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Minderheitenschutz des Völkerdundes. Grundlegende Änderung des bisherigen Verfahrens erforderlich. In Genfer unlerrichteren Krerjen wird allgemein erwartet, daß in dem die Polenfraae behandelnden Scchserausschutz des Völkerbundes von deutscher Sette der Minderheitenschutz des Völkerbundes zur Sprache gebracht werden wird. Man will hierbei daraus Hinweisen, daß die Erfahrungen der letzten Jahre hinlänglich die völlige Wirkungslosigkeit des gegen wärtigen Minderheitenschutzes des Völkerbunocs gezeigt haben und daß im Interesse des Ansehens und der Stellung des Völkerbundes eine grundlegende Neuregelung des bisherigen Minderheiienverfahrens notwendig geworden lß. In dem Dreierausschuß des Rates vorläusiq alles völlig geheim. Allein im letzten Jahre sind 130 Minderheilenbeschwerden das Opfer dieser Ausschüsse geworden. Man verlangt aus deutscher Seite, daß den bcschwerdesührcnden Minderheiten die Möglichkeit ge geben wird, vor den Dreierausschüsscn ihre Beschwerde zu begründen und daß die Minderheiten fortlaufend über die Stellungnahme der Regierungen zu ihren Beschwerden unter richtet werden. In unterrichteten Kreisen verlautet ferner, daß in der Leitung der Minderheitcnabteilung in der nächsten Zeit Änderungen in Aussicht stehen. ReMcglenW Mi MWe-lm z»r Merdnmug von MM Erwerbslosen. Berlin, 8. September. Das Reichskabinett hielt am Mittwoch abend eine mehrstündige Sitzung ab. Es wurden die für das Stillhalteabkommen notwendigen Durchführungsbestim mungen beraten, aber noch keine Beschlüsse gefaßt, da die Ver handlungen über das Stillhalteabkommen noch nicht abgeschlossen sind. Der größte Teil der Kabinettsberatung war nach einer Mel dung Berliner Blätter der ersten Besprechung eines Planes ge widmet, der im Rahmen des Winterprogramms der Reichsre gierung eine Unterbringung von 10V 000 Arbeitslosen ermögliche» soll. Nach einer ergänzenden Korrespondenzmeldung sollen in der Nähe von Städten Kleinsiedlungen entstehen, die vor allem für Krisenunterstützte und Wohlfahrtserwerbslose gedacht sind. Man rechnet auf diese Weise bis zum nächsten Frühjahr rund 100 000 Arbeitslose unterbringen und 70 Millionen Reichsmark Unterstützungsgelder einsparen zu können. Die Kleinsiedlerstellen von je 2 bis 4 Morgen Grenze sollen (unter Bevorzugung et wa kommunalen oder fiskalischen Geländes) mit einem 2 bis 3 Zimmer-Holzhaus nebst Stallung ausgestattet werden. Man rechnet mit einem Gejamtkostenauswand von 250 Mill. RM., die aus Hauszinssteuermitteln bereitzustellen wären. Für Berlin glaubt man in der Nähe über rund 50 000 Morgen Siedlungs land zu verfügen, auf dem 20 000 bis 25 000 Siedler angesetzt werden könnten. Bis zur ersten Ernte würde der Siedler die bis herigen Unterstützungsbeiträge erhalten unter der Bedingung ihrer Mitarbeit am Bau. Da die zu errichtenden Häuser aus Holz (unter Verwendung von Material der staatlichen Zorstverwal- tung) erstellt werden sollen, würden auch die sonst erforderlichen Arbeitskräfte zum allergrößten Teile aus den Kreisen der Er werbslosen herangezogen werden können. Für die Durchsührung des Planes soll ein dem Reichskanzler unmittelbar unterstellter Reichskommissar für Kleinsiedlung geschaffen werden, der mit einem von den zuständigen Reichsministerien gestellten Beirat alle Siedlungsfragen zu bearbeiten hätte. Zunächst sollen jetzt die Besprechungen in den Ressorts sortgeführt, aber schon in aller nächster Zeit vom Reich-Kabinett wieder ausgenommen werden. Sie Sozialdemokraten deimReichSkanzler. Eine Mitteilung der Partei. über die Besprechungen der sozialdemokratischen Parteiführer mit der Reichsregierung