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IN wichtigsten Punkten vem Avlommen den Stempel jelnes Geistes aujgedrück!" Das naiionalsoztalistische Berliner Organ Der Angriff erklärt in einer kurzen Stellungnahme: „Frankreich hat ge siegt, wir zahlen weiter, und alles bleibt beim alten; oder Haven wir Brünings Wort vergessen, daß auch, wenn wir ein Jahr lang nichts zahlen sollten, die Notverordnungen in Krast blieben?"^ * Allgemeine Schuwenherabsetzung — falls Abrüstung? Aus der Vorgeschichte des Hoover-Plans. Unterstaatssekretär Castle gab eine längere Erklärung ab, in der er sich mit der Vorgeschichte des Hoover-Planes befaßte. Er machte die geradezu sensationelle Enthüllung, daß Präsident Hoover ursprünglich entschlossen gewesen sei. eine allgemeine Herabsetzung sämtlicher politischen Schulden nach Maßgabe der Zahlungsfähigkeit der Schnldnernationcn vor,Zuschlägen. Castle unterließ es, die Gründe anzugeben, die Hoover veranlasst haben, seinen anfänglichen Plan preiszugebeu und sich der Morawriumsidcc zuzuwenden. Man nimmt jedoch an, daß Hoover seinen außenpolitischen Haupttrumps, die Schuldcnhcrabsctzung, nicht vor der Genfer Abrüstungskonferenz ausspielen wolle. Ein Eingehen Europas auf die amerika nischen Abrüstungswünsche könnte, wie vielfach in Washington versichert wird, den Präsidenten sehr wohl bewegen, einer Schuldenherabsetzung zuzustimmen, falls sich ein einjähriges Moratorium als unwirksam erweisen sollte. * Brünings Reise nach Rom und Paris. In den nächsten Tagen wird auf dem üblichen diplo matischen Wege ein Meinungsaustausch darüber statt finden, wann die in Aussicht genommenen Besuche des Reichskanzlers und des Reichsaußenministers in Parts und in Rom zweckmäßigerweise erfolgen können. Eine Verquickung dieser Besuche mit den noch schwe benden Fragen des Hoover-Moratoriums ist nicht beabsichtigt. Auf deutscher Seite kommen nur Termine in Frage, die zwischen der Abreise Stimsons aus Berlin und den Be ginn der Ausschußarbeiten in Genf liegen, also zwischen dem 26. Juli und den letzten Augusttagen. Mussolini kommt «ach Berlin? Berlin, 7. Juli. Nach einer Meldung der Londoner „Central News" aus Rom beabsichtigt Mussolini, nach dem Be suche der deutschen Minister in Rom einen Gegenbesuch in Ber lin zu machen. Dies würde die erste Reise Mussolinis ins Ausland seit sieben Jahren sein. Auch wird ein Besuch in London vermutlich im September erwartet. An amtlicher deutscher Stelle ist über diesen Plan Mussolinis noch nichts bekannt. Da sich aber der Reichskanzler Dr. Brüning in Begleitung des Außenministers Dr. Curtius An fang August zu einem Besuche nach Rom begibt, der wahrschein lich die Form einer Staatsvisite haben wird, ist anzunehmen, daß ein italienischer Gegenbesuch erfolgt, der ebenfalls betont freund schaftlichen Charakter tragen soll. Wenn sich der italienische Staatschef entschließen sollte, persönlich nach Berlin zu kommen, so würde dies zweifellos besonders in Paris seinen Eindruck nicht verfehlen und den guten deutsch-italienischen Beziehungen einen be sonders herzlichen Ausdruck verleihen. Zweifellos würde ein solcher Besuch in Deutschland aufs herz lichste begrüßt werden. Sie Londoner Konferenz. Der Sachverständigen-Ausschuß soll alles regeln. Ministerpräsident MacDonald gab auf eine Anfrage hinsichtlich der weiteren Verhandlungen des Hoover- Planes folgende Erklärung ab: In der letzten Woche hat sich die englische Regierung an die französische und ame rikanische Regierung mit dem Vorschlag gewandt, im In teresse eines beschleunigten Abkommens eine Konferenz der Vertreter der hauptsächlich interessierten Mächte bal digst nach London einzuberufen. Da die Verhandlungen jetzt zu einer