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P Ivtz Ur Mqst bE« fMt, da» fotzt» rviff fvrLsldium au» di« Minister am Reden verhindert werden.) «Prüstdent Fräßborf ruft dem! kommunistischen Präsidjumr- Wfglted zu: M kann nicht zugeben, daß Ihr« Manieren V-mejnaut der Kammer werden.) Meiler führt der Mi» Niistar aus, daß er verordnet habe, daß die gesetzliche Be. Wmnrung wegen der befriedeten Banntteises aufgehoben wird, Lotz M7 aber dl« Polini gebeten Zab«, da» Landtags-ebäud« U DMtzen. ! i PrüstdUnt Fräßdors Ml geg»nüb«r dir koMMunist»- ßchsti Behauptung fest, Latz ! lehn« GewHr« tm »W. ! ! > - ! ! ' ! i Wa. MkN»r (1l. S.): Düe Kmnmuntshen wollen mit Mem Antrag nur tin angstirrigen Interesse di« Situation ausnützen. i ' i - Äbg. R-nner (Komm.) stellt den Antrag, die Depu- LaHon L« Erwerbslosen anzunehnren und die Sperrung des vandtagsgebäudes durch die Polizei auftzuyeben, da sich seine Parteifreunde unter dem Schutze der Erwerbslosen sicher genug Mten. ! > ! ! ! ' , >MiMnt Frützdors stellt dann fest, datz für den Antrag, dje Abordnung d«r Erwerbslosen im Sitzungssaal» ßn «mpfanaen, niemand ekntrttt, worauf lebhafte» SelMter und darauf I»rn«ut i ! i , MW- DmmV Orlrktü j ! ! ^ ! > i ! Das tMstglied des Präsidiums, der kommunistische Abg. Vranz, wendet sich in erregter Weise gegen den Präsi denten, worauf dieser die Abstimmung über den kommUnisti- Mntrag nochmals wjederholen läßt. Dabei stimmen für den kommunßstijch«n Antrag nur di» Unabhängigen Md di« Kom munisten. Diefe Abstimmung wird von dmr Tribünen au» von »bhaften Pfuirufen begleitet. Infolge dieser Einwirkung iHv TrKünenpublikum» auf di» Verhandlung war »» nicht «rögW, pe fortzusetzen. ! > , i DM Kommunisten «erlietzen d«n PerhandlungHaa! und Präsident Fräßdorf forderte die zurückgebliebenen Äbgeord- n»ten auf, In Len Sitzungssaal der früheren Ersten KamMer ftch zu begeben, wo unter Aiusschlutz der Trjbünenbesucher weiter verhandelt werden sollte. Im Sitzungssaal« der Ersten Kammer beteiligte sich ein Teil der Abgeordneten an einer IlussprachD, unter welchen Noraussetzungen dM Verhandlun gen weiter geführt werden könnten. Man war übereinstjrM mMrd der Meinung, datz der Anschein vermieden werden müsse, al« ob der Landtag vor d«m Trjbünenpublikum zu- rückaewichen wäre und beschloß, die Sitzung nach einer Unter!- buechung von einer halben Stund» iM Sitzungssaal» des Landtags wieder aufplnehmtzn. i / - - Zn der Zwischenzeit verhandelten Vertreter der Land- tagSfoattionen mit d«r Deputation der Erwerbslosen, die von dem bekannten Kommunisten Frenzel geführt wird, der schon bei den Vorgängen, die zur Ermordung des Kriegsministers Neuring führten, eine verhängnisvolle Rolle gespielt hat. Die Erwerbslosen stellten hier alle Forderun gen auf, die in dem kommunistisch^ Anträge enthalten sind, Md darüber hinaus forderten sie «in« Amnestie für alle Er» werbslosen, dM wegen Diebstahls im Gefängnis sitzen, mit der Begründung, daß diese Diebstähle ausschließlich aus der Not der Zeit geboren wären. Außerdem forderten sie noch sofortige Aufhebung der unbequemen Kontrollbestimmungen, venen die Erwerbslosen beim Bezug« der Unterstützung aus- gesetzt And. Sodann verließ die Deputation das Beratungs- zimmer, indem sie androhte, am nächsten Dienstag wieder, nukommikn, wenn biss dahin