Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 25.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193104252
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310425
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310425
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-25
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 25.04.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Drummond m Berlin. Besprechungen mit Dr. Curtius. Zu den Unterredungen zwischen dem Ncichsaußcn Minister und dem Generalsekretär des Völkerbundes Sir Eric Drummond wird mitgeteilt, daß entgegen den ur sprünglichen Erwartungen der Gedanke einer technischen Abrüstungskonferenz ui diesen Besprechungen nicht er örtert worden ist. Nach früheren Porschlägen Drummonds sollte vor der eigentlichen Abrüstungskonferenz eine tech nische Abrüstungsvorkonferenz zusammentreten, um das Material vorzubereiten. Von deutscher Seite wird diese Anregung als unzweckmäßig abgelehnt. Brotpreis und Brotgesetz. Aussprache Brüning — Schiele über die Zollverordnung. Der Reichskanzler Brüning hatte eine längere Aus sprache mit dem Reichsminister für Ernährung und Land wirtschaft Dr. Schiele. Die Besprechung diente der Vor bereitung der Zollverordnung, die in Ausführung des Er mächtigungsgesetzes nach Zustimmung durch das Gesamt kabinett erlassen werden soll. * Es handelt sich bei den augenblicklichen Besprechungen des Reichsernährungsministeriums mit den Vertretern der.Bäcker nicht allein nm den Brotprcis, sondern auch um die weitere Handhabung des Brotgesctzes. Der Reichsernährungsminister hatte bereits in seiner Haus haltsrede im März angekündigt, daß das Brotgesetz keine Dauermaßnahme sein solle, vielmehr nach der Bereinigung des Getreidcmarktes im Einklang mit der weiteren Entwick lung unter Umständen einige Zeit nach der neuen Ernte, wie der ganz oder teilweise außer Kraft gesetzt werden könne. Der Zusammenhang mit dem Brotpreis ist dadurch gegeben, daß eine Unsicherheit in der Brotprcisgcstaltung, wie sie die letzten Entschlüsse der Berliner Bäckermeister zur Folge gehabt haben, eine längere Handhabung d"s Brotgesetzes in unveränderter Form erforderlich macht. In der Erkenntnis dieser Zusammen hänge haben sich denn auch die Berliner Bäckermeister von sich aus dazu entschlossen, das neue Konsumbrot zum Preise von 46 Pfennigen als Qualitätsbrot herzustellen. Wieweit nach der endgültigen Auswirkung der siebzigprozentigen Ausmahlung von Roggcnmehl die gegenwärtige Preiserhöhung auf 49 Pfen nige für gewöhnliches Brot beibehaltcn wird, läßt sich noch nicht übersehen. Gegen die Brotprciserhöhung. Im Preußischen Landtag ist folgender Urantrag oer Deutschen Staatspartei eingegangcn: Jnsolge Erhöhung der Mehlpreise besteht die Gesahr einer allgemeinen Steigerung der Brotpreise. Dadurch würde nicht nur die Preissenkungs aktion in das Gegenteil verwandelt, sondern bei der ge schwächten Kauftraf' weiter Schichten der Bevölkerung infolge Arbeitslosigkeit, Kurzarbeit, Lohn- und Gehaltskürzungen, Verdienstrückaang usw. ist eine Erhöhung der Brot- pretse völlig untragbar. Das Staatsministerium wird ersucht, sofort Schritte bei der Reichsregierung zu unternehmen, um jede Brotpreis erhöhung zu unterbinden. Reichslandbund gegen Weizcnzollermäsrigung. Der Reichslandbund hat