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Aankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt für die Amtshauptmannschast Flöha, die Staats- und Gemeindebehörden zuFrankenberg - Verantwortlicher Redaveur: Ernst Robberg len. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag: L. G. Robberg in Frankenberg i. Sa. ^-20 Sonntag »en 25. Jannar 1920 79. Jahrgang 3« 8etrM UW« MnI» i. M UW» NN-1. Mimte sind auch für diel'» 2adr Unteibützungen an säckttl-« Staatrangrhürta« zu vergeben. Jn»beloudere können Perlonen, die ein« Kur tn Bad Sliter bedürfen, ans di« Lauer von SV Lagen 1. halbe Freistellen, bestehend tn sreten Bädern, sreier ärztlicher Lthandlung und Befreiung von der Kuraebühr, und 2. a«v„ FreilteHen, beitehend tn freien Bädern, freier Lrrtlicher «'Handlung, Be- stetung von der Kurgebühr und tn der Unterbringung (s. unten) tn einem vom Ministerium de» Innern bezeichneten Mieihau» erhallen. Saare Freiltelle« können nur in sehr beschränkt« Zahl und nur dann bewilligt Waden, wenn da Deluaftevu einen wesentlichen Beitrag tmtndeiten» 200 Mark) ru den Unt-'bringuna»- und Lerpflegungstoften entwrdir selbst aufdrtngt oder von dritter Sette «Wohnst»gemeind-, Heimatdank, Dtevstbehördr) «rhätt. Li» Freistelle« weiden tn d« Regel nur für dl« Lett vom 20. April bi» SI. Mai od« vom 20. August dis SO. September gewährt. Anher den vorgenanmen Vergünstigungen kür eine Kur in Bad Eilt« können nach Be finden ouw «um Besuch da übrigen sächsischen Bäda und Luftkurorte Gelduntastützungen be- wtlligt waden. Ov, wie kn früheren Jahren, Badeunterstützungen auch für böhmisch, Bäder, namentlich für Lepli-, bewilligt waden können, ist noch ungewib. Nähae» wird gegebenfall» spät« be- kanntgemacht. Li« G«f»chltell«r haben zunächst ein ärztliche» ZeuaM unt« Benutzung de» vorge- lLrlebenen, von o« Gemeindebehörde iDadtrat, Bürgam-isser, Ge-neindeaoritandj -rbältlichen Muller» 9 auistellen zu lassen. Diese» Zeurnt, wird vom Arzt« «»mittelbar an di« Gemeinde- »ehörd« gesandt. Inzwischen find die Antaftützungogesnche unter a »sührl cher Darlegung d« FamUten-, Erwerb»-, Einkommen«- und sonstige V«»hä>tmss- eigenhändig zu schreiben und mög- Uchlt sofort bei der Gemeiudebihörd« ein,»reichen. Gesuche, die nach dem lS. März 1920 «n- gehen, ««den nur tn Au-nahmesallen berücksichtigt. Die Semelndebehördea haben die Gesuche im Sinne da Verordnung de» Ministerium» de» Innern an die Kret»ha»ptmannschasten vom Sl. Dezember ISIS — S13IVv — zu bearbeiten und «ach Beifügung de» vom Arzte »ugrsandten Zeugnisse» lofort an da» unterzeichnete Mtnt- ftalum wawrz«o«b«n. Reich,', Staat«- ««d Grmekvebramt«. fowie daen «w«b»kosen Angehörigen, haben nach wie vor die Gesuche aus dem Dienstweg eimureichen und da» äriiltche Zrueni» felba bet- zubringen, damit es dem Gesuch oy die Dienstbehörde betgefügt werden kann Geluchstell«, die bereite wt«»«rhott untaftützt worden find, haben kein« A»»ficht auf noch malige Berücksichtigung. Dresden, am 15. Januar 1920. Ministerium de» Inn««. Ausdrusch und Ablieferung von Getreide Nachdem die Reichegeireidestelle im Einvernehmen mit hem Retchekohlmkommllsar die erforderlichen Maßnahmen getroffen hat, um die umgehende Lieferung von Druichkohlen ein- schließlich d« Kohlenoerlorgung d« U'brrlandzentralen sicherzustellen, wird aui Grund de» 8 5 Abs. g Satz 2 d» Relchsaetreideordn ma für die Ernte iSlS vom 18 J ini 1919 tReicheges-tzblatt Seite 525, 5S5) bestimmt, daß die Besitzer von Getreide, da» gemäß 8 1 da R-tch»g«t'«ideord- nung