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Gedanken. Von Richard von Schaukal. Es ist einer entarteten Zeit gemäß, die Wirksamkeit des Littengesetzes nicht in Rechnung zu stellen. Es bleibt jedoch *as Entscheidende, auch wenn es nicht zu gelten scheint. q- Gewissen, Wahrhaftigkeit und Fleiß beglaubigen den An- Pruch der Begabung, als Beispiel zu gelten. Alles Große hat sittliche Grundlagen. * Ein Künstler, dem Verantwortlichkeit fremd ist, heißt mir ün Schwindler, wie immer ihn andere preisen mögen. * Schwerfälligkeit ist nicht mit Verschrobenheit zu ver- vechseln. Jene ist mangelhafte Natur, diese schlechte Ge- »ohnheit. WirtsAstrzahlcn «us der Mu alte« Zeit. Von Werner Bartels. Der Zufall legte mir vor Kurzem ein altes „Haushalts tagebuch" in die Hand, in das ein längst verstorbener Ver wandter, der als Schulmeister im Oberhessischen saß, in den Jahren 1837 bis 1882 Tag für Tag Einnahmen nnd Aus gaben eintrug. Zweitausend Seiten sind mit einer Sorgfalt beschrieben^ die uns modernen, hastigen und auch oft so ober flächlichen Menschen fast ein Lächeln entlockt. Im Vergleich zu dem, was wir heute für unseres Leibes Notdurft und Nahrung bezahlen müssen, erscheinen die Preise, die der alte Schulmeister aufzeichnet, märchenhaft gering. Am zweiten Pfingsttag 1837 hat es anscheinend ein üppiges Mahl gegeben, und doch verschlangen die bei dieser Gelegenheit ver zehrten 5 Pfund Kalb- und 8 Pfund Rindfleisch zusammen nur einen Gulden und einundzwanzig Kreuzer, rund zwei Mark vierzig. Ein Paar Tage später fährt „meine liebe Frau" sechs Stunden über Land nach Alsfeld und erhält vor sichtshalber drei Gulden Reisegeld in die Hand gedrückt. Spät am nämlichen Abend kehrt sie — diesmal als „meine liebe Caroline" — zurück und liefert treu und brav zwei Gulden und 35 Kreuzer wieder ab. Sie hat demnach 25 Kreuzer ausgegeben, und ebenso viel verlangte der Fuhrmann, der sie auf beiden Wegen mitnahm. Ein andermal bekommt die „liebe Caroline" nach Herzfeld zwei Gulden in kurhessischen Silbergroschen mit. Sie ist leichtsinnig — unter anderem besieht sie sich für einen Silbergroschen einen ausgestopften Pavian und eine lebende Schildkröte in einer Schaubude — und gibt einen Gulden 26 Kreuzer aus. Da kann man es dem sparsamen Schulmeister nicht verdenken, wenn er dieses Mal den Zusatz „liebe" vergißt und nur einträgt: „34 Kreuzer von Caroline zurück." Sonst scheint aber die Frau kein kostspieliges Vergnügen gewesen zu sein. 1839 kosten für sic ein Paar „Sonntags schuhe Vom groben Johannes Häusler" nur einen Gulden 45 Kreuzer, und ein „Frauenleib aus Leintuch" war für 14 Kreuzer zu haben. Für die Schuhsohlen seiner „lieben Frau" zahlt der Schulmeister 40 Kreuzer, das Gleiche für ein Paar hohe Schuhe, welche die achtjährige Töchter erhält. Für zwei Gulden kaust sich der Hausherr selbst ein Paar feine Commode-Schuhe". Für drei Gulden 47 Kreuzer hat ihm Schneider Jakob zwei Paare Hosen, seiner Frau ein Doppel" und ein „Wamms", feinem Töchterchen vier Kleider And seinem Jungen zwei Zeughosen geliefert. Allerhand für rund sechs Mark 55! Auf einer zweitägigen Reise, die der Schulmeister nach Oie große Ließe. Roman von Emmi Lewald. Igs (Nachdruck verboten.) Karen Holger schüttelte den Kopf. „Ich liebe mein Land zu sehr. Ich könnte nicht atmen anderswo. Alles hier ist so stark und wild. Selbst in Sommernächten braust es manchmal vom Meer. Ich bin nun einmal wie eine Strandmuschel, ich mutz es 'mmer wie Rauschen hören. Tas ist mir die liebste Musik, lieber als eure Konzerte und Bälle und eure Lustigkeit. Ich bin zu schwer für dergleichen." Erik Holger sah sie verzweifelt an. „Es gab doch mal eine Zeit," sagte er, „wie du damals bei uns aus Seeland warst — ich reite so oft an dem Baume vorbei, in den wir unsere Namen geschnitten haben. Wir versprachen uns damals doch auch allerhand!" »Ja, ja," fiel sie ungeduldig ein. „Das war Kinder spiel. 4ms alles waren Scherze, die zu nichts verpflichten." „Du bist grausam. Karen. Was mir die liebsten Er innerungen sind, das entwertest du mit ein paar kalten Worten. Du wmst Entfernungen stellen zwischen uns. Ich weiß, was mit dir ist. Ich habe gehört, Karen, daß dein Nachbar mehr Aussichten bei dir haben soll als ich. Er soll so "alt sein, soll etwas Strenges, Verschlossenes haben. Ich glaube nicht, daß es für eine Frau leicht zu Hausen wäre mU ihm." Karen lehnte sich zurück. „Er mag mich nicht. Jwmer hat man mich neben ihn geschoben. Der Herzog mochte uns zusammenhaben und Großmama. Die Ware verlrert, wenn sie so auffällig angeboten wird. Ich bin aus dem Zimmer gegangen als " neulich zu Mama kam. Ich bin fortgeritten, wie ich Uw neulich im Holz traf. Ich leide, wenn man mich bei oer Tafel neben ihn placiert, was ich ja doch nicht ändern rann Ich nicht mehr richtig an. Aber ich glaube, er merkt das alles nicht. Die Gleichgültigen sind gewappnet gegen jede Situation. Der Gleichgültige hat es leicht. Und schließlich, was sind wir für ihn? Episode I Er wird fortgehen. Man wird ihn sicher zurückhalten wollen ^wen. Er verschwindet ja schon so oft für Tage. Der alte Siebaths weiß niemals, wohin er geht. Denn dieser Heinrich von Gristede ist ein sonderbarer Mann, an den niemand direkt Fragen zu stellen wagt. Vielleicht hat er Freunde auswärts. Vielleicht auch Geschäfte. Er versteht 6in „Lelneckigungswerk" Der Vertrag mit den evangelischen Landeskirchen. n. Berlin, 8. Juni. Vor Eintritt in die Tagesordnung der heutigen Plenar sitzung des Preußischen Landtages Wendel sich Abg Schwenk (Komm.» gegen die neue Notverordnung und begründet die sofortige Beratung eines kommunistischen Mißtrauensantrages gegen das preußische Staatsministerium (Die Kommunisten rufen im Chor: „Nieder mit der Notverordnung!") Gegen die Beratung des Mißtrauensantrages wird Wider spruch erhoben Zahlreiche Anträge aller Parteien, die sich mit Unwetter- fchäden in Süd-Hannover, Kurhessen und anderen Gebieten be schäftigen, gehen ohne Aussprache in die Ausschüsse. Aus der Tagesordnung steht dann als einziger Gegenstand die erste Beratung des Vertrages mit den evangelischen Landeskirchen und des Entwurfs eines Psarrbesoldungsgefetzes. Kultusminister Dr Grimme leitet dann die Beratung ein. Die Reichsverfassung fordere eine klare Trennung von Staat und Kirche. Eine völlige Trennung sei wegen der finanziellen Mittel, die eine Ablösung erfordere, im gegenwärtigen Zeit punkt nicht erreichbar. So müsse wenigstens eine vertragliche Abgrenzung der beiden Machtbereiche vorgenommen werden. Sache des Landtages sei es, zu prüfen, ob der Vertrag die staatlichen Interessen unzweideutig sichere und insbesondere, ob er den staatlichen Hoheitsrechten ausreichend gerecht werde. Die vertragliche Sicherung der Staatshoheit, die politische Klausel. sei während der Vertragsverhandlungen am stärksten umstritten gewesen. Die politische Klausel bezwecke die Beendigung eines Zustandes der letzten sieben Jahre, demzufolge eine einseitige Verpflichtung des Staates gegenüber den Kirchen vorliege, ohne daß die Kirchen zugleich auch von sich aus genötigt wären, auf die Lebensinteressen des Staates Rücksicht zu nehmen; sie wolle Beziehungslosigkeit durch eine rechtlich geordnete Anerkennung der staatlichen Lebensnolwendigkeiten ersetzen. Darum die Ver pflichtung der Kirchen, saß sie in ihre leitenden Ämter niemand berufen, von dem nicht bei der preußischen Staatsregierung festgestellt sei, daß Bedenken politischer Art gegen ihn nicht be stehen. Die Anerkenntnis der politischen Klausel durch die Kirchen stelle ein Politikum ersten Ranges dar. Sie sei zu werten als Ausdruck des kirchlichen Vcrantwortungsbcwutztseins gegenüber der in der Verfassung bestimmten staatlichen Lebens form. Es Handele sich nicht um das Werk bestimmter Partei- Grünberg unternimmt, um dort ein Guthaben von elf Gulden und 30 Kreuzern einzutreiben, gibt er für Tee, Kreppeln, Bier, Suppe, Schlafen» Kaffee und Butterwecken zusammen 31 Kreuzer aus. Zu alle dem findet er noch unterwegs einen Kreuzer, der fein sauber gebucht wird. Die billigen Wirtshauspreise von damals scheint er auch sonst weidlich ausgenutzt zu haben, denn auf jeder Seite ist min destens einmal ein Schoppen „Brandwein" zu 6^ bis 7 Kreuzer notiert. Besonders wacker spricht er bis an sein Ende — er starb im Alter von 83 Jahren — dem Biere zu, für das er zwei- oder dreimal aus jeder Seite 1 bis 21L Kreuzer zahlt. Einmal geht er in Begleitung seiner schwarzen Kuh ins Nachbardorf und zahlt dort für „Rind rindern, Brandwein und ein Pfund Heidelbeeren" 4^ Kreuzer. Billiger konnte er diese Vergnügen wirklich nicht verlangen. Ein andermal freilich mutz er für „Pflaster, Hirschfett, Schwein- Pulver und Bier" schon 6 Kreuzer aufschreiben. Die Medikamente scheinen überhaupt das Teuerste ge wesen zu sein. Gibt er dem Kreistierarzt für ein Rezept, das der schon genannten Schwarzen Kuh helfen soll, nur 5 Kreuzer, so kostet doch das Räucherzeug, das er anstecken muß, um das Vieh wieder auf die Beine zu bringen, 12 Kreuzer. Das Gleiche verlangt der „Hofrath", der einen Kranken besuch bei der Tochter macht, während ein „Fläschlein Artzenei" schon 24 Kreuzer verschlingt. Der Hofrat scheint aber nicht bei jeder Gelegenheit gerufen worden zu sein, denn einmal notiert der Schulmeister 6 Kreuzer für „schröpfen durch die Fischern". pounscyer pncyiung, wnoern um ein Befrtedungswerl all der Kräfte, die davon überzeugt seien, daß es nur auf dem Boden des religionsparitätischen Staates möglich sei, allen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften em Eigenrechi zu sichern. Es wäre ein nationaler Gewinn, würden fortan gewisse kirch lich gebundene Kreise aus der Tatsache, daß sich der Staal von Weimar zu dem Vertragsabschluß bereitsinde, die Verpflichtung abletten, diesem Staal in Zukunft nicht mehr zu unterstellen, vatz sein Wille zur religiösen Parität Religionsseindschast be- oeme. Die Rede des Ministers wird begleitet von anhaltenden Unterbrechungen der Kommunisten. In der Aussprache äußert Abg. Koch-Ovnhausen (Dm.) starke Bedenken seiner Freunde gegen die