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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.01.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-192101251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19210125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19210125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-01
- Tag 1921-01-25
-
Monat
1921-01
-
Jahr
1921
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UStz. Vv?y»fn (Vem): Mr Fürst vickMarck sek RuF- i «rst in »Leiter Linie aekommen. desaleick«n KÄen khm größte Teiinahme entgegengLbrachf. Politische Nachrichten nur keineswek sonderer durch dir diese Ent des Einki abzuge oi Summer Arbeitnel gütung st Pflicht U 1ö. April liegen, u Verblaue und Hen Immense werden Findeisen Don der Mozart Anna M -.Sturen Vorksun im Jahr 371» Nac Verwind diesen bc der Verp ihren Ui welche sü liebe stell seiner V Behörde, und Mlt nötige K Es sei d Kleidung Mädchen rein Äeu Vordergi vor allen innerlich f Di bach am bisherige Wähler»! Gebrauch stand Osi Wahlber, auf Her: aller sein gemeinde s St ob es siä Abs. 2 de S. 147 sl des S 9 > Nage, uni Gutsverrc Schaden« s Bi Nisse) we die erste, « nis, sehr . ringsörmi vormittag doch strei nördliche wo die Fi nuten oo Sonnendi vormittag finsterni» erreicht u Teilen dr 34 Minui Finsternis die zweite Jahre 192 stnsternis, - Li noch gem einem Bi dieser al» schaffte, t derart ent. 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Er legte beide Hände über die Augen, denn die Gegenwart des er bärmlichen Menschen war ihm widerwärtig in hohem Grade. Er hatte soeben bereits einen Blick in die Ewigkeit getan, nun konnte er nicht sogleich wieder Fühlung mit seiner Umgebung gewinnen. Aber das wußte er jetzt: er hing am Leben. Es hatte seiner ganzen Willenskraft bedurft, um in seinem Entschluß nicht wankend zu werden. Doch solchen Betrachtungen konnte er später nach- hängen. Er strich noch einmal mit der Hand über die Stirn, die heftig zu schmerzen begann. Dann ösinete er ein Fach seines Schreibtisches. »Hier die Schiffskarte zur Uebersahrt und sechshundert Mark. Und dies die Adresse des Bankhauses, welches Ihnen an jedem Monatsersten dreihundert Mark aushändiqen wird. Ich mache es zur Bedingung, daß Sie nach Europa nicht zurückkehren, und werde Sorge tragen, daß Alvarez von einer strafrechtlichen Verfolgung absieht. Das Schiff geht in drei Tagen in See. ... Es ist nicht» weiter zwischen uns zu erledigen!" Tondorf raffte die Geldscheine und die Schiffskarte an sich; er wollte Dankcsivorte stammeln, doch Beeskow winkte abwehrend mit der Hand, und der Abenteurer wankte, einen Abschiedsgruß murmelnd, in den dunkleu . Abend hinaus. Reinhold Beeskow war allein. In tiefer Erschöpfung schmiegte er seine Glieder in den weichen Sessel. Lange saß er dort mit geschlossenen Augen nichts denkend, nur von dem unbeschreiblichen Gefüh durchpulst, daß er endlich erlöst sei, daß das Schicks«' ihm die alte Schuld vergeben. Diese Schuld hatte nie eine ungetrübte Freude in ihm aufkommen lassen. Die Jahre zogen in ihrem bunten Wechsel an Bees kows Geiste vorüber. Die Geburt des Töchterchens, die ersten Erfolge auf künstlerischem Gebiet, wie sein Name bekannt wurde, die Ehrungen sich häuften, er durchlebte alles in dieser Stunde noch einmal, auch die Bitternis des Schuldbewußtleins, das seine dunklen Schatten auf häusliches Glück, und Künst- lerruhm warf. Jetzt mußten ja die Schatten