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In der Schwcineableilung wurde es in der Schwebe gelassen, ob und in welchen Fällen Massiv- oder Holzställe vorzuzieben seien, dagegen wurde ge fordert, daß die Wissenschaft sich mehr der Vorbeuge und Heilung der Ferkelkrankheiten widmet. In der Geräte abteilung spielte sie Frage ver Mechanisierung des Klein- und Mittellandwirtschastsbctriebes eine große Nolle. Man einigte sich daraus, daß die Mechanisierung keine großen neuen Geldopfer erfordern darf und daß sie den Haupt zweck hat, den Bauern zum Herrn seiner Zeil mehr als bisher zu machen. Außerordentlich lebhasi ging cs in der Abieiluno für Hauswirtschaft her, wo es sich uni die Umstellung des ländlichen Haushalts ohne Geldkostcn und nm die Arbcitserleichterung für vic Landfrau handelte. Hierbei wurde die bedenkliche Tatsache betanni- gcgebcn, daß viele Landhaushaltc heule schon keinerlei Kolo nialwaren, »ichl einmal mehr Kaffee, laufen können, und aas die schwere Gefahr eines Absinkens des ländlichen Ernährungs.- standcs besteh». Sebr empsoblen wurde angesichts der Ver teuerung des Zuckers die S ü ß m o st b e r e i t u n g, welche, wie die Vertreterinnen der Wcinbaubezirke erklärten, auch von den Winzern nicht als ein Wettbewerb, sondern als eine Ab satzförderung betrachte! und als solche bcgrüßl wird. Deutschland braucht Kolonien. Kolonialkundgebung der Landwirtschaft. Im Rahmen der Herbsttagung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft fand in Darm stadt eine Kundgebung der Kolonialfreunde statt. Dr. Artur Dix-Berlin sprach über die Notwendigkeit von Kolonialbesitz für die deutsche Industrie, besonders für die Landwirtschaft. Die wirtschaftliche Bedeutung eigenen Kolonialbesitzes habe sich immer mit den Zeitver hältnissen geändert. Aber alle drei Gesichtspunkte: das Streben nach Siedlungsland, die Deckung des Rohstoffbedarfs für die Industrie und die Siche rung von Absatzmärkten für die heimische Erzeu gung gelten auch heute. Was den Absatz auf kolonialen Märkten anbetreffe, so komme für die Landwirtschaft vor allen Dingen der Absatz von Zuchttieren und Säme reien in Betracht. Mittelbar sei sie Landwirtschaft bei der engen Verbindung mit der Industrie aber auch an der Erleichterung des Jndustrieabsatzes in eigenen Kolonien interessiert, weil die dadurch ermöglichte Pro- duktionssteigerung auch zu einer Preissenkung aus dem Jnlandsmarkt führen könne. Vor allem jedoch dürften die ideellen Momente nicht übersehen werden: Die Weite rung des Gesichtskreises und des deutschen Betätigungs feldes, die Möglichkeit lohnender Unterbringung von Volksgenossen aus eigenem überseeischen Boden und die seelische Entspannung des in Europa allzu beengt leben den Volkes. Bankenaussichi und AküenrechLreform K a b i n e t 1 s b e r a t u n g e n zum vorläusigen Abschluß gebracht. Das Neichskabinett hat die Beratungen über das Wirtschaftsprogramm fortgesetzt. Hierbei sind, wie verlautet, die Fragen der Banken aufsicht und der Aktienrechtreform besprochen worden. Di< Beratungen hierüber sind zu einem gewissen Abschluß ge langt. Danach sollen die Reichs-, Landes- und Kommunal behörden den Bankenkommissar bei der Erfüllung seine: Ausgabe unterstützen. Auf Verlangen soll der Reichskom missar dem Kuratorium für das Bankgewerbe, der Reichs regierung und dem Neichsbankdirektorium Bericht er statten. Die Beratungen des Kabinetts über die kommende Notverordnung werden noch die nächsten Tage über an dauern. Abrüstungsfrage