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jedoch vvm Baum und- Strauch nicht getrennt sind, gehören sie Lem Eigentümer hzw. Nutzungsberechtigten des Grundstücks, auf dem -der Baum oder Strauch steht. Der Nachbar -ist nicht berech tigt, Früchte von überhängenden Zweigen abzuschütteln, solche Früchte, die er selbsst abschüttelt, gehören nicht ihm. Der Eigen tümer Les Grundstücks, auf dem der Baum oder Strauch steht, ist berechtigt, die -an den überhängenden Zweigen noch hängen den Früchte durch Hinüberlangen abzupflücken. Wenn -das Nach bargrundstück dem öffentlichen Gebrauch -dient, gehören auch- die überhängenden Früchte dem Eigentümer bzw. Nutzungsberech tigten des Baumes oder Strauches. Die Schweinezwischenzählung am 1. September. Wie das Mirtschaftsministermm bekannt gibt, wird -auf Ersuchen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft am 1. Sep tember 1931 eine Zählung der Schweine und nicht beschaupflich- tigen Hausfchlachtungen von Ferkeln vorgen-ommen. Die Aus führung -der Schweinezählung liegt den Gemeindebehörden für ihren Gemeindebezirk einschließlich der im Ort befindlichen selb ständigen Gutsbezirke -ob. Die Zählung erfolgt mittels Ortslisten. Die Städte Dresden, Leipzig, Chemnitz und Plauen sind von der Zählung befreit, haben jedoch die Zahl der Schweine, die sich in der Nacht vom 31. August zum 1. September auf den Vieh- und Schlachthöfen beifinden, dem Statistischen Landesamt mitzuteilen. Schluß der Hygiene-Ausstellung 20. September. Der Schluß tag der Internationalen Hygiene-Ausstellung ist nunmehr ^be stimmt auf Sonntag, den 30. September,,festgelegt worden. Eine Reihe von Sonder-veranstaltungen ist bis zu diesem Tage noch vorgesehen. Grenadiertag in Bautzen. Für -den am 5. und 6. September in Bautzen stattfmdende 10. Medersehensseier -der Angehörigen der ehemaligen sächsischen Gren-adierbrigade und deren Kriegs formalionen (Grenadier - Reserve - Regiment 100, Grenadier- Landw-ehr-Regiment 100, Reserve-Infanterie-Regiment 241, Landwehr--Infanterie-Regiment 192, 415 und 472) isst als Fest folge vorgesehen: Sonnabend, 5. September, 8 Uhr abends Fest- kvmmers in der Exerzierhalle (Festredner Gener-alm-aijor von Seydlitz-Gerstenberg), Sonntag, 6. September, vormittags 10 Uhr Feldgottesdienst, anschließend Führungen durch die histori sche Stadt, nachmittags 3 Ähr Festzug, nach- diesem A-bschieds- kommers und abends 8 Uhr Festball, Montag 7. September, vormittags 10 Uhr nicht programmäßiger Ausflug in Autobussen mach -den Kreckwitzer Höhen (Schlacht bei Bautzen 1813), nach Hochkirch (Uebersall der Preußen durch die Oesterreicher 1758) und nach dem Löbauer Berge, Eintreffen in Bautzen 5 Uhr nachmittags. Aus der Landessynode. An Stelle des in den Ruhe stand tretenden Pfarrers Schmidt (Radebeul) ist Super intendent Heber, Pfarrer in Radeberg, für den Synodal bezirk Dresden-Land in die Landessynode gewählt worden. Die Bautätigkeit im Juni. Im Freistaat Sachsen wurden im Juni 812 Baugenehmigungen für Neubauten mit Wobnnnacn erteilt, die insgesamt 2944 Wohnungen enthalten sollen. Außerdem wurden 129 Baugenehmi gungen für Um-, An- und Aufbauten mit insgesamt 238 Wohnungen erteilt. Ausgeführt und baupolizeilich ab genommen wurden 324 Neubauten mit 1107 Wohnungen. Unter den Bauten befanden sich 129 mit einem und 115 mit 2 Wohngeschossen und unter den Wohnungen 132 mit einem und zwei, 557 mit drei, 228 mit vier und 189 mit 5 und mehr Wohnräumen. 