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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, »» „Wilsdruffer Tageblatt» erschetut an allen Werttagen nachmittags 8 Uhr. »e,ug,preis - Bei Abholung in »« »cfchSftSstcllc und den Ausgabestellen r RW. im Monat, bei Zustellung durch die Boten r^o AM., bei Postbestellung rRM. znBglich Abtrag» ,, gedsthr. Etnjelnummern r«rpsg.A!^Postllnsta!!en Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Postboten und uns-r-Aus. mllger und Geschäftsstelle» — ! nehme» r« feder Zeit Be» Heilungen entgegen. JueFallehShererGemalt, Krieg oder sonstiger Betriebsstörungen bestehtbein Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder KLrzun, des Bezugspreises. — «üchsendung cingesandter SchriftMcheerfolgt nur, wenn Port» b-Uiegt. für LürgertuM/ Äeamte, Angestellte u. Arbeiter. Anzeigenpreis: die «gespaltene Raumzeile 20Rpsg., die tgespaltene Zeil« der amtlichen Bekanutmachuugen 4»Reichs» Pfennig, die S gespaltene Reklamr^tle im textlichen Teile 1 Reichsmark. Rachmeisungsgebphr 20 Reichs»sentrip«. Boe, wKknn"ch^»gWL Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 ^Mch^M^ aunahmebisoorm.lvllhr. — — .! FLr die Richtigkeit ds» durch Fernruf LbermitteltenAnzeigenSdernehme» wir keine Garantie. JederStabatlanspruch erlischt, wenn der Bete», durch Klage eingezogeu meidenniust oderderAustraggeberinKonkar» gerLt. «Neigennehmen alle Dermittlungsstellenentgegen. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen, des Amts gerichts und des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Noffen behördlicherseits bestimmte Blatt. Nr. 223 — 90. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 24. September 1931 Der hilflose Völkerbund. Man solle dieser „lokalen Angelegenheit" keine über triebene Bedeutung beimessen, hat der japanische Delegiert! beim Völkerbund geäußert, als die ersten Nachrichten übe: den Zusammenstoß in der Mandschurei auch nach Gen gelaugt waren und es dort zu „Erklärungen" der beider beteiligten Mächte kam. Wie hoch aber die Flamm er tm Fernen Osten inzwischen emporgelodert sind uni welche Opfer sie gefordert haben, ist deswegen recht schwe: zu sagen, weil man Nachrichten von dorther immer mr einigem Mißtrauen aufnehmen muß. Daß der Konfliv aber mit militärischen Kräften hüben wie drüben weiter getrieben wird, ist auch in Genf gar nicht mehr bestritter worden, — nur hat auch dies den Völkerbundrai nicht zu einem wirklichen Einschreiten ver anlassen können. Aber cs gab doch den Anstoß wenigstens zu einer Aus sprache in Genf, in der — mit nicht gerade originellen Worten — wie üblich die „Notwendigkeit der Aufrecht erhaltung des Friedens betont" wurde. China hatte sich als Mitglied des Völkerbundes in einer Note über das militärisch-kriegerische Vorgehen Japans, auch eines Völkerbundmitgliedes, beschwert und das schleunige Ein greifen des Bundes gemäß Artikel 11 seiner Satzung ver langt. Dieser Artikel handelt davon, daß jeder Krieg und jede Kriegsdrohung eine den ganzer, Völkerbund angehende Angelegenheit sei und der Bund alle Maßnahmen treffen müsse, die zur Erhaltung des Völkerfriedens geeignet seien. Eigentlich schießt man doch in der Mandschurei ein bißchen aufein ander, auch die Flugzeuge treten in entsprechendeTätigkciti Japan scheint außerdem aus dem von ihm annektierten Korea neue Truppen dem Kampfgebiet zuzuführen, und ganz stich und ohnmächtig scheinen sich die Chinesen auch nicht zu verhalten, sondern sich, so gut oder so schlecht sic es Vermögen, doch ihrer Haut zu wehren, was man ihnen ia auch nicht verdenken kann. Denn es gibt zwar ein paar internationale Verträge, die die Machtverhältnisse im Fernen Osten, besonders in der Mandschurei, „regeln", aber mit solchen Verträgen hat China öfter schon rcchi sonderbare Erfahrungen gemacht. Wenn Iapanseinc mandschurischen Interessen „bedroht' glaubt — seit Jahren ergießt sich in das dünnbevölkert« Gebiet ein Strom chinesischer Einwanderer von den über- sullten Gebieten Chinas her —, so Hütte es ja formell Eigentlich doch den Weg über den Völkerbundrat gehen s-llen! In Genf war man — auf Grund desselben Artikels 11 — jedenfalls zum Eingreifen sehr rasch cnt- 'Mossen, als das deutsch-österreichische Zollunionsprojek, m>ch französischer Auffassung „geeignet war, die intcrnatio- aalen Beziehungen zu berühren und in der Folge das gute Einvernehmen unter den Nationen zu bedrohen"! Mit dem japanisch-chinesischen Konflikt ist man in Gens NUN aber anders verfahren. Der Beschluß hierfür sagt au sich schon genug: Der Völkerbundrai vertagt die Geschichte und wird sich "„möglichst bald" wieder mit dem Konflikt befassen. Was natürlich wohl nur heißt: Man läßt ganz die Finger davon. Und empfiehlt nur dringlichst, daß dic beiden Mächte sich allein einigen und vertragen, „im Geist des Völkerbundes", wie der englische Vertreter Lord Cecil äußerte. Man nennt das in der Sprache der Diplomaten: „Der Völkerbundrai bietet seine guten Dienste an." Dabei ist freilich noch eine besondere, mehr formelle als tatsäch liche Schwierigkeit vorhanden: Die Vereinigten Staaten sind an den Machtverhältnissen im östlichen und nördlichen China stark interessiert, sind auch an den Verträgen be teiligt, jedoch — nicht Mitglied des Völkerbundes! Ame- rikaverlangiimF er nenOstenabernurdic berühmte „offene Tür" und ist heute allein in der Lage zu verhindern, daß die Japaner durch ihr Vorgehen diese Tür den andern Mächten vor der Nase zuschlagen. Im N o r d e n l a u e r t a u ß c r d e m d i e sowjet russische Sphinx, die von irgendwelchen diploma tischen „Hemmungen" überhaupt nicht bedrückt wird und einfach mit Gewalt den Konflikt um die Ostchinesische Bahn löste. Mit Gewalt und mit Erfolg. Ganz unrecht hgj Japans Vertreter in Genf auch wieder nicht, wenn er äußerte, in der Mandschurei sei eine Atmosphäre geschaffen, die sich von Europa aus „nur schwer übersehen" lasse. Sie läßt sich aber sicherlich kaum als erfreulich bezeichnen. Und Zwar schon seitdreißigJahren nicht. Das istauch demVölker- bundrat nicht gerade unbekannt, jetzt auch sehr unbequem. Ein „Statut" zu besitzen, aber es nicht zu verwirklichen, wo es nottut, ist aber Wohl noch unbequemer, freilich auch nicht mehr — ungewohnt. Man läßt sich in Genf daher lieber vor die vollendeten Tatsachen stellen, als vorher die Finger in solche Machtanseinandersetzungen hincinzustecken. Aoi und Aoiverordnung. Nun kennt man die Notverordnung der sächsischen Regie- ung. um sie bis zum letzten Augenblick das Geheimnis ge- oahrl wurde. Warum die Regierung die Öffentlichkeit nicht her unterrichtete, zu dein Augenblick nämlich, in dem ihre ßläne seststanden, und das ist immerhin schon eine Woche her — ,as wird ebenfalls ihr Geheimnis bleiben. Erreicht hat sie >amit nur. daß allerlei Gerüchte