Volltext Seite (XML)
Amtsblatt für die Amtshauptmannschaft Mha, die Staats- und Gemeindebehörden zuFrankenberg Verantwortlicher RedtSeur: Ernst Roßberg len. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag: T. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Dienstag »e« 6. Januar 1920 79. Jahrgang Tageblatt- Bestellungen Verlag de» Fra»ke«berger Tageblattes. BeAan-Serhebung -er Kartoffelvorräte Um festiustellen, ob und in welcher Löbe im Bezirk FlSba ein Bedars an Sveisekartoffeln für den laufenden Bersorgunaszeitraum vorhanden ist, der bei den zuständigen Reichsstellen noch anzukordern wäre, »erden die vorhandenen Kart»ffeivorr8t« durch «ine demnächst ftatlfindende Beftrmbeerhebnrrg «mittelt w«den. Zu deren Durchführung wird folgende« angeordnet: 1, Die Bestandsah'bung «folgt in allen Gemeinden teinichliehlich der selbständigen Gutsbezirke) des Bezirke« durch besondere Kommissionen und «streckt sich auf alle Lauvhauungen, sowohl Karioflelvzeua«, al« auch Verbraucher. 2. Die mtt Dienstanweifunaen vakehrnen Kommissionen find berechtigt, zur DurSsäbrimg da Lestandsahebung die Grundstücke und Gebäude, sowie die Lagerräume für Kartoffel« zu betreten und von den Kartoffelbesitzem jede auf die Verwahrung von Kartoffeln bezügliche Auskunft zu v« langen. g. Die Kartoffelbesttzer find vvvflichtet, den Kommissionen die geforderten Auskünfte üba Be stände, Vawabrung, Bableib uiw. von Kartoffeln wahrheitsgemäß,u «teilen, kau« «forda- lichenfoll« Vorkehrungen zu treffen, die die Besichtigung und Feststellung da Kartoffelvorräte «möglichen, insbesondere auf Erfordern Landreichungen zur Feststellung da Kartoffelvorräte i zu leisten oda Hilfskräfte hierzu zu stellen. < 4. Maßgebend für die Bestand,«Hebung ist da Kartoffelvorrat an dem al« Stichtag festgesetzten Tamm. Al« lolchsr wird der 7. Jon«« diese« Jahr« b»sti»«t. » E« sind sämtliche Kartoffelvorräte anzugeben, gleichviel, ob sie sich unter eigenem oder fremdem Verschluß oda an anderem Orte ft. B. auch auf dem Transport) befinden, ob sie bereit« verkauft oda noch Eigentum de« Kartoffclookratsbsslh-'r» find. Etwa seit dem Stichtag bi« zur ta> sächlichen Vornahme da Bestandserhebung ftatlfindende Abgänge an Kartoffeln find den Kommissionen ebenfalls zu melden. K, Wissentlich unrichtige Angaben, insbesondere das Verschweigen von Vorräten, sowie sonstige Zuwiderhandlungen gegen die Bestimmung«, dies« Bekanntmachung werden gemäß 8 8 d« Baordnung des R^chsauäbrungsmtnist«« üba Kartoffeln vom 4. September 1919 tReichsgesetzblatt Sette 1511) in Babmdung mit 8 18 der Verordnung de« Aeichskanzla» üba die Kartoffelverlorgung vom 18. Juli 1918 tReichsgesetzblatt Sette 738 flg.) mtt Ge fängnis bi« zu einem Jahre und mit Geldstrafe bi« zu 10000 Mark oda mtt ein« dieser Strafen bestraft. Neben der Strafe können die Vorräte, auf die sich di« strafbare Handlung bezieht, eingezogen werden, ohne Untaschied, ob sie dem Täter gehören oda nicht, soweit sie nicht gemäß 8 17 da letztangerogenen Baordnung für »«fallen «klärt worden find. Flöha, den 5. Januar 1920. v« Kommunalvaband b« Amtshmrptmannschast Flöh«. die Unterstützung nach einer Arbeitslosigkeit von mehr als ! findet ein« Zusammenkunft zwischen dem PrinMi TktuS und drei Wochen eintritt. ! s PomcarL statt. Dem Prinzen wird mitgetM, daß England Die Unterstützung wird vom dritten Tag« d«r Arbeits- dem Vorschläge günstig gesinnt ist. Inzwischen wird auch losigkeit ab in Höhe des Ortslvhnes gewährt. Italien ins Vertrauen gezogen. Am 25. April hat Prinz Als Träger der Arbeitslosenunterstützung werden Kassen Sirius eine neue