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Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-09-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193109117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310911
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310911
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-09
- Tag 1931-09-11
-
Monat
1931-09
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.09.1931
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iöann werden die Notverordnungen veröffentlicht? Fühlungnahme zwischen Preußen und drin Reich. Nach Abschluß der preußischen Kabinettsbeschlüsje über die Sparmaßnahmen in Preußen sind die zustän digen Stellen des Reiches und Preußens mitein ander in Fühlung getreten, um ein gemeinsames Vor gehen in der Veröffentlichung der entsprechenden Notver ordnungen zu erreichen. Die preußische Negierung würde die Veröffentlichung ihrer Sparnotverordnung am liebsten noch Ende dieser Woche vornehmen; es ist aber anzu nehmen, daß die Beratungen des Reichskabinetts über die Sparuotverordnung des Reiches bis dahin noch nicht ab geschlossen sein werden, so daß die Veröffentlichung frühe st ens am l 5. oder 16. September er folgen kann. Ungeklärt ist weiter noch die Frage, ob die geplanten Maßnahmen des Reiches in einer Gesa ml- notverordnung herausgegeben werden sollen, die also außer der Regelung der Pensionskürzung und der sonstigen b'eamtenrechtlichen Fragen auch wirt schaftliche Maßnahmen, Fragen der Arbeitslosenfür sorge und vielleicht auch den bekannten Siedlungsplan enthalten würde. Eine Reihe dieser Notmaßnahmen muß ohnehin noch im Laufe dieses Monats verordnet werden, da z. B. die für die Beamten und Angestellten der öffent lich-rechtlichen Körperschaften geltenden Bestimmungen den Stand von Ende September zur Grundlage haben. Andererseits sind die preußischen Sparmaßnahmen ganz auf die Verordnungen des Reiches abgestimmt, so daß die preußische Notverordnung nicht ohne die Verordnungen des Reiches verständlich wird Art und Zeitpunkt der Veröffentlichung wird zurzeit noch in den Besprechungen zwischen Preußen und dem Reich geklärt. Kürzung der Kommuna!gehSlter. Berlin, 11. September. Wie der Börsen-Courier meldet, hat sich bei den Ressortbesprechungen in der Reichskanzlei erge ben, daß auch vom Reich aus verfassungsrechtliche Bedenken ge gen die Kürzung der hohen Gehälter der kommunalen Wahlbeam- tön durch Notverordnung nicht bestehen. Die Gehälter der preußi schen Oberbürgermeister, Bürgermeister usw. werden deshalb von Preußen auf dem Wege der Notverordnung wie folgt festgesetzt: Berlin: 30 000 RM., für Städte von 400 000 bis 1 Million Einwohner: 18 000 bis 24 000 RM., von 100- bis 400 000: 15 000 bis 18 000 RM., von 50- bis 100 000: 8400 bis 12 609 RM., von 30- bis 50 000: 6200 bis 10 600 RM., von 10 000 bis 30 000: 4400 bis 8400 RM., von 2500 bis 10 000 Einwoh nern: 2800 bis 8400 RM. Die Notverordnungen des Reiches und Preußens sollen am 1. Oktober in Kraft treten. Oie Aktienrechtsreform. Wie verlautet, beabsichtigt die Reichsrcgierung die Frage der Akticnrcchtsreform tn der Weise zu regeln, dafi sie die Reform an sich den normalen gesetzgeberischen Weg gehen läßt, während sie einige wichtige Punkte durch Notverordnung regeln will. L)as englische Sparprogramm. Die Rede Snowdens im Unterhaus. Das Unterhaus hatte seinen „großen Tag". Die Galerien des Hauses waren überfüllt. Viele Abgeordnete, die bei der Eröffnung des Parlaments nicht früh genug erschienen waren, mußten sich mit Stehplätzen hinter dem Sitze des Sprechers und den Vankreihen ihrer Kollegen begnügen. , Nachdem das Haus zunächst einige lausende Angelegen heiten erledigt halte, erhob sich Schntzkanzlcr Snowden. Der Schatzkanzlcr erklärte zunächst, es sei kein Vergnügen für ihn, dem Volke neue Steuern aufzuerlegen, aber ein unaus geglichener Haushalt sei eines der Anzeichen finanzieller Unbeständigkeit. Es sei eine feststehende Tatsache, daß England seit geraumer Zeit über seine Verhältnisse und größtenteils von seinem Kapital gelebt habe. Diesem Ubclstand müsse abge- halfen werden, und zwar entweder durch Einschränkung der Ausgaben oder durch Erhöhung der Einnahmen oder durch eine Verbindung dieser beiden Maßnahmen. Der veranschlagte Haushaltsfehlbetrag belaufe sich in diesem Jahre auf etwa 1,5 Milliarden Mark Der Fehlbetrag für das nächste Haushaltsjahr würde auf 3.4 Milliarden Mark veranschlagt. Einsparungen im großen Stile seien ebenso notwendig wie eine drastische Erhöhung der Steuern. Neun Zehntel der Sparvorlagen seien bereits von der letz ten Regierung gutgeheitzen worden. Erhebliche Einsparungen in der Landesverteidigung, bei den zivilen Ministerien sowie Abstriche bei den Arbeitslosenunterstützungen und Einsparun gen aus dem Stroßenbaufonds würden im Lause des nächsten Jahres zu einer Ausgabcnvcrmindcrung in Höhe von etwa 1,4 Milliarden Mark führen. Die jährliche Amortisation für die inneren Schulden, die bis her bestimmungsgemäß eine Milliarde Mark betragen sollte, würde auf 650 Millionen Mark herabgesetzt. Stcucrerhöhungcn. Die Einkommensteuer wird um 2.5 Prozent erhöht. Unter Berücksichtigung der vorgeschlagenen Einsparungen müßte durch zusätzliche Besteuerung ein Betrag von 780 Millionen Marl für das lausende Jahr und 1,6 Milliarden Mark für das nächste Haushaltsjahr aufgebracht werden. Er schlage eine Entlastung der Industrie etwa um denselben Betrag vor, um den er den Einkommensteuersatz erhöbt habe, indem der Industrie erlaubt werde, einen entsprechend höheren Betrag auf Anlagen und Maschinen abzuschreiben. Die Ster« ergrenze werde für Unverheiratete von 2700 Mark auf 2000 Mark und für Verheiratete von 4500 auf 3000 Mark herabgesetzt. Die Steuervergünstigung für Kinder solle von 1200 aus 1000 bzw. von 1000 auf 800 Mark herab gesetzt werden. Dafür aber solle Ende des Jahres die Summe, auf die bisher nur zwei Schilling pro Pfund Einkommensteuer gezahlt wurde und die auf ein Sechstel des Nettoeinkommens berechnet wurde, ausderGrundlageeinesFünstels kalkuliert werden. Außer der Einkommensteuererhühung solle die Sonder- steucr für große Einkommen um 10 Prozent erhöht werden. Die Erhöhung der Biersteuer, der Benzinsteucr, der Lustbar keitssteuer ergänzen die Finanzmaßnahmen. Der Schatzkanzler gab in seiner Rede keine Einzelheiten über die Einsparungen, die 1,4 Milliarden Mark bringen sollen, aber er versprach zunächst ein Gesetz über die ganze Ange- waenheit einzubringen. Die englischen Hausyaltoorschlüge vom Unterhaus angenommen London, 11. September. Das Unterhaus nahm nach Schluß der Aussprache die Haushaltsvorschläge ohne Abstimnmng an. - Der badische Staatspräsident Dr. Joses Wittemann gestorben. Karlsruhe, 11. September. Am Donnerstag um 23 Uhr starb der badische Staatspräsident Dr. Joseph Wittemann an einer Darmmfektion, zu der eine Nierenentzündung getreten war. Der Verstorbene erreichte ein Allier von nahezu 65 Jahren. Dr. Wittemann gehörte dem Zentrum an. Ein Raabe-Denkmal in Braunschweig wurde anläßlich des 100. Geburtstages des Dichters auf dem Magnipla vor der Magnikirche einqeweiht. Raabe lebte bekanntlich von 1870 bis zu seinem Tode in Braunschweig. j Äus uniHer jyrtmst Wilsdruff, am 11. September 1931. Merkblatt für den 12. September. Sonnenaufgang 5?" I Mondaufgang 5°' Sonnenuntergang 18'" s Monduntergang 18'° 1876: Der Dichter Anastasius Grün gcst. * Mit der brennenden Zigarette ins Bett. Es ist ein oft gerügter Leichtsinn, und man wäre bei nahe versucht, von einem sträflichen Unfug zu sprechen: einer oder eine legt sich ins Bett, zündet sich in aller Gemütsruhe eine Zigarette an, liest vielleicht ein bißchen in der Zeitung oder in einem modernen Roman, rancht mit Wohlbehagen und wechselt allmählich hinüber ins Traumland. Manchmal geht's gut ab: die Zigarette ver glimmt und geht friedlich ans und gleitet aus dem ge öffneten Munde des Schläfers oder der Schläferin gänz lich erkaltet auf die Bettdecke oder auf den Fußboden. Nicht selten aber endet es sehr bös: die Zigarette glimmt und glüht weiter, und in einem Nu steht das Bett samt seinem lebendigen Inhalt und bald darauf vielleicht die ganze Stube in Flammen. Der Nest ist Feuerwehr. In Berlin ist es dieser Tage wieder einmal passiert, daß einer, der sich mit der brennenden Zigarette ins Bett gelegt hatte, erst von der rasch alarmierten Feuerwehr darauf aufmerksam gemacht werden mutzte, daß er samt seinem Bett richtig in Brand geraten war. Er selbst hatte es gar nicht gemerkt, denn er lag im tiefsten Schlafe — zu allem Überfluß hatte er vorher noch ein Schlafpulver genommen —, als er zu brennen anfing. Die Moral von der Geschicht' brauchen wir nicht erst hinzuzufügen, da sie sich von selbst ergibt. Leider gibt es kein Gesetz, das das Rauchen im Bett verbietet, und mit dem Appell an den gesunden Menschenverstand kommt man auch nicht immer aus. Bleibt also nichts anderes übrig, als immer wieder zu warnen, zu warnen und noch einmal zu warnen! * Herbstobst, soweit es von den Kuweitern verschont geblieben ist, bedarf einer doppelt sorgsamen Ernte. Spätäpfel und -Birnen soll man ein paar Tage vor der Reife abnehmen. Man erkennt das Ausreifen -darain, daß sich die grüne Schale gelblich färbt oder das Rot plötzlich intensiver wird. Das Obst muß sich leicht vom Fruchtast lösen: eine leichte Drehung des Stieles ge nügt meist. Wird das Aestchen mit abgerissen, dann ist die Zeit der Ernte noch verfehlt. Wer Mr rechten Zeis zu ernten ver steht, hat länger haltbares und auch würzigeres Obst- Mit schwe ren Leitern sei man Heuer besonders vorsichtig, damit der Baum schaden nicht noch größer wird. Ebenso ist zu vermeiden, mit ge nagelten Schuhen im Geäste herumzuklettern, der Schaden, der sonst an der Rinde angerichtet wird, ist meist recht groß. In diesem schlimmen Jahre kommt es auf jeden Zentner Obst an. Bor allem auch darauf, daß die Bäume geschont und wo nötig, Neupflanzungen vorgenvmmen werden. Große Sorgfalt verlangt diesmal auch die Kederwinterung des Obstes. Die Lagerräume sind frisch zu schwefeln und dann zu kalken, die Horden in Ord nung zu bringen, das nebeneinander gelagerte Obst ist jeden zwei ten Tag nachzusehen, um etwa angefaulte Stücke sofort zu ent fernen und soweit möglich in der Küche zu verwerten. Militärische Platzmusik in Wilsdruff und Grumbach. An läßlich der morgen vormittag in der hiesigen Gegend, vornehmlich Zwischen Kesselsdorf—Grumbach—Herzogswalde stattfindenden militärischen Hebung wird unserer Einwohnerschaft und der von Grumbach noch insofern eine besondere Freude bereitet, als die Regimentskapelle des Infanterie-Regiments 10 auf dem Markt platze in Wilsdruff von 7.30^—8.30 Khr und in Grumbach von 9—10 Khr eine Platzmusik bietet. „Grundlagen der Gesundheit." Das ist ein Kapitel das alle Menschen angeht und interessieren müßte. Es war deshalb zu be grüßen, daß der hiesige Homöopathische Verein aus der Fülle des einschlägigen Stoffes gerade dieses Vortragsthema für den gestrigen Abend wählte. Der Besucher waren viele, aber noch lange nicht zu viele, es konnten noch viel mehr sein. Der Vorsitzende Richter begrüßte die Erschienenen Md besonders dey Vertreter der Firma Dr. Wittmar Schwabe-Leipzig, Herrn Scheibe, der sich dann sehr instruktiv über das Thema ver breitete. Eigentlich, so führte er aus, müßten die Grundlagen der Gesundheit für jeden Menschen so selbstverständlich sein, daß man sich nicht darüber zu unterhalten brauche. Aber solange der Mensch gesund sei, da halte er es nicht für nötig, sich darum M kümmern, erst wenn es zwicke und zwacke, da werde er daran er innert, was er seinem Körper