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Wilsdruffer Tageblatt : 24.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193109243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310924
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-24
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.09.1931
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AüL Bekämpfung der Seuche hat in der Hauptsache in der Vorbeuge, das heißt in der Verhütung der Ansteckung zu bestehen, da die Behandlung bereits erkrankter Hühner wenig erfolgversprechend, wenn nicht vollkommen aus sichtslos ist. Versucht werden kann ein Zusatz zum Trinkwasser von ein bis zwei Tropfen Fowlerscher Lösung pro Tier und Tag oder die Verabreichung einer einprozentigen Lösung von storrum enlkurioum als Trinkwasser. Führt dieser Versuch zu keinem Erfolg, so sind die krank erscheinenden Tiere abzuschlachten. Die ge schlachteten Hühner sind beim Bestehen von vorgeschrittener Abmagerung oder bei umfang reicher Bildung von Geschwülsten in der Haut und Muskulatur unschädlich zu beseitigen. In allen leichteren Erkrankungsfällen können die Hühner nach Entfernung der krankhaft ver änderten Organe unbedenklich Verwendung als menschliches Nahrungsmittel finden. Die gesunden Hühner sind in einen vollkommen isoliert liegenden, reinen Stall zu verbringen und erhalten vorbeugend Chinosol oder Bramblau im Trinkwasser, da beide Mittel geeignet sind, den Krankheitsstoff im Trinkwasser abzutöten. Der infizierte Stall, die Gerätschaften, sowie der bisherige Auslauf sind gründlich zu reinigen und zu desinfizieren mit Roh- bzw. Streu- chloramin-Heyden. Der Kot ist täglich zu sammeln und unschädlich zu beseitigen. Soorkrankheit. Die Soorkrankheit oder auch Schwämmchenkrankheit ist eine durch einen Schimmelpilz verursachte Entzündung der Schleimhaut des Mundes, des Rachens, des Kropfes, der Speiseröhre und des Drüsenmagens. Außer bei Vögeln, besonders bei Tauben, trifft man die Erkrankungen auch bei Säugetieren und auch beim Menschen an. Die Krankheit wird häufig mit Diphtherie verwechselt, da die er krankten Stellen der Schleimhaut mit grau weißen, gelben, gelbbraunen Pseudomembranen bedeckt sind, die stecknadelkopf- bis bohnengroß und von schmieriger Beschaffenheit sind. Die Möglichkeit der Ansteckung ist überall gegeben, da die betreffenden Schimmelpilze in der Natur sehr weit verbreitet sind. Begünstigend wirken katarrhalische Entzündungen der Schleimhäute, Unterernährung, geschwächte Konstitution, unsach gemäße Fütterung und Haltung. Außer den oben beschriebenen Krankheitserscheinungen zeigen die Tiere verminderte Freßlust und allmähliche Abmagerung, sie sind matt und traurig, speicheln stark, gleichzeitig ist bei ihnen ein eigentümlicher saurer Geruch aus dem Schnabel festzustellen. Zur Behandlung des Leidens sind die Beläge zu entfernen, und die erkrankte Schleimhaut ist mit Chinosollösung zu pinseln. Auch dem Trink wasser kann Chinosol zugefügt werden. Die erkrankten Tiere sind abzusondern. Die Ställe und Stallgerätschaften sind gründlich zu reinigen und mit Rohchloramin-Heyden zu desinfizieren. Nur gutes, einwandfreies Futter und Trink wasser darf gereicht werden. Die Lieblingöblume des Japaners: Nie Chrysantheme » » Die Chrysanthemen sind ursprünglich mehr chinesische Kulturpflanzen gewesen, doch haben erst später die geschickten Züchtungen der Japaner den großen Warben- und Formenreichtum