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Wilsdruffer Tageblatt : 08.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193109086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310908
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310908
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-08
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.09.1931
- Autor
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leben zu küssen. Jede vernichtete Fliege vermindert Hie sommer liche Massenvermehrung des nächsten Jahres. Am besten geht man gegen die Fliegenplage morgens vor, wenn die Tiere noch fast unbeweglich sind. Abblenden! Aus Kraftsahrerkreisen wird geschrieben, daß die Unsitte mancher Automobilisten und Motorradfahrer, beim Herann-ahen von anderen Fahrzeugen nicht abzublenden, in der letzten Zeit wieder recht überhand genommen hat. Ale diejeni gen. die diese einfache, aber wichtige Vorschrift nicht befolgen, gefährden nicht nur die entgegenkommenden Fahrer, sondern auch sich selbst, denn es ist klar, dah ein geblendeter Autoführer unter -Umständen sein Fahrzeug gerade auf dasjenige zulenkt, das ihn blendet, und dadurch einen folgenschweren Zusammenstoß hervor ruft. Man sollte doch so viel Selbstdisziplin erwarten können, daß die Fahrer ganz von sebst abblenden, wenn es notwendig ist. Die moderne Beleuchtung an den Autos ist so, daß das Licht auch im abgeblendeten Zustand gestattet, noch eine ganze Strecke des Weges zu übersehen und so leicht zu handhaben, daß es kei nerlei Entschuldigung für Nichtabblenden geben kann. Die Bekämpfung des Ulmensterbens in Sachsen. Das zuneh mende Ulmcnsterben macht dringend Abwehrmaßnahmen aller Park- und Fvrstverwaltungen sowie aller Gartenbesitzer notwen dig. Nur radikale Beseitigung aller abgestorbenen Bäume und erkrankten Pflanzentefle gäbe Hoffnung, die Ulme, die als deut scher Straßen- und Parkbaum beliebt ist, wenigstens zum Teil zu erhalten. Zur Förderung der Aufklärung senden die Staatliche Hauptstelle für forstlichen Pflanzenschutz Tharandt u. die Staat liche Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Pillnitz allen Interessenten lGarten- und Forstbesitzern) auf Ansordern Merk blätter über bas Ulmcnsterben. Außerdem wirb auf Anordnung des WirtsLastsministeriums am 26. September (9,30 Uhr bis 14 Uhr in Pillnitz bei genügender Teilnehmerzahl ein Kursus über das Ulmcnsterben und seine Bekämpfung stattfinden, der für die Teilnehmer kostenlos ist- Zugleich wird auf bas einsehende Eschensterben unb die verheerende Obstbaumsplintkäferepidemie hingewiescn werden. Anmeldungen zu dem Lehrgang müßten bis 19. September bei der Staatlichen Hauptstelle für gärtnerischen Pflanzenschutz in Pillnitz an der Elbe erfolgen. Daz Schwerbeschädlgtengesetz. Nach Durchführung der Ver handlungen nach der Stillegungsverordnung mit dem Gowerbe- aufsichlsamt halten sich, wie die Beobachtung ergeben hat, Ar beitgeber manchmal für berechtigt, auch Arbeitnehmer mit zu ent lassen, die unterm Schutz des Schwerbeschädigtengesetzes stehen. Diese Annahme trifft nicht zu. Es bedarf vielmehr auch in solchen Fällen, soweit Schwerbeschädigte in Frage kommen, zu deren Kündigung noch der Zustimmung der staatlichen Abteilung für Schwerbeschabigtenfürsorge hei der zuständigen Kreishauptmann schaft gemäß s 13flg. des Schwerbeschädigtengesetzes. Sollen die älteren Angestellten zugrunde gehen? Die