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Ssunadend den 30. Oktober 1820 nachmittag» 7S. Jahrgang un- Dlekrs Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Flöha, des Amtsgericht» und des Stadtrates zu Frankenberg, ' sowie sonstiger Staats- und Gemeindebehörden für den Amtsbezirk Frankenberg. Verantwortlicher Redakteur: Ernst: Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. Druck und Verlag von C. G. Roßberg, Frankenberg LSa. Grwervslosen-Rontroüe Vie Kontrolle der Ermardalolea findet nächste Woche vormittaa» 10 tk» V,12 Ahr statt, «eadtt« firmckw»»««» den sa. Otiober 1SM. Lie,, ww brrlts PeUyeN, 1 M., im amtlichen Lelle dle l«» wm «reite Zeile ».L0 M., Linaelandt u. SleName» «m Redattlsntteile dt« »o wm Lrelt» Zet!« > vi. FÜr «nwndlgungr» <m» dem «mUgerichUbejirk Srankenbera betragen die Preise SO Pf,., 1.8» M. und LI» M. «leine Anzeigen sind det Aufgabe zu bezahlen. Für Nachwet, und «eruiitieluna ii» Pfg. Vander,etilhe. gllc schwierige vaharte» ui» bet Pladbarschrtsien Ausschlag, stir Wiederhalunglabdnut Prmilßigung nach sestslehender Staffel. 2« da« bitstg» Sandetrreatster ist eingetragen worden: 1. Am s Oktober 1SM out Blatt «86, di« Firma ,Le»ttI««k Fraakeadera I. «a. Martt» LeroldE kn Seaakead«« b»tr.: Der Kaulmaen Sleakted Wolff tn Berlin ist au»- orschteden. Der Kausmonn Richard Grob» in Zlchöllau bet Oschatz ist Inhaber. Di« Firma tautet künftig: »T'Mwat Fravtmbera Richard Groban Angegeben« Gischältsjweio: Kimttwoll« und Kunftbaumwollsadrk, Lumpen- iortt»-«et and Großhandlung in DrMrobitoff-n. 2. Am 1«. Ot ob« ISM auf Blatt «28, di« Firma ,Tomad Blüm«!' kn Frankenberg Lei».: Der Kaufman« Ma» Saman« Lonrad Blümel tn Frankenberg ist auegeichltden. Martba Marte Dora v-ebel. Blümel geb. Schwane m Frautenbag ist 2nhab«tn. «ngrgebena Geschäftszweig: Sandel mtt Kolonialwaren und Lastellung von K^ff-e-Ersotz 2. Am SS Otto»« 1S20 auf Blatt SSL, dt« Firma .e«if«rt ä- Richtar^ in Gumrerndorf bete.; Da GelrMchafta Ingenieur Moritz Kurt Richter tn Satatchen tst au,«eichiea«n. Dk, offen, Sandeligeleülchaft tst aukeloft. Ella Flora Setf«rtm Frautenbag führt da« Kandelegelchätt unter d« »tehaig«, Firma fort. «. Am 28. Oktober 1320 auf Blatt 528, dt, Firma »Tart Fletsche»" tn Feankeudag bett.: Prokura t» «teil» da Johanna Marie vaehrl. Glathe geb. Lohl« m Frautenbag. Amtegericht Fmwkendarg, dm 28. Otto»« 1820. Neben da j'tzt kevebenden QaätalpÄuna wird AhTNViersvetvllNA verk. ,»i « »««»«» sro, ««Bp«n»«g Rknchwnkiilß« ch»w 8Sok». LsnKn»!»««»»!»«»»«» Elle- td»m ««lang nebmm. D,,t«lbe wir» ISO uniaanüdrten Kmd»n 10 Woch>n lang gewäd« werden tönnen. Demnach wadm nun au« bodm Spülungen tn htestga Stadt 895 Ktnda oespeitt. Di« Elian da beir. Ktnda waden ht«mit darou' aufmattam ««mach», da» deid« Lpetsnngen ad Monta, dm I.«WWW»«isro mtitas« V>1 Ulm in de-Knadenttanhall, »« dtefigan vaiu- fchnl» aaustahrn und au»g«»ordai, tw« Ktnda »ur pan'U<»«n T-1t,uhme ao»uhalim. Auch bet d« neom Sp-ttung ist, wie del da Qiataspetluna, vm Mahltet! et »Bet rag von S5 Pfg. ,u « ,richten, mtt welchem nicht die LebammUttl baahl« w-rden sollen, foudan da Betrag dtmt ntik wutgamatzm zur Mstrettuna da öriltch mtstehevden Unkosten. . . Fra«te«berg, dm SS. Otto»« isso.Sed«»,ntttLK.