in dieser Pflanzengattung geschaffen. Bon Japan her sind die ersten Pflänzchen nach Europa gekommen. Heute ist das Chry santhemum auch für unsere Gärtnereien eine wichtige Kulturpflanze geworden, und es verlangt so auch einen Platz unter den Garten- und Zimmerpflanzen. Wir nennen es bet uns Winteraster, weil seine Blütezeit später liegt als bei den Gartenastern. Trotzdem sind die Chry santhemen keine ausgesprochenen Topf pflanzen. Freilich müssen wir die Steck linge, die im Februar, spätestens März zu schneiden sind, zunächst in einen Topf stecken. Wenn aber das Wetter draußen keinen Frost mehr erwarten läßt, dann können wir sie in den Garten stellen, und nachdem sie sich an die Luft gewöhnt haben, auch aus pflanzen. Nur die Pflanzen, die weniger, aber große Blüten bringen sollen, werden besser in recht kräf tiger Erde im Topfe belassen. Wir haben nämlich zwischen meh reren Gruppen von Winterastern zu unterscheiden; einmal zwischen solchen, die buschig wachsen sollen, und die im August-September auf Beeten ihre Blüten bringen oder vor dem Frost eingetopft im Zimmer den Blütenbusch entwickeln, und zwischen den wenig- oder einblumig gezogenen. Bon den letzteren zeigen die Abbildungen eine schön entwickelte Blüte. Den Lieb haber wird es reizen, auch solche großblumigen Winterastern, die man sonst nur in den Gärt nereien sieht, selbst aufzuziehen. Da ist denn schon frühzeitig auf richtigen Wuchs der Pflanzen zu achten; denn von Natur aus haben alle Winterastern das Bestreben, sich zu verzweigen. Man darf aber schon einem Steckling nur ein bis drei Triebe belassen, und zwar die ersten, Chrysantheme (Winteraster) also die untersten Verzweigungen. Alle übrigen Seitenzweige müssen rechtzeitig entfernt werden, während beim Aufziehen der Büsche im Gegensatz dazu die Triebspitzen des öfteren einzustutzen sind. An den wenigen Trieben entwickelt sich im Laufe des späteren Sommers, der genaue Zeitpunkt hängt von der Sorte und dem Alter des Stecklings ab, eine Spitzenknospe. In Len meisten Fällen wird es richtig sein, diese erste Spitzenknnspe zu belassen, und alle übrigen Nebenknospen zu ent fernen. So liefert die Pflanze ihre ganze Kraft in diese eine Knospe, und wir erhalten die prächtigen großen Blüten. Es liegt also stets in der Hand des Züchters, großblumige oder viel blütige Winterastern zu ziehen. Die ersteren bedürfen auch in der Spätsommerzeit noch be sonderer Aufmerksamkeit in der Pflege. Es müssen die Triebe an Stäben festgebunden werden. An heißen Tagen sind die Pflanzen zu über- Lrausen, und solange die Knospen noch klein sind, sind bei durchgewurzelten Töpfen noch leichte Dunggüsse zu geben. Man dünge aber die groß blumigen nicht zu stark und nicht zu lange in die Zeit der Knospenentwicklung hinein, da sonst die Blüte zu empfindlich gegen Feuchtigkeit wird. Sobald Frostgefahr besteht, sind alle Pflanzen in ein ungeheiztes Zimmer zu stellen. Die aus gepflanzten werden kurz vorher mit großem Wurzelballen herausgenommen und in weite Töpfe oder andere Gefäße gepflanzt. Man stelle die Pflanzen nie ins warme Zimmer, da sie dort leicht die Blätter abwerfen und so unansehnlich werden. Auch ist im Zimmer für gute Lüftung zu sorgen. Nicht unerwähnt bleiben soll das Auf ziehen von kleinen hochstämmigen Büschen, wozu schon seit vielen Jahren die Sorte „Ada Owen" bevorzugt wird. Um einen Stamm zu erziehen, müssen wir den Steckling zunächst nur einstämmig Hoch ziehen