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rankenberger Tageblatt Freitag de« 33. April 1SM nachmittags oster Auf Gmi deutsch« Mit ausgezeichneter Hochachtung Dr. Gradnauer. che Parlament kommt noch erschwerend hinzu, das; ih einen Vertretern die Autorität der Sachverständig politi alt Srtfert Sc Richte» bi enberg und der Ingenieur RLr, 1920 begonnm. An« maturen. »rik «. Stein« Sc GvK«, «ei und Herstellung von Ne Firma PeraditsSett« lösung der Volkskammer. In dem Zusammenhangs sei er» wähnt, daß bei den kürzlich stattgefundenen Verhandlungen zwischen Mehrheitssozialdemokraten und Unabhängigen di« letzteren nicht nur eine reine sozialdemokratische Regierung', sondern auch den Rücktritt Dr. Gradnauers verlangten, den Putsch von beiden sozialdemokratischen Fraktionen ausgestell ten Forderungen verantwortlich machen. , LILckleo sächsischer Ministerpräsident? Dresden, .23. 4. In der Volkskammersitzung wurde ym Donnerstag auf Grund, von Mitteilungen sozialdemokratischer Abgeordneter das Mitglied, der Nationalversammlung Stück- len (früher Neichstagsabgeordneter des Wahlkreises Mitt weida) als Kandidat für den Posten des sächsischen Mini- sterpräsidenten genannt. s Eine Bestätigung dieser Meldung bleibt abzuwartrn, ; Nachstehende Bekanntmachung des Reich,miEas für Wi«d«ausbau vom 14. April 1920 wird hiermit »ur allgemeinen Kenntnis gebracht. . , Dresden, dm 30. April 1929. Wirtschaftsmiaisttttsm. In Muni,Meis W 8«M KA ««.»L V-N-U auf die Zeit vom 24. bis 30. ds. Mts. lautende» Kartoffelmarke in Kraft. Eine Borausbeltefaung da Kartoffelmarke vor dem SS. d», Mts. ist unfiattMt. Frankenberg, dm ss. April 1920. Lebeirsmttt^l-Adt^lnng de» «tadtr^«. Zusammenarbeit der Unternehmer-Organisationen mit den Gewerkschaften, liegen bereits vor in der Tätigkeit der soge nannten Arbeitsgemeinschaft, eine Idee aus industriellen Knei fen, die im Januar 1918 zum ersten Mal praktisch gestaltet, noch vor der Revolution in die Tat umgesetzt wurde, um nach der Revolution auf das ganze Reich ausgedehnt zu werden. Diese Zusammenarbeit hat sich ganz hervorragend bewährt und es liegt nahe, ihren Erfolg von dem prak tischen Versuch im kleinen auf die gesamte Volkswirtschaft zu übertragen. Tatsächlich haben die Leiter der Gewerkschaften sowohl durch ihre sachlichen Kenntnisse, wie durch ihre Per sönlichkeit, die bei ihrer stark exponierten Stellung gegen über den Mitgliedern eine scharfe Auslese findet, mit den Unternehmern zusammen nutzbringend für den Arbeitsfrieden gearbeitet, eine Erfahrung, die wie manche andere die Stär kung der Gewerkschaften gegenüber der Masse der Nichtorgani sierten Arbeiter, als auch im Interesse der Unternehmer liegend, erscheinen läßt. Merkwürdig ist cs, das; man in Ruhland aus dem Elend der bolschewistischen Anarchiewirtschaft eben falls durch Stärkung der Gewerkschaften herauskommen will, die, wie die von Trotzki verfaßten Thesen der kommunistischen Partei Rußlands besagen, die führende Nolle in der beginnen den Militarisierung des russischen Wirtschaftslebens übernehmen sollen. Eine gewisse Zusammenfassung und Leitung der Wirtschaft nach einheitlichen Gesichtspunkten ist heilte, wie jeder Einsichtige weiß, durch Mangel, Valutanot,-soziale Rücksicht und politische Klugheit erzwungen. Es gilt, dem System »der bürokratischen Zwangswirtschft durch die freiwillige Organisation aüf dem Wege der Selbstverwaltung entgegenzuarbeiten. Vor hundert Jahren wich die staatliche Planverwaltung der Selbst bestimmung der Kommunen, so mag heute die zusammen gebrochene Planwirtschaft der organisierten Selbstwirtschaft Weichen. Die Kammer der Arbeit soll diese Ausgabe lösen. Was dem Rücktritt vorauSzing Wie die mehrheitssozialistische „Freie Presse" in Leipzig mitteilt, hat die sozialdemokratische Volkskammersraktion in einer nicht offiziell einberufenen Sitzung ilach einer Auseinan