Not der älteren stellenlosen Angestellten erfordert bringend gesetzliche Abhilfemaßnahmen. Ein längeres Zögern stürzt die ältere Gene ration einer wichtigen Schicht des deutschen Volkes rettungslos ins Verderben. Das hat der Deutschnationale Handlungsgehilfen- Verband, der sich seit sieben Jahren um einen wirksamen gesetz lichen Schutz sür die älteren Angestellten bemüht, jetzt nochmals dem Reichsarbeitsminister dringlich vorgestellt. Der DHV. ver langt ein Gesetz, das die Arbeitgeber zur Beschäftigung einer an gemessenen Zahl älterer Angestellter verpflichtet und einen Ein stellungszwang vorsieht, In Verbindung damit fordert er aus reichenden Schutz des Arbeitsmarktes vor Doppelverdienern und längere Kündigungsfristen für solche Angestellte, die einem Be triebe 15 und mehr Sahre angehören. Herzogswalde. Oefsentliche Gemeindeverordneten - Sitzung. Am Sonnabend abend 8 Ahr tagte nach längerer Pause das Ge- meindcverordnetcnkollegium in Täubrichs Gasthof. Da der drit te Punkt ber Tagesordnung — Wahl eines Bürgermeisters — lautete und darum diese Sitzung eine besondere Bedeutung be kam, hatten sich gegen 40 Zuhörer eingefunden. Nach Begrü ßung durch den Gemeindeverordnetenvorsteher und nach Ver lesen der letzten Niederschrift gab dieser bekannt, daß die Amts- hauptmannschaft Meißen die Erhöhung der Biersteuer um 100^ angeordnet habe. Die Gemeindeverordneten hatten diese Erhö hung seinerzeit abgelehnt. Punkt 1 betraf Antrag des Gemcindc- rates — die Bürgersteuer um 150^ zu erhöhen. Der Antrag verfiel einstimmig der Ablehnung, da eine Steigerung ber ohne hin hohen Steuerlasten nicht tragbar sei. Der zweite Punkt betraf die Vorbesprechung zur Lürgermeisterwahl. Die Wahl macht sich nötig, da ber jetzige Bürgermeister Hartmann sein Amt am 15. Februar 1932 niederlegt. Die Vertreter der Arbeiter und Ver braucher erhoben Widerspruch gegen die festgesetzte Wahl des Bürgermeisters und hielten bie Ausschreibung der Stelle für gereckter. Dem schlossen sich die Mittelständler an und bewirten, baß man die Rechte der Gemeindebürger, die auch die Absicht hätten, sich zu melden, nicht beschneiden dürfe, sondern ihnen die Gelegenheit geben müßte, dieses tun zu können und beantragten, den Punkt 3 — Wahl eines Bürgermeisters — von der Tages ordnung abzusetzen und die Stelle auszuschreiben. Gemeindever ordneter Lommatzsch beantragte daraufhin, bie Sitzung auf kurze Zeit M unterbrechen, damit seine Fraktion noch einmal unter sich dazu Stellring nehmen könne. Nachdem dies geschehen, ergab die Abstimmung 8 Stimmen für und 5 gegen den Antrag der Mittelständler. Man beschloß dann, die Stelle innerhalb der Gemeinde auszuschreiben mit der Bedingung, daß 3000 NM. Kaution zu stellen sind und die Bewerber für den Büroraum zu sorgen haben, da bie Gemeinde sebst über keinen verfügt. Dir Ausschreibungsfrist wird auf 8 Tage festgesetzt. Die Bewerbung muß den Lebenslauf des Bewerbers enthalten. Das Amt ist nichlberufsmäßig und wird nach den ministeriellen Richtlinien be zahlt. Der Gehast beträgt rund 1950 RM. Zu Punkt 4 — An träge verschiedener Gemeindemitglieder — bat Herr Alfred Schnür um Herabsetzung des Pachtpreises für die von ihm ge pachteten Zedstücke, anderenfalls müßte er die Parzellen abgeben. Da eine Herabsetzung des Pachtes nach dem Pachtverträge nicht möglich ist, sollen die Parzellen neu verpachtet werden. Der An trag Kriegel, das Treppenlicht in