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Wilsdruffer Tageblatt : 24.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193109243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310924
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310924
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-24
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 24.09.1931
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Twßiistustrie günstig gewesen und es ist kaum zu erwarten, daß das in Zukunft anders wird, trotzdem der Artikel 164 der Reichsverfassung so schön sagt, daß der Mittelstand zu stützen und vor Aufsaugung zu bewahren ist. — Den sehr instruktiven Ausführungen wurde herzlicher Beifall gezollt, nur ewig schade, daß der Kreis der Hörer trotz aller Einladungen immer so klein bleibt. Vorsitzender Heeger sagte dem Redner noch beson ders Dank, In der folgenden Aussprache wurde die letzte sächsische Notverordnung, Gehalisabbau und Währungsfragen erörtert, auch einige Gewerbevereinsfragen sanden Erledigung. Der MGV. „Sängerkranz" hielt gestern nach Beendigung der Singstunde eine kurze Versammlung ab. Auf der Tages ordnung stand in der Hauptsache die Feier des Stiftungsfestes. Die ganze wirtschaftliche Lage und die Not der Zeit läßt schließ lich in allen Vereinen Bedenken aufkommen, ob man die Feier Les Stiftungsfestes nicht doch lieber einmal ausfallen läßt. Der „Sängerkranz" hat die Frage mit „nein" beantwortet. Man feiert das Stiftungsfest am 31. Oktober im „Löwen" in alt hergebrachtem, einfachem Rahmen durch Gesangskvnzert und Ball, einmal, um den eigenen Mitgliedern und deren Angehöri gen auch einmal Gelegenheit zu einigen frohen und angenehmen Stunden zu geben, und zum andern, um der Miesepetrigkeit dieser Tage nicht noch weiter Vorschub zu leisten. Bor Eintritt in die Tagesordnung hatte der Vorsitzende Trepte Gelegen heit genommen, dem verstorbenen Sangesbruder Joseph Adler als dem ältesten Mitglieds und Ehrenmitglieds des Vereins in einem ehrenden Nachrufe für die Treue und Anhänglichkeit an den Verein während fechs Jahrzehnten zu danken. In stillem Gedenken hatten sich die Anwesenden von den Plätzen erhoben. Sonntag und Montag Kleinkirmes. Das anhaltende schlechte Wetter an beiden Kirmestagen hat bei den Fieranten auf der Schützenwiese den berechtigten Wunsch, nach einer Ver längerung der Kleinkirmes auf Montag ausgelöst. Die Schützen gesellschaft als Veranstalterin hat dem zugestimmt und ladet nun alle Freunde von fern und nah zur Rastelbude auch am Montag ein. Die Fieranten haben sich zusammengetan und wollen am Montag abend den Besuchern auch noch ein Feuer werk bieten. Hoffentlich hat er Wettergott nun endlich ein Ein sehen und trägt den berechtigten Wünschen nach schönem Wetter Rechnung. Revolverschüsse auf einen Lieferwagen. Am Montag nach mittag wurde auf der Straße von Herzogswalde nach Grumbach kurz hinter Herzogswalde ein Lieferwagen der Brotfabrik Gebr. Braune, Dölzschen, von den Insassen eines entgegenkommenden kleinen Personenwagens beschossen. Der Schuß ist in die linke Vorderseite des Wagens gegangen. Die Täter sind unerkannt entkommen, doch vermutet man, daß es sich um dieselben Per sonen handelt, die zwischen Kesselsdvrf und Gorbitz vor kurzer Zeit einen Wagen der Krcnter-Zigarrenwerke beschossen haben. Vorsicht an Essenbahnübergängen! Die Pressestelle