ihre Forderungen nicht bewilligt seßen. i , , i , . ! Nach Wiederaufnahme der Sitzung gegen r/i3 Uhr wird in die Beratung der Tagesordnung ein getreten. Zu der Vorlage über den Gesetzentwurf zur AL- änderung der staatlichen Schlachtviehversicherung äußern sich di« Abgg. Völkel (S.), Friedrich (Deutschnat.), Donath (D. Pop.), Glaub (Dem.) und Krähner (U. S.) Im allgemeinen Mstimmend und kündigen besondere Wünsch« auf der Aus- Ichußbevatung an. Die Vorlage wird daraufhin einstimmig v«M Rechtsausschuß überwiesen. > ! Sodann steht auf der Tagesordnung eine Unabhängig« Asnfvag« über dM s ! ! ; > ' , , Notlag» der Arbrster-RentenempfAnger. > Ein Regierungsvertveter gibt eine auf den Tribünen durch aus unverständliche Erklärung ab, aus der heroorgeht, daß Wne Hilfsaktion für die Arbeiter-Rentenempfänger im Gange IK IIM nächste Antrag über die Kinderzulag«, der sächsischen lSsamten und Lehrer und der deutschnational« Antrag über die Ortszuschläge und Kinderzulagen für di» Beamten und Lehrer werden zuswnmcn behandelt. I Der Abg. Tlautz (Dem.) betont In feinen Ausführungen LM Notlage der Beamten, die er mit verschiedenen Beispielen belegt. DM begonnenen Verhandlungen hälfen die Anwen dung des Beamtenstreiks verhindert. Schuld an der Not lage gibt er der freien Wirtschaft, wodurch die Lebenshaltung so sehr verteuert worden sei. Wegen Dringlichkeit der An- gssegenM empfiehlt er sofortige SchlußberatunF. Abg. Dr. Wagner (Deutschnat.) führt aus, daß es als lein sehr starker Mangel zu beklagen sei, daß das Reich nicht die Gehälter «ufgebessert habe. Dazu komMe noch, daß dM Länder durch das Sperrgesetz behindert seien, ihren Beamten «in auskömmliches Gehalt zu geben. Es bleibe unter diesen Umständen also nur das eine übrig, die Orts- tzuschläg« und die Kinderzulagen zu erhöhen. Er bittet drin- gend, den Antrag anzunehmen. , i Minister des Innern Lipinski teilt mit, datz eine Vor. lag» über Lleuregelung d«r Besoldung der Beamten und Lehrer Ende dieses Monats dem Landtage zugehen wird. Abg. Clauß (Dem.) stellt M in Gegensatz zu der demokratischen Landtagsfraktion, di« für Aushebung der Zwangswirtschaft gestimmt Hat. > > ! Mg. Zungnlckok (S.) tritt ebenfalls für die Gewäh rung von erhöhen Zuschlägen «in. —» Nach weiteren Be merkungen des Ministers des Innern und des Abg. Anders (Deutsche Volksp.), der sich den Wünschen der Vorredner anWießt, und nach einigen Bemerkungen der Abgg. Clauß und Dr. Wagner werden dM Anträg« d«M Haushaltaus- schuß überwiesen. ! " - Dffr Antrag der Kommunisten, Forderungen dir Glsen- bahnffr und Beamten betr wird von dem kommunistischen Abg. Granz zurückgHogen, oa Inzwischen di« Verhandlungen zwischen Eisenbahnern und Regierung zum' Abschluß gekommen sind. — Der letzte Punkt der Tagesordnung, der demokratisch« Antrag Wehrmann, über dM Gehälter der Geistlich«» und Kirchenbeamten, und der volksparteiliche Antrag über Ge währung von Staatsmitteln an di« Landeskirch«, fall wiederum gemeinsam behandelt werden. > ' Abg. Wehrmann (Dem.) begründet den demokra tisch«» Antrag und führt aus, daß alles, was über die Notlage der Beamten ßm allgemeinen zutreffen, im beson deren von den Geistlichen zu sagen sei. In manchen Pfarr häusern sei der Hunger alltäglicher Gast. Die Notlage sei außerordentlich groß und dringend Hilfe