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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 23.07.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192107237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
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Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-07
- Tag 1921-07-23
-
Monat
1921-07
-
Jahr
1921
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kV erMKnK allein Zustande gebracht. Suchomlsnow wM zweiter beweisen, daß er unter der Zarenregierung wegen seiner Deutschfreundlichleit in Verdacht und unter Anklage gekommen ist, und daß er unter der Kerensli Regienmg wegen dieser Deutschfreunvlichkeit zu lebenslanger Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt wurd^, welche Strafe er aber nicht anzutyeten braucht«, «eil er über 70 Jahre alt war. Zepeu nimmt imain-r LinlsOnng « Pari», 22. 7. Aus TokkS meldet die „Chicago Tribune", Japan hat sich entschlossen, die Einladung des Präsidenten Harding anzunehmrn, Delegierte zu der Konferenz bezüglich der Probleme des Pazifischen Ozeans und der allgemeinen Abrüstung zu entsenoen. Der japanische Finanzminister er klärte gestern, daß Japan seine Garnison aus Tsingtau und der Mandschurei zurückziehen solle, weil die Wirtschaftspolitik Japans gegenüber China rin ständiges Mißlingen war. veltSmpk>mg <ler Ktbeittl-rl-steit Der Reichstag hat, ehe er in die Ferien ging, noch zu der Frage der Erwerbelosenfürsorge Richtlinien ausgestellt. Soweit es sich um weibliche Arbeitslose handelt, ist ein wichtiges Mittel hierzu die Vermittlung von arbeitslosen städtischen Mädchen auf das Land, um den Bedarf an landwirtschaft lichen Hilfskräften zurzeit der verschiedenen Ernten zu decken. Mit dieser- Verpflanzung städtischer Arbeitsloser aufs Land verfolgt man bewußt den Zweck, die durch das Großstadlleben ländlicher Einfachheit entfremdeten jungen Menschen wieder zu einer inneren und äußeren Gesundung zu führen. Die Er--! fahrungen, die mit Vermittlung von Saisonarbeiterinnen auf dem Lande gemacht wurden, sind zwar nicht immer gut gewesen, man hat aber gelernt, welche Wege zu gehen sind, um bei dieser Vermittlung auf die Dauer günstige Ergebnisse zu erzielen. l l , Zwei Hauptschwierigkeiten stehen dieser Vermittlungsarbeit vor allem entgegen: Die absolute llngeeignetheit zahlreicher Stadtmädchen für die Landwirtschaft und die Verständnis losigkeit vieler ländlicher Arbeitgeber, den berechtigten An sprüchen der Arbeiterinnen in Bezug auf die Art der Unter bringung gegenüber. Vor allem muß die Unterbringung so geschehen, daß «ine sittliche Gefährdung der Mädchen aus geschlossen erscheint. Die bisher nur auf polnische Saison arbeiterinnen zugeschnittenen Unterkunstsräume genügen selbst redend für die deutschen Arbeiterinnen nicht. In den letzten Jahren haben einige Landesarbeitsämter, die große BedarfSzebie!« für landwirtschaftliche Saisonarbei terinnen umschließen, besondere Abteilungen eingerichtet, di« es sich zur Ausgabe machen, mit den landwirtschaftlichen Arbeitgebern zu verhandeln, damit die Arbeits- und Untev- bunstsverhältnisse den Bedürfnissen der deutschen Arbeiter innen angepaßr werden, die Mädchen durch besonders an gestellte Fürsorgerinnen ihren Arbeitsstellen zuzusühren und sie ständig unter dem Schutz und Einfluß dieser Fürsorger- innen zu stellen. Durch diese Bemühungen ist es gelungen die Ver hältnisse für die deutschen Mädchen, Lie sich zur Uebernahm« von landwirtschaftlicher Saisonarbeit berertfinden, erheblich besser zu gestalten. > Es wird Aufgabe der nächsten Jahre sein, «inen Stab von tüchtigen arbeitswilligen Mädchen heranzuziehen, die in der Lag« sind, die bisher in der Landwirtschaft zur Erntearbeit