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SM Ver die MMlmg des Meißner Bezirks vom 1. April 193« bis 31. März 1931 wnen. (Vorjahr 45 778,03 Mk.). Kleinrentner wurden 167 männliche und 495 weib liche unterstützt. Dazu kamen noch 85 Ehefrauen und 6 unter haltsberechtigte Kinder. Die Ausgaben betrugen: für bare, lau fende Unterstützung 267 >585 Mk., geschlossene Fürsorge 14 420 Mk., Krankenhausbehandlung 2939 Mk., Arztkosten 2151 Mk., Heilmittel 1147 Mk., Begräbnisbeihilfen 459 Mk., auswärtige Rentner, welche den Wohnort gewechselt haben, erhielten 6492 Mk. Aus dem Nachlaß verstorbener Kleinrentner wurden zurück erstattet in bar 3217,93 Mk., in Hypotheken 834,50 Mk. Von Sozialrentnern erhielten 491 männliche, 777 weibliche Personen, 247 Ehefrauen und 71 Mnder Unterstützung. Erforderlich waren für bare, laufende Unterstützung 298 208 Mk., für geschlossene Fürsorge 12 771 Mk., Krankenhausbe handlung 7183 Mk., Arztkosten 6598 Mk., Heilmittel 2598 Mk., Begräbnisbeihilfen 2427 Mk., Zahlungen an Verzogene 5241 Mk. Die Erstattungen aus dem Nachlaß verstorbener Rentner beliefen sich auf 1635 Mi. Von den 519 Kindern, die vom Fürsorgearzt zu einer Er holungskur vorgeschlagen waren, konnten 222 (115 Mäd chen und 107 Knaben) in den verschiedenen Erholungsheimen 6 Wochen untergebracht werden. Der Erfolg war mit geringen Ausnahmen ein sehr guter. An Verpfleggeldern, Reisekosten, Fahrgeldern, Versicherungen usw. sind 45138 Mk. verausgabt worden. Die Erziehungsberechtigten und Krankenkassen zahlten dazu 17 064 Mk. Der Landesversicherungsanstalt Sachsen wur den 97 erholungsbedürftige Kinder gemeldet. Diese gewährte 41 Kindern einen Erholungsaufenthalt. In der E h e b e r a t u ng wurden die vorgesehenen Stun den, wie schon in früheren Jahren beobachtet werden konnte, in erster Linie durch Tuberkulosekranke besucht, die über die Hei- ratsmdglichkeit Auskunft wünschten. Die Sport beratung wies den gleichguten Besuch wie in früheren Jahren auf. Besonderes Augenmerk richtete man auf die jugendlichen Turner und konnte dabei ein wichtiges Ergeb nis erzielt werden. Wie es bei Jugendlichen die Erfahrung be stätigt, haben diese eine schlechtentwickelte Körperhaltung. Der Brustkorb ist in den meisten Fällen flach und die Atembreite in- folgedesfen gering. Nachdem es gelungen st, in mehreren Ge meinden des hiesigen Bezirks Sommer-Schwimmbäder einzu richten, die zumeist vorbildlich find, erhielten die Jugendlichen stets die besondere Anweisung vom Sportarzt, fleißig dem Schwimmsport zu huldigen. In allen Fällen wurden diese An regungen gewissenhaft durchgeführt und es zeigte sich, daß im Durchschnitt der Brustumfang nach einhalb- bis einjährigem Schwimmen um 2 bis 4 Zentimeter zunahm und gleichzeitig der Luftgehalt der Lungen, gemessen am Spirometer, um etwa ein halb Liter sich vermehrte. Diese Zahlen zeigen doch, daß Lie sportärztliche Beratung gerade in diesem Alter des Wachstums von außerordentlich hohem Wert für die Gesundheit ist. Jugend Wohlfahrts pflege. Die Zahl der Pflege kinder betrug Ende März 1934 4449 (im Dorj. 4663 einschließ lich des Krankenhausoerbandes Nossen und der Stadt Lom matzsch), die der Pflegestellen 645 (773), Der Amtsvormund hatte am Schlüsse des Berichts jahres 766 (686) Mündel und Pflegebefohlene zu betreuen, und zwar uneheliche Mündel 688, eheliche Mündel (deren Vater verstorben und deren Mutter wieder verheiratet ist oder Voll waisen) 46, Unterhaltspflegschaften für eheliche Kinder 32. Von den 766 Mündeln bzw. Pflegebefohlenen sind untergebracht in Familien 654, in Anstalten 43, im Lohndienst bzw Lehrverhält- nis stehen 402. Ferner sind wieder 4 Adoptionsverträge ab geschlossen