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Frankenberger Tageblatt Anzeiger «nd Sonnabend dm SA. Ault 1921 nachmittag« 8«. Jahrgang AS 17« c Llele» Bla« enthäll dl« amütchen velannlmachungm der Amtsyauptmannschqft Wöha, der Amtsgerichts und de» Stadtrate» zu Frankenberg sowk, sonstiger Staat»- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Emst Robberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und Verlag von «. G. Robberg. Frankens«« LÄk ««niq«» r«IIc u- IU »m »reit« Hell« » la »r., <Nn»ä»«U ». «ekl-men b» «»»airloiiltril« dl« »» mm dcelt, Zille » M. tzllr Niaündlpue»«» «« dem «ImU,eelchI«re,irk Flankendem betrogen »r« Prell« aa Ps«., » S0 M. mid L10 M. »lelne »nteleen sind del Nuftede ui de««dleri. AÜr Nachwel» und Bermlttelun- »0 Ma. S»nder«erlldr. Wir sq»ler>« EadaNr» n»t »el Pladdoeschriltr» «U'schlaa. täi »>ledrrd»l»n»lald»at *rm»tlg,n, nach leftstehender «tastei. Der Spieleinsatz dort nicht mehr al» 1 Marl und der Verdienst de» Unternehmer» nicht «ehr al» 10°/, >om Spieleinsatz beuaaen. Lie Aurloieluna hat nach einem polizeilich zu genebmiaenden. abzuftempelnden und während dm Spielbeirieb, zu Jedermann» Einsicht aurzuhängenden Spkelplane zu erfolgen. Die Gewinne find leicht überlehbar und von den übrigen Gegenständen deutlich getrennt aufzutlellen. Dl« Würfel müllen fich aleich sein an den Kanten minderten« 2 om grob, von weisser Farbe und mu deutlichen schwarzen, auf 6 Flächen verteilten Punkten versehen sein. DieWürfel- dretter müfien au» Holz, starker Pappe oder Wachsleinewond hergektelkt, wenigstens 67 om hoch und SS om breit sein. Auf jedem Würf'lbrett tit die Hübe de» Einsätze« ln unverwischbarer Schrift anzugeben. Auch müllen die angebrachten Nummern aufrecht stehen, mindest n» S om grob, unverwischbar auf weißem Un ergründe mit schwarzer Farbe oder aus schwarzem Unter gründe mit weiber Farbe ausgeschrieben se'n. Bei einem Sv ele, in dem alle Nummern .gewinnen*, find die Nummern von 3 bi» mit 18 der Reibe -ach auszuschreiben und neben jeder dieser Nummern der aus sie entfallende Gewinn zu stellen. Würfelspiele mit Nieten lind nur unter der weiteren Bedingung zuläfilg daß stet» alle ungeraden Nummern gewinnen, alle geraden daaeaen verlieren. Laß die ungeraden Nummern der Reih« nach auf da« Würselbrett ausgeschrieben find und daß neben jede dieser Nummer der für sie bestimmte Gewinn gestellt wird. Beim Würselsp'el dürfen die Warte! nicht eher weggenommeu werden, bi» fich der Spieler vom E gebnt» de, Würsel» selbst ü^erzeuot bat. Glücksräder müfien so beschaffen sein, bah die am Rande der Räder befindlichen Nummern aufrecht stehen, wenigsten« S ow arob, mit schwarzer Farbe auf wetbem Unierarunde der Reihe nach angebracht und du>ch rote Striche von einander oetrennt find. Räder mit 150 Nummern haben wenigsten« 2 w Räder mit 100 Nummern mindesten» 1'/, m im Durchmesser zu erhallen. Räder mit mehr al« >80 Numme-n find unzulätfig. E« dürfen immer nur zu einer der bevorstehenden Verlosungen Lose, Karten. Breiter usw. verkauft werden. Bevor nicht dteie» eine Spiel beendet ist dürfen Lose usw zu einer anderen Verlosung nicht ansaegeben werden. Auch darf dieselbe Nummer in einer Verlosung nur ein mal gewinnen. Wenn sie ein zweite» Mal heraustommt, mub da» Glücksrad noch einmal ge dreht werden Die für jede Serie bestimmten Gewinne müfien auf einem erhShten, in der Mitte de« Stande» angebrachten Platze so aufgestellt werden, dab fie von den ^p'elteilnehmern geledert werden kSnnen. In keinem Falle darf dem Gewinner gegen seinen Willen etwa« andere» al« da» vor Beginn de« Sp'ele» Bestimmte, Au»gebotene oder Borgezeigte gegeben oder für de» Gewinn noch eine Nachzah'ung abverlangt werden. Der Verkauf von Gegenständen unter gleichzeitiger Beigabe eine« beim Kaufe noch un bestimmten Geschenke» gilt al» Ausspielung und bedarf besonderer Erlaubni». An dem zum Aussp'elen benutzten S'ande oder derol. muh in einer für Jedermann er» kennbaren Weise ein den Ramen und Wohnort de» Gewerbetreibenden angebender Au»ha«g angebracht werden. 