der ReichsbahnLirektion Dresden weist darauf hin, daß das Be streben, Anfällen an Bahnübergängen vorzubeugen, nicht zum gewünschten Erfolge führen könne, wenn nur unter dem Stich wort gewarnt werde: Schützt die Bahnübergänge besser!. Dis Warnung müsse vielmehr auch unter dem Leitwort erfolgen: smhrt vorsichtig an allen Bahnübergängen! Zur Minderung der Ansallgesahr bleibt uur übrig, daß auf der einen Seite die Weg- i^erqänce durch die Bahnverwaltungen gut kenntlich gemacht werden und daß auf der anderen Seite die Kraftwagsnsuhrer so vorsichtig wie möglich die Uebergangsschranken kreuzen. Zur besseren Kenntlichmachung derWeg-übergänge hat die Reichs bahn in den letzten Jahren außerordentliche Anstrengungen ge macht, denen ein Erfolg auch- nicht versagt geblieben ist. Alle Schutzmittel können jedoch nur dann ihren Zweck erfüllen, wenn gleichzeitig der Kraftwagen an llebergängen vorsichtig fährt. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage Deutschlands hat sich für längere Zeit so schwierig gestaltet, daß wir namentlich auch auf dem Berkehrsgebiete nur solche Wege beschreiten können, die ohne große Investitionen gangbar sind und am billigsten zum Pele führen. Deshalb muh die von den Bahnverwaltun gen durchgeführte bessere Kenntlichmachung in erster Linie unter stützt werden durch noch vorsichtigeres Befahren der Wegüber gänge durch die Kraftwagenführer. Die fiearriche Tomate. In der deutschen Volksernahrung sind in den letzten Jahren grundlegende Veränderungen emge- tteten Der Fleisch- und Fettkonsum geht zuruck, wahrend der Drang nach den vitaminreichen Nahrungsmitteln auch in der wirtschaftlichen Krisenzeit anhält. - Die Tomate, vor dem,Kriege verächtlich Liebesapfel genannt, sei als lehrreiches Beispiel hier angeführt Nach dem vom Institut für landwirtschaftliche Markt forschung herausgegebensn Buche „Saisonausgleich auf dem To- matenmärkt durch Kühllagerung" betrug der deutschen Tomaten verbrauch im Jahre 1930 etwa 1.5 Millionen Doppelzentner oder fast fünf Pfund pro Köpf der Bevölkerung. Der Tvmatenanbau in Deutschland nimmt selbstverständlich von Jahr zu Jahr weiter Zu. Während 1913 noch nicht einmal 25 Hektar mit Tomaten (gewerbsmäßig) bestellt waren, betrug die Tomatenanbaufläche im Jahre 1927 bereits 1,400 Hektar. Der deutsche Tomatsn- anbau hat sich also in vierzehn Jahren- um das 56fache gesteigert. 500000 in Deutschland gewonnene Doppelzentner Tomaten stehen den im Jahre 1913 gewonnenen 7500 Doppelzentner gegenüber. Selbstverständlich kann die deutsche Tomatenerzeugung langst nicht den Bedarf decken. Wir müssen alljährlich gewaltige Mengen Tomaten aus dem Auslande einführen. Die Einfuhr aus dem Auslande erreichte im Durchschnitt der letzten Jahre 832 000 Dop pelzentner. Als Tvmatenlieferanten Deutschlands spielen Italien, Holland und Spanien die größte Rolle. Immer noch hält der Siegeszug der Tomate an. Der Verband Sächsischer Gewerbe- und Handwerkerver eine hält am 26. und 27. September -in Gottleuba seinen 37. Verbandstag ab. Am Sonnabend findet st-12 Ahr im Bahnhofshotel -Sitzung des Verbandsausschusses, um 15 Uhr Hauptversammlung im Badhotel und 20 Uhr zwangloser Kom mers im „Kronprinz" statt. Am Sonntag 1410 Uhr wird öf fentliche Tagung im Schützenhaus abgehalten. In derselben wird Herr Landtagsabgeordnetsr Oskar Kießling, Neugersdorf, über „Wirtschaftsnot des Mittelstandes" und Herr Dr. Hennig-, Berlin, über „Kulturnot und Gemeinschaftsarbeit in den Ge werbevereinen" sprechen. Um 15 -Uhr Besichtigung der Kuran lagen der Landesversicherungsanstalt. 