gibt die sozialde mokratische Partei folgenden Bericht aus: „Die Anfang voriger Woche vertagten politischen Be sprechungen zwischen der Neichsregierung und der sozial demokratischen Reichstagsfraktion wurden jetzt unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Dr. Brüning und in Anwesen heit des Neichsfinanzministers Dietrich und des Reichs- arbcitsministers Dr. Stegerwald fortgesetzt. Für die so zialdemokratische Fraktion waren an diesen Verhandlun gen beteiligt die Abgeordneten Wels, Dr. Hilferding, Dr. Hertz, Aufhäuser und Rotzmann. Die Verhandlungen gal ten im wesentlichen der Abänderung der Juni-Rotverord- nung, den Änderungen hinsichtlich der Arbeitslosenhilfe, der Kriegsbeschädigtenfürsorge und der Wiederherstellung des Tarifrechtes für die in öffentlichen Unternehmungen beschäftigten Arbeitnehmer." Kürzere Schichten! Entschließung der Reichslonsercnz des Alten Bergarbeiter Verbandes. Am zweiten Tage der Reichskonferenz des Verbandes der Bergbauindustriearbeiter Deutschlands in Bochum wurde über Lohn- und tarifpolitische Fragen und über die Knapp- schastsfrage verhandelt. Schließlich wurde folgende Ent schließung angenommen: Die bevorstehenden Tariferncucrun- gcn im Bergbau geben der Reichskanserenz des Verbandes der Bergbauindustriearbetter Deutschlands Veranlassung, noch einmal mit aller Dringlichkeit vor den verhängnisvollen Folgen zu warnen, die von einer weiteren Verschlechterung der Lcbcns- bedingungen der Bergarbeiter zu befürchten sind. Dem bei längerer Dauer nicht wieder gut zumacheudcn Raubbau an Lebenskräften der Bergarbeiterschaft mutz Ein halt geboten werden. Dazu ist eine Verkürzung der Schichtzcit unumgänglich. Die Verbandssühruna wird beauftragt, auf diese Forderung den größten Nachdruck zu legen. „Revolution der internationalendankierS" Der britische Gewerkschaftskongreß. Der Kongreß der britischen Gewerkschaften wurde in Bristol mit zwei großen Reden des Präsidenten des Kon gresses Arthur Hayday und des Generalsekretärs Walther Eitrine eröffnet. Hayday gab in seiner Rede eine einge hende Erklärung für die ablehnende Haltung der soziali stischen Opposition gegenüber den beabsichtigten Steuer- und Sparvorschlägen der Regierung und matz die Schuld an der augenblicklichen englischen Finanzkrise ausschließ lich dem Einfluß internationaler Bankiers aus die eng lische Finanz und Innenpolitik bei. Die Revolution der internationalen Bankiers hätte die Arbeiterrcgierung zerschlagen und der Nationalrcgie- rung in den Sattel geholfen, um den Lebensstandard des britischen Bölkes zu verringern. Generalsekretär Eitrine gab eine lebhafte Schilderung über die Art und Weise, wie den Gewerkschaften von der damals noch im Amt befindlichen Arbeiterregiernng die Pistole auf die Brust gesetzt worden sei. Niemals habe er eine Gruppe verantwortlicher Männer gesehen, die man derartig behandelt hätte wie damals. Als Gegenvorschlag der Opposition lenkte er die Aufmerksamkeit der Regierung auf die früheren Empfehlungen der sozialistischen Gregory Holman-Kommission. „GrafZeppeIin"wieder in Friedrichshafen Glückliche Beendigung der Südamertka- fahrt. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am Montag gegen 15,30 Uhr von seiner Südamerikafahrt wieder zurück- gekehrt. Nachdem um 14,20 Uhr Basel und um 14,50 Uhr Waldshut überflogen wurde, erschien das Luftschiff um 15,28 Uhr über dem Werftgelände in Friedrichshafen und zog noch eine Schleife über der Stadt. Seit längerer Zeit harrte schon eine große Menschen menge auf die Ankunft des Luftschiffes. Die Angehörigen der Besatzungsleme warteten mit Blumengebinden. Um 15,45 Uhr landete sodann das Luftschiff glatt auf dem Werftgelände. Vom Bug des Luftschiffes hing ein großer Palmenzweig herab. Die Tausende von Zuschauern jubel ten dem Luftschiff zu. Die Passagiere winkten aus den Kabinenfenstern. Begeisterter Empfang in Friedrichshafen. Während der Landung des „Graf Zeppelin" brach die nach Tausenden zählende Zuschauermenge in begeisterte Hochrufe aus. Zwischen riesigen Palmenzweigen am Buge des Schiffes baumelte ein Krokodil. Die begeisterte Menge folgte dem Luftriesen dis in die Halle, so daß die Passa giere nur mit Mühe das Luftschiff verlassen konnten. Mit südamerikanischen Andenken, wie Palmenzweigen, Kak teen, Schlangenhäulen, Ananas usw. reich bepackt, stiegen die Besatzungsmannschaften aus. MeSSdWkridMrt ei» MMsMes Erl^ Friedrichshafen, 7. September. Geheimrat Prof. Dr. Haußmann äußerte in einer Unterredung seine Eindrücke auf der Zeppelinfahrt. Der Wechsel von Leuten, Land und klimati schen Verhältnissen innerhalb von drei Tagen hat den Passagie ren dieser herrlichen Fahrt, so betonte er, besonders starken Ein druck gemacht. Die Stimmung an Bord war vorzüglich und die Passagiere halten immer einen anregenden Gedankenaustausch. Besonders interessant war das Farbenspiel des Meerwassers, das in raschem Wechsel von ganz dunkler Farbe zu kobalt- und azur blau und an den Küsten sogar bis smaragdgrün sich änderte. Die Wolkenbildung, die man als leichte lichte Wölkchen oder auch als Ballenwolken unter sich ziehen sah, war ein herrlicher An blick. Von ganz besonderem Reiz waren die sternklaren Nächte bei teilweise prächtigem Mondschein. Das Wetter war sehr gut, nur auf der Rückfahrt in der Kalmenzone kam das Luftschiff in starken Regen, dem es jedoch immer sehr gut ausweichen konnte. Die wissenschaftliche Beobachtung meteorologischer Art, ausge führt von Dr. Prof. Weickmann, sowie die Versuche mit dem neuen Kompaß von Prosessor Dr. Haußmann gelangen zur vollen Zufriedenheit. Bei den Versuchen von Prosessor Weickmann ging das Luftschiff jeweils hoch, damit die Instrumente an einer Has pel heruntergelassen werden konnten. Mehrfach wurden auch Echolotungen ausgeführt. Nach Pressemeldungen sollte Dr. Ecke ner einen in Not geratenen Deutschen aus Brasilien kostenlos mit dem Luftschiff nach Friedrichshafen befördern. Kapitän Leh mann erklärte dem Vertreter der Telegraphen-Union hierzu, daß dieser Mann sich bei der Schiffsleitung in Pernambuko nicht ge meldet hat. Vor dem Abschluß der Stillhalteverhandlungen? Die zwischen Deutschland und den einzelnen Ländern stattfindenden Besprechungen über die Regelung des Still halteabkommens find soweit gediehen, daß bereits in den nächsten Tagen eine amtliche Mitteilung über deren Ergeb nis zu erwarten sein dürfte. MaMonaw an die Nation. Ministerpräsident MacDonald erließ folgenden Auf ruf an die Nation: „Die Regierung wird morgen dem Parlament ge genüberstehen und wird ein Vertrauensvotum verlangen und zweifellos auch erhalten. Ich wende mich an die Nation, uns auch ihrerseits ihr Vertrauen zu schenken und sich alle Gedanken aus dem Kopf zu schlagen, daß wir der Krise mit irgendwelchen weniger durchgreifenden Maßnahmen hätten zu Leibe gehen können, als wir morgen auf dem Parlament zur Billigung vor legen werden. Wir mußten entschlossen und schnell handeln, und die wichtige Tatsache, die wir bisher erreicht haben, ist, daß das Unterhaus morgen nicht einer Lage des fi nanziellen Zusammenbruches, sondern fertigen Vor schlägen, wie diese furchtbare Möglichkeit abzuwenden ist, gegenübersteht, um so das Land wieder ins Gleichgewicht zu bringen." Kommunisten in Bulgarien. Bisher fünf Tote und 20 Verletzte bei Zusammenstößen. Am Sonntag kam es in Bulgarien