6. Den Anordnungen der Poltzeiorgane ist Folge zu leisten. 7. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Bestimmungen werden, soweit nicht di« Vorschriften de» Reich'stratges -buch« oder der Reichsgewerbeordnung etnschlagen, mit Geldstrafe bi» zu kV Mark oder entsprechender Hast geahndet. Stadtrat Frankenberg, am 21. Juli 1921. Die Amtshauptmannschaft mit dem Bezirksausschuß hat festgestellt, dab anstelle der aus- geschiedenen Mitgliedes, Herrn Lehrer Herrmann in Waldkirchen-Zschopental, Kerr Schlosser Kmtl Arna- Keichel 1« Horna« al» Ersatzmann ln die Bezirktversammlung einzutreten hat. Flöha, am 22. Juli 1921. Dle^mtahauptmannschaft. Der Rovueufaller U,'NLH b" »on" V-»»-? W-Idb-Mndm wekdrn d-mmktz- «ul- gefordert, sich die Vernichtung der Älter mit allen Mitteln angelegen sein zu lassen und die erforderlichen Arbeiten (Töten und Vernichten der Falter durch Verbrennen) sofort oorzunehmen. Die Unterlassung der zur Vertilgung de» Ungeziefer» notwendigen Arbeiten wird, soweit nicht höhere Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bi» zu 100 Mark und im Fall« ihrer Uneinbring- lichkeit mit Hastftrafe geahndet. Auch werden die notwendigen Arbeiten bei ihrer Unterlassung aus Kosten der Säumigen ausgesührt werden. Flöha, am 21. Juli 1921. Dl« Amtshauptmannschaft. KsMleg eiter ü«lef-e«s? Es wird oft gesagt, ein Siebzigmillionenvolk könne nicht untergehen. Das ist aber eine Behauptung, Vie sich nicht be gründen läßt. Trotze Völker vor uns sind gekommen und gegangen, Weltreiche, ung eich grützer als das Deutsche Reich, sind zcertrünlmert worden. ist auch nicht so, daß die „gerechte Sache" immer gesiegt hat; sie ist nur zu oft vergewaltigt worden und zugrunde gegangen. Wie steht «s heute um Deutschland? Unsere völkerrechtliche Freiheit nach autzen hin ist verloren. Wir können keinen Schritt in die Welt tun, ohne auf Schranken zu stützen; wir können keine Lutzere Politik treiben, ohne di« Interessen der Feinde zu verletzen, die uns dann gleich den Strick der Sanktionen drehen. Wir sind auf dem besten Wege, auch unsere staats rechtliche Freiheit (nach innen) zu verlieren. Die Garantiei kommissionen beginnen ihr« Tätigkeit, di« Feinde bestimmen die Steuern und Zölle, ihre Höhe und ihre Verwendung. Ihre Machtmöglichkeiten sind so unbestimmbar, datz sie d.e innerdeutschen Staatsemrichtungen nach den Wünschen des Auslandes einrichten können und nach dessen Vorteil. Deutsch land ist also keine Grotzmacht mehr, und es ist nicht mehr frei in seinen Entschlüssen; es hat seine Souveränität verloren. Damit haben wir auch den mühsam eroberten Platz in der Weltwirtschaft eingebützt. Ein« große Anzahl Mittel, die wir sonst zur Heilung unserer kranken Volkswirtschaft on- wenden könnten, dürfen wir nicht ergreifen; die harten Be stimmungen des Versailler Schandfriedens, die übermenschlich schweren Lasten, welche uns aujerlegt sind, hindern uns daran. Wir brauchen ein« stark« Einfuhr von Rohstoffen, aber die Quellen derselben sind nach d«m Verluste unserer Kolonien