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Sonnabend den 17. Januar Ii>20 79. Jahrgang W sm« !y«n vryeiniano von oer nog. krau ^r. ««yrrnraa^er Gegenstand einer Anfrage in der Nationalversammlung t worden. Es Heidt dort: ! ' be ¬ setzten Gebietes behandeln soll. Die mit den 14jähriger Knabe, der deutsch« Mädchen, die französischen Soldaten einlassen, Zopfabschneiden im besetzten Rheinland ist von der Abg. Frau Dr. Schirniacher zum Gegenstand einer Anfrage in der Nationalversammlung verscharrt worden. > Die Presse des besetzten Gebietes mutz hierzu schweigen. Was gedenkt die Regierung zu tun, um ähnliche Ge- walttaten in Zukunft zu verhindern und für, die vollzogenen Sühne zu verlangen?" Wie die „Vossische Zeitung" erfährt, wird die National versammlung vor ihrem Auseinandergehen eins Interpellation beschäftigen, welche von allen Parteien des Hauses untev- zeichpet ist und die Verhältnisse und die Zukunft des rgsgefangener^ en hatten sich'verpflichtet,' innuhalb ^24 Elation die ersten Transporte in Deutsch- vslgtm b^ätt Sv Geissel» An zuständig« Stelle ersahren die „P. P. N.": Ursprünglich hatte.di« belgische Regierung gemeldet, daß von der Zahl der Kriegsgefangenen SS Geiseln in Belgien zurückvehalisn Die belaische Mission teilt jetzt der Waffenstillstands- kolymtllion in Düsseldorf eine offizielle Geiselliste mit, wobei sie ft, daß« außer diesen 20 Gäseln keine weiteren in Belgien Obgleich die deutwe Regierung der belgischen mitgeteilt an m Deutschland küne belgischen Untertanen gegen ihren das; durch die Diktatur der Räte, die Diktatur einer Minders- heit, das Wohl der Gesamtheit entscheidend gefördert wird, und wenn mir dies bewiesen wird, so tret« ich hierfür »in und stelle mich auch gegebenenfalls an di« Spitze. Die letzten Jahre hätten indes das Gegenteil bewiesen: man brauch» sich nur Ruhland als Vorbild zu nehmen. Dann ging der Minister auf den Frieden ein. Gr sagte, der Friede nsver. trag könne nicht gehalten werden; er müsse weg. Sollte dies geschehen, so mühten alle Kräfte des Volkes einig und sich geistig zusammenfinden. Mit dem 11. Januar 1920 habe Deutschland aufgehört, ein selbständiger Staat zu sein. Es sei noch nicht einmal «ine Kolonie, sondern lediglich ein» Plantage des Verbandskapitalismus. Das erpreßte Schuld bekenntnis für die Schuld am Kriege erklärte der Rediw» .für seine Person und für 99 Prozent d«s deutschen DolK» für falsch und als eine weltgeschichtliche Lüge. »««»Hotz-Abgabe KohleN'GPlcheintn,. sowie an alle kranke Person« und bedürftige Familien au« da Spende „Ungenannt*. — Vezugsmarken über V« Raummeter Hari- und Weichbolz zum Preise von grauten brrg, den 16. Januar 1920. Ortskohleustell« des Stab trat«. Km «en Kbbimmu«grgebiete» Der feindliche vekatznngapkan Amtlich wird folgender Besatzungsplan der Abstimmungs gebiete mitgeteilt: 1. Schleswig. Ein französisches Bataillon trifft vom 20. bis 22. 1. in Hadersleben und Sonderburg ein, ein englische« Bataillon am 25. 1. zu Waller in Flensburg. 2. Danzig wird von zwei englischen und einem französischen Bataillon besetzt. Erster Zug trifft Station Prauft 4. Februar ein. 3. Bezirk Marienwerder. Ein italienisches Bataillon trifft 27. 1. in Deutsch-Eylau ein, detachiert von dort nach Marien werder und Marienburg. Die detachierten Kompagnien werden in den erste» Februarlagen durch je-'/, englisches Bataillon ab gelöst. 4. Bezirk Allenstein. Am 30. und 31.1. trifft ein Bataillon Engländer in Lyck ein, von dem später ein halbes Bataillon nach Sensburg verlegt wird. Am 4. und 5.2. trifft ein zweite» englisches Bataillon in Allenstein und Osterode ein, da» später gleichmäßig auf beide Orte verlegt wird. Memel wird Anfang Februar von einem französischen und einem englischen Bataillon besetzt. Oberschlesten wird vom 26.1. ab besetzt. Die Franzosen be ginnen in der Südoftecke. Die genaue Verteilung zwischen den Alliierten steht noch nicht fest. Jedenfalls wird der südwestliche Teil von den Italienern, der mittlere Teil von den Franzosen, der nördliche Teil von den Engländern besetzt. kitte stecke Melism / Berlin, 15. 