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Mtt rym sei ausgeschlossen. Es sei unmög- guter Katholik und wirNichcr Sozialist m sein. Wirtschaft und Sozialismus richteten ihren Blick nur ouf das Diesseits und vergäßen darüber Gott und Ewigkeit Das Ziel -er VoMchularbeit. Ausbau der Volksschuloberstufe. Aus einer Tagung des Zentralinstituts über den Ausbau der Volksschuloberstufe wies Minister Grimme darauf hin, daß vor fünf Jahren eine gleich bedeutungsvolle Tagung über den Ausbau der Grundschule stattgefunden habe. Die Grundschule habe sich in diesen Jahren in allen Schichten durchgesetzt. Nun gelte es, ein wesentliches zweites Stück der Umgestaltungs arbeit zu leisten Es gäbe zurzeit keine drängendere nationale Ausgabe sur das Schulwesen, als der Arbeit der Volksschul- oberstufe wieder einen Sinn zu geben. Die Volksschuloberstufe onne incht Vorbereitung für einzelne Berufe geben, schon deshalb nicht, weil die meisten nicht damit rechnen können, in .Mem bestimmten Beruf Dauerarbeit zu finden. Deshalb lonne Ziel der Volksschularbeit nur sein, den Menschen daraus oorzuberelten, daß er fest verwurzele in seiner Arbeitswelt und seiner Lebeüsschicht, daß auch Kraft und Lust in ihm geweckt werden, die Möglichkeiten der Erwachsenenbildung, o,e es auszubauen gelte, zu nutzen. polnische Niederlage im Haag. Der Schulunterricht in Ostoberschlesien. Der Ständige Internationale Gerichtshof im Haag hat in öffentlicher Sitzung das vom Völkerbundrat ange- sordcrte Gutachten in dem deutsch-polnischen Schulstreit in Lstoüerschlesien bekanntgegcben. Bei diesem Schulstreit handelt es sich um die Frage, ob den Kindern, die auf Grund der in der Völkerbundratsentschließung vom 12. März 1927 vorgesehenen Sprachprüfungen von den deut schen Minderheitsschuleu in Ostoberschlesien ausgeschlossen worden waren, auch jetzt noch die Zulassung zu diesen Schulen verweigert werden könne. Der Gerichtshof kam mit elf gegen eine Stimme zu der Ansicht, daß den Kindern, sie seinerzeit auf Grund der Sprachprüfungen von den deutschen Minderheitsschuleu ausgeschlossen wurden, jetzt aus diesem Grunde die Zulassung zu den Schulen nich: verweigert werden dürfe. Die Behandlung der Angelegenheit dMch den Inter nationalen Gerichtshof ist auf eine Beschwerde des D e u t s ch e n V o l k s b u n d e s in Ostoberschlesien zurück zuführen, mit der dieser sich am 5. Juni 1930 an den Völkcrbundrat gewandt hatte, der daraus die Angelegen heit dem Internationalen Gerichtshof zur Begutachtung überwiesen hatte. Die Beschwerde des Deutschen Volks- bundes umsatzt zunächst nur 60 Kinder, deren Umschulung rn deutsche Mindcrheitsschulen verlangt wurde. Die Ent scheidung des Gerichtshofes dürfte aber wohl auch Um schulungsanträge für die übrigen aus Grund der Sprach- Prüfnngen in polnischen Schulen untergebrachten deutschen Kinder ermöglichen. Eröffnung des Ostseejahres. Eine Ansprache des Reichsver!ehrsmtnisters Im Stadttheater zu Lübeck wurde das „Ostsee, ahr 1931", das bis in den Herbst dauern und Deutsche und Aus länder aus die besonderen Schönheiten der Ostseegebiele aus Merksam machen soll, durch einen Festakt eröffnet. Reichs- veltchrsminister v. Guörard brachte die Grüße der Reichs- regier,ing. Er sprach von den freundschaftlichen Beziehungen oer Ostsecländer untereinander und betonte die vielfältigen Bande des Blutes, die