Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 30.04.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-04-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192104304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210430
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: Titelseite der Beilage enth. falsches Ausgabedatum.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-04
- Tag 1921-04-30
-
Monat
1921-04
-
Jahr
1921
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
I Briefkasten Inserat „Tausend Dank". Wir müssen Sie doch um eine Nüchprache vor Ausnahme des Inserats bitten. Wir müssen informiert sein, wer Aufgeber eines Inserats ist, zumal wenn fremde Namen genannt werden, selbst in anerkennender Weife, wie in Ihrem Falle. Wir bewahren selbstverständlich über Ihren Namen vollste Diskretion. -kn; Oem steicdmg Am Freitag gab es zunächst kleine Anfragen vor schwach besetztem Hause. Es lastete gestern wieder tastbare Zeit, eh« man an die eigentliche Tagesordnung ging und sich mit einem Antrag der Regierungsparteien beschäftigen konnte, durch den dem Gesetz über die Verfolgung der Kriegsverbrecher ein neuer Paragraph eingesügt werden soll. In der Begründung führte der Volksparteiler Leutheußer aus, daß die Ergänzung an denjenigen Persönlichleiten ein Unrecht gut machen soll, die widerrechtlich auf die Liste der Entente gesetzt worürn sind. Der neue Paragraph besagt nämlich, das; auch in denjenigen Fällen «in Verfahren stattfinden soll, wo kein Anklagemateriat vorliegt. Die Vorlage wird in erster und zweiter Lesung angenommen und dann setzte der Kommunist Höllein die Debatte über den jüngsten Putsch und gegen die Sonder gerichte fort. Nach zwei Stunden gewinnt es den Anschein, als ob der R«dner noch immer bei der Einleitung sei. Er trägt eine endlose Reihe von Misthandlungsfällen vor und im völlig leeren Hause hört man allster der gellenden Stimme des R«dners nur dann und wann ein breites „Hört hört" Adolf Hoffmanns. Auf den Bänken der Sozialdemokraten sieht ^mn nur «inen einzigen Zuhörer, der schreibt Briefe und sieht nur vorübergehend auf, als Höllein gegen den „Burschen Wolfgang Heine" wettert, der wegen seines Schiess erlasses den Tod des Berliner Kommunisten Sylt auf dem Gewissen habe. Die wilden Nede-Erzesse veranlassen schliess lich den Reichsminister Koch, zu einigen Richtjgstel.ungen, die natürlich die stürmische Entrüstung der Kommunisten erregen. Herr "Höllein hatte sich besonders pathetisch gegen die Nacht licht gewandt, dast di« Leichen von Sipoleuten greulich ver stümmelt worden seien. Der Minister legt« die für die Wahr heit zeugenden Photographien auf den Tisch des Hauses und Herr Höllein — schwieg. Es sprachen dann noch der Abg. Schwarzer (Bayerische Volksp.) und der Deutschnationale Hemmeter. Entgegen der anfängliche» Erwartung zog sich die Sitzung auf diese Weise »och geraume Zeit hin, ohne dast man an den nächsten Punkt der Tagesordnung kommen konnte. Bereinsangelegenheiten Der Verband der Gabelsbergerschen Stenographen- vereine von Chemnitz und Umgebung hält am Himmelfahrts- tage seine diesjährige Frühjahrsverbandsversammlung in Burk hardtsdorf ab. Der hiesige Stenographenoer-in (gegr. 1862) benutzt diese Gelegenheit zu einem Ausflug nach dort und