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MW SGilati» EiMds mr RMkkilh. Der furchtbare Tributtraum muß enden! Frankreichs yannäckiges Sträuben, in der kommen den Neglerungslonferenz eine endgültige Regelung der Kriegsschuldenfrage vervelzufüyren, sein Bestreben, es höchstens zu einem Moralorlum kommen zu lassen und seine These von einer provisorischen Einigung scheint sich auch in London durchzusetzen. Nach der franzö sischen Presse jedenfalls zu urteilen, haben die nach Weih nachten aus diplomatischem Wege geführten Besprechungen zwischen England und Frankreich zu einer weitgehenden Annäherung der beiderseitigen Auffassungen geführt. In groben Linien wird in Paris bereits die Regelung an- gekündigi, über die sich Frankreich und England einig werden würden. Wenn auch von englischer Seite diese An gaben als verfrüht bezeichnet werden, da eine Einigung noch nicht erfolgt sei, so wird man doch im wesentlichen daraus ersehen können, wohin die französische Tendenz zielt. Nach diesem Programm soll Deutschland ein Moratorium von dreijähriger Dauer zu erkannt werden. Der unbedingte Teil der Re parationen, 660 Millionen Marl, soll fortlaufend an die BIZ. gezahlt werden, und von dort aus in Form eines französischen Kredits an die Reichsbahn zurück- erstatlet werden. Als Gegenleistung soll die Reichsregte- rung sich verpflichten, sowohl an Frankreich als auch an einige französische Vasallenstaaten wie Rumänien und Südslawien Sachltefer ungen in geringem Umfang durchzuführen. Nach Ablauf des dreijährigen Morato riums soll die Zahlungsfähigkeit Deutschlands erneut ge prüft werden. Die Reichsregierung soll sich außerdem verpflichten, mit den amerikanischen, englischen und französischen Banken sowie mit den übrigen Gläubigern von Privat schulden ein Abkommen zu tätigen, das die staffelweise Rückzahlung der kurzfristigen Kredite vorsieht. Die Gläubigermächte Deutschlands ihrerseits sollen gegenüber Amerika die notwendigen Schritte unternehmen, um die amerikanische Negierung davon zu überzeugen, daß ihre Unterstützung zur Wiederaufrichtung der europäischen Wirtschaft eine parallele Herabsetzung der interalliierten Schulden unbedingt notwendig mache. So die französischen Wünsche. Inwieweit die englische Negierung diesen Bestrebungen Widerstand leisten wird, steht noch dahin. In englischen Bankkreisen spricht man sich sehr schars gegen ein Moratorium aus und betrachtet die Aussichten der Konferenz durchaus pessimistisch. Ein Moratorium, so wird erklärt, gestatte keinerlei Hoffnungen auf eine Wiederherstellung des Vertrauens und der wirt schaftlichen Wohlfahrt. Die Moratorien würden bald auf alle Arten von Schulden übergreifen und die Währungs systeme völlig erschüttern. Eine zeitweilige Regelung könne nur die Lage weiter verschärfen, das sei vielleicht das Beste an der ganzen Regelung, da dann möglicherweise Amerika und Frankreich endlich Verstand annehmen würden. Sollte Vie Konferenz leine Streichung der Tribute bringen, so erwarte man von Deutschland den erste» Schritt, und niemand könne Deutschland einen Vorwurf daraus machen, wenn es erkläre, daß es keine Tribute mehr zahlen könne. Ein derartiger Schritt würde der Ausgangspunkt einer wirtlichen Wiedcrgefundung der Welt sein, da die Krise zu 90 Prozent psychologischer Natur sei und die Beendigung des furchtbaren Tributtraumes schon wesentlich zu einer optimistischeren Stimmung bei tragen werde. Die Retchsregierung wird dem französischen Standpunkt gegenüber darauf bestehen, daß bei den Ver handlungen der Regierungskonferenz ein nochmaliges Provisorium nicht in Frage kommt, sondern eine abschließende Regelung der Tributfrage gefunden wird. Sie hat die Aufgabe, sich auf endgültige Entscheidungen einzustellen und das Ansinnen der West mächte, Deutschland solle sich wieder mit einem Provi sorium begnügen, mit der Begründung abzuleynen, daß Vas deutsche Volk bereits so ungeheure Opfer gebracht habe, daß jede Verschleppung der end gültigen Entscheidung seelisch und materiell einfach untragbar ist. Als ebenso wichtiges Argument gegen ein Provi sorium ist weiter anzuführen, daß auch an eine Er holung der Weltwirtschaft so lange nicht zu denken ist, als das Damoklesschwert der unerledigten Lrtbutsrage über der Welt schwebt, das die Vertrauenskrise weiter verlängern und jede wirtschaftliche Initiative lähmen und auch den kleinsten Ansatz eines Konjunktur- umschwunges im Keime erfüllen muß. ZusammeninL- -er Tnbuikonserenz. England schlägt vor: 18. Januar. Die englische Negierung hat durch ihre diplomatischen Vertretungen Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Belgien, Griechenland, Rumänien, Südslavien, Portugal, der Tschechoslowakei und Polen nahegelgt, sich mit der Schweizer Regierung wegen der Tributkonferenz, die am 18. Januar in Lausanne beginnen könne, in Verbindung zu setzen. An zuständiger Stelle in Berlin wird bestätigt, daß auch bei der deutschen Regierung ein entsprechender Schritt getan worden ist. Die deutsche Regierung ist allerdings der Auffassung, daß, wenn schon die Konferenz in der Schweiz staltfinde, beispielsweise Luzern oder Zürich geographisch günstig genug liegen würden, um für den Fall eines überschneidens der Tributkonferenz mit der Abrüstungskonferenz die verkehrstechnischen Notwendig keiten zu gewährleisten. * England mii Tribuiprovissrium einverstanden. Dor einer Einigung mit Frankreich? Das britische Außenministerium hat die Presse dahin unterrichtet, daß eine endgültige Regelung der Tribut frage auf der bevorstehenden Negierungskonferenz wegen der Haltung des amerikanischen Kongresses nicht mehr in Frage komme. Die Verhandlungen würden sich nur noch auf eine provisorische Lösung erstrecken. Eine Einigung zwischen Frankreich und England über die Dauer einer Verlängerung des gegenwärtigen Schuldenmoratoriums sei bisher noch nicht erzielt wor den. Die Hauptschwicrigkcit liege nicht so sehr in der Frage, wie lange das Moratorium ausge dehnt werden solle, sondern bei den Nebeufragcn, wie z. B. der Behandlung der ungeschützten Zahlungen. Im großen und ganzen bestätigt es sich, daß die eng lische Politik an ihrem ursprünglichen Ziel einer end gültigen Lösung der Tribut- und Schuldenfrage nicht mehr festhält, sondern sich dem französischen Standpunkt genähert hat. Dies wird damit begründet, daß durch die Entscheidung des Amerikanischen Kongresses eine neue unerwartete Lage geschaffen worden ist. * Ein bedenklicher Weg. „Germania" zu denTridutkonferenzplänen Berlin, 31. Dezember. Unter Hinweis auf die Auf fassung in unterrichteten Londoner Kreisen, daß die Tributkon- serenz angesichts der amerikanischen Haltung nur eine beschränkte Tragweite haben könne, da Reparationen und Kriegsschulden nach Ansicht der britischen Regierung unzertrennliche Probleme seien, schreibt die Germania u. a.: Die deutsche Regierung sei nicht in der Lage, solchen Auffassungen Raum zu geben. Dies umso weniger, als das Moratorium nach französischen Plänen nicht die Gesamtheit der Poungzahlungen umfassen solle, sondern lediglich die geschützten Beträge, während die ungeschützten Summen wie ein Hooverfeierjahr Deutschland nur vorgestreckt und damit kommerzialisiert werden sollen. Darüber hinaus sei sogar die Rede davon, daß Deutchland ein besonderes Sach lieferungsprogramm zu Gunsten Frankreichs und anderer