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Wilsdruffer Tageblatt : 08.08.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193108083
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310808
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310808
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-08
- Tag 1931-08-08
-
Monat
1931-08
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.08.1931
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da--? ^>er jtändniä' aller, guten ^.»lens i^nü n::v Vee Welt den Frieden geben wollen. Sie, Herr Ministerpräsident, waren unter den ersten, die die Botschaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten mit dem Ihnen eigenen staatsmännischen Weitblick und im Verfolg Ihrer seit langer Zeit eingenommenen grundsätzlichen Haltung in die Tat umsetzten. Ihr schneller und großherziger Ent schluß hat wesentlich dazu beigetragen, die kritische Lage der Weltwirtschaft hoffnungsvoller zu gestalten. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank. Im Gedenken an die historische Bedeutuirg der wechselseitigen kulturellen Beziehungen zwischen unseren Völkern habe ich die Zuversicht, daß sich auch die po litische und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutsch land und Italien zum Segen beider Länder und zur Förderung der allgemeinen internationalen Kooperation auf der Grund lage von Recht und Gerechtigkeit fruchtbar wciterentwickeln wird. Ich gebe der Hoffnung Ausdruck, daß die Zeit nicht mehr allzu fern sein möge, in der wir uns des Erfolges der gemeinsamen Bemühungen um die Überwindung der großen Schwierigkeiten der Gegenwart dankbar erfreuen können. Ich erhebe mein Glas, und trinke auf das Wohlergehen Se. Majestät des Königs Viktor Emanuel, des Souveräns dieses großen Landes, auf Ihr Wohlergehen und auf eine glückliche Zukunft des italienischen Volkes." Devissnfm'gaSe für den Warenverkehr. Amtlich wird mitgctcilt: Die Reichsregierung hat die De- visenbcwirtschaftungsstcllen angewiesen, bis auf weiteres den Firmen, die eine entsprechende Handelskammerbescheinigung vorweiscn können, allgemein die Genebmigung zum Erwerb von Devisen und zur Verfügung über Devisen zu erteilen, so weit diese Devisen zur Finanzierung der Ein- und Ausfuhr und des Transithandels von Waren verwendet werden sollen. Die Neichsregicrung erwartet aber von Verbraucherschaft, Handel und Banken, daß sie bei der Einfuhr insbesondere von Luxuswaren und Genußmitteln sich sie durch die Wirt schaftslage gebotene Zurückhaltung auferlegen. Eine Kontrolle der Verwendung der für die Einfuhr in Anspruch genommenen Devisen wird nachträglich durch die Devisenbewirtschastungsstellen stattfindcn. Die ergänzenden Vorschriften, die sofort in Kraft treten, bringen folgende Be stimmungen: Dritte Ergänzung der vorläufigen Richtlinien für die Stellen für Devisenbewirtschaftung. Der Abschluß von Termingeschäften über ausländische Zah lungsmittel gegen inländische Zahlungsmittel mit Genehmi gung der Stelle für Devisenbewirtschaftung kann nur mit der Reichsbank oder im Rahmen der von der Reichsbank erteil ten Ermächtigung abgeschlossen werden. Devisenansprüche für Waren, für die der urkundliche Nach weis geliefert wird, daß sie auf Grund von Verträgen ge kauft sind, die vor dem 4. August 1931 abgeschlossen wurden, ist bis auf weiteres eine Genehmigung unbeschränkt zu er teilen." Die Handelskammer darf die Bescheinigung nur solchen Personen und Personenvereinigungen erteilen, welche die Ge währ für die Einhaltung der in Absatz 1 umschriebenen Be dingungen bieten. Versagung der Bescheinigung kann ohne An gabe von Gründen erfolgen. Die Bescheinigung ist zu entziehen, wenn die Voraussetzungen, unter denen sie erteilt ist, nicht oder nicht mehr vorliegen. Jede Firma, die eine solche Genehmigung erhalten hat, hat bis zum 6. jedes folgenden Monats eine Aufstellung üher alle Geschäfte einzureichen, die sie im Rahmen dieser Bestimmun gen vorgenommen hat. Devisensperre sür Agrarprsdukte. Die lebensnotwendigen Erzeugnisse der Devisenordnung. Die von der Reichsregierung herausgegebenen Richt linien zur Durchführung der Devisenverordnung be stimmen bezüglich der landwirtschaftlichen Er zeugnisse im wesentlichen folgendes: In der Liste der lebensnotwendigen Erzeugnisse, für die unbe schränkt Devisen gegeben werden, sind im wesentlichen Rohstoffe enthalten, an landwirtschaftlichen Erzeug nissen Ölfrüchte und Llfaalen als Kraftfutter und Margarinerohstoff. In der zweiten Liste der bedingt lebenswichtigen Waren, für die Devisen nur im Rahmen enger Kontingente zur Verfügung stehen, sind von wesentlichen landwirtschaftlichen Erzeugnissen Weizen, Gerste, Mais und Butter enthalten. Die übrigen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnisse mit Einschluß der gangbaren Holz sorten, der Erzeugnisse der Verede lungswirtschaft und des Gartenbaues fallen unter die Er zeugnisse, für die unter den heutigen Verhältnissen ange sichts der ausreichenden Bedarfsdeckung durch die heimische Landwirtschaft keine Devisen zur Verfügung stehen. Proteste des Auslandes. Die Berliner Berichterstatter der Londoner Presse befaßen sich eingehend mit den Rückwirkungen der deutschen Devi- senverordnung aus den ausländischen Handel. Die „Times" meint, daß Proteste von solchen Staaten zu erwarten seien, die ein Recht aus die Meistbeaünstigungsbe- handluna hätten. „News Chronicle" spricht von einer künstlichen Beeinträchtigung des freien Handels und betont die Rückwirkungen aus den Handel anderer Länder. Das Blatt hält es für möglich, daß von italienischer Seite bet den in Rom weilenden Reichsministern protestiert würde. Weitere Geldrückflüffe an die Reichsbank. Die Reserven nicht in Anspruch genommen. Infolge der Kassenvorsorge der Banken und der ge ringen Ansprüche des Publikums an die Banken war wieder ein erheblicher Rückfluß an die Reichsbank festzustellen. Während das deutsche Nolenbankinstitut am 5. August über 86 Millionen Einzahlungen und nur eine Million Auszahlungen berichtete, betrugen die Ein zahlungen am 6. August 81,1 Millionen und die Aus zahlungen 02 Millionen Mark. Die von der Reichsbank bereitgestellten Reserven brauchten also wieder nicht in Anspruch genommen zu werden, da im Gegenteil der Notenrückflutz angehalten hat. Stöckte unck Sparkassen. Berlin. Die durch die letzte Notverordnung angeordnete plötzliche Kredittrennung der Sparkassen von ihren Gewährsver- bäuben, den Gemeinden, hat dem Präsidenten des Deutschen Städtetages Dr. Mulert Veranlassung gegeben, namens der Städte bei dem Reichskanzler und bei Reichsfinanzminster Dr. Dietrich scharfen Einspruch dagegen einzulegen, daß diese Not verordnung ohne jede Fühlungnahme mit den Gemeinden und zum Teil in Unkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse ergangen ist. Dr. Mulert hat beantragt, die Ziffer 3 der Notverordnung alsbald wieder auszuheben. — In dem Schreiben des Städte tages heißt es, daß das Verbot des Kreditverkehrs zwischen Ge meinden und Sparkassen den Lebensnerv der kommunalen Selbst lassen von jeher auf Grund von Gesetz und Statut zur gleich mäßigen Pflege von Realkredit und Kommunalkredit bestimmt seien. Im ReaKredit sind heute mehr als 50 v. H. der Sparkas senguthaben angelegt, im Kommunalkredit, der nach dem Gesetz eins Inanspruchnahme bis zu 25 v. H. zuläßt, im Durchschnitt gegenwärtig weniger als 17 v. H. Die Gemeinden stehen im Rahmen der von ihnen in Anspruch genommenen Sparkassen- mittel zugleich in einem regelmäßigen Kontokorrentenverkehr bei den Sparkassen hivsichtich der für sie eingehenden Steuern, Ge bühren und sonstigen Einnahmen. Dieser völlig ordnungsmäßige Verkehr wird durch die Notverordnung zerschnitten. Die Ge meinden sind die Träger der Reichs- und Staatsgewalt in der örtlichen Instanz und müssen imstande sein, ihre Zahlungen an Gehältern, Löhnen und Unterstützungen regelmäßig zu leisten. Auch vom Standpunkt der Sparer aus wäre diese einschneiden de Maßnahme nicht notwendig gewesen. Der Status der Spar kassen ist völlig gesund. Der sofort einberufene Vorstand des Städtetages wird zu dieser Lage Stellung nehmen. Es unter liegt keinem Zweifel, daß er zu einschneidenden Beschlüssen kom men wird. Arankrrich für SWaltelonsoMm. Die französischen Großbanken stimmen Luthers Vorschlägen „grundsätzlich" zu. Die letzte Vollsitzung der französischen Großbanken ist eini germaßen günstig Verläufen, obgleich noch gewisse Vorbehalte bestehen. Die Versammlung hörte den Bericht des Viereraus schusses an und erteilte den Vorschlägen des Reichsbankpräsiden ten Dr. Luther in bezug auf die Bildung des Stillhalte konsortiums ihre grundsätzliche Zustimmung. Andererseits machen die französischen Bankkreise die Dauer der Wirksamkeit des Süllhaltekonsortiums von Amerika abhängig und wollen nur drei Monate stillhalten, sofern sich die amerikanischen Ban ken nicht zu einer längeren Zeitspanne bereit finden lassen. WMt dr; Stahlhelms aas den MW der MuWen StaatsregieriW. Berlin. Das Bundesamt des Stahlhelms teilt mit: An Preußens Wähler und Wählerinnen! Die am Volksent scheid beteiligten Bünde, Parteien und Organisationen veröffent lichen folgende Erklärung und bitten die Zeitungen aus Grün den der Loyalität, ihr ebenso wie der Kundgebung der preußi schen Regierung Raum zu geben: „Sämtliche Zeitungen, 2500 an der Zahl, sind unter Be rufung auf die Pressenotverordnung des Reichspräsidenten vom 17. Juli gezwungen worden, eine Kundgebung der preußischen Negierung au Preußens Wähler und Wählerinnen gegen den Volksentscheid zu veröffentlichen. Es gibt kein verfassungsmäßi geres und demokratischeres Mittel des politischen Kampfes als die Befragung des Volkes in einer politischen Angelegenheit von Bedeutung. Km dieses verfassungsmäßige Mittel zu bekämv- sen und eine dem Bvlkswillen nicht mehr entsprechende Regie rung zu schützen, wird die Pressefreiheit, dieses höchste Gut eines freiheitlichen Staates, vernichtet. Ein besserer Beweis für die Notwendigkeit dieses Volksentscheides konnte nicht erbracht wer den. Eine sachliche Erwiderung auf die