ausschließlich in den Händen der Feinde. Wir brauchen «in« noch größere Ausführung von Fertigwaren. Die uns feind lichen Länder, und das ist der größte Teil der Welt, w«hr«n sich dagegen und richt«,, Zollschranken auf. Einen Hauptpost«» der Gmsuhr machen bekanntlich die Nahrung»- und Futter mittel aus, und es läge nah«, durch gesteigert« Inlands, erzeugung uns zu entlasten — aber auch das ist uns unmög lich gemacht, denn die Feinde haben uns die großen land wirtschaftlichen Gebiete des Ostens geraubt. Viel« haben sich noch nichts dabei gedacht, als uns Irie umstrittene Ostmark verlorenging. Jetzt ist uns auch diese Retlungsmöglichkeit nach wohl ausgedachtem teuflischen Plan verbaut. Es bliebe nur noch di« Möglichkeit der Verringerung des Verbrauchs. Könnte nicht der Staat der Verschwendung d«r Kriegs- und Revolutionsgewinnler, der Geldverschleuderung durch die Jugend mit Einfuhrverboten und hohen Zöllen auf Aus- landsluruswaren beikommen? Auch das ist uns verboten, unsere Zollgesetzgebung nach eigenen Bedürfnissen einzurichten. Wir können den Feinden in keiner Weis« entgegentr«ten, wenn si« uns mit den überflüssigsten, ja schädlichsten Dingen über- schwemnren. Hier kann nur freiwillige Selbsthilfe etwas aus- richlen. ein allgemeiner Boykott ausländischer Waren. In allerletzter Zeit hat es, nach zuverlässiger Nachricht, ein Schrei ber fertiggebracht, für mehrere Millionen Mark Baumwoll gewebe und zirka IOOOOO fertige englische Anzüge einzu fahren. Der Hauptzweck der Entente mit den Sanktionen ist ja der, die eigene Ueberschußware nach D«utschland abzu stoßen und damit, die deutsch« Wirtschaft zu ruinieren. Der «inztg mögliche Schutz der cheuttchen Arbeit, da» einzig« Mittel, d»r immer größer werdenden ÄrbeitMigkeit «it-egenMtrettn, Kräfte, anstatt sie dem Vernichtungswillen d«r Feind« end gegenzusetzen. Daß unser Volk aufwach!« aus dem Taum«l der Vergnügungs- und Genußsucht und Gottes Hand über sich erkennte, der durch Gericht zur Buße und, aus diesem Wege allem, auch wieder zu einem deutschen Aufstieg führen könnt«! ! , < . > i > l . K. M. , Mr beben Sie fiommnnirten v»,? In Dortmund fand vor kurzem eine kommunistisch« Kon ferenz statt. In dieser wurde aufgefordert, überall Zehner- ausschüsse zu bilden, die bei der im Herbst bevorstehenden neuen Aktion die Führer stellen sollen. Zurzeit reden Kommu nisten aus Hamburg, Mitteldeutschland und Berlin im Ruhr gebiet, um agitatorisch zu wirken. Man rechnet damit, daß im Herbst — als Folge der wachsenden Teuerung — große Lohnkämpfe ausbrechen werden. Diese dann für kommunisti sche Zwecke auszubeuten, ist das Bemühen der in letzter Zeit wieder besonders rührigen Moskauer Sendlinge. Ferner wurden in den Räumen der Druckerei des „Roten Kurier", des kommunistischen Organs für Leipzig, die fertigen Nummern dieses Blattes, die aber nur noch in geringer An zahl vorhanden waren, beschlagnahmt. Die Beschlagnahm» erfolgte, weil die Nummer «inen Aufruf enthielt, m dem in maßlos verhetzender Weise zu Gewalttätigkeiten aufgo- fordert wurde. Wie verlautet, wollen mm die Kommunisten diese Beschlagnahme zu einer Interpellation im Landtag» benützen. — t ' ver rmrkcde fitt«-rmi»irt« Zucbomitnow in vrerckea Der Kriegsminister des Zaren, Suchomlinow, dem man bekanntlich auch den Hauptteil der Schuld am Weltkriege zu spricht, hält sich seit einiger Zeit auf dem „Weißen Hirsch" bei Dresden auf. Das „Berl. Tagebl." meldet nun, daß Suchomlinow wegen monarchistischer Umtriebe ausgewiesen worden sei. Diese Meldung ist falsch Suchomlinow