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Frankenberger Tageblatt 8«. Jahrgang Freitag den 2«. Mai »821 nachmittags 115 heutiger 1 ^.-Lvx. 144/21. » j sei, Polen den ganzen Jnduftrkebezlrk z« sichern. Es sei ! auch geplant, nach einer gewissen Zelt die Volksabstimmung zu wiederholen. rr 21. für die VkTVk- iber- kie- MkN men nsche p» wn Hiebler. Merkur i r 1.Kn. Lhemnitz N. 12t. Mitglieder »orstand. r. Dieses Blatt enthäll dke amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgerichts und de» Stadtrates zu Frankenberg sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg l. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg L SL > Entente una die» u Mtzen. britische Flotte zur Verfügung der Alliierten zu stellen jegliche Operationen, die beschlossen werden würden." England zur VerWiMWNg bereit. „Wir wollen uns getreu der Entscheidung fügen, nscht. w. g schlug nit 7:1. age von :anstädt, unterlag äsa Iva red leit ar- wL Iva sa. ikvn 27. ÜB«! IS2I 12 VIii» findet im Sitzungssaat der Amtshauptmannschaft Atöha «in S§§«nKIivkvi» SvLÜnIcsGag statt Die Tagesordnung hängt im Wartezimmer der Amtshauptmannschaft Flöha aus. ——— Oederan, am 18. Mai 1921. Der Vorsitzende ' der Bezirksversammlung der Amtshauptmannschaft Flöha. Ludwig. leben Werktag adend«. Bej«a»prrl«: vel Abholung kn den grankrnbcroer Auigabestellen monatlich a M. vel Zustellung durch Voten und Post fiel In» Hau» monatlich S.LO M., vlertellithrllch la.vv M. »Inteinummern so Pfg., mit.Lr,Shl«r" SS Pfg. veNeNuuae» werden don den Voten und «mlgabcftellcn In Stadt und Land, fowle von allen Postanstalten angenommen. «Postscheckkonto, Leipzig ssroi. Semetndegtrokonlo! Frankenberg » Kernsprecher: r». »eiegramme - rageblatt Jrankenbergsachsen. Vie folge «er IW-ttlnieger ist eine erschreckende Verbreitung der Tuberkulose, und zwar nicht nur im engeren.Kreis der kriegführenden Länder, sondern darüber Hinang auch in den Gebieten, die vom Krieg kaum berührt worden sind. Ein lebendiger Beweis hierfür sind die Zahlen und Angaben, die sich nach und nach über die Verbreitung der Tuberkulose zusammenfinden. Nach kürzlich aus Belgien belanutgewordenen Statistiken tritt z. B. selbst unter dem Aequator im Kongostaat die Tuberkulose erstmalig unter den Eingeborenen in einem Umfang lauf, der fast epide misch wirkt. Ist dies schon in Ländern der Fall, die kaum unmittelbar vom Kriege berührt wurden, so lehrt ein Blick in die deutsche Statistik, daß die Zahl der Tuberkulose- Sterbesälle von 40000 im Jahre 1913 auf 90 000 im Jahre 1918 gestiegen ist. Wie dieses Anschiwellen der Tuberkulose besonders auf die Heranwachsende Jugend wirkt, geht aus einer 'kürzlich in einem ländlichen Jndustrjebezirk Westdeutsch lands ausgenommenen Statistik hervor. Danach waren hier von 170 untersuchten schulpflichtigen Kindern nur 49 gesund, während 81 skrofulös und 40 mit ausgesprochener Tuberkulose behaftet waren. Aber auch die Zahlen für das höhere Alter sind entsprechend bedrohlich. So sind z. B. angenommen, das; von den KriegsbesckMdigten, d. h. rentenversorgungs- berechtigten Kriegsteilnehmern, nahezu 1 v. H. wegen Tubcr- tulose versorgungsberechtigt geworden ist. Wenn man gegen über diesen Zahlen berücksichtigt, daß mit dec Wohnungs not und der allgemeinen Notlage gleichzeitig auch der Nähr boden für die Tuberkulose entsprechend breiter und ertrag reicher geworden ist, so kann es keinem