entstanden und daß eine Sennruhiguna wuchs, die sich leicht hätte vermeiden lassen M Löge des MtslWUtenls Flandin zv den internationaLeA Finauz- problemen Der französische Ftnanzminister Flandtn nahm in WirtschaftsausschußderVölkerbundversamm lung in einer größeren Rede zu den aktuellen internationale! Finanzproblemen Stellung. Die internationale Krise sei in ihrer gegenwärtigen Schärst und Ausdehnung in der vorjährigen Vollversammlung nock nicht vorhergesehen worden. Seit dem Zusammentritt der diesjährigen Völkerbundver sammlung sei eines der mächtigsten und reichsten Länder dei Well von der Krise ersaßt worden. Er habe jedoch volles Vertrauen., daß dieses Land die Krise überwinden werde Die Frage sei heute, ob man den Pessimismus siegen lass« und an den Zusammenbruch des kapitalistischen Svstems glaub, und daran, daß dieses System auf einer schlechten Grundlage aufgebaut sei. Er lehne diese Auffassung energisch ab. Das gesamte Wirtschaftssystem der Nachkriegszeit sei au Lüge und Demagogie aufgebaut. Die Inflation der Budgets, der Finanzgebarung der Re gierungcn, der Länder, der Gemeinden und der einzelnen In dividuen seien ins Übermaß gewachsen. Die Produktion sa bis ins Übermaß gesteigert. Die Staatshaushalte einzelne! Länder seien verdreifacht und vervierfacht. Als kein Geld vor banden gewesen sei. habe man Hypotheken für die Zukunft ausgenommen. Kredite wurden in einem Ausmaß ausgenom men, die in keiner Weise mit den tatsächlichen Interessen unt Bedürfnisfen in Einklang standen. Ein Land verarmte durü Arbeitslosigkeit, ein anderes Land durch Überrationalisicrunc und ein drittes durch einen hermetischen Abschluß vom aus ländischen Arbeitsmarkt. Niemals ist soviel von der Not wendigkeit der Solidarität zwischen den Regierungen uni Völkern geredet worden, niemals ist jedoch in einer Krise so egoistisch eine Lösung unabhängig von dem Wohlergehen der anderen gesucht worden. Wenn von Sicherheit geredet wurde, so dachte jeder nur an sich, wenn von Abrüstung geredet wurde, so dachte jeder nur an den anderen. Es hat die Aufsassung bestanden, daß ein Verschwinden dei internationalen Schulden und der Reparationen eine wesent liche Erleichterung der internationalen Lage herbeisührer Würde. Ich glaube nicht daran. Der Bericht der Baseler Sachverständigen zeigt vielmehr daß die Krise in Deutschland ihre Ursache nicht in den Repara tionszahlungen, sondern in der plötzlichen Zurückziehung dei kurzfristigen Kredite hat. Aber man könne unmöglich den Banken, die kurzfristig« Kredite gegeben haben, Vorwürfe wegen der Zurückziehung dei Kredite machen, wenn sie dieser Kredite selbst benötigten. Es sei durchaus irrtümlich, anzunehmen, daß die Aufhebung der Reparationszahlungen zu einer Gesamtlösung führen würde. Es sei auch höchst frag lich. ob durch eine Disziplinieruna der Finanzgebarung ein« Rückkehr der zurückgezogenen Kapitalien stattfinden würde. Dü Rückkehr der Kapitalien werde erst stattfinden, wenn eine all gemeine Befriedung aus allen Gebieten eingetreten sei. Flandin befaßte sich sodann eingehend mit dem inter nationalen Goldproblem. Er verteidigte hierbei energisch dü französische Regierung gegen die vielfach erhobenen Vorwürsi einer unberechtigten Anhäufung der Goldvorräte. Es treffe durchaus zu, daß gegenwärtig die Vereinigten Staater über 40 Prozent und Frankreich über 20 Prozent des Goldvor rats der ganzen Welt