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M»n kommt eine Noioerorkmg Wea IWMerdicner? In dem an -die Berdände «der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gerichteten Schreiben vom 10. Juni dieses- Jahres hat der Reichs- arbeitsminister erneut auf die Dringlichkeit von Lereinbarungen von Linstellungsrichtlinien nach den Bestimmungen des Detriebs- rclegesetzes zwecks Ausschaltung von DdppÄverdienern hinge wiesen, bei deren Zustandekommen auch die Schlichtun zsaus- schlisse Hilfe leisten könnten. So begrüßenswert dieser Hinweis ist, in der Praxis konnten diese Bestimmungen bisher so gut wie gar nicht -angewandt werden, weil die Schlichtungsbehöiden bzw. die ihnen übergeordneten Instanzen bei dem bisherigen Wider stand aus Arbestgeberkreifen bislang- allgemein nicht geneigt wa ren, Schiedssprüche -dieser Art zu fasten bzw. verbindlich W er klären. Die Möglichkeit hierzu besteht nur durch eine Ergänzung des BetriebsrAogesetzes, die einmal für den Inhalt der Richt linien auch die -Einstellung erschwerende Bestimmungen gegen Berufsfremde und nicht notwendig auf Erwerb angewiesene Personen vorschreibt und zum anderen bei Streitigkeiten über di? Vereinbarung von Einstellungsrichtlinien die bindende Entscheid düng hierüber dem Schlichtungrausschuß überträgt. Deshalb hat der Teutschnatkonale Handlu-ngsgehilfen-Verband in einer Ein gabe eine -Ergänzung des Detriebsrätegesetzes durch Notverord nung gefordert u. den Reichsarbeitsminister göbeten, die Schlich tungsausschüsse und die ihnen übergeordneten Instanzen anzuwei sen, ein Verlangen der Betriebsvertretungen -auf Abschluß zweck entsprechender Vereinbarungen über Einstellungsrichtlinien weit gehend zu unterstützen. Etwas besser sieht es in einigen Bezirken in Bezug -auf die Entlassung von Doppelverdienern bei den Be hörden aus. Noch wirkungsvoller würde eine -generelle Regelung für das Reichsgebiet sein, für die sich ebenfalls -der Reichsar- beitsm-i-nister -einfetzen könnte. Den im Pensionskürzungsgesetz entwurf vorgesehenen Gedanken einer Anrechnung von Neben einkommen zwecks Aüsschaltung von Doppelverdienern haben in zwischen der Preußische Finanzminister und bas Braunschweigisch^, Staatsmmisterium insofern verwirklicht, als Nebenvergütungen aus öffentlichen Mitteln ohne irgendeine Freigrenze bei allen im Staatsdienst beschäftigten Personen, auch Beziehern von Wartegeid, Ruhegeld oder anderen Verrsorgungsgebührnissen um 20 v. H. gekürzt werden. Der hier aufgezeigte Weg sollte genügend Veranlassung für eine Notverordnung geben, die bei allen als Arbeitnehmer tätigen Ruhestands-, Wartestandsbe amten und Offizieren Arbeitsdienst auf die Pension bezw. das Wärtegeld in einer solchen Höhe anrechnet, -daß ihr Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt der Angestellten wirksam unterbunden -wird. Nur durch die hier aufgezeigken gesetzlichen Verordnungen usw., wie sie der Deutsch-nationale Handlungsgehi-lfen-Verband in seiner a-n den Reichsarbeitsminister gerichteten Eingabe vom 21. Juli erneut fordert, wird die Ausschaltung der Doppelver diener um eine erhebliche Entlastung- des Arbeitsmarktes der Angestellten zu erreichen sein. Mit bloßen Empfehlungen und Hinweisen allein wird hier nicht Abhilfe geschaffen werden können. Aus Sachsens Gerichtssälen. Kommunistische Zersetzungstätigkeit auf dem Kasernenhos. Leipzig. Der 4 Strafsenat des Reichsgerichts hat unter dem Vorsitz des Retchsgerichtsrates Baumgarten folgendes Urteil gefällt: Wegen