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Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193107036
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310703
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310703
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-07
- Tag 1931-07-03
-
Monat
1931-07
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 03.07.1931
- Autor
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100 Schaubuden, «darunter hervorragende Sehenswürdigkeiten und Schiebhallen vorhanden. Ein Kranz von 50 Fahrgeschäften verschiedenster Art umgibt Ken ganzen Festplatz. Die Reisezeit hat begonnen. Deshalb erscheint es geraten, auf die mannigfachen Gefahren hinzuweisen, Kie dem Reisenden drohen. Es sei hier nur aus eine üble Gewohnheit, besonders von Kindern, hingewiesen, gegen die nicht energisch genug vor gegangen werden kann, Am zu winken, oder sich Kühlung zu verschaffen, werden die Hände und oft auch der ganze Ober körper aus den Fenstern Ker fahrenden Züge gesteckt. Daß das schon zu schweren Unfällen geführt hat, ist bekannt, trotzdem kann man diese Unsitte, die eben wegen ihrer Gefährlichkeit zur Unsitte wird, täglich beobachten. Abgesehen von Augenverletzun gen durch Funkenflug und dem Sturz aus dem Abteil, schlagen vorgestreckte Hände öder »Köpfe leicht gegen die Konstruktionen nahe an den Bahnkörper gebauter Signaleinrichtungen und an derer Bauten. Dem Kinde fehlt im allgemeinen das Bewußtsein der Gefahr, leider gehen oft aber Erwachsene mit schlechtem Beispiel voran, was nicht geschahen sollte. Durch Stachelbeeren in den Tod. Die Stachelbeeren werden jetzt reif. Vor dem Genuß von Master auf Stachelbeeren sei ge warnt. In Mastershausen bei Burgstädt hat erst dieser Tage ein vierjähriges Kind Stachelbeeren gegessen und darauf Master getrunken. Das Kind starb nach furchtbaren Qualen bald darauf. Lies immer erst, ehe du wag unterschreibst! Immer wieder geschieht es, daß — besonders durch Hausfrauen — ein durch Hausierer und Kolporteure hingereichtes „nichts bedeutendes" Papier unterschrieben wird und der Unterzeichner sich hernach wundert, daß er einen wertlosen Schmöker, eine Semi-Emaille brosche oder sonst etwas Unnützes mit wertvollem Gelbe abneh men muß — weil er ja unterschrieben hat — nicht allen geht es ja so gut wie jenen Leuten, die nachweisen konnten, daß kie Hau siererin ihnen vorgemacht hatte, die Unterschrift geschehe nur zum Nachweis für ihre Auftragsfirma, daß sie bei den Unterschrift gebern Vorgesprächen habe. Es ist schon viel Unglück durch das gedankenlose Unterschreiben von solchen Bestellzetteln — denn um solche handelt es sich immer — angerichtet worden. Dechalb die dringende Mahnung: Gib niemals einem Fremden deine An- ^^Ehemalige 177er. Die diesjährige Wiedersehensfeier aller ehemaligen 177er findet am 3. und 4. Oktober 1931 in Dresden statt. Sonnabend, 3. Ostober: Bgrüßung, Kommers und Ball rm großen Saale der WalKschlößchen-Terraste. Sonntag, den 4 Oktober: Vorm. Gedächtnisfeier auf dem Garnisonfriedhof. Nachm geselliges Beisammensein und Abschiedsschoppen im Keglcrhaus, Östta-Allee. Anfragen an Kamerad Petzold, Dresden-A., Wintergartenstraße 37. Sachsdorf. Die Ehrung Oberlehrer Kupfers in