schwinden, und doch zagte er, so rasch konnte er sich mit der Gewißheih daß jede Last von ihm genommen sei, mcht abfinden, lomL erst in zweiter Linie gekommen, desgleichen schien ihm Li« Idee von den künftigen Verhandlungen mit einem bürged- Uchen Zutunftsnußland doch stark illusorisch Die diplomev- tiich^n Beziehungen müßten wieder ausgenommen werden, aber vier bekiffende Gesandte erst verpflichtet sein, sich nicht in unsere Politik einzumischen, sonst müsse ihm der Stuhl vor di« Tür gesetzt werden. An die unbegrenzte Möglichkeit der ^russischen Reichtümer, wie sie der Abg. Crispten geschildert hat, rönne er nichr recht glauben. ' Abg. Frau Zetkin (Komm ): Die Politik der jetzigen Regierung steht wie di« aller früheren Regierungen im Zeichen ' drs „Es wird fortgewurschchlt". Die russische Politik der Regierung richtet sich nach den Wünschen der Entente. Gegen Frankreich Hütten wir uns mit Rußland verbünden müssen. Mir werben doch nicht gleich pazifistische Anfälle bekommen, wenn wir das Wort „Krieg" hören. (Heiterkeit.) Rednerin wendet sich dann gegen die Unabhängigen und hält ihnen die Verschütteten, von - , gen und Verstümmelungen erlitten hatten. Die Rettungs- und Auftäumungsarbeiten wurden sofort in energischer Weis« in Angriff genommen, so daß die zusammengebrochen« Strecke in verhältnismäßig kurzer Zeit frei wurde. Unter den Trümi- niern wurden insgesamt 26 Verwundete und 38 Tote aus gesunden und geborgen. Die Leichen liegen noch-äus dem Schacht und sollen am Dienstag nach einwandfreier Feststellung der Persönlichkeit für die Angehörigen sreigegeben werden. Die Identität von zwei Toten hat man bis jetzt noch nicht feststellen können, da sie am ganzen Körper schwere Brand wunden erlitten haben. Die Schwerverletzten, von denen bei einigen der Zustand sehr bedenklich ist, wurden sämtlich in das hiesige Hospital übergeführt. Bereits am Mittag war die Wetterführung wieder in Ordnung und die NaumungL- arbeiten waren soweit vorgeschritten, daß die Mittagsschrcht Wer weiß, welchem Zufall sie es dankte, daß sie ihren Mann lebend und gesund wiedersah! Erschüttert suchte sie leine Hand, und als das junge Paar hinaus war, schluch zte sie laut auf. ' „Ich habe mit Tonvorf soeben abgerechnet, ihm das Handwerk gelegt," sagte Beeskow ernst, »wir sind ihn los. Ich will es Carlos' Eltern sogleich durch ein« Depesche mitteilen." „Das war gewiß ein harter Kampf", sagte flüsternd die Frau, wobei sie schaudernd auf die Waffe sah, die Carlo» vom Teppich aufgehoben hatte. „Frage nicht!" forderte Beeskow rauh, »begnüge dich mit der Tatsache, daß dem Glücke unserer Tochter nicht» mehr im Wege steht!" Thusnelda nickte. So ungefähr konnte sie sich den Zu sammenhang selbst erklären. Und keine Ahnung hatte ihr verraten, welche folgenschweren Vorgänge sich hier während ihrer Abwesenheit abgespielt hatten. Carlos war taktvoll genug, sich bald zu verabschieden. Beeskow rechnete ihm diese Rücksichtnahme hoch an. Es wäre ihm nach der furchtbaren Stunde, welche er durch- lebt, unmöglich gewesen, die Verlobungsfeier, wenn auch nur im engsten Kresse, zu begehen. Er blieb an diesem Abend allein und in sich g» kehrt. .. Am nächsten Tage trafen Carlos' Eltern ein, nachdem sie durch ein kurzes Telegramm ihr Kommen angekündigt. Da wurde die Verlobung gefeiert, und wenn die Stimmung der älteren Herrschaften auch ernst blieb, so wurde da» Glück der Jungen dadurch nicht beeinträchtigt. Enrtka hatte