Vorbereitung eines hochverräterischen Unter nehmens in Tateinheit mit Vergehen gegen das Gesetz zum Schutze der Republik wird verurteilt: der Arbeiter Haase aus Leipzig zu zwei Jahren und sechs Monaten Festung, der Ar Leiter Zeun aus Leipzig zu einem Jahre sechs Monaten Festung und der Arbeiter Arnold zu einem Jahre sechs Mona len Festung. Bet jedem der Angeklagten gelten sechs Monaic als durch die Untersuchungshaft verbüßt. Den Angeklagten ist im wesentlichen zur Last gelegt, sie hätten in der Nachi zum 1. September 1930 an einer Bretterwand auf dein Kasernenhos zu Leipzig ein Plakat angebracht mit der An forderung: „Soldat, auch du bist Proletarier, auch dein Vater land ist die Sowjet-Union, dein Gewehr gegen die Feinde Sowjet-Rußlands!" Der Hauptangeklagte Haase hat an an deren Stellen der Stadt, namentlich aber auf dem Wege zu den Schießständen noch andere Plakate zersetzenden Inhalte: angebracht. Das Hupensignal des Toten. Dresden. Vor mehreren Monaten fuhr ein Sanitätsrat aus Freital mit seiner Tochter im Auto zu einem Nachtbesum nach Bannewitz, als sie an ihrem Wagen ein anderes Aum vorüberlagen sahen, dem gefährlichen Kurvengebiet des Wind berges zu. Richt lange darauf hörte man ein furchtbares Krachen, und ein andauerndes Hupensignal schrillte durch du Rächt. Vater und Tochter fuhren an die Unglüctsstette heran Das Hupensignal ging weiter; man sand ein demoliertes Auto, das in der dunklen Rächt an einen Baum gefahren war Zuerst wurde der verletzte Führer des Wagens geborgeu und später ein tödlich verunglückter Insasse, der Versicherungs beamte Theile, herausgehoben. Sofort hörte auch das schauer liche Hupensignal auf — der Tote hatte aus dem Kontan gelegen. Vor dem Schöffengericht hatte sich jetzt der Führer des Wagens, der Kaufmann Peuthert, wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten. Der Verteidiger betonte, daß an der Unglücksstelle mindestens zehn Auwunsälle infolge der ur- günstigen Kurven stattgefunden hätten. An die Verhandlung schloß sich ein Lokaltermin. Das Urteil lautete aus drei Monate Gefängnis. Sähr geährder Herr RedaMhr! ,Warum denn nu un nich erschb", so schreibd mir ehn -mit mir im beendeben Ferienzu- schdand sich befindlicher Fremd un Leibensgcnosse. Dadermid mehnd er die Hitze, biedb seid vorigen Sonntag ieber uns brie- bed, als soliden Mir ausgebriedeb wern wie de Hiehnereier un dann nur noch havbgekochd rumloofen. Dcha, ba kann mer halb üischd -machen. Selbst dvrch Notverordnungen läßd sich das Web ber nich korrigiern un wenn mersch Dhermomeder setz off Eis legd, besderwegen wer-ds draußen un -drinnen nich kÄber. Aber im Minder wenn -mer uns schond -wieder nach dbn warmen Dagen sehn. Sis eben wie ieberall, ehn gewisses Einteiln is nich, ehma alles un dann gar nischt! So wie mid be Banken un Schbarkassen kann mer mib- ber Sonne ehmd -nich rumschbring, wenn -die schein will, da scheind se un wenn se kehne Laune hab, da hängt se sich Wolken vor. Sonnenfeiertage oder teilweises, fünf- oder mehr- prozentiges Scheinen g-ibds ehmd nich. Bei -den Banken is bas scheibchenweise Auszahln ja nu wieder -vorbei un be Schbarkassen folgden ihnen Heide nach. Nu kann ja alles wieder im Ring gehn, das heehd, nur da, wo ehmd was zum Rumgehn da is. Manchmal is zum Rumgehn ooch was -da, wo eegendlich gar nischd hingehörd. Das is zum Beischbiel b-a neilich ehn Dieb bassierd, -derbe nachts in ehn Dorsg-asthof eigeschbiegen war un da den Kasten von dem elekdris-chen Klavier aufbrechen wvll- de. Bei -dieser BeschäfbiMwg is er jedenfalls doch nich ganz- fach männisch vorgeg-an-gen un mid ehnemmale fing das Klavier -an ze schlucken un zwar ehn MilMrmarsch. Haste was kannste is der Schbitzku-be abgerickt. Das warn jedenfalls noch nich bassierd. Der betreffende Wirb aber hab sich ehn baar Dage ieberlegd, ob er sein Hund abschaffen soll, berbe Schbeiern kost un der ge schlafen hab. Wenn das Klavier besser -c-ufbaßb un de Schbitz- buben mid Milid-ärmärschen hehmegeschickd, brauchd mer ooch schließlich kchn Wachhund! mehr ze Halden. Aus Chemnitz werd noch ne andere Diebesgeschichde erzählü, biebe beweist, daß ooch das Mausen seine Schädbenseiten hat un viel Aerger bring kann. Da hadde im Februar ehn Gauner von -der Schdraße weg ehn Audo mid vier Musterkoffern wegze- fahrn. Wenn s-o was gelingd-, muß mer immerhin Glick Hamm. Aber ooch solches Glick kann kriegen. Wie ber Mann be Koffer öffnete, warn se zwar voll von lauter neien Schuhen, es waren aber nur linke Gchühe. So viele Menschen mib- zwee linken Beenen, biebe die Schuhe hädden koosen kenn, warn aber gar nich L-uszetreim, wohl aber hab die Bot0,ei den Schbitzbuben aufgetriem un nu hab er smf Mvnabe lang Zeid, ieber den Fall nachsedenken. Manchmal gibds aber -ooch Fälle, ieber die man sich freien ken-nde, wenn ooch diese Freide rasch vergänglich is. Das ging den Leiden in Nossen so, denen bei ber Dürchsährd ehnes großen Viehaudos ehn febbes Schwein direkd vor de Türe fiel, ohne baß der Transp-ortführer etwas dervon gemerkd hadde. Erschd in Chemnitz merkte er dein Abladen, daß trotz mehrfachem Zäh len ehnes der edlen Borstentiere abhanden gckomm war. Das besagde Schwein aber hadde seinen ersten Flugversuch von dem Audo bis off de Schbraße sehr gut leberschdänben und fühlde trotz seiner vier Zendner Lebendgewicht keine besonderen Be schwerden. Es -würbe von den Bewohnern des Haufes, vor dessen Türe es -geflogen war, freundlichst -ausgenommen, bis es nach mancherlei Fragerei von -dem rechtmäßigen Eigentümer wieder ab-geholb wurde. Sv- is es nu im Leben, dem ehn mausen se in der Nacht Schdumpf und Gchdick un dem andern fä'lld ne Vierzendnersau vor de Fieße. Hamm tut aber kehner was der- v-on, in beeden Fällen is un bleibt das Läm ähm belämmert. Off Wiederhärn! Ferchdcgodd Schdrammbach. 6MWn der Dresdner Theater. Dom 9. August 1931 bis einschließlich 16. August 1931. Opernhaus: Bis mit 22. August geschlossen. Schauspielhaus. Bis mit 22. August geschlossen. Albert-Theater: Bis mit 13. August geschlossen; Freitag bis mit Sonntag- (16.) 8 Uhr: Gastspiel Ferdinand Bonn: Der Hauptmann von Köpenick. Die Komödie: Montag -bis Donnerstag 8.15 Uhr: Gast spiel Grete Reinwald, Willy Kausmann und Heinz Klubertam: Liebe — unmodern; Freitag bis Sonntag (16.) 8.15: Gastspiel Otto Göbühr: Intimitäten. Vorstellungen für den BVB. Gr. 1 Montag 7^01—7SM. 7901—SOM, Dienstag 7001—7150,. Mittwoch 7151—7300, Donnerstag 8201-8300, 8601—8700; Freitag 7301—7400, 8801—8900; Sonnabend 6401—6500; Sonntag (16.) 6501—6600. Residenz-Theater. Allabendlich 8.15 Uhr Wie werde ich reich und glücklich. Vorstellungen sür den DVD. Gr. 1 Sonntag (9.) 2601—2700, Gr. 2 41—50; Dienstag 3701—3800; Mitt woch 3801—3900; Donnerstag 4001—4100; Freitag 4101 dis 4200; Sonnabend 4201—4300 Ccrtral-Theater. All-abendlich 8.15, Sonntag (9. und 16) auch 4: Gastspiel Enrico Rastelli. Handbell. Um 11 Uhr trägt die 1. Handballels ein Micht- fpick gegen Tg. Pirna -aus. Fußball. Zum ersten Pflichtspiel startet morgen nachmittag 3 Uhr die 1. Fußball-Mannschast gegen Gruna 1. — Uhr wirb die 2. Mannschaft gegen Gruna 2. ein Tesellschaftsfpiel -austragen. Amtliche sächsische Notierungen vom 7. August. Effektenbörsen in Dresden, Leipzig, Chemnitz geschlossen Dresdener Produktenbörse. 