dersetzung über die- Maifeier den einstimmigen Beschluß ge faßt, eine Kommission zu dem Ministerpräsidenten Dr. Grad» nauer nach Schandau, wohin er sich aus kurze Zeit zur Erholung begeben hat, zu schicken, um ihn zu ersuchen, noch vor der diesen Sonnabend zusammentretenden Landesver- sammlung zugleich mit dem Minister des Innern, dem Ge gossen Uhlig, seine Entlassung zu nehmen. Dieses Vorgehen der Fraktion, in deren Sitzung eine Anzahl namhafter Mitglieder nicht anwesend waren, ist, so schreibt das Blatt weiter, um so ungewöhnlicher, als der Arbeitsausschuß von diesem Vor stoß nicht verständigt worden ist. Angesichts der bevorstehen den Landesversammlung wäre es richtiger gewesen, wenn die Entscheidung über den Rücktritt der Genossen Dr. Gradnauer und Uhlig diesen überlassen worden wäre. Die Kommission ist am Dienstag mittag nach Schandau gefahren. Da der Beschluß in der Fraktion von den anwesenden Mitgliedern einmütig gefaßt worden ist, kann die Antwort des Genossen Gradnauer, der persönlich schon längst Befreiung von der drückenden Bürde seines Amtes gewünscht, bisher aber aus Pflichtgefühl für die Partei auf seinem Posten ausgehartrt hat, kaum zweifelhaft sein. Tritt aber Dr. Gradnauer zurück, dann muß nach der vorläufigen Verfassung die gesamte Re gierung zurücktreten, und es stehen die Fraktion und di« Partei Micht nur, sondern, auch die Volkskammer und di« Regierung vor den schwersten Komplikationen, aus denen In das hiesige S-udrlsttgist« ist eingetragen worden: , 1. Am 9. April 192V auf Blatt K32: Dit offene Handel»,eiell Gunnerrdorf. Gesellschafter sind Ella Flora Setsert in Fra Moritz Kurt Richt« in Haintchen. Die Gesellschaft hat am 39. aegeben« Geschäftszweig: Metallgießerei und Herstellung von t 2. Am 20. April 1920 aus Blatt 408: Die Firma Varaditttzttttt Aktiengesellschaft tn Guuuersdorf bet Frankenberg i. Sa. bet, ordentlichen Generalverlammlung vom 21. Februar 192V beschlossene Erhöhung de« Amen» kapital« um 1290090 Mark durch Zeichnung von 1290 Stück aus den Inhaber lautend« Aktien über je 1090 Mark ist «folgt. Das Grundkapital beträgt nunmehr 8009090 Mk. in 3000 Stück Aktien iu se 1000 Mk. 8 6 d« Satzung ist deshalb bezüglich d« Höhe de« Grundkapital» und d« Anzahl d« Aktien und «eit« 8 24 da Satz ung — Vergütung au den Auslichtsrat — abgeäudrrt worden, laut Nolariateprotokoll vom 2lLebruar 1920. _ Weit« wird veröffentlicht: Die neuen Aktien werden «um Kurl« von 110 °/a ausaegebm und slnd von einem Konsortium unta Führung dr» Chemnitz« Bank-Verein» in Lemnitz übernommen worben. Da» Konsortium ist nach dem Beschluß da Gm«aloasammlung verpflichtet, hie neuen Mia» den alten Aktionären innabalb ein« augemrssenenFrtst in da Weise »um Bezug astzubieten, daß aus uom. 2000 Mark alte Aktien nom. 1900 Mark lunge Aktien »um Kurs« von 110 bezogen weiden können. Amtsgericht Fraukinberg, den 20. April 1920. 11S/2A. ebenso fehlt, wie die Macht, die gefaßten Beschlüsse in die Wirklichkeit umzusehen. Tausende von Kontrollorganen, die das Fehlen von Ideen zur Indienststellung der Cinzelinitia- ftve unter das Wohl des Ganzen mit behördlicher Schi kane ersetzen wollen, können durch prinzipielle Regelsetzung nicht die Millionen Formen der Aeußerungen des Ei»z«l- willens besiegen, ganz abgesehen davon, daß dieser Kampf durch sein« innere Reibung den wirtschaftlichen Erfolg solcher Maßnahmen in Frage stellt, oder ganz aufhebt. An solchem Widerspruch ist di« Zwangswirtschaft auf vielen Gebieten gescheitert oder zur Farce geworden. Aus diesem Gedanken heraus ist bereits seit langer Zeit die Forderung nach einer Kammer der Arbeit erhoben worden, ein« Forderung, die eines der Ziel« der Deutschen Volks- partci bildet, und die von ihr neben anderen auch als Vor bedingung für einen möglichen Eintritt in die Negierung nach dm Wahlen gestellt wurde. Die Kammer der Arbeit soll eine Organisation sein, die paritätisch aus Arbeitgebern und Arbeitnehmern zusammengesetzt ist, alle rein wirtschaft lichen Fragen beraten und entscheiden soll, und die zugleich dadurch, daß die Praktiker der Sachlichkeit unabhängig von Parteikonstellationen ihr sachlich Bestes geben, die Kontmui- tät der Entwicklung, die erste Vorbedingung für den wirt schaftlichen Erfolg, mit ihrem Charakter als eine Art Ober haus gewährleistet. Ihre Zusammensetzung wäre so zu denken, daß Vertreter der Organisationen aller Berufe, und Zwar Industrie und Landwirtschaft zu gleichen Teilen, nach MM dje übrigen Berüfsgebiete entsprechend ihrer zahlend Mäßigen Stärke in der Volkswirtschaft in dieses Oberhaus der Arbeit berufen werden^ die durch die Autorität ihres Wissens und das Mittel der hinter ihnen stehenden Ocha- nisationen die Btacht haben, ihren Beschlüssen Geltung und Ausführung zu verleihen. Damit wäre die Möglichkeit einer sachlichen Bearbeitung aller wirtschaftlichen Fragen gegeben, «n Gegengewicht gegen die Formaldemokratie des politischen Parlaments gchuudm, und die Organisierung unserer Wirt schaft, deren Prinzip ja eine Hauptforderung der Sozial- demokrütie dar stellt, in die Vernunft geleitete Bahn der' KelbstoerwältunS gegenüber der Bürokratie Wirtschaft über führt. Versuche tn dieser Wchttmg, nämlich -er paritätischen Butter und Speisefett '"«.L LL-ÄNKLk'LW v»tt«: Preis 14.50 Mark für da« Pfund oder 30 Gramm --- 87 Mg. «peiseflt: , 14.- . , . , .SO Gramm -- 14V Hf«. wird, die vorhandenen Mißverständnisse zu beseitigen. HHrzu aber würde es einer umfassenden Aufklärungsarbeit im Land« bedürfen. Diese. Arbeit zu leisten bin ich gegenwärtig durch meinen Gesundheitszustand verhindert. , . Aus diesen Gründen erkläre ich hierdurch meinen Rück tritt vom Amte des Ministerpräsidenten. Bis zur Neuwahl des Ministerpräsidenten und zur Bildung des Ministeriums werde» die Amlsgeschckfte von mir und meinen Kollegen sort- geführt Werden.- ' _ ' Es sei mir, verehrter Herr Präsident, gestattet, hin- zuzufügen, daß es in dieser Stunde mein Heißester Wunsch ist, daß meinem von der Volkskammer zu wählenden-Nach folger gelingen möge, mit fester und erfolgreicher Hand da» Staatsschiff durch di« Stürm« dieser unsicheren Zeit in Ken sicheren Hafen zu steuern. i über die Aumeldtma von Rechte» öder Beteiligungen an öffentliche» Uuteruehunmse» Hone» i» de» ehemalige» deutsche« Schutzgebiete« tn Afrika und der Südsee klaff der Durchführung der Bestimmungen der Artikel ISS und SSV des Frirdeusvertrages 1 und 4 des Gestbe» üb« Enteignungen und Entschädigungen au« ^e« zwilchen Deutschland und den alliierten und assoziierten Mächten tt. August 1919 lReichsaesetzbkatt Seite 1527) wird solgendes bestimmt: I. Alle Rechte oder Beteiligungen deutsch« Reich«angehörig«, sowie Anwartschaften deutsch« Reich,angehörig« aus Rechte oda Beteiligungen au öffentlichen Ant«, nehmungen oda KonzetHouen in den ehemaligen deutschen Schutzgebieten in Afrika und d« Südlee find b!» »um 15. Mat 1920 au»umelden. Diefe Bestimmung findet auch auf Vie Uebereinkommen Anwendung, die mit deutlchen Reichem,gehörigen wegen Ausführung od« Betrieb da öffentlichen Arbeiten tn den früheren deutschen Schutz gebieten in Afrika und d« Südiee abgeschlossen worden find, sowie auf Untakonzessiouen od« Abschlüsse, di« mit deutlchen Reich »angehörigen tm Vasolg dies« U«b«eivkommen getätigt worden find. Die Rechte und Beteiligungen find auch dann anzumelden, wenn sie noch nicht auegeübt worden find. 2. Anmeldepflichtig sind die Inhaber da Rechte, Beteiligungen oda Anwartschaften. WUHelmstraße 62, »u «folgen. 