ihre Helle Freude an der deutschen, rosigen Malerstochter, di« nun auch ihr Töchterlein war. Die beiden Mütter befreundeten sich rasch, sie fanden ungezählte Anknüpfungspunkte zu vertraulichen Au»- sprachen und steckten in einem fort die Köpfe zusammen ebenso wie da» Brautpaar. Die Väter dagegen standen sich vorläufig noch kühl, ein wenig ablehnend gegenüber, sie waren grundverschieden» Naturen und wußten nichts miteinander zu beginnen. Die Zukunft aber mußte ihnen ja so viel gemeinsam» Interessen bringen, daß auch sie einander nähei kamen. Freilich würde Beeskow niemals für eine Liebe Ve» iändnis haben, die in rasende Eifersucht ausartet und »er Ehefrau zum Schrecken wird. Alvarez aber mißtraute dem deutschen Maler noch mmer und war viel zu engherzig, um den prächtige» Künstler so zu schätzen, wie er es verdiente. Darüber machte Beeskow sich keine Sorgen. In seiner Seele war es leicht und ruhig geworden. Er konnte mit seinem Lebenswerk zufrieden sein. Er hatte geirrt und für seinen Irrtum gebüßt. Er war schuldig und doch einer der Besten, groß und oerehrungswürdig, als Mensch sowohl, wie als Künstler. Wer wagte es, einen Stein auf ihn zu werfen ? Viel leicht der Neid! Doch wer gerecht und parteilos denkt, wird Reinhold Beeskow seiner Schuld und Sühn« wegen nur noch höher Hützen. Schwere« Smbenungillctl in velsnitr ! 38 Tote infolge WtMnLer Wettet. OeknH i. E., 24. 1. Di« Schxieckenskunde von einens schlieren Bergwerksunglück durcheilte heule früh wie ein Lauf feuer unser friedlichles Bergmannsdorf. Auf dem „FrieLens- Uachte" der Oelsnitzer Bergbaugewerkschaft war durch eine Schlagwetteverplosion eine Strecke eingeMrzt und hatte eine große Anzahl Bergleute unter sich begraben. Ein bettächtsicher Teil der in der Nähe der llnsalistelle befindlichen Arbeiter — etwa 100 — konnte sich der Verschüttung nur durch schleunige Flucht entziehen. Von den Gasen wurden die Flüchtenden jedoch schwer betäubt, so daß sie von den später cintteffen- den Rettungsmannschaften bewußtlos aufgefunden wurden. Dank Lem tatkräftigen Eingreifen der Rettungsmannschaften kamen die zu Tage beförderten Bewußtlosen in der frischen Luft bald wieder zur Besinnung, Aus einer tiefer gelegenen Arbeitsstätte, die direkt unter der Unfallstelle liegt, eilten Lie dort arbeitenden Bergleute den verunglückten Kameraden zu Hilfe. An Ler Unsallshelle bot sich, ihnen und den gleichfalls Dl« Pressverdoppelung der Jnvalidenmarken. Am 21. Ja nuar hat in Berlin eine Sitzung des ständigen Ausschusses des Verbandes Deutscher Landesversicherungsanstalten stattgefunden, an der Vertreter des Reichsarbeitsministeriums, des Reichspost ministeriums und des Reichsverslcherunaamtes teilgenommen haben. Von dem Vertreter des Neichsversicherungsamtes wurde erklärt, daß dG durch Berliner Blätter am 14. d. M. veröffent lichten Nachricht über die Preisverdvpelung der Jnvalidenmarken nicht eine sachliche Entscheidung des Reichsverstcherungsamtes zugrunde siegt, vielmehr hat das Reichsversicherungsamt nur den formellen prozessualen Weg gewiesen, auf dem eine derartige Beitragsstreitigkeit zum Austrag gebracht werden könnte. Die sachliche Entscheidung des Reichsversicherungsamtes müsse Vor behalten bleiben. Mit dieser Maßnahme einigte man sich dahin, daß die Beitragsmarken (drucksicher Wett 90, 100, 110, 120 und 140 Pfg.) vom 20. Dezember 1920 ab nur zum doppelten Geld wert zu beschaffen und zu verwenden sind, auch soweit es sich um