notwendig. Er bittet dfe Regierung, die Notlage abzustellen. l Abg. Drechsler (Deutsche Volksp.) spricht sich auch km glichen Sinne aus. s Ein Zusatzantrag Heßlekn (Ztr.) fordert, daß für das laufende Jahr auch! der katholischen Kirche dte entsprechen den Mittel zu gewähren seien. ; Abg. Schreiber (Deutschnat.) erklärt, daß feine Frak tion durchaus auf dem Boden der Forderungen stehe, die hier erhoben worden sind. Die Kirch« sei nicht mittellos ge wesen, sondern hab« d«M Staate erhebliche Mittel «ingebracht, dffr Infolgedessen auch die Pflicht Habe, ihr zu helfen. ! 1 UnterrWffminister Meißner gibt iM Namen der Regierung eine Erklärung ab, worin betont wird, daß di« Regierung die Notlage der Geistlichen anerkenn«,' und weist auf die bisher gewährten Vorschüße hin. Gr müsse es aber ablehnen, di« Einstellung neuer Mittel dafür dem Landtage vorzuschlagen. (Lebhaftes Hort, hört.) Der evangelischen Kirche soll« ein weiteres Darlehen von 7 Millionen Mark zu 3 Prozent gewährt werden, der röm.- katy. Kirche werde freiwillig keine Beihilfe gewährt werden, aus die sie keinen Anspruch habe. Ein Darlehen könne sie nicht erhalten. Persönlich bemerkt Herr Fleißner, daß sich bei jeder llebernahme Härten ergeben, die sich nicht ändern ließen. Dabei entschlüpft ihm das Geständnis, daß die Re gierung auch, der evang.-Iuth. Kirche kein Darlehen gemährt hätte, wenn sie sich nicht durch die .Vermögenswerte der Kirch« gesichert hätte. (Lebh. Hört, hört.) ' > Abg. He ßl«in (Ztr.) führt aus, daß es iM Interesse der Billigkeit liege, auch den katholischen Geistlichen und Kivch«nbeamten zu helfen und daß keine Unterschiede gemacht werden dürsten. ' ! Nach einigen Bemerkungen d«s Abg. Granz (Komm.) wird dl« Vorlage einstimmig dem Haushaltsausschuß ä überwiesen. fVMt V kW Witzln, Mß»W. ' i l ' ! Nächst» Sitzung: Freitag, den 7. Ammar, Vorm, 1* Nyr. — Tagesordnung: LestiMtwurf über Vergütung d« * Gebäudeschäden durch die Brandversichrrung «nd Antrag Eöai (Komm.) aus Abänderung d«r Geschäftsordnung. ! > Politische Nachrichten , Sachsen and die Bambetger Mnanzkonferenz. Am Heu- tiaen Freitag beginnt in Bamberg die Konferenz der deutschen Finanzminister, die sich hauptsächlich mit der Frage der Reichs- Überweisungen an die Lander aus den Steuneinnahmen und mit verschiedenen anderen Steuerfragen befassen wird. Sachsen wird auf dieser Konferenz durch den Finanzminister Heldt und die Mimstettaldirektoren Dr. Hädrich und Lorey vertreten sein. Dte sächsische Delegation wird auf die einzelnen staatlichen Finanz ministerien dahin einzuwirken versuchen, Sachsen hinsichtlich der Erwerbslosensürsorge «ine besondere Stellung einzuräumen. Bet der außerordentlich hohen Zahl von Erwerbslosen in Sachsen ist außer der kürzlich vom Reich getroffenen Erleichterung noch ein weitergehendes Entgegenkommen notwendig. Sin« Viehsteuer Mr Sachs»«? Die sächsische Regierung oll nach zuverlässigen Mitteilungen erwägen, eine Landes-Vieh- teuer elmuMren. Die Regierung würde damit den Weg be- chreiten, den die Bezirksversammlung für die Amtshauptmann- chäft Dresden unter Leitung be» sozialdemokratischen Amts hauptmanns Dr. Lempke bereits gegangen ist. Dott bat man eine Viehsteuer eingesührt, die SÄ« bis zu 50 Mark für das einzelne Stück Vieh vorsieht. Arbeitslosendemonstration«« fanden am