sammelt sich zu diesem Zwecke am Himmelfahrtstage früh halb 8 Uhr am Kaisersaal. Der Evangelische Jünglings- und Männer-Verein begeht morgen, Sonntag abends Uhr, im Kaisersaal sein 35. Stiftungsfest, bestehend in allgemeinen und Einzelgesängen (Herr Studienrat Richter); Festrede (Herr P. Hoffmann-Probst); Festspielen („Unter der Lutherlinde" und „Die Gründung des Posaunenchors"); Rezitationen (Herr Ludewig) u. a. m. Die Mitglieder, sowie alle Freunde und Gönner unserer Jugend sind zu diesem Abend herzlichst eingeladen. »s erhalten also die Beamten aller Orte, di» Hiernach aus- gerückr sind, Nachzahlungen auf 13 Monate. Dast die provisorische Regelung unsere erzgebirgischen Orte im allgemeinen noch nicht dahin einreiht, wohin sie ge hören, kann nicht zweifelhaft sein. Es werden alle Be mühungen eingesetzt werden, die zuständige» Reichsstellen dazu zu bringen, bei der endgültigen Regelung die Orte den besonderen Teuerungsverhültnissen im Erzgebirge entsprechend «inzusdellen. Ich halte, wie ich schon wiederholt in der Presse und auch de» zuständigen Reichsstellen gegenüber dargelegt habe, es überhaupt für verfehlt, die Orte nach Tivuerungs- klassen einzureihen, es wird aber schwer seim die zuständige» Stellen von der Verfehltheil des ganzen Ortsklassensystems zu überzeugen. § , Bon den Orten der Kreishauptmannschaft Chemnitz be findet sich nur die Stadt Chemnitz in Ortsklasse ä. I» der Amtshauptmannfchaft Flöha ergibt sich folgendes Bild: Nach L sind eingereiht: Auerswald«, Braunsdorf, Dit tersdorf, Erdmannsdorf, Flöha, Frankenberg, Gun- nersdorf, Lichtenwalde, Nieder- und Oberlichtenau, Nieder wiesa, Plaue-Bernsdorf. Weißbach, Zschopau, nach O: Altenhain, Augustusburg, Börnichen, Borsten dorf, Breitenau, Dittmannsdorf, Eppendorf, Falkenau, Garns- dorf, Gornau, Grünberg, Grünhainichen, Hennersdorf, Hetz- darf, Hohensichte, Hohndorf, Krumhermersdorf, Kunnersdorf, Leubsdorf, Marbach Bierzdorf, Metzdorf, Oederan, Ortels dorf, Schellenberg, Schlöstchen-Porschendorf, Waldkirchen, Witzschdorf. ' Weihe der Gedenktafel für die gefallenen Kameraden des Schützen- regiments Nr. 108, des 2. Jägerbatail'ons Nr. 13 und deren Kriegsformationcn haben Erz. Graf von Mandeisloh und von der Decken aufs sorgfältigste ausgcarbeitet. Pastor Dreves, im Kriege Hauptmann im Schützenrcaimeiit, hält die Gedächtnis predigt und Weiberede, Erz. Gras Vitzthum von Eckstädt die Ansprache, Musikdirektor Helbig, den 13er Jägern und Schützen wohlbekannt, und der Männergesangverein Jäger und Schützen übernehmen den musikalischen Teil. Am 14. Mai nachmittags Gartenkonzert im Paradiesgarten Zschertnitz, Besitzer Kamerad Natusch, 1. 108. Abends 6 Uhr daselbst Vertreterversammlung. Die Tagesordnung epthält sehr wichtige Punkte und wird jedem Brudcrverein zugcsandt werden. Sonntag '>,10 Uhr Gedächtnis gottesdienst in der Garnisonkirche, anschließend Weihe und Ent hüllung der Ehrentafel. 