verfügten. Tatsächlich seien die Gold- Vorräte Frankreichs während der ganzen Dauer des Mung- Planes weil stärker gestiegen als während der Geltung des Dawes-Planes Es bestehe letzt die Frage, wie man über haupt zu einer neuen Verteilung der Goldvorräte gelange« könnte. Die Bank von Frankreich und die Federal Reserve bank hätten in der letzten Zeit der Reichsbank und der Ban! von England alle nur mögliche Hilfe geleistet. Frankreick werde auch weiterhin Helsen und seine Pflicht erfüllen. Dei Geist der Inflation müsse endlich vollkommen überwunde« werden. Man müsse aufhörcn, über seine eigenen Mittel zu leben. Die gegenwärtige Generation würde kaum den Zustand all gemeinen Wohlstandes noch erleben, da sie heute wie im Fieber lebe. Er fei jedoch überzeugt, daß die Krise, wenn auch mb bitteren, aber heilsamen Mitteln bekämpft und geheilt werden könnte. * llesarahonszahluogen Wren M Krise. England gegen Flandin. Im Wirtschaftsausschuß des Völkerbundes antwortete der mglische Vertreter Sir Artur Salter dem französischen Finanz- ninister und forderte mit großem Nachdruck vorläufige Hilfs maßnahmen zur Überwindung der Krise durch Herabsetzung der Reparationen and der internationalen Zahlungen und durch sofortige Prü fung der Lage, die nach Ablauf des Hoover-Moratoriums ein- tteten würde. Salter verlangte ferner, daß neue Bedingungen für eine neue Anleihepolilik geschaffen würden und stellte sich rücksichtslos auf den Boden des Baseler Sachverständiaen- serichts. Lediglich ein Fünftel der Goldvorräte der ganzen Welt feien im Besitz der Schuldnerländer, während vier Fünftel sich in den Händen der Gläubigerländer befänden. Sir Artur Salter hob dann sechs bemerkenswerte Punkte zur über- vindung der Finanzkrise hervor. Die Völkerbundsversammlung müsse in einer großen Ent- fchließung auf die Notwendigkeit einer neuen politischen und finanziellen Orientierung Hinweisen und die Führung hierin übernehmen. Der französische Finanzminister Flandin ergriff sodann zum zweiten Male das Wort zu einer Erwiderung, in der er sich in den Hauptpunkten in scharfen Gegensatz zu der von Sir Artur Salter vertretenen Auffassung stellte. oenn man etwa ähnlich verfahren wäre, wie kurz vorher dic aeußische Regierung. Aber nun ist diese Verordnung in allen Einzelheiten bekannt — und notzdcm herrscht in weiten Kreisen eine Beruhigung, weil das, was sie bringt, vielfach eben doch «edeniend weiter geht, als man befürchten mußte. Damu kann man wohl zufrieden sein, daß die Notverord- inng manches von dem ausführt, was der Ministerpräsident, cks er noch Präsident des Staatsrechnungshoses war, mit einer „Denkschrift zur sächsischen Verwaltungsreform" im Zahre 1927 vorgefchlagen hat. Das betrifft also die Zusam- nenlegung der Kreishauptmannschasten Dresden und Bautzen, nehrerer Ämtshaupimannschaften und Amtsgerichte, die Ein- üehung von Forst- und Bauämtern und des Landeskriminal- mues, wenn dabei auch zuzugeben ist, daß die jeweils de- roffenen Orte keinen Anlaß zpr Begeisterung haben. Zu bil- igen ist weiter auch die Umwandlung der „Sächsischen Staats- ^eitung" in ein reines Bekanntmachungsblatt und die über- ragung von Zuständigkeiten auf Nachgeordnete Behörden. Daß chließlich auch Bestimmungen über die Ordnung der Gemeinde jaushalte kommen, und dabei die Eingriffsmöglichkeften der Siaatsgewalt vermehrt werden würden, ist auch nicht über raschend. Mit Bedenken muß man sich dagegen die beträchtliche Er höhung der Schlachtsteuer ansehen. Ob sie wirklich das Fleisch nur nm 1 bis 1,5 Pfg. verteuern wird, wie der Minister- uräsident versichert hat? Auch die Erhöhung der Stempelsteuer tnd der Gerichts- und Verwaltungskosten muß alles andere als Freude erregen. Bei den tief einschneidenden Maßnahmen im Schulwesen ist besonders der zn erwartende Abbau von Jung lehrern bedauerlich. Bisher war Sachsen stolz darauf, daß es keine Junglehrernot kannte! Abzulchnen ist die gewaltige Er höhung des Schulgeldes an den höheren Schulen, die Er höhung der Siudiengebühren an den Hochschulen und die Ein führung eines Schulgeldes an den Klassen des 9. und 10. Volks schuljahres, Wie soll das alles ein Vater schassen können, der m diesem Jahre auch noch die vierfache Bürgersteuer zahlen sarf und schließlich auch noch von einer neuen Gehaltskürzung betroffen wird? Auch gegen diese neue Gehaltskürzung der Staats- und Ge meindebeamten, die sich bis zu 7 und 9 Prozent steigert, müssen schwerste Bedenken vorgebracht werden. Man darf dabei nicht verkennen, daß ihr schon drei andere Gehaltskürzungen vor aufgegangen sind, daß die Gesamtabzüge sich nunmehr schon auf 15 bis 22 Prozent belaufen! Und ausgerechnet die säch sische Beamtenrcgierung hat das angeordner... Dieselbe Re gierung, die sonst beim Reiche, wenn dieses Kürzungen anord nete, sofort Protest erhob... Und das Reich und Preußen haben dieses Ma! auf eine neue Kürzung verzichtet, weil sie wissen, daß die Grenze des Möglichen längst erreicht ist! Freilich: es ist zuzugeben, daß Sachsen mit seiner den Reichs durchschnitt weit übersteigenden Arbeitslosigkeit in besonders mißliche Lage ist. Die Klagen gegen das Reich, das Sachsen immer noch nicht eine besondere Hilfe angedeihen ließ, sind wohl berechtigt, die Schuld für diese neuen und brutalen Ein griffe liegt daher auch mit beim Reiche. Aber vertraut denn noch jemand darauf, daß sich solche Opfer lohnen, daß nun- wirklich das Defizit im Staatshaushalt verschwindet? 17,8 Mil lionen Mark soll es betragen, und die Notverordnung soll davon rund 14 Millionen Mark wegnehmcn. Wird sie das wirklich tun? Und wenn die sächsische Notverordnung die Über schrift trägt: „Zur Sicherung des Staatshaushaltes" — dann darf man die Frage wohl nicht übelnehmen: Und der Haus halt des einzelnen Staatsbürgers? * Weitere Einzelheiten aus der Notverordnung. Dresden, 23. September. Das Sächsische Gesetzblatt veröffentlicht in seiner Henks erschienenen Nr. 31 den 39 Sei ten umfassenden Wortlaut der Verordnung zur Sicherung des Staatshaushaltes und der Haushalte der Gemeinden vom 21. September 1931. Aus dem Inhalt, der im wesentlichen bereits bekannt ist, sei noch folgendes hervorgehoben: Das Landes- eichuntzsamt wird aufgelöst, die Gefangenenanstalt Zwickau I eingezogen. Vereinigt werden das Büro des Stenographischen Landesamtes mit der Landtagskanzlei, die Staatliche Lymph- anstalt mit der Landessielle für öffentliche Gesundheitspflege, die Akademie der bildenden Künste mit der Akademie für Kunst- gewerbs in Dresden, die Baukasse Dresden mit dem Schloß- renkamte. Die Kündigungsfrist für nichtständige Lehrkräfte und Aus- hilsslehrer wird auf vier Wochen festgesetzt. In allen Schul arten ist sämtlichen Vertretern, Aushilfslehrern und nichtstän digen Lehrkräften für den 31. Oktober 1931 vorsorglich sofort zu kündigen.