an den Reichskanzler und den Reichsernährungsminister folgendes Telegramm ge richtet: „Gerüchte, daß Reichsregierung den Weizenzoll herabsetzen will, verdichten sich immer mehr. Weizenzoll ermäßigung bedeutet Ruin des Weizenpreises zu Beginn der neuen Ernte, der Hauptverkaufszeit des Landwirtes. Wir erheben schärfsten Widerspruch gegen jede Herab setzung des Wcizenzolles. Reichslandbund." Minister über die NoggenMung. Dietrich und Schiele im Roggcnstiitzungsausschuß. Der Untersuchungsausschuß für die Roggenstützung hörte die Reichsminister Schiele und Dietrich. Au den Ver- bandlungcn nahmen auch die Nationalsozialisten teil. Abg. Freybe tWirtschaftspartei) fragte den Finanzminister nach den Gründen für die Ernennung von Dr. Baade zum Neichskommissar für die Roggenstützung. Ferner ersuchte er uni Auskunft, ob der Minister die Höbe der Bezüge Dr. Baades billigte. NcichSfinanzministcr Dietrich erwiderte, daß Baades Ernennung lm Kabinett erörtert worden sei. Ohne Genehmigung der Regierung könne er auf Einzelheiten nicht cingeheu. Er glaube sagen zu können, daß die Tätigkeit Baades sür die Landwirtschaft ein Vorteil ge wesen sei. Daß Baade für seine Tätigkeit als Mitglied der deutsch-polnischen Roggenlommission eine Entschädigung er halten habe, sei ihm bekannt gewesen, nicht aber deren Höhe. Minister Schiele äußerte sich über die Roggenausfuhr. Wer behaupte, Deutsch land hätte bei der katastrophalen Weltmarktlagc das Ein fuhr j ch e t n s v st e in in der alten Form nur aufrechtzu- crhalten brauchen, um einen Inlandspreis von 200 Mark je Tonne Roggen hcrbeizuführen, der übersehe die volkswirt schaftlich und finanzpolitisch in höchstem Maße unerwünschten Folgen einer derartigen Politik. Der Rückgang der deutschen RoggcnauSfuhr beruhe aus dem politischen Entschluß der Neichsregierung, an gesichts des Sinkens der Weltmarktpreise ins Bodenlose neue Wege zur Lösung des Roggenproblems zu beschreiten. Es der Negierung gelungen, den Roggenüberschuß auch ohne Ausfuhr zu bändigen und der Landwirtschaft heute einen Roggenpreis von etwa zehn Mark zu verschaffen. Der Tief stand der Preise im Herbst vorigen Jahres beruhe nicht zuletzt aus dem Verschulden derer, die bei der deutschen Landwirt- schast aus politischen Gründen die Noggenpsychose künstlich geichurt und eine panikartige Überschwemmung des Marktes herbeigciuhrt hatten, über diese Frage, die nach seiner Ansicht das Kernstück der Untersuchungsaufgabe des Ausschusses Wl, wolle er in einer späteren Sitzung noch sprechen. Maul- md Klmenseu-e ms dem VerMr bMmobhunjit Berlin, 24. April. Durch einen Schweinelransport ist auf dem SchAchtviehmarlt des Zentralviehhofes Berlin die Maul- und Klauenseuche eingeschleppt worden. Aus velcrinärpo- lizeiliche Anordnung hin müssen die auf dem Aichhof befindlichen Tiere abgeschlachtet werden, damit die Ställe und Schlachtkam mern gründlich desinfiziert werden können. Auch die Ausfuhr von Großvieh ist nur unter großen Schwierigkeiten möglich. Die Einsender haben durch die Seuche teilweise katastrophale Ver luste erlitten. Obwohl der Auftrieb nicht besonders groß war, traten auf fast allen Märkten erhebliche Preisabschläge ein, die sich besonders bei Schasen, bei denen vom letzten Markt »och er hebliche lleberstände vorhanden waren, scharf auswirkten. Die Notierungen wurden bei Rindern, Kälbern und Schafen durch weg scharf herabgesetzt. Vermutlich werden auch die Berliner Klemvcrkaufopreise vorübergehend eine Senkung erfahren. Die Provinz Sachsen, die einen großen Teil ihres Bedarfes an Schlachtvieh über Berlin deckt, ist von der Sperre, die verhängt worden ist, schwer betroffen. Die Desinfektion des Viehhoses ist bereits in vollem Gange. Die Sperre dürfte voraussichtlich erst in den ersten Tagen der nächsten Woche ausgehoben werden. Die Erwerbslosenlast der Landgemeinden. Starkes Ansteigen der Wohlfahrtserwerbsloscn. Vielfach besteht die Auffassung, als verursache die Erwerbslosigkeit nur in den großen Städten, wenig oder gar nicht in den Landgemeinden und kleineren Städten, hohe Ausgaben. Das ist aber keineswegs der Fall. Nach den letzten amtlichen Feststellungen ist die Zahl der Wohlfabrtserwerbs- losen in der Zeit vom 31. August 1930 bis 28. Februar 1931 gestiegen in Preußen in den kreisfreien Städten um 48 Prozent, dagegen in den kreisangehörigen Gemeinden, d. h. also in den Landgemeinden und kleineren Städten um 102 Prozent. In Sachsen beträgt die entsprechende Steigerung in den kreissreten Städten 72,1 Prozent, in den kreisangehörigen Ge- meinden 100,2 Prozent, in Thüringen in den kreisfreien Städten 64,2 Prozent, in den kreisangehörigen Gemeinden 84,2 Prozent, in Bayern in den kreisfreien Städten nur 41 Prozent, währekd die Steigerung in den kreisangehörigen Gemeinden sogar 136,5 Prozent ausmacht. In Baden beträgt die Steigerung in den kreisfreien Städten 41,1 Prozent, in den kreisangehörigen Gemeinden 136,5 Prozent. Vom 1. Oktober 1929 bis 28. Februar 1931, also in 17 Monaten, beträgt die Steigerung der Wohlfahrtserwerbsloscn im Freistaat Sachsen, der bereits seit Oktober 1929 statistische Erhebungen anstellt, in den kreisfreien Städten 516,6 Prozent, in den kreisangehörigen Gemeinden dagegen 1167,8 Prozent. Das bedeutet also in den Landgemeinden und kleineren Städten durchschnittlich die doppelte Steigerung wie in den grasten Städten. Ausstand in Portugal. Einberufung der Neservistenjahrgänge 1926 bis 1930. Englischen Meldungen zufolge hat die portugiesische Regierung die Einberufung der Reservistenjahrgänge 1926 bis 1930 ungeordnet, die etwa 50 000 Mann betragen. In politischen Kreisen Portugals wird dies als ein Zeichen der Furcht der Negierung vor einem Aufstand angesehen, während andere Kreise 'behaupten, daß es sich nur um eine Verstärkung der militärischen Kräfte an der spanisch- portugiesischen Grenze zur Unterbindung des Waffen schmuggels handele. In Oporto kam es bei einer Ausstandsbewegung gegen die Diktatur zu Zwischenfällen. Die Polizei mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen, wobei es mehrere Tote und Verletzte gegeben haben soll. — Vier Fisch dampfer wurden in aller Eile in Hilfskreuzer umgewan delt und nach Madeira entsandt, wo die Negierungs truppen immer noch nicht Herr der Lage geworden sind. Wilsdruff, am 25. April 1931. Merkblatt für den 26 unv 27. April. Sonnenaufgang 4" 4^ I M«mdaujgang 11^ 12^ Sonnenuntergang 19" 19" f Monduntergäng 2" 3°° 2 6. April 1925: Wahl Hinvenburgs zum Reichspräsi denten. Wie wird das Wetter? Nach der kurzen Aufheiterung, die kurz nach Beginn der letzten Aprilwoche eingetreten war, trat eine neue Wetterverschlechterung ein. Bei stark abnehmenden Tem peraturen erhielten wir im größten Teile Deutschlands das regelrechte Aprilwetter mit Regen, Schnee und Graupelschauern. Die Temperaturen lagen morgens zu meist zwischen 3 und 7 Grad Celsius und damit ganz er heblich unter den Normalwerten. In den höheren Lagen der deutschen Mittelgebirge blieb die Schneehöhe ziemlich unverändert. Vom Riesengebirgskamm wurden Schnee höhen von 1 bis 1,50 Meter gemeldet. An der Ostseeküste kam es zu schweren Wirbelstürmen, die teilweise von kräf tigen Schneefällen begleitet waren. Im Osten trat Eis gang ein. Während auf deutschem Gebiete keine nennens werten Überschwemmungen vorgekommen sind, werden aus Nordpolen und aus dem Baltikum schwere Hoch wasserschäden gemeldet. Die Zunahme des Luftdruckes, sie mit Beginn der letzten Aprilwoche einsetzte, brachte allgemein eine Aufheiterung. Die Temperaturen stiegen ziemlich schnell. Bei vorwiegend südlichen Winden wird zunächst im größten Teile Deutschlands das heitere Wetter anhalten, gleichzeitig ist mit einer wesentlichen Tempera turzunahme zu rechnen. Lediglich im Rheinlande und an der deutschen Nordseeküste dürften Tiefdruckwirbel, die über den britischen Inseln lagern, stärkeren Einfluß ge winnen, d. h. bei zunehmenden südwestlichen Winden neue Trübung und Regenfälle bringen. Sollten allerdings vom Ozean her neue Tiefdruckwirbel vorstoßen, dann würde man mit einer Wetterverschlechlerur>z auch für Mitteldeutschland zu rechnen haben. * Erösfnurrgsgottesdienst für den Konfirmcudenuntericht. Mor zen Sonntag soll im Gottesdienste der Konfirmandenunterricht eröffnet werden. Die ganze Gemeinde, namentlich aber die Ei ern und Paten unserer Konfirmanden sind dazu herzlich einge- iaden. Der Eintritt in den Unterricht muß ebenso unter das Ge ist gestellt werden wie zu Ostern der Eintritt der Kinder in Hie Kirche, wenn sie am Palmsonntage konfirmiert werden. Wie iann Konfirmation gefeiert werden, wenn nicht der vorbereitende Unterricht ganz ernst genommen wird. Dazu will und soll der morgige Gottesdienst helfen. Morgen ist Jahrmarkt, und wenn das schöne Wetter, das uns heute erfreut, auch morgen und den Montag überdauert, dann hat sich die Verlegung des Marktes von Mitte März aus den Sonntag Jubilate glänzend bewährt. Die Beschickung ist wieder größer als im Vorjahre, so daß die Besucher voll auf 'ihre Rechnung kommen dürfen, hoffentlich auch die Firanten und unsere heimischen Geschäftsleute. Das notwendige Kleingeld ist zwar sehr rare, aber hin und wieder wird am Jahrmarkt Hoch gekauft, was sonst unterblieben wäre. Aerztlicher Sonntagsdienst (nur dringende Fälle) Sonntag, den 26. April: Sanitätsrat Dr. Bartcky - Wilsdruff und Dr. Wollburg - Seeligstadt. Marktkonzert der Städtischen Orchesterschule am Sonntag den 26. April vormittags von 11—12 Uhr. Vortragsfolge: 1. Bayrischer Avancier-Marsch von C. Scherzer. — 2. Ouvertüre Zu „König M-das" von R. Eilenberg. — 3. Paraphrase über das Lied: „Wie schön bist du" von A. Nesvada. — 4. „Im schönen Elbflorenz", Magurka-Caprize von L. Schröder. — 5- „Schwarzbraunes Mädel", Badisches Volkslied von E. Rhode. — 6. „Wiener Blut", Walzer von Johann Strauß. — 7- Oesterreichischer Exerzier-Marsch von E. Schubert. Der Ortsausschuß für Handwerk und Gewerbe hält am Montag nachmittag 5 Ähr seinen