4 Uhr Kommers im großen Saale des Aiissteüungsgebäudcs, Koininersleiter Erz. von Ler Decken, Erz. von Criegern hält die Ansprache, während Ballettmeister Kamerad Schütze, 3. l3er, einen Huldigungsreigen mit 16 Damen vorführt. Von 6 Uhr ab Ball im kleinen Saale. Alle Darbietungen werden von Angehörigen der Jäger und Schützen geboten und geben ein einheitlich harmonisches Gepräge. Anmeldungen aus verschiedenen Teilen Dcuischlands sind beieits eingegangen, sodast zu erwarten steht, daß trotz der mißlichen Lage und sehr ge änderten Zeiten die alte treue Kameradschaft und der den Schwarzen besonders innewohnende Korpsgeist noch lebendig ist. — Alle Zuschriften erbittet Theodor Goldschmidt, Dresden- Altstadt, Löblauer Straße 78. f Kalipreise und Brotpreise. Die Befürchtung, daß die vom Neichstatirat beschlossene Erhöhung der Kalipreiie, die für die Volkscrnährung notwendige reichswirtschafiliche Produktion bedeutend verteuern würde, trifft nicht zu. Der Beschluß des Reichskalirats erhöht den Preis für den Doppelzentner 40proz. Kalidüngesalz, um 30 Mark. Bei Verwendung eines Doppel zentners aus den Morgen Kartoffelacker und bei einer Durch- schnittsernt« von 80 Zentnern für den Morgen verteuert sich der Zentner Kartoffeln um 38 Pfennige. Die Mehrkosten für einen Zentner Roggen bei Anwendung von 1' n Zentner Kainit auf den Morgen betragen unter Zugrundelegung des Durch- schnittsernteertrages von 1920 in Preußen (5,6 Zentner für den Morgen) 62 Pfennige für den Zentner, bei Anwendum, von '/, Zentner Kalidüngesalz 1,30 Mark für den Zentner. Rechnet man einen Zentner Roggen auf einen Zentner Brot, so tritt I also durch die Kainitdünguna ein Mehrpreis von 0,6 Pfennig, I durch die Düngung mit Kalidüngesalz ein Mehrpreis von 1,3 > Pfennig für das Psund Bro> ein, vorausgesetzt, daß alle Roggen- l äcker mit Kali gedüngt werden. In der letzten Zen ist der Preis ' Politische Nachrichten Fünfzehn Millionen für die bayrischen Einwohnerwehren. Nach dem zuständigen Ausschuß hat das Plenum des bayrischen Landtages die für 1919 und 1920 angeforderten Kredite für die Einwohnerwehren in Löhe von rund 15 Millionen Mark gegen die Stimmen der Linksparteien bewilligt. ! i England Kein Ende des englischen Streiks in Sicht. Die Unter- Handlungen, die den englischen Kohlenstreik beseitigen sollten, sind wieder mißglückt. Der Minister Horne unterhandelte den ganzen Tag mit den Grubenbesitzern und Grubenarbeiter- verbande. Das Haupthindernis einer Einigung war, daß die Regierung ihr Angebot- einer Subvention an Bedingungen knüpfte, die die Kohlenindustrie bis Ende August 1922 gegen jeden Streik gesichert hätten und daß die Delegierten der Grubenarbeiter sich nicht so lange binden wollten. Nach Ver werfung des Negierungsvorschlags beschlossen die Arbeiterver treter, in ihre Distnkte zurückzukehren und die Vorschläge der Regierung dem Urteil der Grubenarbeiter selbst zu unterbreiten. Fällt diese Abstimmung zugunsten einer Annahme aus, so würde die Delegiertenversammlung wieder zusammentreten, um die Annahme zu bekräftigen. Jedenfalls bedeutet diese Entwicklung aber, daß im besten Falle noch einige Wochen verstreichen müßen, bis in den englischen Gruben wieder Kohle gefördert wird. Die beinahe einstimmig angenommene Berwerfungs- resolution lautet: Die Konferenz verwirft die Regierungsvor- schläge, weil sie keine Zugeständnisse machen bezüglich der funda mentalen Prinzipien eines nationalen Lohnrates und eines nationalen Unterstützungsfonds, woran wir festhalten. Rußland Die Organisation der russischen Sowjet-Armee. Die vor gesehene Demobilisation ehemaliger zaristischer Offiziere ist