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Die Bauern schicken Abgesandte zur Kammerrätin von Heynitz, die im Auftrage ihres Bruders, des Ministers von Ende, das Munziger Rittergut ost verwaltet. Sie sagt zu, am folgenden Tage einen Bevollmächtigten nach Munzig zu schicken, der sie aller Frondienste und Abgaben ledig sprechen soll. Am Morgen des 26. August kommt dieser auch, und er muß unter dem Druck der Bauern drei Rezesse schreiben: „Ich Endesunterschriebener bekenne hierdurch ln aufhabender Vollmacht derer hiesigen Hoch Adel. Gerichtsherrschaft, Sr. Excellenz des Herrn Ministers Gotthelf Dietrich v. Ende und derer hiesigen Gerichten, daß alle sämtl. Unterthanen von dem Gerichte Munzig heute an Gerichtsstelle erschienen und von mir verlanget, daß sie nicht als Rebellen angesehen werden, welches hiermit declarire, und sie von diesem Verdachte freyspreche, auch keine Militairische Excution bei ihnen einlegen will, und ihnen über den Halß ziehen will; ferner daß keine Herrschaft!. Schaafe auf derer Unterthanen, Felder, Holzung, Wiesen und Lehden von nun an mehr kommen sollten, auch keinen Gesinde Dienstzwang von sämtl. Unterthanen, Bauern, Gärtnern und Häußlern fernerhin mehr verlangen will, sowohl auch alle und jede Hand und Fahr, auch andere Hofe und Acker Tage, auch Bau Fuhren, sie mögen überhaupt Nahmen haben, wie sie wollen, niemahls wieder verlangen will, auch sollen keine Geld, Ge treide und andere Amben, sie mögen Nahmen haben, wie sie wollen, ferner ver langet werden. Auch ferner keine peinlichen Kosten tragen sollen. Daß auch ferner kein Sterbe und Erbe Lehn, auch wegen Eeräthe und Heergeräths Pferde und Kühe, 3 Heß, Wolfgang — Geschichte des Rittergutes Munzig. G L 8 8 S 8 W-> » L SG' Z'Z 8' v 8 s FSZ - - » .„8 9 8^ » Z —- ^2^8-2 6) GZ" starkes Militär nach Meißen und nahm neue Verhaftungen vor. Das Dlättlein wendet sich. Am 1. September in der Frühe erscheinen bei dem Gerichtsdirektor Müller zu Wilsdruff die beiöen Sora er Bauern Richter Rülcker und Gottlieb Kuntze als Vertreter ihrer Gemeinde und erklären wehmütig, sie hätten dem Ritterguts pachter ihre Dienste nur aufgekündigt „aus Furcht, weil alle anderen in den be nachbarten Rittergütern es uuch getan." Da sie sich nun infolge deseinge rückten Militärs nicht mehr zu fürchten brauchten, wollten sie auch willig ihre Dienste wie früher tun. Auch die Birkenhainer und Pohrsdorf er „submittiren freywil- lig". Die Limbacher, Lampersdorser, Grumbacher sind überhaupt nicht in den Ausstand getreten. Fehlen also nur noch die R ö h r s do r f e r! Am 3. September kommen sie alle „Mann vor Mann" aus den Limbacher Herrenhof. „Hoch Edler Herr Gerichtsdirektor! Wir bekennen^ und bereuen unsere Sünde und ist uns von Herzen Leid, daß wir eine solche Dorheit wider unsere gnädigste Herrschaft begangen haben. Wir bitten, daß Sie mit uns nicht so scharf verfahren wollen, als wir es verdienet hätten. Ist weiter niemand schuld als der Gottfried Kunze in Constappel. Er hat uns gehetzt und gesagt, die 'Edelleute wären die größten Spitzbuben, sie betrögen den Churfürsten am meisten. Der Schulmeister Zimmermann hat ihn gleichwohl verwarnet und hat gesagt: Kunz^e, Kunze, das ist viel gesprochen! Wir aber haben nicht gehört." — Sie möchten doch mit Gefängnisstrafe verschont bleiben, Kirsten habe eine kranke Frau zu Hause. Fischers Gut trage keinen Knecht, und er müßte daher seine Felder selbst bestellen. Gerhold hat unerzogene Kinder, und Schenkwirt '.Jentzsch „kann nicht sitzen, wegen des armen Volkes, da keine Nacht vergehet, daß welche Herberge haben wollen, und wenn der Wirt nicht zu Hause ist, so weiß man nicht, was vorgehen kann." Nachdem der Gerichtshälter Bericht erstattet, schreibt ihm Heinrich Wilhelm von Schönberg am 8. September folgenden Brief: „Die Leute klagen über Be schwerungen. Ich weiß von nichts". Seit 1785 Administriere ich Wilsdruff und Limbach. Seitdem bin ch meiner Sache gewiß, daß keine Neuerung eingesühret worden. Ich wüßte auch nicht, worinnen die so großen Beschwerungen bestehen sollten. Die mehreste Zeit kommen sie ja nur zu halben Tagen, ausgenommen die Röhrsdorser, und dieses ist keine Neuerung, sondern von undenklichen Zeiten her so üblich gewesen. Als ich den 21. in Limbach die Soraer und Röhrsdorser be stellt hatte, kamen sie zwar. Wie äußerst unmanierlich sie sich aber betrugen, ist Ihnen bekannt. Da erfuhr ich zuerst, daß die Leute eine Stunde weit von Lim bach entfernet und daß sie mittags nur eine Stunde zur Fütterung ihres Viehs erhielten. Sie werden sich besinnen, daß ich gleich, als ich es hörte, zu Ihnen sagte: Das ist unbillig und hart. Wenn sich die Leute zureden lassen, wollen wir es gleich heut äbändern, sowohl daß man nicht verlanget, sie sollten mit Sonnen aufgang auf dem Felde sein. Aber half denn alles Zureden was? Blieben sie nicht auf ihren Köpfen stehen? Sie wollten ja von nichts hören und sagten ohne Unterlaß: Wir tun gar nichts mehr. — In Ansehung des Kinderdicnstzwanges kann man es ja dahin abändern, daß man bestimmt, wie lange sie dienen sollen, damit sie dann ganz frey sind. Knecht und Magd etwa acht Jahre, ein Jahr ums andere, im 14 vermieten sie sich' so wurden sie also etliche zwanzig Jahre und dann könnten sie sich ansässig machen und konnten heiraten, (Schluß folgt.) 2 «-L8 8 LU