schuldig sei und was er versäumt habe. Es wäre wünschenswert, daß die letzten Jahrgänge in der Schule mehr als bisher über die Grundlagen der Gesundheit un terrichtet würden, damit jeder Mensch genau wisse, was er zu tun und zu lassen habe, damit er seinen Körper gesund erhält. Frei lich gehöre ein gewisser Mut und vor allem Aeberwindung alter Angewohnheiten dazu. Zunächst brcucht der Körper genügend Schlaf und Ruhe, und nach ihnen die nötige Pflege, dabei spiele die Haut eine große Rolle. Das wichtigste Kapitel umschließe die Ernährung. Wenn man bedenke, welch ungeheure Menge von Nahrungsmitteln devVerdauungsapparat durch dieIahre hindurch bewältigen müsse, dünn sei die Mahnung berechtigt, etwas vor sichtiger mit ihm umzugehen. Die Nahrung sei möglichst eine ge mischte, der Genuß von allzuviel Kaffee, Tabak, Alkohol nicht ratsam. Die Zubereitung der Speisen müsse unter möglichster Er haltung der Vitamine erfolgen, ihr Genuß nicht zu heiß und nicht zu kalt. Ganz verkehrt sei aber der rasche Wechsel von heiß und kalt. Nachdem der Redner noch auf tiefe und zweckmäßige At mung hingewiescn hatte, ließ er eine Reihe klarer Lichtbilder fol gen, die das Gesagte noch bekräftigten. Den reichen Beifall nahm Vorsitzender Richter zum Anlaß, dem Redner und seiner Fir ma noch besonderen Dank zu sagen. Der Militärverein hält morgen Sonnabend abends 8 Khr im „Adler" seine Monatsversammlung ab, zu der die Kameraden um ihr Erscheinen gebeten werden. Bezirks Obstbauverein Wilsdruff und Kmg. Am 13. Sep tember soll eine Besichtigung des Staatl. Botanischen Gartens, der Staatl. Pflanzenschutzstelle und des Hauberschen Gartenbau betriebes in Dresden stattfinden. Treffpunkt ist um 2 Khr nach mittags am Eingang des Botanischen Gartens in Dresden, Stübel- allee 2. Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Herbftferien erst am 10. Oktober. Das Volksbildungsmini sterium Plant, aus schulorganisatvrischen Gründen die Herbst ferien erst am 10., nn Mette vom 3. Oktober, beginnen zu lassen. An der Dauer der Ferien ändert sich nichts. Sitzung des Reichsausschusses für Kriegsbeschädigten- und Kriegerhinterbliebenensürsorge. Wie uns der Kyffhäuserverband der Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen mitteilt, tag te am 8. September 1631 der Reichsausschuß der Kriegsbeschä digten- und Kriegshinterbliebenenfürsorge als gesetzliches Gut- achterorgan für die Fragen der Versorgung der Kriegsopfer m Gegenwart von Vertretern des Reichsarbeitsministeriums. Die sem Ausschuß gehören sämtliche Kriegsopfer-Organisationen Deutschlands von Reichsbedeutung sowie die Vertreter der Haupi- fürsorgestellen des Deutschen Reiches an. Die Organisationen und die Vertreter der Hauptfürsorgeftellen konnten in den erforder lichen Aendeungen der 2. Notverordnung des Reichspräsidenten, soweit sie Kriegsopferfragen betrifft, eine Einigung erzielen. So wurden eine Besserung der Renten für Leichtbeschädigte, eine Milderung der Anrechnung der Renten auf die Arbeitslosenunter stützung bei arbeitslosen Kriegsbeschädigten und Kriegerhinter bliebenen, eine Milderung der Ruhensbestimmungen für Per sonen, die öffentliches Einkommen beziehen, sowie grundsätzliche Änderungen auf dem Gebiete der Gewährung von Zusatzreme der Neichsregiernuq empfohlen. Aus den Aeußerungen des Re- gierungsvertreters ist zu entnehmen, daß die Wünsche des Reichs ausschusses in einer demnächst zu verkündenden Notverordnung zum Teil Berücksichtigung finden. Handwerkszeug prüfen! Nach der Statistik des Reichsver- sicherungsamtes über das zuletzt abgeschlossene Berichtsjahr sind über 50 000 Unfälle Lurch Handwerkszeug gemeldet worden. Da von waren 1365 mit schweren Schädigungen der Gesundheit der Betroffenen verbunden, ja sogar eine ganze Anzahl von Todes fällen ist dadurch verursacht worden. Es erfordert nur geringe Zeit und Mühe, das Handwerkszeug vor Inbetriebnahme darauf hin zu prüfen, ob es allen Anforderungen entspricht. Brechen oder Zerspringen eines nicht einwandfreien Hammers, einer Zange, eines Schraubenschlüssels oder dergleichen kann für den Arbeitenden und für seine Umgebung verhängnisvolle Folgen ha ben. Doch gehören Lie durch Handwerkszeug hervorgerufenen Un fälle Mm allergrößten Teil zu den 75 Prozent der Unglücksfätte, Lie nach Ansicht Ler Fachleute vermeidbar sind. Würde immer richtiges und eiwandfreies Werkzeug verwendet, dünn bliebe mancher schwere Anfall ungeschehen. Herzogswalde. Trauerfeier. Am Mittwoch wurde auf dem hiesigen Friedhof Bäckermeister Friedrich zur letzten Ruhe gebettet. Den kirchlichen Trost spendete der Ortspfarrer Lohde. Vvn den zahlreichen Leidtragenden widmete der Dors, des Männergesangvereins, Preusker, warme Worte des Dankes dem Verewigten nach, worauf der Chorgefangverein „Keder den Ster nen" intonierte, Rittergutsbesitzer Griesbach als Vorsitzender des Militärvereins ehrte ebenfalls den Verstorbenen und treuen Ka meraden, der viel zu zeitig ins Jenseits abberufen wurde, und zuletzt rief der Vertreter der Tharandter Bäckerinnung namens der. Innung seinem Kollegen ein herzliches Lebewohl nach. Neukirchen. Versammlung. Am Mittwoch abend fand in O. Kretzschmars Gasthof eine öffentliche Versammlung der Na tionalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei statt. Als Redner sollte der ehemalige Kommunist Pg. Leinert-Döbeln sprechen. Da dieser jedoch durch Krankheit nm Erscheinen verhindert war, referierte als Vertreter Pg. Kantor Berthel-Deutschenbora zu ak tuellen Tagesfragen der Gegenwart und Vergangenheit. Trotz dem Ler Redner erst eine Stunde vor Beginn der Versammlung seinen Auftrag erhielt, entwickelte er den aus allen Schichten der Einwohnerschaft Erschienenen einen von viel Wissen zeugenden Vortrag. Reicher Beifall lohnte die mit den Horst Wessel-LieL und einem kernigen Thüringer Schulgebet beendeten Ausführun gen. Von der freien Aussprache wurde kein Gebrauch gemacht, wohl aber wurden Neuaufnahmen vorgenommen und das war wohl das beste Zeichen des Erfolges der Veranstaltung. Burkhardswalde. I u n g l a n d b u n d. An einem Kursus für Kranzbinderei, der von der Iungmädchenabteilung am 8. September veranstaltet wurde, nahmen 10 Bundesschwestern teil. Fräulein Daeke-Dresden gab praktische Anleitung und theoreti sche Hinweise. Die angefertigten Bindereien waren zum Teil sehr schön ausgeführt und der Kursus dürfte allen manchen prak tischen Hinweis für den Hausgebrauch gegeben haben. Burkhardswalde. 6. Orgelvesper. Am 13. September 1931 nachmittags 3 Ahr veranstaltet Kantor Spindler seine 6. Orgelvesper. Die musikalische Feier steht unter dem Leitge danken: Sonntag ists, jn allen Herzen. Das Programm zeigt fol gende Reihenfolge: 1. G. Riemenscheiben Präludium (Orgel): 2. S. Breu: Sonntag ists (Kinderchor); 3. A. Rubinstein: Me lodie (Violine und Orgel); 4. A. G. Ritter: Orgelsonate d-Molk; 5. P. Gläser: Herr, deine Güte (Kinderchor); 6. I. Haydn: Se renade (Violine und OrgeÖ; 7. I. Brahms: Wie lieblich sind deine Wohnungen (Orgel); 8. Herr, ich habe lieb die Stätte dei nes Hauses (Kinderchor). Eintritt frei. Programm an den Kirch türen. Taubenheim. In heimatlicher Erde bestattet wurde gestern nachmittag auf dem hiesigen Friedhose der bei der 4. Iäger-M.-G.-K., 10. Inf.-Reg., der TraLitionskompanie der ehem. Sachs. Fliegertruppe in Dresden dienende Oberschütz^Otto Röllig von hier. Er war, wie wir bereits berichteten, nm Sonn tag auf der Staatsstraße bei Rittersgrün durch ein Motorrad von hinten angefahren und eine Strecke mitgeschleift worden, daß sein Tod auf der Stelle eintrat. Der Verunglückte war naw den Worten seines Hauptmanns und Kompaniechefs ein tüchtig^ Soldat von vorbildlicher Plichtausfassung, ein guter Kamerad und
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