gelegentlich einer Kund gebung jugendlicher Kommunisten zu scharfen Zus am- men stützen mit der Polizei. Die Kundgebung, die von der Polizei verboten worden war, wurde von der Kommunisti schen Partei geleitet. In zwei Dörfern wurde das Polizeiaufgebot durch Mili tär verstärkt, vas, als die Lage bedrohlich wurde, von der Schußwaffe gegen die Menge Gebrauch machte. Bishersind auf Seiten der Kommunisten fünf Tote und 20 Verletzte zu verzeichnen, darunter auch Frauen und Kinder, welche die Kommunisten zu ihrem Schutze als Deckung gebrauchten. In Sofia wurden 160 Personen verhaftet. Der Präsident der 12. Vöttcrbundversammlung, Titulescu. der rumänische Botschafter in London. Vor der LandLagseinberufung. Die Notverordnungen auf der Tages ordnung. Die Landtagsfraktion der Sozialdemokratische:! Partei hat an das Präsidium des Sächsischen Landtags folgenden Brief gerichtet: „Die sozialdemokratische Land tagsfraktion beantragt unter Berufung auf Artikel 8 der Verfassung die Einberufung des Landtages zu einer Zwischentagung und auf die Tagesordnung der ersten Sitzung zu setzen: Beratung des Antrages des sozialdemo kratischen Fraktion vom 4. September 1931, Behebung der sächsischen Notstände betreffend." In diesem Antrag wird u. a. von der Staatsregierung gefordert, daß sie bei der Reichsregierung erneut und im verstärkten Maße vorstellig werde, um eine besondere Not hilfe für Sachsen durchzusetzen; die Beseitigung der Miet zinssteuern zugunsten des Hausbesitzes ganz entschieden abzulehnen; die Aushebung der Notverordnung zur Siche rung von Wirtschaft und Finanzen zu fordern: die säch fische Verfügung vom 22. August d. I. zur Drosselung des Baumarktes aufzuheben; die beschleunigte Durchführung der mittelsächsischen Wasserversorgung mit allem Nachdruck zu fördern; die Maßnahmen zur zwangsweisen Kürzung der Fürsorgesätze und den 20prozentigen Lohnabbau bei den Staats- und Forstarbeitern rückgängig zu machen; dem Landtage umgehend eine Vorlage über die Kürzung der hohen Gehälter der Staatsbeamten vorzulegen und darauf hinzuweisen, daß in den Gemeinden ebenfalls eine entsprechende Herabsetzung der hohen Gehaltsbezüge er folgt, ferner darauf hinzuwirken, daß die Gehälter der leitenden Angestellten in Staats- und gemischtwirtschaft lichen Betrieben herabgesetzt werden, die Gehälter der unteren und mittleren Beamten sowie die Bezüge der Tarifangestcllten nicht weiter zu kürzen, das sächsische Volksschulwesen auf der bisherigen Höhe zu erhalten. Aus Grund der Verfassung muß der Landtagsprüsident den Landtag einbcrufen, wenn mindestens ein Drittel der gesetzlichen Zahl der Abgeordneten es bei ihm beantragt. Da die sozialdemokratische Landtagsfraktion über diese erforderliche Stimmcnzahl verfügt, dürfte mit der Einbe rufung in Kürze zu rechnen sein. j Aus unserer keimst Wilsdruff, am 8. September 1931. Merkblatt für den 9. September. Sonnenaufgang S"' ! Mondaufgang 0°° Sonnenuntergang 18°° I Monduntergang 17" 1828: Graf Leo Tolstoi geb. * Unsitten beim Obstessen. Auf die gesnndhettttche Bedeutung des Obstgenusses für jung und alt braucht wohl nicht mein besonders hingewiesen zu werden. Es baden sich indessen vielfach beim Obstegen Unsitten eingebürgert, die den gesundheitlichen Wert des Obst genusses leicht in Frage stellen und statt Nuyen körperlichen Schaden stiften können. Biele Menschen, besonders Kinder, beißen in jede Birne oder Pflaume, m jeden Apfel oder Pfirsich einfach bincin, unbekümmert um die Herkunft dieses Obstes. Lang ist oft der Weg vom Baum bis in den Mund des Verzehrers. Durch unzählig viele, sicherlich nicht immer saubere Hände geht solches Obst Straßenstaub und Schmutz, Fliegen