90. Todestag von Karl Stülpner. Am 24. -September sind 90 Jahre vergangen, daß Karl -Stülpner sich -in -Scharsenstein zum Sterben niederlegte. Am 27. September 1841 wurde er auf dem Großölbersdvrfer Friedhöfe bestattet. Obwohl ihm kein Denkmal gesetzt wurde, lebt er im Herzen des erzgebirgischen Volkes weiter. Wer ohne Licht fährt, braucht auch keine Luft! Ein glän zendes Mittel gegen Radfahrer ohne Licht hat ein Berliner Schupvwachtmeister erfunden. Er zieht keine langen Erkundi gungen ein, hält den Straßenverkehr nicht -auf wegen eines Un verbesserlichen, — er läßt die „lichtlosen" Radfahrer einfach ab- fleigen, öffnet am Hinterrad das Ventil, läßt die Luft heraus und steckt das Ventil in die Tasche. „Morgen zu passender Zeit abholen da und da." Dieser kluge Mann erreicht mit einem einfachen und harmlosen Mittel mehr, als alle -möglichen Straf- verfügungen und Verwarnungen bei diesen gewöhnlich- unver besserlichen Fahrern schaffen können. Die Erfolge sollen ausge zeichnet sein, ein Fahrer, dem diese -Unannehmlichkeit — be sonders bei größeren Entfernnungen — passiert ist, fährt nicht wieder ohne Ächt! Außerdem wird verhindert, daß er ein paar Meter nach dem Beamten wieder aufsteigt und den Straßen verkehr weiter gefährdet. Zur Rückzahlung von Notstandskrediten. Pom säch sischen Finanzministerium war die Rückzahlung der ersten Rate der sogen. Hochwasser- und Notstandskredite vom t. Juli auf den 1. Oktober gestundet worden. Der Finanz minister bat sich nunmehr bereit erklärt, die Rückzahlung der ersten Rate bis zum 1. April 1932 erneut hinaus- zuschieben, während die zweite Rate erst am 1. Januar l933 fällig werden soll. Aus den sächsischen Gesetzblättern. Das sächsische Ge setzblatt Nr. 31 enthält die Verordnung zur Sicherung des Staatshaushalts und der Haushalte der Gemeinden. Das Verordnungsblatt des sächsischen Ministeriums für Volksbildung Nr. 15 enthält die Verordnung zur Durch führung von Kap. 2 des ersten Teiles der Verordnung zur Sicherung des Staatshaushaltes und der Haushalte der Gemeinden (Gemeindeverbändeh soweit das Volks-, Hilfs- nnd Berufsschulwesen berührt wird. Zur Kalenderreform. Dem Verband Sächsischer In dustrieller erstattete Dr. Blochmann (Kiel), der in der Ka lenderreformbewegung an führender Stelle steht, einen Be richt über die Möglichkeiten einer Kalenderreform und ihre wirtschaftlichen Vorteile. Er erörterte einen Reformvor schlag, der die Einteilung des Jahres in 12 Monate und vier gleichlange Quartale Vorsicht, deren erster Monat 31 Tage, der zweite und dritte Monat je 30 Tage umfassen soll. Der 365. Tag des Jahres soll in der Mitte des Jahres als Mitt-Jahr-Tag eingeschaltet werden; im Schaltjahr soll der Schalttag als letzter Tag das Jahr beenden. Der Vorzug des Kalenders soll einmal darin zu erblicken sein, daß die Wochentage in jedem Jahre immer auf das gleiche Datum fallen und die gegenwärtige Ungleichheit der Mo natslänge in nennenswertem Umfange beseitigt wird Weiter sieht der Plan eine Festlegung des Osterfeiertages nnter Berücksichtigung konfessioneller Wünsche vor. Frostwarnungsdienst. Die Sächsische Landesweiter warte errichtet für die Zeit vom 15. September 