und erst in einer Höhe von 30 bis 40 om die Triebspitze abschneiden. Die oben durchtreibenden Nebenzweige sind nun wiederholt zu entspitzen, damit eine kuglige Krone entsteht, die sich dann ganz mit Blüten bedeckt. Auch hier sind die Pflanzen möglichst in Töpfen aufzuziehen und nach dem jeweiligen Durchwurzeln etwas zu düngen, damit sich inner halb eines Jahres eine kräftige Krone bildet. Im Herbst, wenn die Knospen deutlich zu sehen sind, gibt man keinen Dungguß mehr. Wohl keine andere Pflanzenart läßt sich so vielseitig formen, wie die Winteraster, so daß der Liebhaber hier immer wieder neue Anregungen finden kann. Was sind verjauchte Schornsteine? Als ich meinen alten Freund L. besuchte — es war an einem schwülen Sommertage —, fiel mir der sonderbare an eine Räucherkammer erinnernde Geruch in seinem Arbeitszimmer auf. Der kam sicher nicht von der Zigarre, die bei ihm früher nicht auszugehen Pflegte. Ein Blick nach oben über dem gemütlichen Kachelofen ließ mich am Zusammenstoß von Decke und Wand die kastanien braunen Flecke erkennen, die Merkmal der Schorn- steinversottung sind. Mein Freund berichtete: „Ich bemerkte diese unangenehmen Verfärbungen zuerst vor zwei Jahren im Dachgeschoß, habe aber ge glaubt, in unseren Zimmern davon verschont zu bleiben. Nun hat sich diese scheußliche Flecken bildung ins Erdgeschoß heruntergezogen. Sie wissen, wir bewohnen unser Haus seit einem Vierteljahrhundert. Wie kommt das nun mit einemmal, wie kann ich den Schaden beseitigen und das Auftreten in Zukunft verhindern?" Nun, ich gab dem Frager die Antwort, und da du, lieber Leser, vielleicht dieselben Unannehmlichkeiten im Eigenhaus oder deiner Mietwohnung hast, will Von Regierungsbaurat Neumann ich auch dir die Ursachen, die Verhütung der Ver- sottung und die dagegen anzuwendenden Mittel nicht vorenthalten. Das Übel kann in neuen wie alten Häusern in gleicher Weise auftreten. An dem Schornstein putz zeigen sich unter der Dachhaut erst kleinere, dann größere braune Flecken. Es sind dies Teer- und Rußwasserabsonderungen, die vom Schornsteininnern her die Fugen und bet po rösen Ziegeln auch diese durchdringen. Diese Braunfärbung wandert nach unten und bringt in die Räume einen recht häßlichen, gesundheits schädlichen Geruch. - Woher rühren nun diese Erscheinungen? Die Ursachen sind erkannt als unvollkommene Ver brennung der Heizgase und Wasserabsonderungen, die sich durch ihre zu starke Abkühlung im Schorn stein niederschlagen. Eine ganze Reihe von Brenn stoffen enthalten, wenn sie zur Verfeuerung kommen, erhebliche Feuchtigkeitsmengen: Torf, nicht ausgetrocknetes Holz oder frische Rohbraun kohle, wie sie früher beispielsweise in Kahnlabungen von Böhmen die Elbe hinabtransportiert wurde, können der Anlaß zur Verjauchung sein. Bei Verfeuerung von Gas- und Hüttenkoks sowie des hochwertigen Anthrazits tritt die Braunfärbung mit ihren Nebenerscheinungen eigentlich niemals auf. Auch die Einführung der Abgase aus Gas öfen kann das Mauerwerk stark durchfeuchten. Liefert doch l vbm Gas bei der Verbrennung 1340 Liter Wasser in Form von Dampf. Natürlich kann die Einführung von Wasserdampf aus Koch-, Wasch-, und Futterküchen ebenso die schädlich sich auswirkende Ursache sein. Da, wo die Schornsteine besonders kalt liegen, ist die Verwandlung des Wasserdampfs in Wasser begreiflicherweise be sonders stark. Man macht deshalb die Schorn- fteinumwandung, also die sogenannte Schorn- fteinwange, an