dem alten Gcmeindehause von seinem Zähler abzutrennen, wird genehmigt. Das Licht soll an den Zähler des Hausmannes M. Liebert für eine Entschädigung von 3.50 Mark vierteljährlich angeschlossen werden. Das Wvh- nungsgesuch des Friseurmeisters Voigt wird abgelehnt. Um den Posten des Schul- und Impfarztes hatten sich die beiden Aerzte Dr. Roch-Grumbach und Dr. Nitsche-Wilsdruff beworben. Man entschied sich mit Mehrheit für Dr. Roch-Grumbach. Der Be zirksverband Meißen gibt bekannt, daß ab 1932 bie Kranken fürsorge für die Gemeinden durch die Bezirksschwester wegfällt, und die Gemeinden diese Ausgaben selbst zu übernehmen hätten. Die Gemeindevervrbneten beschließen, sich in dieser Angelegen heit an die Freiw. Arbeiter-Samariter-Kolonne des Ortes zu wenden, damit diese vor allen bei Anglücksfällen die erste Hilfe leisten. Weiterhin wird noch nachträglich beschossen, die Grund- erwerbssteuer auf 2^ für den Gemeinbeanteil zu erhöhen. — Anschließend geheime Sitzung. Grumbach. Auszeichnung. Am heutigen Tage feierten der Zimmerpolier Paul Börner aus Grumbach und der Mau rer Richard Schmidt aus Herzogswalde ihr 25jährlges Ar beitsjubiläum bei der Firma Oswald Kühne, Baugeschäft, Grumbach. Aus diesem Anlaß überreichte Bürgermeister Am la u f t im Auftrage der Gewerbekammer Dresden beiden Iubi- laren unter ehrenden Worten das tragbare Ehrenzeichen in Bronze nebst Arkunden, Mit besten Wünschen schloß sich der Fir- meninhader an. Kesselsdorf. Schulausschuß- und Gemeindeverordnetensitzung am Donnerstag, dem 10. September, im Oberen Gasthof. 7 Ahr Schulausschußsitzung. Tagesordnung: 1. Mitteilungen- 2. Wah! des Schularztes. 3. Festsetzung der Herbstferien. 4. Verschiedenes. 8 Ahr Gemeindeverorbnetensitzung. Tagesordnung: 1. Mitteilun gen. 2. Aufstellung von Verkehrstafeln an den Gemeindewegen. 3. Abputz des Gemeindehauses Nr. 35b. 4. Neuanschaffung von 100 Meter Spritzenschlauch. 5. Erneuerung der Dielen der Leh rerwohnung Jahn. 6. Verschiedenes. Kesselsdorf. Homöopathischer Verein. Der hiesige Homöopathische Verein feierte am Sonntag sein lOjähriges Stif tungsfest. Im Jahre 1921 von 24 Mitgliedern gegründet, zählt der Verein heute mit seinen Mitgliedern aus ben Nachbargemein den Zöllmen, Pennrich und Kaufbach zirka 240 Mitglieder. Die ser zehnfache Mitgliederzuwachs seit der Gründung des Vereins . zeigt sehr deutlich, wie die Homöopathie immer mehr in alle Volkskreise einbringt und der Menschheit unschätzbare Dienste leistet. Das Stiftungsfest fand im Gasthof zur Krone statt und erfreute sich eines überaus zahlreichen Besuches. Der Saal war von der Firma F. Robert Beyer, Rosen- und Baumschule Kes selsdorf mit den schönsten Rosen und Dahlien in prächtigster Weise geschmückt worden. Die Veranstaltung begann um 7 Ahr Nach einem einleitenden Musikstück, gespielt vom Espero-Trio Wurgwitz, sprach Fräulein Meißner in sehr ausdrucksvoller Weise einen vom Vorsitzenden bes Vereins verfaßten Prolog, be titelt „Zehn Jähre Homoöpathie". Anschließend folgte die Be grüßungsansprache des langjährigen Vereinsvorsitzenden Gö- litzer, welcher den anwesenden Mitgliedern und Gästen für den überaus zahlreichen Besuch und für ihre aufopfernde Mit arbeit bankte. Besonders begrüßte er den Vorsitzenden des Freien Verbandes für Homöopathie und Gesundheitspflege, Sitz Dres den, A. Müller-Dresden, sowie die erschienenen Mitglieder der Brudervereine und gelobte auch