321 Neubauten waren Wohn häuser, davon 153 Ein- und 73 Zweifamilienhäuser. Weiterhin befanden sich unter den abgenommenen Neu bauten 43, die von gemeinnützigen Bauvereinigungen er richtet worden sind, und 16, die außerdem als gemein nützige Bauten bezeichnet wurden. Durch 121 Umbauten wurden 112 Wohnungen gewonnen. Ferner waren 4 Um bauten abgenommen, durch die nur Wohnungsabgange (51 Einschränkung für die Kriegsbeschädigten. Der Reichsarbn Minister hat sich -in einem Erlaß an Lie Hauptfürsorgestellen ver anlaßt gesehen, im Hinblick auf die Kassenlage -des Reiches alle Zahlungen, auf die kein Rechtsanspruch besteht, soweit als mög lich vorübergehend einzuschränken. Er hat deshalb ungeordnet, die Bewilligung von Kannleistungen-, Härte-ausgleichen, Beihil fen Zuschüssen, Kapitalabfindungen und sonstigen Leistungen an hie Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen bis auf wei teres einzustellen- Bereits bewilligte Kannleistungen, Beihilfen -usw. werden in der bisherigen Höhe weitergezah-lt. Dagegen kommt eine Erhöhung zur Zeit nicht in Frage. Auch die bereits bewilligten Erzichungsbeihilfen fallen darunter. Kesselsdorf. Kirchennach richten. Getauft: Willi Herbert, Sohn -des Fabrikarbeiters F. O. Lindner, Braunsdorf. Hans Lothar, Sohn -des Maschinenschlossers F. G. Dathe, Wurg witz. Paul Manfred, Sohn des Fabrikarbeiters G. Kannegießer, Braunsdorf. Alfred Herbert, Sohn -des Gutsbesitzers R. A. Partzsch, Kaufbach. Ilse Lotte, Tochter des Bergarbeiters H. K. Wiegand, Braunsdorf. — Ki'rchlich auf geboten: E. K. Müller, Zimmerer in Freital, u. H. H Kühnert, Haustochter in Wurgwitz. G. A. Rudloff, Modelltischler in Oberhermsdorf, und I. M. Arnold, Haustochter -m Reinsberg. L. R. Illgen, Techniker in Dresden, und D. Uhlig, Kanzleiangestellte in Wurg witz. — Kirchlich beerdigt:' Anna Kleiner, Rentenemp fängerin in Kleinopitz, 67 Jahre. Maria Theresia Fleischer geo. Phillip, Berginvalidenswitwe in Kleinvpitz, 67 Jahre (einge äschert). Amalie Pauline Becker geb. Liebe, Berginvalidenswitwe in Kesselsdorf, 73 Jahre. Ida Sidon-ie Kühnel geb. Brückner, Maurersehefrau in Kesselsdorf, 51 Jahre Scharfenberg. S -chulfest. Wie bekannt, hat -der Schul bezirk Naustadt trotz der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse die Abhaltung eines -Schulfestes beschlossen, das am Sonn tag, -den 6. September, -abgehalten werden soll. Als Festplatz ist die Grundwiese vorgesehen, -die hierzu vom Rittergutspächter Trebst in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt worden ist. ^ Finanzierung des Festes ist bis jetzt durch Beiträge -der Kinder, die lest Wochen von der Lehrerschaft gesammelt werben, erfolgt. Da ledoch -diese Betrage zur Ausgestaltung -des Festes bei wei em nicht ausreichen, so soll noch eine öffentliche Haussamml u n g erfblgen. Die Festmusik wird durch die St-Mapelle m W-ilsdrufs ausgefuhrt. Die Finanzierung der selben A durch Liebhaber erfolgt; sie geht also nicht auf Kosten der Schulfestkasse. Das Fest selbst wird mit einem Wechuf iÜ den einzelnen zum Schulbezirk gehörigen Ortschaften seinen An fang nehmen. Mittags erfolgt ein Festzug. der besondere Ueber- raschungen bieten wird, dann -Darbietungen, Vogelschießen und Belustigungen -auf dem Festplatz. Wetterbericht. Fortbestand des zeitlich und räumlich etwas wechselhaften Wetters. Wechselnd zwischen fönartiger Aufheiterung und ver stärkter Bewölkung mit örtlichen Rögensä-llen, dabei stellenweise Tewittererscheinungen nicht ausgeschlossen. Temperaturen ent sprechend schwankend, vorwiegend gemäßigt warm. Wmbe aus südlichen bis westlichen Richtungen, zeitweise auffrischend. Für Montag weiterhin unbeständiges Wetter wahrscheinlich. Oie sächsischen Gtaaisfinanzen. Einnahmen und Ausgaben im Juni 1931. Aus dem Monatsausweise über die Einnahmen und Ausgaben des LandesSachsen im Monat Juni des Rech nungsjahres 