Denkenden zweifelhaft sein, dasz dem Würger Tuberkulose mit allen Mitteln ent gegengetreten werden mutz. Mg r Anzeiger um». erer ! I.U it m dir I Uhr im UhaustS An Stelle des wegen Krankheit aus seinem Amte als Friedensrichter ausgeschiedenen Herrn Otto ist Kerr Waut Seim, Kaufman« und Hrtsrichier in Niederwiesa, als Friedensrichter für den Bezirk Niederwiesa ernannt und am 17. Mai 1921 in Pflicht genommen worden. Amtsgericht Frankenberg, den 18. Mai 1921. v. »sg. 172/21. vberrcdlerlea antei völlltrlnnukjnikricm Paris, 19. 5. „Chicago Tribune" berichtet heute über folgenden Plan: Oberschlesien soll unabhängig gemacht werden, entweder unter der Herrschaft des Bollerbundes, wie da, Saargebiet, oder unter einem unmittelbaren Regime -« alliierten Mächte. In Frankreich sehe man ein, vag es »ei »er gegenwärtigen Lage der Dinge fast ganz ««möglich -.H- Sonnabend den 21. Mai 1921 auf Feld 4 der Butterkarte VkktUttf je Atz Gramm zum Preise von 1.44 Mk. oder 24 Mk. für das Pfund. Frankenberg, am 20. Mai 1921. Der Ttadtrat. itag, den r mittag» Mittwoch, Erscheinen Arbeiter, en Wan- lkommen. Nächsten Schützen- wustüm- für seine n Speer- ung und ihre um i tragen innen in ndturner e Kinder Kämpfe da u. a. genüber. «er Gou ¬ das gröbere Nachtgeschirr mit der Bitte, den Betrag von 11,25 Mk. direkt an die Firma Offenbach, hier, zu senden. Da» gelieferte NachtgMirr geht heute per Post an das dortige Amt ab. Auf mein Schreiben vom 23. März 1921 Nr. 1345 nehme ich Bezug. Versteigerung in Niederwiesa Montag den 23. Mak ds. Js. sollen in Niederwiesa gegen Barzahlung versteigert werden: 1. Vormittags 9 Uhr: I >Vlinetl«iul»i»xvI mit ILadvdvr; 2. Vormittags 7,11 Uhr: L > 7-. Sammetort: Schaukwirtfchast „Arauüof". --------- Frankenberg, am 19. Mai 1921. Der Gerichtsvollzieher. Auf Blatt 403 des hiesigen Handelsregisters, betr. die Firma Ehem. techn. Werke Paul Böhme in Oberlichtenau ist heute eingetragen worden: Prokura ist erteilt: -0 dem Kaufmann Herbert Henzschel, d) dem Chemiker Mar Michael, beide in Chemnitz. Sie dürfen die Firma nur in Gemeinschaft miteinander vertreten. Amtsgericht Frankenberg, den 18. Mai 1921. Der Oberste Rat tritt zusammen! London, 19. 5. Das Reuterbüro erfährt aus wohlunter, richteten Kreisen, daß alle Aussicht dafür besteht, der Oberste Rat werde zum Wochenende zusammentreten. Bisher liege von französischer Seite kein Anzeichen dafür vor, datz die Franzosen nicht bereit seien, so bald mit ihren Alliierten auf der Konferenz zusammenzutreffen. Der Eindruck sei vielmehr der, datz die Franzosen dazu willens seien, sobald Briand seine Erklärung in der französischen Kammer abgegeben haben werde. Es wird behauptet, datz alle guten Resultate, welche aus der abgehaltenen Konferenz folgen könnten, zunichte gemacht werden würden durch einen Aufschub um einige Wochen, für den gewisse Kreise eintreten. Eine Verzögerung der endgültigen Aktion könne die Lage nur erschweren. Es sei wenig wahrscheinlich, datz diese Konferenz zu irgend einem bestimmten Beschlub bezüglich der Zuteilung oer strittigen Gebiete kommen werde, sie werde sich vielmehr auf eine Besprechung der allgemeinen Politik beschränken. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Schlossers und Materialwarenhändlers Karl Wilhelm Müller in Niederwiesa wird der auf den 24. Mai ds. Js. anberaumte Termin zur Ablegung der Abrechnung des bisherigen Verwalters und Festsetzung seiner Vergütung auf Antrag- der derzeitigen Verwalters auf 10. Juni 1221 vormittag« zS Uki» verlegt. Amtsgericht Frankenberg, den 18. Mai 1921. L. 1/21. Sleledgülttglltlt Wieviel ist hierüber schon geklagt worden und geschrieben worden in Deutschland. Ist es anders geworden? Sicherlich nicht. Weder im kleinem noch im großem. 'Im großen, in der Politik nach außen wird immer und immer wieder versucht, etwas großzügiger zu arbeiten. Man möchte die Aufklärungsarbeit fortsetzen, wie man es wählend der Kriegs zeit, allerdings mit teilweisem Mißerfolg, versucht hat. Man möchte das feindliche Ausland nachahmen, wie es heute dies» Aufklärung behandelt, nicht als Nebensache, wie es bei uns geschieht, sondern als äußerst wichtige Staatsangelegenheit, die unbedingt notwendig ish Es gibt einzelne Länder, wo Unsere Vertreter mit Geschick arbeiten und tatsächlich so etwas wie eine deutsckMichtmehr-feindliche Stimmung geschaffen ha ben, in Argentinien, Brasilien und andere mehr, auch Meriko. Leider sind dies aber gerade diejenigen Länder, die uns jetzt infolge ihrer eigenes! Wechten Verhältnisse recht wenig nützen können. In den wichtigeren Ländern, wo natürlich mit ganz anderen Mitteln gearbeitet werden sollte, da werden die Konsulatsherren entweder durch unsere Vorschriften, engherzig wie üblich, eingeschränkt, oder sind unsere Leute derartig ungeschickt, datz von Erfolg keine Rede ist. Im Gegenteil arbeiten sie durch diese sprichwörtliche Ungeschicklichkeit den - anderen in die Hände, so daß vor einiger Zeit ein feindlicher Handelsattachee seinem Lande berichten konnte: „Bei uns Aufklärungsarbeit Md Handelspropaganda nicht notwendig. Besorgt Deutschland für uns." Gleichgültigkeit innen, wie außen. - Und im Jnlande? Wahlen? Mangelhafte Beteiligung, meistens wie immer der Bürgerlichen, besonders auch wieder der Frauen. Aber auch auf der Linken Stumpfheit. Wie ganz anders könnten die Wahlen abschneiden, wenn sich das Bürgertum aufraffen könnte. Es ist unbestreitbar der Ruck nach rechts festgestellt. Nicht nur in bürgerlichen Kreisen, sondern^ was besonders wichtig ist, von der Linken schwirren sie ab, von den Kommunistischen Parteien nach U. S. P., von da nach Soz. und von da in Massen zu den Bürger liche». Es gibt jetzt eine ganze Anzahl Arbeiter und Be amte, die überzeugte Linksparteiler waren, die offen zu gestehen, datz sie ihre Ansicht geändert haben. Sie werden noch festgehalte» i» de» Parteien, die sie nicht mehr „lieben" durch den Terror. Sie wählen aber schon bürgerlich. In den Wahlzettel kann ja niemand hineinsehen, Gott sei dank. Es fehlt also nur an den Bürgerlichen. Sollten wieder Wahle» kommen, es kann dies sehr balo geschehen, dann mutz sich ein jeder und vor alle» Dingen ein jedes, aufraffen. Mutz aber auch die Nachbarn dazu anhälten. Alle müssen wähle» gehen. Was möglich ist, zeigt »ns Falkenstein, das kommunistisch war infolge der Schlappheit der Bürgerlichen. Aber man hat gelernt durch einige Wochen Angst. Wenn wir das vermeide» wolle», dann entscheidet euch für ein bissel mehr Energie. Nur eine Stunde Zeit. Der Erfolg wiegt diese „Zeitvcrsäumnis" tausendfach auf. Wie interessiert man sich jetzt für die wichtige Frage „Oberschlesien"? Meistens gar nicht. Es brennt uns ja nicht auf die Finger. Ja, wen» es uns selbst beträfe . . .! Aber es betrifft uns ja, den» wen» einmal dieses Kohlenland nicht mehr zu uns gehört, dann habe» wir die Kohlennot, die wir scho» überwunden glaube», mit einem Male wieder, und noch ganz anders. Wie wurde geradezu leichtfertig über die Besetzung des Ruhrgebietes gesprochen. Es hat Leute gegeben, die ruhig be merkten: Die habe» es dann gut. Die sind los von der deutsche» Knute. Aber daß dafür die französisch« Knute kommen sollte und vielleicht noch kommt, davon sprachen sie nicht, weil sie sich nicht die Mühe nahmen, darüber nach- zulescm Daß dann Absatzgebiete uns verloren gehen, daß dann Arbeitslosigkeit totsicher kommen must, daran denke» sie nicht, oder es wünsche«! manche Nichtungen gerade erst recht, weil sie davon ihre besondere» Vorteile, die durchaus nichts mit Politik zu, tu» habe», sondern stark mit dem eigenen Geldbeutel, erhoffe». Es trifft alle Parteien, alle vhue Ausnahme die Schuld, übrigens echt deutsche Art, während der größten äußeren Schwierigkeiten stets Eigenbrödel eien loszulassen. Die Zan kereien, die Stänkerest» während der letzten Ultimatums- Zeiten sind widerlich gewesen. Alle Parteien, ohüe Ausnahme, Oovä Seorger neuerte krASnmg Verhängnisvolles Verhalten der Pariser Presse. Die wiederholten heftigen Angriffe der französischen Presse haben Lloyd George veranlaßt, der Oeffentlichkett gegen über Englands Standpunkt in der oberschlesischen Frag« nachmals in einem offiziösen Kommunique zu präzisieren. Er beruft 'sich dabei zunächst auf die Zustimmung der amerika nischen, italienischen und englischen Presse über die gerechte Auslegung des Versailler Vertrages, ob er nun für oder gegen Deutschland ist. „Bei .allem Respekt möchte ich der französischen Presse doch sagen, datz ihre Art und Wise rocht unvorteilhaft ist. Eine solche Gesinnung muß für die Entente verhängnisvoll werden." „Der Oberst« Rat muß entscheiden." „Ich halte an den Aeußerimgen fest, die ich im Unter- Hause über das Thema Schlesien gemacht habe. Ich kann natürlich nur die Verantwortung für die Worte übernehmen, die ich bisher gesagt habe und nicht für die verstümmelten und verdrehten Berichte der französischen Zeitungen. Das Schicksal Oberschlesiens mutz von dem Obersten Rat ent schieden werden und nicht von Korfanty. Man mutz mit fester Hand zufassen, sonst wird es ununterbrochen Unruhen geben." . Englische Truppenverstärtunge». „Das englische Volk wird sich in keiner Beziehung seiner Verantwortlichkeit infolge des Vertrages entziehen. Augen blickliche Schwierigkeiten machen es notwendig, unsere Truppen sparsam zu verwenden. Aber dieser Zustand wird, wie ich gleich sagen möchte, bald vorüber sein, und ich möchte die Auf- merlsamteit auf die Tatsache lenke», daß wir bei der letzten Konferenz für de» Fall, datz Deutschland die Bedingungen der Alliierten ablehnen sollt«, uns bereit erklärt haben, dis ktn pMirrder kschtgttcditt Die folgende Geschichte ist etwas unappetitlich, und — so schreibt das „Frankfurter Mittagsblatt" — wir haben lange gezögert, sie unseren Lesern, die wir hiermit respektvoll um Ver- zeihung bitten, vorzufetzcn. Aber sie stellt den entscheidenden Teil eines amtlichen Briefwechsels dar, der um nichts Geringeres, als um ein Nachtgeschirr für einen belgischen Kapitän nötig geworden ist, und hat daruni öffentliches Interesse. Dem Leser bleibt es überlassen, die Sache scherzhaft oder ernst zu nehmen. Hier folgt das Schriftstück im Wortlaut: Abschrift Dormagen, den 12. April 192l. Der Bürgermeister. Nr. 