8. Zuwidahauslungen werden gemäß 8 10 Nr. 2 und 3 und 8 11 Nr. 2 de« Gesetze« über Enteignungen und Entschädigungen aus Anlaß de« Friedeneoatrage« zwischen Deuischlaud und den alliierten und assoziierten Mächten vom 31. August 1919 lRetchr- gesetzblatt Seite 1527) bei Vorsätzlichkeit, sofern nicht »ach allgemetuen Strafgesetzen eine höhere Strafe »«wirkt ist, mit Gefängnis bi« zu einem Jahre und mit Geldstrafe bi« »u etnhundaitoufmd Mark oda mit einer dies« Strafen, bet Fahrlässigkeit mit Geld strafe bt« zu »ehntaulend Mark bestraft. Es wird darauf htnaewirlen, daß Deutschland nach Artikel 260 Absatz 2 Satz 2 de« Friedensoatrage» genötigt ist, zugunsten da alliierten und assoziierten Mächte sowohl tn seinem eigenen Namen, wie in dem seiner Angehörigen auf alle tn Nr. 1 dies« Bekanntmachung bezeichneten Rechte, Beteiligungen und Anwartschaften, dte in da dem Wtedagutmachungsaueschuß aus Grund da genannten Bestimmung dr« Friedens- Vertrages »u übergebenden Lifte etwa nicht »«»eichnet find, zu verzichten. Berlin, den 14. April 1920. Der Retchrwlntster für Wiederaufbau. Amtsblatt für die Amtshauptmannschast Mha, die Staats- imd Gemeindebehörden zuFrankenberg Verantwortlicher Redaveür: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag: C. G. Roßberg ln-Frankenberg i. Sa. BLckereifchlietz««» Das Geschäft de« Bäckermeister« Sr»lt Bruno Quaas in Frankenberg, Gartenstraß« Nr. 35, wird «egen festgestellta Unzuverlässigkeit drrselbm tn da Befolgung da vom Kommun«- vabaad Flöha erlassenen Vorschriften über den Verkehr mit Mehl und Brot auf die Dau« vo« Sä. April bl, elnschl. 1. Mal d». I». für irden Betrieb geschloffen. »tasttrat Frank,»»««. am 21. April 1920. * MiMttprSriaem Slaanaser riiriicilgetteten - Dresden, 22. 4. Der Ministerpräsident Dr. Gradnauer hat heute ein Schreiben an den Präsidenten der Volkskammer gerichtet, in dein er seinen Rücktritt vom Amte des Mi nisterpräsidenten erklärt. Dr. Gradnauer wird bis zur Neu wahl seines Nachfolgers und Bildung des neuen Ministe- steriums die Amrsgeschäfte sortführen. Dresden, 22. 4. An den Präsidenten der Volkskammer ist solgendes Schreiben des Ministerpräsidenten des Frei staates Sachsen gelangt: Dresden, den 22. April 1920. Sehr verehrter Herr Präsident! , Bereits vor vier Wochen habe ich Ihnen und den beiden Fraktionen, die die Regierung bilden, die Absicht dargetan, wegen meines Gesundheitszustandes von, Amte zurücktreten zu Wollen. Auf Ihr und der beiden Fraktionen Ersuchen habe ich damals von der Ausführung meiner Absicht noch Ab stand genommen. Je länger, je mehr erkenne ich.jedoch daß ich den Anforderungen des Amtes gegenwärtig nicht genügend gewachsen bin. Dazu kommt ein politischer Anlaß. In verschiedenen Organisationen der sozialdemokratischen Par- tei ist die Tätigkeit der Negierung in einigen Fragen un günstig böhrteilt worden. Ich halte diese Kritiken für un berechtigt und zweifle nicht, daß es durch gründliche Aus sprache mit den betreffenden Parteiorganisationen gelingen M Li» »dtkbE ck« ftrbeit ! Von Dr. Gustav Stresemann, Mitglied der Deutschen Nationalversammlung. Tchnsuchtsstark geht durch alle Kreise unseres Volkes hindurch der Rus nach neuen Formen der volksverantwortlichen Leitung. Ungeklärt in den Einzelnen, widersprechend in den Zielen, spiegeln doch alle Forderungen, die sich in dieser Richtung bewegen, den Widerwillen des Volks gegen das alleinig« politische Parlament und das gesunde Gefühl, daß die uns so notwendige aufbauende Sachlichkeit in diesem Wr ost vom Feuer dzs Parteikampfes verzehrt wird. Nichts kann dies« unsachliche, nur vom Parteistandpunkt dik tierte Behandlung, speziell wirtschaftlicher Fragen, besser be leuchten als die Tatsache, daß von keiner Seite so hef tig gegen die in das wirtschaftliche Leben tief einschnei- dend« Vermögensabgabe Sturm gelaufen wurde, wie von den Demokraten Gothein, Dernburg und Friedberg. Nus Parteidisziplin stimmt« man wider seine bessere lleberzeugung, ganz ähnlich wie wenige Wochen später bei der Entscheidung üb« das Betriebsrätegesetz. Bei der Behandlung wirtschaftlicher Fragen durch das