grundsätzlichen Einigung zwischen Amerika und Frankreich geführt, aber eine Reihe von wichtigen Punkten noch offengelassen haben, welche zwischen den hauptsächlich interessierten Mächten er örtert werden müssen, hat die englische Regierung ihre Einladung für eine Konferenz in London wiederholt. Frankreich geht nach London. Die französische Regierung gibt bekannt, daß sie sich auf Wunsch der englischen Regierung bereit erklärt habe, an einer in London stattfindenden Konferenz von Finanz sachverständigen teilzunchmen. Als Zeitpunkt ist vor läufig der Mittwoch nächster Woche in Aussicht genommen. Amerika gibt seine Isolierung völlig auf. Wie Untcrstaatssekretär Castle mitteilte, hat sich die Regierung der Vereinigten Staaten bereiterklärt, zu den Sachverständigenkonferenzen Vertreter zu entsenden, denen die Erledigung der technischen Einzelfragen des Hoover-Planes obliegt. Die „New Bork Sun" unter streicht, daß die Vereinigten Staaten mit diesem Schritt ihre bisherige Jsolierungspolitik völlig über Bord ge worfen hätten. Die Regelung der „Re st punkte". Die Regelung der nach den amerikanisch-französischen Vereinbarungen noch offen gebliebenen technischen Einzel heiten des Hoover-Moratoriums dürfte nach zuständiger deutscher Auffassung auf verschiedenen Wegen erfolgen. Bezüglich der . Sachlicferungen hält man eine Konferenz von Sachverständigen der be teiligten Länder für notwendig, zumal hier eine ganze Reihe von schwierigen Wirtschafts- und Finanzfragen zu lösen ist. Die Frage des Garantiefonds sollte nach deutscher Auffassung zunächst zwischen Frank reich und dem Verwaltnngsrat der BIZ. verhandelt wer den, während der endgültigen Regelung der Zinsfrage für die gestundeten Zahlungen es noch eines diploma tischen Gedankenaustausches bedarf, gegebenenfalls unter Heranziehung der Sachverständigen der BIZ. „Das Pariser Abkommen ein ent scheidender Schritt". Staatssekretär Stimson, der mit feiner Frau in Jmucn euigetrosfcn ist, gab feiner lebhaften Freude Uber das Zustandekommen des Pariser Abkommens Ausdruck. Es sei ein entscheidender Schritt auf dem Wege zur all- ' gemeinen Regelung der Kriegsschulden und Reparationen. Deutschlands Rot. In seiner Erklärung über die Vorgeschichte des Hoover-Planes teilte Unterstaatssekretär Castle weiter mit, daß Hoover bereits am I. Mai die Notwendigkeit einer Hilfsaktion zugunsten Deutschlands eingesehen habe. Diese Erkenntnis sei vertieft worden, als Botschafter Sackett am 6. Mai nach Washington kam und über die Notlage Deutschlands berichtete. Das Versagen der Genfer Wirt schaftskonferenz sei schließlich der entscheidende Faktor gewesen, der den Präsidenten veranlaßte, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Die Berichte des Botschafters Dawes und die Vorschläge Boungs und Parker Gilberts sowie des Präsidenten der Rewhork Federal Reserve Bank, Garrison, und des Unterstaatssekretärs Mills hätten schnelles Handeln angebracht erscheinen lassen. Darauf habe Stimson die diplomatischen Vertreter der inter essierten Mächte, und zwar zuerst die Franzosen am 19. Juni in Kenntnis gesetzt. Hoover habe zunächst die Bekanntgabe seines Vorschlages vertagen wollen, bis die Wirkung in den einzelnen Haupt städten bekannt war. Die vorzeitige Veröffentlichung eines amerikanischen Blattes habe aber die sofortige Mitteilung am Abend des 20. Juni erforderlich gemacht. Wie verlautet, wurde das betreffende amerikanische Blatt von den Franzosen unterrichtet. Es erhebt sich nun die interessante Frage: Welches Interesse hatten die Franzosen, für eine vorzeitige Be kanntgabe des Hoover-Vorschlages zu sorgen? Was sagt die amerikanische Börse? In den sührenoen Wallstreelkreisen setzt sich die Mei nung