von Trotzki ausgehoben worden. Ehemalige Generäle und Ober- osfiziere bis zu 60 Jahren bleiben mobilisiert behufs Verwen dung als Instrukteure der roten Armee, zur beschleunigten Durchführung der Neuorganisation und Heranbildung ent sprechender roter Offiiziere und Generalstäbler. Behufs Nivel lierung des von den Kommunisten befürchteten gegenteiligen Einflusses ist eine besonders scharfe politische Ueberwachung der mobilisierten Offiziere organisiert. Eine besondere Verordnung sieht verstärkte Forderungen zur Schlußprüfung der roten Kommandeure vor. Die Arbeitspflicht auch für Ausländer in Rußland. Aus Riga wird gemeldet: Das Volkskommissariat für Aeußeres er ließ eine Verfügung, wonach sämtliche in Sowjetrußland wohn hasten Ausländer gleich den sowjetrussijchen Bürgern der obli gatorischen physischen Arbeitspflicht unterworfen seien. Hiervon sind die Mobilisierbaren ausgenommen, sowie die Angehörigen der diplomatischen Korps in Moskau und die Konsuln, soweit sie nicht russische Bürger sind. , für ein Brot von eiwa 4 Pfund um 50 Pfg. in die Höhe gesetzt I worden, ohne daß man darin eine Gefährdung de» öffentlichen I Wohles erblickt hatte. Umso weniger wird man diesen Grund I anfahren können, wenn jetzt durch die beschlossene notwendige I Kalipreiserhöhung das Pfund Brot um 1 Pfennig verteuert I werden sollte. s Was ist Lurus beim Herrn «sw.? Die Grenzen de» I Lurus hat der Reichsminister der Finanzen für die Herren- I kleidung gezogen. Nach einer seiner Entscheidungen für die I Umsatzsteuerbehürden hat selbst die Verwendung eines Sammet- I kragens oder eines Seidenspiegels bei Ueberbekleidungsgegen- I ständen für Herren die Lurussteuerpflicht nicht zur Folge, außer I wenn die übrigen Voraussetzungen für die Lurussteuerpflicht I gegeben find. Dagegen hält der Reichsminister da« Tragen von I Miniaturorden für Lurus. Er erklärt echt goldene oder echt I silberne Orden in kleiner Ausführung als lurussteuerpflichtig bei I der Lieferung im Kleinhandel. Von anderen Dingen erklärt I der Minister z. B. aste bemalte Bauernkästen aus Fichtenholz I für lurussteuerpflichtig im Kleinhandel, selbst wenn sie schadhaft I geworden find, und nach Wiederinstandsetzung al» Dielen- oder I Schlafzimmermöbel in den Handel gebracht werden. Auch I Gehäuse für Wand-, Tisch- und Standuhren mit Furnieren au» I poliertem Kirlchbaumholz find nach der Ansicht des Reichsministers I ein Lurus. Dasselbe gilt sogar für Ringe, Anhänger aus Blech, I Papiermachee und ähnlichen Stoffen, die Knallbonbon» und I ähnlichen Scherzgegenständen beigefügt werden. Sie werden I als lurussteuerpflichtige Schmucksachen angesehen. f Dittersbach. Bei dem Gewitter am Freitag nachmittag I schlug der Blitz (ein sogen, kalter Schlag) in das hiesige Schul gebäude während des Unterrichts ein. In der Küche der Woh- nung des Lehrers richtete er größeren Sachschaden an; so brach die Decke teilweise ein, Küchengeräte wurden zu Boden geworfen, die elektrischen Sicherungen zerstört. Die Schülerinnen kamen mit dem Schrecken davon. — Zwickau. Die Stadtverordneten erhöhten diestädtische Beihilfe für die Stadtkapelle von jährlich 90000 Mark auf 120000 Mark. Hierzu kommen noch 80000 Mark für die von der Stadtkapelle ausgeführte Theatermusik. Zur Gewährung unentgeltlicher