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Frankenberger Tageblatt Dienstag dm 5. Ault 1821 nachmittags 80. Jahrgang 154 Diele» Blatt enthält dle amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha, des Amtsgerichts und des Stadtrat« zu Frankenberg sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für dm Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg t. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg L 8L «rsHrint jedrn Merkt«, «kn»,. v ezv g,preis: »el «»»olun, In kn s Fr-inkirbec-er «ul,«bestellen monatlich «M. »et Zustellung durch Koten I und Post frei In, Hau» monatlich » SO M-, «tertellllhrliq 18.SV M. I «n^lmimmern so Pf,., mit,Er»Mer- LS Pfg. «epeNunar» werde« I von den Kote» «ich «»,gabestellen in Etadt und Lant», sowie von allen I Mastanstalten angenommen. Vostscheakontoe Leip,la rg2oi. «emeindeatrokontoi Frankenberg ». I Kernsprecher! »i. »elegramme > Lageblatt grankenberwachsen. I ««»eigenpret,, LI« U no» streite einspaltig PetlyeN, S «» amtlichen Leile die UI mm »reit« Zeile »F0 M, aingesandt U. stkeklaNtea lm Redaktionttcile die U mm streit» Zelle I M, Für tlnkllndigunae» ««» dem «mUgerichtlst^Irk Krankender, betrage» die «reise »» Pm.. eso M. und Lio M. »lein« »n,rl«n stnd bei «ul,ab« t» stejastie«. Kür «achwel, und Bermittelung »0 Pfg. Conderaebllbr. Ute schwierige «ttzarte» »Ulst stet vl-pdorschristen «usschla«, für Wtedrrdol»a^«stdm«k Ermiiptgung «ach feststehender Staffel. Die nachstehende Bekanntmachung der Reichsregierung wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Die Polizeibehörden erhallen Anweisung, für die sofortige Durchführung der Anord nung der Reichsregterung über die Auflösung der Orgamfation Escherich Sorge zu tragen. Dresden, den 29. Juni 1921. Ministerium des Innern. Lipinski. Bekanntmachung Auf Grund des 8 1 de» Gesetzes zur Durchführung der Artikel 177/178 des Friedens vertrages vom 22. März 1921 werden in Verfolg der Annahme de» Ultimatums der Alliierten Regierungen vom ö. Mai 1921 hiermit die Organisationen Escherich innerhalb des Deutschen Reiches für aufgelöst erklärt. Personen, die sich an einer der aufgelösten Organisationen als Mitglieder beteiligen, werden mit Geldstrafe bis zu fünfzigtausend Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten oder mit Festung bi« zu gleicher Dauer bestraft. Berlin, den 24. Juni 1921. Die Relchsregierung. Dr. Wirth. Berkaus von Malzvonvous abends 7 Uhr durchgehend für den 4. und 1. Bezirk. — Auf einen Haushalt mit 1 bis 3 Köpfen entfällt eine Tüte mit 125 Gramm Inhalt, auf einen solchen mit mehr Köpfen ent fallen zwei Tüten zum Preise von 2.40 Mark für die Tüte. Die festgesetzten Berkaufstage sind pünktlich einznhalten. Nachliefernng findet nicht statt. Frankenberg, den S. Juli 1921. ' Der Stadtrat. Gemeinde-Berbands-Sparkaffe Niederwiesa Awei-stelle Braunsdorf geöffnet jede« Mittwoch nachmittag- von S—S Uhr Vie üSumung Oberrrdlerie«! Nach übereinstimmenden deutschen und polnischen Be richten aus Oberschlesien vollzieht sich die Räumung des geplagten Landes nach den getroffenen Vereinbarungen, so daß am 5. Juli abends programmgemäß Oberschlesien von den polnischen Jnsurgentenbanden wie von dem deutschen Selbstschutz völlig geräumt sein dürste. Der Amnestieerlaß der Interalliierten Kommission erregt den Einspruch der Ver einigten deutschen Parteien und Gewerkschaften Oberschlesiens, die mit allem Nachdruck fordern, daß die für den Aufstand Verantwortlichen und die Rädelsführer zur Rechenschaft ge zogen werden: Korfanty, die Kommandanten von Forma tionen der Aufständischen, di« Vorsitzenden und Beisitzer der Feldgerichte der Aufständischen und alle Personen ohne Unter schied der Nationalität, die Verbrechen Und Vergehen gegen das Leben und das Eigentum begangen haben, müßten wirk sam bestraft werden. Tatsächlich wird ja auch durch die letzt vollzogene militärische Säuberung des Landes Ruhe und Ordnung noch keineswegs garantiert. Sie kann erst «intretm, wenn nach der militärischen auch eine polizeiliche Säuberung von dem Verbrechergesindel erfolgt, das sich.hinter den vor schreitenden Truppen immer wieder sammelt und Raubtaten begeht. Inzwischen hat man in Warschau Muße, sich die katastrophalen Folgen des Korfantyschen Abenteuers zu be trachten. Die ganze Welt hat dadurch die polnische Raubgier in bengalischer Beleuchtung kennen gelernt und der wirtschaft liche Zusammenbruch Polens hat sich in seinem nie erlebten Tiefstand der polnischen Mark, die heute für drei deutsche Pfennige zu kaufen ist, bemerkbar gemacht. Selbst der pol nische Finanzminister Steczkowski hat im Reichstag das rapide Sinken der polnischen Valuta mit dem verunglückten Korfanty abenteuer in Oberschlesien in Verbindung bringen müssen. Dagegen ist in Deutschland mit der militärischen Säuberung Oberschlesiens die Hoffnung wieder gestiegen, daß nun bald eine gerechte, auf die Volksabstimmung begründete Lösung der oderschlesischen Frage eintritt. Ein begeistert verlaufener Oberschlesier-Hilfstag in Berlin hat das enge Zusammenge hörigkeitsgefühl zwischen dem Reich und Oberschlesien aufs neue vor aller Welt bekundet und der Reichskanzler hat diesen, Gefühl in würdiger und eindringlicher Weise Ausdruck oer- liehen. s i , , > l : I s ! i - Ws aie rorliilriittbe LMbeiimom , Wau der Landeskonferenz der sächsischen SPÜL - Leipzig, 4. 7. Auf der Landeskonferenz der sächsischen Mehrheitssozialdemolraten wurde einstimmig folgende Reso lution angenommen: „Die Landeskonferenz der Sozialdemo kratischen Partei Partei Sachsens erblickt im Einheitsstaat, der nach den Grundsätzen der Sozialdemokratie auszubauen den deutschen Republik, die Staatsform, durch die die Lei stungsfähigkeit des deutschen Volkes auf politischem, wirt schaftlichem und kulturellem Gebiete bis aufs äußerste ge steigert werden kann und die in ihren Wirkungen dem gesam ten Volke unbeschränkt zugute kommen soll. Die Zustimmung beider sozialistischer Parteien zum Ultimatum und die Soli darität von Großkapital und Reaktion bei der Abwälzung der Lasten auf die Schultern des arbeitenden Volkes zwingt auch die Arbeiterklasse zur Herstellung einer starken politischen Einheitsfront. Die gemeinschaftliche Regierungsarbeit beider sozialdemokratischer Parteien in Sachsen hat bewiesen, daß die theoretischen und sachlichen Gegensätze zwischen Sozial- demotraten und Unabhängigen keineswegs mehr so groß sind, daß sie ein dauerndes Hindernis der Wiedervereinigung beider Parteien bilden könnten. Die Landeskonferenz bekundet des halb den festen Willen, die von beiden sozialdemokratischen Parteien gebildete Regierung zu halten und ihre Arbeit mit allen Kräften zu fördern, und schlägt deshalb vor, nichts unversucht zu lassen, um nicht nur im Landtag, sonder,, auch in den Gemeindeparlanienten Arbeitsgemeinscha ten zu schaffen mit dem Ziel einer späteren organisatorischen Wieder vereinigung." > I l ver recdue tziiegtvercl>A<ligte»pimtk Ende der Zeugenvernehmung In der Verhandlung am letzten Sonnabend waren noch die Aussagen einiger deutschen Zeugen von