durch, daß der erste Enthusiasmus, mit dem der Hoover-Plan begrüßt wurde, wahrscheinlich übertrieben sei und die erzielten Kursgewinne nicht völlig gerechtfertigt seien. Ein einjähriges Moratorium sei nur eine unge nügende Zwischenlösung. Die deutschen Anleihen gingen um 1 bis 2 Punkte zurück. * Sie Deutschnattonalen Preußens warnen. Gegen politische Bindungen gegenüber dem Ausland. Die deutschnaiionale Fraktion im Preußischen Landtage hat folgenden Uran trag eingebracht: „Nach vielfachen Zeitungsmeldungen besteht die ernste Gefahr, daß von aus wärtigen Mächten finanzpolitische Verhandlungen mit dem Deutschen Reiche zu Forderungen politischer Art benutzt wer den. Demgegenüber muß in Wahrnehmung der Lebensinter- csien des Preußischen Staates der Reichsregierung gegenüber mit aller Entschiedenheit die Auffassung vertreten werden, daß bei etwaigen finanzpolitischen Abmachungen mit fremden Mächten keinerlei Bindungen politischer Art eingegangen werden dürfen. Der Preußische Staat, dessen Ostgrenze zu gleich die östliche Reichsgrcnze darstellt, mutz von der Außen politik des Reiches verlangen, daß jede Diskussion über ein sogenanntes „Ostlocarno" oder irgendein« sonstige Vertragsformulierung, die als eine freiwillige Anerkennung der unerträglichen Grenzziehung im Osten ausgelegt werden könnte, von vornherein ausgeschlossen bleiben. Dasselbe muß sür jede Diskussion über crwa von einer auswärtigen Macht verlangte weitere Beschränkung der durch die Versailler Dik tatsbestimmungen aus ein Mindestmaß begrenzte deutsche Wehrfähigkeit oder über irgendeine sonstige Einmischung in tnnendeutsche Verhältnisse gelten. soo Millionen Ausfallsbürgfchast der deutsche« Wirt schaft sür die Devtsche Goiddiskontbank. Berlin, 7. Juli. Sämtliche großen Industrieuniernehmun gen, Barcken und Schiffahrtsgesellschaften haben am Dienstag abend an den Reichsbankpräsidenten einen Brief gerichtet, in dem sie davon Mitteilung machen, daß sie sich entschlossen haben, der Deutschen Golddiskontbank eine Ausfallbürgschaft von 500 Mill. Reichsmark zur Verfügung zu stellen. Der Zweck ist, die Bank in die Lage zu versetzen, in noch viel stärkerem Maße als bisher ei» wirksames Kreditinstrument zu sein. Der eigentliche Sinn dieses Schrittes ist jedoch, von feiten der gesamten Wirtschaft gegenüber dem In- Md dem Auslande unter Beweis zu stellen, daß trotz der bekannten Ereignisse auf dem Devisenmarkt und an derer Erscheinungen des Mißtrauens die deutsche Wirtschaft stark genug und willens ist, der Schwierigkeiten Herr zu werden. Das Schreiben ist von etwa 1000 deutschen Firmen unter zeichnet, die sich in allerkürzester Zeit zu diesem Schritt zusam mengesunden haben. Mre-men über de« sreiMige« MeitrdW. Berlin, 7. Juli. Am Dienstag fand bei der Reichsan stalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung eine Besprechung mit den beteiligten Spitzenverbänden über den frei willigen Arbeitsdienst statt. Präsident Dr. Syrup gab einleitend einen Ueberbkick über den Grundgedanken des vorliegenden Ent wurfes einer Verordnung. Die Verwirklichung hängt von der Zusammenarbeit dreier Faktoren ab: Nämlich: Der Träger des Dienstes (Jugend- und Wohlfahrtsverbände), der Träger der Ar beit (Gemeinden, Meliorationsgenossenschaften und dergl.) und der Dienststellen der Reichsanstalt. Die fördernde Tätigkeit der Reichsanstalt, die sich nur auf ausführungsreife Projekte erstrek- ken kann, besteht wesentlich in der Fortzahlung der Unterstützung an die Arbeitslosen während der Durchführung der Arbeit. Bor aussetzung dafür ist, daß die vorgeschlagenen Arbeiten als ge meinnützig und zusätzlich im Sinne des Gesetzgebers anerkannt werden. Daher müssen Arbeiten, die das bereits schwer