fernerhin mit seinen Ver- einsmitgliedern alle Kräfte 'dafür einzusetzen, die Lehre Hahne manns immer weiter zu verbreiten, damit alle Zweifler an der Lehre belehrt würden. Wenn feder in seiner Weise dazu bei trage, dann werde auch allen Kranken und Siechen geholfen sein, nicht zuletzt zum Wohle der gesamten Menschheit. Anschließend überbrachte der Verbandsvorsitzende Müller-Dresden die Grüße und Glückwünsche des Verbandes. Es sprachen ferner der 2. Verbandsvorsitzende Pavlick - Dresden als Vertreter des Ver eins „Hahnemannia"-Dresden, sowie der Vorsitzende bes Wils druffer Brudervereins Richter. Neben dem Espero - Trio Wurgwitz, welches den musikalischen Teil des Abends bestritt, hatten sich in liebenswürdiger Weise Fräulein Schmiedecke- Kesselsdorf und Herr W a l a ch - Dresden in den Dienst der Sache gestellt. Während Fräulein Schmiedecke durch einige Solo gesänge eine Probe ihrer Sangeskunst bot und damit kräftigen Beifall erntete, brachte Herr Walach durch seine Komik die Lach- musEeln der Besucher in kräftige Schwingungen und erhielt da mit nicht minder lebhaften Beifall. Lin gemütliches Tänzchen hielt die Besucher noch einige Zeit beisammen und ein jeder schied mit dem Bewußtsein, daß der Homöopathische Verein sein möglichstes getan hatte, die Besucher durch gute und gediegene Darbietugen zu unterhalten. Vereinskalender. Verein für Handel und Gewerbe e. V. 7. September Ver sammlung. Kirchenchor. 7. September llebung. Priv. Schützengesellschaft. 8. Sept. Hauptversammlung. Reitverein. 8. September Versammlung. Frauenverein Grumbach. 9. September Rest. Günther. Frauenverein. 9. September Versammlung. Iungdeutscher Orden. 9. September Bruder- u. Schwestern- abend. Homöopathischer Verein. 10. September Lichtbildervortrag." Verein für Natur- und Heimatkunde. 13- September Pilz wanderung. Wetterbericht. Allmählicher Aebergang zu etwas frischem Witterungs- charakter, wolkig bis zeitweilig heiter, nachts und morgens ört lich Nebel. Nach sehr kühler Nacht mit stellenweise Bodenfrost tagsüber etwas höhere Temperaturen als heute. Anfangs noch meist westliche bis nördliche, später schwache Luftbewegung ver änderlicher Richtung. Gin Sott-ein Voll-ein Vaterland! Zehn-Jahr-Feier des Landesverbandes der christlichen Elternvereine Sachsens. Im großen Saale des städtischen Ausstellungspalastes zu Dresden nahm die Zehn-Jahr-Feier des Landes verbandes der christlichen Elternvereine Sachsens in Ge stalt eines Gastavends für die aus allen Gegenden Sach sens zahlreich erschienenen Teilnehmer ihren Anfang. Den Ausführungen der drei Redner des Abends lagen vor allem die Wünsche zugrunde, daß die Tagung ein Anlaß zu weiterer Mitarbeit am Siege sein möge. Den Aus klang des Abends bildete ein Zapfenstreich und der ge meinsame Gesang des Deutschlandliedes. Der zweite Festtag begann mu einem Festgottesdienst in der Kreuzkirche. Am Nachmittag fand dann die eigent liche Festversammlung im Vereinshause statt. Gesänge des Dresdner Kreuzchores schmückten die Feier wundervoll aus. Der Leiter des Landesverbandes, Pfarrer Geißler (Dresden) begrüßte die Festversammlung mit dem Hin weis, daß der Landeselterntag Lazu dienen solle, Kräfte zu holen und mitzunehmen in den harten Alltagskampf. Nur ein Volk mit einer gesunden Seele würde auch wirt schaftlich und politisch gesunden können. — Die Fest ansprache hielt Oberkonsistorialrat D. Scholz (Berlin) über „Die Verantwortung der evangelischen Kirche für die deutsche Schule". Der Kamps um eine evangelische deutsche Schule müsse gestellt werde» in den großen deutschen Volkskampf, in den Kampf um das deutsche Volkstum, das zerrissen sei durch den Vertrag von Versailles. Volks tum und Religion seien unzertrennbar miteinander ver bunden. Darum keine Schule ohne Religion, wenn sie Bil dungsstätte des deutschen Polkes sein solle. In einem Schlußwort faßte Oberlandesgerichtsrat Dr. Hering die Ergebnisse des Landeselterntages zusammen und stellte fest, daß die Bewegung innerlich geschlossen in eine aus gabenreiche Zukunft gehe. Klingenberg. ZurletztenRuhe. Hier starb der frühere Waldarbeiter Hermann Kunath. Anunterborchen arbeitete er seit seinem 18- Lebensjahre von 1873 bis zum 1. Oktober 1923 im Forste. In seltener Treue ging er stets seinem Berufe nach. — 8 7. Geburtstag. In körperlicher und geistiger Frische er lebte hier die Witwe Juliane Baumgart ihren 87. Geburtstag. Freiberg. Dammrutsch. Durch das anhaltende Regen wetter ist in Bienenmühle der Eisenbahndamm in einer Länge von 10 bis 12 Metern abgerutscht. Der Dammrutsch wurde je doch noch rechtzeitig bemerkt, so daß ein Zugunglück vermieden werden konnte. Die Strecke ist bereits wieder fahrbar. Klaffenbach. Eine furchtbare Tragödie. Als ein hiesiger Guts besitzer auf dem Felde Klee auflud, hatte sich sein zwölfjähriger Sohn, um ben Vater zu necken, auf dem Wagen unter dem frisch gemähten Klee verborgen. Der ahnungslose Vater schlug, als er seine Feldarbeit beendet hatte, wie das bei Landwirten üblich, die Sense in den auf dem Wagen liegenden Klee, traf aber da bei bas unter dem Klee verborgene Kind so unglücklich, baß der blanke Stahl diesem den Leib aufriß. Man brachte den Kna ben nach dem Chemnitzer Krankenhaus, wo er inzwischen seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Bautzen. Tödlicher Verkehrs Unfall. Nachts wurde der Invalid Jannasch mit schweren Kopf- und Bein oerletzungen tot aufgefunden. In der Nähe des Toten lag dessen Fahrrad, das stark beschädigt war. Es wird an genommen, daß der Mann von einem noch nicht ermit telten Auto überfahren worden ist. Pirna. Selbst gestellt. Der Stadtkassenbeamte Trautmann» der sich erhebliche Verfehlungen zuschulden kommen ließ, hat sich nunmehr selbst der Polizei gestellt. Neustadt. Unglaubliche Tierquälerei. In einem hiesigen Kaninchenstall haben Rohlinge arg gehaust. Einer Zuchthäsin wurden beide Ohren abgeschnitten, einem anderen Tiere der Hinterlauf zerbrochen. Die Täter sind unerkannt entkommen. Auf ihre Ergreifung wurde eine Belohnung ausgesetzt. Rugeswalde bei Neustadt. Auflösung des Ge meindeparlamentes abgelehnt. Die hiesigen kommunistischen Gemeindevertreter, die sich in der Minder heit befinden, hatten einen Volksentscheid beantragt, der aber die zur Auflösung des Gemeindeparlamentes erfor derliche Stimmenzahl nicht erreichte. Limbach. Vom Dach gestürzt. Beim Jagen einer Katze stürzte in der Albertstraße ein sieben Jahre alter Junge von einem 3,50 Meter hohen Schuppendach auf das Steinpflaster des Hofes. Das Kind mutzte mit schwe ren inneren Verletzungen dem Krankenhaus zugeführt werden. Oberfrohna. Erfolgreiche Haussuchung. Bei einem arbeitslosen Bauarbeiter wurde eine Haus suchung vorgenommen und dabei ein Revolver und vieles andere Material gefunden, das den Bauarbeiter politisch stark belastet. Die gefundenen Gegenstände