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Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193107086
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310708
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310708
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-07
- Tag 1931-07-08
-
Monat
1931-07
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 08.07.1931
- Autor
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sind, mutz deshalb nach Ansicht der sächsischen Industrie- und Handelskammern alles getan werden, um diese unbillige unge wollte Belastung der Hausbesitzer zu verhindern. Wir bitten des halb das Finanzministerium, durch eine Verordnung dafür Sor ge zu tragen, daß die durch die Höherfestsetzung der Zinsen für Aufwertungshypotheken vom 1. Januar 1931 ab entstehenden Mehraufwendungen in voller Hohe aus die Aufwertungssteuer angerechnet werden dürfen." Gehaltskürzung für Geistliche. Das Landeskvnfistvrium hat soeben eine Verordnung erlassen, die auf Grund der neuen Not verordnung eine weitere Kürzung der Dienstbezüge vorschreibt. Es heißt darin u. a.: Die Landeskirche als äußere Organisation, ist in das Schicksal von Volk und- Staat so einbezvgen, daß sie ihrerseits eine Ausnahme von den Reichsvvrschriften, mögen sie auch in vieler Hinsicht in ihren sozialen Auswirkungen zu den ernstesten Bedenken Anlaß geben, nicht machen kann, daß sich also ihre Geistlichen, Beamten und deren Hinterlassenen sowie auch ihre Angestellten der ihnen zu vergleichenden Gruppen von Reich, Staat und Gemeinden nicht entziehen können. In Uebe-r- einstimmung mit diesem Standpunkte ist entsprechend der Vor schrift in Z 7 der Notverordnung eine weitere Kürzung der Dienstbezüge und -der Versvrgungsbezüge der Geistlichen, der kirchlichen Beamten und Angestellten in gleicher Weise, wie sie für die entsprechenden Gruppen im Reich, im Staat und in den Gemeinden durchgeführt wird, vorzunehmen. Das Telephonieren soll einfacher werden. Die Reichspost verwaltung prüft zur Zeit die Erfindung eines jungen Technikers, die dazu dienen soll, das Telephonieren weiter zu erleichtern. Es handelt sich um einen Zusatzapparat, der -an die Fernsprechappa ratur des einzelnen Teilnehmers mit dem Telephonkabel ange schlossen wird, neben dem eigentlichen Telephon steht und unge fähr die Form einer Zigarrenkiste hat. Auf der Oberfläche dieses kleinen Kastens ist eine Tabelle für etwa 50 Anschlüsse ange bracht, auf der der Teilnehmer die Namen seiner hauptsächlich sten Gesprächspartner verzeichnet. Neben jedem Namen befindet sich ein Schieber. Wenn dieser gestellt wird, tritt im Innern des Kastens eines der zu der Tabelle der 50 „Bevorzugten" gehören den Zahnräder in Tätigkeit, die den Wähleranlagen auf den automatischen Fernsprechvermittlungsstellen die Stromimpulse geben und dadurch die Verbindung Herstellen. An diesen Zahn rädern werden bestimmte, jeweils andere Zähne, derart abge schnitten, daß durch Drehung der Zahnradscheibe, die durch ein fache Betätigung des Tabellenschiebes bewirkt wird, die Ver bindung mit der gewünschten Nummer erfolgt. Erheblicher Rückgang der Eiereinsuhr. In dem Zeitraum Januar bis Mai 1931 gelangten 1014 Millionen Stück Lier im Werte von 78,1 Millionen Reichsmark Mr Einfuhr. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres war die Eiereinfuhr mit 1223 Millionen Stück im Werte von 102 Millionen Reichsmark wesentlich höher gewesen. Der durchschnittliche Einfuhrpreis berechnet sich für den angegebenen Zeitraum auf 7,7 'Pfennig pro Stück gegenüber 8,3 Pfennig im Vorjahr. Bemerkenswert ist der starke Rückgang der Einfuhr von russischen Eiern. Entgegen der Allgemeintendenz eines sinkenden Eierabsatzes konnten Länder wie Dänemark, Iu- gysiawien, Bulgarien und Italien ihren Eierabsatz in Deutsch land steigern. Wichtig für Versicherte. Entscheidungen des Reichsversiche rungsamtes. Das Recht aus Auskunft des Arbeitgchers gemäß Z 318a der Reichsversicherungsordnung hat nur diejenige Kran kenkasse, bei welcher der Arbeitgeber seine Arbeitnehmer gemel det hat (ii K 5/30 B). — Die im Unsalirenlenverfahren getrof- ,ene rechtskräftige Feststellung, datz sich die Unfallfolgen ver schlimmert haben, ist auch für das Invalidenrentenverfahren bei der Prüfung der Frage bindend, ob die Invalidität wegen Ver schlimmerung der Unfallfolgen nachträglich als Folge des Unfalls gilt (Ila 3835/30). — Für den Anspruch eines Versicherten aus Krisenunterstützung ist nicht die förmliche Eintragung beim Ar beitsamt in die Fachstatistik und Lie förmliche Ueberweisung zu einem Facharbeiternachweis maßgebend, sondern die wirklich von ihm ausgeübte Beschäftigung (Illa Ar. 360/30). — Arbeitslos meldung ist nur die tatsächliche Arbeitslosmeldung; es genügt nicht, daß der Versicherte sich hätte arbeitslos melden können (Illa Ar. 68/31). — Mr die Verkürzung oder den Wegfall der Wartezeit gemäß 8 110b Ms. 2 des Gesetzes über Arbeitsver mittlung und Arbeitslosenversicherung können aneinander an schließende Zeiten der Kurzarbeit, der Arbeitsunfähigkeit, der behördlich angeordneten Verwahrung in einer Anstalt, von de nen keine für sich allein zwei Wochen gedauert hat, zusammen gerechnet werden (lila Ar. 13/31). Die Kinderarbeit in Sachsen. Die Schulerhebungen über Kinderarbeit im Jahre 1930 in Sachsen verzeichnen einen gerin gen Rückgang gegen das Vorjahr. Immerhin wurden in Handel und Gewerbe noch über 15 000, in der Hauswirtschaft über 8000, in der Forst- und Landwirtschaft über 9700 arbeitende Kinder gezählt. Die Zahl der nach dem Kinderarbeitsgesetz ver botswidrig beschäftigten Kinder dürfte sich auf fast 6000 be laufen. Der Anteil der arbeitenden Kinder unter den Schulkin dern überhaupt ist verschieden hoch: In der Stadt Chemnitz wa ren 1 B. nur 4,4 v. H. der Schulkinder erwerbstätig, in der Amtsyauptmannschast Chemnitz 7,5 v. H. und in der Amtshaupt mannschaft Glauchau 13,0 v. H. Zuwiderhandlungen gegen das Kinderarbeitsgesetz wurden von den Gewerbeaufsichtsbehövden in mehr als 2500 Fällen ermittelt, Bestrafungen erfolgten aber nur in 13 Fällen. Rückgang überall. Im Mai find im Bezirk der Neichbsahn- direktion Dresden (Sachsen) nur 11384 100 Personen -abge- reist gegen 13525 600 im Mai 1930. Der Güterversand ist auf 1485 100 Tonnen zurückgegangen gegen 1834 800 im Mai 1930. Die Erzeugung von 24 Kraftwerken in Sachsen betrug nur 92,87 gegen 98,02 Mill. Kilowatt. Der Bezug von Fremd strom ist auf 8,58 gegen 10,98 Mill. Kilowatt zurückgegangen. Ganz besonders stark gelitten hat natürlich Ler Konzern der staatlichen A.