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Sachsen als Reiseziel. Ter Fremdenverkehr im Winterhalbjahr 1930/31. Der Fremdenverkehr, dessen wirtschaftliche Bedeutung immer mehr hervortritt, wurde in der Zeit vom 1. Okro der 1930 bis 31. März 1931 in 275 sächsischen Gemeinden der statistischen Beobachtung unterzogen. Es wurden dort nach den im Statistischen Landesamt getroffenenFeststellun- gen 650 908 Fremde gezählt. Hiervon entfielen 394 495 (gleich 60,6 Prozent) auf die vier sächsischen Großstädte: Leipzig 174 083, Dresden 140 829, Chemnitz 48 224 und Plauen 31359. Es steht also Leipzig an erster Stelle, während im Sommerhalbjahr 1930 Dresden den ersten Platz innehatte. Unter den übrigen Gemeinden weist Zwickau (15 632) die höchste Fremdenzahl auf. Hieran fchließen sich Zittau (9956), Bautzen (7156), Glauchau (6300) Annaberg (6291), Freiberg (5853), Meißen (4897), Döbeln (4217) und Aue (4086). In den Bade- und Sommerfrischenorten, die sich im Sommerhalbjahr eines starken Fremdenbesuches erfreuen, sind tm vergangenen Winterhalbjahr nur verhältnismäßig wenig Fremde gezählt worden, so in Bad Elster 2181, Bad Schandau 2076, Stadt Wehlen 386 und Rathen 574. Bad Weißer Hirsch-Dresden wurde im Winterhalbjahr 1930/31 von 4451 Fremden aufgesucht. Dagegen weisen die bekannten Wintersportplätze relativ hohe Fremden zahlen auf. In Oberwiesenthal wurden 8132 Fremde ge zählt, in Geising 7669, Altenberg 5470 und Kipsdorf 2096. Für Oberwiefenthal ist bemerkenswert, daß hier im Win terhalbjahr 1930/31 1955 Fremde mehr Aufenthalt nahmen als im Sommerhalbjahr 1930. Für die anderen Winter- fportplätze bleibt der Besuch im letzten Winter etwas hinter dem Besuch im vorausgeaanaenen Sommer zurück. Jür Erhaltung der Republik. Das Reichsbanner in Bautzem Ein stark besuchtes Treffen, an dem alle Teile Ost sachsens, aber auch Niederschlesiens stark vertreten waren, hielt das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Bautzen ab. Ein Fackelzug am vorhergehenden Abend und ein Festzug durch die Stadt, der ohne Zwischenfall verlief, bildeten die äußeren Propagandamittel für den republikanischen Ge danken und den Auftakt zu einer Kundgebung auf dem Kornmarktz» unter großer Beteiligung der Bevölkerung. Regierungsrat Haufe stellte die Ziele des Reichsbanners in Gegensatz zu der „Katastrophenpolitik" der National sozialisten, während für die Staatspartei Regierungsra! a. D. Meisgeier sprach. Auch Generalsekretär Gebhardt (Magdeburg) richtete feine Ausführungen im wesentlichen gegen die Nationalsozialisten und bezeichnete es als Auf gäbe des Reichsbanners, den von den Vorgenannten er strebten Zusammenbruch der Republik zu verhüten. Grenzland-Chronik. , Altenburg. Feuer im Mar st all. In einem Wagenschuppen des früheren herzoglichen Marstalls brach ^ein Brand aus. Der Dachstuhl des etwa 40 Meter langen Dchuppens brannte vollständig aus. Aus Sachsens Gerichtssäleu. Das Vorfahrtsrecht. Oberlandesgericht. Eine für das Kraftfahrwesen wichtige Entscheidung von grundsätzlicher Bedeutung hat das sächsische Oberlandesgericht gefällt. Der Führer eines Lastkraftwagens war beim Einbieaen aus einer Seitenstraße in. die.Hauvi- verkehrsstraße mtt einem entgegenkommenden Personenkraft wagen zusammengestoben und deshalb unter Anklage gestellt, vom Amtsgericht aber mit der Begründung freigesprochen worden, daß er mit der gebotenen Vorsicht gefahren sei. Seine Stundengeschwindigkeit habe bloß 15 Kilometer betragen, auch habe er seinen Wagen nach einer Bremsstrecke von nur 1,95 Meter zum Stehen gebracht. Der Angeklagte habe das an dere Fahrzeug nicht eher sehen können, als bis er in die Straßenkreuzung eingebogen sei. Dem anderen Fahrer habe allerdings das Vorfahrisrechi zugestanden, doch spiele das im vorliegenden Falle keine Rolle, weil der Angeklagte, wie aus- gesührt, vorsichtig gefahren sei. Auf die Revision der Staats anwaltschaft hat das sächsische Oberlandesgericht <1. Straf senat) den Freispruch aufgehoben. Die übermäßige Geschwin digkeit des Vorfahrtsberechtigten sei zwar strafbar, hier komme es aber auf das Verhalten des Vorfahrtsverpflichteten an, der damit rechnen müsse, daß der Vorfahrtsberechtigte in einer Weise herankomme, daß ein reibungsloses Vorbeifahren nicht mehr möglich ist. Der Vorfahrtsverpflichtete habe mit einer zu hohen Geschwindigkeit des Vorfahrtsberechtigten zu rechnen. Die dtfferenzierte Entfernung der beiden Kraftfahrzeuge spiele keine Rolle, denn sie könne dadurch ausgeglichen werden, daß das eine schneller fahre als das andere. Der zu schnell Fah rende hätte natürlich auch bestraft werden müssen, indessen sei das eine Frage, sie im vorliegenden Falle nicht zur Ent scheidung stehe. Amtliche sächsische Notierungen vom 8. Juni. Dresden. Die Börse zeigte schwache Haltung. Besonders gedrückt verkehrten Bergmann, die 8 Prozent einbützten. Brau bank konnten 2 Prozent gewinnen; Berliner Kindl und Dort munder Ritter verloren je 2, Aschaffenburger 3, Ver. Photo- Genußscheine 9, Albumin-Genußscheine 6, Mimosa 4, Dr. Kurz 3,25, Zellstoff und Thode-Aktien je 2 Prozent. Dresdner Chromo gewannen 2, Dittersdorfer Filz büßten 4,5 Prozent ein. Anlage werte verkehrten bei kleinem Geschäft gedrückt. Leipzig. Die Börse war vollkommen lustlos. Leipziger Im mobilien mutzten 3,5 Prozent hergeben. Anlagewerte schwächer, Freiverkehr still. Chemnitz. Die Börse verkehrte in schwächerer Haltung. Es verloren Mimosa 5 und Bachmann u. Ladewig 3 Prozent. Banken und Freiverlehr lagen ruhig. Leipziger Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 88 Ochsen, 191 Bullen, 199 Kühe, 73 Färsen, 440 Kälber, 901 Schafe, 1668 Schweine. Preise: Ochsen 1. 45—50, 2. 45—47; Bullen 1. 43 bis 46, 2. 40—42, 3. 36—39; Kühe 1. 38—40, 2. 33—37, 3. 28 bis 32, 4. 23—27; Färsen 1. 45—49, 2. 38—44: Kälber 2. 58 bis 62, 3. 50—57, 4. 44—49, 5. 38—43; Schafe 2. 49—52, 3. 44 bis 48, 4. 38—43, 5. 35—37; Schweine 1. 45—46, 2. 47-ck8. 3. 48, 4. 44—47, 7. 43—45. Geschäftsgang: Rinder und Kälber schlecht, Schafe und Schweine gut. Dresdener Produktenbörse. 8. 6. 6. 6. 8. 6. 6. 6. Weizen 77 Kilo 276—281 273—278 Weiz..Kl. Rogg.-Kl. 12,7—13,0 14,0—15,0 13,0—13,3 14,3—15,0 Roggen 73 Kilo Wimergste 211—216 207—212 Kaiseraus zugmehl Bäcker- t8,2—50,2 48,2—50,2 Sommerg. Hafer, tnl. —— — mundmehl 12,2—44,2 42,2—44,2 185-190 195—200 Weizen- 20,0—21,5 20,0-21,5 Raps, tr. — — nachmehl Mais Inland- Laplata Einqu. — —— wetzenm. Tvp« 70 N 45,5-^7,5 45,5—47,5 Rotklee — Roggen- Trocken- mehl O1 33,2—34,2 B»0-S4,0 schnitzel 8,10-8,30 8,10-8,30 Tvpe 60 A Zucker schnitzel Karlossel- — — Roggen mehl I Type 70 N 31,7-32,1 31,5-82,5 flocken 16,2—16,5 16,2—16,b 15.0—16.0 Roggen- 20,0-21.0 20.0—21,0 Futtermehl 15,0-16,0 nachmehl Amtliche Berliner Notierungen vom 8. Juni. Börsenbericht. Tendenz: Anfangs lustlos, dann etwas erholt. Anfangs war die Stimmung lustlos. Das Ergebnis von Chequers bedeutete für die Börse keine An regung, wenn man auch die Meldungen, daß eine große inter nationale Konferenz im Herbst in Aussicht genommen sei, mit einiger Genugtuung aufnahm Auch die innerpolttische Lage lastete aus der Stimmung, ebenso die neue Notverordnung mit ihren einschneidenden Maßnahmen. Am Geldmärkte war keine Entspannung zu verzeichnen. Tagesgeld blieb mit 5 bis 7 Pro zent weiter steigend. Im Verlauf konnte sich das Kursniveau auf Deckungen und etwas Nachfrage zu den Kassakurscn leicht erholen. Devisenbörse. Dollar 4,20—4,21; engl. Pfund 20,47—20,51; holl. Gulden 169,31—169,65; Danz. 81,84—82,00; franz. Frank 16,47-16,51; schweiz. 81,63-81,79; Belg. 58,61-58,73; Italien 22,03—22,07; schwed. Krone 112,80—113,02; dän. 112,71—112,93; norweg. 112,69—112,91; tschcch. 12,47—12,49: östcrr. Schilling 59,15—59,27; Argentinien 1,300—1,304; Spanien 40,28—40,36. Produktenbörse. Während sich auf der einen Seite erheb lich stärkere Nachfrage nach Brotgetreide, besonders nach Weizen, bemerkbar machte, war das Angebot außerordentlich knapp. Prompte Ware stand nur in geringem Umfange zur Verfügung, so daß sich Preissteigerungen von etwa drei Mark beim Weizen und von 1,50—2 Mark beim Roggen ergaben. Am Mehlmarkt zeigte sich eine leichte Geschästsbelebung beim Weizenmehl. Hafer hatte freundlichere Stimmung, so daß sich die Preise leicht befestigen konnten. Gelrelde und Oljaalen per 1000 Kilogramm, sonst per 100 Kilogramm in Reichsmark. 8. 6. 6. 6. 8.6. 6.6. Wei;., märk. 274-276 272-274 Weizkl. s. Bln. 14,5-14.7 14,5-14,7 Pommersch Rogg.. märk. 198-200 197-199 Rogkl. s. Bln. Raps 13,5-13.7 13.7-18,7 Braugerste — — Leinsaat — Futtergerste 210226 210-226 Vikt -Erbsen 26,031.0 26,031.0 Sommergst. —- — kl. Speiseerbs. — — Wintergerste -— — Futtererbsen 19,021,0 19,021,0 Hafer, märk. 185-190 183-188 Peluschken 25,0-30,0 25,0-30,0 pommersch. — Ackerbohnen 19,021,0 19,021,0 westpreuß. — -— Wtcken 24,0-26,0 24,026,0 Weizenmehl Luptne. blaue 15,016,5 15,016,5 p 100 Kx fr. Lupine, gelbe 22.027.0 22.027.0 BrI. br. inkl. Seradella — — Sack tfeinst. Rapskuchen 9,8-10,2 Mk. Ü. Not. 32,7-38,0 32,5-37.7 Leinkuchen 13,8-14,0 13,8-14,0 Roggenmeyl Trockenfchtzb 8,1-8.20 8,r-8/20 p 100 lrs fr. Sooa-Schroi 12.1-132 12.1-13.2 Berlin br. Torfml 30/70 — tnkl Sock 26 4-28.2 26,2-28.2 Karwffelflck — Berliner Kartofselerzeugerpreise. Weiße Kartoffeln 1,70 bis 1,90, rote 2,20—2,40, gelbfleischige 3,50—3,80, Odenwälder, blaue 2,50—2,80. Preise in Mark per Zentner waggonfrei ab märkischer Station. Fabrikkartoffeln 9—9,5 Pfennig pro Stärkcprozent. Preisnotierungen für Eier. Festgestellt von der amtlichen Berliner Eiernotierungskommission. Deutsche Eier: Trinkeier über 65 Gramm 9,25, über 60 Gramm 8,25, über 53 Gramm 7, über 48 Gramm 6. Frische Eier über 53 Gramm 7 Aussor tierte kleine und Schmutzeier 5. — Auslandseier: Dänen 18er 9,50, 17er 8,75, Estländer 15^—16er 7—7,50, Holländer 60—62 Gramm 8,25—8,50, 57—58 Gramm 7,50—8, Belgier 60—62 Gramm 8,25—8,50, Litauer große 6,50, normale 5H0—5,75, Russen große 6,25—6,50, normale 5,50—6, abweichende 5—5,50, kleine, Mittel-, Schmutzeier 4,50—5. Die Preise verstehen sich in Reichspfennig je Stück im Verkehr zwischen Ladungsbe ziehern und Eiergrotzhändlern ab Waggon oder Lager Berlin nach Berliner Usancen. Witterung: Trübe. Tendenz: Freund licher. Die heutige Nummer umfaßt 8 Seilen mit der Beilage „Kriegschronik". Verlag und Druck: Buchdruckerei Arthur Zschunke, Verlagsleitung: Paul Kumberg. Verantwortlich für die Schrifileitung: Hermann Lässig, für Anzeigen und Reklamen: A. Römer, sämtlich in Wilsdruff. Die für Mittwoch, den lO. Juni 1981, vormittags tl Uhr in Limbach bei Wilsdruff angefetzte Ver steigerung von 1 Separator usw. findet nicht statt Wilsdruff, am 8. Juni 1931. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgericht« Die für Mittwoch, den 10. Juni 1931, vormittags 11 Uhr in Aöhrsdors bei Wilsdruff angefetzte Versteigerung von 2 Klavieren usw. findet nicht statt. Wilsdruff, am 9. Juni 1931. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts. Die trällernden Hinterbliebenen. Sachsdorf, den 9. Juni 1981. Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme beim Heimgange unseres teuren Entschlafenen, des Herrn Stell machermeister IrieSritß M Mmm sprechen wir allen unseren üerzlW» IM aus. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Richter für die tröstenden Worte am Grabe sowie der Stellmacher-Innung für die herrliche Blumenspende. BM-sH-AWk für Futterzwecke geeignet, hat dauernd billigst abzugcbcn Carl Fleischer, Nährmittelwerk ksrdei, beM.voluMMcliz, kinskl, Les«», KücK«» kauft MSN AM besten bei wrswn an oen mnene Ik?8 KksuiMkit düngt von gösullüsii Mneu sd ! ostenlose öerstung bei Dentist klsrtmsnn, WUsllrutt breiderger 8tr. 108 (Ltsckt Dresclen), bernruk 44. Lpreekstuncken: IVerlrtsxx 9—12 unä l—6, Lonntsxs 9—12 - vodsniüung sllsr firsick-wkssssnowgliaös, Ab heute stellen wir wieder frische Transporte SstsriesWsM SstvmW-Holländer Zucht- und Milchvieh hochtragende, frischgekalbte Kühe, hoch tragende Kalben, Zuchtbullen besonders preiswert bei uns zum Verkauf und Tausch gegen Schlachtvieh. Emil Küstner L Co. MGMMMw I. MschMWtk «sw. Gänzlich frei, ohne jede Erlaubnis und ohne jeg- lichenSchein können gekauft und getragen werden: Gartenflintchrn, Tesching« 6, 7 und 9 mm Luftgewehr, Zimmer stutzen, Terzerole usw. sowie fämtl. Munition erhältlich. Waffen! 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