«bttl!u,g dm eiatztrata». Vie ste<le an KiLeanivirtm ! ! ! (Don unserem Berliner Mitarbeiter.) Ank Freitag kam im Reichstage endlich der Außen« Minister Dr. Simons zu Worte: EsH außerordentlich schade, baß «in so Huger, kenntnisreicher Mann wie Dr. Simon« nicht «Hiss H« erfordaltch« rednerisch« Ändruckekrast oasügt, DerstSudiguttg mtt Fkankrelch. Was Belgien anlang«, so werd« die Eupen—MalMedy- Frag« noch lange ein Hindernis für enge Beziehungen bleiben, desgleichen die Stimmung der belgischen Bevölkerung. Mit Italien habe sich das Verhältnis rascher gebessert. Bon Jugo slawien, zu dem wir gute Beziehungen pflegen wollten, werde uns auch di« Abstimmung in Kärntnen nicht trennen. MA der Tschecho-Slowakei sind unser« Beziehungen normaler Art. Redner bedauert, daß dje Verhandlungen mit > s > > v Polen ' ' , ' i so Wenig Erfolg halben. Er betont, daß Danzig, möge es nun polnisch oder englisch werden, doch deutsch sei und bleibe, und schildert die Lage der Deutschen im Korridor. Er be spricht sodann den Gang der Verhandlungen mit Polen in Paris und Warschau, die zu einer Regelung der Eisenbahn frage im Korridor führen sotten. Vorwürfe wegen Ober schlesien weisen wir zurück. Die Regierung ist nicht in der Lag« gewesen, gegen den polnischen Aufstand Gewalt anzu wenden. Die . Augen der ganzen Welt ruhten auf den ober schlesischen Gruben, die wir hüten müssen. Bezüglich Rußland stellt.Redner fest, daß wir uns nach den Erfahrungen der letzten Tage etwaige Vertreter oder Privatpersonen, die aus Rußland zu uns kommen wollen, etwas genauer ansehen werden. Wir erkennen die Sowjet regierung nach wie vor an, verhalten uns aber int übrigen abwartend. Mit China sind Verhandlungen wirtschaftspoli tischer Art eingeleilet, die hoffentlich zu gutem Ende führen. Auch Mit Japan ist oie Wiederherstellung Luter Beziehungen Dt, Matt- and KUmeml«»-« ist weit« ausorbrochen kn dm Gehöften von 1. Fra»« M.ßn« in A»«mw»lb« Nr. 82 * 2. E go» s«8»«l tn >»a«w«Id» Ne. 76 8. Paul V«o« tn S»«»»»I«« Nr. 558 4. Er»st LSm« tn An«»«»»« Nr. 28 8. Paul EottsWaU Nr 85 8. Bernhard Stambach tn Nmdör'chm «r 4 7. Mar tz B-nh.rv Ltovma»» tn 2,d«m»o«f 8. «n on Köhl« tn RtetzaUcht—N Rr.SS 9. Oswald KNtza tn «^»«tichmaa» Nr. 8« 10 Srora «tztta tn G«,«»«k Nr 89 , 11. Lauts »».»>»«» m »«,«»«» «r. 45 mid iS Homann Irmlch« in Sar»»«o,f Rr. 46, Auf dk« kn Nr. 189 dm .Franken»««» Tageblatt««' vom 15. August 1920 erlassen«! Be- stimmunam wird hwgewleim. , „ ... —... Zuwtd«Handl -»,«, w«d«>, soweit nicht höhe« Skai« verroirü kst, mtt Geldstrafe bl« lu 150 Maik oder mtt SaK bestraft. « Flöha, am SS. Oktober 1920.Dl« Amtsbauptmmnschaft. Holzversteigerung auf Bimsdorfer Revier Mittwoch de« 1v. Aovtmöer 1920 von nachmittags 2 Ilör an getange« 1« VwwtkoE WssssiWaldLnR» »u V20 Stück fichtene Derbftangn, 8/1Ä er» Unterstärke Abt. 3«, All 488 - - ReiSstanae» » 7 ... 8V, 31 meistbt»t«nd grgen sofortkse Barraülung ,ur Vvft-igmma. Au«lunft «teilt H«r Forstwart Kröh«r in Schönborn öel Dnfioad«, (Zfchopautav und die untvieickuete Bawaltung. Aorstverwaltung Oberschöna Ga. SW kr MeiWWjM: L«»«« Verlag de» Arm»le»berger ragebtatte». Mleitter Zins« ilbei vurere AeNttrll««- Fortgang der Aussprache im Reichstag. Berlin, 29. 10. Die Tribünen sind sch,wach besetzt, auch das Haus füllt sich «rst allmählich. Vizepräsident Bell «v- öffnet die Sitzung. Nach, Erledigung von Anfragen geht das Haus sodann zur Fortsetzung der Etatsberatung über, Mit welcher die Interpellation wegen der Dieselmotoren ver- bundsn tst , , MintM des Aeußn«» Simons wendet sich zunächst gegen die verschiedenen Ausführungen vom Vortag«. Erst allmählich dringe di« Erkenntnis der ganzen Schwere des Friedensvertrages in unser Volk ein, den es bisher nicht für ernst genommen habe. Unser guter Wille zur Leistung sei vorhanden, aber man verlange neben d*r Kriegsentschädigung di« Reparation, die Wiederherstellung d« französischen Gebiete. Di« Länder sind nach dem Fr ho- d«nsverttag berechtigt, ihre Schäden b«i der Wiedergut- machungskommission anzumelden. Die 810000 Kühe sind nichts weiter als die Zahl der Anmeldungen. Zunächst hat di« Wiedergutmachungskommission nun die von uns zu lie fernde Zahl sestzustellen. Hierauf müssen sowohl die bereits UM voraus gelieferten Kühe angerechnet als auch ein Modus der Ablieferung vereinbart werden, welcher uns die Ab- lfifernng ermöglicht. Zur Frage der > , i. , Lstselnwtoven - . ' »rkläre er die Erregung der Jnteressenkreise für berechtigt, * Der betreffend« Artikel des Friedensvertrages verlangt von uns den Abbruch, aber nicht die Zerstörung der Unterseeboote und gestattet ausdrücklich die Verwendung des AbbruchMa- terials in der Industrie. Die Zerstörung soll erst eintreten, wenn die Industrie für das Material keine Verwendung habe. Unsere Gegner haben aber bereits eingesehen, daß der Dieselmotor nichts weiter tst als ein schnell laufender, für industrielle Zweck« glänzend bewährter Motor. . Die B«Athvngr« zu den auswärtigen Mächten s wollen wir, soweit es an uns liegt, gern verbessern. UMso erfreulichen sei «s, daß England jetzt ebenfalls einen solchen Schritt getan hab«, indem es von der Beschlagnahme des deutschen Privatkapitals Abstand nehme. Mit Italien seien ebenfalls Verhandlungen in ähnlichem Sinne geführt, welche zur Freigabe von 260 Millionen Mark geführt hätten, des gleichen mit Japan. Diese Verhandlungen hätten sich aber noch nicht günstig entwickelt, ebensowenig wie mit Belgien. s Gegen die s , , , , Genfer Kons««»; habe sich in Frankreich großer Widerspruch erhoben und eine Äus«!nanders«tzung mit England Mr Folge gehabt, di« noch heute nicht abgeschlossen sei. Wir müssen uns «den abwartend rekhallen. Brüssel hab« ja keine befundenen Erfolge für uns gezeitigt, ab«r immerhin «ine gewisse Annäherung ge bracht und tum Boden für eine Verständigung vorbereitet. D«r Völkerbund hat di« Erwartungen Deutschlands sehr enttäuscht. -Trotzdem würde» es verkehrt sein, ihn für uns einfach zu den Akten sju l«gen. Vielleicht wäre «s zweckmäßig, wenn die Regierung durch «inen Ausschuß einmal die Frage des Für und Wider prüfen ließe. Sollte der Völkerbund uns zum Beitritt auf- ford«rn, könnten wir ja dem entsprechen. Was hat d«r Einfluß, das Versailler Vertrages bisher gebracht? Nicht den Frieds nein, Kri^, Unfrieden und Zersplitterung unter