-G. Sächsische Werke. Seine Stromabgabe be lief sich im Mai nur noch auf 73,17 gegen 89,79 Mill. Kilo watt im Mai 1930. Auch der Postscheckverkehr hat erheblich nachgelassen. Trotzdem sich die Zahl Ler Konten im Vergleich zum Mai 1930 um 1000 auf 128 400 erhöht hat, ist das Gut haben der Postscheckkunden im Monatsdurchschnitt auf 50,7 gegen 56,1 Mill. RM. zurrückgegangen. Auch die Umsätze der Konsumvereine haben nicht unerheblich nachgelassen. Er betrug 13,10 gegen 16^8 Mill. RM., sodaß auf jedes Mitglied nur noch 34,95 gegen 43,43 RM. entfielen. Ansteckungsgefahr als Entlassungsgrund. Das Reichsarbeits gericht hat die Frage, ob das Auftreten einer ansteckungsfähigen offenen Lungentuberkulose einen Grund zur fristlosen Entlassung bilden kann, in einem kürzlich ergangenen Urteil bejaht. Der Kläger ist nicht, so heißt es in der Urteilsbegründung, wegen Zei ner Lungentuberkulose, die als Kriegsbeschädigung anzusehen ist, entlassen worden, sondern wegen der damit verbundenen An steckungsgefahr mit bazillenhaltigem Auswurf. Nun wirkt me Krankheit nicht nur auf den davon Betroffenen, sondern auch auf seine Umgebung. Dieser Zustand bildet eine ständige Gefahr für den Geschäftsinhaber und die mit dem Kläger in einem Raume zusammenarbeitenden Kollegen. Die Angestellten eines Geschäfts können von ihrem Arbeitgeber verlangen, daß er die Betriebsräume und Betriebseinrichtungen so zur Verfügung stellt, daß Gefahrener Leben und Gesundheit der Angestellten ferngehalten werden. Verletzt ein Arbeitgeber diese Bestimmun gen vorsätzlich oder fahrlässig, kann er möglicherweise sogar auf Schadenersatz verklagt werden. Da die Bestimmungen des Schwerbeschädigtengesetzes über die fristlose Kündigng nicht be rührt werden, konnte der Kläger wegen der, einen wichtigen Grund zur fristlosen Entlassung bildenden Ansteckungsgefahr nach 8 72 des Handesgesetzbuches entlassen werden. Naustadt/Scharfenberg. Am gestrigen Sonntag stand unser Ort im Zeichen der Braunhemden der NSDAP. Schon am Sonnabend gegen Abend waren Hitlerjungen aus Meißen und dem Bezirke anwesend. Die Nacht verbrächten sie auf dem Rit tergute, wo sie in dankenswerter Weise kostenlos beherbergt und auch beköstigt wurden. Am Sonntag früh war die Schar der Hitlerjugend, S.-A. und Schutzstaffel (davon etwa 50 von Dres den mit Spielmannszug) stark angewachsen durch Dazukommen de. 9 Ähr hielt Pfarrer Koch-Dresden am Schlosse den Feld gottesdienfl cch und anschließßend am Ehrenmale eine tiefergrei fende Heldenfeier auf dem Naustädter Friedhöfe. Nach dem Mittagsmahl auf dem Rittergut trat die stattliche Anzahl von Uniformierten, begleitet von vielen Zivilisten und Kindern, einen Propagandamarsch nach RöhrsLorf, Ullendorf, Riemsdorf und Reichenbach an. Im Gasthofe zu Naustadt sprach darauf Pg. Wangler-Riesa in Inständigem Vortrage über das Wollen der Hitlerbewegung. Seine Ausführungen, die von stärkstem Idealis mus getragen waren, fanden soviel Anklang, daß sich genüg Ju gendliche fanden, um -als neue Mitglieder geführt zu werden. Die Gründung der Hitler-Jugend verstärkt nunmehr die schon lange bestehende hiesige Ortsgruppe, die ihrerseits auch durch Neubeitritte in die Partei sich erweitern konnte. Von abends 7 Uhr ab spielte die Tanzkapelle auf, so daß den Braunhemden und Zivilisten nach der vielen Tagesarbeit noch Freude und Er holung zuteil wurde. Seeligstadt. Brand e i n er St r o hf e i m e. Am Sonn abend, den 