darnie derliegende Baugewerbe beeinträchtigen oder von öffentlichen Körperschaften ohnehin planmäßig ausgeführt würden, ausschei den. Als Teilnehmer in erster Linie kommen unterstützte Arbeits lose, vor allem Jugendliche infrage, deren Unterstützung unter Umständen im Betrage bis zu 2 RM. täglich und im Zeitraum bis zu 20 Wochen pauschaliert werden kann. An dem Grundge danken der Freiwilligkeit soll unter allen Umständen festgehalten werden. Die Aussprache ergab zu einzelnen Punkten der praktischen Durchführung zahlreiche Anregungen. voiksentscheick am y. August Berlin, 7. Juli. Wie das Berliner Tageblatt zu wißen glaubt, hat das preußische Kabinett am Dienstag beschlossen, den Volksentscheid wegen Auflösung des Landtages am Sonntag, 9. August, ftattsinden zu laßen. Wilsdruff, am 8. Juli 1931. Merkblatt für den 9. Juli. Sonnenaufgang 3°» I Mondausgang 23" Sonnenuntergang 20" s Monduntergang 14" 1677: Der Dichter Johann Scheffler (Angelus Silesius) geb. Kreuzottern. Der Sommer, in dem wir leben, ist ungewöhnlich warm, und Kreuzoiterbisse sind in so heißen Sommern in Deutschland noch immer häufig. In Preußen wurden im ^zahre 1929 nach amtlichen Berichten 91 Personen von Kreuz ottern gebissen; vier Bisse verliefen tödlich Es heißt, daß die Kreuzottern, die ein Nachttier ist, den Menschen nur dann beiße, wenn sie von ihm angegriffen wird Allzusehr sollte man sich jedoch darauf nicht verlassen. Der Biß der Kreuzotter vermag innerhalb einer Stunde zu löten, so daß der Gebissene sich möglichst rasch zu helfen suchen muß. Die Bißwunde ist klein und zeigt nur ein paar unscheinbare, wie durch den Stich feiner Nadeln hervorgebrachte Löcher; die Wunde blutet überhaupt nicht oder nur sehr wenig. Was hat man nun zu tun, wenn man gebissen ist? Das sicherste Mittel ist unter allen Umständen, den Übertritt des Giftes in das Blut möglichst zu verhindern, also direkt nach dem Bisse das verwundete Glied gründlich, womöglich mehrere- mal zu unterbinden, ferner die Wunde zu erweitern und dadurch den Blutausfluß zu verstärken, wobei Aus saugen der Wunde viel Hilst. Empfohlen wird auch Aus brennen der Wunde mit glühendem Eisen oder mit brennen der Zigarre. Als innerliche Mittel gibt man Brechmittel. Früher wandte man als innerliches Mittel nicht selten Alkohol (Rum, Kognak, Champagner usw.) in größeren Mengen an. Jetzt ist man einigermaßen davon abgekommen, da das Trinken größerer Mengen Alkohols bei vielen Leuten, z. B. bei Herz kranken und älteren Menschen, sogar direkt schädlich wirken kann. In Kreuzotteraegenden wird aus behördliche Ver anlassung in Krankenhäusern und Apotheken ein wirksames Serum gegen den Kreuzotterbiß vorrätig gehalten. Bei schneller und richtiger Behandlung kann die Gefahr eines Kreuzotterbisses in kurzer Zeil behoben werden. Die Kreuzotter findet sich hauptsächlich in der Hochebene, kommt aber auch in der Tiefebene hier und da vor Sie bevor zugt Heide- und Moorgegenden und hält sich gern unter Heidel- beersträuchern, Heidekraut und Moos aus. Futzwanderer, Beerensammler, Wald- und Wiesenarbeiter kommen so mit ihr in Berührung und sollien sich daher besonders in achi nehmen. Die Kreuzotter erreicht eine Länge von höchstens 70 Zenti metern und ist braun durch alle Schattierungen von gelblich braun bis fast schwarz, aus dem Bauche dunkelgrau mit weiß lichen Querflecken; über den Rücken zieht eine dunkle, oft in einzelne Flecke aufgelöste Zickzackbinde. * Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme im Schwimmbecken 23 Grad Celsius. Gewitter und Regen. — Ein Mädchen vom Blitz erschlagen. Die drückende Schwüle der letzten Tage löste sich gestern nach mittag und abend in Gewittern, die unserer Gegend köstlichen, erfrischenden Regen brachten. Gierig sog der trockene Boden den Segen ein. llederasi Nffneken sich FensterMd MM, rnmitr die frische Luft durch die Zimmer streichen konnte. Während so sich die Gewitter in unserer Gegend nur heilsam auswirkten, Haden sie in Dresden und in Her nächsten Nähe großen .Schaden ange richtet. Die Hilfe der Dresdner Berufsfeuerwehr wurde in mehr als 200 Fällen erbeten. (Siehe besonderen Bericht.) — In Riemsdorf wurde gegenOühr dasbeim Guts besitzer Philipp beschäftigte 29 Jahre alte Wirtschaftsmädchen Preisler, das von der Arbeit -auf dem Felde heimiehrte,, vom Blitz tödlich getroffen. Die von ihr getragenen Kleider waren ausgerissen und am Körper zeigten sich Brandwunden. Die etwa 30 Meter vor ihr gehenden Wirtschaftsgehilsen wurden durch den Schlag zu Boden geworfen. Was tut man bei Pilzvergiftung? Trotzdem viele Menschen Pilze eßen, wissen die wenigsten, wie sie sich bei etwaigen Pilz vergiftungen zu verhalten haben. Die Pilzvergiftung zeigt sich für gewöhnlich 3 bis 4 Stunden nach dem Genuß der Pilze durch Uebelkeit, Erbrechen und heftigen Leibschmerzen. Am besten ist natürlich, sofort die Magenpumpe anzuwcnden, ha dies aber meist erst durch den Arzt geschehen kann, so empfiehlt es sich, Brechmittel einzunehmen, wenn solche nicht zu erhalten sind, den Brechreiz künstlich herbeizuführen. Auch ein Aufguß von Tannin und Galläpfeln oder Weidenrinde, recht heiß getrunken, wirkt als Gegengift ebenso einfacher grüner Tee. Die Vergiftung wird zwar dadurch nicht ganz beseitigt, doch die Lebensgefahr vermin dert. Auch recht reichlich Rizinusöl, in schwarzen Kaffee gegossen, ist sehr ratsam, um eine schnelle Darmentleerung zu veranlassen. Zum Schlüsse reibe man den Erkrankten stark mit Essigwasser ab, frottiere ihn gut und bette ihn. Dadurch verhindert man das Eintreten einer Ohnmacht und Starrkrampfes, der gerade bei Pilzvergiftungen sehr häufig auftritt. — Daß die angeführten Mittel natürlich keinesfalls den Arzt ersetzen können, sondern le diglich erste Hilfen bis zu seinem Eintreffen darstellen, braucht wohl nicht betont zu werden. Im Erzgebirge, am Bodensee und in Tirol. Lleberall auf Reisen kann Sie ihre Zeitung begleiten. Die Nachsendung des Wilsdruffer Tageblattes kostet pro Woche durch Kreuzband 33 Pfg. Aufgabe der Sommerfrischenadresse spätestens zwei Tage ^or der Abreise erbeten. Der Sterbe-lleberschuß in Deutschland. Die Zahl der deut schen Städte, in denen der Sterbe - Ueberschutz den Geburten- steberschuh überschreitet, wird immer größer. Im 1. Vierteljahr 1931 betrug der Sterbe-lleberschuß auf 1000 der Bevölkerung gerechnet, kn Berlin 3,8, Breslau 0 2, Frankfurt 0,4, Magdeburg 1,1, Königsberg 0,4, Altona 0,8, Halle 1,5. Krefeld 1,4, So lingen 0 3, Harburg 0,8. Im Jahre 1930 war zu der gleichen Zeit nur in Berlin ein Sterbe-Ueberschuß zu verzeichnen. Die erhöhten Hauszinsen. Die sächsischen Industrie- und Handelskammern richteten an das Sächsische Finanzministerium nachstehende gemeinsame Ausführungen: „In vielen Fällen ist eine Prolongation der Aufwertungshypotheken nur dann zu er zielen gewesen, wenn Hypothekenschuldner sich bereit gefunden haben, vom 1. Januar 1931 ab höhere Zinsen als 3 Prozent zu zahlen. Dadurch tritt selbstverständlich für den Hausbesitzer eine Mehrbelastung ein. Diese Mehrbelastung aber kann meistenteils von ihm nicht abgewälzt werden, da die gesetzliche Miete seit ihrer letzten Erhöhung vom 1. Oktober 1927 ab in Sachsen eine weitere Erhöhung nicht erfahren hat. Da der Maßstab und der Steuersatz der Mietzmssteuer auf eine vierprozcntgie Verzin sung der Aüfwertungshypotheken und eine Festsetzung der ge setzlichen Miete aus 120 Prozent der Friedensmiete abgestellt