meist beschäftigten Polenmädchen zu ersetzen. Politische Nachrichten England» Druck auf Frankreich. Der französische Bot schafter in London und Lord Curzon hatten Donnerstag nach mittag eine neue lange Besprechung. Sie haben beide die Notwendigkeit erkannt, vor Ende des Monats eine Tagung de» internationalen Obersten Rates «inzuberufen, um die ober - schlesische Frage und andere dringende Probleme zu regeln. Lord Curzon hak vorgeschlagen, daß die Tagung am 28. Juli in Boulogne sur Mer stattfiuden soll. Diese Entscheidung ist sofort Herrn Briand belanntgegeben worden. Vian erwartet seine Antwort. Abgeordneter Dr. Hitze 7. Wie der .Westfälische Merkur" meldet, ist der Reichslagsadgeordnete Prof. Dr. Hitze (Zent,um) in Bad Nauheim nach längerer Krantheit im 71. Lebensjahre gestorben. Der Streit «ms Datum. Die Verstimmung der letzten Tage zwischen Paris und London über die Verhandlung der oberschlesischen Frage droht, sich zum offenen Konflikt auszu wachsen. Die englische Regierung besteht auf baldigster Ent scheidung und will den Obersten Rat zum 28. Juli einberufen ro ssen. Hartnäckig lehnt Briand das ab. Die englische Note hat er postwendend mit der erneuten Forderung von Lruppen- verstärkungen und Einsetzung eines Sachverständigenausschusses beantwortet. Natürlich würden sowohl die angeforderten neuen Truppen wie der verlangte Sachverständigenausschub Tage und Wochen, vielleicht Mona'e brauchen, um die ihnen zuge wiesenen Aufgaben in Oberschlesien erst zu erfüllen, ehe der Oberste Rai die endgültige Entscheidung treffen könnte. Also zähe französische Verschleppungstaktik! Vielleicht könnte ja auch in der Zwischenzeit irgend ein Ereignis eintreten, etwa ein militärischer Einmarsch oder ein neuer Aufstand der Polen, wodurch die Entscheidung vorweg genommen würde. Alle Berichte aus Oberschlesien stimmen in der Betonung der Gefahr eine» neuen Polenputjches überein. Aber auch England kennt diese Gefahr und hat deshalb in Paris keinen Zweifel auf kommen lassen, daß sich London ein fait accompli in Ober- schlesien nicht gefallen lassen würde. Die englische Politik drängt auf Beschleunigung der Entscheidung, weil sie .eine ernstliche Bedrohung d,s Weltfriedens" aus der gegenwärtigen Spannung befürchtet. Wahrscheinlich ist sie aber auch bestrebt, die ober- schtesijche Frage möglichst schnell aus der Welt zu schaffen, um sich den großen Aufgaben ungehinderter widmen zu können, die im nahen und fernen Orient aus die Tagesordnung ge kommen sind. Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß Lloyd George die Spannung zwischen London und Paris wegen Oberschlesien so schnell wie möglich beseitigen möchte, um in seiner Orient- politil wieder mehr Äcrsiändigungsmöalichkeiten mit Frankreich zu haben. Jedenfalls ist aus dem Drängen Englands auf Entscheidung noch keineswegs zu schließen, daß diese Entschei dung sicher günstig für Deutschland ausfallen wiid. Landstreicher und Verbrecher als Korfanty-Soldaten. Anläßlich der Unruhen in Jnowrazlaw bei der gewalisamen Entwaffnung der polnischen Insurgenten aus Oberschlesien schreibt die „Gazeta Warszawska", unter den Insurgenten hallen sich kaum einige hundert Schlesier besunden, während der Nest Landstreicher und Verbrecher gewesen sei. Es sei ein Rätsel, wer diese Elemente angeworben habe. In das Geheimnis teilten sich die zweite Abteilung dec Pon (geheime Militär- organisaiion) und die nationale Arbeiterpartei. Korfanty habe wiederholt gebeten, ihm keine Leute mehr zu schicken, da er genug habe. Diese Elemente seien durch ihre Gewalttätigkeiten eine Geißel der obe,schlesischen Bevölkerung gewesen. Auch hätten sie zum Schrecken alter polnisch denkenden Polen ge äußert, daß sie die Ausstandsbeweauna auch aus andere Teile Schlesien» übertragen würden. In Jnowrazlaw hätten diese Leute die Bevölkerung terrorisiert. Verbote für die Reichswehr. Neichswehrminister Geßler hat am 15. Juli folgende Verfügung erlassen: Auf Grund des ' 8 37 des Wehrgssetze» verbiete ich den Soldaten (Offizieren, Unteroffizieren und Mannschaften) sowohl die Zugehörigkeit zum Relchswirtschaftsverband deutscher derzeitiger und ehe maliger Berufssoldaten al» auch zum Deutschen Offiziersbund. Ich halte mich zu diesem Verbot au» grundsätzlichen Er wägungen im Interesse von Staat und Wehrmacht verpflichtet, weil ich in der Art der Organisation und Betätigung dieser Verbände eine Gefahr für die Disziplin, die Kameradschaft und den inneren Zusammenhang der Truppe erblicke, wenn auch den Bünden selbst, wie ich gern anerkennen will, die Ab sicht, disziplinstörend zu wirken, ferngelegen hat. Wie einige Blätter mitteilen, hat dieses Verbot weder dem Kabinett noch der Heeres- und der Marinekammer zur Stellungnahme vor gelegen. Die beiden Verbände waren bisher als nichtpolitische Organisationen in der Reichswehr zugelassen. Während der Deutsche Offiziersbund zu dem Verbot bereit» Stellung ge nommen hat, liegt eine Aeußerung des Reichswirtschaftsverbandes noch nicht vor. Ohne Zweifel wird das Vorgehen des Reichs- wehrministeriüms lm Reichstag zu eingehenden Auseinander setzungen führen. U-Bootkommandant Patzig verhaftet? Blättermeldungen au» Kopenhagen zufolge berichtet die Zeitung Klolken S, die dänische Staatspolizei habe den ehemaligen U-Bootskomman danten, Kavitänirutnant Patzig, der sich «einer Verantwortung vor dem Reichsgericht in Leipzig durch die Flucht nach Dänemark entzog, in Odense verhaftet. Baltikum-Konferenz. Die Minister de» Aeußeren von Polen, Estland und Lettland treffen am Sonntag in Helflngfors ein, um über ein Zusammenwirken der baltischen Staaten zu beraten. Die Konferenz, die am Monlag beginnt, wird zwei bi» drei Tage dauern. Zur Heidelberger Mordsache. Nach einer Meldung des Generalanzeigers au» Heidelberg sind gestern in Stettin zwei Männer verhaftet worden, welche angeblich mit der Heidelberger Mordsache in Verbindung stehen. Sie hatten versucht, mit Hilfe gefälschter Papiere ins Ausland zu gelangen. Erzberger bleibt uns fern. Die Meldung der München- Augsburger Abendzeitung, daß der Abgeordnete Erzberger vom Reichskanzler beauftragt worden fei, einen ausführlichen Plan für die bevorstehende Steuergesetzgebung auszuarbeiten ilt voll ständig aus der Luft gegriffen. Ms Heimat And Vaterland ! ' Frankenberg, den 23. Juli 1921. 7 Aerztlkchen Sonntagsdienst werden morgen — je doch nur in dringlichen Fällen — ausüben die Herre» Dr. Voigt und Dr. Bellmann. . l s Frankenberg als Kurort. Nun haben sich aus bet Ferne und aus dem Getriebe der Großstadt eine ganze Reihe Sommer frischler hier eingefunden und auf der »Lutzelhöhe", in der »Fischerlchänke", in „Tyrol" und anderweitig Quartier bezogen. Unsere schöne Umgebung lockte dazu. Badegelegenheit in der frischen Zschopau ist auch vorhanden, Kohlensäure-, Fichlen- nadel-, elektrische und andere Heilbäder sind hier ebensalls zu haben. Die Kurkonzerte im Schloßpark zu Lichtenwalde und auf der „Lützelhöhe" sorgen für angenehme Unterhaltung, der sonntägliche Waldgottesdienst im Lützeltal und das Ge- m-inlchastssest bei Sachsenburg für Befriedigung der reli giösen Bedürfnisse. So sind unsere Gäste allseitig gut versorgt und genießen ihre Ferienzeiten im schönen Zichopautal bei Frankenberg auf» Beste. f Waldgottesdienst im Lützeltal findet morgen Sonntag, srüh 7 Uhr m der Nähe des Viaduktes statt. Da pünktlich be gonnen werden muß, werden die Teilnehmer gebeten, sich spätestens beim Vorläuten >/,7 Uhr aus den Weg zu begeben. Zu den Gesängen, welche vom Posaunenchor des Evangelischen Männer vereins begleitet werden, wolle man da» Gesangbuch mit bringen. S. 7 In der Kirche zu Sachsenburg findet morgen Sonntag, nachm. 3 Uhr, wie gestern im Anzeigenteil belanntgegeben wurde, eine festliche Versammlung anläßlich der Konferenz der Landeskirchlirchlichen Gemeinschaften von Frankenberg und aus der Umgebung statt. Neben Chor- und Sololängen werden zwei passende Vorträge geboten. Als Redner haben die Herren Verwaltungsdirektor Weber aus Meißen». Pfarrer Schmidt, Sachsenburg zugefagt. Die Teilnehmer aus Frankenberg sind gebeten, sich 7 2 Uhr am Amtsgericht einzusinden zu einem gemeinsamen Spaziergang zum Festorte. Eine recht zahlreiche Beteiligung ist erwünicht, auch von Nichimitgliedern, denn jeder mann ist herzlich eingeladen, der inneren Gewinn lucht. 7 Das Gewerkschaftsfest am morgenden Sonntag versprlchi eine große Volksbelustigung für die Teilnehmer zu werden. Aus dem Schützenplatz sind die Vorbereitungen im Gange, die Fest wagen werden geschmückt und die historischen Gruppen rüsten sich, um Gutes zu bieten. Möchte allen, die in der Woche fleißig geschafft haben, der morgende Sonntag rechte Freude bringen, nach den bekannten Worten: Tages Arbeit, abends Gäste. Saure Wochen, frohe Feste. 7 Da« Äönigsschießen der hiesigen Schützengilde wird von Sonntag, den 31. Juli bis mit Sonntag, den 7. August als ein großes allgemeines Schützenvolkssest aus dem üblichen Festplatz abgehalten werden. Das von der hiesigen Scheibenjchützen-Geselljchaft veranstaltete Fest soll dadurch eine gewisse Erweiterung erfahren, daß eine Anzahl anderer be freundeter hiesiger Korporationen eingeladen sind, sich mit ihren Fahnen an den Auszügen recht zahlreich zu beteiligen. So möchte sich durch diesen engen Zusammenschluß der bürgerlichen Vereine das geplante Schützenfest zu einer noch schöneren all gemeinen Volksbelustigung ausbauen, als bisher und allen Einwohnern unserer Stadt fröhliche, heitere Stunden bringen. Ueber die einzelnen Veranstaltungen werden wir noch besonders berichten: auch bringt der Inseratenteil unseres Blatte» die nötigen Bekanntmachungen. -i>IIII!UMIII»IIMlININlI»IIt'ItIlIlIIII»»IIlII!!iII!I!>lIIIIIIIIlI»»IIIUIIllIIIIIIIlIIII!lI«UlIIlIUtL 3 s ß kur dis ^.6186 I I . . V bringen rvir Z I weisse SanZarbsitzsn Luf AUisn Ztokken vor^ersicknet sekr preiswert rum Verkauf. - T«dlsttdeckvo, Ixnül- und Xussobmttrsiolumog Z Ornüo 22X32 21X35 33X44 35X47 om Isrni» 2,75 2,95 4.85 5,SV Z ILisssnstioit'vn, lx-vk- und Z Lissvnvekon, Ixreli- und Lussoknittroinbnung «,5V s Kittvldvokvu, 55/55 Ixieli- und ^unsobnittroivkn. 10.50 Z Z lllittetdvvken, 70/70, I.oeli- und ^»ssvlinlttroiokn. 15,50 Z Z Lisson mit Riivkwund, Luntstivkorei 14,50 Z U lütukor, 40Xl30, I»ob- und ^asscüniitrowdnung 16,00 Z Z Dodorbandtllobvr, I»ob- und ^usscbnittroivbn. 82,50 Z Z LUvkvobaodtüebor mit IloblMum 17,50 Z D Lämtlickv Ltickmaterialion ru soirr billigen Kreisen H Aaußkau« Lokoolron MMIlstlllNMlllttMMMIMMMstMMllMllllWtUttlllUlltWMUlM 7 Neber -ke .Schützenfeste" sagte der sozialdemokratische Oberpräsident von Hannover Noske anläßlich de» Schützen festes in der Stadt Hannover: »Wenn die Frage aufgeworfen wird, ob wir solche F«ste feiern dürfen, so sage ich: Jawohl. Wir haben nicht nur da» Recht, wir haben die Pflicht dazu. Was unser Volk in der Welt geleistet Hot, war so groß, daß wir allen Anlaß haben, auch beute hochrrhobemn Hauptes da- zustehen. Deutschland ist niedergeworsen, aber es will und wird wieder hochkommen.. Ich wollte, es wäre in Deutschland so, daß jedermann die Büchse handhaben könnte al» Angehöriger eines wehrhaften Volke«. Wehrhaftigkeit und Friedfertigkeit schließen einander nicht au». Wir wollen vor allem auch die Eigenschaften pflegen, die den Schützen auszeichnen: flarer Blick, sichere Hand, nüchterne Ueberlegung und im gegebenen Augen blick schnelle Entschlußfähigkeit. Wenn wir diese Eigenschaften in unserem Volte verbreiten, dann brauchen wir um unsere Zukunft nicht besorgt zu sein." Das wollen wir un» auch für unser kommende» Frankenberger Schützenfest merken. 7 Ernteschutz. Zum Schutze der Ernte gegen Felddieb- stähle werden von Mitte Juli ab Abteilungen der sächsischen Landespoltzei von Dresden in den Bezirken der Amtshaupt mannschaften vorübergehend stationirt werden. Die Beamten der Sächs. Lande»polizei werden den Flurdienst durch Streifen zu Faß, zu Pferd« und auf Fahrrädern versehen; sie tragen seldgrune Uniform und den Tschako der früheren sächsischen Jäger und Schützen. E» find dauernd Landesabteilungen in Bereitschaft, die bei Bedarf von Amtshauptmannfchaften nach bedrohten Stellen abgesandt werden können. 7 Dle sogenannten Hundstage nehmen heute, am 23. Juli ihren Anfang, die Sonne tritt dann, wie bekannt in das Zeichen de« Sirius, de» Hundssternes. Der erste Tag, an welchem der glänzende Stern vor Sonnenaufgang am Himmel erscheint, hatte seit uralten Zeiten seine Hohe Bedeutung, an ihm beginnt in Aegypten das Steigen de» Nils, von dessen lleberschwemmung die Fruchtbarkeit im ganzen Klubdelta ab hängt. Nebligen» trat die Schwellung des Nils keineswegs immer am ersten Hundstage ein, sie blieb öfter wochenlang aus, und man versuchte dann durch Menschenopfer dle zürnen den Gottheiten zu versöhnen. E» ist ja auch jetzt nicht immer zutreffend, daß die Hundstage die heißesten Wochen im Jahre darstellen, Nebligen» neigen wir heute dazu, dte Hitze etwa» zu Übertreiben. Auch im normalen Sommer sind hohe Tempe- raturen nicht» Seltene«, und wenn z. B. au» Amerika besonder- hohe Hitzegrade gemeldet werden, so wird meist vergessen, daß drüben nach Fahrenheit gemessen wird, während wir nach Celsius oder Reaumur rechnen. Wird die amerikanische Fahren heit-Skala in die deutsche nach Celsius oder Reaumur umge- rechnet, so ist der Anterschied in der Regel gering. Hoffen wir, die heißesten Tage nun hinter uns zu Haven und ein schönes Sommerwetter für den Restteil der Ferien und der Ernte zu behalten. — Die Tageslänge fängt nun wieder an, schneller abwärts zu gehen. Während in der Zeit vom 1. bis 15. Juli die Abnahme nur etwa 15 bi« 20 Minuten betragen hat, schreitet sie in der zweiten Julihälste um fast eine halbe Stunde fort, so daß zu Ende Juli der Tag nur noch 15 Stunden 25 Minuten dauert. Trotzdem ist es noch immer gegen 2'-, bis 3 Uhr morgen« bereit» dämmerhell, wozu in erster Linie die Rückstrahlung de» Lichtes der untergegangenen Sonne auf den Horizont beiträgt. Fühlbarer macht sich dagegen die Abnahme bereits in den Abendstunden' ganz besonders an trüben Tagen bei bedecktem Horizont. 7 Förderung -es Heimat- und Naturschutzes. Das Ministe rium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat folgende Verordnung erlassen: „Die Schülerwanderungen und die lln!«r- richisgänge müssen mehr und mehr auch in den Dienst des Naturschutzes gestellt werden. Sie sind das wirksamste Mit tel, den Sinn für die Reize der Heimatwelt zu erschließen .und zu schonendem Umgänge mit der Natur anzuleilen. Zu oen Stätten des Heimatbezirks, die in besonderer Weise di« Schönheiten der Heimatlanoschaft offenbaren oder zu denkender Nalurbettachtung änrezen, sollen alle Schüler ge führt werden. Sie haben sich aber bei diesen Gängen auf erlaubten Wegen zu halten und das Betreten angrenzender Felder und Wiesen streng zu vermeiden. Früh schon soll sich das Bewußtsein bilden, daß es Ehrenpflicht jedes Bewohners der Heimat istz die Heimatfluren zu schonen und zu schützen und mitzuhelfen, daß die Naturdenkmäler unversehrt erhalten bleiben. Zu den Aufgaben der Erziehung zum rechten Um gang« mit der Natur gehört es auch, daß die Schüler ge wöhnt werden, bei Waldausflügen die Lagerstätten in guter Ordnung zu halten. Die Unsitte, Zeilungspapier, Eierschalen, Obstteste, leere Flaschen und anderes mehr dort achtlos weg zuwerfen und liegen zu lassen, muß verschwinden. Die Schüler müssen lernen, im Geiste rechter Selbstverwaltung unter sich auf Ordnung zu halten und darauf zu achten, daß das Wald- bilo nicht gestört wdrde. Der Lagerplatz darf nicht verlassen werden, ohne daß sich vorher bestellte Ordner davon über- zeugt haben, daß di« Spuren etwaig« Ordnungswidrig keiten getilgt-sind. .I s ! I . 7 Di« Besserung de« Arbettrmarkte« in Sachsen hat auch im Monat Juni allgemein angehalten. Bei 62 berichtenden Arbeitsnachweisen ist in sämtlichen Berufsgruppen die Zahl der Arbeitsuchenden gesunken, und zwar von 69630 Anfang Juni auf 57272 Anfang Juli. Unter den Gründen, aus denen die Zahl der unterstützten Erwerbslosen abgenommen hat, verdient neben dem Fortgang der landwirtschaftlichen Arbeiten nament lich die anhaltende Belebung der Bautätigkeit hervorgehoben zu werden. E« darfaber auch nicht außer acht gelassen werden, daß die produktive Erwerbslosenfürsorge, die den Erwerbslosen statt Unterstützung Arbeit gibt, rin« große Anzahl Personen be schäftigt, die sonst der Unterstützung anheimgefallen wären. — In Italien gibt es, wie mugeteslt wird, zur Zeit 500000 Arbeitslose.s . 7 Zur Heimstättenbeweaung. Die Holzhäuser, die al» Muster für Frankreich hergestellt, sollen auch dem deutschen Pub likum zur Kenntnisnahme näher gebracht werden, E« werden sich gewiß Bauliebhaber von Holzhäusern finden, die doch sehr wesentlich zur Mild«ung der deutschen Woynungeknappheit bei tragen können. Solche Hohhäuser von 4-6 Räumen und Küche werden jedenfalls sehr viel Nachfrage finden, falls die Preise nicht gar zu sehr über da» hinausgehen, was heute der Mittel stand zu leisten imstande ist. Di« Schieber Helsen sich schon. 7 Bon den Elchen sollst du welch««. Ein Ingenieur aus Bsrlin, der mit seiner Familie eine Sommertour durch den Thüringer Wald machte, suchte bei einem Gewitter Schutz unter einer Elche. Er wurde von einem Blitzstrahl getroffen und war sofort tot. Seine Frau kam mit dem Schrecken davon, sein Sohn wurde betäubt, erholt« sich aber bald. — Lernen wir daraus, 7 Besuch d«r KrlegergrSber in Frankreich. Zum Besuch der deutschen Kriegergräber in Nordfrankreich sollen nach dem Wunsche des Reichstage» Fahrpreisermäßigungen gewährt wer den. Voraussichtlich werden Sonderzüge zum Besuche der Kriegergräber eingerichtet werden. Die Verhandlungen darüber sind im'Gange. 7 Sin neue« Lebensrettunasabzeichen hat jetzt die »Deutsche Lebensrettungs-Gesellschast" geschaffen, da die staatliche Rettungs medaille abgeschafft worden ist. Es handelt sich um ein silber ne» Abzeichen, das bereit» in mehreren Fällen verliehen worden ist. Es ist da» Abzeichen einer privaten Gesellschaft, die den Zweck verfolgt, für dt« Rettung eine» Menschenlebens unter eigener Lebensgefahr eine würdige Form der Anerkennung zu haben. 7 Ehret die Fra«««. Eine recht »feine" Anzeige kann man in der Roßftbener Zeitung lesen: Die gegen Fräulein Fein gebrauchten Worte: Kuh u. Klatschschwein, nehme ich zurück. Ä. P. 7 Flöha. Am IS. 7. fand hier die erste Tagung bürger licher Gemeinde-Vertreter im Bezirk Flöha statt» zu der, einer Anregung de« Bezirts-Bürgerbunde« folgend, sich bürgerliche Gemeinderats-Mitasirder au» der Mehrzahl der Ort« unserer Amtshauptmannschast eingesunden hatten. Die bürgerliche Presse
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