gestrigen Donners tag in einer großen Anzahl sächsischer Städte statt. Anscheinend handelte es sich um ein planmäßiges Völkchen zur Unterstützung - der Arbeitslosendebatte im Sächsischen Landtag. Zu nennens werten Störungen ist es nirgends gekommen. Lie unabhängige Sozialdemokratie veröffentlicht folgenden Aufruf: »Die Fraitton der vereinigten KPD. des Sächsischen Landtages hat an den Sächsischen Landtag einen Antrag auf Erhöhung der Erwerbs- losenunterstützung und Zahlung einer einmaligen Beihilfe gestellt. Der „Landesausschuß der Erwerbslosen Sachsens" hat sich um Unterstützung dieser Forderungen an die Gewerkschaftskartelle Sachsens gewandt. Die Fraktion der USPD, im Sächsischen Landtagift ebenfalls aufgefordett worden, den Antrag zu unter stützen. Weder die USP. oder deren Landtaasfraktion, noch die Ge werkschaften sind aber bei Ausarbeitung des Antrags herangezogen worden. Wie wir weiter in Erfahrung gebracht haben, soll am heutigen Donnerstag eine Demonstration der Arbeitslosen statt finden, um dem Antrag den nötigen Nachdruck zu verleihen. Zur Durchführung sind weder Gewerkschaftskartell noch die Partei- leitungen zugezogen worden. Damit kennzeichnen sich die Akteure. Die Notlage vieler Arbeitsloser wächst von Lag zu Tag. Ihnen tatkräftige Hilfe und lohnende Arbeit zu ver schaffen, nicht nur mit radikal scheinenden Worten, ist dringend notwendig. Gemeinsames einiges Handeln der Gewerkschaften und der sozialistischen Parteien ist dazu unbedingt erforderlich. Wir fordern deshalb alle gewerkschaftlich und sozialistisch orga nisierten Arbeiter auf, sich nicht mißbrauchen zu lasten. Der Bezirkvorstand der USPD. Aus Heimat und Vaterland ! i ! i < s kftanknbag, den 7. Januar 1920. 7 Oeffentliche Versammlung. Wie aus einer Anzeige im heutigen Blatte ersichtlich ist, findet morgen Sonnabend, Abend 8 Uhr im „Schühenyaus" eine öffentliche Vettammlung statt, in der Reichstagsabgeordneter Stückle«, Berlin, über die Frankenberger Stadtverordnetenwablen spricht. Weitere Ein zelheiten sind aus der Anzeige zu ersehen. s Zusatzsteuer vom Mindesteinkommen. Das Reichsfinanz- ministerium hat neuerdings angeordnet, daß Beschlüsse durch die Gemeinden, die Zusätze vom Mindesteinkommen einführen, zunächst dem Landesfinanzamt vorzulegen seien. Wenn sie dem zur Ausführung berufenen Finanzamt zugingen, müsse bereits feststehen, daß das Landesfinanzamt von seinem Einspruchsrecht keinen Gebrauch gemacht habe oder machen wolle. Gemeinde- beschlüste, in denen erst das nach Ablauf der für Mitteilung an das Finanzamt gesetzten Frist festgestellt werden könne, müßten daher unberücksichtigt bleiben, auch wenn sie selbst dem Finanz amt noch vor Fristablauf zugegangen Kien. Die Frist ist für das Rechnungslahr 1920 S1 bis zum 31. Januar 1921 ver längert worden. f Wo bleiben die Fische? Die Fischhändler in Curhayen haben eine umfarmreiche Verschiebung deutscher Fische nach dem Ausland festgestellt und ein Kenner der Verhältnisse — ein Schweizer — ist der Frage nachgegangen, weshalb die zu enormen Preisen auf den großen Cuxhavener Fischmärkten er worbenen Fische nicht in Deutschland bleiben. Er reift jetzt mit, daß die großen Auslandskäufe uns die Fische dermaßen ver teuern, daß die deutsche Ländlerschaft sie nicht mehr erwerben kann. Ms Hauptabnehmer kommt nach leinen Feststellungen die Schweiz in Bettacht. Dort bat der Kischimpott, der während de» Krieges völlig lahmgelegt war, inzwischen einen beträcht- Mühender Lorbeer ! Noma« von A. Seyffert-Klinger ZS (Nachdruck verboten) »Das «ff einer oemer Irrtümer, wenn auch von be» langloser Art. Du hattest es niemals nötig, Thusnelda, mich auf meine Pflichten aufmerksam zu machen, dte kannte Ich allein «nd war moralisch gefestigt genug, um sie ernst »u nehmen. Ich wollte auch nicht von deiner Eifersucht sprechen," er mußte nun doch, wenn auch in bitterem Humor, ln der Erinnerung an so manche unerquicklich» Eifersuchtsszene lächeln, »sondern von deinem Ehrgeiz, der so manche» Mal alle weibliche Hingabe und Zärtlichkeit tn dir erstickte, dich herrschsüchtig und unausstehlich machte. Dein verderblicher Ehrgeiz ist schuld, daß wir den heutigen lag tn schwerer Sorge und Unfrieden durchleben." „Mein — Ehrgeiz — ?" Wirklich, der Gedanke war ihr «och nie gekommen, daß sie mit ihrem Drangsalieren schweres Unheil anrichten könne. Sie war im Gegenteil immer stolz darauf gewesen, daß sie durch ihre Energie den Gatten zu immer höheren Leistungen angetrieben hatte. In ihren Augen war er gewissermaßen ein Schwächling, der des Ansporn» bedurfte, um nicht zum Träumer herabzustnten, zum Nichtstuer und Tagedieb. Dieser Anschauung gab sie ahne weiteres Ausdruck. -Du hast jetzt gut reden. Was wärst du ohne mich, Reinhold? Ein armseliger Pfuscher, gib es nur zut Meine Energie hat dich vor dem Schicksal der Lächerlich keit bewahrt. Nachdem du das Wohlleben kennengelernh hattest du keine Lust mehr zum Arbeiten. Du wärst, hätte tch dich nicht beständig zur Arbeit angetrieben, in Un- tiitigkett versunken." Da lachte Beeskow schneidend auf, und zornig schlug er mit der flachen Hand auf den Schreibtisch, wo die Zu schriften mit den ehrenvollen, Gold und Lorbeer vsrheißen- ven Aufträgen lagen. Das war nun seine Fra«, mit welcher er zwanzig Iahre tn enger Gemeinschaft gelebt. Sie hatte kein» Ahnung von seinen Seelenkämpsen, dem heiß nach Be tätigung reizend»« Streben. St« mußt« nicht» von jener qualvollen Zeih wo er, der Verzweiflung nahe, vernichte« maßt« «w ar ««Waffen, wa» «im Schweiß, Kinw Ange» slchts dem Tage abgerungen pno am »veno aw werr los erkennen mußte. Sie ahnte nicht, welche Hilfsmittel nötig gewesen waren für ihn, damit er tiefer, immer tiefer in die Geheimnisse der Kunst eindringen konnte, die sich ihn» anfangs so spröde gezeigt. Im Geiste durchlebte er noch einmal die furchtbare Zett, wo er mit zäher Aus dauer berühmte Gemälde kopiert hatte, sich hineinbohrend in fremde Geistesgröße bi» zum Wahnsinn. Wa» ihn vorwärtsgetrieben hatte, war da» Schuld- bewußtsein gewesen, doch auch das heiße Verlangen, ein anerkannter großer Künstler zu »erden, «in eigene» Vermögen zu erwerben, au, der pekuniären Abhängig keit von seiner Frau herauszutommen. Ach, und sie, die eigen« Gattin, unterschätzte ihn so gründlich, hielt ihn für ein« Sklaoennatur, welche der Peitsche bedurfte I Sanz erschrocken sah er sie au» seinen guten, schönen Augen an. Wenn er ihr auch fremd geworden, für jo be- schränkt, so Nein und geistesarm hatte er sie doch nicht gehalten. Da kam sie und legte bittend die weiße kräftig« Hand auf feine Schulter: „Reinhold, wir wollen doch nicht