und Bakterien aller Ari, zumal, wenn man Obst aus der Straße vom Wagen kaust, haben sich aus den Früchten niedergelassen. Arglos schluckt alles dies derjenige herunter, der eben einfach in das Obst hlneinbeißt. Wer darf sich dann wundern, wenn er von Leibschmerzen oder Durchsall. wo nicht gar von ernsterer Krankheit, wie Typhus, Ruhr oder dal. einmal heimgesucht wird. Darum wasche oder, wenn möglich, schäle man Obst stets vor dem Ge nuß. Die Schale dars man indessen nicht achtlos wegwersen. Durch diese weitverbreitete Unsitte ist schon mancher zu Fall gekommen und Hai sich dabei Arm oder Bein gebrochenl Bei Kernobst, z. B. bet Kirschen oder Pflaumen, haben vor allem Kinder oft die Angewohnheit, die Kerne mit zu verschlucken. Wenn es sich dabei nur um einmaliges Verschlucken handelt, so pflegt dies meist ohne Schaden abzugehen. Werden Kerne m größerer Anzahl verschluckt, so kommt es zwar kaum >e zu der vielfach gefürchteten Blinddarmentzündung, wohl aber können ernstere Verletzungen der Magendarmschleimham die Folge fein. Das Ausknacken oder Aufbeißen von Kernen ist eben falls vielfach beliebt, stellt aber durch den Gehalt der Kerne an Blausäure gleichfalls eine Gefundhettsgefahr dar Auch der Genuß unreifen Obstes ist eine Unsitte, die man nicht selten mit einem Darmkatarrh büßen mutz. Schwer rächen kann sich schließlich der Genuß von größeren Mengen Wasser, Selterwasser, Milch oder Bier bei gleichzeitigem Obswerzehr. Vor allem besteht diese Gefahr bei leicht quellbaren Früchten wie Kirschen, Stachelbeeren und besonders Weintrauben. Wenn zum Obst durchaus Flüssigkeit genossen werden muß, so möge man wenigstens nach dem Obstgenuß einige Zeit verstreichen lassen und auch dann nur geringe Mengen Flüssigkeit zu sich nehmen. Der Blumen Abschied. Schlimmer als sonst sieht es nach dem trostlosen August in der freien Natur aus. Am Wegrand trauern die dankbaren und heilsamen Schafgarben in einem schmutzigen Grauweis; blaublumige Wegwarten stehen in sparrigem Kontrast dazu. Auf Neckern Migt eine späte Ziestart weißlich-gelbe Lippen- blumen, in den Sumpfwiesen blüht die schöne weiße Leberblume und die blaue Skabiose. Am herrlichsten sehen die großen satt blauen, grün punktierten, glockig-keulenförmigen Blumen des Wiesen-Enzians aus, der wie olle Enzianarten unter die Pflan zenschützlinge gehört und deshalb freundlichst um Schonung bittet. Ein paar Tausendgüldenkräuter gefallen sich noch in rötlicher Blüte, und dann kommt zum Abschied die giftige Herbstzeitlose, blattlos, aber in wundersam fleischfarbenem zartrosa schimmern dem Gewände, die die Wiesen in großen Scharen bedeL. In den Gärten bringen die Astern und Dahlien noch reichen Blu menschmuck. Sie geben auch Gelegenheit, prächtige Sträuße für den Zimmerschmuck zu liefern. Deshalb lasse man die spärlichen Reste der wildwachsenden Blüher ungeschoren. Sie lohnen Has Linsammeln nicht und sind nur da schön, wo sie Stehen. Gewerbe- und Feuerfchutzsteuer sind am 15. Sept, fällig. Wir verweisen aus die amtliche Bekanntmachung in dieser Nr. Der Iungdeutjche Orden, Bruderschaft Wilsdruff, veranstal tet Mittwoch abend 8,15 Uhr im „Adler" einen Brüder- und Schwesternabend. Das Erscheinen aller ist Pflicht! (Dgl. Ins.) Der Homöopathische Verein ladet für Donnerstag abend 8 Uhr nach dem „Adler" zu einem Lichtbilder-Vortrag ein, den die bekannte Firma Dr. Wilmar Schwabe-Leipzig durch einen ihrer Vertreter halten läßt. Auch Nichtmitglieder sind herzlich willkommen. Tötet die Fliegen. Das Ende der Fliegenzeit ist jetzt heran gekommen. In den Wohnungen halten sich noch eine Anzahl sol cher Tiere auf und es wäre verkehrt, sie aus falschem Mitleid