zurückliegende Zeiten handell. Dl« Beamtenrate. Wie der „Vorwärts" erfährt, hat sich das sächsische Kabinett einstimmig für die Beamtenräte entschieden. Das Gleiche dürfte in den nächsten Tagen seitens des preußischen Kabinetts erfolgen. Auch Württemberg hat sich nunmehr auf den Gedanken der Beamtenräte eingestellt. Es ist demnach zu erwarten, daß auch der Reichsrat sich für die Beamtenräte ent scheiden wird. Der sächsische Minister des Innern Lipinski besichtigt" in Begleitung der Dezementen die Landesstrakanstalt in Zwickau und ließ sich Bericht erstatten über die Beköstigung und Beschäf tigung der Gefangenen, die Gesundheitspflege und den Unterricht usw. Der Minister sprach auch eingehend mit einzelnen Ge fangenen, insbesondere mit den politischen. Die Anstalt ist trotz der vor Weihnachten erfolgten zahlreichen Begnadigungen und Beurlaubungen schon wieder fast überfüllt mit einem Bestand« von über 1000 Insassen. Verlängerung der Polizeistunde tn Sachsen? Im Gegen satz zu den Absichten der Reichsregierung, die Polizeistunde im Reich zu verkürzen, plant der Minister des Innern Lipinski für Sachsen eine Verlängerung der Polizeistunde. ihren Antibolschewismus vor. Abg. Breitsch« id (U. S.) konstatiert, daß auch bei Len bürgerlichen Parteien vielfach eine Zustimmung zur Grund- ^ndenz Les Anttags hervorgerufen sei, mit alleiniger Aus nahme der Deutschnationalen. Aber die Ludendorff und Ge nossen Hütten mit ihrem Anerbieten zum gemeinsamen Kamps« aller Völker gegen Rußland wieder einmal bewiesen, daß immer Unsinn herauskommt, wenn Generale Hplitik machen wollten. Genau so wenig," wie wir uns geweigert haben, mit Horthy-Ungarn einen Wirtschaftsplan abzuschließen, so wenig dürften sie es Rußland gegenüber. s > i Damit schließt di« Debat«. Es folgen persönliche Be merkungen. i Es erfolgt Lie zweite Lesung des Haushaltes des Justiz ministeriums. ! > i ! Abg. Burlage (Ztr.) berichtet über Lie Ausschußver- handlungen. > Verbunden mit der Beratung wird eine kommunistische Interpellation über die Handhabung der Amnestie. Abg. Remmel« begründet die Interpellation. Die Gerichte küm mern sich nicht um die Vorschriften und fällen weiterhin harte Urteil«. Der Redner erhält «inen Ordnungsruf, weil er die Leutsch« Justiz schamlos nennt, unL einen zweiten, weil er diesen Auftritt wiederholt, ebenso Ler Abg. Adolf Hoff mann., der Las Wort ergreift. , i Das Haus vertagt sich auf Dienstag mittag 1 Uhr. — .Schluß 3/«8 Uhr. , ! > s i - § zur ßkttung herbeig««fiten Aerztm, Feuerwehr- «nd Reb- tungsma.mschäften Ler umliegenden Werte ein erschütternde» Bild dar: , in einer 1 voll einfahren konnte. ! Wann die tödlich verunglückten Bergleute, unter Lenen sich zahlreiche Familienväter befinden, beerdigt werden, steht noch nicht fest. Den Familien, die ihren Ernährer auf fo Ivaurige Weise verloren haben, wird von allen Seiten die Aus Heimat und Vaterland i I l ! I ! ! Frankenberg, Len 25.-Januar 1921. f Volkshochschule. Am Donnerstag, den 27. Jan., abends 8 Uhr beginnen die Herren Gellner und Mauersberger im Gesangssaal des Lehrerseminars eine Vorlesungsreihe „Musik und Dichtung'. Am ersten Abend will Herr Gellner über die Ballade sprechen: er wird verschiedene Balladen rezitieren und einige singen (Löwe — Schubert). Herr Mauersberger wird drei Musiwalladen zum Vortrag bringen (Schumann, Gade, Niemann). Am Schluß des ersten Abends werden beide Herren das „Herenlied" von Wilderbruch mit der Musik