dvn Allüertvn selbst. Das zeigt sich besonders bei der Der- tvilung der Bwk «nd dar V«rgebung der Mandat« für unsere l . l, / , . «r,»«« ,«»ki, «UM», ad-nb«. vt,ug,P«l, vI«rM!IAlyU monatlich « M. lürüg-rlodn beionderit. Elnzelnummor kV Pia., "U .Erzähler* Pfg. Bestellungen werden In unserer GeschüstSstelle, von de» Voten und «uSaab-st-ll-n In Stad« und Land, somit konaU-nPolt. -nst-lt-n »«Ulschlanb, °n,«nommen. U-b-r den V-jug nachdem «uUand «ukknnst I« der B-rlaaSst-llr dk» r-gedlatl«». V^N«««on»o, Lkt»,i, »»»dt. «emtlndegirskoiU«, 8rank«nd-r- ». S«rusprechrr» «u Lelegramme: ra«rblall gramrnderglachlea. und auch leicht in einen Ton verfällt, der der Weh leidigkeit des Herrn Fehrenbach nahe komMt. Andererseits fehlt es km -deutschen Reichstage auch sehr an der nötigen „Ausmachung". Ern« so wichtige Rede, wie die des Außen- Ministers müßte die ungeteilte Aufmerksamkeit und Anwesen- heit der Abgeordneten der Regierungsparteien erfordern, und auch di« Rsgierungsmitglieder haben gewiss« Verpflichtungen zur Präsenz. Dr. Simons ist nicht aus d«m parlamentarischen Parkett «mporgestiegen, sondern «in Fachministsr im eigent lichen Sinne des Wortes. Ihn erdrückt fast das Detail, und er fühlt die Pflicht, alles und alles gründlich zu sagen. Das macht seinen Vortrag nicht kurzweilig. Was der Außen. Minister gestern gesagt hat, bedeutete gleichwohl die Ent wicklung eines kkwen außenpolitischen Programms. Es läßt sich kurz in den Catz zusammensafsen: Erfüllung des Frio- oensvertrages nach Möglichkeit und dadurch Wiedereinfügung , ' Deutschlands in ein« aktive Weltpolitik unter Verfolgung friedlicher Ziele. Der Außenminister begann mit einer Pole mik gegen den Grafen Westarp, der den Frieden nicht erfülle« will. Mit Ernst wies Dr. Simons daraufhin, daß das «ben neuen Krieg bedeuten würde. Infolgedessen müssen wEH so sagte Dr. Simons, die eingegangenen Verpflichtungen einhalten und nach Möglichkeit ausführen. Er schickte freilich voraus, daß die Grundlage dieser Verpflichtung m der Unter, schrist der Regierung Erzberger-Bauer unter deM Friedens- vertrag begründet ist. Den Feinden erklärte der Außen minister unseren ehrlichen Willen zur Leistung, aber er machte sie gleichzeitig darauf aufmerksam, daß man eine Kuh nur melken oder schlachten kann, aber nicht beides mit ihr yor- zunehMen vermag. Verschiedene übertriebene Gerüchte über feindliche Forderungen wurden vom Außenminister richtig gestellt, aber dort wo der Feind unbilliges verlangt, trat Dr. Simons ihm mit Würde und Festigkeit entgegen. Er scheute sich nicht, Eigenmächtigkeiten von Ententeoffizieren auf das Schärfste zu kritisieren und die» Forderung der Zer störung der Dieselmotoren bezeichnete er als eine ernste Ge fährdung des Abkommens von Spa. Mit Eindringlichkeit erinnerte er Frankreich daran, daß die Genfer Konferenz eine klares Versprechen von Brüssel ist. Er wies auf die Wichtigkeit einer schnellen Verständigung über die Wieder gutmachung für all« hin; denn Amerika werde keinen Heller herleihen, solange die Völker Europas in einem Zustand verharren, der ihr« wirtschaftliche Sicherheit dauernd gefährdet. In diesem Zusammenhang betonte seine Rede die unbedingt« Notwendigkeit, Deutschland Rohstoffe und Lebensmittel zu zuführen. Auch die unerhörte und wirtschaftszerstörende Be- lastung durch die Besatzungstruppen kritisierte Dr. Simons offen und rückhaltlos. Der Völkerbundgedmike fand in ihm einen warmen Befürworter, und ebenso betonte er, daß di« Wegnahme der deutschen Kolonien unserer kolonisatorischen Befähigung widerspricht. , Der Außenminister ließ dann die Blicke über die Erde sch,weifen. Zunächst erörterte «r das Verhältnis zu unseren Nachbarstaaten. Hier sind freilich von der Entente bewußt Wunden geschaffen worden, die uns in einen gewissen Gegen satz bringen müssen. Der Minister wies bei Belgien aus Eupen—Malmedy hin, bei Italien auf Südtirol, bei Jugo slawien auf Kärnten, bei Polen auf Danzig und den Kor ridor. Di« oberschlesische Frage nannte er eine europäisch- politisch«. Er rügte scharf, daß di« interalliierte Kommission m Oberschlesien an die Oberschlesische Industrie herangetreten sei, mit der Forderung nach Informationen, wie sie sich bei ein«m Uebergang Ob«rschlesiens an Polen verhalten würde. Mit Rußland will der Minister wirtschaftliche Beziehungen anknüpfen, aber seine Worte über die Regierung des Generals Wrangel ließen doch klar erkennen, daß wir vor einem wechselseitigen Güteraustausch das ganze russische Volk pro- fttieren lassen wollen und nicht «twa nur den augenblicklich herrschenden BvlschMmu«, Der Minister warf -um Schkß Frankenberger Tageblatt Anzeiger in fortschreitender Entwickelung. s Es genüge nicht, bloß deutsch zu sein. Der Deutsche Müsse sich auch ein Ziel über Deutschland hinaus denken, das Ziel, die Völker.der Welt in einer Rechtsordnung zusammen zuführen. s Abg. StresrMann (Deutsche Volksp.) kann nicht zugeben, daß Frankreich moralichen Anspruch auf sere Milchkühe hat, und bedauert, daß der Außenminister diesen Gesichtspunkt außer Ächt gelassen hat. Redner kommt sodann auf di« Demütigungen zu sprechen, denen wir von feiten des Auslandes ausgesetzt seien. Hier müsse das Aus wärtige Amt eingreifen. Zur Soztalisierungsfrage im Koh lenbergbau sagte er, Kohl«, Wasser und Verkehr müßten zu großen Konzernen zusammengeschlossen werden. Für die So zialisierung auf Grundlag« der Vorschläge der Sozialisie rungskommission ist er nicht zu haben. Ein« Gesundung un seres Wirtschaftslebens kann nur erfolgen, wenn wir seelisch gesunden. Redner warnt davor, nur die großen Betriebe bestehen zu lassen und den industriellen Mittelstand zu rui nieren, ebenso wie den Privatmittelstand. Abg. Lrispien (U. S.): Ueberatt herrscht Kampf ansage gegen die Arbeiterklasse. Die Macht der Bourgeosie scheint zu wachsen iM Bunde mit der Diehrheitssoziäldemo- kratj«. Aber wir sind von Tatkraft und Hoffnung beseelt. Des ReüWanzlers Rede war das Eingeständnis wirtschaft lichen, staatlichen und geistigen Bankerotts. Ein Zusammen- riegieren mit der Bürgerschaft Hirt sich unmöglich erwiesen. Er appelliere an die Arbeiterschaft zuM Zusammenschluß. Das Rätesystem habe nicht abgewirtschaftet. Wenn di« Rocht« aber die Arbeiterklasse zwinge, durch ein Moer von Blut zur Erfüllung ihrer Wünsch« zu schreiten, so sei das nicht die Echiuld dm Arbeiter, sondern d«r Rechten selbst.