Großenhain In unserem Bericht über Kas 23. Sängcr- sest des Sängerbundes Meißner Land in Großenhain haben wir bereits von der Ehrung des um den hiesigen Männergesangver ein und das deutsche Lied hochverdienten Oberlehrer Kupfer berichtet. Nach Ken verschiedenen Begrüßungsansprachen '.m Kommers rief der Bundesvorsitzcnde Adelhelm-Oschatz die Sanger aufs Podium und ließ zur Ehrung der Meister die Fah nen ZU beiden Seiten aufmarschieren. Warme von Herzen kom mende Morte waren es, Kie er ihnen widmete, während die Tü ren geschlossen worden, um diese Feierstunde, wie er sie nannte, zu begehen. Er führte u. a. aus: Was deutsch und echt wüßt keiner mehr, lebts nicht in deutscher Meister Ehr. Drum sag ich euch: ehret eure deutschen Meister, dann bannt ihr gute Gei ster. Die heilge Mahnung nimmt uns gefangen, nun schlägt die Feierstunk. Weit öffnet sich Kas Iukeltor. Goldfrucht ists, die uns umloht. Der Glanz unseres Bundes tut sich auf. Hehre Säulen unserer Sängersache ragen empor. Die gottbegnadet' Meister sinds, kie wir ehren, denen wir heißen Herzens danken für ihr glücklich Walten. Aus eigener Seele ^aut und rein singt ihr ins deutsche Herz hinein. Ihr gebt uns mit eurem festen Glauben und eurer kühnen Kraft der WunKer Verheißung, daß nach Not und Nacht Kes Liedes Sendung wird vollbracht. Das Werk, das hier groß erstand, ihr habt es errichtet. Habt Her zensdank, der hat Ken besten Klang, und den Schwur aufs neue für treue Gefolgschaft. Ein ehrendes Zeugnis von gegenseitiger Wertschätzung und Treue, das vorbildlich und edel genannt wer den muß, gilt es laut zu preisen. 40 Jahre steht ein wackerer Mann am geheiligten Platz des Liedermeisters seines Heimat- chores, Ken der prächtige Jubilar aus den Anfängen heraus durch unermüdliches Wirken zu einem brauchbaren, tüchtigen ge bildet und gestaltet hat. Unser MGV. Sachsdorf hat das Glück, die Wunderperle in seinem grünen Kranze aufzureihen. Mit ihm danken wir dem treuen Barden unk Meister, Herrn Oberlehrer Kupfer für die aufopfernde Arbeit und große Liebe zum deutschen Liede. In dieser schönen Weihestunde schmückt ihn der Bunk für große Verdienste um den deutschen Manner- gesang mit seiner höchsten Auszeichnung, der goldenen Me daille am Bande. Gott vergelte ihm das segensreiche Wirken, den edlen Dienst an Menschheit, Heimaterde und Vaterland. Wo Sängertreue stark unk ohne Wanken. Gepaart mit unsers deutschen Liedes Macht, Zerbricht des Leides bittre Schranken Und macht uns siegreich über Not und Nacht. Dann wurde Bunkesghrenliedermeister Gläser-Großenhain ^°^si°^eerk^ Und Bürgermeister Dr. Scheider- dr-üen ^unde für die Lhrenmitgliedschaft überreicht. Allen dreien zu Ehren brachten die Sänger den von Bundeslieder- ^esa verfaßten und vertonten „Meister- dank wahrhaft meisterlich zu Gehör. Der große Deutsche Sän- durch folgendes Telegramm: Chorleiter unk Sän- gerfuhrcr ! PZu seinem Ehrentage Dank und Anerkennung. Deutscher Sängerbund Dr. Hammerschmidt." Sängerorts- giippe Wilsdruff, der -berlehrer Kupfer mit besonderer Liebe anhangt, entbietet ihm besonders herzliche Glückwünsche' Mein Keutsches Lied, immer aufs neue ' Sind unsre Herzen dir geweiht: Mein Meißner Land, wir schwören Treue Dir heute und für alle Zeit. Grumbach. F a