April-Sprechtag im Löwen ab. s Die Handwerksmeister werden gebeten, recht zahlreich zu er- i scheinen. „Erdbeerbau und Bodenchemie". Schon heute werden die W Mitglieder des Bezirks-Obstbau-Vereins und alle Interessenten I darauf hingewiesen, Haß Sonntag den 3. Mai nachmittags ^41 Uhr eine Versammlung im Löwen stattfindet, in der das vorge- W nannte Thema vom fachmännischen Standpunkte aus behandelt I wird. Das dürfte vor allem die vielen kleinen Erdbeeranbauer interessieren, die hiermit, ebenfalls eingcladen werben. Die „Schützenhaus-Lichtspiele" bringen heute und morgen noch einen Film, wie ihn das Publikum fehen will: „A n der schönen blauenDona u". Der D-Zug Wien—Ba^el fährt durch die Nacht. . . Hubert Hochstetler, Ballettmeister aus Wien, ist mit seiner Tanztruppe auf dem Wege nach der Schweiz. Ankunft aus Hem Grenzbahnhof. Die Grenzpolizei war von einem Schmuggel unterrichtet, ein gewisser Graf Karinthy hatte Diamanten für den lebenden Erzherzog bei sich. Jetzt sah sich derselbe in Gefahr und stellte den Koffer mit dem Inhalt zwischen das Gepäck der Tanztruppe. Die Truppe war in Geld not geraten und konnte kaum die Hvtelrechnung bezahlen. Da welch ein wunderbarer Zufall . . .! Der Ballettmeister sucht den Erzherzog auf und wird von diesem natürlich als der Graf Ka- rinthy empfangen. Es wurde von der schönen Stadt Wien ge plaudert, sogar Festlichkeiten veranstaltet rind dabei auch die Tanztruppe bestellt. Der Ballettmeister spielt die Grafenrolle weiter, um die Gunst der jungen Erzherzogin nicht zu verlieren. Da tritt der richtige Gras Karinthy in den Saal. Aus der Flucht verhaftet ist er Iber Polizei wieder entkommen und über die Grenze geflohen. Jetzt erst stellt sich die Verwechselung mit Hu bert heraus, der nicht länger verborgen kann, daß er der Ballett meister ist. Die Handlung dieses Films bleibt fortwährend hu morvoll and die nötige Spannung fehlt auch nicht. Dazu läuft noch der große Beifilm „Der König der Wälder", in der Haupt rolle der .beliebte und gefährlichste Wolfshund Winnetou,' Sehr gute Bestockung der Saaten, Wiesen und Garten pflanzen. Nach den Mitteilungen von Landwirten haben sich in folge der letzten Regenfälle die Saaten und Wiesen ausgezeich net bestockt, H. h. die Pflanzen haben von der Wurzel aus zahl reiche kräftige Stengel, also einen ganzen Stock von Auftrieben, angesetzt. Die kühle, feuchte Witterung hat zwar ein schnelles Tempo im Wachstum verhindert, ist aber um so mehr Ursache zu einer Kräftigung der jKeimc und Pflanzen geworden. Das hat große Bedeutung für die spätere Entwicklung. Je kräftiger die Pflanze an der Wurzel ist, um so vollkräftiger ist ihr weiterer Aufbau, um so kerniger Blüten- und Fruchtbildung. Dieselbe Erscheinung tritt auch in den Gärten an den Stecklingen, Pflan zen, Beerensträuchern und Obstbäumen zutage. Die Knospen so wie Hie Antriebe sind außerordentlich kräftig entwickelt. Die er sten warmen Tage werden es zeigen, welch eine Triebkraft diesen in harter Witterung stark gewordenen Lebenskeimen innewvhnt. So hat also schließlich die lange kühle Witterungsperiode ihre guten Folgen und bestätigt die Zweckmäßigkeit des Naturge schehens. Sächsischer LcbcnShaltungs-Jndcx. Nach der Berech nung des Statistischen Lanvesamtes beträgt die sächsische GcsamtlnverMl der LcbenShalttinqskostcn