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vie Abrüstungskonferenz erfolgreich zu gestalten. Castle erklärie weiter, daß Hoover allein den wirtschaftlichen Ausbau nicht durchführen könne. Das sei Pflicht der Bürger aller Nationen, die die Probleme mit Mut und Optimismus »»packen müßten. Ist das Maratarlam bereits ia Kraft? In amerikanischen Regierungskreisen steht im Mittel punkt der Erörterungen zurzeit die Frage, ob das Mora torium tatsächlich am 1. Juli in Kraft getreten ist oder ob Frankreich die am l5. Juli fällig werdende deutsche Zahlung einsordern wird, falls nicht, wie die amerikanisch-französische Einigungsformel vorsieht, vorher eine Verständigung mit der BIZ. über die Garantiefondsfrage erzielt worden ist. Das Staats departement glaubt natürlich nicht, daß die Pariser Regie rung so weit gehen würde, hat aber zur Klärung dieser Frage mit den anderen Regierungen bereits Fühlung genommen. Die Washingtoner Regierung ist offenbar etwas besorgt, um so mehr, als das Reichskabinett schon während der Pariser Verhandlungen erklärt haben soll, daß Deutschland die Zahlung am 15. Juli nicht leisten könne. Nach deutscher Auffassung kann über das bereits er folgte Inkrafttreten des Moratoriums nicht der geringste Zweifel bestehen, nachdem das Telegramm des Reichs präsidenten von Hindenburg an den Präsidenten Hoover unwidersprochen geblieben ist. Die deutschen Vertreter aus der bevorstehenden Sachverständigcnlonferenz sind noch nicht ernannt. * Gnow-en gegen zusätzliche Belastung. In Erwiderung auf eine Anfrage im Unterhause er klärte Snowden, die Regierung beabsichtige keineswegs, irgendeiner Maßnahme zur Durchführung des Vorschlages Hoovers zuzustimmen,durch die sich eine Mehrbelastung der britischen Steuerzahler ergeben würde. * Hoovers Antwort an Hindenburg. Präsident Hoover hat ein Antworttclegramm an den Reichspräsidenten von Hindenburg auf dessen Danktele gramm für den Moratoriumsvorschlag übersandt. Prä sident Hoover drückt dabei die Hoffnung aus, daß sein Vor schlag den Wohlstand unter den Völkern fördern möge. * Was soll öas Hoover-Lahr bringen? Das Ende der Tributzahlungen. Der Bayerische Jndustriellenverband er klärt zu den Ausgaben des Hoover-Jahres nach den, Hinweis auf die große Kreditaktion der Industrie: Der Reichsregierung erwächst die unabweisbare Pflichl, in den Ausgabenbeschränkungen mit allem Nachdruck und in erhöhtem Ausmaße fortzufahren. Das gleiche gilt für Länder und Gemeinden. Die Wirtschaft und alle Volkskreise haben die Ausgabe, das Vertrauen in Deutschlands Lebenswillen und Leistungsfähigkeit wieder herzustellen. Der Oberbürgermeister von Hannover, Dr. Menge, Mitglied des Reichsrats, äußert sich in einer Rede zum Hoover-Plan: Deutschland ist außerstande, auch nur einen Pfennig noch zu zahlen. Heute ist die Aus saugung zu Ende Deutschland kann und wird nicht mehr zahlen. Keine Regierung könnte sich in Deutschland halten, die noch die Zahlungen fortsetzen wollte. Die Erfüllungs- Politik muß ihr Ende haben. Schacht und Hugenberg haben recht behalten. Deutschland kann nicht zahlen, was im doung- Plan verlangt wird. Wir müssen nns alle hinter die Ne gierung stellen und ihr den Rücken stärken. Ähnlich Graf Westarp in einer Rede in Bremen: Das Ziel der ganzen deutschen Politik, dem alles untergeordnet werden muß, kann jetzt nur sein, aus der Stundung einen völligen Erlaß der Reparationen zu machen. Die letzte Notverordnung be deutet den völligen Zusammenbruch der Reparationspolitik, sie beweist, daß Deutschland die Reparationsleistungen nicht mehr aufbringen kann. Das mutz dem Auslande immer wieder vor Augen geführt werden Wir würden uns außen politisch ungeheuer schaden, wenn wir uns durch die