ck e l z u g. Am vergangenen Dienstag, den 30. Juni veranstaltete der h-esige Turnverein D. T. anläßlich der Silberhochzeit seines langiahrigen Vorsitzenden, jetzt Ehren vorsitzenden Theodor Rulker unter zahlreicher Beteiligung einen Fackelzug durch NieKergrumbach Gegen Uhr mar- Werte man unter Vorantritt der Wilsdruffer Orchesterschule mit der Vereinsfahne vom Turnplatz Gehöft des sitzender Turnbruder L ätzsch begrüßte und beglückwünsch e^ Jubelpaar im Namen Kes Vereins unter gleichzeitiger reichung eines Bildnisses des dem Jubilar W Ehren Turnplatzes errichteten Gedenksteines. Des weiteren dankte er dem Jubelpaar für die bisher geleistete Treue u"d Arbeit für die Deutsche Turnsache und wünschte, daß dies Verhältnis auch weiterhin bestehen möge. Nach herzlichen Dankeswvrten Kes Ehrenvorsitzenden marschierte man unter den Klängen einiger Märsche zum Turnplatz zurück. Hier fand die Feier, nachdem man die Fackeln zu einer einzigen Flamme in dem gebildeten Kreis zu- sammengeworfen hatte, unter Absingen des 1. Verses von „Brü der reicht die Hand zum Bunke" mit Orchesterbegleitung ihren Abschluß. X Kesselsdvrf. Im Silberkranze. Heute Freitag feiert Schneidermeister Richard Faber mit seiner Gemahlin das Fest der silbernen Hochzeit. Wir entbieten herzliche Wünsche für den weiteren gemeinsamen Lebensweg! Weistropp. Heldengedenkfeier am Ehrenmal. Im Anschluß an den Gottesdienst sank am Sonntag eine schlich te, erhebende Feier des Gedenkens an unsere im Weltkriege ge fallenen Helden, aber auch des Erinnerns an die vor zehn Jah ren erfolgte Weihe Kes Ehrenmales statt. Männergesang unter Kantor Straßbergers Leitung leitete zur Gedächtnisrede Pfarrer Hartmanns über, welcher zunächst mit ehrenden Worten die Männer erwähnte, die sich um die Errichtung Ker Gedenkstätte besonders verdient gemacht hatten: Major a. D. Keil, Ker Urheber Kes Gedankens und Architekt Mörbitz, den Schöpfer des Ruhmestempels. Mit Bedauern stellte Pf. Hartmann fest, daß so viele Deutsche von den Heldentaten unse rer Krieger nichts mehr wißen wollen. An der Gedächtnisstätte derer, die für uns ihr Leben geopfert Haben, müßen wir uns wieder zurückfinken zu dem Gedanken, daß wir alle Brüder sind. Aus dem Tode unserer Helden soll vor allem unserer Jugend das Gefühl -der Zusammengehörigkeit aller deutscher Volksgenoßen in die Herzen gebrannt werden. Das schönste Beispiel der Bru derliebe hat uns Jesus gegeben, Ker für uns in den Tod -ging. Nach dieser zu Herzen dringenden Ansprache legte Bürgermeister Grundmann für die Gemeinde Niederwartha in dankbarem Gedenken an die, welche für uns gestorben sink, einen Kranz Mit Widmungsschleife neben dem Blumenschmuck des Ehrenmales nieder. Nun ließ der Männerchor das schöne Grablied erklingen: „Wie sie so sanft ruhn". Ein Gebet Pfarrer Hartmanns und gemeinsamer Gesang des Liekes „Harre, meine Seele" bildeten den Schluß der eindrucksvollen Gedenkfeier. Niederwartha. Eine öffentliche Sitzung der G e- meindeverordneten fand am Dienstag im Gasthofe statt. Bürgermeister Grundmann schlug angesichts Kes Be darfes Ker Gemeinde die Einführung der Bürgersteuer in drei facher Höhe vor. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Au Punkt 2, betr. nochmalige Stellungnahme zum Beschlusse der Gomeindeverordneten vom 1. Juni 1931, Ausschulung von Weis tropp nach Cossebaude, erinnerte Bürgermeister Grundmann an die von der Amtshauptmannschaft Meißen ergangene Anord nung, die Bieksteuer zu verkoppeln. Auf die Erwartung dieser Einnahme habe sich der Gedanke aufgebaut, der Amschulungs- frage näherzutreten. Von verschiedenen Seiten (Gemeinden, Gastwirtskreisen u. a.) erhobene Einsprüche gegen die Steuer verordnung Haben bewirkt, daß die Biersteuererhöhungsfrage s z. Zt. noch ungeklärt ist. In der Aussprache wandte sich Gv. v. Campe gegen die im Orte verbreitete Ansicht, daß die Gemeinde- verorkneten gegen die Umschulung seien. Er bekannte sich als Verfechter der Umschulung, nur könne er nicht für eine neue Ver schuldung der Gemeinde eintreten. Schließlich wurde auf An trag des Bürgermeisters Grundmann einstimmig festgestellt, daß die Gemeindeverordneten grundsätzlich für Beantragung der Umschulung sind. Ein weiterer Antrag des Gv. v. Campe, die Umschulung zu dem Zeitpunkte zu beantragen, an welchem die Mittel dafür sichergestellt sind, fand gleichfalls einstimmige An nahme. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Doutschenbora. Einen Autounfall, Ker zum Glück noch glimpflich verlief, erlebten Mittwoch abend gegen 11 Uhr sechs hiesige Einwohnerinnen, Mitglieder Kes Frauenvereins. Auf der Rückfahrt von Rotschönberg, woselbst genannter Ver ein eine Versammlung abgehalten hatte, geriet der benutzte Miet wagen nahe «der Bahnüberführung infolge ungünstiger Beleuch tung an einen Baum. Eine Frau wurde aus dem Wagen ge schleudert und erlitt einen Schlüsselbeinbruch sowie verschiedene Hautabschürfungen. Die ankeren fünf Frauen wurden ebenfalls seicht verletzt. Kirchennachrichken für den 5. Sonntag nach Trinitatis. Predigttext: Apostelgeschichte 5, 34—42. Wilsdruss. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienst. Vorm. 10 Ahr Gotteskienst für die 1931/3029 konfirmierte männliche Ju gend. Nachm. 3 Ahr Großmütterchenverein. Grumbach. Borm. 149 Uhr Predigtgottesdienst: danach Kindergotteskienst. Kesselsdorf. Vorm. 149 Uhr Beichte. Vorm. 9 Uhr Pre digtgottesdienst (Pfarrer Heber). — Mittwoch, 8. Juli: Nachm. 5 Uhr Bibelstunde (Pfarrer Heber). Unkersdorf. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienfl; anschließ. Kinkergottesdienst. Weistropp. Borm. 149 Uhr Predigtgottesdienst; anschl. Kindergottesdienst. Sora. Borm. 8 Uhr Ptedigtgottesdienst. — Donnerstag: 8 Uhr abends Iungmädchenverein. Rvhrsdorf. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienft. Abends 148 Ahr Iungmännerverein. — Montag: 8 Ahr abends Frauenver ein im Gasthof Klipphausen. — Dienstag: 8 Uhr abends Iung- frauenverein. Limbach. Vorm. 8 Uhr Prekigtgvttesdienst. Blankenstein. Borm. 10 Uhr Predigtgottesdienst; darnach Mindergottesdienst. Tanneberg. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienft (Pf. Görnitz). Burkhardswalde. Vorm. 1410 Ahr Predigtgottesdienst. — Donnerstag, 9. Juli: 8 Uhr Frauenverein bei Gumperts. Herzogswalde. Vorm. 149 Uhr Predigtgottesdienft. Vorm, st,10 Uhr. Kinkergottesdienst. Neukirchen. Vorm, 8 Uhr Predigtgottesdienft. Borm. 1410 Uhr Kindergottesdienst. — Freitag, 10. Juli: 9 Ahr Wochenamt. Katholischer Gottesdienst Wilsdruff (Schloßkapelle) Sonn tag vorm. 1410 Ahr Hochamt, Predigt und Segen. Vorher Beichtgelegenheit. Vereinskalender. Haus- und Grundbesitzerverein. 