Lernmittel für unbemittelte Dolksschüler bewilligten die städtischen Kollegien 15000 Mark für das neue Rechnungs jahr. Die Beschlußfassung über einen sozialdemokratischen Antrag, bis Ostern 1923 die vollständige Lernmittelfreiheit in den städtischen Bolsschulen durchzuführen, wurde ausgesetzt, da eine landesgesetzliche Regelung dieser Frage zu erwarten steht. s — Oelsnitz. Hiesige Mütter veröffentlichen in der „Vogtl. Zig." folgendes: „Wir haben unsere Töchter aus der Schule und jetzt kommt das liebe Elend: die Mädchen, welche drei Jahre lang die Fortbildungsschule besuchen müßen, sollen wir beköstigen — aber damit nicht genug: wer kaust die Bücher? Wer bezahlt die ausfallenden Arbeitsstunden? Es wären zwei Stunden Unterricht die Woche genug; das Haushalten und Stricken können wir unseren Töchtery selbst betbringen, dafür braucht nicht die Woche zweimal Unterricht erteilt zu werden. Da hätten die Mädchen lieber nicht konfirmiert werden sollen. In Bayern gehen sie sieben Jahre in die Schule, dann kommt noch ein Jahr Sonntagsschule — das könnten hier die Herren auch so machen. Die Einsender haben sich entschloßen, kein Buch, keinen Stoff oder sonst etwas anzuschaffen, oder zu streiken und die Schülerinnen gar nicht zur Schule zu schicken. Denn was sie noch lernen, ist doch für den alten Fritzen." — Es ist nun interessant, was man in Bayern über die Fort bildungsschule sagt. Der „Hofer Anz." schreibt aus Würzburg: „Ein trauriges Zeichen der Zeit ist es, daß der Stadtrat sich mit der Frage beschäftigen mußte, wie durch Strafen das un gehörige Verhalten der Mädchen in der erweiterten Mädchen fortbildungsschule gebeßert werden könne. Da Arreststrafen am Sonntag vollzogen werden müßen, weil die in Frage kommen den Mädchen an Werktagen beschäftigt sind, kam man zu dem Schlüße, daß wohl nichts anderes übrig bleibt, al? wieder zur körperlichen Züchtigung zu schreiten." — Wie man es also macht, ist es verkehrt. — Leisnig. Das im Walde zwischen Klosterbuch und Leisnig gelegene Erholungsheim Paudritzsch ist von den Krankenkaßen des Obervcrsicherungsamtes Leipzig käuflich erworben worden, um darin eine Erholungsstätte für die Mitglieder der Kranken kaßen zu schaffen. Da das Wald-Erholungsheim mit seinen Blockbauten vorläufig nur Unterkunft für die Sommermonate bieten kann, so beabsichtigen die Krankenkaßen auf dem ge räumigen Gelände noch ein großes Steinhaus für den Winter aufenthalt bauen zu laßen. Auch stehen die Kaßenverbände mit den zuständigen Behörden in Unterhandlung wegen Ankauf des früheren Garnßonlazaretts Leisnig, um auch diese» als Er holungsstätte vorzurichten. vielMellMlnmckenkeier in kiren-cb Eisenachs den 8. April 1921. Am 4. Mai d. I. jährt sich zum 400. Male der Tag der Lutherankunft auf der Wartburg. Die Wartburgstadt be ttachtet es als eine Ehrenpflicht, dieses welthistorische Er eignis in «iner der Bedeutung des Tages entsprechende» Weise zu feiern. In seiner letzten Sitzung befaßte sich der Gemeinderat mit dem Festprogramm der Jahrhundert feier und bewilligte zur Ausführung desselben 40000 Mark. Die Feier wird den Charakter einer allgemeinen Feier des gesamten Protestantismus annehmen und der Stadt Eisenach eine außergewöhnlich große Anzahl von Gästen zu- Ähren. Der Evangelische