für die Ernt« 1919 b'schlagnahmt ist, ihr Getreide spätrstens bi« za« 15. März 1920 ein- schließ«» av»Mdr«sch«> haben. Unmittelbar im Anschluß an den Ausdrusch und spätesten» bi» zum gleichen Zeitpunkt ist. da» Geiretde abruliefern, soweit e» nicht nach den bestehenden Vorschriften zur Ernährung d« Selbstversorger, zur Fütterung des tm Betrieb gehaltenen Viehe» od« zur Bestellung da »um Betrieb gehörenden Grundstücke »urückbehalten waden darf. Anakonnte» Saatgut und sonstige, Saatgut, zu dessen Veräußerung da Unternehmer berechtigt ist <8 7 da Verordnung über den Saätgutoakehr mit Brotgeiretde und Gaste vom 20. Junt 1919 — Retchsgesetzblatt Seile 666 —), sowie die von da Reichsgetreidestelle od« vom Kommunaloaband zur Verarbeitung au» d« eigenen Ernte de» Unternehmers sreiaegebenen Getretdemengen bleiben von da Ablieferung frei. Al« Besitz« tm Sinne dtesa Verordnung gelten auch die mit da Verwaltung da Vorräte kür den Eigentümer betrauten Inhaber da Gewahrlam». Soweit einzelne Kommunoloabände für den Ausdrusch und die Ablieferung de« Getreide« schon früh«« Termine angeordnet haben od-^noch anordnen, behält e» dabei sein Bewenden. In «inzelaeu, besonders bearündeten Äuanahmefällen. in denen da Ausdrusch und dte Ablieferung bi« zum 15. März 1920 auf unübawmdktche Schwierigkeiten stößt, sind bi« Ko«< ««NOlvabänd» berechtigt, die Frist bt« zum 31. März 1920 zu «strecken. Soll dl« Fristoa- längaung für ganz« Gemeind«« od« Bezirkt ausgesprochen waden, so ist hierzu dte Genehmi gung da Landrsaelretdeitelle erforderlich. Gesuche auf Verlängerung d« Ausdrulchfrist über den 31. März 1920 hinaus sind unt« eingehend« Begründung beim zuständigen Kommunaloaband etnzuretchen, da sie unt« gut achtlicher Stellungnahme da Landagetretdestelle vorzulegen bat. Wegen Feststellung d« beschlagnahmten Vorräte nach Beendigung de» Ausdrusches bleiben weitere Vorschriften vorbehalten. Wer den Ausdrusch und die Ablieferung de» Getreide» innerhalb da vorstehend ange gebenen od« auf Grund diel« Verordnung festgesetzten Fristen schuldhaft untaläßt, wird auf Grund von 8 80 Rr. 12 d« Reichsgetreideordnung für di« Ernt« 1919 mit Gesängnt» bi« zu Avem Jahr« und mit Geldstrafe bi» ru 50000 Morl od« mit ein« dies« Strafen bestraft. Dr«»den, am 20. Januar 1920. Wirtschaftimintstertn» ILandeslebensmtttelamt). Dte Rikud« Ist amtlich unt« den Psadebevänden .. . . de» Lubrbefitza» P.Vart^lb in Mühlbach ftstgtst'ltt worden. Erloschen ist die Rävd« unt« dm Pfadebeständen de« Gutsbesitzer» Zieger in Dittersbach. Flöha, dm 19. Januar 1920.»i« A»1»h«»ptmamrsch«tt. Mhrmittel-Bertriwug im «ommimatterdimd Flöha I« dm Geschäften und Konlumv«ein«oerkauf»stellm, bet dmm die Voranmeldung zum Warenbezug bewirkt worden ist. gelangt In der Mache »o« 25. öis 31. Jannar dtese» Jahres jnr Werteikuug: ») auf Feld s der bl«««« und roten Mhrmttteikartm de« Kommunaiverbande» V« bqw. '/« P'und Zwi«b«ck od« K«k» und se 126 Grimm 2»laatz»m«»g»rt»«: d) aus F-ld S d« arünm NShrmittelkortm de» Kommunalvidandr» v« Pfund G«ft»N- Snrupi« od« Gr»«« od« Sago und 125 Gramm S,1a»d»marg«tn«. Dte betreffenden Kartenselder stad abzutrennen. 11. Mit dem Verkauf d« Lebm«mlltel darf nicht vor dem Donnerstag begonnen werden. Flöha, dm 23. Januar 1920. Der Kommunalveebmrb - b« Amwhavptmamtschaft Flöha. Grwerbsloserr-Kontrolle Die Kontrolle d« Srw«b»loim stndet «Schste Woche vormtttag» von S-11 llhr statt. Stadtr«1 Franlenberg, dm 23. Januar 1920. Rsnslslmserku!» ^e-mnlt«nl»«i-s UnKvBBSvkßsIbGginni «Ion 28» ZRNURB krwetzendvrU, äev 24. Farmar 1920. OlS 2i«-GRKiS>tz» Aufruf! Freudig wird eS gewiß in alle« Kr-ism «uferer Gemeinde begrüßt werde«, daß, nachdem sei» dem Sommer des JahreS 1017 ««r «och eine einzige Glocke einsam ihr« Stimme erschalle« lieh und d ete eine «ns di« Treue gehalten bat in schwerer und fGwersterZett, »«««ehr ein »eneS volles Glockeugelänt aus Slana««hkahl bä einer bekannt«, Glockmgi'herei in Auftrag gegeben worden ttt. So sekr wir über zeugt sind, damit etuem langgehegte» vnd woblberechtigten Wunsche «achzukomme«, so dringlich «riit dte Frage an »ns heran, wie wir die erhebliche» Koste« für daS »me Geiänt a«lbri»am sollen. Da wende« wir «ns vertrauensvoll ao die oft bewährte Opfer Willi, keil de» Bewohner unseres KirchtpieleS in Stadt nud Land mit der herzlich«, Aufford«»«,: Spendet Haie« für die umm Hkockm! Zeigt i« bitterernster Zeit, daß eure Kirche, euer Hotteshalls euch etwa» gilt! Kelft mit, daß öatd wieder volles Hkockeugeläut i« Irmd «ud Leid «ss grüße «sb die Khre Hottes verkündige l Jede, auch die kleinste Hake ist Willkomm««! Spmdin nrh" m mtgegm: die Geistlichen, di« «trchenvorfteher, die Pfarramts- Expedition, die Tageblatt-Expedition vo» C.G.Roßberg und MatertalwarmhLndl« Liemens Andrä, Alien Hain« Straße; auch können v«Urkg« aus »da» Glockenkonto' bei d« hiesigen Bereiu»bcknk Üb«wlesm w«dm. Außerdem werden vo« 20. Januar ad die Kirchmvorltih« und di« L«lf« v», »Rat «ud L«t" mit Sammelllsw» dte «nzrlnm Hau»baltungin d« Stadt aulsuchen. Abrechnung wir» von Zeit zu Zett tm .Tageblatt' gegebm. Sie HtoLe« biene« der ganzen Hemei«be. Möge« ste Salb ei«e Zeit «eue« Aufschwunges Kei ««s etuläaten! Kirchen vorststttd. Sparkaffe Auerswalde («ezirk WE S'/I. Amtlich« Lint»rl«g«ug«st«ll« für Werts«pi«r« Postsch«ckl«»w Leipzig 3171« Die angeschloffene Girokasse verzinst Einlage« in jever Höhe -ei täglicher Berfügnng Sirokoutm für sedermanu Gtrolonw Rr. 10 v«schäft»z«tti Montag »lr Sonllabmtz 8 bi» 3 Ahr dmcchg«h«»r. rageblatt-Bestelluugen mm !.777M'^7'7 7 "7^ r""" 1 stsilstzä lednl äie -I«tlieler«»g ä<5 staken ab Antwortnote der NkdrrlSndischjen Negierung. In der Antwortnote auf das Ersuchen der Alliierten um Auslieferung des vormaligen Kaisers weist die nieder ländische Regierung daraus hin, daß die Verpflichtungen, die sich für.Deutschland aus Artikel 223 des Friedensvertrages ergeben können, nicht geltend gemacht werden können, um die Pflichten der Niederlande zu bestimmen, di« an diesem Vertrag nicht teilhaben. Die niederländische Negierung könne die durch die Forderungen der Mächte aufgeworfene Frage nur von dem Standpunkt ihrer eigenen Pflichten betrachten. In dein vorliegenden Falle könne sie keine andere Pflicht gelten lassen als die, die ihr die Gesetze des Königreiches und nationale Tradition auserlege. Weder die konstituierenden Gesetze des Königreiches noch die hundertjährig« Tradition, die von jeher die Niederlande zur Zuflucht aller derjenigen gemacht haben, die in internationalen Konflikten unterlagen, gestatteten der niederländischen Regierung, dem Wunsch« der Mächte zu willfahren und dem vormaligen Kaiser die Wohl tat dieser Gesetze und dieser Traditionen zu nehmen. Das Recht und die nationale Ehre, deren Achtung heilig« Pflicht sei, widersetzt«» sich dem. Das niederländische Volk dürfe das Vertuen derjenigen nicht verraten, die sich seinen freien Einrichtungen anvertraut Härten. Dir Kaiser iund di« Auslstferungsnote. Basel, 23.'l. Wie die „Information" aus Ameranger» vernimmt, hat der früher« deutsche Kaiser die Nachricht von dem erfolgten Auslieferungsbegehren d«r Alliierten an Hol land mit Ruhe entg«g»iMnomm«n. Di» Kaiserin hingegen sei zusammengebrochen, da sie noch bis zuletzt geglaubt hab«, daß durch die Vermittlung verschiedener Staatsoberhäupter von dem Auslieferungsbegehren Abstand genommen werde. Der- heimlrampott in vollem Senge . B's zum 29. Januar Zurücksendung der linksrheinischen Gefangenen. Berlin, 23. 1. Die Reichszentralstelle für Kriegs- und Zivilgefangen« keilt mit: Der auf vier Linien erfolgende Abtransport der linksrheinisch beheimateten Kriegsgefangenen aus dem französischen Kampfgebiet ist seit 20. Januar in vollem Gauge. Aus dem französischen Hinterland werden Heimkehverzüg« vom 25. Januar an abgelassen, und zwar alle zwei Tage ein Zug für Mannschaften und alle vier Tage ein Zug für Offiziere. Da die Linksrheiner, die im französischen Hinterland interniert sind, mit vier Zügen rest los abbefürdert werden können, beginnt der Abtransport der Unteroffiziere und Mannschaften, die aus d?m franzöfi- schen Hinterland in das unbesetzt« Deutschland h«jmzub«für- dern sind, am 29. Januar, der der Offizier« am 1. Februar. Oie Sekadr Her Secdtttmaewcbicbt Ek« Aufruf g werkschnftlicher Verbände an die Bergarbeiten. D.utschr und lenglischr „Sechsstundenschicht". Essrn, 23. 1. Die nachgenannten gewerkschaftlichen Ver bände erlassen folgenden Aufruf: „Bergarbeiter! Die durch die Kohlenknappheit hervorgerufene Lag« ist so ernst, daß, wenn nicht die Förderung gesteigert werden kann, Hundert,- tausend» von Arbeitern brotlos zu werden drohen, vor allem. aber auch deswegen, weil die lebenswichtigen Betrieb«, di« Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, auf die die ander«» Werre angewiesen sind, schon heute nur noch zum Teil und unter großen Einschränkungen d«n Betrieb aufvechterhalte« können, und immer weiter« zum Stillstand gelangen würden. Was das zu bedeuten hat, wenn es kein Wasser, kein Licht und keinen Strom mehr gibt, das weiß jeder, der unser» Verhältnisse kennt. In dieser Stunde richten wir daher an euch die dringende Mahnung: Unterlaßt keinen Versuch, di« Kohlenförderung zu steigern! Laßt ab von Maßnah men, die eine Verringerung der Kohlenförde rung dar stellen können! Für die Arbeiter der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk« im Rheinlqpde und Westfalen: Deutscher Metallarbeiteroerband, Christlicher Metallarbeiter» verband, Gewerkverein der Metallarbeiter, Zentralverband der Gemeindearbeiter und Straßenbahner Deutschlands. Die Arbeitszeit im englischen Bergbau wirb in den Kreisen der Bergarbeiter jetzt als «in Vergleich heran gezogen zu der Arbeitszeit im deutschen Bergbaubetrieb. Dabei wird allerdings in der Steg«! schon mit der Arbeitzeit als einer gegebenen Tatsache gerechnet, deren Einführung die englisch«» Arbeiter «rst vom Januar 1921 ab unt«r gewissen Voraus setzungen anstreben. Zurzeit arbeiten di« englischen. Bergstut» s/i Stunde länger als die deutsch«». Der englisch« Bergmann ist 7»/« Stunden untertags, der Ruhrbergmann nach den zurzeit geltend«» B«stimmunge» 7 Stunden. Von Anfang des Jahres 1921 ab will die englisch« Bergarbeiterschaft di« Sechsstundenschicht eingesiihrt wissen, vorausg«s«tzt, daß di« internationale Wirtschaftslage «s gestattet. Di« englische Sech»- stundenschicht di« als Wechsel auf die Zukunft einstweilen im Monde liegt, ist aber keineswegs jo gedacht, wi« di« ov» d«n dorisch»» Bergleuten so nachdrücklich verlangt« dchH