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wiever auf 49 Psg. zu ,ieigen. Bei letzte Markt vracyle wieoer eine kleine Abichwächunfl Eine noch stärkere Aufwäns- bewegung war sowohl in, Westen und vorübergehend ir Breslau sestzustcllen. Im Vergleich zum Vormonat sind in dessen im Durchschnitt große Preisverändcrungcn nicht festzustellcn. Die Gesamttage bleibt weiter beeinflußt von der un günstigen Wirtschaftslage, die noch keine Aussichten auf eim baldige dauernde Besserung bietet. Das Vieh aus der Weide Hai sich sehr gui eniwlckeli Es ist daher nach wie vor mii reichlichem Angeboi zu rechnen, welches nur bei verstärkter Nachfrage entsprechende Ausnahme finden wird Immerhin sind die heurigen Preise derart gedrückt, daß die Moglichkeii einer Steigerung nicht ausgeschlossen erschein! Mi, Rücksicht ans die allgemeine Depression wird man sich indessen nicht allzn großen Hossnungen aus wesentliche Preissteigerungen hingeben dürfen, es sei denn, daß der Bedarf, der heute nur von Hand zu Mund gedeckt wird, sich plötzlich hebt. Aus dem Zucht- und Nutzviehmarkt war dt< Tendenz weiter sehr ruhig Die niedrigen Milch und Butter preise veranlaßten viele Besitzer, bei Reuausstcl.ung von Milch Vieh etwas vorsichtiger zu sein Das Nngcboi war reichlich, sc daß eine weitere Preisabschwächung cintta: Ans dem Ferkel und Läufers ch weine mark, war die Tendenz zu Beginn des Monats etwas freundlicher dagegen verschlechterte sich im weiteren Verlaus die Lage msolgk der Neigung, Vieh abzustoßen ohne daß entsprechende Käufer zur Verfügung standen. Die Geldkalamität wirkte auch hie, nicht fördernd für eine gesunde Preisentwicklung Wird sich der preußische Landtag auslösen? Am 8. Juli Beratung im Landtag. Beim Präsidenten des Preußischen Landtages ist die Mit teilung der Staatsregterung eingegangen, daß das Volks begehren rechiswirksam zu st andegekommen sei. Zugleich wird sestgestelll, daß das Staatsministerium dem Begehren nicht bcitrelc. da nicht damit zu rechnen sei, daß in einem Volksent- sch e i d s v e r s a h r e n die für einen rechtswirksamen Be schluß auf Auslösung des Landtages erforderliche Mehrheit er reicht werde Der Ältestenrat des Landtages wird am Dienstag, den 7. Juli den Beratungsplan für den Sitzungsabschnitt feststellen, der an diesem Tage beginnen und voraussichtlich bis zum 10. Juli dauern wirs. Die Frage der Landtagsaus lösung wird voraussichtlich am 8. Juli im Plenum zur Be ratung und am 10 Juli zur Abstimmung gestellt werden. Man rechnet mit einer großen politischen Aussprache, in der das Verbot der Spartakiade eine besondere Rolle spielen wird. Die Sommerferien sollen nach den Vorschlägen, über die der Ältestenrat zu entscheiden Hal, bis zum 13. Oktober dauern. Das Arbeitsprogramm der Reichsbahn. Beschäftigung für 50 000 Arbeiter. In Berlin fand die regelmäßige Tagung des Verwaltungs rates der Deutschen Reichsbahngesellschasi statt Der Generaldirektor wurde ermächtigt, die durch die Not verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen bedingte Kürzung der Gehälter der Reichsbahnbeamlen nach den für die Retchsbeamten maß gebenden Grundsätzen durchzusühren. Mit der Reichsregieruna ist vereinbart, daß die dadurch im laufenden Jahre einge sparten Mittel in Höhe von rund 40 Millionen Mark zu sammen mit 60 Millionen Marl aus dem Krisensonds dei Reichsrcgierung voll zur Entlastung des Arbeitsmarktcs Verwendung finden Durch zusätzliche Erneuerungsarbeiten sollen in den süns kommenden Monaten 50 000 Arbeiter Beschäftigung finden, wobei auch Privatunternehmer herangezogen werden. Studenten und Polizei in Greifswald. Zusammenstöße und Verhaftungen. Die rechtsstehende Studentenschaft der Universität demon strierte gegen die Verurteilung des Studenten Lugge, der wegen Beleidigung des republikanischen Studentenkartells auf die Mage der demokratischen Professoren Ziegler und Klingmüller und des ehemaligen Landrats Kogge hin zu einem Monat Ge fängnis verurteilt worden war. Der Unwille des etwa 1000 Mann starken Demonstrations zuges richtete sich hauptsächlich gegen die Polizei. Es kam zu ernsthaften Zusammenstößen, wobei die Polizei von dem Gummiknüppel Gebrauch machte. Mehrere Studenten wurden verhaftet. Der Senat der Universität trat sofort zu einer Beratung zusammen. MlbonM und Henderson nach Wien. Als Teilnehmer an der Arbeiterolhmpiade. Aus Wien wird uns berichtet: Die Nachricht, daß die eng lischen Minister Macdonald und Henderson nach ihrem Berliner Besuche auch nach Wien kommen werden, wird vom sozialdemo kratischen Parieivorstand bestätigt Der Wiener Besuch der bei den englischen Staatsmänner wird allerdings keinerlei offiziellen Charakter haben, sondern gilt lediglich der Teilnahme an sei Arbeiterolvm- Ptadc und an dem gleichzeitig staltsindenden internationalen Sozialistenkongreß. Macdonald und Henderson treffen am 19. Juli in Wien ein, wo sie zwei Tage verbleiben. Zn 8 Tagen IS Stunden Minuten um die Welt. Die amerikanischen Weltflieger am Ziel. Die beiden amerikanischen Weltfliegcr Post und Gatty sind aus dem Noosevcltficld bei Newyorl glatt ge landet und haben damit ihren Weltrundflug beendet. Sie haben für den Flug um die Welt 8 Tage, 15 Stunden und 51 Minuten gebraucht. Ohrenbetäubender Jubel ertönte, als das weiß schim mernde Flugzeug „Winnie Mae" über dem Rooseveltfield erschien. Die nach Zehnlausenden zählende Menschenmenge durchbrach den dichten Polizeikordon und umringte die Ftieger, die buchstäblich aus den Menschenmassen heraus gehauen werden mutzten Die beiden Flieger fuhren sofort nach Newyork, da sie völlig erschöpft waren. Während ihres ganzen Fluges hatten sie nur 15 Stunden geschlafen. Am Donnerstag mittag fand zu Ehren der Flieger die übliche Broadway-Parade zum Rathause statt. Znsekten kämpfen gegen Schmeling- Sinbling. Großangriff auf das Clevelander Boxstadiom Das Clevelander Stadion, in dem der Weltmeister schaftsboxkampf zwischen Schmeling und Strib ling stattfindet, wurde von Riesenschwärmen groh- geflügelter Insekten, die im Volksmunde „kanadische Soldaten" genannt werden und in den Sommermonaten häufig an den Ufern des Eriesees anzutrefsen sind, über fallen und vollkommen zugedeckt. In wenigen Minuten war der Boxring fingerbreithoch mit toten Insekten bedeckt. Arbeiter, die mit der Prüfung der Beleuchtungs anlage beschäftigt waren, konnten sich nur mit Mühe in Sicherheit bringen. Tie Veranstalter des Boxkampfes haben starke Ventilatoren bestellt, um unangenehmen Überraschungen am Kampfabend vorzubeugen. Möglich, datz die „kanadischen Soldaten" nur aus Reklamegründen einmarschiert sind. Kann man's wissen? Bombenexplosion in Rom« Zwei Tote. Auf dem GUterbabnhof in Quartiere Portonaccio, einem östlichen Arbeiterviertel Roms, ist eine Bombe erplodiert und hat zwei Tote und einen Verwundeten gefordert. Die Bombe befand sich in einem Güterwagen, der von der französisch