Bund und die Luther-Gesellschaft, owie Vertreter ausländischer protestantischer Kirchen werden ich an der Feier beteiligen. Dieselbe soll vom volkstümlichen Geiste getragen und von jedem politischen Einschlag freige halten werden, sie soll^ aus einen möglichst kurzen Zeitraum zusammengefaßt, eine der hervorragenden Stellung Eisenachs in der Reformationsgeschichte würdige, vielseitige und inhalt lich wertvolle sein. Die Glocken aller Kirchen der Stadt läuten am 4. Mai das Fest ein. Außer de» bereits bekannt gegebenen Festsitzungen des Evangelischen Bundes auf der Wartburg hält die Luther-Gesellschaft Festveranstaltungen mit Ansprachen des Oberpräsidenten a. D. Erz, von Hegel und Prof. Dr. Lietzmann-Jena ab. Die am 4. Mai, nachmittags 3 llhr, in der Eeorgenkirche stattfindende Weihefeier bringt die Aufführung der 79. und 80. Kantate von Joh. Seb. Bach mit den Solisten Elisabeth Rettberg (Dresden), Kammer sängerin Anna Erler-Schnaudt (München), Hans Lißman» und Dr. W. Rosenthal (Leipzig). Im Mittelpunkt der Feier steht die Verlesung von Luthernoten durch. Pfarrer Knolle (Wittenberg). Der Festabend jm „Fürstenhof" bringt An sprachen des Oberbürgermeisters Dr. Janson (Eisenach) und des Kirchenrats O. Arper (Eisenach), sowie den Festvortrag des Geheimrats Pros. Dr. Burdach (Berlin) über „Luther aus der Wartburg mit besonderer Behandlung seiner Verdienste als Schöpfer der neuhochdeutschen Sprache". Umrahmt wird die Feier durch den Äortrag von Kompositionen aus Luthers Zeit. Im Mittelpunkt der gleichzeitig im „Tivoli" statt- sindenden Festversammlung des Co. Bundes stehen Ansprachen des Archidiakonus Bos« (Eisenach) und Geheimrat Prof. Dr. Runkel (Berlin). Ten Festgottesdienst am 5. Mai in der Hauptkirche verwaltet Senior O. Rode (Hamburg). Bei der anschließenden Feier am Lutherdenkmal sprechen als Nach komme "Luthers der pratt. Arzt Dr. Luther (Schmiedeberg- Wittenberg)) und der Rektor der Universität Jena, Prof. Dr. Weinet. Nachmittags 3 Uhr erjolgt vom Marttplatz aus ein Festzug nach der Wartburg. Begrüßt durch einen Bläser chor vom Bergfried aus, hält der Vors. des Ev. Bundes O. Eveling im Burghof die Festansprache. Die Aufführung des Lienhardtschen Schauspiels „Luther auf der Wartburg", dargestellt von Bürgern und Bürgerinnen Eisenachs und mit Karl Wüstenhagen vom Schauspielhaus München als Luther schließt in würdiger Meise die Erinnerungsfeier. Dje Kostüme stellt in dankenswerter Welle das Nationaltheater Weimar. Der bekannte Professor Safller,,München, hat ein Kunst blatt von hohem Wert entworfen, von wetchem besonder; Festpostkarten hergestellt wurde». Durch das Entgegenkommen des Reichspost-Ministeriums enthalten die Karte» eingedruckte Marken und bekommen dadurch großen Sammelwert. Der Luther-Verlag, Berlin-Wilmersdorf, Pfa'zburgerstr. 17, hat einen großen Posten dieser Karten erworben und sendet am 4. Mai aus Eisenach an jeden eine Karte mit Gruß von der Lutherfeier, der genaue Adresse und 2 Mark einscndet. Turnen, Sport und Spiel ff B. F. S. C. Merkur. Für das ab 1. Mai einsehende Training wurde vom Spielausschuß folgender Spielplan aus gestellt und vom Gesamtoorstand genehmigt. Montag: Damen- Abt., Knaben-Äbt. Fußball; Dienstag : 1.-3. Els Fußball; 4., 5. und Alke Herren-Mannschaft, sowie Jugend-Abteilung Leicht athletik; Mittwoch: 1.