augen blickliche Erleichterung einschläsern ließen. * Botschafter Gibson Amerikas Vertreter auf der Sachverstän» digenkonfereuz. Washington, 9. Juli. Unlerstaalssekretär Castle kün digte in h»r Pressekonferenz an, daß der Botschafter der Ver einigten Staaten in Brüssel, Gibson, die amerikanische Regie rung als Beobachter aus der Londoner Sachverständigenkonse- renz vertreten werde. In seiner Begleitung werde sich der ameri kanische Wirtschaftssachverständige Livesey befinden, dem beson dere Kenntnisse auf dem Gebiet der Reparationen und Kriegs- Ssthilfegesetz vom Reichsrat angenommen Die dritte Durchführungsverordnung. Der Reichsrat genehmigte eine dritte Durchführungs verordnung zur Osthilse, die kurz das Aufgabengebiet der im Osthilfegesetz vorgesehenen Haftungsverbände im Ent schuldungswesen regelt. Kampsbeschlüsse der nationalenSvvoßüvn Die Parteien vcr nationalen Opposition teilen mit: Heule, Donnerstag, vcn 9. Juli, sand in Berlin unter Anwesenheit von Dr. Hugenberg und Adolf Hitler eine Tagung der Ver treter der nationalen Opposition statt. Der Versuch der jetzigen Machthaber, trotz des sichtbaren Zusammenbruches von Volk und Wirtschaft die Ersüllungspolitil unter verschleierten neuen Formen auch weiterhin aufrechtzuerhaltcn, führte zu einheit lichen festen Entschlüssen. Die nationale Opposition wird den Entscheidungskamps zur Nicdcrringung des heutigen Systems einlcitcn und durchführen. Stahlhelm-Mlsenlschew am s. August. Ablehnung des Volksbegehrens durch den Preußischen Landtag. Der Preußische Landtag hat das Stahlhelmvolks- begchren auf»Auflösung des Landtages in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause mit 229 gegen 190 Stimmen abaclelmt. Für Ablclmuna stimmten im wesentlichen die schulden nachgesagt werden. Castle fügte hinzu, daß nach Ansicht der Washingtoner Regierung der Hooverplan in Kraft getreten sei. Er dementiert damit die in den Morgenblättern veröffent lichten Gerüchte, die auf unvorsichtige Aeußerungen des Staats departements zurückgehen. Die Tatsache, daß die Sachverstän digenkonferenz erst nach dem Fälligkeitstermin der nächsten deut schen Reparationsleistung zusammentrete, mache die Pariser Einigung keineswegs unwirksam. Hinsichtlich der Berliner Mel dungen, wonach die Neichsreglerung um einen internationalen Kredit über 500 Millionen Dollar nachsuche, erklärte Castle, daß das Staatsdepartement nicht darüber unterrichtet sei. * Mussolini über Stimson. Wirtschaftliche Befriedigung und Ab rüstung das Ziel. Rom, 9. Juli. Mussolini,empfing am Donnerstag nach mittag die amerikanischen Pressevertreter und gab ihnen folgende Erklärung ab: „Die Reise des Herrn Stimson nach Europa ist sehr wich tig, obgleich sie keinen offiziellen Charakter hat, weil Herr Stim son immer der Staatssekretär für das Aeußere der größten Re publik der Welt bleibt. Ich habe den besten Eindruck von Herrn Stimson gehabt, der außer einem sympathischen und herzlichen Gentleman auch ein sehr weiser Staatsmann ist. Er hat mir einen sehr wichtigen Gedanken gesagt, den ich teile, und zwar, daß, wenn Europa ruhig sein wird, wir einer sicheren wirtschaftlichen Erhöhung entgegensetzen. Italien seinerseits wird voll und ganz die Initiative des Präsidenten Hoover sekundieren, einer Initia tive, die ich als eine der größten politischen Ereignisse der Nach kriegszeit ansehe. Italien wird zu der bevorstehenden Abrüstungs konferenz mit größter Loyalität und Aufrichtigkeit gehen. Dies ist voll und ganz von Herrn Stimson verstanden worden." Auf die Frage eines Journalisten, ob Italien besondere Ab rüstungsformeln habe, erklärte Mussoli«!: „Italien ist bereit, die geringste Rüstungszisfer anzunehmrn, auch 10 000 Gewehre für ganz