1931 geht hervor, daß im ordentlichen Haus halte Äe Einnahmen im Berichtsmonat 24 128 000 Mark, die Ausgaben insgesamt 29 801 000 Mark betrugen, mit hin sich die Mehrausgabe auf 5 673 000 Mark belief. Im außerordentlichen Haushalte betrugen die Ausgaben im Juni 4 227 000 Mark, Der Stand der schwebenden Schul den war Ende Mai 214,110 Millionen Mark, Ende Juni 216,103 Millionen Mark. Abschlagszahlung an die Gemeinden. Das sächsische Finanzministerium hat den Gemeinden die vierte Abschlagszahlung auf den Deckungsbetrag für den ihnen durch die Realsteuersenkung entstehenden Aus fall überwiesen. Keine Einberufung des Landtages. Die kommunistische Landtagsfraktion hatte einen An trag auf Einberufung des Sächsischen Landtages gestellt, damit das Parlament zu der Fusion Sächsische Staats- bank-Adca und zu der Herabsetzung der Fürsorge richtsätze Stellung nehmen könne. Diesen Antrag hat der Landtagspräsident abgelehnt. * Dresden. Todesfall. Im Alter von 73 Jahren starb Generalleutnant a. D. Mar Morgenstern-Döring. Er zellenz Morgenstern wude am 11. Mai 1858 in Leipzig geboren. Nach einer erfolgreichen Offizierslaufbahn wurde er 1911 Oberst und Regimentskommandeur des Jnf- Regts. 181. Am Weltkrieg nahm er zuerst als Kommandeur der 64. Jnf.-Brigade und später der 212. Jnf.-Division teil. Am 21. Mai erfolgte seine Beförderung zum General leutnant. Dresden. Polizeirazzia. Im Zusammenhang mit kriminellen und politischen Vorkommnissen der letzten steil nahm die Polizei in den Räumen des Volkswohls am Sternplatz eine Razzia vor. Eine größere Anzahl von Gästen, deren Personalien an Ort und Stelle nicht ein wandfrei festgestellt werden konnten, wurde dem Polizei präsidium zugeführt. Die anderweit verbreitete Meldung, daß sich unter den Zwangsgestellken einige Russen befunden hätten, entspricht nicht den Tatsachen. Pirna. Erwerbslose demonstrieren. Vor dem Pirnaer Rathaus kam es zu Demonstrationen Er werbsloser. Die Erwerbslosen verlangten die Wiedererhö hung der herabgesetzten Unterstützungssätze. Etwa 200 Per sonen versuchten ins Rathaus einzudringen. Nachdem die Polizei die Ordnung wieder hergestellt hatte, empfing der Stadtrat eine Deputation der Demonstranten. Hohnktein. Einstellung einer Eisenbahn strecke. Dem Vernehmen nach plant die Neichsbahndirek- tion Dresden, die Kleinbahnsirecke Kohlmühle—Hohnstein wegen Unrentabilität einzustellen. Eine Nußcrdienststel- lung dieser Strecke würde eine schwere Schädigung für das Fremdengewerbe bedeuten. Man hofft daher, daß die Reichsbahndirektion eine derartige Entscheidung nicht treffen wird. Langenwolmsdorf. Gutsbrand. Im Bieleschen Gute brach Feuer aus, das das Stallgebäude, das erst kürzlich neu gebaut worden war, sowie die mit Ernte vorräten gefüllte Scheune einäscherte. Wohnhaus und Vieh konnten gerettet werden. Die Brandursache wird ver mutlich in Kurzschluß zu suchen sein. Bautzen. Scheunenbrand. Aus noch unbekannter Ursache brannte in Mittel die Scheune des Gutsbesitzers Pietzsch mit der gesagten Ernte und sämtlichen Maschinen nieder. Limbach. Gefährliche Eiswaffeln. Nach dem Genuß von Eiswaffeln erkrankte hier ein Kind schwer. Der bei dem Händler noch vorhandene Vorrat wurde be schlagnahmt, die Untersuchung ist jedoch noch nicht abge schlossen. Kratzau. Greis tödlich überfahren. Beim übergueren der Straße wurde der 74 Jahre alte Karl Thomas von einem Auto erfaßt und so schwer verletzt, daß er alsbald starb. Bad Lausick. 