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„In Gottes Namen zur Ernie.. Allerlei Erntebräuche. Im heißen Sonnenbrände des Sommers reiften die Ähren felder. Gottes Segen schaut sichtbarlich aus dem Ährengolde dessen Samen 30- und 50- und 100säliig Früchte trägt. Ging früher der Bauer ein letztes Mal durch die wogenden Ähren felder, so nahm er seinen Hut vom Kopfe und sprach demütig: „In Gottes Namen zur Ernte . . Die Zeit emsigsten Schaffens hebt damit für die Land wirtschaft an. Von Sonnaufgang bis Sonnuntergang regen sich lausende fleißiger Hände, die in Wahrheit ihr Brot im Schweiße ihres Angesichts essen! Vielfach sind die Schnitter, deren Sense Mann hinter Mann durch die Ährenbreiten strich durch die blaurot-buntenMähmaschinen und Selbstbinder ersetz«, worden, die ratternd durch den aoldnen Morgen ziehen und unter deren rastlos arbeitenden Messern unbarmherzig alles fällt, was im Wege steht. Fertig gebundene Garben fallen zur Erde, die nur noch zu Garben, Puppen, Hocken, Stiegen oder wie sie sonst geheißen werden, aufgestellt werden brauchen. .Ehrensache ist es, die Mandeln in schnurgerader Reihe auf zustellen, wenn Ordnung aus dem Hofe herrscht und der Bauer seine Freude an der Ernte haben soll. 7 L'L Mit der rastlos fortschreitenden Müschinisierung der Ernte sind der^deutschen Erntebräuchc, die einst str«ng geübt wurden, imme^weniger geworden. Ausgestorben sind sie auch heute now. nicht völlig und mancherlei überall verschiedene Bräuche trifft man heute noch an, wenn man zur Erntezeit durch die deutschen Gaue wandert. Einst mußte die Ernte zu St. Jacobi, am 25. Juli begonnen werden; heute beginnt die Ernte je weils mit der entsprechenden Reife des Getreides, oft schon Anfang Juli. In Nord- und Westdeutschland wurde die Ernte eingeläutet. Als geweiht galt die erste Garbe; darum wurden drei Ähren um den Leib gebunden, sie schützten die Schnitter vor Kreuzschmerz und vor Sensenverwundungen. Gilt in einigen Gegenden der Montag als günstiger Tag des Ernte beginns, so ist andererseits der Montag als Unglückstag ge mieden und der Freitag bevorzugt. An Sonntagen wird jedoch nirgends begonnen. Betrat während der Erntezeit ein Fremder das Erntefeld, so wurde er von einer Schnitterin mit einem Strohseil umwunden, was mit den Worten geschah: „Hier will ich den Herrn binden / Mit lieblichen Dingen / Sie mögen mir geben groß oder klein / Ich will damit zufrieden fein!" oder: „Ich bind' dich an mit Gersten / Du weißt nun, daß wir dürften." Für das gezahlte Kleingeld des Loskaufes löschten die Erntearbeiter ihren Durst! — Um den Erntcarbeitern ihre Arbeit zu erleichtern, wurden in mittelalterlichen Zeiten gar Spielleute gedungen, die nicht nur während des Weges zu den Feldern, sondern selbst während der Arbeit mit „Drummcln, Pfeifen und Saitcnspiel" aufzuwarten hatten. Bollbeladen schwankt der letzte Erntewagen in den Gutshos ein... Bund von Farben auf den Garben liegt der Kranz... Farbenfreudige Bilder deutschen Bauernlebens zeigen diese Kranzfuder vor allem in den Trachtengegenden heute noch, so in der Schwalm und in Schauenburg. Erntekranz oder Ernte krone werden von der Kranzjungser oder von den Schnittern zu dem Gutsherrn gebracht und am Hausgiebel, an der Türe oder in der Mitte der Scheuer befestigt. Meist findet darauf am folgenden Sonntag Erntefest, Erntetanz oder Erntebier statt. Vielfach wechselnd sind die Formen des Erntetanzes; zuweilen wird er von der Kranzjungfer eröffnet, dann wieder von den Schnittern, dort vom ältesten Ehepaare des Dorfes, dort von den Kindern. Zuweilen ist er auch mit der schein baren Weigerung des Gutsbesitzers verknüpft, Erntebier und Ernteschmautz zu geben. U. a. wird in dem altertümlichen Städtchen Allendorf ini Werratale das Erntedankfest noch in alten Formen gefeiert. Schnitter und Schnitterinnen ziehen im Festzug mit Erntewagen und Erntekranz durch die Stadt. Unterwegs wird der Trigolett-Tanz aufgeführt, an dem sich auch der Bürgermeister beteiligen mutz. Nirgends aber sind die alten Dorfkirchen rührender anzuschauen, als zuni Erntedankfest, wenn rund um den Altar Ährengarben aus gestellt sind und die Gaben der Fluren in Prachtexemplaren um den Altar liegen. Die Erntedankfeste in den Kirchen sind an Stelle einstiger Dankopfer getreten. K. H. Sörle - ksnael. M s Amtliche sächsische Notierungen vom 22. Juli. Effektenbörsen in Dresden, Leipzig, Chemnitz geschlossen Chemnitzer Produktenbörse. Weizen inl. 256—266, Roggen sächsisch —, Sandroggen 198—203, Wintergerste neu 165—170, Haser 183—193, Weizenmehl 70 Prozent 45, Roggenmehl 60 Prozent 33, Weizenklete 12,50, Roggcnkleie 12,25, Wiefen- heu neu lose 5,50, do alt lose 7,50, Gcireidestroh drahtgepreßi 3,25. Geschäftsgang: Weizenmehl, Roggenmehl, Weizenkleie und Roggenklcie behauptet, das andere ruhig. * Amtliche Berliner Notierungen vom 22. Juli. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 20,41 bis 20,45; holl. Gulden 169,73-170,07; Danz. 80,92—81,08; franz Frank 16,53—16,57; schweiz. 81,85—82,01; Belg. 58,64—58,76: Italien 22,01-22,05: schwed Krone 112,54—112,76; dän. 112,37 bis 112,59; vorweg. 112,37-112,59: tschech. 12,47—12,49; österr Schilling 59,19—59.31; Argentinien 1,273—1,277; Spanien 38,66—38.74. Produktenbörse. Das Angebot in neuem Roggen ist etwas reichlicher. Die augenblicklich yerausiommenden Par tien enthalten in der Hauptsache Ware, die nicht ganz scharf- trocken ist, aber sich durch hohes Hektolitergewicht auszeichnet. Das Barometer ist weiter stark gestiegen. Aus diesem Gründe ist auch Weizen zur Schnellieferung verschiedentlich leichter zu kaufen. Immerhin sind die Verhältnisse im Lieserungs- getreidegeschäft so, datz die Provinzmühlen nicht immer mit Ware so versorgt sind, daß sie ihre Betriebe sortführen können. Für Hafer ist der Konsum bestrebt, Einkäufe vorzunehmcn Die Umsätze fcheitern zumeist an den Preisfordcrungen. Gersü in Winterware viel offeriert. Für Mehl kauft der Bedarf nur vorsichtig. Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 22. 7. 21. 7. 22. 7. 21. 7. Wetz., märk. — 256-258 Weizkl. s Bln. 13,0-13,2 13,0,13,2 pommersch. — — Rogkk s. Bin. 11.7-12.2 11.7-12.2 Rogg.. märk. 183-188 188-193 Raps — —- Braugerste — — Leinsaat Wintergerste — 151-159 Vikt -Erbsen 26.0-31.0 26,0-31.0 Futtergerste — — kl. Speiseerbs. .— Sommergst — — Futtererbsen 19,0-21 0 19.0-21.0 Haser märk. 165-171 163-169 Peluschken — pommersch. — — Ackerbohnen l9.0-2I.0!l9.0-21.c westpreutz Weizenmehl p 100 kg ir. Brl br inkl. Sack «feinst. Wicken Lupine, blaue Lupine, gelbe Seradella Rapskuchen 24,0-28.0 18,0-20.0 24.0-29 0 9.30-9,80 24,0-28,( 18.0-20,0 24.0-29.0 9,30-9,80 13,7-14,0 7,60-7.80 13.0-13.7 Ml. ü. Noi. Roggenmehl p 100 kp sr. Berlin br 30,7-37.2 30.7-37.2 Leinkuchen Lrockenschtzl Sova-Schroi Toriinl :-!0'70 13.7-14.0 7.60-7.80 13.0-13.7 tnkl Sack 28.0-30 V 21.7-30 0 Kartoiielslck — — Dresdner Tchlachtviehmarkt vom 23 Juli Auftriöb; 9 Ochsen, 26 Dullen, 16 Kühe, 683 Kälber, 116 Schafe, 687 Schweine. — Preise: Rinder, Schafe HÄcmglos. Kälber: b) 54—59 (92); c) 46—52 (82); ö) 40-45 (78). Schweine: a) 48—49 (61); b) 47—48 (61); c) 48 (64); d) 46 bis 47 (65); e) 44—45 (64). Ueberstanb: 7 Ochsen, 24 Bullen, 4 Kühe, 52 Kälber, 58 Schafe, 29 Schweine. — Geschäftsgang: Kälber schlecht. -Schweine langsam. Die heutige Nummer umfaßt 8 Setten Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: PaulKumberg. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. Sommo^-Kus verkauf kiok. 8usvk 1)1-6861461- ZttSÜS 96 1)1-68^1161- 8tp3Q6 96 ksUiUsI« I'nviskvi'sbselLung Ank slls rsgnlsrsn Wsrsn 1O°io ksbskk IVIvinv gnoksn Svksu§onst«n ssgsn Iknen »lies TWÄ «KW Hs/Zs- V na beLesLeft über Leiten Preis nur1.50 Oezruz druck SucdkcmäÄSl und Verlag SerlinS.W.1S.^MM SeleMetMife in Schuhwaren f. Herren, Damen und Kinder, Lang- und Halbstiefel, Kord- und Lederpantoffel, Holzpantoffel und Holzschuhe. TeMmnn Bettwäsche, Hemden, Arbeitshosen, Schlosser- Anzüge, Monats-Anzüge von 10 Mark an. 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V., Wüsckruff unci OmAeAenä gelesen, ckaL clieser unsere öekauptunA wir weräen ckie Preissenkung einleiten, auf ctas Sckärkste rurückwies. -ält Lekrieckigung Kaden wir im interesse cier Verbraueker, ckie in cken keutigen wirt- sckaktlick sckweren weiten mit einem ganr minimalen Einkommen recknen müssen, kestgestellt, ckaL inrwiseksn tatsäcklick ein anerkennenswerter Preisabbau auf Lebens mittel in cken einreinen OssLbälten vorgenommen worcken ist. Ls ist also unsere Voraussage Datsaeke geworcken, obglsick man siek vorder energisek ckagegen verwakrte. Oa wir jeckock unsere Kuncken nickt nur beraten unck betreuen, sonckern diese auck nock mit ksradxesstLtsn Ledensrnittelpi-eisen deckienen, kaben alle ILLuker einen ckoppelten Vorteil beim Linkauk aller Vtaren in unserer Verkaufsstelle, disck- kolxencke 2aklen beweisen unsere LekauptunZ: ckurck beckingten nieckri^en Preise restlos unseren Kuncken rugute kommen ru lassen, inckem wir vom läge cker Lrokknung unserer Verkaufsstelle an cken pabatt von 5 auf K pvorenl - »Ul' uoumisiwsrsn. ooimsiessen. Sllltti'ucme. unü erköken. — Volle stadattdücder weräeo jeäerrelt von uns elnzelöst. 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