1931 al bis in die erste Hälfte des Juni 1932, wie in den Winterr »er vergangenen Jahre, einen Frostwarnungsdienst. Dei Dienst bezweckt, durch Frost gefährdete Unternehmen dei Industrie, landwirtschaftliche und Gartenbaubetriebe Lebensmittelversand, Transport- und Bauunternehmer ffw. möglichst frühzeitig über zu erwartenden Frost und messen voraussichtliche Stärke, auf Antrag auch über be sondere starke Schneefälle, zu benachrichtigen. Die Frost warnungen werden durch Rundfunk täglich mehreremals mit den übrigen Wetternachrichtsn durchgesprochen und sind so gebührenfrei. Auf Wuufch können diese Frost warnungen aber auch unmittelbar durch die Landeswetter warte zugestellt werden. Eine Frostwarnung wird erlassen, wenn anzunehmen ist, daß die Temperatur nachts einig« Zeit den Gefrierpunkt unterschreitet und wenn nach frost freier Witterung ein allgemeiner Kälteeinbruch zu erwar ten ist. Eine Haftung der Landeswetterwarte für Aus bleiben der Warnung oder Fehlwarnungen muß aber grundsätzlich abgelehnt werden. Schikanöse Zollabfertigung an der tschechoslowakischen Grenze. In Prag eintresfende Reisende beschweren sich all gemein über eine schikanöse Zollabfertigung an der deutsch- tschechoslowakischen Grenze, und zwar seitens der tschecho slowakischen Zollorgane. Nicht nur, daß die Revision über mäßig streng durchgesührt wird — die Zollorgane wühlen in den Koffern herum und in Bodenbach wurde einer Dame sogar ein kleines Reisekopfpolster ausgeschnitten — werden die Reisenden auch äußerst barsch und unhöflich behandelt, als ob jeder ein Berufsschmuggler wäre. Von dem Vorgehen der tschechoslowakischen Zollorgane soll das der reichsdeutschen sehr wohltuend abstechen — schreibt der „Deutsche Nachrichtendienst" in Prag. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswellerwarte für den 25. September: Zeitweise auffrischende Winde aus nördlichen Richtungen. Hauptsächlich stark bewölkt. Oertlich Nebel. Tem- pevakurverhältnisse nicht wesentlich geändert. Zeitweise Nieder schläge. s SsÄen unä kZÄbsrzÄrm") Riesa. U r g e s ch i ch t l i ch e Funde. In Stönitz (Bezirk Stauchitz) stießen Bauarbeiter beim Grubengraben auf eine größere schwarze Brandschichi und mehrere Urnen scherben. Dabei wurde u. a. ein vorzüglich erhaltenes dunkelbraunes Krüglein von zehn Zentimeter Höhe, bei dem der Henkel etwas über den Mündungsrand hinaus- ichwingt, gefunden. Derartige Gefätzformen wurden in der ältesten Eisenzeit, etwa 800 bis 500 v. Ehr., hergestellt. Hartmannsdorf. Tödlicher Motorrad un fall Der Sohlt des Gastwirts Päßler aus Göppersdorf kam mit seinem Motorrad auf der durch Regen glatt gewordenen Straße zum Sturz. Er erlitt einen schweren Schädelbruch sowie innere Verletzungen, die seinen Tod herbeiführten. Mutzschen. Hohes Alter. Frau verw. Henriette Matthes gebor. Andrä in Sachsendorf feiert in geistiger Frische ihren 90. Geburtstag. Leipzig. Straßenraub. In der Srephanstraße trat nachts ein Unbekannter an ein junges Mädchen heran, bedrohte sie mit einem Revolver und forderte sie auf, ihre Handtasche zu öffnen. Mit einem geraubten Portemonai suchte er das Weite. Mit dessen Inhalt wird er nun nicht allzuviel anzufangen wissen, es war nämlich kein Geld darin, sondern nur — ein Puderdöschen. Wolkenstein. Schloß Scharf-enstein versteigert. Auf Betreiben der Zentralbodenkredit A.