von Schillings bieten. — Der 2. Abend wird ausgefüllt durch Tenegrons Me lodram „Enoch Arden" mit der Musik von Richard Straub. — Am 3. Abend wird Herr Gellner Storms „Immenser" lesen, Die deutschen Seeleute für Schwarz-weiß-rot. Der deutsche Seefahrtsausschuß nahm auf seiner letzten Tagung in Hamburg folgende Entschließung an: Unter der ihm durch seine Satzungen auserlegten Zurückstellung aller politischen, insbesondere partei politischen Gesichtspunkte, steht der dxutsche Seeschiffahrts- Lange faß er dort, weltavgewanor, ausrupeno von aufreibenden Kämpfen, bis die Tür geöffnet wurde und Ursulas glühendes Gesicht im Rahmen der Portiere er schien, sie zog Carlos Alvarez mit ins Zimmer. „Hier bringe ich dir jemand, Papa, der üun nicht wieder da- vonlaufen wird. Errätst du, wer es ist?" Der junge Alvarez verneigte sich tief, und ohne zu zögern, brachte er seine Werbung vor. „Meine Liebe zu Ursula ist stärker, hochverehrter Herr Professor, als die Hindernisse, welche trennend zwischen uns stehen. Wir lassen nicht mehr voneinander, und sollte eine Welt sich gegen uns verschwören. Geben Sie uns,»bitte, Ihren väterlichen Segen, damit unser Glück ein vollkommenes ist!" - Mit Wohlgefallen betrachtete Beeskow den stattlichen Mann mit den freimütigen, edlen Zügen, den Thusnelda bereits mütterlich in ihr Herz-geschlossen hatte. „Sie kommen zur rechten Stunde, Carlos Alvarez," sagte er ernst, nicht ohne Feierlichkeit, „die Hindernisse, von denen Sie sprechen, sind beseitigt; ich schreibe noch heute Ihren Eltern, denen ich soeben einen großen Dienst geleistet habe. . . . Und nun an mein Herz, ihr beide! Gott segne eure Lieb«! Euer Glück soll mein stetes Gebe! sein l" Umarmungen folgten, Ursula weinte und lackte in einem Atem. „O, wer einen so lieben, guten Papa hat, dem muß es wohlergehen, es ist nicht anders möglich!" »Aber wo ist die Mama?" fragte Beeskow endlich. „Ausgegangen, denke nur! Aber das Mädchen ist schon fort, um sie zu holen; sie muß gleich hier sein!" „Was gibt's denn?" fragte tn diesem Moment Thus- neldas Stimme, „was ist geschehen? Hier riecht'» nach Pulver" — erst jetzt gewahrte sie Alvarez und die freude- geröteten Gesichter. Ursula fiel ihr um den Hals. „Wir haben uns vev» lobt, Mama, mit Papas Einwilligung —" Carlos trat rasch vor, küßte Thusnelda die Hand und bat: „Segnen auch Sie unseren Bund, liebe Mama, und vertrauen Sie mir Ihr höchstes Kleinod an" — „Aber gewiß, Kinder, seid glücklich und freut euch eurer Jugend, das ist mein innigster Wunsch!" Sie um armte beide, drängte dann aber zu ihrem Manne hin, mit dem Scharfblick der Gattin hatte sie seine Verstörtheit sogleich bemerkt. Acngstlich forschend sah ste ihn an. „60 sprich doch, was ist geschehen, Reinhold?" sie wurde unwillkürlich blaß, als sie auf den noch am Boden liegenden Revolver deutete. „Den Schuß haben wir im Garten gehört," bemerkte Ursula betreten, »ist er au» Versehen losgegangen, Papa?" „Das nickt, mein Kind, er hat nur sein Ziel verfehlt, trotzdem jedoch das Raubzeug vertrieben, das ich un schädlich zu machen wünschte. Ein Geier trieb sich hier herum. Einen Denkzettel habe ich ihm aber doch gegeben. Er wird nicht wiederkommen." Sie begriffen alle, daß diese Erklärung einen doppelten Sinn barg. Thusnelda, von einer unheilvollen Ahnung ersaht, konnte sich nur mit Mühe beherrschen. Hei Tränen drängten au» ihrem Herzen herauf. Hier h» st» in ihrer Abwesenheit eil, ernste» Drama abatsvielt. auMuß, al» der berufenen Vertretung der Arbeitgeber und - d.