worden. An Unterhaltsbeiträgen wurden eingezogen im Rechnungsjahr 4929/30 50 977,47 Mk., als Mündelgelder sind neu angelegt worden 47 117Z4 Mk., so daß jetzt insgesamt zirka 3816157 Mk. mündelsichere Gelder vorhanden sind. In seiner Eigenschaft als Gemeindewaisenrat wurde das Jugendamt von den zuständigen Vvrmundschaftsgerichten in 108 Fällen in Anspruch genommen. Unter Schutzauffi ch t standen am Schlüsse des Berichts jahres 72 Minderjährige (81), davon sind 45 männlichen und 27 weiblichen Geschlechts. Ferner wurden 50 Minderjährige, für die andere Jugendämter zuständig sind, betreut In der Fürsorgeerziehung und öffentlichen Erziehung gem. § 36 des Wohlfahrtspflegegesetzes standen noch 36 (43), davon sind 27 männlichen und 9 weiblichen Geschlechts. Untergebracht in Anstalten sind 9, in Familien 6, in Lehre 4 und in Dienst- und- Arbeitsverhältnis 13 Minderjährige. 4 Minderjährige befinden sich ohne Arbeit. Für andere Zürsorgeerziehungsbehörden wurden 49 Minderjährige betreut. Gemeindefürsorgeverband Im verflossenen Jahre waren in der Fürsorgeabteilung an Unterstützungen zu leisten: a) für Fürsorgeunterftützungen 141709 Mk., b) für hilfsbedürftige Minderjährige 55 589 Mk., c) für Wochenfürsorge 500 Mk., d) für Anstaltsfürsorge ein schließlich Krankenhauskosten 120427 Mk. In Anstalten (einschließlich Krankenhäusern) waren 353 (383) Personen untergebracht. In der Abteilung Jugendamt war der Bestand Ser Mündel ud Pflegebefohlenen am 31. März 1931 1277 gegenüber 1122 am Schluffe des Vorjahres. Unterhaltungs klagen machten sich notwendig in 58 Fällen (68), Lohnpfändun gen 126 (148), Prozeßvertretungen 9 (19). An Unterhaltungs geldern wurden 82 408 Mk. vereinnahmt. Im Landkrankenhause sanden 2385 Personen Auf nahme. Die Zahl der Röntgenaufnahmen betrug 4400, die der Operationen 1390. Die durchschnittliche Belegung war 174 Per- Wöchnerinnen- und Lntbindunzs- 2) In Anstalten waren 199 Perjonen umergebracht, d«- oon im Verpslegheim „Wettinstift" in Coswig 8o. Die Ausgaben betrugen 145 520 Mk und die Einnahmen 26 751 Mk. Für Blinde, Taubstumme und Schwachsinnige sind in der offenen Fürsorge 902 Mk. aufgewendet worden. Minderjährige Hilfsbedürftige wurden 434 (Pflegekinder und Zög linge) laufend unterstützt. Am Ende des Berichtsjahres war ein Bestand von 368 laufenden Unterstützungsfällen vorhanden, was gegenüber dem Vorjahr mit 280 Fällen eine Zunahme von 88 ergibt. Verausgabt wurden nach Abzug von 26 885 -Mk. Ein nahmen, die Unterhaltungspflichtige leisteten, 63 051,52 Mk. heim D o mp rob st b e r g beherbergte 203 Wöchnerinnen Von den 204 Neugeborenen kamen 63 mittels geburtshilflicher Operation zur Welt. Totgeboren sind 11, gestorben 5 Kinder. Die durchschnittliche Belegung betrug 18. (Fortsetzung folgt.) bemüht, seine eigenen Produkte an die eigenen Berufskollegen zu angemessenem Preise abzusetzen. In diesem Sinne seien auch in der letzten Zeit verschiedene Werbemaßnahmen durchgeführt worden. Weiter bat er um peinlichste Beachtung der Vorsichts maßregeln gegen Einschleppung von Seuchen in eigene und fremde Ställe. Tierzuchtinspektor Bus ch- Dresden bemerkte da zu daß es unbedingt notwendig sei. bei jedem Zukauf die Schweine vier bis sechs Wochen in Quarantäne zu stellen unter Verwendung des gleichen Fütterers, damit die latente Schwei neseuche nicht in akutes Stadium trete. Die folgende Wahl eines Kassierers fiel aus Gutsbesitzer Röthig- Grumbach, die eines Beisitzers auf Gutspächter Kaul-Unkersdorf. Der Versuchs- ring Tharandt unternimmt am 2. Juli eine Besichtigungsfahrt zu Gutsbesitzer Dietze-Löbschütz, Roßberg-Trebanitz und Müller- Töllschütz. Der Schweinekontrollring schließt sich in Wilsdruff