Volltext Seite (XML)
Zm MMerW ms Has PoWM -ei WeMWrsdors. Dresden, 6. August. Zu dem Raubüberfall am Sonn abend dem 1. Aug. 1931 auf -den PoWmftroagen bei Wendisch- carsdorf berichtet die Kriminalpolizei über den bisherigen Stand der Erörterungen folgendes: Sonnabend, den 1- August, haben Beamte der Krimmal- abteilung Dresden und Freiberg gemeinsam den bei dem Raub überfall verwendeten Kraftwagen II 29 21'5 in einem Grundstück in Dresden - Lotta ausfindig gemacht und sichergestellt. Der Eigentümer des Wagens konnte in keiner Weife mit der Dat in Verbindung gebracht werden. Dagegen wurde festgestellt, daß der Wagen in den zeitigen Morgenstunden des 1. August von dem im genannten Grundstück Wohnhaften 32 Jahre alten Kraft- wagenführer, früheren Kohlenhändler Alfred Bergmann, benutzt wobden war. Bergmann gibt hierzu an, er sei etwa 14 Tage vorher im Arbeitsnachweis in Dresden von einem Mädchen, das ihm nur flüchtig unter dem Namen „Elch" oder „Jlly" bekannt sei (etwa 26 Ähre alt, zirka 165 Zentimeter groß, kräftig ge baut, dunkelblonder Bubikopf, kurzärmliges, ins rötliche über gehende Kleid), angechrochen worden. Das Mädchen habe ihn veranlaßt, am 1. August einen Wagen zur Verfügung zu stellen. Er könne sich damit 500 RM. verdienen. Weiteres habe sie ihm nicht gesagt. Am Abend des 31. Juli will Bergmann das Mäd chen gegen 11 Uhr auf der Kesselsdorfer Straße getroffen haben. Er habe den Wagen geholt und sei mit dem Mädchen, das an der Gottfried Keller-Straße zugestiegen sei, über Kesselsdorf nach Wurgwitz gefahren. Am Friedhof Freital-Potschappel seien drei unbekannte Männer an ihn herangetreten, die von dem Mäd chen als die Besteller des Wagens bezeichnet worden waren. Er -habe von einem der Unbekannten, wie vereinbart, .500 Mark erhalten und den Wagen übergeben. Er selbst habe an dieser Stelle mit dem Mädchen bis zur Rückkehr der Unbekannten ge wartet. Gegen 6 Uhr vormittags seien die drei Männer zurück- gekommen, das Mädchen habe sich in der Richtung Freital ent fernt er selbst habe die drei Männer in dem Kraftwagen durch Wurgwitz nach Richtung Kesselsdorf gefahren. Bereits in Wurg witz aber sei ihm der Betriebsstoff ausgegangen. Darauf seien die drei UnbekannNten aus dem Wagen gestiegen und hätten sich entfernt. Er habe getankt und- dann den Kraftwagen über Kessels- dorf nach der Garage in Lotta zurückgefahren. Bergmann stM entschieden in Abrede, mit der Tat irgend wie in Verbindung zu .stehen, insbesondere will er wckder das Mädchen noch die drei Unbekannten kennen. Die unbekannten Männer werden von ihm wie folgt beschrieben: 1. zirka 30—35 Jahre alt, etwa 1.70 Zentimeter groß, kräftig' gebaut, breit schultrig, volles, naturgebräuntes Gesicht, dunkles, fast schwar zes Hoar, bekleidet mit graufarbigem Anzug. 2. Etwa 27—32 Jahre ult, zirka 1.60—1.65 Zentimeter groß, volles Gesicht, dunkles Haar, breitschultrig, korpulent, bekleidet mit einer bräun lichen, abgetragenen Lederjacke, dunkler Hose und blauer Kieler Mütze. 3. In den 30er Jahren, 1.65—1.70 Zentimeter groß, hageres Gesicht, dunkle Haare, schlanke Figur, bekleidet mit Hel lem Anzug. Die .Kriminalpolizei steht den Angaben des Bergmann sehr skeptisch gegenüber, -zumal bei der Durchsuchung der Garage 2 lange ArmeepiMen und- 2 schwarze Tücher vorgefunden wurden. Der Äeberfallene will bei den Tätern gleiche Tücher und Pisto len gesehen haben. Weiterhin konnten durch die Kriminalpolizei außer dem bereits genannten Betrag von 500 Mk- weitere Geld beträge in Hohe von insgesamt 1580 Mark fichergestellt werden, die Bergmann teils dritten Personen übergeben, teils versteckt hatte. Dieses Geld will Bergmann in dem Auto vorgefunden haben. Für die Kriminalpolizei ist die Beantwortung folgender Fragen von größter Wichtigkeit: 1. Wer hat Alfred Bergmann in der Zeit von Freitag, 31. Juli, bis Sonnabend, 1. August, 12 Uhr mittags, gesehen? 2. Wer hat am Sonnabend von Berg mann irgenwelche Sachen (Geld, Pakete) zur Aufbewahrung er halten? 3. Wer weiß etwas über den Verbleib des bei der Post geraubten Geldes? Sind Beobachtungen gemacht worden, daß sich in der Zeit nach dem 1. August Personen durch auffallend hohe Geldausgaben verdächtig gemacht Haden. Es wird nochmals auf die von der Reichspost ausgesetzte Belohnung von 500 Mark für Ergreifung der Täter und 5 v. H- für Herbeischaffung der geraubten PoftgÄder und Geldbriefe gemäß den Wertangaben hingewiesen. 1931 dem Freistaat Sachsen übereignet. Von der ursprünglich vorgesehenen Gründung einer Hasenbetriebsgesellschaft soll zu nächst abgesehen werden. Die Hafenmeistereien sind vom Frei staat Sachsen mit der Feistlegung der neuen Umschlagtarife be auftragt worden, so daß also mit Wirkung ab 1. Oktober mit einer Aenderung der bisherigen.Umschlagkosten in Dresden und Riesa gerechnet werden muß. Mohorn. Ernteunf-a l l. Auf dem Grundstück des Guts pächters Max Jehmlich, dem Welts.chen Gut, brach eine dem Foblen entgegensetzende Stute -überanstrengt zusammen und mußte abgestochen werden. Kirchennachrichten. für den 10, Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für die Mission unter Israel und die Evangelisation m heiligen Lande. Wilsdruff. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer i. N. Settmann-Kesselshorf). Grumbach. Vorm. ^9 Ähr Predigtgottesdienst; danach Kin dergottesdienst. Kejjelsdors. V-vrm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und heiliges Abendmahl. Vorm. x>11 Ähr Kindergottesdi-enst (Pfarrer He ber). Nachm. 2 Uhr Taufen. - Unkersdorf. Vorm. 118 Uhr Predigtgottesdienst durch Pf. Hartmann-Weistropp. Weistropp. Erst um 9 Uhr vorm. Predigtgottesdienst. — Dienstag: Uhr abends Jungmädchenverein (ältere und jüng. Abteilung) auf dem Sportplatz, von Uhr ab im Vereinszim mer. — Freitag: 8 Ähr abends Jungmännewerein, Sora. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Rötzrsdvrf. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst; danach Kindergottesdiensk. ' Limbach. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Lohde- Herzogswalde). Blankenstein. Vorm-. 8 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Lohde- Herzogswalde). Tanneberg. Vorm. 8 Ähr Lesegottesdienst. Herzogswalde. Vorm. )49 Ähr Lesegvttesdienst (Herr Vor steher Kießlich). Der Ortspfarrer amtiert in Blankenstein und Limbach. Nachm. 2—4 Uhr Grvßmütterchenverein. . Burkhardswalde. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst (Pf- Heuhel). Vereinskalender. Militärverein. Versammlung um '8. August fällt aus. Turnverein D. T. 8. August Monuisversammlung. Haus- und Grundbesiherverein. 8 August Monatsver sammlung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 10. August Sprechtag rm „Löwen". Turnverein D. T. 29. und 30. August Bezirksturnfest. - ... , Wetterbericht. Weiterhin, wahrscheinlich auch noch m nächsten Tagen, veränderlicher Witterungscharatter. Währenddem meist stmke -ewolkung und zeitweise etwas Rogen. Dänischen auch Auf klaren, Temperaturen schwankend, vorwiegend ncmöillat Zeit weilig auffrischende, in freien Gebirgslagen anbattmd^ lebhafte Vor der Freigabe des Sparkafferwerkehrs. Vorsorgliche Maßnahmen der sächsis'c Regierung. ' In Ausführung der Relchspräsidcntcnverordnuna vom 5. August 1931 erläßt das sächsische Innenministe rium eine Verordnung, rn der die Spar- nnd Girokassen ermächtigt werden, soweit es zur Beschaffung flüssiger Mittel erforderlich sein sollte, Wechselverbindlichkeiten 'ge genüber der Garantie- und Akzeptbank-A.-G. einzugehen. Die Staatsregierung hat im übrigen durch Verein- barunaen mit der Reichsbank und der Garantre- und Akzevtbank-A-G in Berlin Vorsorge getroffen, daß die Sparkassen — durch Vermittlung der sächsischen Giro zentrale — nach Aufhebung der für Barauszahlungen noch bestehenden Beschränkungen den Ansprüchen der Sparer auf Nückzahluug ihrer Einlagen Genüge leisten Eine Garantieleistung des sächsischen Staates gegen über der Garantie- und Akzeptbank-A.-G. für die den Sparkassen zur Verfügung zu stellenden Kredite ist nicht notwendig geworden. * Zinsenermäßigung für Gemeinden. Reichsbankdiskoni kein Maßstab. Das Sächsische Finanzministerium hat beschlossen, bis aus weiteres bei Zinsberechnungen sür die an die Ge meinden gewährten Darlehen des Volksbildungsministe riums die Erhöhung des Reichsbankdiskonts außer Be tracht zu lassen. Das Finanzministerium hat sich aber die endgültige Entschließung über die Höhe der in solchen Fällen vom 16. Juli 1931, dem Tag der ersten Erhöhung des Diskonts auf 10 Prozent, zu fordernden Zinsbeträge Vorbehalten, bis sich die weitere Entwicklung auf dem Geldmarkt übersehen läßt. Hauptsächlich kommen hierbei Darlehen für Bau und Ausstattung von Schulen in Be tracht, die mit 1 Prozent unter Reichsbankdiskont zu verzinsen sind. * Dippoldiswalde. Ein Kind erstickt. Wie uns von dem Vater des Kindes, dem Wünschelrutenforscher Flemming, mit geteilt wird, hat die gerichtsärztliche Untersuchung ergeben, daß Herzschlag hie Todesursache seines Kindes gewesen ist. (Vgl. Dippoldiswalde Nr. 166 W. T.)- Freital. Zngs n hrer tödlich ü bersahre n. Bei der Abfertigung eines Güterzuges wurde auf dem Bahnhofe Freital-Potschappel der Zugführer Schulze aus Dresden von der Lokomotive eines aus Dresden kom menden Zuges erfaßt und schwer verletzt. Schulze starb bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus. Dresden. Baunn fall. Auf einem Neubau in der Hermannstädter Straße brach eine Zementplatte, auf der zwei Bauarbeiter standen. Beide stürzten drei Meter tief in den Keller, einer von ihnen zog sich dabei erhebliche Kopfverletzungen zu, während der andere nur leicht ver letzt wurde. Bad Schandau. Beim Baden ertrunken. Beim Baden in der neuen Anlage ertrank der 26 Jahre alte Willi Richter. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Zittau. Senkung des Brotpreises. Die Bäckerzwangsinnungen von Löbau und Zittau haben den Brotprcis für ein Vier-Pfund-Brot 1. Sorte, die übrigen Brotpreise entsprechend gesenkt. Eine weitere Ermäßigung hängt von der Mehlpreisgestaltung ab und ist evtl, für nächste Woche zu erwarten. Penig. Auto fährt in P e r f o n e n g r u p p e. Auf dem hiesigen Schützenfeste fuhr, als gerade ein Feuer werk abgebrannt wurde, ein Chemnitzer Personenkraft wagen in eine Gruppe junger Menschen. Dabei wurde ein 18 Jahre altes Mädchen schwer verletzt, während verschie dene andere Leute teilweise mit leichteren Verletzungen davonkamen. Die Schuldfrage konnte bisher noch nicht ge klärt werden. Lengenfeld i. V. Die Medizin der Groß mutter. Kürzlich ist hier der vierjährige Sohn einer Wirtschaftsgehilfin verstorben. Die Beerdigung mußte auf Anordnung des Amtsgerichts unterbleiben. Die vorge nommene Sektion der Kindesleiche hat noch keine volle Klarheit über die Todesursache gebracht; festgestellt wurde, daß dem Kind eine übriggebliebene Medizin verabreicht wurde, die vor etwa zwei Jahren feiner Großmutter ver schrieben worden war. Treuen. Diebe f e st g e n o m m e n. In Thoßfell wurde beim Gutsbesitzer Eisel eingebrochen. Den Dieben sielen verschiedene Wertsachen und bares Geld in die Hände. Der Gendarmerie ist es jetzt gelungen, die beiden 20 Jahre alten Hilpmann nnd Scharschmidt festznnehmen. Plauen. Durch Gas verunglückt. Der Schuh machermeister Kuchs wollte sich auf dem Gaskocher Kaffee wärmen, dabei strömte aus dem undicht gewordenen Zu leitungsrohr Gas aus. Die Folge war, daß der herzlei dende Mann bewußtlos vom Stuhl fiel. Wiederbelebungs versuche blieben ohne Erfolg. Borna. Blitzschlag vernichtet die Ernte, über Hagenest ging ein heftiges Gewitter nieder. Der furchtbare Sturm entwurzelte viele Bäume. Ein Blitz strahl traf die große Scheune im Pachigut Hüfner und zündete. Die gesamte neue Ernte und alle Maschinen wur den das Opfer der Flammen. Wurzen. Tödlicher Unfall. In Kühnitzjch war eine Gutsauszüglerin mit einem Kastenwagen aufs Feld gefahren, hatte aus einem hinten quer über den Wagen gelegten Brett gesessen und ein Pserd am Zügel geführt. Als plötzlich das Pferd zur Abwehr einer Fliege den Kopf heftig schüttelte, stieß es gegen einen über den Kasten herausragenden Sensenbaum. Die nur mit einem Sack um wickelte Sense schnitt der Frau die linke Wade durch. Leipzig. Immer neue politische über fülle. Nachts wurde in der Kurprinzstraßc ein jugend licher Nationalsozialist von unbekannten Kommunisten angefallen, schwer mißhandelt und durch einen Messerstich verletzt. Von den Tätern hat man noch keine Svur. Halle. Ein G a t t e n m ö r d e r. In der Königstraße hat der Lackierermeister Orthey im Streit seine Frau mtt einem Holzhammer geschlagen und sie durch Zuhalten des Mundes erstickt. Dann hat er sie mit Zelluloselösung übergossen und angezündet. Die explodierende Lösung setzte die Wohnung in Brand. Der Verbrecher hat die Tat.be standen. Aus sächsischen Parteitages«. Zur Spaltung der Leipziger Wirtschaftspakte!. Der kommissarische Leiter des Wahlkreises Leipzig der Wirtschaftspartei gibt folgende Erklärung ab: „Die Mel dungen, daß Wahlkreis und Ortsgruppen aus der Partei ausgetreten seien, entsprechen nicht den tatsächlichen Vor gängen. Es hat eine Reihe von Vorstandsmitgliedern des Wahlkreises und der hiesigen Ortsgruppen und auch Mit glieder ihren Austritt erklärt und sich der Opposition an geschlossen. Von einer Auflösung des Leipziger Wahl kreises kann nicht die Rede fein, denn dazu bedarf es der Beschlüsse der Mitgliederversammlung. Der Wahlkreis und die Ortsgruppe Leipzig der Reichspartei des Deut schen Mittelstandes bestehen nach wie vor, und zwar unter kommissarischer Leitung des Reichstagsabgeordneten Lau terbach und des Stadtverordneten Tribulowski." Großer Brand in Thüringen. Sechs Güter eingeäschert. In dem Dorfe Mehmels brach in den Vormittagsstun den in der in der Mitte des Dorfes gelegenen Scheune des ehemaligen Ortsdieners Sanerbrei ein Fener aus, das sich mit rasender Schnelligkeit über die gefüllten, zu sammenhängenden Scheunen verbreitete, so daß bald der ganze mittlere Dorfteil in Flammen stand. Den von weit und breit herbeigeeilten Wehren ge lang es nach vielstündiger Arbeit, das Feuer abzudämmen, aber inzwischen waren sechs Wohnhäuser mit Stallungen und Nebengebäuden und sieben gefüllte Scheunen ein rauchender Trümmer haufen, 14 Familien obdachlos geworden. Das Vieh konnte größtenteils gerettet werden. Der Schaden ist nur teilweise durch Versicherung gedeckt, die Ursache des Brandes noch unbekannt. Ein Liebespaar vom Zuge geköpft. Die Namen der Toten noch unbekannt. Nachts hat sich auf der Bahnstrecke bei Crcnsitz ein Liebespaar vom Zuge überfahren lassen. Beiden Personen waren die Köpfe abgeschnitten. Die Toten wurden ins Leichenhaus Groß-Wölkau gebracht. Ihre Persönlichkeiten konnten noch nicht ermittelt werden, weil keinerlei Aus- wcispapiere bei den Toten gefunden wurden. Man ver mutet aber, daß das Paar aus Leipzig stammte. Schreüenssahrt eines führerlosen Kraftwagens. Vier Schwerverletzte. — Die einzige Insassin unverletzt. In der Nähe von Teplitz versagte auf abschüssiger Straße die Bremse eines mit fünf Personen besetzten Kraftwagens. Zwei Frauen und ein Mann fprangen ab, während das Auto mit immer größerer Geschwindigkeit weiterfuhr. Als der Führer eine geschlossene Bahnschranke anstanchcn sah, sprang er gleichfalls ab. Nur eine Fran blieb im Wagen: sie legte sich slach auf den Boden. Der führerlose Kraftwagen durchschlug in rasender Fahrt die Bahnschranken, rasterte einen Telcvhon- keitungsmast weg und fuhr, nachdem er zehn Zaun pfähle umgelegt hatte, in einen Garten, wobei eine dort sikendc Frau überfahren wurde. Von den abgesprungenen Insassen wurde eine Frau leicht,, die beiden anderen Personen sowie der Führer und die überfahrene fchwer verletzt Die im Wagen am Boden! liegende Frau, die die Schreckensfahrt bis zum Schluß mitmachte, blieb unverletzt. Aus Sachsens Gerichtssälen. Das Wahrener Eisenbahnunglück. Leipzig. Am 22 August v. I. stieß ein von Halle kommen der Güterzug aus dem Bahnhof Wahren mit einer Lokomotive zusammen. Einige Güterwagen stürzten um, zwei davon wur den zertrümmert. Der Zugführer des Güterzuges wurde im Packwagen eingeklemmt; schwer verletzt verstarb er im Kran kenhause. Auch ein Schaffner trug schwere Verletzungen davon. Jetzt hatte sich der Lokomotivführer des Güterzuges, Gaebert aus Halle, vor dem Schöffengericht wegen fahrlässiger Tötung sowie Körperverletzung und Eisenbahntransportgefährdung zu verantworten. Gaebert behauptete, das Vorsignal habe auf „freie Fahri" gestanden. Das Gericht erblickte sein Verschulden darin, daß Gaebert das nicht offene Hauptsignal überfahren habe: er könne nicht rechtzeitig gebremst haben. Im Sinne der Anklage wurde Gaebert zu sechs Monaten Gesängnis ver urteilt. Das Schreibzeug als Wurfgeschoß. Chemnitz. Der Kommunist Roscml in Taura hatte im dor tigen Gemeindeamt Geld von einer Sammlungsstelle verlangt, die aber lediglich Sachen, aber kein Bargeld äbgibl. Weil sein Ansuchen nicht erfüllt werden konnte, hauste er wie ein Van dale. Er beschimpfte den Bürgermeister, wars ein schweres Marmorschrcibzeug noch chm. trat eine Türfüllung ein und schleuderte einen Stuhl gegen den Polizeibeamten. Ähnlich be nahm er sich tm Arbeitsamt zu Burgstädt. Das Gericht ahndete sein rabiates Benehmen mit vier Monaten zwei Wochen Ge sängnis. Die heutige Nummer umfaßt 8 Setten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul K umberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff,