Volltext Seite (XML)
Der Schweizer gtiit mit verlegenem Händereiben heran. „Die Truppe kam heute aus Alexandria, sie hat dort glänzend abgeschnitten und zahlt hier erhöhte Preise. Mein Ches schmeißt mich raus, wenn ich die Leute abweise. Und sie werden Sie bestimmt nicht belästigen; ihre Zimmer liegen in einem anderen Stockwerk und auf dem anderen Ende." „Gehört der furchtbare Nigger da mit der blassen Dame auch dazu?" „O der, ja, das ist Gorro Hamid Nelson, ein Kentucky- Neger. Er mimt mit seiner Partnerin so eine Art Basilis kenszene mit Mystik, Tanz und schwarzer Magie, es soll un glaublich aufregend sein." Der Professor sah mich bedeutungsvoll an. Ich zuckte die Achseln: „Ach was, Prost!" „Eduard, komm, ich bin müde, und Du kriegst jetzt Dein Brom." — Freund Eduard hatte offenbar schlecht geschlafen, er sah abgespannt aus und fingerte mit Etzgeräten vor seinem un berührten Frühstück, als ich ihn am Morgen wiederfand. „Ist Deine Frau noch nicht auf? Fehlt Dir was?" „Ich Weitz nicht. Wie meinst Du?" „Hör mal, Du hast gar keine Ursache, hier den Zer fahrenen zu markieren. Du bist gesund, hast eine Professur, eine nette junge Frau, — bitte, Dein ältester ortsanwesender Freund darf Dir das Wohl sagen." „Ja Fred. Entschuldige, bitte! Du bist mein Freund." Er lächelte zerquält, legte sein Tischmesser weit von sich und sah ins Leere. „Heute nacht wollte ich meine Frau er morden." Ich fuhr zusammen. Was war das? Tropenkoller? In Port Said schon? Oder sollte er . . . oder am Ende sie . . .? Ein müder belustigter Blick traf mein bestürztes Gesicht. „Nein, beruhige Dich, Fred! Sie ist munter, und wir leben in schönster Eintracht." „Ja — was ist denn? Ich verstehe Dich nicht?" „Na ja, irgend jemandem muß ich es erzählen. Also ich konnte trotz Brom nicht recht cinschlafcu. Aus Halb träumen mitten in der Nacht rang sich plötzlich etwas in mir hoch, ein Gefühl, eine — wie soll ich sagen — tobende Lust, sie zu drosseln! Es zwang mich, halb liegend, vorsichtig meine Aermel zurückzustreifen, ich sah im Nachtlichtschimmer ihren Weißen Hals, sie atmete so aufreizend friedlich, meine Finger spannten sich, ich mutzte, mutzte ihr an die Kehle, sie erwürgen, lautlos sie abwürgen!" „Mensch, aber warum denn?!" „Weiß ich es? Ich konnte einfach nicht anders. Ich dachte nichts als Mord, verstehst Du?" „Hör zu! Da seh' ich plötzlich meine eigenen starr ge krümmten Finger dicht vor ihrer Kehle — und — das war die Rettung! Ich sprang auf, machte Licht, und im Spiegel stierte mir ein unkenntlich verzerrtes Gesicht entgegen — mein eigenes. Wie ich zitterte! Ich wollte Wasser trinken und warf die Karaffe um, davon erwachte meine Frau. Na, der Anfall war vorüber, sie fand mich nur reichlich verstört, aber — erzählen konnte ich es ihr nicht." „Nun sag' bloß um Himmelswillen, was . . ." Ein Gepolter erhob sich draußen, eine scharfe englische Befehlsstimme schrie etwas, an der Glastür rasten Gestalten vorüber. Ein Ellbogen zersplitterte eine Scheibe, und zwischen Khakimännern wurde ein halbbekleideter Schwarzer vorübergestotzen. Wir erhoben uns und sahen gerade noch, wie unser Basiliskenncger von englischen Polizisten in ein Auto gezerrt wurde, das sofort abfuhr. Mit weit aufgerissenen Augen erschien der Geschäfts führer: „Denken Sie sich, meine Herren, denken Sie sich . . .!" „Mann, was ist denn los, was ist mit dem Neger?" „Er hat heute nacht seine Partnerin erwürgt, erdrosselt, ganz blau ist sie und tot! Die Tür war angelehnt, der Mörder schlief, und Ali, der Boy, fand sie so. Im Bett, in ihrem Bett laa ste. — bla" und tot!" Zwei Schulmädchen vertreten England auf der Olympiade. Zu den Olympischen Winterspielen, die im Februar nächsten wahres in Lake Placid in Nordamerika ausgetragen werden, hat England auch zwei Schul mädchen -als Vertreterinnen der Kunsteisläufer ge meldet: die 13jährige Jean Dix srechts) und die kleine Cecilia Colledge (links), die im vo rigen stahr als Zehnjährige (!) die Goldene Briti sche Medaille der Eisläufer gewann. Dresdner Musikbrief Dresden, 18. Dezember. Das hervorragende Ereignis der vergangenen Woche war das 3. Meisterkonzert. Weniger wegen des zusammengewürfelten Programms, als wegen der bedeutsamen Leistungen zweier der interessantesten und gefeiert sten Künstlerinnen, denen man zurzeit im Konzertsaal begegnen kann. Dusolina Giannini erschien erstmals vor dem Dresdner Publikum und bestätigte vollauf den großen Ruf, der ihr vor ausging. Sie verfügt über eine Stimme von staunenswertem Umfang, die in der Höhe ebenso resonanzreich ist wie in der Tiefe. Die Innigkeit ihres Vortrages, sowie die Sicherheit ihres Stilgefühls zwangen zu höchster Bewunderung. Am Klavier aufs beste unterstützt von Michael Raucheisen, errang sie einen stürmischen Erfolg. Die KlavieMnstlerin Elly Ney, die n Dresden schon ihre große Gemeinde hat, bezauberte die Hörer aufs neue mit ihrem reifen und unvergleichlichen Können. Bach, Beethoven und Chopin kamen in vollendeter Ausführung zu Gehör. Auch sie wurde mit Beifall überschüttet. — Im Ton- künstlerverein warb Susanne Michel, eine unserer besten Dresd ner Konzertsängerinnen, für die Weihnachtslieder von Richard Trunk mit großem Erfolg. Sie wurde von Walter Dammeyer, der sich auf dem Gebiete der Begleitkunst schon einen Namen gemacht hat, ausgezeichnet unterstützt. — In der Oper ist man jetzt offenbar mit den Vorbereitungen zu Don Carlos von Ver di stark beschäftigt und bietet altbewährte Zugstücke. Wir hör ten eine Aufführung der „Macht der Schicksals", die besonders durch die Neubesetzung der Rolle des Marchese mit Kurt Böh me interessierte, die der junge stimmbegabte Künstler mit vor züglichem Gelingen durchführte. Rudolf Feigerl. Spiclplan der Dresdner Theater. 2 0. Dezember 1931 bis 27. Dezember 1931. Opernhaus. Sonntag (20.) 7: 2. Einfoniekonzert Reihe B, Goli: Erna Berger, Max Hirzel, Kurt Böhme, Camilla Kal- lab; Montag 8: Für Donnerstag-Anrecht B vom 24. 12: Mig non; Dienstag 7: In neuer Einstudierung und Inszenierung: Don Carlos; Mittwoch 714: Zar und Zimmermann; Donners tag: geschlossen; Freitag (1. Feiertag) 6)4: Tannhäuser; Sonn abend (2. Feiertag) 2)4: Hänsel und Gretel; 7)4: Carmen: Sonntag'(27.) 6)4: Für Sonnabend-Anrecht B vom 26. 12: Don Carlos. Schauspielhaus. Sonntag (20.) 3: Kakadu-Kakadu; 7)4: Für Sonnabend-Anrecht B vom 26. 12: Der Glückskandidat; Montag 8: Man kann nie wissen; Dienstag 8: Der Misan- trop — Tartuffe; Mittwoch 8: Das Gesetz in dir; Donners tag: geschlossen; Freitag (1. Feiertag) 3: Iakob stiegt ins Zau berland; 8: Prinz Methusalem; Sonnabend (2. Feiertag) 3: Iakob fliegt ins Zauberland; 8: Sturm im Wasserglas; Sonn tag (27.) 8: Jakob fliegt ins Zauberland; 8: Der Glückskandi dat Vorstellungen für den BVB. Gr. 1 Montag 5201—5400, 10M1—1O40O, Gr 2 601—650; Mittwoch 301—800, 1601 bis 2000. Albert-Theater. Sonntag 20.) 4: Emil und die Detektive; 8: Gestern und heute; Montag und Dienstag 8.15: Die Anna Liese; Mittwoch 4: Der Froschkönig: 8.15: Die Anna Liese; Donnerstag: geschlossen; Freitag bis Sonntag (27.) 143: Ter Froschkönig; 8: Gastspiel Ernst Deutsch: Der Kopf in der Schlinge. Vorstellungen für den BVB. Gr. 1: Montag 4251 bis 4400; Dienstag 8101—8200, Gr. 2 701—725; Mittwoch 8901—9000, Gr. 2 726—750; Freitag bis Sonntag: BDB.- Karten in der Hauptgeschäftsstelle. Die Komödie. Sonntag 20.) 4: Sonderveranstaltung der Deutschen Buchgemeinschaft; 8.1'5: Freie Bahn dem Tüchtigen: Montag und Dienstag 8.15: Freie Bahn dem Tüchtigen; Mitt woch 8.15: Iuwelenraub in der Prager Straße; Donnerstag: geschloffen; Freitag bis Sonntag 143: Sonderveranstältung der Deutschen Buchgemeinschaft: Robinsons Abenteuer; 5.15: Son- dervorstllung der Deutschen Buchgemeinschaft: Iuwelenraub in der Prager Straße; 8.15: Iuwelenraub in der Prager Straße. Vorstellungen für den BVB Gr. 1 Sonntag (20.) 9001—9100, Gr. 2 1001—1050; Montag 7001—7100, Gr. 2 276—300; Dienstag 3201—3300, Er. 2 876—900; Mittwoch 7301 bis 7400, Gr. 2 901—925; Freitag 201—250; Sonnabend 251 bis 300; Sonntag (27.) 801—850. Residenz-Theater. Sonntag (20.) 144: Die Eisprinzessin; 8: Mädi; Montag und Dienstag 8.15: Mädi; Mittwoch )44r Die Eisprinzessin; Donnerstag: geschloffen; Freitag bis Sonn tag (27.) 144: Die Eisprinzessin; 8: Die Flucht in die Ehe- Vorstellungen für den BVB. Gr. 1 Montag 7151—7200; Dienstag 7201—7250; Mittwoch 7251—7300; Freitag bis Sonntag (27.) BVB.-Karten in der Hauptgeschäftsstelle. Central-Theater. Sonntag (20.) 2: Das verlorene Spiel zeug; 145 und 8: Im weißen Rößl; Montag 8.15: Im weißen Röhl; Dienstag: geschlossen; Mittwoch 4: Das verlorene Spiel zeug; 8: Gastspiel R. Barsony: Die Blume von Hawai; Don nerstag: geschloffen: Freitag bis Sonntag (27.) 2: Das ver lorene Spielzeug; )45: Im weißen Rößl; 8: Gastspiel R. Barsony: Die Blume von Hawai. Vorstellungen für den BVB. Gr. 1 Montag 7401—7500; Mittwoch 1—100. Wenn 8ie 8ekvn suk üen pkennig 8eken, äann mÜ88en 8ie wi88»en: 8ekon ein Heelökkel D reiekt Mp eine nominale ^ukvva8ek- unü 8pül- 8ekÜ88eI un6 reinW eine §pvüe Nen§e Ossekii'^! UOWL ist «in nicktstopksn^es neue- LrkokoivÄen- Zetränk, cis- «ert- voUs ^ulbau-tolks uncl VitamineentkZit. /irrte empkebien cien Ksbs für clie DnZinung cler Kinckrr uncl s!r iclesler biausIStrank. Killiger! KI. kakel -.30 PIA. gr. Paket — .60 p/g. Ltets kriselt bei: 4Itreck pietrsck, bauer L Lo., Paul jäkne, Hugo kusek. Als passende Weihnachtsgeschenke empfehle ich zu niedrigen Preisen braun« u. bunte Tonwaren in ausgezeichneter Güte. M Berger, Friedhofstraße 152, II. knvkksr puppen-ll.Lr8sfrkeil-L.2gse Orions Dt-SSllSNS S«ge1SS-e Miknsvkts-Verkauf gemäkre 10-15 U Hackl, auf alle Artikel ausgenommen IVlarkenartikel is. 11. oe 25 is. 11.31 vsleuektunMüi-per-fsvkgsZelEt pritr Nausckenbacb Hebllg. Ink. IA. Keyeick Vrescken-^., kingstrase 4 / put 179Z3 Lkzr-SASL u. passenck als XVeiknackts-Oesclienke empkieklt billigst Nombsek LcKe lAarktxasss-krosenstrak« MM- aussennvinvnr WM Ktangenleinen, I kerug, 2 Kissen . . . 7,50 Damast 1 „2 „ . . . 8,50 Damast-Tiscktücker 130/160, 8tück . . 2,60 Kunte Kalkseckeeken 130/160, „ . . . 2,— Inlett, prima, mit Oarantiesekein, Kerug 13,—, mit Kissen 16,— dlessel, 140 breit, 0,75 78 breit.... 0,40 IVeivs karckentkemäsn mit eleganter llockstickerei 1. Stücken- unck Wottstotke tür Kleicker IVIantelstokke, Samt, plüsekreste m. «Ul'«, nisiaen dleugasse 61, Keke Kerbe ks ist 6er 5tolr 6er tteusfrsu immer einen guten Kaktee ru servieren. KEee «Ls ist von bester QusU- tätunck bataullercksm cken Vorrug. claS er vSMgunscbSaHcb Ist. Stets kriselt ru Kaden bei: Valter vurgksrüt, llreikerger Straöe, ckosek rsärasLlnl, Um biarkt. In Orvmvaek bei: ?aul Lekelt, Otto Lauviseli, Lims Vezier. in kökrsaork bei: Lrtliur?eek. In bimvaek bei: LmU Nktrler. ii MnlerftillswoAr. In der Zeit vom 19—24 Dezember 1934 ge-- währen wir als Winterhilfe an olle erwerbslosen Kunden und Rcnten-Empfänger den doppelten Rabatt also 12°!. gegen Vorzeigung der Ausweispapiere und des Rabattsparbuches. Lilligs p> r- s i s s ! L Vo° v-^esilen SerrSStrssse S — rrsbs srrr p'jurrsiselasrr k>lst^