Unterredung mit Erdöl, in der Schweiz. Am treten sind. U-ebersieigen die Einnahmen der Kasse die Aus- -irtus eine neue Unterredung mit Erdöli in der Schweiz. Am 24. Mai überbringt Erdöli dem Prinzen di« erstaunliche Nach- Handelsschule Frankenberg Aer Unterricht Mt -ts auf weiteres aus. Viv Der Seleirenmmrt Iber Klbeilrlolenvenicdemug Ein Berliner Blatt, hatte kürzlich über den dem Reichs- Ministerium vorliegenden Entwurf eines Gesetzes über Är- ß beitslosenversicherung Mitteilungen veröffentlicht, die von amt- z kicher Seite als unzutreffend bezeichnet wurden. Einem Uzber? V blick über die wichtigsten Bestimmungen des Entwurfs sei »nun folgendes entnommen: W Durch das Gesetz wird ein Ersatz für die bisherige Er- Hwerbslosenfürsorge geschaffen. /. Die Kosten tragen zu einem Drittel die Arbeitgeber, Izu einem Drittel di« Versicherten und zu einem Drittel däs IjReich und der betreffende Gemeindeverband. Vom Arbeit- rg eber sollen unter Umständen Vorschüsse eingefordert § werden. > f Versichert Werdern vom vollendeten 16. Lebensjahr!« ö ab alle Arbeiter und Angestellten, soweit nicht ihr regelmäßiger z Jahresarbeitsverdtenst 5000 Mark übersteigt (außer- L dem Bühnen- und Orchestermitglieder und Cchisfbesatzungen). richt, daß der Kaiser ihm mitgeteilt hab«, ein Abgesandter Cardonas sei vor drei Wochen in Bern gewesen, um Oester reich den Frieden gegen Abtretung des Trentino anzubivteN. Der Prinz reist neuerdings nach Wien und erhält dort ein neuerliches Handschreiben des Kaisers, in dem alle dies« Tat, fachen zusammengesaßt und bestätigt werden. Der Kaiser sagt, er sei entschlossen, seine Pläne durchzukämpfen, verlang« abs» Sicherungen. Czernin erklärt, das drohende Auftreten des deutschen Hauptquartiers könne ihn nicht einschüchtern. Er ver lange Verhandlungen. Eine dem Briefe des Kaisers Kark beiliegende Note des Grafen Czernin verlangt für d«n Falk von Grenzberichtigungen Bürgschaften hinsichtlich der Unver sehrtheit der Monarchie. Czernin versichert, auf Grund dieser Bedingungen könne Oesterreich einen Sonderfrieden schließen. Der Prinz hat am 20. Mai Unterredungen mit Poincarä und Ribot, unter dem 23. Mai mit Lloyd Georg« und dein König von England in London. Die weiteren Ereignisse wartet der Prinz in Paris ab, aber dann zerschlagen sich dir Verhandlungen und der letzte Bries des Kaisers wird von der Entente nicht beantwortet. Volks- und Fortbildungsschule Da die Beschaffung von Keizstoffen «och nicht möglich «ar, so kann der Unterricht am 7. Aannar niokü beginne«. Näheres üöer Wiederbeginn wird später bekannt gegeben. Irankenberg, den 5. Aannar 1920. vis K. Map. «»glaubliche englische Ungastlichkeit „Für deutsch« »Hunnen kein« Kohl«." Der Fischdampfer. „Bremerhaven" hat kürzlich in Aber deen wegen Kohlenmangels Zuflucht gesucht. Ueber dB Auf nahme. die das Schiff dort fand, werden der „Voss. Ztg." folgende Linzelhejien mitgeteilt: Am 12. Dezember versuchte die „Bremerhaven", an der Fischhalle des Aberdeener Hafens anzulegen. Der Hafenmeister erklärte dem Kapitän sofort, daß es bei ihm keine Kohlen gebe. Er solle aus die andere Seite des Hafens fahren. Al der Kapitän diesem Ersuchen nachkam, wurde ihm von dem zweiten Hafenmeister zugerufen: „Hier gibt es keine Kohl«, hier wird nicht festgemacht! Gehen Sie auf di« andere Seit«!" So gab es für das deutsche Schiff weder Kohle, noch di» Möglichkeit zum Festmachen. Infolgedessen geriet bei dein niedrigeren Wasserstand der Fischdampser auf Grund und blieb zwei Stunden sitzen. Die englischen Beamten erklärt»«, es sei unbegreiflich, wie der Kapitän die Frechheit (!) besitzt»« könne, nach Aberdeen zu kommen, für die deutschen Hunnen gebe «s keine Kohle. Inzwischen hatten sich an Land Hun derte von Leuten angesammelt, die di« deutschen Schiffer mit Zurufen, wie: „Hunnen! Kinhermürder! Schwein«! Schießt die Hunnen tot!" usw. begrüßten. Der englische Pöbel wars mit Steinen und Kohlen. Als noch ein englischer Dampfer ver suchte, die „Bremerhaven" zu rammen, entschloß sich d*r Kapitän, den ,-gastlichen" Hafen zu verlassen. Es herrscht» Brise und bewegt, S«. Bei ungünstigem Wetter und Kohlen- nn- NoHpreMem-Abgabe Mtttwoch den 7. Januar 1920 aus Marke 27 d« Koblengrund-, Gewerbe- und Untennktockartt bei Löffler und Kämpfe. — Marko 26 gilt als verfall»«. Ausgabe von Holz-Gutscheinen Mittwoch den 7. Januar 1929 oorwittag« 8 bi« 12 Uhr an di« Antragsteller 1996 und höh« gegen Vorlegung d« Rv«««I«ta und de» A««»,is«. Allo Hov-Enlschoio«, die bi» 18. Sa««« 1826 nicht abgeholt werden, gellen al« verfM«. Abgabe von Asthaafen m» MinSerSemittette werktäglich an der ralftrab« (aegenüba Jäger« Billa) nachwittago 1 bis 4 Mr. Bezugsmarken üb« 1 Ästhauf«» zum Preise von 4Matt sind ab heute im Math«» (Zimm« Nr. 2, Ortskoblenftelle) gegen Vorlegung der Aurweüe» zu entnehmen. Fern« wird bestimmt, daß bei Entnahme von Brenubok-Sezuaiwartt« die ANvwobr- kart« stets mit vorzulegen ist. Frankenberg, den S. Januar 1929. - Ottrkohlmrstell« d« Sttchttatos. Krankenkassen. , - Zur Schlichtung von Streitfragen wird «in Versicherungs, amt und ein Oberversicherungsomt eingesetzt. Als Träger der Arbeitslosenunterstützung werden Kassen errichtet, welch« den allgemeinen Ortskrankenkassen augegliedert werden. Ihr« Geschäfte werden von den Vorstandsmitgliedern der Allgemeinen Ortsfrankenkasse geführt. .Sie hat «inen Aus schuß, in dem Arbeitgeber und Versicherte gleich stark ver- MeftMrft-rl veitteblttä in äe« Metzen fiel Nach einer Meldung der „Agence Havas" bringen die Pariser Zeitungen ausführlich« Auszüge aus den auch von der englischen Press« bereits angekündigten Dokumenten über die geheime Mission des Prinzen Sirius von Parma im Jahre 1917 bei Kaiser Karl von Oesterreich. Danach hat Prinz Sirius sich im Januar auf einen Rus seiner Mutter in die Schweiz begeben, da Kaiser Karl wünschte mit dem Prinzen über den Frieden zu sprechen. Er empfing direkt einen Brief des Kaisers, der den Friedenswunsch bestätigt«, und teilte seiner Mürber die seiner Ansicht nach grundlegenden Friedensbedingungen mit: Rückgabe Elsaß-Lothrmgens an Frankreich, Herausgabe Belgiens und Serbiens, Uebergabe Konstantinopels an Ruhland. Am 26. Februar ist Nr Prinz von neuem in der Schweiz und empfängt einen Gesandten des Kaisers mit einem Briefe desselben. Am 8. März wird Prinz Sirius von Poincar^ empfangen, dem er ein Schreiben Czernins zu übergeben hat, das Pojncarö aber als unbestimmt und verschwommen empfindet. Ein geheimer und persönlicher Brief des Kaisers dagegen ist klar und bestimmt und erklärt: „Wir werden Frankreich, unterstützen und einen Druck aas Deutschland ausüben." Diesen Brief hielt Poincare für «ine Grundlage. In die Schweiz zurückgekehrt, trifft Prinz Sjrtus mit dem Grasen Erdöli zusammen, der vom Kaiser geschickt ist, und übergibt ihm einen von Oesterreich anzunehnrenden Friedensentwurf. Am 23. März treffen sich die Prinzen Sirius und Laver insgeheim mit dem Kaiser auf Schloß Larburg. Der Kaiser erklärt, alles tun zu.wollen, um Deutschland zum Frieden geneigt zu machen. Einen Tag später überreicht der Kaiser dem Prinzen «inen Brief mit genauen Angaben. Am 31. März hat Prinz Sirius «in« Unterredung im Elysee, am 