an und ladet auch Nichtmitglieder zur Fahrt ein. Verschiedent lich ist schon der Wunsch nach einem Schweinelehrgang, Aus- schlachtungsversuchen oder einer kleinen Ausstellung laut ge worden. Man ist im allgemeinen nicht abgeneigt dazu und be auftragt zunächst den Vorstand mit der Uebernahme der Vor arbeiten. Neufestsetzung der Militärrcntcn. Das Versorgungs amt Dresden teilt mit: Die Versorgungsgebührnisse sind auf Grund der zweiten Verordnung des Reichspräsidenten vom 5. Juni 1931 mit Wirkung vom 1. Juli ab neu festgesetzt worden. Die Veränderungen bestehen hauptsäch lich in der Herabsetzung der Ortszulage und Verschärfung der Nuhensbestimmungen sowie in der Kürzung der Kinderzulagen für Leichtbeschädigte. Besondere Bescheide oder Benachrichtigungen werden aus diesem Anlaß nur dann erteilt, wenn eine besondere Neufestsetzung nach den Ruhensvorschriften notwendig ist. Die Bezüge der Beschädigten mit einer Minderung der Erwerbsfähigkeit um 100 Prozent haben sich nur teilweise durch anderweite Abrundung gcäuoerr. Kesselsdorf. Gefallenenehrung. Die Gefolgschaft Kesselsdors/Wurgwitz des Iungdeutschen Ordens benutzte das gestrige Iohannisfest zu einer Ehrung der Gefallenen am hiesigen Kriegerdenkmal. Kurz nach 9 Ahr marschierte unter dem Vor untritt des Ordensbanners eine Ehrenwache mit Pechfackeln am Denkmal aus und nahm vor demselben Stellung. Durch ein Trompetensolo erklang nunmehr das Lied vom guten Kame raden. Hierauf sprach Gefolgschaftsführer Beyer - Kesselsdorf in einigen ergreifenden Worten von denjenigen, die in dem mör derischen VÄkerringen ihr Leben fürs Vaterland opfern muß ten. Nach der Kranzniederlegung ertönte das Lied „Ich hab mich ergeben" und damit war der offizielle Teil der Feier be endet. Die Ordensbrüder hielten noch eine Stunde lang Ehren wache am Denkmal Es ist den Iungdeutschen hoch anzurecknen, daß sie in so würdiger Weise dazu beitrugen, den alten deutschen Brauch des Ivhcmnisfestes zu erneuern. Nach und nach hatten sich zahlreiche Einwohner am Denkmal versammelt, um der Feier beizuwvhnen. Weistropp. Ehrenmal - Gedächtnisfeier. Näch sten Sonntag wird unmittelbar nach beendetem Gottesdienst eine Helden-Gedenkfeier am Ehrenmal stattfinden. Dre Feier gilt zu- gierch der Erinnerung an die vor zehn Jahren erfolgte Weihe der Helden - Ehrenstätte, welche die Gemeinden Weistropp, Niederwartha, Huhndorf, Kleinschönberg und Wildberg ihren im Weltkriege gefallenen Söhnen errichtet haben. Es darf wohl auf die Beteiligung von Vertretern aller zum Kirchspiele ge hörenden Gemeinden an dieser Feier gerechnet werden. Taubenheim. Unbekannter Betrüger. Mitte Mai dieses Jahres ist hier ein unbekannter Betrüger aufgetreten, der sich als Vertreter der Farbenfabrik Leverkusen ausgab. Er ver äußerte Zeliopaste und Zelikömer, die in Dosen verpackt waren und zur Vertilgung der Ratten und Mäuse Lienen sollten. Der Unbekannte bot sich freiwillig an, die Vertilgung der Ratten mit der beresik bezahlten Paste selbst vornehmen zu dürfen. Dies wurde ihm auch gewährt. Zur Auslegung des Giftes kam es jedoch nicht. Der Unbekannte verduftete sich vielmehr unter Mitnahme der Paste. Beschreibung: Anfangs 30er, etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß, trug karierten Sportanzug mit Waden strümpfen, führte eine Aktentasche bei sich, hatte rundes Gesicht und sehr gewandtes Auftreten, Sprache wie in der Provinz Sachsen. Wer über die Person des Betrügers, der vorwiegend bei Landwirten vorgesprochen haben dürfte, Angaben machen kann, wird gebeten, sie dem Gendarmerieposten Taubenheim zu- kommen zu lassen. Vercinskalender. Sängerortsgruppe. 26. Juni Hauptprobe. Priv. Schützengesellschaft. 28. und 29. Juni Schützenfest. SäAgerkranz. 29. Juni Ständchen. — 30. Juni Hauptprobe für Mohorn. Verein für Natur- und Heimatkunde. 1, Juli X>5 Uhr Lichtbildevvortrag. Haus- Md Grundbesitzerverein. 4. Juli Versammlung. Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe. 6. Juli Sprech tag im „Adler". Wetterbericht. Wolkig bis heiter. Oertlich nachts und am Morgen Nebel. Nach kühler Nacht Tagestemperaturen bis zu mäßiger Stärke ansteigend. Schwache Luftbewegung zunächst noch aus nörd licher, später aus veränderlicher Richtung. — ————E» Sscblen un<l NachdsrfAskt I Neichsresorm durch Notverordnung? Auf sehen erregende Mitteilungen des Abgeordneten Tögel. Im Rechtsausschuß des Sächsischen Landtages machte Abg. Tögel (Dnat.) folgende Ausführungen: Wir halten die Durchführung der Klage vor dem Staatsgerichtshof wegen der verfassungsrechtlichen Zulässigkeit der Notver ordnung auch deshalb von großer grundsätzlicher Bedeu tung, weil sich die Gerüchte immer mehr verbreiten, daß die Reichsregierung mit Unterstützung der preußischen Regierung im Wege der Notverordnung eine Verfassungs änderung plane. Tie alten Pläne, wonach Preußen Reichsland werden soll, wonach ein und dasselbe Kabinett über das Reich und Preußen regiert, sollen in nächster Zeit dnrchgeführt werden. Dadurch soll denc. obnmächtiaen Reiche die preu ßische Erekuiivgewalt zur Verfügung gestellt, die Koalition Brüning-Braun-Sevsring politisch sanktioniert und macht mäßig unterbaut werden. Damit will sich das jetzige System am Leben erhalten und die Gefahren bannen, die aus der nationalen Oppo sition, aus preußischem Volksentscheid und Preußen- Wahlen aufsteigen. Wir müssen durch eine Klage vor dem Staatsgerichtshof feststellen, ob das alles mit Artikel 48 möglich ist, denn, wenn diese Frage bejaht wird, würde der Weg zum Staatsstreich mit Artikel 48 möglich fein. Ich frage die Regierung: Sind ihr derartige Pläne bekannt? Hält sie mit uns diese Frage für eine Angelegen heit allerersten Ranges und ist sie gewillt, durch Klage vor dem Staatsgcrichtshof klarstellcn zu lassen, ob man mit Artikel 48 verfassungsänderndc Maßnahmen durch führen kann. Ter Ministerpräsident Schieck gab auf diese Frage folgende Ammon: Von Absichten, daß die R.ichsresorm im Wege der Notverordnung durchgefübr: werden sollte oder könme, ist der sächsischen Regierung nichts bekannt. Ich glaube auch nicht, daß dieser Weg be schritten werden könnte. Ich bin gern bereit, eine aus drückliche Bestätigung meiner Auffassung bei der Reichs- regierung herbeizuführen. * Dresden. Besuch des Reichstages auf der Hygiene-Ausstellung. Eine Reihe von Mit gliedern des Reichstages unter Führung von Reichstags präsident Löbe und dem sächsischen Gesandten Dr. Grad- nauer in Berlin besuchten die Internationale Hygiene- Ausstellung. Zur Begrüßung waren erschienen von feiten der sächsischen Siaatsregierung Finanz- und Wirtsckatts- minister Tr. Hedrich und Ministerialdirektor Tr. Kliem, für das Deutsche Hygiene-Museum Präsident Tr. Seiring und für die Stadl Tresden Oberbürgermeister Tr. Külz. Dresden. Schneller Erfolg. Tie vor einigen Tagen ergangene Warnung vor einem Betrügerpaar, das außer Kurs gesetzte Geldscheine in Zahlung gab, hat zu einem schnellen Erfolg geführt. Ein Maurer von hier wurde beim Versuch, einen verfallenen 20-Mark-Schein an den Mann zu bringen, erkannt, unauffällig verfolgt und ver Polizei übergeben. Bei einer sofort in der Wohnung des Betrügers vorgenommenen Turchsuchung wurde eine gröbere Anzahl außer Kurs gesetzter Geldscheine vor gefunden. Leisnig. Alle kommunistischen Veran staltungen verborcn. Nachdem einige Straßen der Stadt wieder der Schauplatz kommunistischer