kaltliegenden Giebelmauern stärker, fügt hier auch wohl eine Luftschicht ein, die das Schornsteinrohr wärmer halten foll. Nach Möglich keit faßt man auch mehrere Rauchrohre zu einem Schornsteinbündel zusammen und läßt die Schorn steine zweckmäßig am First aus der Dachfläche heraustreten, damit möglichst große Längen des Kamins in dem wärmeren Dachgeschoß liegen: Einzeln stehende Schornsteine, die des Zuges wegen lang aus dem Dach heraussehen, durch feuchten besonders schnell und ziehen schlecht. Aber auch fchlechte Bauart und unzweckmäßige Bedienung der Feuerungen kann die Bildung der Versottung begünstigen. Was ist nun zu tun, wenn die oben geschilderten lästigen Erscheinungen in deinem Hause auftreten? Die durchfeuchteten Schornsteinröhren müssen zu nächst einmal künstlich getrocknet werden. Am besten eignet sich dazu die Einführung trockener Hitze aus mit Koks gefeuerten Eisenöfen. Sodann lasfe man den Rapputz im Boden und den Wandputz in den Zimmern abschlagen und die Fugen gut auskratzen. Weiter erhalte das Mauerwerk einen Anstrich von Wasserglas und einen neuen (möglichst Zement-) Putz. Bisweilen, besonders dann, wenn die Ziegel stark porös sind, werden sie bald zermürbt und der Fugenmörtel zersetzt. Dann hilft nichts anderes als das Abtragen des Schornsteins von oben her bis zu der Stelle der untersten Fleckenbildung und Aufmauern aus recht harten Mauerziegeln, ärger liche Arbeiten, die jeder Hausbesitzer wegen der hohen Kosten und der Unbequemlichkeiten und Verschmutzung der davon betroffenen Räume außerordentlich scheut. Liegt der Schornstein an Außenwänden, so sichere man den Rauchabzug durch zwei durch Luftschicht getrennte Wangen gegen die Einwirkung von Kälte und Feuchtigkeit. Auf jeden Fall befrage man neben einem zu verlässigen Bausachverständigen auch den Töpfer und Schornsteinfeger. Allerlei Neues aus Feld und Garten, Stall und Hof, Haus, Keller, Küche und Blumenzimmer Veachtensmertes über den Stallmist. Je schwerer und untätiger, also bakterienärmer ein Boden ist, desto dankbarer ist er gerade für eine Stallmistdüngung, weil der Stallmist ja nicht zuletzt einen Bakteriendünger aller ersten Ranges darstellt. Da ferner der Humus- gehalt und die daraus entstehende Kohlensäure zur Lockerung des schweren Bodens und zur Aufschließung von Nährstoffen führt, ist der Stallmist auf schweren Bodenarten auf die Dauer nicht zu entbehren. Der wertvollste Bek standteil des Stallmistes ist sein Stickstoff gehalt. Der Stickstoff stammt der Hauptmenge nach aus dem Harn, der kleineren Menge nach aus dem Kote. Während der Harnstickstoff in der leicht löslichen Form des Kohlensäuren Am moniaks auftritt, ist der Kotstickstoff ver hältnismäßig schwer löslich. Er muß zunächst mit Hilfe der Bakterien umgewwndelt werden und kommt häufig erst der Nachsrucht zugute. Da ver tzarnstickstoff flüchtig ist, steigt er einem leim Ausmisten stark in die Nase und reizt die Augen zum Tränen. Infolge dieser Flüch tigkeit unterliegt der Stickstoff großen Ver lusten der Harn der Tiere außerdem fast ms gan ' Kali enthält, während die Phosphor- ,äure im Kot vorhanden ist, so stellt die Jauche den wertvollsten Bestandteil des Mistes dar. Je mehr also eingestreut wird und je restloser die Jauche im Stallmist gebunden wird, desto wertvoller ist der Stallmist. Verwendet man neben der Stroheinstreu noch Torf, so gelingt es, düe Jauche fast restlos zu binden und den Stallmist