abschweisen, uns nicht mit Bitterkeiten überhäufen^ sondern das Wohl unserer Ursel im Auge behalten." Beeskow nickte. „Du wirst sogleich erkennen, daß ich teinesweg» abgeschweift bin. Setz' Lich nur wieder, «» spricht sich dann besser. ... Du erinnerst dich wohl, daß du «» dir als Mädchen zum Prinzip gemacht hattesh nur die Frau eine» berühmten Mannes zu werden."» Thusnelda war nur zögernd feiner Aufforderung nachgekommen. Nun hob sie abweisend beide juwelen- geschmückten Hände. „Aber wozu verrennst du dich heut» gerade in diese Reminiszenzen?" Er legte die Hand über beide Augen; denn es wurde ihm doch schwer, hier seine Schuld, seine Kämpfe und seelischen Röt» zu erörtern. „Antworte mir nur ohne Umschweife, dann werden wir bald zu Ende kommen!" Schmollend besah Frau Thusnelda ihr« rosigen Finger nägel. „Nun ja, gewiß, ich hatte mir da» so tn den Kopf gesetzt. Wäre mir freilich nur ein« Ahnung ge kommen —>" Er unterbrach sie mit einer heftig proteftterenden Be wegung. „Bitte, nicht abschweisen! Eo weit sind wir also: Nur einem berühmt»« Künstler wolltest du deine L«1d schenken ... Ich hatte de« Vorzug »nabe vor deinen Augen zu finven. Du machtest kein Hevl voraus, daß ich dir gefiel, und vertrautest dich meinem Freunde Linden freimütig an. Er meint« es sicher gut mit mir, als er für mich dse Rolle der Vorsehung übernahm, dir die Fabel aufband, -ah fch «in berühmter Maler fei. In Wahrheit hatte ich damas» noch gqp nichts geleistet^ mit meinen Pinseleien kaum mitttlmäßig« Arbeiten zu» stände gebracht." „So hatte Tondorf doch recht!" unterbrach sh« Thusnelda, hochrot vor Erregung und Beschämung, Beeskow nickte. „Selbstverständlich i Weil du aber doch auf meine .Berühmtheit' erpicht warst, ich dich so herzlich liebhatte und um mein Glück sorgte, ^0 dürft» die Wahrheit dir nicht verraten werden. Im Gegenteil ich mußt« alles daransetzen, um den Betrug, auf den tch mich unoerzeihlicherwetse eingelassen, weiter durchzuführen. ... Du wolltest durchaus «tn Werk von mir sehei^ damit renommieren» ich besah Teins. Ohne Auldören be drängtest du mich, drohtest mir sogar mit Trennung, wenn Ich nicht wenigstens ein« meiner Werke herbei schaffte. Was sollte ich tun ? Nur ein neuer Betrug konnte mich retten. Die Verzweiflung wies mir einen Weg, der zwar nichts weniger als ehrenvoll »ar, aber ich ging khn doch." Nun erzählte Beeskow der gespannt Aufhorchend»» di« Geschichte mlt dem Gemälde der Signora Alvarez, schilderte seine Reue und tieftnnere Zerrissenheit, sei« Streben und Ringen, dle Verzweiflung, al» nicht» ge lingen wollte, und die selige Freude, al» endlich, «ndttch der Bann von ihm wich und sein Talent sich siegreich Lahn brach. „Ich habe," so schloß er endlich, „Signora Alvarez weder je gesehen, noch ein Wort mit ihr gxtauscht. Auch Linden hat keinen Flirt mit ihr gehabt, ich weih e» ganz genau." Thusnelda wand sich förmlich in heimlicher, uner hörter Qual. Scham und Zorn stritten tn ihr, so elend wie in dieser Stund» hatte sie sich nie gefühlt. Das Be wußtsein, ihren Mann grundfalsch beurteilt, sein« Em pfindungen verkannh in den Staub gezogen zu haben, demütigte sie und machte sie unglücklich. E» kam ihr auch zum Bewuhtsein, welch »in schöne«. Kal»«« Glück k« durch tbr» Oberflächlich»»» v«b oerlckerU . l !. lj. lI WvMitM vtzH ! s I 1 f.t i,