Überfälle auf Nationalsozialisten uns auf die Polizei gewesen sind. Val der Sladlrai bis aus weilereS alle kommunistischen Versammlungen, Umzüge und sonstige demonstrative Ver- vervsten. Waldenburg. Wieder ein Verkehrsunfall. Auf der Callenberger Bergstraße fuhr ein Personenkraft wagen anscheinend infolge Verfügens der Fußbremse in einen Sand- und Steinhaufen, wobei er sich zweimal über schlug. Der Führer erlitt Kopfverletzungen, der Beifahrer einen Bruch des Armes. Olsnitz i. E. Die Braut niedergeschlagen. Der Kupferschmied Hälmrich schlug seine Verlobte, das Dienstmädchen Mathes, nach kurzem Wortwechsel mit einem Beil nieder. Das Mädchen wurde so schwer ver letzt, daß sich die sofortige Unterbringung in ein Kranken haus erforderlich machte. Der Täter versuchte zu fliehen, wurde aber festgenommen. Mügeln. Durchgehende Pferde schleife» einen Kraftfahrer. Bei dem Versuch, mit seinem Motorrad zwischen einem Geschirr und einem entgegen kommenden Kraftrad Hindurchzusteuern, stieß ein Gaud- litzer Einwohner an einer Kurve der Wermsdorfer Straße mit dem anderen Motorrad zusammen, stürzte und wurde samt seinem Rade vom Seitenblatthaken des Geschirrs er saßt, während die Pferde durchgingen. Erst 100 Meter von der Unglücksstelle entfernt gelang es Arbeitern, die Tiere aufzuhalten und den Motorradfahrer aus seiner gefähr lichen Lage zu befreien. Mit starken Fleischwunden und Hautabschüirfungen wurde der Verunglückte ins Bezirks krankenhaus geschafft. Wurzen. Grotzes Reitturnier. Am 28. Juni veranstaltet der hiesige Reitverein in der ehemaligen Artilleriekaserne ein großes Reitturnier. Bis jetzt sind über 250 Nennungen mit über 150 Pferden eingegangen. Von der Reichswehr ist die Beteiligung besonders groß. Naundorf bei Grimma. Absturz vom Hoch spannungsmast. Der Maler Reinhold aus Ammels hain wurde das Opfer eines verhängnisvollen Mißver ständnisses. Er war beauftragt worden, Hochspannungs masten zu streichen, die, vor Ammelshain stehen und zu diesem Zwecke auch stromsrei gemacht worden waren. Der Maler nahm jedoch irrtümlicherweise die Arbeiten an den Masten an: Bahnhos vor. Er erhielt plötzlich einen Schlag und stürzte aus 14 Meter Höhe ab. Mit schweren Ver letzungen wurde er ins Krankenhaus gebracht. Leipzig. Ein netter „Sozius". Aus der Land straße in der Nähe von Lützen wurde ein Motorrad fahrer von einem Handwerksburschen gebeten, ihn als Sozius mit nach Leipzig zu nehmen. Beide erlitten am Fleischerplatz einen Unfall. Der Führer brach hierbei das linke Vein und wurde ins Krankenhaus gebracht, während der unbekannte Sozius unverletzt blieb und mit dem Kraftrade davonfuhr. Die Staatliche porzellanmanusaltur vor dem Saushaltausschuß. In der Aussprache über die Porzellanmanusaltur Meißen wurden an der Hand einer Denkschrift der Re gierung die mißlichen Verhältnisse erörtert, in denen sich zurzeit die Porzellanmanufaktur Meißen dadurch befindet, daß ein erheblicher Teil der Produktion in den letzten Jahren auf Vorrat genommen werden mußte, überein stimmend war man der Ansicht, daß eine Einstellung des Betriebes nicht in Frage käme. Um die Manufaktur von ihrer drückenden Schuldenlast zu befreien, soll das früher von der Landeshauptkasse gegebene Darlehen von 2 710 000 Mark samt den rückständigen Zinsen in eine Kapitalbeteiligung des Staates umgewandelt werden und ferner zur Ablösung der Bankschulden eine Kapitalsanlage von 3 Millionen Mark bewilligt werden. Ferner soll der für Ende Dezember 1930 ausgewiesene Verlust von der Kapitalanlage abgebucht werden. Bei Stimmenthaltung verschiedener Parteien stimmte der Ausschuß diesem Vor schlag zu und genehmigte ferner die Einstellung in deic Haushaltplan.