-G. Berlin sand am Dienstagvormittag- im Amtsgericht Wolkenstein die Versteige rung des Schlosses Scharsenstein einschließlich des Rittergutes und der beiden Vorwerke Grünau und Weida statt. Die ge samten Anlagen, für die -ein Schätzungswert von 341 000 Mark errechnet worden war. gingen für ein Höchstgebot von 3300-00 Mark an den- Fabrikbesitzer Fritz Alitz in Wildenfels bei Zwik- kau über. Die Grafen von Einsiedel, -in deren Besitz sich das Dchloß und die Güter feit vielen Generationen befand, sind ein Opfer der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse geworden. Sohland (Spree). Tödliches Molorradun- glück. An der berüchtigten Kurve au der Mordgrund brücke streifte der Tachdeüermeister Köhler aus Wehrsoorj mit seinem Motorrüde zwei Bäume und stieß dann gegen einen dritten, wodurch or stürzte. Mit einem Schädelbruck wurde er über seiner Maschine liegend tot aufgefunden. BeschäfiigtmgsgraKe Hsr INöRsinsn- Der Arbeitsmarkt in Sachsen. Die Zahl der Arbeitsuchenden erhöhte sich von Ende August bis Mitte September von 532 887 auf 545 349, also um 12 462 oder 2,3 Prozent. Die Steigerung war bei den männlichen Personen etwas stärker, als bei den weib lichen Arbeitsuchenden, da die Entlassungen bei der Metall industrie und dem Baugewerbe verhältnismäßig stark waren. Es ist zu hoffen, daß durch die neue Milderung der Sperrverordnung für den Wohnungsbau wieder eine Anzahl Bauarbeiter Beschäftigung erhalten können. Während der Berichtszeit kamen jedoch Entlassungen auf Grund der Augustverordnung über Sperrung der Mietzinssteuerzuschüffe für den Wohnungsbau in starkem Umfange zur Auswirkung. Die Zahl der arbeitsuchenden Baufacharbeiter stieg von 46 698 auf 48 219 und die Zahl der arbeitsuchenden Bau hilfsarbeiter um rund 400. Eine leichte Stütze war der verhältnismäßig günstige Beschäftigungsgrad einiger Zweige des Spinnstoff gewerbes, wie der Kammgarnspinnereien, der Buntwebe- reien, Frottierwebereien und stellenweise der Trikotagen- industrie. In der Strumpfindustrie herrscht nach wie vor eine starke Uneinheitlichkeit. Es überwiegen jedoch die Entlassungen, ebenso in der Handschuhindustric. Verschlech tert hat sich die Lage der Wollkämmereien, Banmwoll- spinuereien und -Webereien, der Vigognespinnereien nnd der Stickerei- und Spitzenindustrie. Schwache Aufäuge der Herbstsaison machten sich in der Süßwarenindustrie und ini Bekleidungsgewerbe bemerkbar, vorwiegend im Kürjchner- und Schneidergewerbe sowie in der Hulblumcuiudustrtt und Schmuckfederindustrie. Zahlreiche Stillegungsauzeigen kamen aus der Metall- und Maschinenindustrie. Die Zahl der Hauptunterstützungsempsänger in dc, Arbeitslosenversicherung erfuhr eine Zunahme von 129 21l auf 134 577, alfo um 5367 oder 4,2 Prozent, in der Krisen Unterstützung von 133 407 auf 134 319, also um 0,8 Pro zem. Vermutlich haben hier die A u s st e u e r u n g ei eine starke Zunahme verhindert. ArbeLMssigkeii rmK Schwarzarbeit. Eine amtliche Warnung. Trotz aller Hinweise aus den Umfang und die Gefah ren der herrschenden Arbeitslosigkeit und auf die Notwen digkeit, den langfristig Arbeitslosen mehr als mit Unter stützungen durch Zuweisung von Arbeit zu helfen, müssen die Arbeitsämter fortgesetzt feststellen, daß zahlreiche Ar beitsgelegenheiten für die Bekämpfung der Arbeitslosig keit verloren gehen. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen unterstützte „Arbeitslose" neben dem Untcr- stützungsbezuge bei ihrem früheren Arbeitgeber oder drit ten Personen in mehr oder minder regelmäßiger Beschäf tigung stehen, die sehr wohl ohne sonstige Unterstützung zu selbständigem Lebensunterhalte dienen könnte. Die Ar beitsämter bekommen von derartigen Verhältnissen erst Kenntnis, wenn bereits erhebliche Unterstützungsbeträge zu Unrecht bezogen sind. Dies führt zu gerichtlichen Bestra fungen, und nicht selten werden auch Personen, die derart regelmäßig Unterstützungsempfängern Arbeit übertragen haben, in Strafverfahren mit hineingezogen. Aber auch andere Gründe geben zu der Warnung An laß, notwendige Arbeiten den Gewerbetreibenden vorzu- enthalten. Erfahrungsgemäß werden die aufs Geratewohl herangezogenen Arbeitskräfte weder für den Fall der Krankheit, noch vor allem gegen Unfall versichert, wie es die Neichsgesetze vorschreiben. Die Beitragspflicht zur In validen- und Angestelltenversicherung bleibt regelmäßig unerfüllt. Diese Unterlassung der Versicherung läßt nicht nur die Beschäftigten ohne den gesetzlichen Schutz; sie führt auch zur Nacherhebung der hinterzogenen Beiträge und, außerdem zur Bestrafung der Arbeitgeber nach den Ge setzen. Daneben stehen weitgehende Schadenersatzansprüche in Aussicht von seiten der Versicherungsträger, wenn sie unterstützend eingreifen müssen. Haftpflicht des Auftrag gebers kann auch dann erwachsen, wenn die von ihm her- angezogenen Arbeitskräfte wegen Fehlens der erforder lichen Berufskenntnisse oder aus mangelnder Sorgfalt notwendige Vorsichtsmaßnahmen unterlassen oder die übertragene Arbeit mangelhaft verrichten, so daß Schäden für Dritte entstehen. Regelmäßig wird oann der Arbeit geber nach bürgerlichem Recht ersatzpflichtig sein. Wer sich schon durch die Rücksicht auf das allgemeine Wohl und auf die Not der bei deu Arbeitsämtern und den Fürsorgebehörden betreuten Arbeitslosen nicht dazu bestimmen läßt, notwendige Arbeiten so vornehmen zu lassen, daß sie zur Linderung der schweren Notlage weite ster Kreise unseres Volkes beitragen können, dem sollte zumindest die Gefahr von Straf- und Schadensfolgen aller Art Veranlassung geben, alle zu verrichtenden Ar beiten den fachkundigen Gewerbetreibenden zu über trage«. Rasche Aufklärung eines RaubiiberfallS. Die Täter geständig. In Dresden wurde eine Vermieterin in ihrer Wohnung in der Kleinen Plauenschen Gasse von einem Unbekannten überfallen. Der Täter ging sofort gewalttätig gegen die Frau vor und verlangte von ihr Geld. Gleich zeitig bcdohte er sie mit einem Messer. Er trug ein Weißes Tuch vor dem Gesicht. Der Frau gelaug es aber, sich des Unholdes zu erwehren und um Hilfe zu rufen. Daraufhin ergriff der Täter die Flucht. Von der Kriminalpolizei wur den bereits am anderen Tage der 19 Jahre alte landwirt schaftliche Gehilfe Helmut Jahn und der gleichaltrige Ar beiter Max Thomas als Täter ermittelt und festgenom men. Beide sind geständig. Was ist eine „Schaumbrille"? Hierzu teilt uns die Firma Schwarzkopf mit: „Die neue Schwarzkopf - Schaumorille um hüllt jetzt jede Packung von „Schwarzkopf-Extra , dem Haar- glanz-Schaumpon. Die Schaumbrille hält bei der Haarwasche Schaum und Wasser den Augen fern - eine ucm Annehmlichkeit und Erleichterung, die jede Frau schützen wird Für Kinder wird die Haarwäsche mit der Schaumbrille zum Vergnügen!"
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