aus erweiterter Grundlage (Ernährung, Heiznng, Beleuchtung, Wohnung, Bekleidung, Verkehr, Körperpslege, Reinigung usw.) im Durchschnitt des Monats April l35,6, Vorkriegszeit gleich 100). Sie ist demnach gegen März von 136,2 um 0,4 Pro zent gefallen. Besetzung der sächsischen Elbe. Zur Bereicherung der sächsischen Elbstromstrecke mit edleren Fischarten wurden auf Veranlassung der Abteilung Fischerei der Landwirt schaftskammer in die sächsischen Elbhäsen insgesamt gegen 10 000 Stück zweisömmrige Besatzschleicn im Gewicht von 12 Zentnern ausgesetzt. Die letztjährigen Ergebnisse der Befischung lassen erkennen, daß durch diese Besetzungsmaß- nahmen der Fischbestand der Elbe erheblich erhöht und durch wertvolle Fischarten, insbesondere Zander, Aale, Karpfen, Schleien und Hechte bereichert wurde. * Schützt Wald und Wild Vom Forstamt Tharandt wirb geschrieben: Mehr denn je wird in unserer Zeit der wirtschaftlichen Not und Sorge, der Arbeitshast und des nervenaufreibenden Le- benstempos erkannt, welch köstliches Gut wir in unserem deut schen Wald als Erholungsstätte und Gesundbrunnen besitzen. Um so mehr muß es Gemeingut aller werden, daß jeder einzelne die Pflicht hat, die berufenen Pfleger dieses Volksgutes nach Kräften zu unterstützen und den Wald zu seinem Teile vor den mannigfachen Gefahren zu schützen, die ihm gerade so oft von denen drohen, denen er als Kraftquelle für Leib und Seele die nen will! Das zeitige Frühjahr ist eine besonders kritfiche Zeit für den Wald. Der welke und trockene Bodenüberzug von Gras und Kräutern des Vorjahres ist noch nicht überwachsen von jun gem, frischem wasserreichem Grün, und bietet so dem Feuer willkommenste Nahrung; das kleinste Fünkchen vermag ihn zu entflammen. Der im Frühjahr häufig trockene Südostwind ent facht im Nu in rasender Schnelligkeit fortlaufenden Waldbrand- Das Haar und Federwild hat den Winter hinter sich. Der Aesungswechfel vom dürftigen Trockenfutter des Winters zuR saftigen Grünfutter des Frühlings schwächt es durch Darmer krankungen. Das Liebesspiel des Hetbstes und des Frühjahrs zeitigt seine Früchte. Das Haarwild setzt, das Federwild brütet- Daher braucht das Wild Ruhe und Schutz. Sein schlimmster Feind ist der im Walde herumstreunende Hund. Darum die ihr hmauswandert in die heiligen Hallen des deutsch^ Waldes, zeigt euch dankbar dafür, was er an Schönheit und Er holung euch bietet und — helft ihn schützen! , Raucht nicht im Walde, kocht nicht ab; bleibt auf den We gen, die in großer Zahl den Wald kreuzen und quer durchziehcn- und betretet nicht die vom Forstmann mühevoll gegründeten ull gepflegten Anpflanzungen, und zertretet nicht die zarten, sh- selbst ansamenden Pflänzchen, die ihr oft kaum erkennen kriecht nicht durch die Dickungen, die dem Mild oft die ein'..,: Zuflucht bieten; laßt euren treuen Hund nicht frei herumlahse und erfüllt des Waldes Stille, die eure Mitmenschen aufsuchen, nicht mit Indianergebrüll oder mit noch so ab- Gesang. Tut alles das selbst nicht und helft, andere dav^des zuhalten! Ihr unterstützt damit die, die den Wald letzten ^un- sür euch selbst hüten und schützen. Ihr könnt zu -alledem S gen werden durch der Gesetze Strenge, und setzt euch letzt lichen Strafen aus. Die Forstverwaltungen erinnern 6?
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)