4. Juli kurz vor 5 Uhr nachmittag, ging die Lem Gutsbesitzer O. D. gehörige, etwa 120 Meter von seinem Gute und dicht an seinem Feldwege gelegene 600 bis 700 Zentner Preßstroh fassende Strohfeime in Flammen auf. Da sich an der Feime ein Teich befindet, lag die Möglichkeit sehr nahe, daß Ler Brand von Kindern gelegt worden sein konnte, die im Teiche gebadet und un der Feime mit Streichhölzern gespielt haben konnten. Die kriminellen Erörterungen wurden vorwiegend nach dieser Seite hin ausgenommen. Die Annahme bestätigt sich. An der Feime haben sich zwei Kinder aufgehalten, wovon eines mit Streichhölzern gespielt und so den Brand verursacht hat. Dieser Fall beweist erneut, Laß in die Hände von Kindern Streichhölzer nicht gehören. Kirchennachrichten Wilsdruff. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. Vereinskalender. Sängerortsgruppe. Singstunde fällt aus. Verein ehem. landw. Schülerinnen. 9. Juli Wanderung. Turnverein D. T. 11. Imü Mvnatsversammlung. Gewerbeverein. 14. Juli Ausflug. Wetterbericht. Vorwiegend noch stark bewölkt und zeitweise Regen. Tem peraturverhältnisse wenig geändert. Winde aus westlicher Rich tung mäßig, in freien Lagen und im Gebirge auch stark. Sacdlen unä Nachdarlchatt Unwetter über Dresden. Dresden, 7. Juli. Am Dienstag Nachmittag in der 6. Stunde ging über Dresden ein außerordentlich heftiges Gewitter nieder, das mit wolkenbruchartigem Regen und starkem Hagel schlag verbunden war. Eine große Anzahl der Straßen der Stadt standen in kurzer Zeit völlig unter Wasser und da die Abfliuß- kanäle die Wassermassen nicht zu fassen vermochten, wurden viele Keller und tiefer gelegenen Wohnungen völlig überschwemmt. Die Feuerwehr wurde außerordentlich stark beschäftigt, um die beson ders stark betroffenen Wohnungen leer zu pumpen. Der Hagel schlag hat an Bäumen und den Anlagen der Stadt großen Scha den angerichtet und die Vogelwelt hat stark zu leiden gehabt. Auf Wegen und Straßen trifft man vielfach auf erschlagene Vö gel. In der 8. Stunde trat ein kurzes Schlaggewitter ein, das aber schnell vorüberging. Schlimm hauste das Welter in den Vororten. Bedauerlicherweise ist in den umliegenden Dörfern, wie in Rippien, Wendischcarsdorf, Possendorf, Börnchen, Oelsa und Kleincarsdorf die Ernte fast völlig vernichtet worden. In Zschieren schug der Blitz in die massive Scheune des Grund stücksbesitzers Neubert ein und zündete. Den Wehren von Zschie ren, Heidenau, der Seckwerke und der Firma Krause K Bau mann gelang es, ein Uebergreifen des Feuers auf das Wohnhaus und das Luftbad Wostra zu verhindern. Dagegen brannte die Scheune bis auf die Umfassungsmauern nieder. * Hohnstein (Sachs. Schweiz). Eine Hundertjäh rige. Frau Wilhelmine verw. Leuner kann ihren 100. Ge burtstag feiern. Sie wohnt in Hohnstei« seit über 75 Jahren. Neustadt. Schwerer Verkehrsunsal l. Der Landwirt Emil Grützner, Langburkertsdors, ist zwischen der Hohwaldschänke und Waldhaus auf der Chaussee Neu stadt-Steinigtwolmsdorf mit seinem Motorrad schwer verunglückt. Er erlitt einen Schädelbruch und andere schwere Verletzungen. Wie verlautet, befand sich Grützner auf einer Bierreise im Anschluß an eine Schützenversamm lung. Sein Zustand ist bedenklich. Bautzen. Haushaltvlan angenommen. Der Haushaltplan des Bezirksverbandes wurde vom Bezirks tag verabschiedet. Der Etat