politische Klausel. Abg. Rickers (Soz.) hofft, daß nach diesem Vertrage die evangelischen Kirchen staatsfeindlichen Bestrebungen mehr als bisher entgegentrelen würden. Der Grundsatz der Paritär sei bisher aus die Freidenkerorganisationen nicht angewandt wor den. Das Versäumte müsse nachgeholt werden. Abg. Dr. Ausländer (Komm.) erlärt, seine Freunde seien stolz daraus, daß ihre Partei als einzige die Stimme erhebe gegen den beabsichtigten Raubzug der evangelischen Kirchen aus die Taschen der arbeitenden Bevölkerung. Abg. Stendel iD Pp.) betont, die Bedenken gegen den Ver trag seien so groß, daß ein Teil seiner Fraktion ihm nicht zu- stimmen könne. Die politische Klausel dürfe nicht engherzig ausgelegt werden. Bedenken dürsten gegen die Ernennung von kirchlichen Würdenträgern nur geltend gemacht werden, wenn wirkliche staatspolitische Gründe das verlangten. Abg. Bäcker-Berlin (D. Fraktion) erklärt, die Bestimmun gen der politischen Klausel würden der Geschichte, der nationa len und der geistigen Stellung der evangelischen Kirche in Preu ßen nicht gerecht. Abg. Graue (Staatspartei) stimmt dem Vortrag trotz ver schiedener Bedenken zu. Abg. Hestermann (W.-Pt.) erklärt die Zustimmung seiner Partei zu dem Vertrag und sordert eine Stärkung der Stellung der christlichen Kirche. Abg. Lindner (Christl.-Soz. Volksd.) begrüßt den Vertrag. Die Bedenken gegen die politische Klausel seien zum Teil, aber nicht ganz ausgeräuml. Der Redner erwartet Großzügigkeit bei der Auslegung des Vertrages. Abg. Graf von Posadöwsky-Wehner (Volksrechtspartei) be zeichnet den Vertrag als mit den Grundsätzen der Reichsver fassung unvereinbar. Jede Einmischung des Staates in die An gelegenheiten der Kirche sei untragbar. Die Haltung von Ober- kirchenral und Generalshnode seien durchaus unverständlich. Abg. Schulz-Reukölln (Komm.) erklärt, mit dem Pfarrbesol dungsgesetz werde die Geistigkeit für diesen Staat gekauft.. Damit schließt die Aussprache. Zweite Lesung: Mittwoch, den 10. Junt. Den geringen Ausgaben stehen freilich auch bescheidene Einnahmen gegenüber. Aus dem Schulfonds erhält er wäh rend des ganzen Jahres 1840 nur 12 Gulden 58 Kreuzer.? Seine hauptsächlichen Einnahmen setzen sich aus dem Ver-. kauf des ihm zustehenden Holzes und aus der Verpachtung der? Schulwissen zusammen, die zusammen rund 300 Gulden er bringen. Für das Läuten bei Hochzeiten erhält er gelegent lich 10 Kreuzer. Dann und wann spielt er bei einer Hochzeit? auf, wofür man ihm 15 bis 30 Kreuzer gibt. Einmal macht er auch dem Schmied Konkurrenz und läßt sich „für Schwein chen zu schneiden" 16 Kreuzer geben. Eine gute Einnahme quelle ist außerdem der Verkauf von selbstgezüchteten Borsten- neren. Alles in allem übersteigen aber die Jahreseinnahmen selten den Betrag von 500 Gulden. Doch hiervon kann der glückliche und zufriedene Schulmeister noch immer vierzig, ins fünfzig Gulden auf die hohe Kante legen. Das Rechnen verstand er ja auch besser als wir. Die Kriegsopferversorgung in -er Notverordnung. Einzelheiten über die Kürzungsmatznahmen. über die wesentlichen Einzelheiten der neuen Kürzungs maßnahmen in der Kriegsopferversorgung teilt der Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegerhtnterbliebenen des Deut schen Relckskrieaerbundes _K v f s b ä u i e r" folaendes mit: so viel und alles, was er etnrichlet, ist klug und glückt. Und ganz plötzlich ist er immer wieder da und stehi am Weg, wo man ihn nicht vermutet Wie neulich am Reiher holz. Da kam er mir «entgegen, plötzlich um die Wegbie gung, so daß ich richtig erschrak Er lächelte ganz kurz und blieb stehen Aber er sagte kein persönliches Wort Er sagte nur streng und etwas herrisch: „Sorgen Sie doch dafür, Gräfin Holger, daß Ihr In spektor meinem alten Siebaths kein Land mehr an meiner „Ich werde niemals heiraten," sagte Karen fest Grenze anbietei. Ihr Inspektor mutz nie genau die Karte angesehen haben. Jedes unmündige Kind fast mutz jetzt doch begreifen, datz ein Seilenkanal nach Osten geplant werden wird und über Holgersches Gebiet gehen muß! Ich will Meerwarfen nicht bereichern auf Kosten so welt- unkundiger Nachbarinnen." Er schien gleich nach diesen Worten gehen zu wollen. Dann stockte er und sagte, ohne mich anzusehen: „Sie sollten das Stadthaus meines Onkels weiter benutzen wie vor meinem Kommen. Ich bin jetzt nie mehr dort. Es stört mich, wenn Wünsche meines Onkels nicht nach wirkende Kraft haben." Und ehe ich mir eine Antwort überlegt hatte, war er gegangen. Und eines Tages wird er für immer fort sein. Er hat nie gesagi, daß er bleiben möchte Vielleicht ist ihm die ganze Erschaft nur eine Last. Er will kein Geld für sich. Alles wird ins Land gesteckt und in die Deiche. Ein Heim will er gründen für Seemannswaisen. Ich weiß es vom alten Siebaths. Mil mir spricht er nicht von der gleichen, obgleich gerade das auch mich anginge, denn es sind genug Waisenkinder aus unserem Boden, und wenn die Witwen wieder heiraten, sind's nachher oft gar zu viele. Es wimmelt so von Blondköpfen, wenn man über die Schwelle tritt, daß man nicht weiß, wie die Mutter Erde sie alle ernähren soll." „Ihr werdet hier zu ernst, Karen!" ries der Vetter, „Tu bist neunzehn und redest so viel von alten Leuten und Wohlfabri Du hast so viel Strümpfe zum Fest gestrickt, daß deine Finger ganz wund waren, sagte deine Mutter. Ich habe es zwar nicht bemerkt, wie du vorgestern mii den köstlichen Familienringen bei Tafel saßest. Der Her zog ist so gnädig mit dir. Hoffräulein ist doch auch was Gutes Tu könntest immer im Schloß wohnen und mit den prachtvollen Pferden fahren. Eure Pferde hier sind ein Staar Statt dessen spinnst du dich ein und tust nur Dienst, wenn dn mußt. Vielleicht ist dieser neue Nachbar dir zum Unglück ins Land gesandt. Er stünde enorm bei dir in Gnade, sagl Leeven. Du leuchtetest ihn an mit Blicken, wie du keinen anleuchtest. Für so viel Gnade gäbe ein anderer willig seiner Seele Seligkeit hin. Und er sähe ganz kühl auf dich hin mit einem Blick, fast als Wäre diese Nachbarsbeziehung ihm irgendwie unbequem. Die Leevens haben es ja schön lange gemerkt. Der dicke Leeven räsoniert ja ohnehin über jeden Eindringling, der klüger ist als er." „Ich werde niemals heiraten," sagte Karen fest. „Welch ein Unsinn —" „Jedenfalls nicht, ehe der auf Meerwarfen geheiratet hat. Das ist mein fester Entschluß, Erik. Vergeude keine Zeit mit mir. Sieh dich zeitig nach einer recht lustigen Erbtochter auf euren Inseln um." „Ich heirate erst, wenn die auf Holgersberg geheiratet hat," rief er heftig, „das ist auch mein fester Entschluß. Mir hat eine Wahrsagerin in Paris geweissagt, daß es für mich nur eine Frau gäbe, und daß ich diese Frau auch schließlich gewinnen würde." (Fortsetzung folgt.)