Wilsdruffer Tageblatt : 31.07.1931

• Erscheinungsdatum: 1931-07-31
• Sprache: Deutsch
• Vorlage: Stadt Wilsdruff
• Digitalisat: Stadt Wilsdruff
• Digitalisat: SLUB Dresden
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• Nutzungshinweis: Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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• Sammlungen: Saxonica
• Sammlungen: LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
• Sammlungen: Zeitungen
• Strukturtyp: Ausgabe

selbe bisher mit 5?L verzinst. Der Zinsfuß betrug eigentlich 8^, und als -der Bezirk im März d. I. denselben forderte, hatten die städtischen Kollegien beschlosten, die 3^ Mehrzinsrn der Auf wertungssteuer zu entnehmen. Dazu hat die Amtshauptmann- schaft als Aufsichtsbehörde nunmehr die Genehmigung erteilt. Für die Grund- und Gewerbesteuer-Ausschüsse beim Finanz amte waren je zwei ordentliche Mitglieder und zwei Stellvertre ter zu Wählern Die Wahl hatte eigentlich nach dem Verhältnis wahlsystem zu erfolgen, aber da bisher immer eine Einigung in der Besetzung der Ausschüsse erzielt worden war, wurde sie auch diesmal versucht und durchgeführt, nachdem Stadtv. Jähne die Einigung auf Grund des voraussichtlichen Ergebnisses nach der Verhältniswahl befürwortet und Stadtv. Wehner die Zu stimmung dazu im Namen der Bürgerlichen gegeben hatte. In den Steuerausschuh Abt. Gewerbe wurden einstimmig gewaylt Kaufmann Alfred Pietzsch und Stadtrat Zschoke als Mit glieder, Stadtrat Zienert und Krankenkastenkassierer Sie gert als deren Stellvertreter; für den Steuerausschuh Abt- Grundbesitz: Siadtrat Zienert und Stadtrat Zschoke als Mitglieder und Kaufmann Pietzsch und Krankenkastenkassierer Siegert als deren Stellvertreter. Damit war die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung er schöpft, es folgte eine geheime. Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasterwärme im Schwimmbecken 18 Gnad Celsius Nachtalarmübung der Arbeiterjamaritertolonne von Wils druff und Umg- in Grumbach. Um einmal, wie bei einem eventu ellen Ernstfall die unvorbereitete Aktivität zu prüfen, hatte die Technische Kolonnenleitung zu folgendem, allen Kolonnenmitglie dern unbekannten Uebungsplan gegriffen: Auf der Staatsstraße von Grumbach nach Herzogswalde in der bekannten Z-Kurve hin ter dem Lrbgericht, in welcher schon bedauerlicherweise mehrere gröhere Autounfälle passiert find, war infolge Steuerungsdefekt ein mit 8 Personen besetzter Lastwagen am Mittwoch abend um 9 Uhr über die Brücke in den Dorfbach gestürzt. Die Insassen waren herausgeschleudert worden und hatten teils leichte, teils schwere Verletzungen erlitten. Die Leitung und Ueberwachung dieser Uebung lag in den Händen unserer hiesigen Aerzte Dr- Bretschneider- Wilsdruff und Dr. Roch- Grumbach. Um gM llhr wurden die ahnungslosen Samariter telefonisch alar miert. Schon in der kurzen Zeit von 15 Minuten war die erste Samariterin aus Grumbach zur Stelle, ihr folgten zwei weitere x Frauen der Kolonne von Wilsdruff sowie zwei Samariter von ^Grumbach. Die schwierigen Bergungsarbeiten der Verletzten gingen sehr sachgemäh und mit grohem Eifer vonsiatten. War es doch auch keine leichte Aufgabe, durch den Schreck der Alar mierung noch benommen, die acht Verletzten aus dem Bach und unter Strauchwerk hervorzuholen. Auch die Dunkelheit machte sich bemerkbar. Mit den primitivsten Hilfsmitteln muhten die immer hilfsbereiten Hände ihre schwere Aufgabe lösen. In Ler Zeit von 40 Minuten waren die Verletzten geborgen und trans- portsahig verbunden, so dah Herr Dr. Bretschneider in seiner Kritik nur noch einige allgemeine Anregungen gab. Besonders ermahnte er, den idealen Beruf eines Samariters zu würdigen und, um die angenommene Interesselosigkeit der fehlenden Sa mariter zu beseitigen, in Zukunft mehrere solcher Hebungen zu machen, damit im Ernstfall ebenfalls eine schnelle und sichere erste Hilfe gewährleistet wird- Herr Iltzsche als technischer Kolonnenführer dankte zum Schluß allen Beteiligten, insbeson dere Herrn Dr. Bretschneider sowie Herrn Bürgermeister Um lauft von Grumbach. Die Uebung hatte eine ganze Anzahl Inter essenten angelockt. Hoffen wir, daß in Zukunft eine weitere, stä^ kere und ersprießliche Mitarbeit an den Tag gelegt wird, zum Wohle unserer lieben Mitmenschen. A- D. Der Zirkus Semsrott, der für heute abend seine erste Vor stellung auf dem hiesigen Schützenplatze angesagt hatte trifft erst morgen Sonnabend hier ein. da er wegen großen Andranges m Kötzschenbroda seine Spielzeit um einen Tag verlängern muhte- Sächsische Landeslotterie. Wegen Erneuerung der Lose zur 4 Klasse wird darauf hingewiesen, dah die Ziehung 4. Klasse bereits am 3., 4. und 5. August stattfindet. Umsatzsteigerung durch Inserieren! In dem Wahltermin einer Leipziger Textilfirma wurde vom Konkursrichter auf die ver hältnismäßig hohen Insertionsspesen verwiesen. Der Konkurs verwalter erklärte jedoch hierzu, daß an den Tagen, an denen er nicht inseriert hatte, nur für 300 bis 600 Mark Ware verkauft wurde, daegegen an Tagen, an denen eine größere Anzeige in den Tageszeitungen erschienen war, mehr als 2500 Mk., an einem Tage sogar etwa 6000 Mark Umsatz verzeichnet werden konnte- Tränkt die Tiere hinreichend! Wie oft wird dieser Wunsch zum Ausdruck gebracht und wie oft trotzdem nicht befolgt, obwohl doch jeder wissen sollte daß Durst ein entsetzlicher Peiniger sein kann. Auch das Baden der Tiere ist — besonders in heißen Ta gen! — eine große Wohltat für das Vieh, ebenso das Abwehren stechender Insekten von ihren Leibern. Ueberangebvt in Heidelbeeren ist dieses Jahr im oberen Erz gebirge zu verzeichnen. Für den Liter werden nur noch 20 Pfg- bezahlt. Mit Trag, und Handkövben, Wassereimern usw- wird die köstliche Frucht in Hunderten von Zentnern gesammelt. Ganze Karawanen Heidelbeerpflücker ziehen täglich jn die Wälder. Früh schon in der dritten Stunde kommen die Heidelbeersammler an. Der Zug hält ununterbrochen bis in die siebente Stunde an. Nachmittags in der dritten Stunde setzt Hst Rückreise schwer be laden ein, die bis in die neunte Abendstunde anhält Den alten Einwohnern ist eine solche Ernte nicht erinnerlich. Die Nativnalitäwzeichen der Kraftwagen Die geänderte Liste der Unterscheidungszeichen nach dem internationalen Ab kommen für den Kraftfahrzeugverkehr wird jetzt vom Reichsver- kehrsminislium imtgeteilt- Danach führt Deutschland das Nativ- nalitätszeichcn 0, Belgien 8, Dänemark OK, Frankreich selbst nebst Kolonien und Tunis sowie Marokko ff, Großbritannien und Nordirland 08, Italien I, die Niederlande 80, Norwegen HI, Oesterreich F, Polen 80, Rumänien K, das Saargebiet ZF, Schweden 8, die Schweiz 08, Spanien 8, die Tschechoslowakei 08, Rußland 80, Bulgarien 80, Griechenland 8, Südflawien V Litauen Off, Luxemburg 0, Monaco bl», Portugal p Un garn 8, Aegypten 815 Brasilien 88- Keine Vergnügungssteuer für Veranstaltungen am Verfas- sungstaqe. In einem Runderlaß des preußischen Innen- und des Finanzministers wird in Erinnerung gebracht, daß die vom Reichsrat durch Verordnung vom 2. 7 1929 verfugte Freistel lung der Veranstaltungen, die am 11. August anläßlich des Ver fassungstages unternommen werden, eine dauernde Reglung dar stellt, also auch in diesem Jahre gilt Da in diesem Jahre vor aussichtlich bereits am 9. und 10. August Vorfeiern abgehalten werden, erwarten die Minister, daß die Vergnügungssteuer er hebenden Gemeinden und Gemeindeverbande auch m derartigen Fällen aus Billigkeitsgründen auf die Erhebung der Vergnu- sungssteuer bei diesen Vorfeiern verzichten. Der Zahlungsverkehr in der Reichsversicherung^ Der Reichs- verband der freien gemeinnützigen Kranken- und Pflegeanstalten Deutschlands teilt mit, daß in der fünften Verordnung über die Wiederaufnahme des Zahlungsverkehrs nach den Bankfeiertagen vom 23. Juli 1931 in Art. 1 Z 3 auf seinen Antrag eine Erwei terung des Üeberweisungsverkehrs zugelassen worden ist, die den Bedürfnissen der Anstalten, die mit Reichsversicherungsträgern in Zahlungsverkehr stehen, Rechnung trägt. Danach sind nun mehr nach Art. 1 8 3 Abs. 1c Aeberweisungen unbeschränkt zu lässig, soweit dadurch Zahlungen zur Durchführung der Reichs versicherungsordnung, des Angestelltenversicherungsgesetzes, des Reichsknappschaftsgesetzes und des Gesetzes über Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung bewirkt werden. Hierunter fallen auch Pflegegelder für die Ausnahme von Kranken auf Ko sten der Reichsversicherungsträger. Der Bankenzusammenschlusz Adca-Sächsische Staatsbank bringt keine Personalverminderung. Nach dem Bekanntwerden des bedeutsamen Zusammenschlusses der beiden führenden sächsi schen Banken hat der Leiter der Fachgruppe Banken im Deutsch- nationalen Handlungsgehilfen-Derband, Gau Sachsen, sofort Rücksprache mit einem Vertreter der Direktion der Adca genom men. Er hat dabei die Auskunft erhalten, daß die stärkere wirt schaftliche Verknüpfung beider Institute der Absicht entspringe, der vornehmsten Aufgabe der sächsischen Banken, der sächsischen Wirtschaft zu dienen und ihre Entwicklung zu fördern, noch mehr als bisher gerecht zu werden. Ein Abbau von Personal werde nicht erfolgen. Die notwendigen Rationalisierungsmaßnahmen seien in beiden Banken schon längst durchgeführt worden, so daß durch die Zusammenlegung keine Personalersparnisse mehr zu er zielen wären. Kesselsdors. Lokomotive entgleist. Gestern abend entgleiste kurz hinter der Eisenbahnbrücke vor Kesselsdorf die Lo komotive des 18.40 Uhr aus Richtung Freital hier eintreffenden Personenzuges. Der Verkehr erlitt dadurch eine zirka einstündige Verzögerung und mußte durchUmsteigen aufrecht erhalten werden. Da dies innerhalb eines Vierteljahres bereits die zweite Zug entgleisung ist und jedesmal die Lokomotive aus dem Gleis springt,gewinnt das reisende Publikum den Eindruck, daß die jetzt im Verkehr stehenden Lokomotiven für die hiesige Strecke vielleicht doch nicht recht geeignet sind oder aber daß der Gleisunterbau zu wünschen übrig läßt. Kirchennachrichten. für den 9. Sonntag nach Trinitatis. Kollekte für die Hochwassergeschädigten im Schwarzawassertal. Wilsdruff. Vorm. 10 Uhr Predigtzottesdicnst (Pf. Probst- Grumbach); vorm. 102 Uhr Taufgottesdienst Grumbach. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Kesselsdors. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst und heiliges Abendmahl (Pfarrer Heber). Unkersdorf. Vorm. 1^9 Uhr Predigtlesegottesdiensi. Weistropp. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. — Diens tag: 0,8 Uhr Treffen des Iungmädchenvereins (ältere und jüng- Abteilung) auf dem Sportplatz, bei regnerischem Wetter um 8 Uhr im Vereinszimmer. — Mittwoch-: 8 Uhr abends Frauen verein bei Schleißig. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmänner- verein. Sora. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst; danach Kinder gottesdienst. Röhrsdvrs. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Limbach. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst. Blankenstein- Vorm. 8 Uhr Lesegottesdienst Herzogswalde. Vorm. )29 Uhr Predigtgottesdienst. Tanneberg. Nachm. 2 Uhr Predigtgottesdienst (Pf. Hampe- Miltitz). Burkhardswalde. Vorm. 8 Uhr Lesegottesdicnst. (Orts; Pfarrer ist bis 12. August beurlaubt.) Neukirchen. Nachm. 2 Uhr Predigtgotesdienst durch P. Heldt-Dittmannsdorf- Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle) Sonn tag vorm. ^10 Uhr Hochamt, (Predigt u. Segen- Vorher Beicht gelegenheit. . Vereinskalender. Lledertafel. Heute Freitag Uebung und Besprechung. Wetterbericht. Nur auffrischende Winde aus veränderlichen Richtungen. Meist schwach bewölkt. Temperatur-Verhältnisse nur wenig ver ändert. Gewitterneigung, sonst höchstens unerhebliche Nieder schläge. , Sacbsen una NachbarschaN Kötzschenbroda. Todesfall. Am Mittwoch starb im 64- Lebensjahre der 1. Pfarrer der Stadt Kötzschenbroda, Dr. phil. August Zinßer. Er war -am 7. November 1867 in Münster (Westfalen) als Sohn eines Pfarrers und späteren Kirchenrats geboren, der dort einige Zeit im Amt war. Die Familie stammt aus Sachsen. Nach Abschluß seiner theologischen Studien war er 1893 Mitglied des Predigerkollegiums St. Pauli in Leipzig und ging noch in demselben Jahre als Pfarrer nach Paris, wo er bis zum Jahre 1897 blieb. Dann wurde er Hilfsgeistlicher, später Di'akonus und Archidiakonus in Glauchau. Im Jahre 1911 wurde er als Pfarrer nach Somsdorf bei Tharandt berufen. Seit 15. Juni 1921 war er in Kötzschenbroda als 1. Pfarrer tätig, wo er sich namentlich -auch infolge seiner wissenschaftlichen Vorträge großer Wertschätzung erfreute. Dresden. Versammlungen unter freiem Himmel verboten. Das Polizeipräsidium Dresden hat für die Zeit vom 31. Juli bis zunächst 3. August dieses Jahres einschließlich alle Versammlungen unter freiem Himmel und Umzüge in der Stadt Dresden ver boten. Das Polizeipräsidium richtet an den ordnungslie benden Teil der Dresdner Einwohnerschaft die Bitte, sich von allen Ausläufen usw., die es in diesen Tagen etwa gleichwohl geben sollte, unter allen Umständen fernzu halten. Das Polizeipräsidium wird dem Demonstrations verbot mit allen Mitteln, gegebenenfalls auch mit Waffen gewalt, Geltung verschaffen. — Wie wir erfahren, hängt dieses Verbot mit dem von kommunistischer Seite be sonders stark propagierten Antikriegstag am 1. August zu sammen. Ein gleiches Verbot ist auch in Berlin und an deren Städten Deutschlands erlassen worden. Bautzen. Umfangreicher Wohnungsneu bau. über 400 Wohnungen beabsichtigt die Baugemein schaft des Bautzner Handwerks, Handels und Gewerbes zu errichten. Als Anfang ist für dieses Jahr die Erstel lung von zwei Gruppenhäusern mit 24 Wohnungen vor gesehen. Penig. Kommunistische Wochenschrift rbo t e n. Nach einer Verfügung der Kreishauptmann- Leipzig jst -je kommunistische Wochenschrift „Der rote Stern vom Muldental" auf die Dauer von zwei Mo- naten verboten worden. Königsbrück. Arbeit für viele. An der einglei sigen Eisenbahnstrecke Klotzsche—Schwepnitz sind jetzt zwischen Lausa und Laußnitz umfangreiche Bahnbauarbei ten in Angriff genommen worden, die sich über einen Zeit raum von drei Jahren erstrecken sollen und auf 700 000 Mark veranschlagt sind. Es handelt sich hauptsächlich um Ausgleich der Höhenunterschiede, Fortfall einiger Kurven und Vergrößerung einzelner Bahnhöfe. Man hofft, daß die Arbeiten eine fühlbare Entlastung des Arbeitsmarktes im Gefolge haben. Kaufungen. Von Gesinnungsgegnern ins Wasser geworfen. Ein mit Kommunisten bei dem hiesigen Straßenbau beschäftigter Stahlhelmer wurde, als man gemeinsam am Malzteiche Wasser holte, von Kom munisten rücklings ins Wasser gestoßen. Glücklicherweise konnte sich der Stahlhelmer durch Schwimmen retten. Ge gen die politischen Rohlinge wurde Anzeige erstattet. Bad Lausick. Hoher Aufwertungssatz. Del Teilungsplan-Entwurf für die Altfpareinlägen bei der hiesigen Sparkasse wurde vom Treuhänder geprüft. Dei Aufwertungssatz beträgt 29,3 Prozent. Glauchau. 75 Jahre Telegraphie. Am 1. August 1856 wurde hier das erste Telegraphenamt in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme erfolgte im Zu sammenhang mit der Errichtung einer Telegraphenlin« Dresden über Freiberg—Chemnitz nach Zwickau, die im Anschluß an die Leitungen des Deutsch-Österreichischen Te- legraphenvereins geschaffen wurde. Kirchberg. Angefahren. Der Drogist Brückner wurde mit seinem Motorrade zwischen Cunnersdorf und Kirchberg von einem Schnellastwagen gestreift, wobei er zu Fall kam. Mit einem Bruch des linken Schultergelenks und anderen Verletzungen wurde er dem Krankenhause überwiesen. Auerbach. Protest gegen Steuererhöhun gen. Die Kreishauptmannschaft hat von den städtischen Körperschaften der Stadt Auerbach i. V. gefordert, wegen der Erhebung von Zuschlägen zur Bier- und Bürger steuer unverzüglich die erforderlichen Ortsgesetze zu be schließen. Die Stadtverordneten erhoben dagegen Protest. Iptuuen. Zwangsweise i n s'u u » ung de r Getränke st euer. Beim Rat der Stadt Plauen ist die Anordnung der Kreishauptmannschaft Zwickau auf zwangsweise Einführung einer Getränkcsteuer einaegan- gen. Von den städtischen Körperschaften war die Ein führung der Steuer wiederholt einmütig abgelehnt wor den. Die Steuer tritt bereits am 1. August in Kraft, sie beträgt 10 Prozent, bei Schaumwein 15 Prozent. — Im Bezirke der Kreishauptmannschaft Zwickau wurde die Gemeindebiersteuer zwangsweise für die Städte Reichen bach, Falkenstein, Schwarzenberg sowie in Aue und Crim mitschau eingeführt. Wurzen. Polizeilich abgebrochene Par teirede. Als Landtagsabgeordneter Dr. Wallner in öffentlicher Versammlung der Volksrechtpartei in einem Vortrag über das Thema „Viereinhalb Jahre Volksrecht kampf nnd sein Ergebnis" über die sächsischen wirtschaft lichen Schwierigkeiten, insbesondere über die Sperre und die weitere Zukunft sprechen wollte, wurde er von uni formierter Polizei am Weitersprechen über dieses Thema verhindert. Leipzig. Die Kircheneinbrecher geständig. Wie bekannt, war in der Nacht zum 19. d. M. ein Ein bruch in die hiesige Matthäi-Kirche verübt worden. Die als Täter festgenommenen beiden Einbrecher, der Arbeiter F. aus Kainsdorf und der Zapfer CH. aus.Hindenburg, sind nunmehr geständig. Die gestohlenen Wertsachen konn ten jedoch noch nicht wieder herbeiqeschafft werden, die Täter wollen sie an den großen Unbekannten verkauft haben. ' Gestun-ung von Auswertungssteuern« Eine sächsische Verordnung. Das sächsische Finanzministerium veröffentlicht eine Verordnung über die „Entrichtung der Aufwertungs steuer in den Fällen veränderter Zahlungsweise der Dienstbezüge der Nutzungsberechtigten". Die Verordnung besagt u. a.: Soweit bei der Aufwertungssteuer (Miet zinssteuer) infolge der veränderten Zahlungsweise der Tienstbezüge die fällige Mietzinszahlung nicht rechtzeitig geleistet werden kann, ist von der Erhebung des durch die Reichsversrdnung des Reichspräsidenten über Steuerzu- schäge sür Steuerrückstände bezeichneten Verzugszuschlages abzusehen, dafern der Grundstückseigentümer die geschul dete Aufwertungssteuer jeweils noch bis zum 15. des be treffenden Monats begleicht und nachweist, daß die Nicht einhaltung des gesetzlichen Zahlungstermins auf die ver- üuderte Gehaltszahlung zurückzuführen ist. Konzentration der westsächsisOen Gasversorgung. Produktive Erwerbslosenfürsorge. Jn Zwickau sind seit einiger Zeit Arbeiten im Gange, die eine Konzentration der Gasversorgung des westsächsischen Wirtschaftsgebietes mit dem Gaswerk Zwik- kau im Mittelpunkt zum Ziele haben. Zu den bereits vor handenen Gasfernrohrleitungen nach Netzschkau, Planitz, Auerbach, Wilkau und Reinsdorf werden neue Leitungen nach Stollberg und Meerane erstellt. Wetter besteht der Plan, die Gasfernversorgung bis Schwarzenberg einer seits und nach Werdau, Hohenstein-Ernstthal, Crim mitschau und Glauchau andererseits zu verlängern. Später soll das Ferngasnetz bis Greiz und Gera ausgedehnt werden. Der Anschluß nach Meerane wird voraussichtlich schon in diesem Herbst fertiggestellt sein. Die Arbeiten wer den durchweg aus Mitteln der produktiven Erwerbslosen fürsorge unter ausschließlicher Verwendung von Erwerbs losen durchgeführt. Zurzeit werden insgesamt 204 Ar beiter beschäftigt. Varon von Kohorn aus -er Saft entlassen. Der unter sensationellen Umständen aus der Gläu- blgerversammlung der Kohorn-Gruppe heraus inChem- nitz verhaftete Baron von Kohorn ist am nächsten Mittag aus der Haft entlassen worden. Der Haftbefehl gegen ihn wurde ausgehoben. Aus dem Landtage. Tagung des Zwischenausschusses. Der Zwischenausschuß des Sächsischen Landtages wird am 31. Juli zusammentreten, da die Regierung ihn über die Fusion Adca-Staatsbank zu hören wünscht.