von parteipolitischen Er wägungen diktierte Kundgebung der preußischen Regierung er übrigt sich in diesem Augenblick der Entscheidung. Wir sind über zeugt davon, daß nicht nur unsere bisherigen Anhänger in Stabt und Land, die durch derartige parteipolitische Kundgebungen nicht wankend gemacht werden können, sondern auch darüber hinaus alle wirklich freiheitlich denkenden Männer und Frauen auf die'e Vergewaltigung der Meinungsfreiheit die einzig mög liche würdige Antwort geben: Ja! Der Preußische Landtag ist aufzulösen!" s Kus unserer keiMOi Wilsdruff, am 8. August 1931, Merkblatt sür ven 9. und III August. Sonnenaufgang 4°' 4°° ! Monvaufgang 23^ — Sonnenuntergang 19°° 19°' j Monduntergang 16°° 18" 9. August. 1896: Der Flugiechniker Otto Lilienthal gest — NN9: Der Naturforscher Ernst Haeckel gest. Wie wird das Wetter? Das hochsommerliche Wetter der letzten Tage brachte uns in Norddeutschland wiederholt Temperaturen über 30 Grad Celsius. Selbst nachts blieben die Temperaturen verhältnismäßig hoch, so daß die Tagesdurchschnittswerle 7 bis 8 Grad Celsius über den Normalwerten lagen. Die verschiedenen Störungsgebiete brachten in Mitteldeutsch land wohl vorübergehend stärkere Bewölkung, aber es kam zunächst nicht zu Niederschlägen. Im Westen freilich und in Süddeutschland sowie im südlichen Mitteldeutsch land kam es bereits im Laufe des Dienstags zu örtlichen Gewittern und Regenfällen, die sich am Mittwoch und Donnerstag wiederholten. Besonders schwere Unwetter, die erheblichen Schaden anrichtelen, werden aus Süd deutschland gemeldet. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag kam es auch in Sachsen zu stärkeren Nieder schlägen. Nach der allgemeinen Wetterlage darf man da mit rechnen, daß das umfangreiche Störungsgebiet über Mitteleuropa ziemlich schnell wieder verschwinden wird, so daß wie sehr bald mit einer Wiederkehr des hochsommer lichen Wetters rechnen dürfen. * Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme im Schwimmbecken 23 Grad Celsius. Der heißeste Tag 1931. Wie das Geophysikalische Institut der Universität Leipzig mitteilt, erreichte am Mittwoch mittag um 14 Uhr das Thermometer den in diesem Jahre noch nicht dagewesenen Stand von 31,1 Grab Celsius im Schatten; am Sonntag war das Maximum 29,8 Grad, und der bisher heißeste Tag des Jahres, der 26. Mai, hatte nur 29,5 Grad auszuweisen. Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule am Sonntag, den 9. August vorm. 11—12 Uhr. Musiffolge: 1. „Unter dem Siegesban'nner", Marsch von F. v. Blon. — 2. Ouvertüre zur Oper „Hans Sachs" von A. Lortzmg. — 3. Skizzen aus Ruß land von O. Fetras. — 4. „Am Philosophengang", Polka von L. Kießler. — 5. Lrauenlist", Gavotte von A. Lzibulka. — 6. Fantasie aus Rich. Wagnerrs Oper „Lohengrin" von A. Burald. Oeffentliche Zahlungserinnerung. Das Finanzamt Nossen macht amtlich bekannt, daß alle Vermögenssteuerpflichtigen — mit Ausnahme der Landwirtschaft — bis zum 15. August die 3. Vermögenssteuer-,Vorauszahlung zu leisten haben und erinnert weiter an die Zahlung der sonst noch rückständigen Steuern. ^srz"'che- Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 9. August Dr. Bretschneider- Wilsdruff und Dr. Gehse - Bürkhardswalde. Die nächste Mütterberatungsjümde findet Mittwoch, den 12. August 1931 im Jugendheim statt und zwar Buchstabe A bis K nachm. 2 Uhr und Buchstabe L bis Z nachm. 3 Uhr. Ein Frauenvortrag findet Montag, den 10. August im Gast hof Weißer Adler statt, bei dem die Referentin M. Schröter Leipzig über alle Frauenleiden und die Wechseljahre der Frau sprechen wird. Der Vortrag ist sachlich und belehrend, so daß allen Frauen und Mädchen der Besuch empfohlen werden kann. Der Eintritt ist frei. Beginn 8 Uhr. Siehe die heutige Anzeige. Schützenhaus-Lichtspiele. Das Programm dieser Woche dringt 14 lange Akte voll spannenden Inhalts und dazu noch Äü-ltursilm und Wochenschau. Recht angenehme. Unterhaltung bietet die köstliche Geschichte einer verzwickten Asttonomenliebe, die in dem Film ,Zch heirate meine Frau" wiedergegeben wird: Der zweite Film „Bedrohte Grenzen" führt in Len wilden We sten, in die Jagdgründe der Indianer und bringt aufregende Sensationen, die den Beschauer in Bann ziehen. Obst muß man waschen! Infolge des Genusses ausländischer Aepsel ist eine Zwickauer Familie an Vergiftungserscheinungen erkrankt. Die Untersuchung der Aepsel ergab auf der Apfelschale Spuren von Arsen. Dies rührt daher, daß die Obstbäume gegen Obstschädlinge mit einer arsenhaltigen Masse bestäubt werden und daß geringe Mengen dieses Puders auf den Aepseln hängen bleiben. Es ist daher dringend anzuraten, frisches Obst, sofern es in ungeschältem Zustande genossen wird, vor dem Gebrauch gründlich zu waschen. Dies gilt neben den Aepseln auch für alle anderen Obstarten, die durch Insekten besucht und mit allen mög lichen Keimen behaftet werden können. Schutz gegen Hitzschlaggefahren. Eines der zuverlässigsten und erfolgreichsten Verteidigungsmittel gegen Hitzschlaggefahren bleibt die poröse Kleidung. Fast stets ist bei Fällen von Hitz» schlag die Beobachtung zu machen, daß die davon betroffenen Personen schon durch die unzweckmäßige Kleidung für eine so schwere Erkrankungsart, wie sie der Hitzschlag barstellt, gewis sermaßen prädestiniert waren. Zeigen sich bei heißer Witterung plötzlich Beklemmungen oder leichte Schwindelanfälle, nicht sel ten begleitet von Atemlosigkeit, dann müssen diese Symptome auf alle Fälle beachtet werden, da sich nicht selten durch solche An zeichen der Hitzschlag anmeldet. Folgeerscheiungen des Hitz- schlages sind Lähmungen der Herz- und Atmungsmuskulatur und schließlich oft auch große Schädigungen der Lunge und der Nieren. Wer besetzt die vsfenen Arbeitsstellen? Die Mitteilungen des Landesarbeitsamtes -Sachsen veröffentlichen soeben einen inter essanten Hinweis über die 'Besetzung von Arbeitsstellen, die ohne Vermittlung der Arbeitsämter -zustand-egekommen ist. Da nach einer Ueversicht über den Mitgliederstand der reichsgesetzlichen Krankenkassen die Zahl der Kässenmitglieder in Sachsen im Apri' um 44 800 männliche und 22000 weibliche Personen gestiegen ist, in derselben Zeit aber von sächsischen Arbeitsämtern nur 2-0 OM männliche und über 14 000 weibliche Personen in Arbeit vermittelt würben, wird der Schluß gezogen, daß fast die Hälfte der Arbeitsplätze ohne! Mitwirkung der Arbeitsämter besetzt wurde. Die amtlichen Mitteilungen knüpfen an diese Feststellung die Bemerkung, daß es also noch viel zu vermitteln gäbe, wenn den Arbeitsämtern die dafür nötige Zeit gelassen würde, daß es aber auch gelte, den Ursachen der anderweiten Besetzung nach- Zuforschen und für schleunige Verbesserung der Vermittlung zu sorgen. 1,9 Millionen Kriegsopfer in Deutschland. — Neueste Zah lung. — Zum ersten Male Rückgänge. Die Zahl der versoc- gungsberechtigten Beschädigten, die infolge der steigenden Wirt- fchaftsnot und der oft erst nach Jahren bemerkbaren Leiden von Jahr zu Jahr Mgenomm-en hatte, ist in -diesem Jahre Zum ersten Male zum Stillstand gekommen, ja sogar etwas zurückgegangen. Die Zahl der Beschädigten war -vom Jahre 1924, wo sie 720 931 betrug, bis Ende 1930 aus über 8-40 M) gestiegen. Das bedeu tete eine Zunahme von rund 120 000 Fällen, trotzdem in jedem Jahr 9—10000 Beschädigte starben. Die im Mai d. I. vorge- nvmmene Zählung ergab 838 3M Beschädigte, also einen ge- rigen Rückgang. Vvn ihnen hatten 3-57 560 oder 42,7 v. H. eine Minderung ihrer Erwerbsfähigkeit um 30 v. H. Rund 50000 oder nahezu 6 v. H. waren voll erwerbsunfähig geworden. Bei den Hinterbliebenen ergab die letzte Zählung, rund 361 MO Wit wen, von denen ,202 000 eine Rente von 50 v. H. und 159 MO eine Rente von 60 v. H. erhielten. Gegenüber dem Vorjahre, in dem etwas über 362 MO Witwen versorgt wurden, ist auch hier ein geringer Rückgang zu verzeichnen. Er erklärt sich da durch, daß die Zahl der Todesfälle und die Zahl der Wieder- verheiratungen der Kriegerwitwen im Jahre 1930 größer war als die Zugänge durch den Tod des Ehegatten an seinem Ver sorgungsleiden. Kriegevwaisen wurden insgesamt 495 405 ge- Zähtt; von ihnen- waren 456 637 Halbwaisen unb 38 768 Voll waisen. Die Zahl ist hier erwartungsgemäß stark .zurückgegangen und zwar bei beiden Gruppen zusammen um nicht weniger als rund 113 000. Im Jahre 1924 wurden noch über 1 Million Kriegerwaisen versorgt. 193'5/36 -Wird die Versorgung von Krie gerwaisen wohl im wesentlichen als abgeschlossen gelten können. Bon den Eltern der Kriegsbeschädigten hatten im Mai d. I. 212 363 einen Anspruch -auf Versorgung, und zwar 145 699 ein zelne Eltern und 66 664 Elternpaare. Die Zahl bleibt hier ins gesamt gegenüber dem Vorjahre umrund 20MO zurück. Die Ab nahme erklärt sich zum Teil durch- Tod, zum Teil aber auch durch die infolge der Sparmaßnahmen vorgenvmmene Umwand lung von Renten in Beihilfen. Für die Versorgung der in der Zählung d. I. aufgesührten Beschädigten und deren Hinterblie benen sieht der berichtigte Reichshaushalt, wie er gegenwärtig, zur Verwendung bestimmt ist, 12 Milliarden RM. vor. Mohorn. Kirchliches. Am 10. Sonntag nach Trimtatis hält Pfarrer Grumbt ^9 Ähr 'Predigtgottesdienst ab, nachm. 1 Ähr 4. -Iugendgottesdienst mit den Konfirmierten. Grund. Zusammenstoß. Am Donnerstag gegen 4 Uhr fuhr ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer aus der Brücke nahe dem Lippertschen Grundstück zusammen. Der Radfahrer wurde vom Rad geschleudert und zog sich bedeutende Verletzun gen -u. Vereinskalender. Militärverein. Versammlung am 8. August fällt aus. Turnverein D. T. 8. August Monatsversammlung. Haus- und Grundbesitzerverein. 8. August Monatsver sammlung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 10. August Sprechtag im „Löwen". Turnverein D. T. 29. und 30. August Bezirksturnfest Wetterbericht.. . Zunächst wolkig bis kurzzeitig aufhetternd und etwas Tem peraturzunahme. Später bei auffrischenden Wmden aus we. lichen und nördlichen Richtungen wieder kühles und veränder liches Wetter mit vereinzelten Regenschauern.
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