besonderem In teresse. Sie berichteten nämlich zum großen Teil von der Be handlung, der unsere Gefangenen in Frankreich ausgesetzt waren. Danach haben die Franzosen sehr häufig im Laufe des Kriege» Gefangene oder Verwundete niedergeschossen oder niedergestochen. Zeuge Lehrer Lüderitz bekundete, daß die Engländer auf ihn und seine gefangenen Kameraden sogar mit Maschinengewehren geschaffen hätten. Im übrigen ergaben die Zeugenaussagen nichts Neues. Von einem Befehl, Gefangene und Verwundete zu erschießen, ist keinem Zeugen etwas bekannt. Nach Beendi gung der Zeugenaussagen gab der medizinische Sachverständige Dr. Döhner sein Gutachten dahin ab, daß er auch für den 21. August annehmen muffe, daß Major Crusius nicht für seine Handlungen verantwortlich gemacht werden könne. Daraufhin wurde die Verhandlung auf Montag früh 9 Uhr vertagt. Das Gutachten der Sachverständigen In der Verhandlung am Montag vormittag wurde aus Verlangen der Verteidigung nochmals der Zeuge Voigt ver nommen, der bestätigte, daß französische Gefangene und Ver wundete seinerzeit auf die Deutschen geschossen hätten. Ein wei terer Zeuge bestätigt, daß Major Crusius schon vor dem 20. Aug. völlig zusammengebrochen lei. Der Sachverständige Dr. Sernau erklärt, daß Crusius psychisch nicht normal, aber auch nicht tm allgemeinen geisteskrank sei. Er glaube nicht, daß er am 21. Aug. in dem Maße geistesgestört gewesen sei, daß eine freie Willens äußerung ausgeschloffen sei. Eine verminderte Zurechnungs fähigkeit habe aber wohl bestanden. Am 26. August scheine aller dings die freie Willensbestimmung ausgeschloffen zu sein. Geheimrat Äuncke dagegen ist der Ansicht, daß die Voraus setzungen für den 8 51 schon am 21. August mit großer Wahr- scheinlichkeit gegeben seien. Der militärische Sachverständige, General der Infanterie Kuhl, erklärt, daß infolge der militäri schen Erziehung solche Greueltaten höchstens von einzelnen ver rohten Personen begangen werden konnten. 2m Hmblick auf die damalige Kampfesweise der Franzosen wäre eine Aeuße- rung des Generals Stenger, Verwundete un^Gefangene, die noch schießen, zu töten, durchaus verständlich und berechtigt. Am 21. August wäre kein Notstand vorhanden gewesen, der ein solches Vorgehen gerechtfertigt hätte. Major Crusius scheine vor dem Gefecht iede Ueberlegung gefehlt zu haben. Es ließe sich nicht feststellen, ob ein Befehl gegeben sei. Er halte dies aber bet einem so erfahrenen Führer wie General Stenger es sei, für ausgeschloffen. Die Strafanträge Der Antrag des Oberreichsanwalt» gegen Major Crusius geht auf zwei Jahre sechs Monate Gefängnis wegen Vergehens gegen 8 116 Militärstrafgesetzbuch unter Zubilligung mildernder Umstände. Gegen Generalleutnant Stenger erfolgte kein Straf- antrag. , Csgmg Ser rscdzircden Mgerbilücke Chemnitz, 4. 7. Am Sonnabend wurde in Chemnitz im Handwerkervereinshaus der Verbandstag der sächsischen Bürgerbünde abgehalten. In seinem Geschäftsbericht konnte der Geschäftsführer des Landesverbandes, Mauke-Leipzig, von erfreulichen Fortschritten der Bürgerbundbewegung in Sachsen berichten. Zurzeit zählt Sachsen 149 Bürgerbünde, die wieder zu Begirksbürgerräten vereinigt sind. Danach erstattete der Vorsitzende, Geheimrat Prof. Dr. Goetz-Leipzig seinen Be richt. Auch «r konnte feststellen, daß sich die Bürgerbunds- bewegung immer weiter ausdehne. Die Münchener Tagung der Reichsbürgerräte habe gezeigt, daß die Bürgcrbundsb«- wegung Sympathien über die Kreise der Bürger hinaus habe. Große praktische Fragen würden die Bürgerbünde