110 Jahre Herrmannsbad. Das diesjährige Brunnenfesi stand im Zeichen der 110- Jahrfeier des Herrmannsbades. Das Bad wurde im Jahre 1821 vom Amtsrichter Herrmann auf seinem Grundstücke gegründet. Geithain. Hohe Aufwertung. Der Teilungs plan für die Altspareinlaqen der hiesigen Sparkasse wurde vom Treuhänder geprüft. Der eingestellte Aufwertungs satz beträgt 31,2 Prozent. Penig. Kuh contra Motorrad. Einem aus Rabenstein stammenden Motorradler lief auf der Staats straße nach Langenleuba-Oberhain eine Kuh ins Rad. Der Motorradfahrer kam zum Sturze und zog sich schwere innere und Kopfverletzungen zu, die zu Bedenken Anlaß geben. Auerbach i. V. Feuerwehrmann überfah ren. Der zum Sächsischen Feuerwehrtag hier weilende Wehrmann Pech aus Steinigtwolmsdorf wurde von einem Auto überfahren. Er brach beide Beine. Oschatz. Grausiger Fund. Bei Ausgrabungs arbeiten an der Dresdner Straße fand man größere Mengen Menscheuknochen. Es wird vermutet, daß es sich dabei um Überreste von Gefallenen aus früheren Kriegen handelt, doch scheint es auch nicht ausgeschlossen zu sein, daß die Gebeine von einstmals hier Gerichteten stammen. Einst stand nämlich an dieser Stelle ein Galgen. Leipzig. T ö d l i ch e r Sturz aus dem Fenster In der Wächterstraße ist der 21 Jahre alte Maler Palm aus einem Mansardenfenster im vierten Stock auf die Straße gestürzt. Palm hatte sich zu weit herausgebeugt und dabei das Gleichgewicht verloren. Er zog sich einen Schädelbruch und andere Verletzungen zu. In hoffnungs losem Zustande wurde er ins Krankenhaus gebracht, in dem er seinen schweren Verletzungen erlag. Leipzig. Messerstecherei. Vor der Herberge am Täubchenweg gerieten zwei polnische Arbeiter in Streit. Dabei brachte der Arbeiter G. seinem Gegner mehrere Messerstiche am Kopf, Rücken und Leib bei. Dann flüchtete er, stellte sich aber später freiwillig der Polizei. Er will in Notwehr gehandelt haben. Steigende Kmanznot der Gemeinden. Dresden zahlt nur brockenweise die Gehälter. Infolge der Geldkrise haben die Dresdner städtischen Beamten am 1. August nur zwei Sechstel ihrer August- Bezüge erhalten. Am 5. August wurde ein weiteres Sechstel ausgezahlt. Die restlichen drei Sechstel sollten am 15. d. M. gezahlt werden. Nach den Mitteilungen des städtischen Fi nanzamtes ist es jedoch nicht möglich gewesen, die hiersür erforderlichen Mittel aufzubringen, weil die vom Reiche erwarteten Überweisungen nicht in der erhofften Höhe eingetroffen und die Steuereingänge weiter erheblich zurückgegangen sind. Die vorhandenen Mittel sollen in erster Linie für die Auszahlung der Wohl fahrtsunterstützungen Verwendung finden. Anstatt der restlichen Gehaltshälfte erhalten die Beamten am 15. d. M. nur ein Viertel ausgezahlt. Angestellten, die ihre Bezüge nachzahlungsweise erhalten, wird am 15. August erst das dritte Viertel ihrer Julivergütung ausgezahlt. Dabei steht noch nicht einmal sest, wann die restlichen Dienstbezüge gezahlt werden können. Bad Schandau. Steuerndrosseln den Frem denverkehr. Von der Anttshauptmannschaft Pirna wurde in Bad Schandau die 10prozentige Gemeinde getränkesteuer und ein lOOProzentiger Zuschlag zur Bier steuer zwangsweise eingeführt. Dadurch wird das Fremden- gewerbc wiederum sehr stark belastet. In seltener Ein mütigkeit haben sich Stadtrat, Stadtverordnetenkollegium, Gastwirtsverein, die Ortsgruppe des Verbandes Deutscher Fremdenheime und die interessierten Verbände der Gast wirtsangestellten zusammengefunden und gemeinsam beim Ministerium des Innern Protest erhoben. Damit Bad Schandau mit der benachbarten Tschechoslowakei konkurie ren kann, ist es unbedingt erforderlich, daß diese neuen Steuern sallen. Mutzschen. Neue Steuerbelastung abge lehnt. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde eine Verfügung der Aufsichtsbehörde bekannt gegeben, der zu folge die Stadt einen 200prozentigen Zuschlag zur Bürger steuer zu erheben und eine Feuerschutzsteuer einzuführen hat. Daraufhin gab die bürgerliche Fraktion bekannt, daß sie jede Verantwortung sür die Folgen der Unterbilanz im Haushaltplane und jede weitere Belastung der Ein wohnerschaft durch die Einführung neuer Stenern grimd- sätzlich ablehne. Dieser Absicht schloß sich das Kollegium einstimmig an. Riesa. Schlechte Finanzlage. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde die Verordnung der Kreis- hauptmannschaft auf Einführung der Bier- und Gemeinde getränkesteuer einstimmig abgelehnt, hingegen wurde die Erhebung der Bürgersteuer nach einfachem Satze beschlos sen. Auch diesmal hörte man wieder, daß Vie Stadt Riesa schwere Finanzsorgen hat. Die Auszahlung der Gehälter an die städtischen Beamten müsse in drei Raten erfolgen und dabei stehe jetzt noch nicht sest, ob man die dritte Rate überhaupt auszahten könne. Durch Erhebung neuer Steuern würde die Kaufkraft aber nur noch weiter geschwächt werden. Gegen den Schenkerverirag. Der Landtagsabgeordnete Fritzsche (Kons.) wendet sich in einem Schreiben an die sächsische Regierung dagegen, daß bei den Entscheidungen der Reichspölitik der Reichs rat ansgeschattet wird, und an Stelle eines Reichsrats beschlusses lediglich ein Anhören der Länder, so auch be treffs des Schenker-Vertrages, stattfindet. Er bezeichnet diesen Vertrag als die Vernichtung des selbständigen Spe ditionsgewerbes. SOweres LlngM bei der Arbeit. Ein Toter, ein Verletzter.. Im Hofe einer Baumwollspinnerei in der Spknnerei- straße in Leipzig-Kleinzschocher trat beim Verladen von Kisten auf ein Speditionsfuhrwerk Hofarbeiter Müller fehl, stürzte und kam unter den Wagen zu liegen. Er erlitt einen Schädel- und Schlüsselbeinbruch und ist an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben. Bei dem Sturz des Arbeiters wurden die Pferde scheu und gingen durch. Der Kutscher des Wagens, Schade, kam ebenfalls zu Fall und erlitt eine Gehirnerschütterung. Grenzland-Chronit. Furchtbares LafiwagenungM. Drei Tote. Auf der Fahrt nach Jungbunzlau fuhr bei Gablonz der Lastkraftwagen des Händlers Franz Mraz aus Thur- nau aus noch unbekannter Ursache in vollem Tempo gegen einen Straßenbaum. Mraz war sofort tor, sein Sohn und ein weiterer Mitfahrender erlitten Bein- und Schädelver letzungen, denen sie nach kurzer Zeit ebenfalls erlagen. Asch i. B. Große Holzdieb stähle. Hier ist man großen Holzdiebstählen auf die Spur gekommen. Es sind gegen 25 Bäume in dem Walde des Großindu striellen Fischer gefällt und in zehn bis fünfzehn Leiter wagen über die bayrische Grenze in die Gegend von Selb gebracht worden. Waldhegern gelang es, die Holzdiebe zu stellen. Diese, etwa 20 Personen, flüchteten über die Grenze, nur eine Frau konnte festaenommen und dem Ascher Be zirksgericht zugeführt werden. Tetschen. Gurkenüberschuß und Ausfuhr prämie. Der diesjährige Gurkenüberfluß zeitigt die selt samsten Auswüchse. Die Gurkenerporteure versuchen unter allen Umständen, große Menaen Gurken über die Grenze zu bringen, um dadurch die staatliche Ausfubrprämie zu erhalten. Es besteht deshalb ein Wettlauf nach Nusfuhr- scheinen. Sie werden aber nur bis Schandau gebracht, um dort manaels Abnehmer ebenso vernichtet zu werden, wie hier. Die Ausfuhrprämie bleibt jedoch dadurch gerettet, der Schaden der Erporteure ist also in jedem Kall geringer, als wenn sie die Gurken diesseits der Grenze verfaulen ließen. Die heutige Nummer umfaßt 12 Seiten einschließlich Sonntagsbeilage und Heimalbellage und die „Wilsdruffer Illustrierte". Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schriflieilung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff,