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Minister au? Fasanenjagd. Flandins Jagdausflug nach England. Die Zollerhöhungen, die England zum Schutze seiner nationalen Industrie und Landwirtschaft eingeführt hat, haben die Erportstaaten des Kontinents mobil ge macht. Deutschland hat in London durch seinen Bot schafter v. Neurath Schritte unternommen, die zu einer Milderung der Zölle deutschen Einfuhrwaren gegenüber führen sollen, und auch Frankreich, das durch seine rigorose Finanzpolitik England gegenüber eigentlich den Anstoß zu den englischen Zollmaßnahmen gegeben hat, bat einen gelinden Schreck bekommen, und der franzö sische Finanzminister Flandin hatte sich aus die Beine gemacht, um angeblich in England während des Wochenendes Fasanen zu jagen. -rotz der wundervollen Fagdausrüstung, die der Minister mit über den Kanal genommen hat, glaubt man doch nicht recht, daß das edle Weidwerk der Grund seiner plötzlichen 'eise gewesen ist, denn Fasanen gibt es ja in dem schönen Wald von E o m p i g n e , dicht vor den Toren von Paris, wo der französische Präsident zu jagen pflegt, in genügender Menge. Eigenartigerweise hat auch den englischen Schatzkanzler Neville Chamberlain das Jagdficbcr gepackt, und beide Finanzminister haben einträchtiglich Fasanen gejagt und nach der Jagd vereinigte ein opulentes Souper l eide Jäger mit dem englischen Außen- und dem englischen H a n d e l s m i n i st e r. Sie werden sicherlich richt nur von Fasanen gesprochen haben, sondern man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß politische Sorgen Flandin nach England getrieben haben, und daß die Wünsche Frankreichs den Gegenstand der Minister besprechung gebildet haben. Wie trotz aller Dementis von -ranzösischer Seite in englischen, politischen Kreisen be hauptet wird, hat Flandin hauptsächlich zunächst versucht, eine Ermäßigung der britischen Zölle zu bewirken. Ob seine Bemühungen von Erfolg gekrönt sein werden, darf bezweifelt werden, denn wenn die eng lische Regierung entgegen aller bisherigen freihändleri schen Tradition jetzt Schutzzölle einführt, so wird sie sich aurch die Vorstellungen Frankreichs kaum von diesem Wege abbringen lassen. Andererseits ist auch nicht anzunehmen, eaß Flandin mit seiner weiteren Mission Glück gehabt hat. Zweifellos geht in Paris jetzt der Alpdruck einer gewissen Isolation in der Tributfrage um, und Flandin dürste den Versuch gemacht haben, diesen Druck zu erleichtern Fraglich ist aber auch hier, ob es ihm gelungen ist, England davon zu überzeugen, daß die Fortzahlung der Tribute zum Ruin des Welt handels und zur Verewigung der Weltkrise führen müßte. Wenn seine französischen Ministerkollegen Flandin bei seinem Aufbruch zur Fasanenjagd „Weidmanns heil !" gewünscht haben, so dürfte dieser Wunsch auf politischem Gebiet kaum in Erfüllung gegangen sein. Eine neue englische ZolLLste. Der Haudelsminister veröffentlichte eine zweite Liste von Waren, die ab 4. Dezember mit einen! Wertzoll von 50 Prozent belegt werden. Hierunter fallen leere Glas' gefäße lmU Ausnahme von solchen für wissenschaftliche Zwecke, die bereits mit 331/3 Prozent verzollt werden), Äohlenelcmcnte für Batterien, Garne aus Wolle, Kokos matten, Haushaltwäsche, ganz oder teilweise aus Leitte wand, Jute, Juteteppiche, Lichte, Wachsstöcke, Jagd- und Luftgewehre aller Art sowie deren Teile, Mctallbestecke mit Ausnahme solcher aus Gold und Silber. Sodann ergänzt die Liste die früher veröffentlichte Liste 1, soweit sich diese auf Metallmöbel (ausgenommen antiseptische Kranlen- hausmöbel) bezieht. Damit werden Schreibtische, Büfetts, Bücherschränke, Regale usw. erfaßt. Auch Sachsen ist demnach wieder mit unter den Leidtragenden! * Finanzlage und Landwirtschaftszöüe im englischen Unterhaus. Das Unterhaus begann die Aussprache über die Ent schließung zur Finanzlage, die der Einbringung eines Gesetzentwurfes über die Belegung von landwirtschaft lichen Luruswaren mit Zöllen vorangehen muß. Auf Grund des Gesetzes können auf Früchte, Blumen, Gemüse usw. Zölle bis zu 100 Prozent vom Werte erhoben werden. Frankreichs Angriff auf -Le Zollmauern Flandin verhandelte über Finanzfragcn. Die amtlichen englischen Stellen verhielten sich auf Befragen über den Zweck des Besuches Flandins und den Inhalt der Unterredungen, die er mit den englischen Mini stern gehabt Hal, außerordentlich zurückhaltend. Die gegen seitigen finanziellen Interessen hätten in der Aussprache die Hauptrolle gespielt. Starker MSgW des euglWenPsund; Berlin. Das englische Pfund Hot heute seit der Sus pendierung des Goldstandards einen Rekordtirfstond erreicht. Der bisher niedrigste Kurs nach dem 10. September war 3,48 gegen den Dollar, und zwar am 25. September, während am Tage nach der Suspendierung des Goldstandards, nämlich am 21. September, die Notiz 4,00 lautete. (Letzter Kurs vor dem 21. September: 4,8500.) Bereitx in den letzten Tagen lag das Psund recht schwach, und man behauptete in englischen Finanz kreisen, daß nur französische Abgaben der Grund für diese Schwäche wären. Auch heute sanden an den kontinentalen Plätzen wieder um französische Pfundverkäufe statt, so daß das Pfund bis auf 3,38'/. abschwächte. Abgesehen von den französischen Verläu fen, drückte die Ungewißheit über die von den ver chiedenen Ländern beabsichtigten Gegenmaßnahmen infolge der engli schen Zollerhöhungen, ferner ober auch die wahrscheinlich be vorstehende weitere Erhöhung des englischen Notenumlaufs. Sämtlichen führenden Devisen gegenüber hat das Pfund heute neue Tiefslkurse erreicht, den stärksten Gewinn hat aber der französische Frank zu verzeichnen gehabt, der auf 86,18 gegen das Pfund anzog, nachdem er noch mit 90V» heute morgen eröffnet batte. Die Reichsmark zog in London auf 14V, an (die heutige amtliche Notierung des Pfundes in Berlin betrug noch 14,75 Reichsmark), der holländische Gulden aus 8,40 und der Schweizer Frank auf 17,52-^. Die vom Psund stark beein flußten Devisen, wie Athen, Konstantinopel, Kopenhagen, Stockholm und Oslo haben ebenfalls heute durchweg neue Tiefstkurse erreicht. Der Wm§sr ist -al Nur am Nordpol ist eS warm. Der Winter ha> Sonntag seinen Anfang genommen, ud zwar^gleich recht kräftig. In Berlin gab es 5 Grad :älte, in Stettin 8, in Danzig 9 und in Königsberg i. Pr. u Grab Der Frost wurde um so unangenehmer empfun den, als er von schneidenden OstwinSen begleitet war. In Vüvbeutschlanb herrschte nur ganz leichter Frost. Wärmegrade aber werden aus der Arktis, d. h. aus er Nordpolgegenü, gemeldet. In Aklavik in Nordkanada, as bereits innerhalb der arktischen Zone liegt, wurden ' Grad Wärme Kem.Pen. Königsberg, 1. Dezember. Infolge des strengen Frostes sind das Frische und das Künsche Hass Zugesroren. Dis Archer üben die Stintsischerei auf dem Eise aus. Auch in Masuren find die Seen völlig zugefroren. In Iohannisburg wurden am Montag 16 Grad Celsius unter Null gemessen. Bäuerliche pslmk ireiben l Stegerwald über landwirtschaftliche Siedlung. Der Reichsarbeitsminister Stegerwald hielt einen Rundfunkvortrag über landwirtschaftliche Siedlungen, in dem er u. a. ausführte: Brachliegende Menschenkräfte in neu zu bildenden bäuerlichen Siedlungsstellen wieder dem wirtschaftlichen Arbeitsprozeß einzugliedern, darin erblickt auch die Reichsregierung eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Besonders bedeutungsvoll ist die landwirtschaftliche Sied lung auf dem Gebiete der Agrarpolitik, Wir erleben ge genwärtig eine Strukturwandlung des östlichen Agrar- gebietes. Zahlreiche Großbetriebe müssen durch krisenfestere Bauernwirtschaften ersetzt werden. Die deutsche Agrar politik wird dieser Entwicklung Rechnung tragen müssen. Siedlungspolitik fördern heißt bäuerliche Politik treiben. Das Reich hat seit Jahren mit großen Summen die land wirtschaftliche Siedlung gefördert, aber nur dann ist ein Erfolg, wenn wir gerade die Kreise mit ansiedeln, in denen das Siedlungsbedürfnis am stärksten nach Erfüllung drängt. Das sind die minderbemittelten Schichten der länd lichen Bevölkerung, Landarbeiter und Handwerker, die vor allem der vorerwähnten Strukturwandlung zum Opfer fallen. Die neuen Wege der Siedlung sind vorge zeichnet. Als eigener Kraft wird sich der Siedler empor arbeiten müssen. Daher ist darauf zu achten, daß besonders die seelischen Voraussetzungen für den neuen Beruf vor handen sind. Seine Siedlung aufzubauen muß des Sied lers Lebensziel sein. Die Siedlungsfrage ist eine Schick salsfrage des deutschen Volkes geworden. SAMm-eLn keine Parteiabzeichen. Reichsgericht gegen Preußenregieruug. Durch Urteil ves Dritten Strafsenats des Reichs gerichts (III O 585/31) vom 30. November ist die Aus führungsverordnung des preußischen Innenministers zur Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. März 1931 gegen die politischen Ausschreitungen für ungültig erklärt worden, soweit sie dem am 14. April 1931 ergangenen Erlaß des Oberpräsidenten der Rheirrprovinz zugrunde liegt. Da dieser Erlaß nach einem Musterschrerben des preußischen Innenministeriums als Grundlage für die Durchführung der Ausführungsverordnung gleichlautend von allen Oberpräsidenten in Preußen ausgegeben wurde, wird durch Vie Entscheidung die Ausführungsverordnung )es preußischen Innenministeriums überhaupt betroffen. Der Senat hatte ein Urteil des Schöffengerichts Mörs »om 29. Mai 1931 gegen Thiel und Genossen zu prüfen, vurch das drei Nationalsozialisten mit je 20 Mark Geld strafe wegen Vergehens gegen die Notverordnung des öberpräsidenten belegt worden waren, weil sie bei einer Zusammenkunft Schlipsnadeln mit Hakenkreuzen ge- ragen hatten, die als verbotene Parteizeichen angesehen wurden. Der Senat hat dieses Urteil aufgehoben und dir An- zeklagten unter überbürdung der Kosten auf die Preußische Staatskasse freigcsprochcn. Reichsgerichtsrat von Kienitz begründete diese Ent scheidung dahin, daß die vom Oberpräsidenten des Rhein landes erlassene Verordnung durch die Verordnung des Reichspräsidenten nicht gedeckt sei, denn diese richtete sich nicht gegen Mitglieder von Parteien, sondern sie richtete sich ausdrücklich gegen jedermann. Das pariser Geduldsspiel. Wieder chinesisch-japanische Vorbehalte- Der Zwölferrat hielt wieder eine längere Sitzung ab. Die japanische Abordnung hat neue Anweisungen aus Tokio erhalten. Sie verlangt das Polizeirecht in der Mandschurei. Die Chinesen fordern für die Mandschurei- Kommission das Recht, den Japanern Empfehlungen für die Räumung erteilen zu dürfen. Optimisten rechnen mit der Schlußsitzung des Nates für Donnerstag. Die oftMWt Bah« in lWllischer BemaliM. Moskau, 30. November. Wie aus Charbin gemeldet wird, ist dort der japanische Generalstabschef in Begleitung zahlreicher Offiziere eingetrssfen. Die Japaner haben nunmehr die Verwaltung der ostchinesischen Bahn übernommen, so daß jetzt das gesamte mandschurische Eisenbahnnetz sich in japani schen Händen befindet, mit Ausnahme einer Strecke bei Hu- hai, die von Truppen General Ma s besetzt ist. Es verlautet ferner, daß die Japaner in Charbin eine neue Regierung ein setzen wollen. Deutsch-russischer Austausch vou Rüstungsangaben Moskau, (über Kowno), 1. Dezember. Wie die sow- letamtliche Telegraphenagentur mitteilt, wurde am Montag im Moskauer Außenkommissariat der Austausch von Rüstungsan gaben zwischen der Sowjetunion und Deutschland vorgenvm- men. Am gleichen Tage tauschten auch England und die Sow jetregierung Angaben über den Rüstungsstand ihrer Länder aus Hu» unlerer gelmsk Wilsdruff, am 1. Dezember 1931- Merkblatt für den 2. Dezember. Sonnenaufgang 7" I Monvausgang 23" Sonnenunlcryang 15°° j Mondunwrgang 12" 1547: Fernandez Corlez, der Eroberer Mexikos, gest. Behütet Adventskränze vor Brandgefahr! Der Vorbereitung zu Weihnachten dient die Advents- eit mit ihren Geheimnissen und ihrer Vorfreude. Während Vieser Zeit wird in vielen Gegenden unseres Vaterlandes wieder der Adventskranz, von lieben Händen gewunden, das Heim zieren So schön diese Sitte ist, so viel Unglück bat sie aber schon angerichtel, wenn die brennenden Adventskränze nicht genügend beaufsichtigt wurden. Aus welche Weise sich solche Unglücksfälle abspielen, lehrt folgender Fall: An der großen Bronzekrone eines Zimmers hing an vier seidenen Bändern der Advents kranz mit Kerzen besteckt. Die Frau des Hauses erwartete Besuch. Als die Gäste die Treppe hinaufkamen, zündele sie schnell die Kerzen des Kranzes an und begab sich dann zur Korridortür, um die Besucher zu begrüßen. Diese Abwesenheit aus dem Zimmer nahm etwa fünf Minuten rn Anspruch. Als man nun die Tür zum Zimmer öffnete lag der Adventskranz mitten auf dem Tisch und brannte lichterloh Die Stichflamme war so hoch daß sie die untere Schale der Bronzekrone erfaßte. Zum Glück konnte das Feuer durch Überwerfen von Decken erstickt werden. Der Sachschaden war jedoch ziemlich erheblich " Dies ist nur einer von vielen Fällen, wie sie sich fast räglich in der Adventszeit ereignen. Es geht aber nicht immer so glimpflich ab; gar zu oft ist niemand anwesend, oer den Brand tm Keime ersticken kann Die Folge ist dann, daß das Feuer sich ausbreiiet, vielleicht das ganze Anwesen in Asche legt, und daß die Weihnachtsfreude in Leid verwandelt wird Zur Verhütung von Brandunfällen durch Advents kränze beachte man daher folgendes: Die Adventskränze dürfen nicht so aufgehängt werden, daß sich durch die brennenden Kerzen Gardinen oder andere leicht Feuer fangende Gegenstände entzünden; man vermeide auch das Aufhängen der Kränze an Lampen mit leicht brennbaren Lampenschirmen oder Gehängen. Die Kerzen müssen am Kranz so befestigt sein, daß sie beim Abbrennen keine Zweige oder Bänder des Kranzes selbst in Brand setzen können. Es empfiehlt sich daher, am Kranze brennende Lichte rechtzeitig zu löschen; für alle Fälle halte man ein Gesäß mit Wasser handlich bereit. » Strenger Frost hat nun seinen Einzug gehalten. Bereits in der Nacht zum Sonntag, mehr noch zum Montag und noch besonders zu heute fiel das Thermometer stark unter Null. Heute nacht wurden dis zehn Grad unter Null adgelejen. Te stern präsentierte sich die Natur in prächtigem Rauhreif. Hof fentlich bleibt uns das winterliche Wetter nicht nur in Form von Barfrösten erhalten, die bei längerem Bestand oft er heblichen Schäden an dem Saatenbestand zur Folge haben kön nen, sondern beschert uns in absehbarer Zeit auch etwas Schnee, damit wir weiße Weihnachten feiern können. Im Ortsausschuß sür Handwerk und Gewerbe ergriff ge stern nachmittag im „Löwen" der Vorsitzende, Stadtrat Zje ne r t, zunächst das Wort in eigener Sache. Dann kam er auf den Wirtschaftsplan des ehemaligen FinanMimsters Dr. We ber zu sprechen und hob als besonders erfreulich daran her vor, baß er den Gedanken der Altersversorgung für in Not ge ratene Handwerksmeister aufgegriffen habe, der im hiesigen Ortsausschuß durch Möbelfabrikant Schlichenmaier bereits vor Jahren zum Ausdruck gekommen ist. Scharf Stellung nahm man gegenüber den diktierten überaus hohen Beiträgen der Unfall- berufsgenosfenschäften, die selbst gar nicht daran denken, ihren Apparat im Vergleich zu den bereits totgesteuerten Betrieben zu verringern. Schmiedemeister Rode-Grumbach stellte bei Erwähnung der Osthilfe das Verlangen, der Gerechtigkeit halber ähnliche NothilsemaßnahMen wie für die Landwirtschuft auch für Handel und Gewerbe zu treffen. Nach der Behand lung verschiedener Fragen wurden als Kassenprüfer Schuh- machercbermeister Breuer und Tischlerobermeisler Geißler ge wählt und die abschließende Jahreshauptversammlung für Mitte Januar vorgesehen. Schriftlich hakte Schmiedemeister Robe die Forderungen des Mittelstandes an seine Abgeordneten nieder gelegt: Jeder Abgeordnete hat seinem Streben das Gemeinwohl voranzustellen. Das bedingt, daß es Pensionen unter 1200 Mk. und über 3000 Mk. nicht gibt, Gehälter unter 2600 und über 25000 nicht gezahlt werden, jeder Sechzigjährige aus Privat oder Staatsdienst ausscheidet, um der Jugend den Arbeitsplatz freizumachen, daß die Zahl der Abgeordneten in Reich und Ländern bedeutend beschränkt wird, daß eine gestaffelte Filial steuer eingeführt wird, die Wvhnungszwangswirtschaft aufge hoben, ein durchgreifendes Bank- und Devisengefetz geschaf fen und der ganze Verwaltungsapparat vereinfacht wird. — An den Sprechtag schloß sich eine kurze Sitzung der Kreditge- gemeinschaft. Die Schützengesellschast hielt gestern abend im Schützen- Hause eine Versammlung ab. Nach Willkommensgrüßen für den König und alle Kameraden gab Vorstand Berthold die Tagesordnung und verschiedene Eingänge bekannt. Ehrend ge dachte er des verstorbenen Kameraden Ernst Horn, während sich die Anwesenden in stillem Gedenken von den Plätzen erhoben hatten. Wegen einer Abmeldung soll nochmals Rücksprache ge pflogen werden. Ein ausgiebiges Für und Wider wurde über die vom Sächsischen Wettinschützenbunde ins Leben gerufene Be gräbniskasse ausgetauscht. Dis zum 1. Januar werden alle Ka meraden ausgenommen, nach dem 1. Januar nur noch die bis zum Alter von sechzig Jahren. Die Beiträge werden im Um lageverfahren pro Sterbefall zehn Pfennige erhoben. Das Sterbegeld beträgt achtzig Prozent der vereinnahmten Mit gliedsbeiträge, jedoch nicht über fünfhundert Mark. Ein kor porativer Beitritt der hiesigen Gesellschaft kommt nicht in Frage, es bleibt jedem Kameraden selbst überlasten, ob er sich an schließen will oder nicht. Die Befürchtung zu hoher Beiträge durch das Umlageverfahren wurde zerstreut, zumal dem Mit glied der Austritt aus der Kaste -jederzeit wieder frcistehe. Ms Vertrauensmann für die Begräbniskaste wurde Kamerad Curl Plattner gewählt. Das harmonisch verlaufene Abschießen lieg Kommandant Rost nochmals im Geiste vvrbemehen mit dem Wunsche, daß alle Abschießen und auch das nächste An'cme»en in dieser Weise verlaufen möchten. Ein Rückblick auf das Königs abendbrot ließ auch darüber vollste Befriedigung erkennen. - von der Versicherungsgesellschaft in Sachen Unfallversichen geforderte namentliche Nennung der versicherten Schützen 0 vertragswidrig abgelehnt worden. Aufmerksam gemacht