7. 8. 3. 8. 7. 8. 3, 8. Wetzen Wetz.-KI. 11,0—11,4 11,9—12. 77 Kilo 196—261 202—207 Rogg.-KO 10,5—12.0 1ls2—12. Roggen Kaiseraus- 73 Kilo 161-16- 155-160 zugmehl 46,2—48,-: 47,0—49. Wiruergste. 150—155 145-150 Bäcker- Sommerg. — — mundmehl 89,7—11,7 40,5—42. Hafer, tnl. 167—175 167-175 Weizen- Raps, tr. E— — nachmehl 18,5-20,0 19,5—21. Mais Znland- Laplata — — weizen m. Ctnqu. — — Lope 7V^ 40,0—42,0 42,2—44 Rotklee — Roggen- Trocken. mehl OI fchnttzel 7,00-7,20 7,20-7.46 Tove 60 27,5—28,5 27,0—-28 Zucker- Roggen- schnitzel mehl 1 Kanosfel- Tope 70 H 26,0-27,0 25,5-26 flocken 15.6—16.2 Iö,6 l->._- -livaaen- srmi-'inikbi ls.t II I5.f HI 18,0—19. 17.5—18.-: Nossener Produktenbörse vom 7. Ang. 1931. Weizen, hiesiger neu, 75 Kilo 9ch0; Roggen, hiesiger neu, 72 Kilo 8; Wintergerste neu 7,25—7,50; Hafer alt 8—8,40; Weizenmehl, Kaiserausz. o. S. m. Ausl. 23,25; do. Semmelmehl 21: do. 60proz. aus Inlandsweizen 18,75; Roggenmehl 60proz. 13,75; Nachmehl ohne Sack 9ch0; Futtermehl 8,50; Roggenkleie, inländische 620—6,60; Wei- zenllcic grob 6,20—6,60: Maiskörner, La Plata, alt 11,25; Kartosseln neu 2,50; Stroh in Ladungen, Preßstroh 0,70; Gebunbstroh 0,60;. Heu neu in Ladungen 2—2,50; Butter ab Hof Stück 0,75—0,80. — Karlvsseln neu Pfund 0,05; Preßstrok 1,70; Gebundstrvh 1,60; Cicr. Stück 0,08—0,09-, jrijchc Landbuttcr 1- Pjund 0,75—025. Amtliche Berliner Notierungen vom 7. August. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engt. Pfund 20,42—20,46. holl. Gulden 169,63-169,97: Danz. 81,62—81,78; franz. Frank 16,49—16,53; schweiz. 82,04—82,20: Belg. 58,64—58,76; Italien 21,99-22,03: schweb. Krone 112,44 N2.66 vän 112,39-112,61: norweg. 112,39—112,61. Pchcch 12,48: österr. Schilling- 59,15—59,27; Argentinien 1,16 1,17, Spanien 35,11—35,19. Produktenbörse. Der Zettmarki wird Freitag und Sonn abend beschlnßgemäß ausgesetzt Nominelle Preise bewegten sich anfangs über den Stand des Vortages, lm Verlause dar unter. Jnjolge Umsatzmangels in dieser Geschästsari sehlen zuverlässtge Pretsnennungen. Das Jnlandsangebot ist all gemein klein. Verkäuser hallen zurück Nachfrage besteh? weiter. Am Geldmangel scheitern größere Käufe. Getreide and Olsaaien per 1000 Kilogramm, lonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. Wetz., märt. 7. 8. 186-188 6. v 184-186 WetzN. s. Bln. 7. 8. 10,0-10.2 6. 8. 10,2-iv: vommersch. — — Rogkl. Bln. 9.29,5 140-150 9,5-9:7 Rogg., märk. 147-148 144-145 Raps —— Braugerste — — Leinsaat — Wintergerste 140-156 136-147 Vikt.-Erbsen 26,0-31.0 26,0-31/, Fuilerflerst» — — kl. Spetseerbs. Sommergst. — Fullererbsen 19,0-21.0 19,0-21/ Hafer märk. 139-144 139-144 Peluschken — —- pommersch. — Ackerdohnen — wellvreuh — Wicken — Weizenmehl p lvv kß fr. Brl bi !nkl Sack <feinst. Ml L Not. 25.0-34.5 25,0-34.5 Lupine, blaue Lupine, aelbe Seradella Rapskuchen Leinkuchen 13.2-13.5 13,2-18.5 Roggenmeyl p lOO ks fr. Berlin br 'nfs 22 0-24.5 21 2-24 2 Trockenschtzl. Sooa-Schrot Torlml 80/70 7,00-7,40 11,7-12.4 7,20-7/4 11,7-12- 1 ^8 yidi kein „1osss" Persil! ^srksn Lis sisti clas yut! Werclsn Lis iniü- trcruissk, rvenn mcm Hinsn clsrclitiyss uritsr äsm Osskinciritsl äss yutsn „?srsi1" aufrsäsn vrill. ?srsi1 sst- /e/Ä Ü«, Oriyinalpcrekuriy/