not leidender europäischen Staaten durchführen solle. Wenn der Laytonbericht und das Gutachten des Baseler Sonderausschus ses irgendeinen Sinn hätten, so ist es der, daß Deutschland zu Leistungen in irgendeiner Fenn nicht imstande sei, und daß jeder Versuch, es trotzdem dazu zu zwingen, mit der finanziellen Kata strophe enden müßte. Deutschlands Standpunkt für die Kon ferenz in Lausanne sei denkbar einfach und durch die Macht der Tatsachen diktiert: „Deutsche Zahlungen in irgendeiner Form sind ausgeschlossen, und das Verschwinden des Reparations faktors das einzige Mittel- um unter die Dauerkrise einen Schluß strich zu setzen. Die Weltmeinung ist durch die Weltkrise ufge- rüttelt genug, um diesmal für den deutschen Standpunkt Ver ständnis zu zeigen." Wilsdruff, am 31. Dezember 1931. Merkblatt für vcn l. nnv 2. Januar. Sonnenaufgang 8" 8" I Mondausgang ü" 1" Sonnenuntergang 15"'° w''" I Monvunwrgang 11" 11" Abgesang. Mit einem Aufgefang begannen die Lieder der Meistersinger des Mittelalters, mit einem Abgesang endeten sie. Das Lied klingt aus, das Lied verhallt, das Lied ist aus. Das Lied ist aus, das Jahr ist ausl Daß es ein besonders fröhliches Lied, daß es ein lustiges Tirili gewesen lei — wer wagte es kühn zu behaupten? Aber wir haben es über uns ergehen lassen müssen, je nach Art und Veranlagung: die einen mit stoischer, oft unheimlich stumpfer Ruhe, die andern sich aufbäumend gegen das Schicksal, das sich nicht meistern ließ. Nichts wollte helfen, weder das eine noch das andere — es ist ja alles eins, eS ist ja alles einsl Und nun heißt es von dem greisen, sterbensmüden, allen Jahr: lcgt's zu dem übrigen! Und tn eines Augenblickes Bruchteil fließt alles Jahr über in neues Jahr, und jeder hofft: Nun muß sich alles, alles wenden! Nun mutz und mutz es anders werden! . . . Jeder hofft's. aber wenige nur glauben es Wir sind ja so abgestumpft, sind ja so resig nier! geworden. Komm' es. wie es kommen mag — wir nehmen cs auf uns, wir tragen es weiicr! Aber nein und nein und nein . . . nicht ganz fo teil nahmslos. nicht ganz fo still ergeben, nicht ganz so kampflos und ohne jedes Streben wollen wir die Schwelle überschreit-^, die tn das grotze Unbekannte führt. Noch am Grabe pflanzen wir die Hoffnung aus, und wo eiu Wille ist, ist ein Weg, ein Weg, der hmausfühn aus der Veredbung und Versanduna tn neue fruchtbare Flut, aus dem Dunle! ins Licht Nur nichi ermatten, nur nicht er schlaffen, sondern rastlos vorwärts streben, bis wir das lockende Ziel, bis wir die Vollendung erreicht, bis wir uns wieder einen Platz an der Sonne errungen Haven. So und mit diesen Gedanken wollen wir in das neue Jahr „Hineinkommen" so und mit diesen Gedanken wollen wir uns die Ausgabe stellen, und sie zu lösen, haben wir dies mal nicht blßtz 365 Tage Zeit, sondern sogar noch einen ganzen Lag darüber Was kann der strebende Mensch nicht alles in 366 Tagen erreichen! Der Schalttag, der machl's vielleicht, der ist vielleicht der Wegweiser zum Aus stieg — kann man's wissen? Prosit Neujahr! Vielleicht ist das diesmal mehr als blotz ein Zuruf, als blotz eine Redensart, die man so gedankenlos hinwirft. Das neue Jahr — wohl bekomm's! Ein klein wenig fröhlich wollen wir uns das Ende denn doch gestalten, schon auS Freude darüber, datz der ganze alte Kram erledigt ist. Silvester — das verdient denn doch ein grotzes Ausrufungszeichen in dem sonst so armseligen Leben des Neuzeitmenschen! Silvester — das muß, das soll gefeiert werden nach alter Väter- und alter Müttersitle mit Jubel und Trubel und Punsch, wo das angehl, und wo das nicht angehl, wenigstens mit einem frohen Ausblick tn Kommendes, das besser werden mutz, weil es schlechter eigentlich schon nicht mehr werden kann Wischen wir das nasse Auge heute mal gründlich aus und zeigen wir einmal wenigstens zwei lachende Augen. Es ist ja vielleicht nur kurze Zeit, die das währen kann, und diese Zeit mutz genutzt werden. Also die Herzen aus! Und dann Prosit Neujahr! noch einmal und unter allen Umständen . . . * An unsere Leser! Die letzte Nummer des Wilsdruffer Tageblattes im Jahre 1931 gelangt hiermit in die Hände un serer Leser. Und wie an Her Schwelle des alten zum neuen Jahre allerorts gute Wünsche zum Ausdruck.gelangen, so fühlt auch das „Tageblatt" das Bedürfnis, seinen lieben Lesern und Leserinnen Glück- und Segenswünsche darzubringen. Wie m früheren Jahren so hat es auch in dem abgelaufenen Jahre 1931 aus Hem großen Kreise seiner getreuen L'eserschar viele Beweise der Gunst in Zuschriften usw. erhalten. Sie beweisen aufs neue das gute Verhältnis, in dem Heimatzeitung und Leserschaft und Inserenten stehen. Das soll uns ein Ansporn dafür sein, in den bisherigen Bahnen weiter zu wandeln und uns Her Gunst der Leser würdig zu erweisen. Unsere Arbeit in hem vergangenen schweren Jahre 1931 galt unseren Lesern und so wird auch in dem beginnenden kaum weniger schweren Jahre 1932 unsere Arbeit unsern Lesern gewidmet sein. Dieser schlichte Grundsatz ist die praktische Erfüllung der großen Auf gabe, Hie jede Zeitung mit dem Vertrauen ihrer Leser über tragen erhält. Ganz besonders werden wir es uns angelegen sein lassen, die heimatlichen Interessen und Belange zu ver treten und zu fördern und uns stets wie bisher auch fernerhin von dem Motto leiten zu lassen: Für die Leser, mit Hen Le sern! Wir bitten unsere werten Gönner und Freunde um treue Anhänjglichkeit und Mithilfe auch im kommenden Jahre, in dem unsere Zeitung auf eine 90jährige Geschichte zurückblicken kann. Glückauf! LhoraWaixn auf dem Marklplatze. Alter lieber Gepflo genheit gemäß wird unser Etadtmusikdirektor Philipp heute nacht fünf Minuten vor Schluß des alten Jahres mit einem Mäser-Quartett seiner Schälet zwei Chvralmelodien spielen, sind zwar zuerst Nr. 529 des Landesgesangbuches „Nun dan ket alle Gott" und anschließend Nr .61: „Nun laßt uns gehn und treten mit Singen unb mit Beten zum Herrn, der unserm Leben bis hierher Kraft gegeben." Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Frei tag, den 1. Januar (Neujahrstag): Dr. Roch-Grumbach und Dr. Wvllburg - Seeligstadt. Ueberall Neuschnee. Seit Montag ist eine neue Umgestal tung der europäßchen Großwetterlage eingetreten, die sich in den nächsten Tagen durch weiter zurückgehende Temperaturen auswirken wird. Ueberall ist neuer Schneefall eingetreten und Hie Landeswetterwarte hält im Gebirge weiteren nicht für aus geschlossen. So werden die Freunde des Wintersportes, Hie zu Weihnachten eine starke Enttäuschung erlebten, zu Neujahr entschädigt werden. Die Sportverhältnisse werden im Erzge birge überall als sehr gut bezeichnet. Schi Heil! 43. Gef'iügelausstellung des Geflügelzüchlervereins für Wilsdruff und Umgegend. Alljährlich, wenn die Mauserung glücklich überstanden ist, wenn die geflügelten Freunde der Menschen ihr neues Winterkleid angezogen haben, und im schönsten Schmuck des Gefieders prangen, nehmen sie Gelegen heit, sich in großen Versammlungen einem geschätzten Publi kum stolz zu zeigen. Am 2. und 3. Januar geschieht es vom hiesigen Geflügelzüchterverein aus zum 43. Male. Er hat seine Pflegebefohlenen im Schützenhaus zusammengerufen, um wie derum zu zeigen, was Züchterfleiß und langjährige Erfahrung zu leisten vermögen. Da sind sie alle vertreten, die edlen Ge schlechter der Minolta, Orpington, Brahma, Italiener, Spa nier usw., brüsten sich mit ihrem schönen Gefieder und lasten sich gern und willig bewundern. Doch sie beherrschen nichr allein den weiten Saal, dort stehen riesige Gänse, Truthühner wie aus Bronze gegossen, Enten in schillerndem Farbenglanz, zierlich trippelnde, feingetupfte Perlhühner, Fasanen im ent zückenden bunten Kleid. Dort gurren die verschiedensten Sorten von Tauben, riesige Kröpfer, zierliche Mövchen, eitle Locken- tauben, Trommeltauben mit langen Latschen und die stillen Brieftauben, denen man ihre bewundernswerten Talente an der Nasenspitze ansieht. Alle sind hier zusammengekommen im großen Kongreß des Geflügels, um ihren Wert im schönsten Lichte zu zeigen. Doch schaut selbst, was alles zu sehen ist, draußen im Schützenhaus, ihr werdet hochbefriedigt den Saat verlassen. Hindenburgs Rundfunkrede, Aeber die Rundfunkrede, die der Reichspräsident von Hindenburg heute am Silvesterabend 21.30 Ähr hält, wird noch bekannt, daß diese Rede einen stark persönlichen Charakter tragen wird. Der Reichspräsident wird sich auf einen rein persönlich gehaltenen Appell an die deutsche Bevölkerung beschränken. Dadurch gewinnt diese Rundfunkrede zweifellos an persönlichem Interesse, wird aber andererseits nicht die ursprünglich geplante Länge erreichen, sondern vor aussichtlich nur fünf bis sechs Minuten in Anspruch nehmen. Neujahrsansprache des Landesbischofs. Landesbischos D. Ihmels hat in diesem Jahre eine besondere Ansprache an die Kirchgemeinden verfaßt, die als Neusahrsgruß am Neujahrstage nach der Predigt von allen Kanzeln verlesen werden wird. Sir ist gleichzeitig mit dem Kirchlichen Gesetz- und Verordnungs blatte ausgegeben worden, das die statistischen Mitteilungen über die evangelisch-lutherische Landeskirche enthält. Am 2. Januar wird voll gearbeitet. Gegenüber ander» lautenden Nachrichten wird von zuständiger Stelle darauf hin gewiesen, daß die sächsischen Behörden am Sonnabend, dem 2. Januar, an dem auch bas sächsische Wirtschaftsleben wieder seinen regelmäßigen Gang nimmt, voll arbeiten. Ebenso wer den Reichsbahn und Reichspost am Sonnabend wie an gewöhn lichen Wochentagen arbeiten. Die städtischen Dienststellen sind geschlossen. Nur dringliche Sachen werden von 11 bis 12 Ahr erledigt. Grumbach. Am zweiten Weihnachtsfeiertage veranstaltete die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, eine geschlossene Weih nachtsfeier im Gasthof Grumbach, die von etwa 350 Personen besucht war. Der Saal war mit riesigen, wirkungsvollen Trans parenten geschmückt. Die Feier wurde nach einem von der Wils druffer Orchesterschule gespielten Musikstück vom Ortsgruppen leiter Rieper-Braunsdorf eingeleitet, der die Besucher begrüßte und auf die innere Bedeutung des Weihnachtsfestes hinwie». Dann folgte nach einem Gedicht „Aufruf" von Theodor Körner ein deutsches Spiel: „Ahasver, der ewige Jude", das von Mit gliedern der Grumbacher Ortsgruppe in vorzüglicher Weise geboten wurde, was der lebhafte Mifall bewies. Nach dem Absingen des Horst-Wessel-Liedes folgte eine Ansprache von Pg. K. Knöbel-Grumbach. Die Ausführungen, die der Redner in temperamentvoller Weise unb markanten Morten zu bieten verstand, wurden mit großer Begeisterung ausgenommen. An schließend folgte deutscher Tanz. Einige Neuanmeldungen und ein reicher Kampfschatz waren der äußere Erfolg des Abends. §8NKU!W SSL MN ÜS8 „Mk8Ü?MSP IS88MSN" Vom 1. Januar an kostet das „Wilsdruffer Tageblatt" monatlich nur noch 2 Mark emschließl. Trägerlohn, also bei freier Zustellung ins Haus. Wir schließe» uns damit dem Preisabbau an, indem wir den Abon- nementspreis um mehr als zehn Prozent senkte». Verlag des „W i ls v r u ffe r Tageblattes".