12. April Sveisekartoffeln 7. Vs. WM. und Donnerstag den 8. ds Mt«. vormittag» 8 dt« i2Uor und dschmittaa» 2 bi« 8 Uhr kn Richt«» K«U«r Freibager Straße — gegen Abschnitt» d« Landestartoffelkarte zum Preise von 16.50 Matt für den Zentner verkauft. — Die Re- zahluos Hot vorher im Rathaus (Zimm« Nr. 2) zu «folgen. — E, wird empfohlen, wegen der in Ausstcht stehenden Kartoffelpr««vböhung von dem fetzigen Angebot Gebrauch zu machen. Delikatest-Dorschle-er-astete da zwei Verkaufsstellen des Chemnitzer Allgemeinen Konsumverein», zum Preise von s Matt für eine Dose mm Verkauf. Nutterlartoffew ^ im «M-«- o****^**dU**vsf^**v Zimmer Str. 2- >u enmeomen. Frankenberg, den 5. Januar 1929. 8«d»n»«M«I-Rötek!»as d« «tasttrtt«. In dem Konkur»vttfahrsn üb« den Nachlaß de« Alt- und Grünwarenhändl«» Friedrich Otto Reichel in NtederUchtenau ist zur Abnahme d« Schlußrechnung der B«walt««, zur Ertzebuna von Einwendungen gegen da« SLIußo«reichni» d« bet d« Verteilung zu berück sichtigenden Forderungen und zur Beschlußkasiuna der Gläubig« üb« die nicht »«watbaren vermögen,stücke der Schlußtermin auf den 27. Januar 1S20 vormittags 10 Uhr vor dem hiesigen Amtsgericht bestimmt worden. Amtsgericht Frankenberg, den 8. Januar 1920. L 2/19. Nr. 3. gaben, so ist mindestens die Hälfte des Ueberschusses zu ! gleichen Teilen unter die Arbeitgeber und di« Versicherten > zu verteilen, wobei der Anteil dem Arbeitgeber in bar aus- s bezahlt, dem Versicherten bei einer öffentlichen Sparkasse gutgeschrieben wird. Die Einziehung und Abführung der Bei- ! träge erfolgt durch den Arbeitgeber, ähnlich wie bei den Gewerbeschule Frankenberg Der Unterricht ML bis auf weiteres aus. ----- -----s-sRs--. V « rsicherungsfrei sind neben ,Deamten, soweit ihre »Entlassung nur aus einem wichtigen Grunde stattsinden kann", § nicht .krankenversicherungspflichtig e Personen und solche, die für gewerblichen Bettieben beschäftigt werden, welche Neben betriebe eines land- oder forstwirtschaftlichen Betriebes sind. Empfänger von Invalidenrente oder von Verletztenrente sind versicherungsfvei, wem die Rente zwei Drittel und mehr der Vollrente beträgt. Gegenstand der Versicherung ist die Gewährung einer Unterstützung bei Arbeitslosigkeit und die Bereitstellung von Mitteln zu ihrer Verhütung. Folgende Vorbedingungen für die Gewährung der Unterstützung bei Arbeitslosigkeit müssen erfüllt sein: Die Unterstützung wird nur gewährt, wenn der Versicherte in den zwölf Monaten vor dem Eintritt der Arbeitslosigkeit 26 Wochen hindurch Beiträge geleistet hat. Er muß außerdem nach Bescheinigung durch den Arbeitsnachweis ein« passend« Mrbeit innerhalb von drei Tagen nicht gefunden haben. Als j,passend« Arbeit gilt jede Beschäftigung, welche dem Ver sicherten unter billiger Berücksichtigung seiner Ausbildung, seines bisherigen Berufes und seines Familienstandes zug«- Fmutet werden kann,, sofern für di« nachgewiesene Arbeit min- H bestens der Ortslohn gewährt wird, sie die Gesundheit «nicht schädigt und die Unterbringung sittlich bedenkenfrei ist. »Eine Beschäftigung in einem Betriebe in welchem Stellen Uinfolge von Streik oder Aussperrung frei sind, braucht der «Versicherte nicht anzunehmen. Arbeitslosenunterstützung wird binnen zwölf Monaten nur »auf die Dauer von insgesamt dreizehn Wochen gewährt. Cie »wird nicht gewährt, wenn der Versicherte sein« Stelle in- Uolge eines Streiks verloren hat, für die Dauer des Streiks, zwenn «r seine Stelle freiwillig ohne triftigen Grund aufs- Mgeben hat oder wegen schuldhaften Verhaltens entlassen Knude. Di« Satzung kann bestimmen, daß in diesen Fällen