Italienischen Grenze herkam. Von den Tätern ist bisher keine Spur vorhanden Es ist aber anzunehmen, datz auch dieser Anschlag in den Rahmen der in der letzten Zeit aus Bologna, Turin und Genua ge meldeten Terrorakte gehört. Sie geheimnisvolle Stimme im Rundfunk. Ein Zwischenfall im Westdeutschen Rundfunk. Während einer Tanzmusikübertragung des West deutschen Rundfunks schaltete sich plötzlich eine Stimme mit den Worten ein: „Achtung! Achtung!, hier ist der Sender der kommunistischen rheinischen Presse. Wir senden, ob verboten oder nicht, trotz Not verordnung . . ." Der Westdeutsche Rundfunk hat sich sofort mit der Oberpostdirektion Düsseldorf und anderen Stellen in Verbindung gesetzt, um diesen geheimnisvollen Vorfall nach eingehender technischer Prüfung aufzuklären. Soviel steht bisher fest, daß die Besprechung der Sendung über den Langenberger Sender ging. Das Er gebnis der Prüfung, das auch für die Öffentlichkeit grotzes Interesse haben dürfte, wird noch besonders bekannt gegeben. IWäkiiüfygbLf Roinair von ti? Gelino. 8 Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) „Der Herr Major wird überrascht jein, wie schön Sie alles gemacht haben!" sagte Frau Wohlfahrt — „Ach, er hat mir manchmal leid getan — seine hübschen und wert vollen Sachen in jo lieblosen Händen." „Er hätte doch heiraten können — und wenn er Frau von Schöning liebt —" „Sie Unschuld vom Lande," lächelte Frau Wohlfahrt, „diese Dame wäre die.allerletzte, die für Herrn Major paßte! Ich bin nur neugierig, wie lange es noch dauern wird! Nun, mich geht es nichts an! Ich bin ihm als Flurnachbarin gern gefällig gewesen; mein Mann schätzt den Major ungemein! So ganz fest in der Gesundheit ist er auch nicht! Im Felde hat er genug durchgemacht — schwere Verwundungen, und auf dem linken Auge kann er nur noch schwach sehen!" Frau Wohlfahrt, die Dora ein wenig geholfen, huschte hinüber in ihre Wohnung, während Dora sich umzog, da sie augenblicklich nichts zu tun hatte. Ein schwarzes, schlich tes Alpakakleid mit weißem Aermel- und Kragenaufschlag schien ihr geeignet zum Servieren. Sie legte sich eine große, mit weißer Stickerei verzierte Schürze zurecht Dann stand sie einen Augenblick in schmerzlichem Sinnen ver loren. Weit gingen ihre Gedanken' ein tiefer Seufzer hob ihre Brust. Aber sie durfte sich keinen zwecklosen Träu mereien überlassen, dazu war das Leben zu hart geworden — „nicht zurückgraben, Dorothea." mahnte sie sich Kurz nach sechs Uhr kam der Major zurück, ein paar Paketchen mit Süßigkeiten in der Hand, sowie einige sorg sam in Seidenpapier gehüllte glutrote Nelken. Er war angenehm überrascht, zu sehen, daß alles schon fertig war Wie geschmackvoll der Tisch gedeckt war! Hortense, die in solchen Dingen scharf sah und gern kritisierte, würde nichts aus^lsetzen Habens Verbockend lag der Kuchen auf der Tortenplatte. Die Mokkatäßchen standen auch schon auf der Kredenz bereit. Nichts war vergessen. Er ging in die Küche. Sein plötzlicher Eintritt schien Dora zu erschrecken Sie war sehr mit ihrem Braten be schäftigt, den sie aus dem Bratrohr gezogen hatte und be- schöpfte Als er ihr seine Anerkennung über den gedeckten Tisch aussprach sah sie gar nicht auf, sondern neigte sich womöglich noch tiefer über die Bratpfanne Das fiel ihm auf; hatte sie gar den Braten anbrennen lasten? Das wäre allerdings sehr ärgerlich gewesen. Neben sie tretend, blickte er neugierig in die Pfanne, doch nein — bräunlich und glänzend lag der Rehrücken darin „Ist der Braten schon fertig?" „Noch nicht, Herr Major! Nur das, was das Länger stehen vertragen kann, wie das Rotkraut und die Fleisch brühe —" beharrlich aber hielt sie bei ihrer Antwort den Kopf gesenkt „Und die Forellen?" „Werden erst kurz vor dem Anrichten gekocht, Herr Major! Das Fischwasser steht schon bereit." „Wo sind sie?" Suchend sah er sich um. „Aus der Anrichte. Herr Major, in der großen braunen Schüssel" „Wo?" Er hatte nicht verstanden und wandte den Kops nach Dora. War das denn aber Dora? Er blickte in ein Gesicht, das er kaum wiedererkannte — denn die große, entstellende Brille mit den dunklen Gläsern fehlte! Förm lich überrascht war er von der Lieblichkeit und Anmut dieses Gesichts, aus dem eine heiße, verlegene Röte brannte Wie jung Dora auf einmal aussah, trotz des melierten Scheitels! Und merkwürdig bekannt kam ihm das Gesicht vor, jo, als habe er es jchon einmal gesehen! Er mußte sogar einen Augenblick darüber nachsinnen Er fragte nach dem Preise der Fische Warum aber nur wich sie bei der Antwort immer seinem Blick aus? Hatte sie gar etwas Unrechtes getan? Ihre Verlegenhell war ja auffallend Nach einigen weiteren Fragen konnte Dorethea einmal seinem Blick nicht ausweichen Er blickte gerade in ein paar große, langbewimperte Augen von einem Hellen, k>o»M»e kunülAau Deutsches Reich Abberufung des Spionageattachös. Ter stellvertretende Militärattache von der franzö sischen Botschaft in Berlin, de Mierry, der in den Königs berger Spionagefall verwickelt war, ist nunmehr von der französischen Regierung offiziell von seinem Posten abbe rufen worden, de Mierry hat Berlin bereits verlassen und ist nach Paris gereist. Verschärftes Uniformverbot in München. Tie Münchener Polizeidirektion hat eine Anordnung erlassen, die das bestehende Uniformverbot verschärft. Zu nächst wird das Tragen einheitlicher Kleidung oder Ab zeichen politischer Vereinigungen für Wach- und Ehren posten aller Art verboten Ferner wird das Tragen ein heitlicher Kleidung und Abzeichen von politischen Vereini gungen bei verschiedenen Veranstaltungen verboten. Aus In und Ausland Bertin. Der preußische Kultusminister hat tm Hinblick aus die letzten Ruhestörungen an verschiedenen Universitäten an die Rektoren sämtlicher preußischer Universitäten einen Er laß gerichtet, in dem den Rektoren die Anwendung schärferer Maßnahmen zur Bekämpfung politischer Zusammenstöße empfohlen wird. Riga. Der Gesetzentwurf über die entschädigungslos« Enteignung der Rigaer Domkirche ist vom lettländischen Par tarnem dem öfsentlich-rechtlichen Ausschuß überwiesen worden Man nimmt an, daß die entscheidende Abstimmung über di, Enteignung des Domes am 14. Juli erfolgen wird. Kürlen Hingerichtei. Reue in der Todesstunde. Donnerstag früh um 6 Uhr wurde das Todesurteil an Kürten im Gefängnis Klingelpütz in Köln vollstreckt Bei der Hinrichtung waren anwesend der Düsseldorfer Oberstaatsanwalt, der Verteidiger Kürtens, die Beschlutz- straflammcr, um über etwaige Einwendungen sofort ent scheiden zu können, ferner der Strafsenat des Oberlandes gerichts, um über Beschwerden gegen Beschlüsse der Straf kammer entscheiden zu können. Anwesend waren ferner Ministerialrat Dr. Weddigen vom preußischen Justiz ministerium und der Präsident des Strafvollzugsamtes sowie einige Wissenschaftler. Kürten hat seine letzte Nacht zusammen mit drei Geistlichen, darunter seinem