im kom menden Jahre beschäftigen, vor allem die Frage der Ge meinderatswahlen. l i Ueber kommunale Aufgaben der Biirgerbünde berichtet« dann Dr. Peters aus Oetzsch bei Leipzig. Es gelte besonders die Kommunalisierungsbestrebungen abzuwehren, die in den Gemeinden jetzt überall austreten. Das Korreferat zu diesem Punkte der Tagesordnung hielt Forstinspektor Oertel-Chem'- nitz, der sich den Ausführungen seines Vorredners voll und ganz anschloß. Er hob dabei hervor, daß, die Biirgerbünde aus der ursprünglichen Abwehrstellung sich jetzt mehr den wirtschaftspolitischen Aufgaben zuwenden. Ueber die bürger liche Einheitsliste bei den kommenden Gemeinderatswablen berichtete Landgerichtsrat Dr. Wunderlich-Leipzig. Das Pro blem der Einheitsliste sei natürlich stark umstritten. Es handele sich dabei um ein Kompromiß, das aber zustande kommen müsse. Durch eine Listenverbindung könne man diese Mittellinie nicht finden. Die Einheitslist? habe feryer den Vorzug, daß man mit ganzer Stoßkraft arbeiten ufid man auf. ihr nur wirkliche Kapazitäten als Kandidaten vereinigen könne. Nach Referaten über die technische Nothilfe wurde einstimmig folgende Entschließung angenommen: „Im Anschluß an die Entscheidung des Reichsbürger rats empfiehlt auch der Landesbürgerrat für Sachsen seinen ver frieae mit flmEs s ! Von unserem Berliner Mitarbeiter. ' Der Präsident Harding hat die gemeinsame Friedens- r«solution des Repräsentantenhauses und des Senates unter zeichnet, und gleichzeitig erläßt er am Nationalfeiertag (4. Juli) eine Proklamation an das amerikanische Volk, in der er ausdrücklich die Wiederherstellung des Friedenszustandes mit Deutschland und Oesterreich feststem. Die amerikanische Oeffentlichkeit hat freilich von dem historischen Ereignis des Friedensschlusses zunächst fast gar keine Kenntnis genommen. Ihre Gedanken waren vollauf mit dem großen Borkampf zwischen Dempsey und dem Franzosen Carpentier beschäftigt. Man kann ja im Zweifel sein, welches Volk sich in diesem Falle närrischer benommen hat: das amerikanische, das fran zösische oder das — deutsche, aber das Verhalten der Ameri-. kaner ist darum nicht gleichgültig für uns, weil ihre Eigen heiten auch ihre politischen Auswirkungen haben. EL ist gewiß nichts dagegen einzuwenden, daß die deutsche Presse jene Erscheinungen registriert und bespricht, aber die Art, wie in Wien das amerikanische Sportsieber oft ansteckend gewirkt hat, muß in unserer Lage doppelt abstoßend wirken. Es wär« wirklich an der Zeit, daß eine bestimmte deutsche Presse in bestimmten Fragen etwas mehr Zurückhaltung und na tionalen Taft bewiese. In Amerika wird man allmählich wohl die geschichtliche und politische Tragweite des Friedens schlusses begreifen. Wirtschaftlich dürfte sich zunächst nicht allzuviel verändern. Die Handelsbeziehungen mit Amerika sind schon seit geraumer Zeit wieder ausgenommen worden. Ebenso funktioniert der Postverkehr schon seit langem un gehemmt wieder, und die Schiffahrt befindet sich in einem stetigen Aufblühen. Die deutschen Hoffnungen gingen ja zum Teil sehr weit. Man glaubte namentlich, daß Amerika «ine ausgedehnte Kredithilfe wenigstens der deutschen Fertigindustrie gewähren würde oder daß es sogar direkte Beteiligungen an der deutschen Industrie versuchte. Alle diese Dinge können sich noch einmal entwickeln, daß sie jetzt überstürzt kommen sollten, ist aber nicht anzunehmen. Ob für die deutsche Aus- suhrinoustrie in Amerika soviel zu holen ist, wie manch,: träumen, steht noch sehr dahjn. Gerade infolge des Krieges hat Amerika sein« Fertigindustrie riesenhaft entwickelt. Gegen eine allzu starke Konkurrenz sucht es sich mit Schutzzöllen zu schützen und gerade die Herrschaft der Republikaner wird auf diesem Gebiete kaum eine Veränderung bringen. Richtig ist allerdings, daß der amerikanische Markt der verarbeitenden Industrie bei weitem nicht alle Rohstoffe des Landes auf zunehmen vermag. Deutschland wird als Rohstofftäufer für weite amerikanische Jnteressenkreise noch auf lange hinaus «ine Rolle spielen, und diese Tatsache verleiht uns auch die Gewähr, daß sich die Vereinigten Staaten nicht einfach an Uns Und Europa desinteressieren können. Einstweilen hat das offizielle Amerika Veranlassung ge nommen, die Annäherung an England zu vollziehen. Die „Times" widmeten dem Ergebnis «in« Sondernummer, die Präsident Harding benutzt hat, um eine Botschaft an das englische Volk zu richten. Amerika wird voraussichtlich bei seiner ablehnenden Haltung gegenüber dem Friedensvertrag von Versailles bleiben. Der Friedensvertrag, der zwischen ihm Und Deutschland geschlossen werden wird, dürste mehr den Charakter eines Handelsvertrages haben. Dennoch denkt die Union nicht daran, auf ihre Rechte aus dem Versailler Vertrag zu verzichten. Ihre Vertreter haben bereits die den Amerikanern zustehenden Sitze in dm einzelnen Kom missionen eingenommen, Und im Obersten Rat wird der Ver treter Amerikas mit über die Frage der Aufhebung der Sanktionen sowie über das Schicksal Oberschlesiens entscheiden. Deutschland hat im Kriege die Sentimentalität verlernt und nach dem Kriege haben sich wenigstens dje besonnenen Deut schen dm Köhlerglauben abgewöhnt daß Wendungen durch Wunder eintreten. Nichts wäre falscher, als auf Amerikas Unterstützung eine große Politik aufzubauen. Amerika wird nüchtern seine Interessen überprüfen, und sich dann stets auf die Seite legen, auf der das amerikanische Interesse engagiert ist. Es wird gewiß zahlreiche Fälle geben, wo die ameri kanischen und die deutschen Interessen parallel laufen. Darauf aber muß sich unsere wirtschaftliche und politische Arbeit einstellen. Das ist die Straße der Vernunft, gegen die schließ lich niemanden anmarschieren wird. Wenn die Welt erst einmal den wirtschaftlichen Zusammenhang und die Unzer- trmnbarkeit der beiderseitigen Interessen erkannt Haben wird, dann ist eine Gesundung möglich. Bis dahin heißt es für Deutschland: Arbeiten und nicht verzweifeln! , I ! >. ! , * s !>..!! > Harding- Erlich zur Beendigung de» Kriegszustände» , Paris, 4. 7. „New York Herald" meldet: Präsident Harding wird heute einen Erlaß veröffentlichen, in dem end gültig erklärt Wird, daß der Frieden mit den Zentralmächten geschlossen sei und infolgedessen alle Gesetzgebungen für di« Kriegszeit aufgehört ha^en, Die Freigabe Ides Vermögens de« Gräfin Bernstorff. I Berlin, 4. 7. An die Washingtoner Meldung, daß das Oberste Bundesgericht die Zurückgabe des 1 Million be tragenden, aus Geld Und Wertpapieren bestehenden Ver mögens der Gräfin Bernstorff angeordnet hat, wird die Er wartung geknüpft, daß jetzt, nach der Friedensunterzeichnung, das gesamte deutsche Privatvermögm zurückgegeben werden möge. > > l . ! ! s s i Englands Presse verfchsweigt dle AnterzelchMuNg. . > London, 4. 7. Die hiesige Press« ignoriert das wichtige Ereignis der Unterzeichnung der Friedensresolution durch den Präsidenten Harding völlig. Daß Harding dem Senat nun den Versailler Vertrag wieder vorlegen wird, darf nach den englischen Blättern als ausgeschlossen gelten. s ,