weist einschließlich der Lasten an Krisen- und Wohlsahrtserwerbslosenfürsorge einen Fehlbetrag von 1500 0(10 Mark auf. Die Erhebung einer Bezirksumlage von 624 000 Mark ist nötig. Penig. Schwerer Betriebsunfall. In einer Papierfabrik stürzte der Zimmermann Kröner aus etwa sechs Meter Höhe von einem Gerüst herab. Der Bedauerns werte zog sich eine schwere Gehirnerschütterung, mehrere Brüche und andere Verletzungen zu. Reichenbach. Schwere Kollision. Ein Motor radfahrer stieß mit dem 19 Jahre alten Radfahrer Wun derlich von hier zusammen. Wunderlich wurde mit einem Schädelbruch ins Krankenhaus gebracht. Mautitz bei Riesa. Sturm auf einen Guts- Hof. Das Riesaer Reichsbanner, etwa 100 Personen, ver anstaltete einen Propagandamarsch über Groptitz und Mautitz. In letzerem Orte drang ein Teil der Mannschaf ten in das Gehöft des Gutsbesitzers Mende ein, demo lierte die Haustüre, drückte Fensterscheiben des Gutsge bäudes oder warf sie mit Steinen ein. Tie Gendarmerie ist mit der Aufklärung der Sachlage beschäftigt. Zwickau. Streik. Die Tapezierer der Kreishaupt mannschaft sind in den Streik getreten. Sie verlangen 1,60 Mark Stundenlohn, während die Meister nur 1,35 Mk. bewilligt haben. Auerbach. Im Wahnsinn. Hier hat sich der In sasse der Heilanstalt Rodewisch, Hempel, in einem Anfall von Wahnsinn vom Balkon einer Wohnung abgestürzt und war sofort tot. Plauen. Ein Nationalsozialist nieder geschlagen. Nachts ist der von einer Gaufeier heim kehrende nationalsozialistische Arbeiter Uhlig in der Sied lung in Kleinfriesen von politischen Gegnern abgelauert und mit einer Zaunslatte derart auf den Kopf geschlagen worden, daß er zusammenbrach und nach dem Kranken hause übergeführt werden mutzte. Als Täter sind zwei Ein wohner, Vater und Sohn, die der SPD. angehören, er mittelt worden. Plauen. Pilzvergiftungen. Hier erkrankte eine Familie Schneider an Pilzvergiftung. Schneider, sein Sohn, seine beiden Töchter und ein Enkelkind, wurden besiinnungslos nach dem Krankenhaus gebracht. In zwischen haben sie die Besinnung wiedererlangt, so daß sie bald entlassen werden können. — Anders erging es dem Tischler Kummer, der im Krankenhaus an Pilz vergiftung verstorben ist. Plauen. Blitzschaden. In Voigtsgrün wurde die Feldscheune des Gutsbesitzers Petzold durch Blitzschlag vollständig eingeäschert. Mehltheuer. Motorradunglück. Der in Schönau bei Bergen wohnende motorradfahrende Schlosser Roth stietz auf der Straße nach Oberpirk mit einem Lastkraft wagen zusammen. Tie Verletzungen waren so schwer, datz er ins Krankenhaus Plauen ^gebracht werden mutzte. Borna (Bezirk Leipzig). W i e o e c ein Opfer des „Blauen Sees". Im „Blauen See" ist der Schlosser Tilgner aus Gnandorf beim Baden ertrunken. Trotz sofort angestellter Nachforschungen konnte die Leiche noch nicht geborgen werden. Borna (Bezirk Leipzig). Verkehrsunfall. Aus der Staatsstraße Borna—Bad-Lausick wurde eine Frau, die von ihrem Fahrrad gestürzt war, von einem Motor radfahrer überfahren und mußte mit schweren Verletzun gen dem Krankenhaus zugeführt werden. Durch die in folge eines drohenden Gewitters heimwärts strömenden Besucher des Flugsporttages herrschte auf der genannten Straße ein überstarker Verkehr. Jie Unwetter im Erzgebirge. Vorläufige Schätzungen beziffern den Schaden auf 15 Millionen Mark. Auch die Nachbarorte