und Zahlungsaufschub. Was wird Hoover tun? Das Schuldenproblem steht plötzlich wieder im Mittelpunkt des Interesses, nachdem die maßgebenden Bankiers des ganzen Landes schärfsten Druck ausüben, um der derzeitigen Ungewißheit ein Ende zu bereiten und Präsident Hoover zu einer Verlängerung des Feierjahres zu veranlassen. Die Zeitung „Sun" meint, daß Hoover bei den kommenden Abrüstungsverhandlungen die Ver längerung des Moratoriums als Trumpfkarte ausspielen werde, um insbesondere Pariser Zugeständnisse zu er halten. Pabst und Duce. Doch ein Besuch Mussolinis beim Papst? Den Stimmen, die seit einigen Tagen einen Besuch Mussolinis beim Papst ankündigen, wird jetzt kein De menti mehr entgegengebalten. In eingeweihten Kreisen verlautet vielmehr, daß in diesen Tagen bereits zwischen der Kurie und der faschistischen Regierung Beratungen über ein Besuchszcremoniell gepflogen worden seien. Im Linzer Palais des Fürsten Starhemberg hat eine Sitzung aller Kreis-, Gau- und Bezirksführer der ober ost erreichtschen Heimwehren stattgefunden Es wurde eine Entschließung gefaßt, in der Fürst Starb em- berg unverbrüchliche Treue und Gefolgschaii gelob, wird. „Wir sind überzeugt," so beiß, cs, „daß die Untersuchung durch unabhängige und von politischen Einflüssen freie Richter die Unschuld aller verhafteten Führer beweisen wird. Wir geben unserer Hoffnung Ausdruck, daß Fürst Star hemberg auch fürderhin an der Spitze unserer Bewegung für das Wohl unseres Vaterlandes und des christlichen deutschen Volkes in der gleichen und uneigennützigen opferfreudigen Art weiterkämpfen wird." Das Ministerium für Heercswescn hat die verstärkte Bereit schaft aller Brigaden ausgehoben und den größeren Teil der Truppen zurückgezogen. Im Aufträge des Ministeriums des Innern sind ver schiedene höhere Wiener Polizeibeamtc nach Steiermark be ordert worden, uni dort die Untersuchung gegen die Urheber des Putsches zu sichren. <zn L-ieiermark und Salzburg wurden neue Ver- haftungcn wegen des Putsches vorgcnommcn. Wie aus Rav- kersburg gemeldet wrrd, haben wiederholt Kundgebungen gegen die Verhastung des Grasen Stürkab stattgefunden. Bauern wollten sogar in der Nacht das Ge fängnis sturmen. Nach dem Heimwehrputsch. Vcrtraucnskundgcbung für den Fürsten Starhemberg. -in-?'« hat gegen Dr. Pfrieme: erlaßen. Dr. Pfriemer Hai sich nach b^eben Seine Frau und die beiden jüngster Kinder lollcn nach Graz zurückgelehrt sein. Steiermark und Salzburg n Sr. Minier über die Arischen des Mißlingen; de; HtlmehrpMe;. Belgrad, 16. September. Die „Prawda" veröffentlicht eine Unterredung ihres Sonderberichterstatters mit dem Führer des mißglückten Heimwehrputsches Pfrimer. Die Unterredung, für die dem Blatt die Verantwortung überlassen werden muß, sand in der südslawischen Grenzstadt Marburg an der Drau statt. Dr. Pfrimer zeigte sich dem Blatt zufolge über die jüngsten Er eignisse sehr niedergeschlagen und erbittert. Auf die Frage des Berichterstatters, warum der Putsch mißlungen sei, habe Pfrimer erklärt, daß die Dinge in Oesterreich heute ganz anders stehen würden, wenn nicht Verrat geübt worden wäre. Die häßlichste Rolle habe Baron Frank gespielt, der einerseits in alle Pläne der Heimwehren eingeweiht gewesen sei, andererseits aber mit der Re gierung in Verbindung gestanden habe. Die Hauptursache des Mißerfolgs sei sein Verrat gewesen: Wir verfügen in Steiermark so fuhr Pfrimer fort, über 10 000 zu allem entschlossene Männer und unsere erste Absicht war die Durchführung eines konzen