—. — »» ' ^eitnehm-rdrrdeE geradezu fürchterlichen Lage befanden ftch^ vunN. daß imInterFeder deE on denen Lie meisttn gräßliche Verletzt -rlitt-n bait-n "Dl- Rettlwa«- damit zu rechnen, ble Gründe, die zur Aenderung der früheren F.agge geführt haben, im Ausland« irgendwie richtig verstanden werden. Bet der Wiederaufnahme Ler Leut scheu Seeschiffahrt hat gerade das Wiedererscheinen der alten chwarz-weiß-roten. Flagge gezeigt, welche Kraft ihr eigen ist, durch die Freude, Lie sie bei den Deutschen tn Üebersee, bet der Bevölkerung und in der Presse der neutralen Länder her vorgerufen hat, und durch die Achtung, mit der ste in den bisher feindlichen Ländern ausgenommen würde. Lin« polnische Agitationszentrale entlarvt. Den Blättern zufolge ermittelte die Berliner Polizei eine polnische Ägitation»- zentrale, welche Erwerbslose gegen größere Tagessummen als Schlepper für den Kauf obeischlestscher Stimmen benutzte Ein polnischer Agent wurde festgenommen und eine ganze Reihe von Schleppern unschädlich gemacht. Di« Friedens-Nobelpreis-Kandidaten. Die interparla mentarische Gruppe de» Reichstages hat beschlossen, als Kandi daten für den Nobel-Friedenspreis den Generalsekretär der interparlamentarischen Union, den Norweger Christian Lange, und den früheren schwedischen Ministerpräsidenten Branting vorzrüchlagen. Günstige Aussichten der Deutschen in Oberschleslen. Der deutsche Plebiszitkommissar für Oberfchlesien, Dr. Urbanek, triste Pressevertretern mit, daß deutscherseits beim Pariser Bot- schasterrat bezüglich des Äbstimmungsreglements formeller Protest gegenüber folgenden Punkten eingelegt wurde, gegen die Teilung der Abstimmung, gegen die Festsetzung des Stimm rechts nach der Ansässigkeit von 1904, gegen die Behandlung der Gutsbezirke, gegen die zu kurz bemessene Frist und in tech nischen Fragen gegen die ungenaue Verteilung der Legitima tionskarten. Der Abstimmungskommissar ist bezüglich des Er folges dieser Proteste nicht sehr hoffnungsooll/da der Botschas- terrat allzusehr unter dem Einfluß der gegnerischen Politik und Propaganda stehe. Dr. Urbanek erklärte weiter, die Putsch- organisation der Polen bestehe tatsächlich, darüber gebe es keinerlei Zweifel, und ste sei auch schon vollkommen schlagfertig, warte nur auf die Gelegenheit einer deutschen Unvorsichtigkeit oder Ungeduld. Aber Vie deutsche Zurückhaltung sei musterhaft. Die Abstimmungsaussichten sind für Deutschland durchaus günstig. Der deutsche Erfolg könnte eigentlich nur noch durch Gewalttätigkeit, Generalstreitterror usw. gefährdet werden. Aber eine Abstimmung unter solchen Umständen würde von Deutsch land niemals anerkannt werden, sie könnte auch vor der übrigen Welt keine Gültigkeit haben und müßte annulliert werden. Deutschland wünsche, daß soviel neutrale Beobachter wie irgend möglich der Abst mmung beiwohnen, Deutschland hat nichts zu verbergen. — Wir weisen nochmals ausdrücklich darauf hin, daß jetzt tue Abstimmungslisten zur Eintragung der Stimm berechtigten bei allen Ortsgruppen der Beremigten Verbände heimattreuer Oberschlesier ausliegen. Versäume keiner der Abstimmungsberechtigten die sehr kurz bemessene Eintragunas- frist, um sich das Stimmrecht zu sichern. Erfülle jeder seine Pflicht, um sein Heimatland uns und sich selber zu erhalten! Eile tut not, denn die Zeit ist sehr knapp!
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