geben die Ge währ, daß der Betreffende, der KPD. angehört. Hartmannsdorf bei Burgstädt. Haushaltplan angenommen. In der letzten Gemeindeverordncten- sitzung wurde der ordentliche Hanshaltplan, der in Ein nahme und Ausgabe 562 583 Mark aufweist, angenommen. Die Erhebung eines 300prozentigen Zuschlages zur Bür gersteuer wurde einstimmig abgelehnt. Zwickau. Um die Bockwaer Muldenbrücke. Nachdem die Bockwaer Muldenbrücke seit einiger Zeit für den Fährverkehr gesperrt worden ist, beschäftigten sich die Gemeindeverordneten in Bockwa erneut mit dem Brücken- bauprojeki. Sie beschlossen, zur Durchführung des Brücken baues ein Darlehen von 40 000 Mark bei der Sparkasse zu Planitz aufzunehmen. Die Gesamtbaukosten sind auf 120 000 Mark veranschlagt. Der Finanzierungsplan steht Beihilfen des Staates und des Bezirksverbandes in Höhe von je 35 000 Mark vor. Der Bockwaer Bürgermeister und der Zwickauer Amtshauptmann sind nach dem Finanz ministerium geladen, wo über die Finanzierungsfragen verhandelt werden soll. Plauen. Schadenfeuer. In dem Schuppen eine, Fleischerei brach ein Schadenfeuer aus, wobei ein Per sonenkraftwagen, zwei Lastkraftwagen und zwei Liefer wagen verbrannt sind. Die Ursache ist noch unbekannt. Klingenthal. Verstorben. Im Alter von 67 Jahren ist in Bad Elster, wo er Erholung von schwerem Leiden suchte, der weit über die. Grenzen der Stadt und des Bezirkes hinaus bekannte Emil Rauner verschieden. Der Dahingeschicdcne hat viele Jahre dem Gemcindeverord- netcn- und später dem Stadtverordnetcnkollegium seiner Heimatstadt angehört; auch war er Mitglied des Bezirks ausschusses und Bezirkstages der Amtshauptmannschaft Auerbach. Mit ihm ist ein großer Wohltäter aus dem Leben geschieden, der im Stillen viel Not gelindert hat. Frohburg. Zur großen Armee abberufen. Frohburgs letzter Veteran von 1866 und 70/71, Hermann Frühauf, der u. a. am 3. Juli 1866 mit dem 3. Bat. des Dresdner Jägerregiments die Entscheidungsschlacht bei Königgrätz mitgemacht hat, ist verstorben. Wurzen. Vom Sozius gestürzt. Auf der von Trcbsen nach Phrna führenden Straße fiel ein junges Mädchen ans Burkartshain, das auf dem Sozius eines Motorrades saß, durch einen Plötzlichen Stoß, der durch das Überfahren eines Schlagloches verursacht worden war, vom Sitz und blieb mit einem Schüdelbruch blutüberströmt liegen. Leipzig. Tödlich verunglückt. Vor dem Rat haus in Thekla fuhr ein Lehrling neben einer Zugmaschine mit Anhänger her. Er kam zu Fall und fiel unter die Zug maschine, die, ohne ihn zu schädigen, über ihn hinwrg- fuhr. Erst von dem Anhängewagen wurde er erfaßt. Das rechte Vorderrad ging ihm über den Kopf, so daß er auf der Stelle tot war. Schleiz. Zum Z u g z u s a m m e n st o ß. Von der Schleizer Kleinbahn-A.-G. wird mitgeteilt, daß die Schuld an dem Zusammenstoß, der sich in der Nähe der Halte stelle Oschitz zugetragen hat, auf Fahrlässigkeit des Zug führers des von Saalburg kommenden Personenzuges zurückzuführen sei. Der schuldige Beamte, der bei dem Un fall schwer verletzt worden ist, habe trotz des ihm auf der Zugmeldestatton Gräfenwarth mündlich und schrift lich übergebenen Auftrages den Bahnhof Oschitz durch fahren, ohne den von Schleiz kommenden Güterzug, den er in Oschitz kreuzen sollte, abzuwarten. Auch gegen den Zugführer sei seitens der Staatsanwaltschaft ein Ver fahren eingeleitet worden.
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