trischen Angriffes auf Graz, weshalb wir Obersteiermark bis zum Semmering besetzten. In Graz hatten wir Verbindung mit militärischen Kreisen, die ins Vertrauen gezogen waren. Im Falle eines Mfangersvlges sollten diese Militärs unsere Aktion unterstützen Der weitere Plan sah im Verein mit der niederöster reichischen Heimwehr den Marsch auf Wien vor. Starhemberg in Oberösterreich hatte nur die Rückendeckung zu bilden für den Fall, daß die Regierung im Salzburggebiet Mobilmachung angeordnet hätck. Mit Tirol bestand infolge der großen Entfernung keine Verbindung. Nach der Einnahme von Graz sollte die Blockierung von Wien erfolgen. Wir waren dort auf Hindernisse gefaßt und wären im Falle von Schwierigkeiten auch einem Kampf großen Stiles nicht ausgewichen. Aber die Aktion mißlang, weil die Mi litärkreise nicht genügend von der Notwendigkeit des Putsches überzeugt waren. Dr. Pfrimer schloß mit der Feststellung, daß die Heimwehr vielleicht verfrüht losgeschlagen habe, daß sie aber dazu durch die Entwicklung der außenpolitischen Verhältnisse ge zwungen worden sei. SWie» ist eise „demskrstische Meitem-liM". Madrid, 17. September. Die Nationalversammlung be schloß am Mittwoch abend nach sehr erregter Aussprache mit 170 gegen 152 Stimmen, dem Artikel 1 der neuen Verfassung fol gende Fassung zu geben: Spanien ist eine demokratische Arbeiter republik, deren Machtbefugnisse vom Volke ausgehen. Verschollen. lleber das Schicksal der deutschen Flieger Rody und Johann sen ist kaum mehr eine Illusion möglich. Die beiden deutschen Flieger, die noch den Portugiesen Veiga an Bord hatten, sind nunmehr bereits zwei volle Tage überfällig. Soviel man gehört hat, hatten sie nur für zwei Tage Brennstoff an Bord, was durch aus glaubwürdig ist, da die Junkers 33, mit der sie flogen, bei einer Besetzung mit drei Mann eine größere Zuladung bei nor maler Startbahn nicht gestattet. Gewiß besteht! noch die Hoff- Johannsen Rody Veiga nung, die Flieger könnten aus einer einsamen Insel des Lorenzo- Deltas oder aus einem einsamen Küstenstrich Kanadas niederge gangen sein. Viel Wahrscheinlichkeit hat diese Hoffnung nicht mehr für sich. Wir müssen damit rechnen, daß der Ostwestfkug, der schon Dutzende von Opfern gefordert hat, nun auch zwei Deutsche in den traurigen Reigen ausgenommen hat, den Nun gesser und Coli eröffnet haben. Wilsdruff, am 17. September 1931. Merkblatt für den 18. September. Sonnenaufgang 5°° i Monvaufgang 14"? Sonnenuntergang 18'° s Mondunlergang 20°' 1786: Der Dichter Justinus Kerner geboren. Lambertsiag. Zum 17. September. Zum Lambertsiag sollen die Hasel- oder Lamberts- nüsse reif werden. Dort, wo noch viele Haselnutzsträucher stehen, haben zwar die Kinder schon manchen Ausflug ge macht, um nachzusehen, ob die Nüsse noch nicht reif sind und heimlich ist wohl auch schon manche Nutz abgepflückt worden. Als richtigen Erntetag für die Haselnüsse ist aber doch der Lambertsiag anzusehen; an manchen Gegenden Hai der Junge sogar Schläge von seinen Dorflameraden zu erwarten, der vor dieser Zeit Haselnüsse einsammelt, ganz besonders, wenn dieser Freibeuter aus einem anderen Dorfe stammt. Ist aber der 17. September herangekommen, so sind die Jungen und die Mädchen nicht mehr zu halten. Es gebt hinaus iu die Haselnutzbüsche. Beim Auszug, und beim Pflücken werden auch noch mancherlei Lambertsltedei gesungen. Dev Lambertsiag ist auch ein wichtiger Wetter tag. Wie das Wetter an diesem Tage bestellt ist, so soll es auch im nächsten Frühjahr sein. Weiter ist Sankt Lamberts der Schutzpatron des Hafers und des Haferanbaues. Wer am Lambertstage seinen Hafer noch nicht eingebracht hat, der mutz es sich ge fallen lassen, daß an diesem Tage zwei vermummte Ge stalten in das Haus dringen, die sich als Abgesandte Sankt Lamberts vorstellen und die anfragen, ob vielleicht Sankt Lambert selbst kommen soll, um den Hafer einzuvringen. * Waldessterben. Langsam, ganz allmählich rüstet der Laub wald sich zum Vergehen und Sterben. Vorerst ist es lediglich das Unterholz und das den Waldboden bedeckende Gestrüpp von Pflanzen und Blumen, besten rasches Dahinwelken an die ver nichtende Gewalt des Herbstes gemahnt. An Len Hochstämmen zeigt sich gegenwärtig erst die beginnende Buntfärbung des Lau bes. Bis diese ihren ganzen Entwickelungsgang durchgemacht hat und ein erster scharfer Frost das Laub von den Bäumen herM- terholt, dürften noch mehrere Wochen vergehen. Und das auf Schönheitsempfinden geschulte Auge des Spaziergängers weiß auch dieser allmählichen Verfärbung noch manchen besonderen Reiz abzugewinnen. Trotzdem aber kommen wir um die Tatsache nicht hemm, daß die eigentliche Lebensfrische des Waldes in rasch zunehmendem Schwinden begriffen ist. Der Höhepunkt des Daseins ist nun einmal überschritten. Was noch verbleibt, mag an ästhetischer Wirkung und aparter Schönheit noch so eindring lich vor Augen sprechen, es löscht die Tatsache nicht aus, daß es sich hier um keine Bejahung des Lebenswillens mehr handelt, sondern lediglich üm eine große Geste, mit der die scheidende Sommerschönheit ihre Unterlegenheit gegenüber der alles ver nichtenden Macht des Spätherbstes und- Winters noch einmal ge° schickt zu verschleiern weiß. Seinen 70. Geburtstag begeht morgen Freitag Tischler meister Franz Weder. In erfreulicher Rüstigkeit schafft er von früh dis spät noch an der Werkbank. Wir wünschen dem treuen und biederen Handwerksveteranen noch viele Jahre eines fried lichen und freundlichen Lebensabends. Das Opfer eines MotorraduHalls. Im hiesigen Kranken hause ist gestern abend die 17 Jahre alte Susanne Hempel gestorben, die am Sonntag abend bei der Schneidemühle von einem Meißner Motorradfahrer angefahren wurde, und einen komplizierten Änterschenkelbruch erlitt. In den ersten Tagen glaubte man an ihre baldige Wiederherstellung, aber in der gest rigen Nacht verschlechterte sich ihr Befinden so, daß man mit ihrem baldigen Ableben rechnen mußte. Still und friedlich hat ste dann der Tod in ein besseres Jenseits mitgenommen. Sie ruhe in Frieden! Versteigerung. Bei der gestern vormittag vor dem hiesigen Amtsgerichte erfolgten Versteigerung der Grundstücke der Firma Möbelfabrik Eger Sc Koch wurde ein einziges Gebot von der Stadtgemeinde Wilsdruff in Höhe von 1628 Mark abgegeben. Wenn der Zuschlag zu diesem Gebote erfolgt, dann bedeutet das natürlich nicht, daß die Stadtgemeinde nur für 1628 Mk. Besitzerin des Grundstücks ist, man muß natürlicherweise die von der Spar- bezw. Girvkasse auf die Grundstücke geliehenen Hypo theken hinzurechnen. Der Pferdeversicherungsverein auf Gegenseitigkeit im Amts- gerichtsbezirk Wilsdruff hielt gestern nachmittag 5 Uhr im Adler seine 26. ordentliche Hauptversammlung unter Leitung von Gutsbesitzer Lommatzsch-Steinbach ab, der die zahlreich er schienenen Mitglieder begrüßte und zu dem gedruckt vorliegen den Geschäftsbericht nähere Erläuterungen gab. Darnach hat der Verein auch im 25. Jahre seines Bestehens sich in erfreu licherweise weiter entwickelt. Die Mitgliederzahl stieg um 13 auf 282, die Zähl der versicherten Pferde um 33 auf 962 und die Versicherungssumme von 700 950 auf 703000' Mark. Bereits aus der letzten Summe geht hervor, daß der Pferdewert gesun ken ist und zwar im Durchschnitt von 741 auf 733,77 Mark. Der Zukauf junger Pferde unterbleibt wegen der schlechten wirt schaftlichen Läge, dadurch überaltert der Pferdebestand. Die Zahl der Schadenfälle betrug 33 wie im Vorjahre. Dafür wurde eine Entschädigung in Höhe von 10 630 gegenüber 17 160 Mk. im Vorjahre gezahlt. Die Ersparnis von 5500 Mk. resultiert daraus, daß in diesem Jahre weniger wertvolle Tiere zu ent schädigen waren. Für 25 auf tierärztliche Anordnung getötete Pferde wurden durch Verkauf des Fleisches z. T. noch als Tiersutter 2360 Mk. erlöst. Zum vorliegenden Kassenbericht gab Gutsbesitzer P r e u ß e r - Kaufbach gewünschten Aufschluß. Bei Einhebung von 2A Prämie wurde ein Ueberschuß von 4662 Mk. erzielt. Der Reservefonds stieg deshalb auf 10160' Mk. Bür germeister Pietzsch-Groitzsch verlas den Kasfenprüfungsbe richt, der dem Kassierer das beste Zeugnis ausftellte, und Guts besitzer Pretzsch-Kesselsdorf stellte Antrag auf Entlastung. Einstimmig wurden Kassierer und Vorstand für die Geschäftsfüh rung entlastet. In der sich anschließenden längeren Aussprache wurde dem Vorstand an die Hand gegeben, gegen säumige Zah ler etwas schärfer als bisher vorzugehen. Aus dem Vorstand schieden satzungsgemäß aus Gutsbesitzer P r e u ß e r - Kaufbach, Georg Kuntze-Wilsdruff und P i e tz s ch - Kesselsdorf als Revisor. Sie wurden einstimmig wiedergewählt. Um Ablösung von seinem Amte als Schriftführer hatte Bürgermeister Pietzsch-Groitzsch- gebeten. Die Rücktrittsgründe wurden an erkannt und an seine Stelle wurde einstimmig Gutsbesitzer H v r n - Kesselsdorf gewählt. Dem langjährigen und verdienst vollen bisherigen Schriftführer wurde besonderer Dank für seine mustergültige Arbeit zuteil. Zur Annahme kam weiter ein An trag des Vorstandes, wonach die für ältere Pferde vorgesehene Altersabschreibung auch in dem Falle erfolgt, in dem eine Taxa tion wegen Krankheit nicht möglich ist. Die Versicherungsprämie wurde wieder auf 2?L festgesetzt und der Vorstand ermächtigt, im Bedarfsfälle ein weiteres Prozent einzuheben. Der Vor sitzende wies zum Schluß noch darauf hin, in der Jetztzeit ja recht vorsichtig mit der Fütterung von Stoppelklee zu sein. Be sonders beim Holen des Klees empfehle es sich, die Tiere hvch- zubinden, um Schadenfälle zu verhüten. Mit raschen Schritten gehen wir dem Herbst entgegen! Da wird es Zeit, daß wir uns mit wärmeren Sachen und mit Brermmaterial versorgen. Der Hauswirt sieht nach Dach, Kel ler und Schuppen, schließt Fenster und Lücken. Die Hausfrau wird bald die Doppelfenster vom Boden holen. Der Hausherr liest bei künstlichem Licht die Zeitung; der Teekessel summt, be ginnende Herbststürme rumoren im Schornstein. Doch auch dem Geschäftsmann gibt der beginnende Herbst ein Signal; es heißt: „Inseriere!" Zeige an, was du zu verkaufen hast, sorge durch Zeitungsankündigungen das wieder reger werdende Kauf- Interesse deinem Warenlager zuzulenken, um Platz zu schaffen für die kommenden Neuheiten der Wintersaison. Wer da glaubtz bei dem großen Wettlauf nicht mit dabei sein zu müssen, bleibt bald zurück, gerät langsam — trotz bester, preiswerter Ware! ins Hintertreffen und wird von den Pionieren der Kaufmann schaft überholt. Darum dringe dich rechtzeitig dem Publikum in empfehlende Erinnerung und inseriere!