nährstoffreicher zu erholtem. R. Das Ueberwintern der Blumenknollen. Dahlien, Canna und Knollenbegonien sind wäh rend des Winters sehr empfindlich gegen Kälte, zu große Feuchtigkeit und zu große Trocken heit. Auch ein zu warmes Ueberwintern kann von Nachteil sein, da die Knollen dann dauernd zur Triebbildung neigen und nicht zur Ruhe kommen. Am besten ist es, einen Keller zur Ueberwinterung zu wählen, dessen Temperatur nicht unter Null Grad sinkt, aber auch nicht über 5 Grad steigt. Nachdem die Blüten durch Frost zerstört wurden, schneidet man die Stiele bis auf lO bis 20 ein zurück und nimmt die Knollen aus dem Boden. Das Abschütteln der Erde ist nicht nur unnötig, sondern von Nach teil, da sie auf natürliche Art die Flüchtigkeit erhält, dis in der Knolle enthalten ist. Das Einschrumpfen der Knollen hat meist eine Ge- samtschwächuna der Pflanzen zur Folge. In feuchten Ueberwinterungsräumen nisten sich gern Fäulnispilze in den Knollen ein, die ein Ver jauchen derselben bewirken. Um nun allen Gefahren vorzubeugen, bettet man die Knollen am besten in trockenen Torfmull ein. Nebenbei sei noch erwähnt, daß man im Frühling vor dem Auspflanzen die eingetrocknetcn Stengel- teile sorgfältig entfernt, weil sich in ihren Höhlungen die verschiedensten Schädlinge, wie Kellerasseln, Ohrwürmer usw., fcstsetzen und die jungen Austriebe stark befressen. Legt man Wert auf seine Pflanzensorten, so sind alle Knollen vor dem Einwintern mit ihrem Namen oder Farbenangabe zu versehen. Kli. Die Grundlage der Winterfütterung bemi Rind müssen Heu, Hackfrüchte oder Sauerfutter bilden. Als Ergänzung dienen Stroh und Spreu, die in erster Linie zur Sättigung dienen. Für Tiere mit etwas höheren Milch leistungen reicht eine Ernährung lediglich mit diesen Futterstoffen nicht aus, da sie zu wenig Eiweiß enthalten. Anzustrebon ist aber, für das Milchvieh so viel und so gutes Heu als möglich zu beschaffen, wir sparen dadurch viel Kraft futter. Wir werden aber für die Hervor- pringung hoher Milchleistungen den Zukauf von eiweißreichem Kraftfutter nicht entbehren können. Als di« wirksamsten Futtermittel haben sich hier dis Oelkuchon bewährt. Bei guten Milchpreisen ist die Zufütterung wirt schaftlich. Es ist immer noch richtiger, Kraft futter zuzukaufen, selbst wenn es aus dem Auslande kommt, als Lebensmittel, wie Butter und Käse, aus dem Auslände zu beziehen. Von den in der eigenen Wirtschaft erzeugten Futterstoffen kommen als Kraftfutter für Milchvieh in Betracht der Hafer, unter Um ständen etwas Gerste, die aber mehr als Mast futter geeignet ist, ferner HUlscnfriichte, Trockenschnitzel, getrocknetes Rübcnblatt. Bon künstlichen Fütterstosfen sind in erster Linie gewisse Oelkuchen für Milchvieh von ganz be sonderer Wirkung, ferner Weizenkleie, Bier treber u. a. m. R- Auch eine Ursache des Ziegendurchfalls. An den Wänden in Ställen, die auf nassem bzw. feuchtem Untergrund stehen, wird man öfters einen kristallartigen Belag sehen. Dieser rührt von der Ablagerung salpetcrsaurer Salze her. Diese lecken die Ziegen, wi^ auch anderes in der Nähe der Wände stehendes Vieh, mit einer großen Vorliebe ab. Hierdurch entstehen Durch fälle, deren Grund sich der Ziegenhalter nicht erklären kann. Diesem Uebel muh durch einen neuen Mörtelbezug oder durch Anbringung eines schützenden Bretter- bzw. Bohlenbelages abgcholsen werden. Rl. Die Fütterung der Tauben. Im allgemeinen muß man sich zur Regel machen, nie