Wittigsthal, Unterjugel, Breitenbach, Erla und Antonsthal, wo u. a. für 40 000 Mark Hölzer einer Papierfabrik weggeschwemmt wurden, haben schwer gelitten. Ein Zweifamilienhaus ist vom Erdboden verschwunden. Vielfach sind Häuser völlig unterspült und drohen einzu stürzen. Auf der Talstraße fahrende Kraftwagen wurden von den Fluten weitergetragen. Die Eisenbahnstrecke Schwarzenberg—Johanngeorgenstadt mußte wegen um fangreicher Dammrutsche und Unterspülungen bis auf weiteres gesperrt werden. Zwei Todesopfer. Außer dem unter den Trümmern seines Hauses er trunkenen Besitzers Hänel ist auch dessen achtjährige Tochter unter angeschwemmten Schuttmassen als Leiche geborgen worden. Das zweite Kind wird noch immer vermißt. Llnwetterschäöen auch in Glauchau. Das Unwetter, das im oberen Erzgebirge nieder ging, fetzte auch in Glauchau ein. Vor allem machten sich umfangreiche Sicherungsarbeiten an der Baustelle der Muldenverlegung notwendig, wo durch die Hochwasser flut zahlreiche halbfertige Bauten bedroht waren. Ter Höchstwasserstand wurde mit 2,08 Metern erreicht. Die ge samte Unterstadt, welche von dem Wasser stark bedroht wurde, war alarmiert worden. Die Fluten führten zahl reiche tote Tiere und Unmengen von Treibholz und an dere Gegenstände mit. Sie Technische Rothilse. Dresden, 7. Iui. Am Dienstag wurde auf Anforderung der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg im Einverständnis mit dem Wirtschaftsmimsterium die Technische Nothilfe zur Hilfe leistung für das Unwettergebiet im oberen Erzgebirge alarmiert. Die Landesbezirksleitung in Dresden setzte zunächst die Bereit schaftstrupps Chemnitz -und Zwickau ein, Lie unverzüglich mit Lastkraftwagen an Ort und Stelle befördert wurden. Von Dres den aus wurde mittels Schnellkraftwagens ein großer Transport von Schanzzeug und anderem Gerät abgesandt, da es erfah rungsgemäß bei solchen Anlässen gewöhnlich an Handwerkszeug fehlt. Eine Anzahl Dresdner Nothelfer begleitete Liefen Trans port. Außerdem hat die Landesbezirksleitung den Führer des Bereitschaststrupps Dresden im Kraftwagen in das Unwetterge biet entsandt, einmal als Vertreter des Landesbezirksleiters, La dieser im Sitz der Landesbezirksabteilung verbleiben muß, um die etwa noch notwendig werdenden weiteren Maßnahmen zu tröffen; als weitere Aufgabe liegt ihm ob, als pioniertechnischer Sach verständiger für Lie ersorderlichen Hilssmaßnahmen zu wirken und die Verbindung mit der Lande-Mzirksleitung aufrecht zu er halten. Die Einheiten der Technischen Nothilfe sind zunächst u. a. in Antonstal, Wittigtal und Schwarzenberg eingesetzt worden und es werden ihnen dort die gleichen Aufgaben obliegen-, wie sie in größerem Umfange vor vier Jahren bei der furchtbaren Unwetterkatastrophe -im Müglitz- und Gottleubatal geleistet wer den mußten, als z. B. Aufräumungsarbeiten. Wegebauten, Stüt zen von Häusern, Bau von Notbrücken usw. Weitere Einheiten der Technischen Nothilfe stehen alarmbereit, um bei Anordnun gen weitere Kräfte sofort nachschieben zu können. Alle Dienst stellen der Technischen Nothilfe in Dresden, Chemnitz usw. sind ebenfalls im AlarmzustanL und Tag und Nacht besetzt, um alle erforderlichen Maßnahmen treffen zu können, besonders auch den Nachschub an Nothelfern und Gerät durchzuführen.
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