muß, wie jeder Ausländer, eine Aufenthaltsbewi.ligung d«r deut schen Behörden haben. Diese Aufenthaltsbewilligung war abgelaufen und Suchomlinow hatte sich um Verlängerung an das Auswärtige Amt gewendet. Die Dresdner Polizei behörde wollte zunächst ihre Zustimmung zur Aufenthalts- Verlängerung nicht geben, hat aber dann doch Suchomlinow den Aufenthalt in Dresden bis auf weiteres gestattet. Von monarchistischen Umtrieben, an denen Suchomlinow beteiligt gewesen sein" soll, ist den Dresdner Polizeibehörden nicht das geringste bekannt geworden und die ursprünglich Ver sagung der Verlängerung der Aufenthaltsbewilligung hängt auch, wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, keines wegs mit einem solchen Verdacht zusammen. Als Zweck seines Aufenthalts hat Suchomlinow der Be hörde angegeben, datz er jetzt damit beschäftigt- sei, seine Memoiren zu schreiben und datz er de» Nachweis erbringen wolle, daß ibm fälschlicherweise die Schuld am Kriege zu geschoben werde. Er wolle weiter beweisen, datz die alleinige Schuld Frankreich und England trage, und datz ausschließlich der Großfürst Nikolajewitsch daran schuld sei, daß England nlit in die Kriegstreiberei hineingezogen worden ist. Nitolaje- witsch habe Suchomlinow jeden Einfluß am Zarenhofe unter bunden und die Unterschrift de» Zaren unter die Krieg»- Schützenfest betreffend «.zfialich de« in der Zeit vom 3t. Juli bi« mit 7 «uauft dies,« Jahre» hier ftattstvdenden Schützenfeste» b,r k'»sta-n Scheibenschü»«ngel llschaft wbd folgende» b'bsmmt: I t-a« Fellhalten mit Waren jeder Art. der Betrieb von Schieß- und Schaubuden, Karussells, Schankzelten vlm, ferner da» D^rbitbn oon musikalischen, humoristischen, ae- sanglichen und ähnlichen Leistnngen aus dem Fefiplatz ist nur mit Genehmigung de» unterzeich- neien Sl^dtn-t»» "-v>'il«t. . .... 2 Der Berkaus von Waren jeder Art auf dem Fe-vlatz w'rd on den Schützenfestsonntagen von 2 Uhr Nachm. an gestattet; er ist Sonn» und Wochentag» II Uhr Nachm. zu beenden. Für den Schantwlrtschastsbetrieb auf dem Feftplatz g«u,n ine gleichen Vorschüben, wie fie sür bändige Schanknirlla>u>l»drlr en- bestehen. s Der Be'ried der Schieß- und Schaubuden, Karussell», Schaukeln und ähnlicher Veranstaltungen darf an den Schützenfest-Sonntagen nicht vor 2 Mr Rachm. beginnen; er ist Sonn- uno Wochentag» 11 Uhr Nachm. zu beenden. «. Aller Musizieren außerhalb de- F »vl >««» m oerboten. 6. Zur VeronnaNung ofhnlnchkk Glücksspiele ist besondere schriftliche Erlaubni» de« Stadt« rate« «»forderlich. Wrordnungsoemäk dar, mei- Erlaubni» nur er e lr werden m-" Au»'pie!en von Eßwaren und geringwertigen gläsernen, zinnernen, blechernen, HSHernen, irdenen und ähnlichen Waren. Geld, Bier >«d Spirituosen - wom ouw Obst. und B-renweme «u rechnen find sowie lebende Tiere dürfen niemals, auch nicht wahlweise, ausgespielt werden. Der Zurückkauf gewonnener Gegenstände durch den Splelunternrhmer od«r seme Beauftragten ist verboten. Do» Au»lvielen darf nur geschehen mittels Glücksrade», Würfelspiel» mit nicht mehr al» S Würfeln, und andere Sp'ele dann, wenn eine Beichrmt »un, de» Potfteipräfivwm» Druden über o>e Unbedenklichkeit de, Spiele« beigebracht worden ist ... IUI monatlich Ü Ü0 vk-, vkrteyIHrUch ro so Wt. S0 hi«., mit .Erzähler- S» VK- Eieit«llnn»ea w«rS«ii »»>i dn» valrn und «urgidtslelltn in Stadt und Land, sawie da» alle» iv,M«»«oato. «- «ernlpkrtheri u. »eltHramm« > Sa,c»la«t granl«t»U«chl«. ist eine offene Verrufserklärung aller nicht unbedingt zum all«rnötigsten Lebensunterhalt «forderlichen Auslandswaren und, wenn es nötig wird, auch'ein Boykott aller Firmen, welche Auslandware anbieten. Haben Sie d«n Mut, Ihren Kaufmann zu fragen, ob dies und jenes, was Sie wünschenz ' deutsches Erzeugnis ist, und lehnen Si« alles ab, was aus Feindesland kommt. Wir brauchen keine englischen Stoffe, keine Delikatessen, keine fremd« Schokolade, von englischen Zigaretten oder französischen Schnäpsen gar nicht zu reden. Jeder Mann, jede Frau muß es wissen, daß, wer fremd« Waren kaust, mit Bewußtsein unsern deutschen Arbeitern die Lebensmöglichkeit verringert und zur Verarmung des Vaterlandes beiträgt. Der Stand der Wirtschaft ist nicht zuletzt vom Stand der Bildung eines Volkes abhängig. Der deutschen Schule verdanken wir zum großen Teil den Aufstieg; die deutsche wissenschaftliche Bildung wurde in der ganzen Welt für vor bildlich angesehen. Das galt für unser gesamtes Erziehungs- und Bildungswesen, anfangend bei der Volksschule. Es liegt aber jetzt auch wieder in der Hand der Feinde, uns um diesen Vorzug, den wir vor ihnen allen haben, zu bringen. Sie brauchen uns nur die Mittel sür unser Bildungswesen einzuschränken und uns dadurch auf eine niedrige Kulturstufe herunterzudrücken suchen. Tributpflichtige Völker sinken mit der Zeit immer, auch in ihrem Bildungsstand. Merken wir es nicht jetzt schon, daß, von den Universitäten anfangend bis Mr letzten Volksschule, an Lehrmitteln gespart wird, daß die Klassen zusammengelegt und vergrößert werden, um Lehr kräfte zu sparen, daß die Bibliotheken nicht fortgeführt wer den können, daß es den Forschungsinstituten an Chemikalien und Apparaten fehlt usw.? Das sind bedenkliche Anfänge einschrumpfender Kulturentwicklung. Man wird noch eine Zeit- lang von d«n überlieferten Resten zehren, bis auch di-se verbraucht sind. Ein Volk ohne Forscher und Denker wird «in minderwertiges Volk. Dev Plan unserer Feind« geht zi«lbewußt darauf hinaus, uns in jeder Weise zu verberben und auszulöschen. Mit der Hungerblockade fing es an; die sollt« die physische Kraft des deutschen Volkes und seines kommenden Geschlechts vernichten. Haben doch englische Me diziner zynisch der Welt verkündet, erst 1940 werde man voll sehen, daß die deutsche Rass« degeneriert, minderwertig ist. Jetzt g«ht es an die geistig« Vormachtstellung Deutschlands. Sie verarmen uns so, daß wir unser Bildungswesen abbanen müssen. Sie schließen systematisch alle deutschen Gelehrte» aus den internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften aus, sie verhindern die Forschungstätigkeit der deutschen Wissenschaft, sie verdrängen das deutsche Buch im Ausland, sie scheuen sich nicht, deutsche Lehrbücher einfach zu übersetze» und als eigene Geisteserzeugnisse auszugeben, und stehlen so die Resultate unserer Geisteswissenschaft und Technik. Warum zeichnen wir solch trüb« Zukunftsbilder? Es ist ein schwer Geschäft, heute Zeitspiegel zu schreiben, denn der Spieg«l zeigt sehr viel Schatten uno wenig Licht für eine deutsche Zukunft. Wir müssen es tun, weil noch so wenige es begreif«», was der verlorene /krieg für unser deutsches Volk bedeutet. Das Elend des Krieges beginnt jetzt erst, alle Verluste, aller Kum- i m«r und alles Herzeleid der letzten sechs Jahre sind nur die , Eml«i!ung; die ganze Last bekommen wir erst jetzt zu trag«», ' < wir und unsere Kinder. Daß unser deutsches Volk durch'die ! floß« Not zusammengeschweißt würde und sich zusammen- 1 änd« zu gemeinsamer Arbeit und M vereinen, zähen Wider- i Handl In «lindem PartVgezänl ver-ehren sich Li» besten I