sich von Volk zu Volk an der Ostsee schlingen. In ganz besonderer Weise gedachte er der alten Hansestadt Danzig und der Stadt Memel, die in diesem Jahre die Feier ihrer 700jährigcn Zugehörigkeit zu Preußen und dem Deutschen Reiche hätte begehen können. Es sprachen dann noch Vertreter Dänemarks, Schwedens und Finnlands. An den Festakt schloß sich die Eröffnung der Ausstellung „Die Ostsee im Bilde". Der offiziellen Eröffnung des Ostseejahres war am Himmelfahrtstage im Kursaal tu Travemünde eine Ostseeverkehrskonferenz vorangegangen. Es hatten sich Konferenzteilnehmer nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus allen nordischen Staaten eingesunden. Regierungsdirektor Liese hielt einen Vortrag über die Bedeutung und Entwicklung des Ostsee-Eisenbahn verkehrs. Er unterstrich die Bedeutung des Rügendamm - baues für die Beschleunigung des Verkehrs zwischen Deutsch land und Schweden und trat sür eine Verlegung des Aus- ^B'öshasens von Saßnitz nach Arkona ein, da hierdurch ^st^B^rringerung der Seestrecke um 25 Kilometer erreicht bekamt? ^stseesahr soll festliche Veranstaltungen tn fast allen spiele Städten und Badeorten der Ostsee bringen, Fest- arcsse' «^"Wochen, Ausstellungen, Flugveranstaltungen. Kon- einc Gab^' Kiel wird am 19. Mai gewissermaßen als des Reimst Reiches zum Ostseejahre, in Gegenwari vom Stapel > b e n t e n der neue Panzerkreuzer feierlich Erfinder -es Mikrophons. seitdem „an David Edward Hughes. Mikrophon" sehr Rundfunk haben, ist uns das Wort der Ansager:' Täglich ein paarmal verkündet Müllcr" ode^ Herr Schulze" oder „Herr von uns Bau lvrd ^?ens ' auch nicht jeder kann, so wissen voch oder "ms Mikrophons vorstellen es sich um einen Apparat wenigstens die melsten, daß und ihr elektrisches Btw der Sprachlauie aufnimmt sendet Und im übrigen y, uA-'k^e Lei^ tn die Ferne vom Telephon her bckamu Adas Mikrophon t« längst schon Appara es, der 1900 verstorbne des wunderbaren Hughes (sprich Juhs), hätte Länder D^ - tuckn. vier crsand er emen ThPendrucktelegraAn sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auch 'tu Deutsch land und im Jahre 1868 von der ^mernarionnlen ^cle- graphcnkonserenz in Wien neben den mu Morse,-chr^ ^bet tenden Tchreibtelegraphcn aus langen internationalen Linien eingesühri wurde. l878 kam Hughes aus die Erfindung des Mikrophons, und entdeckte damit, allerdings ohne sie weiter zu verfolgen, die Grundlagen der ganzen heutigen Funken telegraphie. Hughes wird allgemein als der Erfinder des Mikrophons angesehen, obwohl Vas amerikanische Patentamt später die Priorität der Ersindung einem Deutschen, dem Hannoveraner E. Berliner, der damals in Washington lebte zusprach. Hughes wurde, besonders in sei,-er Heimat England' wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte, viel geehrt. Russisch deutscher Radiokrieg. Störungssender gegen Dcutschlandsender. Der letzte durch den Deutschlandsender verbreitete Vortrag über die Lage in Rußland hat in Moskau große Empörung hervorgerufen. Die deutsche Sek tion der Komintern hat beschlossen, den Kommunisten Wilhelm Pieck zu veranlassen, über die wirtschaft lichen und politischen Verhältnisse in Deutschland in deutscher Sprache zu sprechen. Die Rede soll von sämt lichen Rundfunksendern der Sowjetunion verbreitet werden. Ferner ist beschlossen worden, den Deutsch landsender in Königswusterhausen durch sowjet russische Abwehrsender zu stören. Über S2VV0 Gtundungsaniräge. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, sind bei den preußischen Aufwertungsstellen in der Zeit vom 1. Oktober 1930 bis zum 5. April 1931 einschließlich auf Grund der Paragraphen 6 ff. des Reichsgesetzes über die Fälligkeit und Verzinsung der Aufwertungshypotheken oom 18. Juli 1930 insgesamt 52 478 Anträge auf Be willigung von Zahlungsfristen gestellt worden. Die An träge betrafen Aufwertungshypotheken und -forderungen im Gesamtbeträge von 445 950 672,42 Goldmark und (in drei Fällen, in denen der Aufwertungsbetrag noch nicht feststeht) 369 000 Papiermark. Sehr geährder Herr Redakdähr! Ich hoffe, Haß Se alle ihre Himmelfahrdsbardie richdig hinder sich Hamm. Ich ber- sehnlich bin diesmal ze Hause gebliem, da ich abzelut kehn Verlangen danach hadde, die Masse der singenden Wanderer un wandernden Sänger in Verbindung mid den stauberregenden Audos un nervenerschüdderden Modorrädern ooch noch durch meine 217 Fund Lebendgewichd zu ergänzen. Vom Fenster aus siehd sich die Sache nehmlich ooch mal gans schehne an, da dun ehn ooch nich de Fietze weh un mer gennd seinen Hiehneroogen gans gerne mal ne Ruhebause. Was mer nehmlich da vom Fensder aus beobachden un midunder ooch Hern kann, das is grotzartch. Vor ehn paar Jahren habch mal gesehn, wie frieh ehne Familie mid Kinderwagen frohen Müdes abrickte. Ahmds kam se wieder, in dem Wagen lag aber, Kvdb un beede Behne hinden un vorne raushängend, der arme Familienvader. Na- dierlich wurde der Leide wegen ehn bedauerlicher Unfall vor- gedeischd, die Frau sauste aber mid den Wagen, als häddsn mid Rhizinusöl geschmierd un dann derhehme erzcihlden am andern Dag de liem Nachbarn un Hausmidbewohner, daß der Unfall eegendlich erschd hinderher derhehme eingedreden sein mißte. Ehn baar blaue Flecken mutz mer doch wenigstens Hamm, sonsd gloobd doch niemand an den Guckkasten. Das war nebenbei gesagd dieselbe Familie, in der mal wegen ehner Zeidungsnodiz ehn mörderischer Krach ausgebrochen war. Da las der Mann vor, daß ehn guder Fremd von der Zugschbitze abgeschderzd were un seine Frau äußerde darauf: Ja, warum setzd der Mann sich ooch off de Lokomodive. Der Mann dachde nu, seine Frau wollde ihn verähbeln un so kam es dann, daß er erschd nach drei Wochen wieder geheild aus dem Krankenhause endlassen wurde! In Dessau wurde dieser Dage de Feierwehr ze ehn großen Brand gerufen. Wie se hinkam, brannde dort in ehner Kiche öffn Gasherd ehn Rinderbraden. Der hadde so ehnen meisterlichen Qualm verursachd, daß mer ehmd ehn Grotzfeier annahm. We gen so ehn Bradenfeier wurde nu ne ganse Wehr in Szene ge setzt, daß mer nu aber dord von ner Bradenfeierwehr schbrichd, das Halde ich nich fier richdig. Wenn de Wehr nehmlich mal nich gleich kommt, dann kann der Braden ooch recht deier wern un dann werd nadierlich ooch wieder geschimpfd. So wie das srieher der Fall war, daß es Wehren gb, wo sich der Fiehrer vor jeden Feier erschd rasieren ließ, damid er nen ordendlichen Ein druck machde, solche Sachen gibds heidzedage nich mehr, Heide sin unsere Wehren ieberall off den Damm, da gibds kehn Besitze, wenn ich nich so furchdbar kitzlich un vor Wasser so empfindlich were däde ich selber noch midmachen, bloß berste es dann nur brennen, wenn mirsch baßd, denn von solchen Gehetze bin ich kehn Freind. Was im Leben midunder ne Kleenigkeed doch fier Folgen Ham un ausmachen kann, das habch mer da neilich ieberlegt, als ich in ehner Zeidschrifd gelesen habe, daß ehn Zwinkern mid den Oogen ehne siebzigstel Minude dauerte. Das is Hoch gar nich der Rede werd un was kann dadraus nich alles entschdehn. Mid so ehn Oogenzwinkern von ehn Siebzigstel Sekunde bab ich zen Beischbiel meine Rohsa kenn gelern! Un wie mir werd es vielleichd ooch anderen gegang sein. Nu kann sich ja jeder ausrechnen un ieberlegen, wasn das Zwinkern eingebrachd had. Da fälld mir gerade ehne Sache ein, die ich neilich in Leib- zig erleb- habe. Da schdehe ich off der Schdraße un da tragen se aus ehn Hobel ehn Sarg raus. RaHierlich sind de Leide un de Sachsen ganz besonders immer neigierig. Da fragd ehner den anderen, wer denn geschdorben sei un da andworded der an- bere „Tabel". Woher weeßdn du das, sagd der andere. Un da sagd der erschde: nu, dord am Hodel schdehd es doch: „Tadle d'hote". Na so was is ooch bloß in Leibzig meeglich. Off Wiederhärn! Ferchdegvdd Schdrammbach. kleine Nachrichten j Scaalsraisoeraiung über von Kirchenverlrag. Berlin. Der Preußische Staatsral wird am 10. Mai zu sammentreten, um den Staatsvertrag mit den evangelischen Kirchen zu beraten. Der mit der Vorberatung des Vertrages betraute Vereinigte Verfassungs- und Hauptausschuß wird bereits am Montag zusammentreten. Das Gesetz soll im Landtag am 8. Juni zur ersten Beratung gestellt und am 13. Juni verabschiedet werden. Wieder eine Deutschenausweisung aus Litauen. Kowuo. Die litauische Regierung hat dem Rechtsbeistand der deutschen Gesandtschaft in Litauen, Rechtsanwalt Baum gärtel, der in Litauen seit 1920 ansässig ist, den Ausweisungs befehl zugestellt. Er soll am 14. Juni das Land verlassen. Bet dieser Ausweisung handelt es sich um einen rein persön lichen Racheakt einiger zur Macht gelangter Gegner Baumgärtels aus dem Streit um die deutsch-evangelische Kirche, wo Rechtsanwalt Baumgärtel die Interessen der deut schen Kirche gegen das litauische Konsistorium Gaigalat vertrat. Eisenbahnunglück bei Toulouse. Paris. In der Nähe von Toulouse entgleiste ein Personen zug. Die beiden Lokomotiven stürzten eine Böschung hinab. Der Lokomotivführer der einen Maschine wurde getötet. Mehrere Reisende erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Absturz eines französischen Militärflugzeuges. Paris. Über dem Flugplatz in Saarburg (Lothringen) stürzte aus einer Höhe von 30 Metern ein Militärflugzeug ab. Der Bührer wurde getötet, der Begleiter schwer verletzt. Zum Stapellauf des Panzerschiffes „Deutschland". Der am 19. Mai in Kiel vom Stapel laufende erste deutsche Nachkriegs schiffbau „Ersatz Preußen" wird vom Reichspräsidenten auf den Namen „Deutschland" getauft werden. Der Name „Deutschland" knüpft an eine alte Tradition der Marine an, da be reits drei andere deutsche Kriegsschiffe diesen Namen führten. — Oben links: die Segelfregatte „Deutschland", die zur ersten deutschen Marine 1848 ge hörte — oben rechts: das aus dem Jahre 1874 stammende Panzerschiff „Deutschland", das als das letzte im Auslande erbaute deutsche Kriegsschiff in England vom Stapel lief — Mitte: Linienschiff „Deutschland", erbaut 1904, diente vor dem Kriege als Flot tenflaggschiff und wurde 1917 aus der Front gezogen — unten: die neue „Deutschlan b".