mehr zu geben, als die Tauben zu ihrer Sättigung und zur Aufzucht der Jungen brauchen. Futterreste sollen nie länger liegen bleiben. Sie locken Mäuse und Sperlinge an. Während der Zucht zeit gebe man zwei- bis dreimal täglich Futter. Man werfe das Futter aber nie auf den kot bedeckten Boden, sondern reiche es in einer sauberen Krippe. Außer der Zuchtzeit genügt es, wenn ein- bis zweimal täglich gefüttert wird. Ein gutes Taubenfutter ist Gerste. Da neben kann man Bohnen, Erbsen, Wicken und Weizen reichen. Schwere Rassen erhalten noch Hans und Leinsamen. Auch kann man ab und zu einige gekochte Kartoffeln reichen. Feldernde Tauben finden Grünfutter, Unkrautsämereien, Steinchen usw. im Felde. Eingesperrte Tauben müssen aber solche Stosse ebenfalls erhalten. Man gebe ihnen daher Fleischfaser - Tanben- futter. Daneöen Grünfutter, sorge für Kalk und kleine Steinchen. Wasser sollen die Tiere täglich zweimal frisch benommen. Bei ein gesperrten Tieren sorge man auch für Bade wasser. Das Trinkwasser gebe man im Winter lauwarm. Kl. Kristallglas zu kitten. Man löst auf Mem erwärmten Eßlöffel Gelatine in Essig, dem man einige Körner chromsaures Kali hinzusügt. Nach dem Kitten setzt man den Gegenstand einige Zeit dem Lichte aus. So gekittete Sachen können dann bedenkenlos mit Wasser in Be rührung gebracht werden, ohne befürchten zu müssen, daß sich der Kitt löst und die Teile auseinanderfallen. Tr. Salzung der Butter. Für die Haltbarkeit von gesalzener und ungesalzener Butter steht fest, daß gesalzene Butter bei Lagerung über 0° 0 besser, von 0 bis etwa —25° 0 schlechter und unter etwa —25° 6 ebenso haltbar ist wie ungesalzene Butter. Nach Rüben und futtrig schmeckende Butter ist wenig zu salzen. Das Trockensalzen hat sosort nach dem Waschen, am besten mit Siedesalz, zu ge schehen. Durch einige Knetgänge ist das Salz zu verteilen; erst nach Verlauf von vier bis fünf Stunden ist zu Ende zu kneten. Nach salzen hat nach dem Fcrtigkneten zu ge schehen. Die Salböle ist am Tage vorher aufzukochen und bis zum Gebrauch am besten in Tongefäßen bedeckt stehen zu lassen. Bei harter und spröder Butter ist Nachsalzen emp- sehlenswert. 2,5 °/o Salz ist günstig für die Haltbarkeit der Butter. Steinsalz ist für Butter wegen nachteiliger Beimischungen un günstig. Zu empfehlen ist Siedesalz. R. Gefüllte Kohlrabi. Gericht für vier Per- sonen. Zutaten: Acht Oberkohlrabi, 125 g Hackfleisch, ein Teelöfffel Salz, eine halbe Zwiebel, ein Brötchen, ein Ei, drei Eßlöffel Butter, vier Eßlöffel Mehl, ein viertel Liter Wasser, ein halbes Liter Gunüsebrühe, ein Teelöffel Salz, zwei Eßlöffel Rahm, zehn Tropfen Maggi's Würze, Petersilie. Zu bereitung: Die Kohlrabi werden geschält und mit den zarten Blättchen in Salzwasser fast gargekocht. Man schneidet von jedem Kohlrabi ein Deckelchen ab, höhlt die Kohlrabi aus und hackt das Ausgehöhlte und die gekochten Blätter. Aus Hackfleisch, Zwiebelwürfclchen, Salz, Ei und dem eingeweichten und wieder ausgcdrückten Brötchen und der gehackten Kohl- rabimasfe bereitet man ein Gemisch, füllt damit die ausgehöhltcn Kohlrabi und legt die Deckelchen darauf. — Linn bereitet man eine Helle Röste aus Butter, Zwiebel, Mehl, Wasser, Gcmüsebrühe und Salz, legt die ge füllten Kohlrabi hinein und läßt sie etwa eine halbe Stunde langsam kochen. Zuletzt gibt man Rahm, Maggi's Würze und gehackte Petersilie an die Tunke. O. W.
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