1. Gestern hielt der Minister Dr. Süd«^ kum in einer sozialdemokratischen Mitgliederversammlung ein, Referat über „Das bolschewistische Ruhland und der Frieden". Er führt« darin u. a. aus. .es sei festgestellt worden, dah beabsichtigt war, di« Nationalversammlung aus. einanderzusprengen, um di« Räterepublik zu schaffen. Wen» ich, so sagt» d»r Minister weiter, di» U»bar-«uguy- -swinn«, Die ,B. Z." meldet au« Franffurt a. M.: Franzosen über die Heimschaffuna der deutschen Krie^ getroffenen Abmachungen find vis jetzt noch nicht treten. Die Franzosen hatten " " " ' ' Stunden noch der Ratifikation 1. ... land abzuliefern. Jetzt find mehr al« noch einmal 24 Stunden vergangen, und es ist noch immer kein Heimkehrerzug über die deWch-französische Grenze gekommen. Die Franzosen find an- nicht so weit mit den Vorbereitungen zum n, wie sie in den Verhandlungen angaben, n französischer Seite die schon lange bereit- Leerzüge angefordert worden und damit ist r Anfang der Vorbereitungen zu verzeichnen, zt nur ein geringer Teil der Züge verlangt .... ln baeMehenden 40 Transportzuge harren immer des Abreisebefehls. Mit diesem geringen angr- ten Material werden die getroffenen Dispositionen schwer Se4tMkdefformp«ioittettcbeiimi>ge» Der frühere Staatssekretär Dr. August Müller, der noch heute der sozialdemokratischen Mehrheitspartei angehört, hat vor kurzem m einem Vortrag« in der Deutschen Gesellschaft 1914 daraus hingewiesen, dah die unantastbare Sauberkeit, die früher in der deutschen Staats- und Gemeindeverwal tung ein« Selbstverständlichkeit war, heute schon verschwun- , den ist. Es mehren sich in der Tat die Beweis« dafür, dah die leitenden Behörden der wachsenden Korruption und damit auch einem gewissen Verbrecher- und Schiebertume gegenüber einfach machtlos sind. Man kann aber auch z. B. all« zwangswirtschaftlichen Bestimmungen — und ohne solche werden wir in Deutschland noch lang« nicht auskommen — nicht durchfühten, wenn man der Unbestechlichkeit des kon trollierenden Beamtentums nicht unbedingt sicher ist. Was« helfen schließlich di« schärfsten Gesetze und Verordnungen gegen Schieber und Stemrdrückeberiger, wenn die Behörde nicht in der Lage ist, ihre Durchführung restlos zu überwachen, wenn vielmehr di« Schärfe der Vorschriften gemildert wird durch Schlamperei und Bestechlichkeit der aussührenden be hördlichen Organe. ! Vor einiger Zeit konnte an, der dänischen Evenze der zuständige Reichskommissar sich selbst überzeugen, daß es gegen Errichtung einer gar nicht hohen Geldsumme an die überwachenden Beamten «in Leichtes war, mit Automobilen ohne jede Kontrolle über die- Grenze zu gelangen. Neueü- dmgs teilte die „Vossische Ztg." mit, daß aus dem Schieß platz« Jüterbogr täglich für 40000 Mark Eeschoßmetall gestohlen wurde und daß diese Massendiebstähl« wochen lang mit Pferden und Wagen fortgesetzt wurden. Die zu- ständige Kommandantur entschuldigt diese unerhörten Vor kommnisse damit, daß ihr nicht genügend Kräfte zur Unter drückung der Diebstähle zur Verfügung ständen. Ebenso erklärt« die Eisenbahndirektion Berlin, sie sei machtlos gegen die systematische Beraubung der 3000 Personen- und Güter wagen, di« auf der Militärbahn Jüterbogk—Zossen—Marien- Halids 211 tit Entschuldigungen können doch nur den'Sinn "haben, daß eben di« zur Beaufsichtigung bestimmten, an Zahl geringen Beamten und^Soldaten nicht immer dm Willen und die moralische Kraft halten, die Diebstähle energisch zu vev- hindcrn, daß vielmehr manche gegen «in entsprechendes Tljinij- geld gelegentlich ein Auge zudrückten. Dens,da die in Frage kommenden Eisenbahnwagen einen Wert von 160 Millionen Mark