Italien, vorausgesetzt, daß keine ander« Nation mehr hat. Sonst würde es auf die Verteidigung mit einem Spazierstock ge gen eine Pistole hinauskommen. Italien ist m dieser seiner loyalen Friedenspolitik von der Ueberzeugung geleitet, daß zur Lösung der Wirtschaftskrise die Lösung der politischen und moralischen Krise erforderlich ist. Es ist Zeit, daß man für ihre Lösung sorgt, weil sie schon zu lange Zeit dauert. Ein Ersolg der Abrüstungskonfe renz ist unumgänglich notwendig, damit die Völker Vertrauen zu ihren Regierungen haben können. Die Völker dürfen nicht ent täuscht werden. Das Datum der Abrüstungskonferenz darf nicht verschoben werden. Auf alle Fälle wird keinerlei Vorschlag in diesem Sinne von Italien ausgehen, das an dem auf den 2. 2. 1932 festgesetzten Datum festhält. Ich drücke meinen Optimismus über die wirtschaftliche Erholung in den nächsten Jahren aus, besonders wenn die Abrüstungskonferenz Erfolg haben wird. Dieser Erfolg wird den Horizont wieder aufklären, der aber dun kel bleiben wird, wenn die Konferenz zu keinem Ergebnis führen wird. Die Welt muß ihren Weg wählen. Wir stimmen mit Herrn Stimson überein in der Wahl des Friedensweges". Wie verlautet, hat Mussolini im übrigen bei dem Hinweis aus die Folgen eines negativen Ausganges der Abrüstungskonfe renz sehr eindringlich auf die kommunistische Gefahr hingewiesen, di« sich daraus ergeben würde. MM stiert Homer Ä AWn. Nom, 9. Juli. Außenminister Grandi, der den amerika nischen Pressevertretern am Donnerstag ein Frühstück gab, hielt bei dieser Gelegenheit eine Ansprache, in der er erklärte, Italien habe die Ankunft Stimsons sehr geseiert. Es sehe in Stimson nicht nur einen treuen Friedensfreund, sondern auch einen der weitsichtigsten Staatsmänner. Stimsons Ausenthalt jn Europa sei ein wichtiges Ereignis und die edle Geste Hoovers sei be stimmt, ein denkwürdiges Ereignis sür alle Völker zu bleiben. Es fei der erste konkrete Schritt für den Wiederaufbau nicht nur der Wirtschaft, sondern auch sür den geistigen und den politischen Wiederaufbau der Welt. Für alle Nationen sei der Augenblick gekommen, sich nicht mehr als Feinde untereinander zu betrachten, sondern Äs Verbündete zu einem gemeinsamen Friedenswerk. Das sei der Weg, den das faschistische Italien verfolge und den Mussolini eindeutig der italienischen Politik vorgezeichnet habe. Die Vereinigten Staaten und Italien ständen auf derselben Li nie und arbeiten an dyr Verwirklichung des gleichen Zweckes. Hoover habe das erste große Wort gesprochen. Jetzt sei es an allen Völker», loyal und aufrichtig aus demselben Pfade weiter- zumarfchieren. Die neue Diplomatie fordere Aufrichtigkeit, Fein fühligkeit, Vernunft und Idealismus. Auf die Worte Grandis antwortete der amerikanische Bot schafter im Namen der Pressevertreter. Er stimmte den Worte» Grandis zu und trank auf die Zusammenarbeit und die Freund schaft zwischen Italien und Amerika. Bei dem Besuch Stimsons bei Grandi hatten die Staats männer eine einslündige und bei dem Gegenbesuch eine zweistün dige Unterredung. Auch die Unterredung zwischen Mussolini und Stimson dauerte etwa ein« Stunde. Regierungsparteien. Die Verkündung des Nejuuais wurde von der Opposition mit lebhaften „Pfui"rufen be gleitet. Es kommt also jetzt zum Volksentscheid, für den die Regierung den 9. August festgesetzt hat. Ltnweiier im Norden. Schwerer Sturm auf Rügen. Über Rüge« und den umliegenden Gewässern hat ein schwerer Orkan gewütet, der vielfach auf Windstärke 9 und vereinzelt noch stärker «»wuchs. Da die Fischcrslottc rechtzeitig gewarnt worden war, ist bis jetzt kein Unglücks fall auf See bekannt geworden. Die Reusen der Fischer dürften dagegen zum großen Teil verloren gegangen sein. Auf dem Lande ist überall schwerer Schaden entstanden. Große Schäden in Nordschleswig und Nordfriesland. Infolge schweren Regens ist die Stadt Apenrade von einer starken Überschwemmung heimgesucht worden. Zahl reiche Keller, Häuser und Gärten wurden überschwemmt. Ein Teil der Quaianlagen brach und stürzte ins Wasser. Dieses steht stellenweise bis zu dreiviertel Meter hoch. Auch Brücken sind eingestürzt, so daß der Verkehr Apen rade—Rotenkrug eingestellt werden mußte. Auch aus Hadersleben und Sonderburg werden schwere Wasserschäden gemeldet, ebenso aus zahlreichen Dörfern Nordschleswigs. Der Bahndamm der Strecke Grabenstein—Sonderburg stürzte ein, so datz der Zugver kehr unterbrochen wurde. Orkan über Dänemark. Dänemark wurde von einem heftigen Orkan mit starken Regengüssen heimgesucht. An vielen Stellen des Landes sind die Felder überschwemmt. Die Ernte Hai großen Schaden gelitten. Vielfach ist der Eisenbahnverkehr gestört. Der Verkehr zwischen Dänemark und Deutschland wurde vollständig lahmgelegt. Der Orkan hält an. Wilsdruff, am 10. Juli 1931. Merlblan für vcn 11. Juli. Sonnenaufgang 3^ I Mondaufgang v°° Sonnenuntergang 20" I Monduntergang 16" 1657: König Friedrich 1. von Preußen geb. Hochsaison für Taschendiebe. Wenn andere Menschen Ferien haben und ausspannen dürfen, sind die beruflich tätigen Taschendiebe — es ist ein Berus so gut wie irgend ein anderer — besonders angespannt: für sie beginnt dann die Hochsaison, die Hochkonjunktur, die Erntezeit. Aus fast allen Bahnhöfen, in zahlreichen Wirt schaften, in D-Zügen und wer weiß wo sonst noch hängen Plakate, auf denen groß und weithin sichtbar „Warnung vor Taschendieben!" oder „Achtung! Taschendiebe!" ge druckt steht. Man liest das, nimmt sich vor, vorsichtig zu sein und hat es in der nächsten Minute wieder vergessen. Nur des halb geht es den Taschendieben in der Reisezeit so be sonders gut. Alljährlich werden um diese Zeit Leuten, die aus Urlaub und in die Ferien gehen, mühsam ersparte Gelder aus der Ferienfahrt gestohlen, und mancher schon hat aus diesem Grunde seine Reise abbrechen müssen oder sie gar nicht erst anlreten können. Aber es mutz klar und wahr gesagt werden: in vielen, ja in den meisten Fällen tragen die Reisenden selbst Schuld an ihrem Reisepech, indem sie nämlich in ihrer allzu grotzen Feriensreude oder in der Erregung auf ihre Sachen und aus ihre Taschen zuwenig achten. Brtestaschen mit Geld, mit Ausweisen usw. werden in Rock- und Paletottaschen achtlos im Abteil zurückgelassen, während man sich aus den Bahnsteig oder in den Speisewagen begibt. Damen besonders leisten Erkleck liches in dieser Beziehung. Sie haben zwar keine Brieftaschen in Rocktaschen, aber sie haben dafür Handtaschen, und diese Handtaschen, in denen sie alles und noch einiges mit sich tragen, legen sie bald hier, bald da nieder. Die meisten Damen tragen ihre Handtaschen so nachlässig am Arm, datz man nicht einmal ein geschickter Taschendieb zu sein braucht, um sie ihnen abzu nehmen. Aber die Reisenden zeigen ihre Sorglosigkeit noch in anderer Weise. Man läßt z. B. Gepäck achtlos mitten aus dem Bahnsteig stehen, während man mal rasch eine Auskunft einholen will. Größte Vorsicht sollte man besonders beim Be steigen oder Verlassen der Züge walten lassen. Es herrsch, dann meist ein größeres Gedränge — oft ist es sogar künstlich ver ursacht —, und diese günstige Gelegenheit benutzen die Taschen diebe für rasche Arbeit. Es treten z. B. drei Personen als „zufällige Gruppe" auf: einer „drängelt", der zweite begeht den Diebstahl, der dritte nimmt das ihm rasch zugesteckte Geld und verschwindet. Und dann beweise mal einer was! Unbenierk, bleiben solche Diebstähle meist deshalb, weil nur selten jemand so mißtrauisch ist, daß er Vie Berührung seiner Kleider im Gedränge als außergewöhnlich betrachtete, Jacken und Mäntel werden offen getragen und die Gedanken des einzelnen sind meist nur aus schnelles Besteigen oder Verlassen des Zugc^ oder aus die Begrühung mi, wartenden Bekannten gerichtet- Der Taschendieb aber M Werfe,ch. " Mancher Taschendiebstahl würde verhütet, mancher Dieb Würde abgesatzt werden können, wenn die Reisenden trotz aller Ferienfreude etwas mehr aus alle diese Dinge achteten. Achtung! Achtung! Taschendiebe! * Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Masserwärme im Schwimmbecken 22 Grad Celsius. Das Sächsisch« Gesetzblatt veröffentlicht in seiner soeben er schienenen Nr. 30 eine Verordnung des Ministeriums des In nern über die Ausbildung und Prüfung staatlich anerkannter Krankenpflegepersvnen vom 30. Juni und eine Verordnung des Wirtschaftsministeriums vom 29. Juni zur Aenderung der Be stimmungen über die Verwendung von Lalciumcyanid für Schäd lingsbekämpfung m Gewächshäusern; hierdurch erhalten die Prüfungs- und Ausbildungsvorschriften für Personen, die die Genehmigung zur Begasung von Gewächshäusern erhalten wol len, eine Neufassung und Ergänzung. — Im Gemeinsamen Mi nisterialblatt Nr. 9 werden di« sächsischen Durchführungsbestim- mungen für die durch Notverordnung des Reichspräsidenten ver fügte Krisensteuer der Löhn- und Gehaltsempfänger bekannt ge geben. Musikdirektor Max Stiller ch. In der Nacht zum Donners tag ist in Leipzig der Präsident des Deutschen Musikdirektoren- und Kapellmeister-Verbandes, Musikdirektor Heinrich Max Stiller von langem, schwerem Leiden durch einen sanften Tod erlöst worden. Stiller hatte auch in unserer Stabt manchen Freund und ist weiten Kreisen unserer Einwohnerschaft durch seine Tätigkeit als Prüfungskommissar unserer Städtischen Or- chesteffchule bekannt geworden. Er war öin ebenso vorzüglicher Musiker wie erfolgreicher Komponist, ein tatkräftiger Organifa- tor wie liebenswürdiger Mann und Gesellschafter. Dem Deut schen Musikdirektoren- und Kapellmeister-Verband widmete er seit 1924 seine ganze Kraft. Nach schweren Kämpfen brachte er ihn zu der jetzt anerkannten Höhe. Als Stiller am 1. Mai unter Anteilnahme weitester Kreise fein AMHriges Künstlerjubiläum feierte, da ernannte ihn der Verband in Anerkennung seiner gro ßen Verdienste zum Präsidenten. Wir haben seinerzeit ausführ lich darüber berichtet. Die Hoffnungen auf Miedergenesung, die man damals noch haben buffte, sind nun zunichte geworden. Der Tod wurde ihm schließlich zum Erlöser von schwerem Leiden. Mit seiner Gattin, den nächsten Anverwandten und dem Deut schen Musikdirektoren- und Kapellmeister-Verband trauern alle, die ihn kannten, um den hervorragenden Menschen. Leicht sei ihm die Erbe! Straße «ach Grumbach gesperrt. Beim Bahnhof Grumbach wird die große S-Kurve gepflastert. Die Straße ist deshalb vom 13. Juli bis mit 12. August für allen Fahr- und Reitverkehr ge sperrt. Der Verkehr wird während dieser Zeit auf den Kom- mumkativnsweg von Wilsdruff nach Niedergrumbach verwiesen. Oeffeniliche Vorträge über „Kloster Altzella". In der Zeit vom 12. bis 19. Juli finden im Saale des Gasthofes Altzella vorm 10 und nachm. 2 Uhr öffentliche Vorträge über die Ge schichte des Klosters Altzella durch den Chronisten des Schlosses und der Mchfahrt Bieberstein, R. A. Pfeiser, statt, on die sich stets eine Führung durch das Kloster anschließen wird. Tie Vorträge werden bei jeder Witterung gehalten. Der Turnverein D. T. ladet seine Mitglieder für morgen Sonnabend zur Mvnatsversammlung in die Tonhalle ein. Zahl reicher Besuch ist erwünscht, da es viele Vorarbeiten für da» Bezirksturnfest zu erledigen gibt.