufmannschaft müssen zusammenstehen mit der Reichsregierung in der Bcrlcidigung der großen und «m- heitlich«» Richtlinien der Reichspolitik, die geltet ist von dem Gedanken der Erfüllung aller Verpflichtungen gegen da» Ausland geleitet von dem großen Gedanken der Arbeit, de» Rechts und der sozialen Wohlfahrt. , ,