1727. An das Reichsvermvgensamt Krefeld. Am 19. v. M. wurden vom dortigen Amt mit Waggon- ladung Kattomitz Nr. 17729 12 Kohlenkasten, 13 Feuereiscn usw. für das Barackenlager und ein Nachtgeschirr für den Kapitän Aspcflach geliefert. Das Nachtgeschirr, das 1'/, Liter faßt, war für den Kapitän zn klein. Der Kapitän beschwerte sich deshalb beim Kantonnements-Kommandanten, und ich hatte mich bei meiner verantwortlichen Vernehmung vor einem Offizier der Surötö Militairs u. a. auch über die Mißachtung eines belgischen Offiziers, begangen durch die Lieferung eines zu kleinen Nacht gcschirrs, zu äußern. Von einer Strafverfolgung wurde Abstand genommen, da ich die Lieferung eines größeren, den Bedürf nissen des Offiziers entsprechenden zusagte. Es wurde infolge dessen ein Nachtgeschirr, das 2'/? Liter faßte, beschafft: dies genügte. Es dürfte zweckmäßig sein, von dem den belgischen Offizieren gebührenden Maß oer Nachtgeschirre Kenntnis zu nehmen, um zu vermeiden, daß durch zu kleine Gefäße dieser Art Anstoß erregt wird. Anbet übersende ich Rechnung über «-<r!,e»vrel,, »le US «m »rUU ÄnfxaltlN PkUMI» » N., tm amtlich«»r«»e die i»»»reiteZelle».»0vrlEüiaesalltt».Reklame» Im RedaMonStetle die »» mm »reite Zell« t M. Für «»küirdlzmrae» «l» dem «mt«,erlch»de,irk Frankenberg betragen die vr-n- «a ».so M. und LIO A. »lein« «nzelaen sind bet «I Für Nachweis und Vcrmllteluua lö Pia. Conder,etl schwierig« «»»arten und »et Pladoorschrtsten «usschlaa, für Wieder-eym^ddru« LrmLdigung nach feststehend» Staffel. die Mehrheit der Mächte fällt, die »ach dem Friedensvertrag über die Festlegung der schlesischen Grenze zu bestimme» ha ben, ganz gleich, wie das Urteil ausfällt. Wir nehme» die Volksabstimmung als den Ausdruck der Wünsch« des schlesischen Volkes an." Die neuen Erklärungen des britischen Premierministers sind vielfach als eine Unterstreichung seines ursprünglichen Standpunktes in der oberschlesischen Frag« bewertet worden. Dieser Auffassung ist offenbar auch der französische Minister präsident Briand, der sich nicht scheut, von Lloyd Georges „schlechter Laune" Journalisten gegenüber zu sprechen. Bei diesem Duell darf nicht übersehen werden, datz Lloyd George einen Satz geprägt hat, der für Deutschland zwar nicht seinem Wortlaut, wohl aber seiner Deutungsfähigkeit nach schwere 'Bedenken erregen muß. Lloyd George sagt aus drücklich, daß England zu her Mehrheit der Mächte stehen wird, die auf Grund des Vertrages Lie oberschlesische Grenze sestsetzen werden, wie auch immer der Spruch lauten möge. Damit ist der französische» Politik ziemlich weitgehende Frei heit zur Bearbeitung der sonst noch im obersten Rat vertre tenen Mächte gelassen. Jni übrigen geht Lloyd George uni die kritische Frage, wie man denn nun in Oberschlesien Ord nung schaffen will, vollständig herum. Inzwischen hat Frank reich der polnischen Negierung mitgeteilt, daß die französische Regierung nicht zulassen werde, daß bewaffnete deutsche Ab teilungen oder deutsche Munition über die oberschlesische Grenze gelangen. Der polnische Reichstag hat diese Erklärungen bejubelt, aber er wurde sehr ernüchtert durch die weiter« Mit teilung, daß auf Grund dieser französischen Zusicherung die polnische Negierung sich erneut an die Führer der oberschle sischen Rebellion mit der Aufforderung wenden werde, den Aufstand zu liquidieren. Nützen würde natürlich ein« solche Aufforderung nichts.