Beichtvater, einem Franzis- kanerpaler aus Düsseldorf, in voller Ruhe verbracht. Er hatte als Vergünstigung sich die Erlaubnis erbeten, Briefe zu schreiben, und hat dann in der Nacht an alle An gehörigen seiner Opfer Briefe geschrieben, in denen er mitteilt, datz er seine Taten bereue und die Angehörigen um Vergebung bitte. Dann Hai Kürten gebeichtet und kommuniziert. Vor der Hinrich tung, die mit einer Guillotine von dem Magdeburger Scharfrichter Gödecke vollzogen wurde, fragte der Ober staatsanwalt: „Peter Kürten, haben Sie noch einen Wunsch?" Kürten erwiderte gefaßt und ruhig-. „Nein." Kurz nach 6 Uhr war das Urteil vollstreckt. Kürten war Mittwoch nachmittag von Düsseldorj nach Köln übergeführt worden, da in Düsseldorf kein Gefängnis für Hinrichtungen zur Verfügung steht. Die Guillotine im Rheinland. Es wird auffallen, daß Peter Kürten nicht in der sonst in Deutschland üblichen Weise aus dem Richtblock mit dem Beile vom Leben zum Tode gebracht wurde, sondern mittels des Fallbeils der Guillotine, jener angeb lich von dem Pariser Arzt Joseph Ignace Guil lot i n erfundenen Köpfmaschine; Guillotin hat aber dic nach ihm benannte Maschine nicht erfunden, sondern ist mit ihr nur deshalb in Verbindung gebracht worden, weil er zur Zeit der Französischen Revolution aus Gründen der Humanität für die Vollstreckung der Todesstrafe mittels eines „einfachen Mechanismus" eingetreten war. Daß im Rheinlande mittels dieses „einfachen Mechanis- -mus" hingerichtct wird, ist darauf zurückzuführen^ daß dort noch Erinnerungen an das „Code pönal" (Straf gesetzbuch), das unter der Napoleonischen Herrschaft am Rheine Geltung hatte, wach sind. leuchtenden Grau mit einem schwarzen Ring am die Iris — Augen waren es, deren Schönheit und Ausdrucksfähig keit ihn geradezu überraschten, Augen, die man nicht ver gessen konnte, die aber scheu und verlegen sofort den seinen wieder auswichen „Verzeihung, Herr Major, der Braten ruft jchon wieder " Und jchon kniete sie vor dem Bratrohr, den Braten be- jchöpfend und dabei ängstlich überlegend, wohin sie ihre Brille gelegt Mußte der Major sie so überraschend! Sie war ganz verstört darüber! Würde er denn noch nicht aus der Küche gehen? Ob es nun unhöflich war oder nicht — sie lies hinaus in ihr Zimmer — richtig, neben der Servier schürze fand sich die Brille — wie dumm, wie dumm, daß sie das hatte vergessen können! Noch niemals hatte sie sich doch ohne Brille sehen lassen! Als sie wieder die Küche betrat, war der Major noch da „Haben Sie den Wein aus dem Keller geholt?" „Ja, Herr Major! Der Weißwein steht kalt in der Speisekammer; den Rotwein hatte ich bereits in das Eß zimmer zum Anwärmen getragen " Er nickte befriedigt, nach der Tür gehend — „so wäre ja alles in Ordnung," — plötzlich fiel ihm etwa ein — er wandte sich nochmals um „Sagen Sie mal, Fräulein Dora, warum tragen sie eigentlich diese Brille?" „Ich muß, weil ich kranke Augen habe, Herr Major — sie tun mir immer weh! Manchmal beim Kochen ist's ja lästig, weil die Gläser so leicht anlaufen — aber ich kann seit Jahren nicht ohne Brille sein! Der Arzt hat es mir verschrieben." — sagte sie hastig. „Hm!" Im stillen war er doch etwas verwundert solche klare, schöne Augen sollten krank sein? „Und nachher beim Servieren?" — wie eine Bitte klang diese Frage „Muß ich die Brille unbeöingl tragen." „So!" warf er zerstreut hin. Seine Gedanken weilten schon wieder ganz wo anders! (Fortsetzung folgt-t