4. Juli Versammlung. Bezirks-Obstbau-Verein. 5. Juli Kirschenbesichtigung in Kleinschönberg. Sängerkranz. 5. Juli Familienausflug nach Mohorn. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 6. Juli Sprech tag im „Adler". Verein ehem. landw. Schülerinnen. 9. Juli Wankerung. Wetterbericht. Im ganzen mäßiger Witterungscharakter, örtlich Gewitter oder zeitweilig gewitterartige Regenfälle. Temperaturverhältnisse zunächst noch um die bisherigen Werte schwankend. Im späteren Verlauf Abkühlung wahrscheinlich. Winde aus Südwest bis West, in freieren Lagen zeitweilig Auffrischung. s Sachsen un<l NacddailcdaN s Wirtschaft im Luni. Keine Besserung der Gesamtlage. Die Berichte der Industrie- und Handelskammern melden für den Juni keine grundsätzliche Änderung dei krisenhaften Gesamtwirtschaftslage des Vormonats. D« bedeutungsvollen, in den Berichtsmc»iat fallenden Er eignisse der Notverordnung, der Erhöhung des Reichs- vankdiskonts und der Aufnahme des Reparations problems durch die Aktion von Hoover konnten auf die Wirtschaft noch keinen entscheidenden Einfluß ausüben. * MionsauMuß für SMens Industrie und Handel- Rede Dr. Schachts. Anläßlich der unter dem Vorsitz von Dipl. Volkswirt Füßel in Dresden erfolgten Gründung des Aktionsaus schusses für Industrie und Handel bei der Landesleitung der Wirtschaftspariei im Freistaat Sachsen fand ein Dis kussionsabend statt, an dem außer führenden Persönlich keiten aus Sachfens Wirtfchaft auch Reichsbankpräsident a„ D. Dr. Schacht auf befondere Einladung bin teilnahm. Tie Diskussion wurde von Staatsminister a. D. Dr. Weber eröffnet, der die unbedingt notwendige Erhaltung der Jndividualwirtfchaft betonte und zur Einigung aller Wirtfchaftslreise zwecks Bekämpfung des Kollektivismus aufrief. Im Anschluß daran hob Direktor Wittke, Vorsitzen der des Verbandes Sächsischer Industrieller, die Notw n- digkeit der Einigung der gesamten Wirtschaft Deutschlands hervor. Reichsbankpräsident a. D. Dr. Schacht ging in län geren sehr interessanten Ausführungen auf die gegen wärtige finanz- und wirtfchasispolitifche Situation ein, wie sie sich durch die Hoover-Aktion darstellt. Dr. Schacht erntete stürmischen Beifall und einmütige Zustimmung. * Nvßen. Ein entsetzlicher Anglücksfall hat sich gestern früh an Ker Ecke der WaldHeimer Straße und der sin teren Schulstraße zugetragen. Dort kam kurz vor 7 sihr der 22 Jahre alte ledige Tischlergeselle Walter Müller -aus Marbach mit seinem Motorrade gefahren. An der unübersichtlichen Ecke fließ der Anglückliche mit dem Transportauto einer Freiberger Spekitionsfirma dermaßen zusammen, daß er mit dem Kopf an den Kühler vnschlug. Nach wenig Augenblicken hauchte ein hoff nungsvolles Menschenleben seinen Geist aus. Dresden. Schwerer Unfall. Auf der Ostraallec lief eine Frau Richter mit ihrer fünfjährigen Enkelin beim Überschreiten der Straße in ein Auto hinein.Beide er litten schwerere Verletzungen und mußten nach dem Kran kenhaus gebracht werden. Dresden. Toppelselbstmord. Auf der verlän gerten Uferstraße wurden von Straßenpassanien ein Mann und eine Frau tot aufgefunden.,Beide Personen wiesen Schußverletzungen auf. Nach den bisherigen Feststellungen von Beamten der Mordkommission des Kriminalamtes Dresden liegt Selbstmord vor. Wer die Toten sind, steht noch nicht fest. Pirna. Die Brandstifterin. Ein im Bezirks heim Pirna untergebracht gewesenes 26 Jahre altes Mäd chen wurde wegen vorsätzlicher Brandstiftung verhaftet Das Mädchen hatte an zwei Stellen Feuer angelegt, das aber glücklicherweise rechtzeitig bemerkt worden war, so daß nur geringer Sachschaden entstand. Zschornitz (O.-L.). Am Ofen verunglückt. Bei dem Versuch, brennenden Speck vom Ofen zu nehmen, erlitt die 80jährige Witwe Weickert schwere Brandwunden Ihr Zustand ist hoffnungslos. Nicsa. Der Tod auf den Schienen. In der Nähe des hiesigen Bahnhofes wurde der verheiratete Ran gierarbeiter Weimert aus Schönnewitz von dem D-Zug überfahren. Er wollte einem ausfahrenden Zuge auswei chen und Wurde in demselben Augenblick von dem auf dem anderen Gleise heranbrausenden D-Zug ersaßt. Ter Tod war auf der Stelle eingetreten. Döbeln. Ein Todesopfer. Von den bei dem Kraflwagenunglück am Sonnlag verletzlen Reichsbanner- leulen ist jetzt der Fritz Herrmann aus Leipzig tm Kran- kenhaus gestorben. Sachsenburg. Ertrunken. Am Wehr der hiesigen Spinnerei, an dem das Baden verboten ist. badete der 30- jährige Ludwig aus Dittersbach mit seiner Frau. Ver mutlich geriet er dabei in einen Strudel, denn er wurde von der Seite der Frau weggerissen und ertrank vor deren Augen. Die Leiche konnte noch nickt geborgen werden. Leipzig. Verbot kommunistischer Demon stration. Ter Leipziger Polizeipräsident bat alle Ver sammlungen und Veranstaltungen, die als Werbung für die in Berlin verbotene Spartakiade angesehen werden können, untersagt. Ein bestehendes Verbot kommunistischer Kundgebungen unter freiem Himmel, das auf acht Tage ergangen ist, ist auf unbestimmte Zeit verlängert worden. Grund für diese Maßnahmen sind kommunistische Überfalle und Schießereien auf Nationalsozialisten, die in der letzten Zeit in Leipzig an der Tagesordnung waren. Leipzig. Sturz in den Hof. Infolge Unglücks falles stürzte eine Kellnersehefrau am Täubchenweg voni vierten Stockwerk in den Hof. Sie erlitt einen sofort töd lichen Schädelbruch. Leipzig. Neue Bahnstrecke. Die als vollspurige Nebenbahn erbaute Strecke von Zöschen nach Leipzig- Leutzsch wurde in Betrieb genommen. Sie schafft eine un mittelbare Verbindung zwischen Leipzig und Merseburg. Plauen. Pom Wagen gestürzt. Der Arbeiter Wild saß auf einem mit Säcken beladenen Lastkraftwagen. Als der Wagen in die Tobenaustraße einbiegen wollte, stürzte Wild auf die Straße und blieb mit einem Schädel bruch besinnungslos liegen. Er mußte nach dem Kranken haus gebracht werden. Groitzsch. Unerhörte Tierquälerei. In Käb schütz hatten zwei junge Burschen einen Hund gefangen. Tiefen steckten sie mit dem Vorderteil in einen Sack, schnit ten ihm den Bäuch aus und warfen ihn dann vom Heu boden herunter. Blutüberströmt schleppte sich das treue Tier noch bis zu seinem Herrn und brach dann zusammen. Hossentlich wird den rohen Burschen eine eremplarische Strafe zuteil, man bedauert hier wirklich, daß die Prügel strafe abgeschasft worden ist.
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