darstellen, und auch das gestohlen« Geschoßmaterial mohk viele Hunderttausend« wert war, so dürfte es doch wirtlich an Ueberwachungspersonal nicht geinangelt ha ben, wenn wirtlich Ker Wille zur Ueberiwachung vorhanden war. Man muß, wenn nian derartiges liest, sagen daß das G«kd in der Tat im heutigen Deutschland.millionenweise un bewacht auf der Straße liegt. Wenn solche Zustände möglich sind in einem Lande, das bisher aus die Unantastbarkeit seiner Beamten stolz war, zmd das auf der anderen Seite schon unt«r einer unerträglichen Schuldenlast zusammenbricht, so ist es wirklich allerhöchst« Zeit, die Oeffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wohnt wir in Deutschland schon gekommen sind. Das gegenwärtige parlamentarische System kann seine Eristenzberechtigung nur beweisen,' wenn es diese Gefahren -rechtzeitig zu beseitigen versteht. - ! ' . ! Fl-Meicd verrögett Oie ffeimkenckang äei Masgrse« ansagte, wurde vom französischen Militärgericht in Schneid ham zu 3 Monaten Gefängnis und 1000 Mark Geldstrafe (!) verurteilt. > i . Deutsche Männer und Frauen werden von französischen Posten und Streifen nach Willkür, ohne Anlaß schuldlos be- > droht, angeschossen, erschossen. Ganz besonders kraß ist Mr Fall des Schlossers Johannes in Saarbrückens Das Schlimmste aber ist die geschlechtliche Ver seuchung des besetzten Gebietes. Nach einem ärztlichen Bericht erstreckt sie sich heute auf 12jährig« Schulmädchen. Die Gier der weißen wie der gelben und schwarzen Franzosen nach deutschen Frauen führt zu täglicher Gewalttat. Väter, di« ihrer Töchter Ehre verteidigen, werden zu 1000 Mark Buhe verurteilt, eine angegriffene Frau, di« ihrem sie verteidigenden Manne zur Flucht verhalf, zu 10000 Mark Buhe. In der Saarbrücker Joffre-Kasern« sind vier deutsche Mädchen von den schwarzen Truppen verge waltigt, dann ermordet und im Dunghaufen oextlcde k,tio«slvettamml«g Abltimtzmug« S-W RStegssetz Am Donnerstag war da« Hau« überall« stark besucht, « handelte fich^a um die Abstimmungen üb« dar Betriebsräts- gesetz. Die Debatte war kurz, ruhig und sachlich, die Erregung von den Vortagen ist abgeflaut. Zu 8 1 liegt ein Antrag der Deutschen Volkspartei vor. dar Gesetz dem Reich,wirlschastrrat «u überweist», Abg. Dr. Heinze (D. Vv.) begründet dm Antrag. Er wird abgesthnt, 8 1 in der Ausschuhfallung angenommen. Auch zu dm nächsten Paragraphen liegen Abänderung«- und Zusatzanträge von dm Rechtsparteien wie von dm Unab hängigen vor. Die Paragraphen werdm durchweg unter Ab lehnung dieser Antrüge in der Amschußfassung angenommen. 8 6 steht besondere Arbeiter- und Augeftelltenräte vor. Abg. Koenen (U. So».) beantragt Streichung der Paragraphen. Minister Schlicke und Aba. Giebel tSo») sprechen dagegen. Abg. Koenen (U. So».): Die MebrheSLsfmialisten stvd Soldknechte de« Kapital« gewordm. Der Kampf kann nur geführt werden im Stile wie vorgestern. (Lebh. Pfuirufe) Abg. Bender (So».): Die Unabhängigen stad schuld daran, dah die Soiialistm bi« im Haust nicht dte Mehrheit haben, darum fad wir aus Kompromisse angewiesen. Die 88 6 und 7 wadm angenommen. Daraus tritt eine Mittagspause ein. gemacht worden. Es heißt dort: „Die deutsche Presse aller Richtungen bringt täglich Meldungen neuer Gewalttaten, unsittlicher Zuständ« in dem von den Franzosen besetzten Rheinland. Deutschgesinnte Amts- und Privatpersonen werden bestraft, entfernt oder beides. j i . Gesprächsweise Aeuherungen werden angeberisch ver wertet und bestraft. Angebliche Paßvergehen werden bar barisch bestraft. Deutsch« Entlastungszeugen werden ein- gierung hat alle Schritte getan, um die Rückführung d« Geiseln zu beschleunigen. Aus der offiziellen Liste der 20 Geiseln siebt u. a. der Soldat des Grenadturegiments 101 Alexander Stroisch au« Mügeln bei Dresden. Holland »nd bl« Auilieferung bm Kaiser« Rotterdam, 15. 1. Der Pariser Korrespondent de» .Daily Lhronicle' meldet, die holländische Regierung habe dm Alliierten offiziell mitgeteilt, dah ein Gesuch um Auslieferung des Kaisers der Regierung lehr unangenehm sein würde. Die Regierung würde sich auf da» Asylrecht berufen und dte Auslieferung verweigern. Vie empör«»«« Z«ba»ckvtrtrcbslt Oer fttmorea Hrankenberger Tageblatt ..V . Anzeiger Amtsblatt für die Amtshauptmamrschast Flöha, die Staats- und Gemeindebehörden zuFrankenberg t^kwrrkoortlicher Redakteur: Ernst Robberg sen. in Franstnberg i.Sa. — Druck und Verlag: LG.Roßberg in Frankenberg i.Sa. Anzeige« für die Sonntags-Nummer nuferes „TaaeblattckA" tvvV- man möglichst diA Kreitag einreiche«. Am Sonnabend können solche Ankündignngen nnr ^IEII.> »i» fr«h » Nhr «»««„mm«« werde». Um '/.4 Uhr wird die Beratung fortgesetzt. Zu 8 8 beantragt die Deutsche Volkspartet folgend« Zusatz: Tarifomräge, dte dm Betriebsräten mehr Recht eiuräumm als diestr Gesetz, bedürfen der Zustimmung der »»ständigen Arbeit«« gemeinschatt. Abg. Henke (U. So».): Wir lehnen dm Antrag der Deutsch« Volkspartet ab, dte Betriebsräte habm gan» besondere Ausgaben, die weit über die der Gewerkschaften Hinausgehm. Die Gewerk- schastm dürfen nicht über dm Betrtebnätm stehen. Nach Ablehnung dar Anttage« der Deutschen Volttpartrt wird 8 8 unverändert angenommen. Nach 8 18 kann durch Verordnung der Reich, regterung für die öffentlichen Behörden und dte Betriebe de« Rache« sowie sür die öffentlich-rechtlichen Körperschaften, welche der Reichs- ausstcht unterstehen, bestimmt wadm, daß gewisse Grupp« von Beamtm al» Arbeit« und Angestellte im Sinne dstst» Gesetze« »u betracht« find. Lin Antrag d« Unabhängigen Sozialdemo krat« will diese Bestimmung für alle Beamtm obligatorisch machen. Ein zu 8 8 von dm Unabhängigen Soztaldemottatm ge stellt« Antrag auf Schaffung von Soldatmrätm wird abgesthnt. Da Antrag da Unabh. Sozialdemokratm sowie dte Anträge da Deutschen volkpartet »u 8 13 wadm abgesthnt. Ein An trag da Deutschnationalm, auch dte BeamtmanwLrta in diesen Paragraphm eiuruberiehen, wird augmommm und damit 8 13. 8 15 umfaßt rdie Zusammensetzung da »etrteb«ratt« und die Bestimmung da »ahlmmäßigm Stärke da Betriebsräte nach da Stärke da Belegschaft«. N«ch Iur,a Beratung da Anträge da Abgg. Winnefeld (Deutsche Vv) und Schtel« (deutsch».) wird 81b unter Ablehnung da Anträge angenommen. Eingefügt wird aus Antrag da Mehrheitsparteim die Bestim mung, daß beim Anwachsen da Betegichasten dte entsprechend« Zahl von EroSnzungimttgliedan hin»uttttt. Nach 8 18 wadm dte Mitglied« de« Betriebsräte« auf die Dauer von einem Jahre gewählt. Di« Rechtsparteien wollen die Wabldauer aus »wei Jahre festletzen. Lie unab hängig« Sozialdemokratm verlang«, daß dte Abberufung von Gewählt«, dte da» Vertrauen da Arbeit« valorm habm, jederzeit durch einfache Mehrheit da Be>rieb»v«sammlung er- »wungm «ade. Die Abändaungsanträg« wadm abgelehut und 8 18 in da Aurlchußlassung angenommen. Nach 8.20 find wahiberechtiat alle mindest«« 18Jahr« altm männlichen und weiblichen Arbeitnehmer, die sich im Besitz da bürgerlichen Ehrenrechte befind«. Wählbar find die min dest«» 24 Jahre altm rachsangehörigm Wahlberechtigten, di« mindest«« sechs Monate dem Betried, sowie mindest«» .drei Jahre dem Gewerbezweias, in welchem fie tätig find, augehörm. Ab«. Kunert (U. So,.) begründet ein« Antrag- welch« da» Wahlalta auf 16 Jahre (!) herabsetzt und da, Erfordernis de» Besitz«» da bürgerlichen Ehrenrechte streichen will. Leut«, dte au» Not da« Strafgesetz übertreten hab«, find dte Ehren rechte abgesproch«, während LebmsmMeischieber und Massen mörder, wie Marloh und Noske, sich nach wie vor da Ehrm- rechte ersrm«. (Ordnungsruf.) . Abg. Schiele (deuisch natl.) Sefürwottet ein« Antrag, da« Wahlalta aus »0 Jahre herauszusetzm und beantragt hta- üb« vammtliche Abstimmung. . Da Antrag da unabhängig« Sozialdemokrat« wird gh» gelehnt.