-3. Elf Leichtathletik, 4., 5., A.-H. und Jugend-Abt. Fußball, Knaben-Äbt. Leichtathletik und von 4—6 Uhr Fußball, Innenplatz Faustball; Donnerstag: Damen-Abt., 1.-3. Elf Fußball; Freitag: 1.-3. Elf Leichtathletik, 4., 5., A.-H. und Jugend-Abt. Fußball, Jnnenplatz Faustball; Sonnabend: Alle am Sonntage spielfreien Mannschaften Fußball, die übrigen Mannschaften Leichtathletik. Trainingsbeginn V.6 llhr, Sonn abends 2 Uhr, Trainmgsschluß 8 Uhr. Das Training darf nur im Dreß ausgeführt werden. Den Anordnungen der Spielführer bezw. Aufsichtführenden ist unbedingt Folge zu leisten, Zuwiderhandlungen werden satzungsgemäß bestraft. — Der reichhaltig aufgestellte Spielplan Merkurs ist nur mit Freuden zu begrüßen; denn allen Abteilungen ist ausreichend Gelegenheit geboten, Sport zu treiben. — Kommenden Sonntag steht in Einsiedel Merkur n der in. Elf Bistorias im Meister- schastsrückspiel gegenüber. Spielbeginn 1.30, Abfahrt 10.55 Uhr. Vorm. 8.30 Uhr Merkur I. Jugend — Rational I. JMend, Chemnitz, auf dem Merkur-Sportplatz. Alle übrigen Mann schaften spielfrei. Sonnabend nachmittag Versammlung der Knabenabteilung, Spiele am 5. 5. 2l in Meißen betr. —ae sj Turnerbund se. B.) Niederlichtenau. Wie alljährlich, so unternimmt der Verein auch in diesem Jahre am Himmel sahristage eine Moraenwanderung. Abmarsch >/.7 Uhr von der Turnhalle. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder wird erwartet. — 2n Anbetracht des bevorstehenden Kreisturnsestes in Dresden ist der Besuch der Turnstunden unbedingte Pflicht. Ms Heimat und Vaterland Frankenberg, den 30. April 1921. f Aerztlkchen Sonntagsdienst werden morgen — je doch nur in dringlichen Fällen — ausüben die Herren Sanitätsrat Dr. Költzsch und Dr. Stumpf. s Kirchgemeindehelferkreis des Südbezirks Frankenberg und Gunnersdorf (Pastor Sell) Dienstag, den 3. Mai, abends 8 Uhr Besprechung im Pfarramt. f Sängerkommers in Frankenberg. 3m Anzeigenteil der heutigen Nummer unseres Blattes ist die Vortragsfolge des vom Frankenberger Sängerbund am Himmelfahrtstage nachmittags 4 Uhr im „Schützenhaus" angesetzten öffentlichen Gesangs- Konzsites veröffentlicht. Man kann aus dieser Anzeige die Viel seitigkeit der Veranstaltung ersehen; über 200 Sänger werden dabei mitwirken. Freunde eines guten Männergesangcs werden sich das Konzert gewiß nicht entgehen laßen. s Bahnverkehr. Mittwoch, den 4. Mai, verkehren die Per sonenzüge wie Montags, am Himmelfahrtstage wie Sonntags. ! 1" Stotterer werden auf die am Donnerstag, den 5. Mai, von 10—3 Uhr im „Noß" stattfindenden Sprechstunden von Herrn H. Steinmeier vom Sprach-Institut Hagenburg aufmerksam gemacht. Der Besuch dieser Sprechstunden ist dringend zu em pfehlen, da die Stcinmeicrsche Methode sich vorzüglich bewährt. Der Besuch der Sprechstunden ist kostenlos. f Die Zahlung der Alters-, Invalidenrenten usw. für den Monat Mai findet beim hiesigen Postamte Montag, den 2. Mai, von 8—12 und von 3- 6 Uhr statt. Es wird daran erinnert, daß die Nummernkarten mitzubringen und un aufgefordert mit den Quittungen vorzulegen sind. f Generaloppell der deutschen Jäger und Schützen in Dresden am 14., 15. und 16. Mai. Die Vorbereitungen zur I
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)