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Sebrimnisvollr Sparmaßnahmen Das Rätselraten um die neue Notverordnung. lrübinettsberattmg über dir Sanierungspläne erst am Donners tag. — Entscheidung Ende Mai oder Anfang Juni. Die Frage, was die neue Sparnotverordnung wringen werde, die Brüning so geheimnisvoll in seiner Rede nn Oldenburger Wahlkamps angekündtgl Hal, beschäftigt natürlich immer weitere Kreise, denn wenn auch noch nichts aber den Inhalt der Verordnung bekannt ist, so ist eines sicher, daß wette Kreise durch die neuen Sparmaßnahmen ser Reichsregierung betrofsen werden. Die Regierung hat sich bisher in Schweigen gehüllt, sie hat auch die Mitteilung eines Berliner Montagsblatles über den angeblichen Inhalt der Verordnung als Kombination bezeichnet. Dieses Blatt will wissen, daß innerhalb des Kabinetts geplant sei. sowohl die ikei st ungen der Sozialversicherungen um etwa lO Prozent abzubauen, wie auch die Beamtengehäller ern eu t um 6 bis 12 Prozent zu kürzen. Außerdem wird be hauptet, die Krisenfürsorge solle in Zukunft fortfallen, so daß die aus der Erwerbslosenverstcherung Ausgesteuerten künftig sofort der gemeindlichen Wohlfahrtspflege überwiesen werden würden. Die Gemeinden sollten zum Ausgleich zu nächst die im Reichshaushall vorgesehene Summe von 420 Millionen Mark für die Krtsenfürsorge erhalten. Außerdem hätten die Länder aus Hauszinssteuerbeträgen Mittel für diese Zwecke an die Kommunen abzuzweigen. Von unterrichteter Sette verlautet dazu, daß es sich bei diesen Mitteilungen um reine Kombinationen handelt. Das Reichskabinett ist bisher mit den Plänen zur Sanierung der Reichsfinanzen und zur Reform der Sozialversicherungen noch nicht besaßt worden. Die Arbeiten sollen erst am Donnerstag in Angriff genommen werden; mit einer end gültigen Entscheidung rechnet man frühestens kür Ende dieses bzw. Anfang nächsten Monats. Trotz dieser Erklärung „von unterrichteter Sette"' kann maü aus Äußerungen von sicher ebenfalls sehr gut unter richteten Persönlichkeiten herauslesen, in welcher Richtung sich die geplanten Santerungsmaßnahmen bewegen werden. In Königsberg hat Reichsminister Treviranus Andeutungen über die Pläne der Reichsrcgterung gemacht. Er führte u. a. aus, wir würden von nuferem Lebensstandard heruntermüssen, ob Wir die Reparationen gestrichen bekämen oder mcht. Wie die Städte anfingen, einen Ausverkauf zu veranstalten mit Zeit zu gewinnen. Er hoffe, daß durch dieses Verfahren die ge trübte europäische Atmosphäre sich wieder bessern könne. Diese Wendung liege ihm besonders wegen seiner Abrüstungsziele am Herzen. Gleichzeitig glaube man in London, daß eine spätere Er örterung über des Zollabkommen ruhiger und sachlicher verlau fen könne, zumal sich dann vielleicht auch die Ansichten über den französischen Europaplan mehr geklärt haben. * Schober: „Deutschland» und Oesterreichs Standpunkt nicht erschüttert". Genf, 18. Mai. Der österreichische Außenminister Scho ber erklärte heute gegenüber Pressevertretern, daß er mit den Ergebnissen der heutigen Verhandlung im Völkerbundsrat zu frieden sei. Der Standpunkt Deutschlands Md Oesterreichs sei nicht erschüttert worden. Er sei lediglich ein Aufschub der Verhandlungen durch die Einholung eines Rechtsgutachtens des Haager Gerichtshofes vorgenommrn worden. In nicht einem ein zigen Punkte sei eine Abweichung von der bisher eingsschka- genen Linie erfolgt. Von deutscher und österreichischer Seite sei stets erklärt worden, daß man eine Prüfung der rechtlichen Seite des Zollabkommens nicht scheue und man habe stets mit einer Einholung eines Rechtsgutachtens des Haager Gerichtshofes ge rechnet. Jedoch vertreten die deutsche und die österreichische Re gierung gemeinsam den Standpunkt, eine weitere Prüfung der Frage nicht anerkennen zu können, wenn die rechtliche Seite geklärt sei. Dieser Standpunkt sei nunmehr im Völkerbundsrat durchgedrungen. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt sei an ihn die Auf forderung gerichtet worden, bis zur endgültigen Entscheidung des Völkerbundsrates kein „fait accompli" zu schaffen. Er habe bereits damals diese Zusicherung abgegeben und habe auch da her heute seme Zustimmung zu dem Vorschlag des englischen Außenministers Henderson erteilt. In den letzten Tagen hätten wiederholt sehr eingehende und teils äußerst schwierige Ver handlungen stattgesunden, in denen unter Anwendung verschie denster Mittel versucht worden sei, die österreichische Regie rung zu einer Aenderung ihrer Haltung zu bewegen. Dennoch sei es vollauf gelungen, den Plan uneingeschränkt aufrecht zu erhalten. Die österreichische Regierung befinde sich in allen Fra gen in voller Uebereinstimmung mit der deutschen Regierung, mit der alle Fragen gemeinsam überlegt und gemeinsam durchge führt worden wären. Durch nichts könne der verabredete ge meinsame Weg unterbrochen werden. * Briand geht? Sofort nach Erledigung des Zollabkommens. Der französische Außenminister Briand wird unmittel bar nach Beendigung der Aussprache über das deutsch- österreichische Zollabkommen im Rat und im Europa- komitec, wahrscheinlich am Donnerstag, Genf verlassen und in Paris endgültig seinen Rücktritt erklären. Die Ver handlungen in Genf wird an seiner Stelle der Unterftaats- sckretär Francois Poncet weiterführen. * Russische Kritik in Genf. Litwinow über die Wirtschaftskrise. Vor dein Europa-Ausschuß in Genf hielt der sowjet russische Außcnkommissar Litwinow eine einstündigc Rede. Die Katastrophenstimmung in Europa sei besonders durch die Ncparationslasten einzelner Länder, die Art der Re gelung der interalliierten Schulden, die hohen Steuern und Zölle, die Nüstungsausgabcn und die unglückliche Verteilung der Goldreserven geschaffen worden. Da es ein Allheilmittel zur Lösung der Krise nicht gebe, wolle er auch keine Vorschläge machen. Litwinow schlug den baldigen Abschluß eines alle euro päischen Mächte umfassenden Abkommens über die Gleich stellung der Inlands- und Ausfuhrpreise vor. den Werken, die sie aus kurzfristigem Kredit errichtet hätten, so werde auch für den einzelnen die Zeit des Abzahlungs geschäftes vorbei sein. Aus der Zigaretten st euer seien 250 Millionen Mark Mtndererlös zu erwarten. Das mögliche Matz der Steuererhöhung sei also überschritten. Die Reichs- regierung werde in keinem Fall weitere Steuererhöhungen vornehmen, könne aber auch an eine Steuersenkung nicht denken, da die flüssigen Mittel fehlten, um eine solche durch zuführen. Zum Schluß sprach der Redner über die Reichs- und Verwaltungsresorm, die unbedingt durch-, geführt werden müsse, da wir uns den Luxus einer so teuren Verwaltung nicht leisten könnten. Noch deutlicher wurde der Führer der Deutschen Volks partei, Dtngeldey, in einer Rede in Mannheim. Er führte u. a. aus: Mit an erster Stelle bet den Santerungs- matznahmen stehe die Ausgabensenkung. Es gebe keinen anderen Weg als die rücksichtslose Zurückschraubung der öffentlichen Ausgaben aus das Maß dessen, was wir schaffen könnten. Bei der Arbeitslosenversicherung komme man nicht darum herum, Reformen von einschneidend st er Wirkung zu schaffen, die diese Versicherung davor bewahrten, weiter mit so ungeheuren Lasten aus dem Reichssäckel zu liegen. Die Versicherung müsse durch Herausnahme bestimmter Kategorien von Arbeitslosen saniert werden, wobei auch die Frage der Saisonarbeiter energischer angepackl und die Wartezeit ge- ändert werden müsse. Der Augenblick werde kommen, in dem das Reich den tn Not geratenen Gemeinden zur Seite stehen müsse. Die Retchsregterung werde verschärfte und un mittelbare Kontrolle üben müssen. Es werde da eine Rückwärtsentwicklung vor sich gehen, die nicht ohne Erschütterung seln werde. Die von den Sozialdemokraten propagierte 40-Stunden- Woche werde keineswegs geeignei sein, neue Arbeitsstellen zu schaffen. Es sei eine Geste, hinter der keine Wirklichkeit stehe. Oer Reichstag meldet sich. Fraktionsberatungen über die politische Lage. In einer für Donnerstag nachmittag einberufenen Sitzung des Vorstandes der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion soll über die politische Lage und ins besondere über die Entwicklung in der Brotpreisfrage be raten werden. — Am Mittwoch nachmittag hält der Vor stand der Zentrumsfraktion des Reichstages eine Sitzung ab, die gleichfalls der Besprechung der gegen wärtigen politischen Lage dient. Das System der Präferenzzölle müsse er ablehnen, da Europa durch diese nur noch mehr zersplittert würde. Auch wende er sich gegen die fran zösischen Pläne für eine Verstärkung der industriellen Kartellierungspolitik. Hindenburg soll bleiben! Agrar- u. Siedlungspolitik — Arbeitsdienst — Young-Revision. Die Wahlkreisführer der Volksnationalen Reichsvereini gung tagten unter dem Vorsitz des Reichsführers Artur Mah- raun am 14. Mai in Berlin. Die von dem starken Schwung neuer MVität der Bewegung beherrschte Tagung diente der Besprechung der politischen und organisatorischen Lage und zur Entgegennahme der Berichte der volksnationalen Relchstags- und Landtagsabgeordneten. In einer Entschließung wurde er klärt: „VolksKülionale Reichsvereinigung und Iungdeutscher Or den wirken als jungdeutsche Bewegung eng zusammen in dem vampfe um die Ersetzung des heutigen Staatssystems durch einen wahren Dolksstaal im Sinne des Iungdeutschen Manifestes. Die jungdeutsche Bewegung sieht zur Zeit in der wirksamen Bekämp fung der Arbeitslosigkeit die vordringlichste Aufgabe der Wirt schaft und der Reichsregierung. An der Grundlage einer ge sunden Sozialpolitik darf nicht gerüttelt werden. Die Wettbe werbsfähigkeit der Exportindustrie muß erhalten werden. Die Kernfrage ist jedoch die Belebung des Binnenmarktes. Dazu muß eine kraftvolle bäuerliche Agrar- und vor allem Siedlungs politik getrieben werden. Von Reich und Ländern muß die stärkste Förderung des freiwilligen Arbeitsdienstes erwartet wer den, dessen Befürwortung durch die Braunskvmmission sehr erfreulich ist, aber schnellste gesetzgeberische Auswirkung finden muß. Die jurgdeutsche Bewegung weist besonders auf den ersten praktischen Versuch des freiwilligen Arbeitsdienstes durch ein Freikorps der Arbeit hin, der von den sächsischen Iungdeutschen mit Unterstützung der dortigen Regierung in Angriff genommen worden ist. Der freiwillige Arbeitsdienst muß in seiner endgül tigen Gestalt auch unbemittelten Sicdlungswilligen die Ansied lung ermöglichen. Die jungdeutsche Bewegung begrüßt die Zoll union mit dem deutsch-österreichischen Bruderstaat. Sie fordert die Ausschöpfung aller Möglichkeiten zur Revision des untrag baren Houngplanes. Damit muß eine unaufhörliche Bekämpfung des Versailler Diktates und der Kriegsschuldlüge einhergehen. Dem Reichspräsidenten von Hindenburg gelpbt die jungdeutsche Bewegung unverbrüchliche Gefolgschaftstreue. Sie verbindet hiermit den Wunsch, daß Hindenburg der Natton über seine jetzige Amtszeit hinaus als Reichspräsident erhalten bleiben möge." RnaMWer-MrechW in Berlin. Am Mittwoch, dem 20. Mäi, findet in Berlin unter Vorsitz des preußischen Finanzministers Dr. Höpker-Afchvff eine Sitzung der Finanzminister der Länder zur Besprechung der allgemeinen Finanzlage statt, an der Finanzminister Dr. Hedrich für die säch sische Regierung teilnehmen wird. Was in Rußland alles organisiert wird. Gottlose und Gütcrzugräubcr. In Tambow wurde die Hochschule für Gott lose eröffnet, die über 200 Agitatoren jährlich ausbilden soll. Die Agitatoren sollen besonders ftir die Propa ganda unter den Kindern ausgebildet werden. Das Institut wird mit staatlichen Mitteln erhalten. Die OGPU. hat in Leningrad 120 Personen verhaftet, die eine besondere Organisation geschaffen hatten, um Güterzüge zu plündern. Die Organisation hatte ihre Leute nicht nur bei den Eisenbahnern, sondern auch bei der Transportabteilung der OGPU. Gegen 16 Per sonen ist die To d esstrase beantragt. j Aus unserer Keimst Wilsdruff, am 19. Mai 1931. Merkblatt für den 20. Mai. Sonnenaufgang 4°° I Mondaufgang 5"° Sonnenuntergang 19°° s Monduntergang 23" 1764: Bildhauer Gottfried Schadow geb. — 1846: Heer führer Generaloberst Alexander von Kluck geb. Blüten und Bienen. Sobald im wunderschönen Monat Mai alle Knospen sprin gen und alle Bäume in Blüten stehen, kann man die Beob achtung machen, daß viele Leute, die ein bißchen draußen waren in der grünen Natur und sich deshalb für Naturfreunds ausgeben, reich mit jungen Blüten und Knospen befrachtet heimwärts ziehen. Gegen das Abflücken eines kleinen Blüten zweiges wird sich vielleicht nicht viel sagen lassen: man wertet ihn als einen Boten des Frühlings, den man sich gern ins Haus kommen läßt, um auch dort ein Stückchen Lenz zu ge nießen. Wenn jedoch öffentliche Anlagen an Straßen und Weg rändern gewerbsmäßig geplündert werden, uno wenn mau dann Blütenzweige von Weiden, Haselnutzsträuchern, Corne- liuskirschen usw. aus den Markt der grotzen Städte seilbieten sieht, so sollte man dies nicht nur des Diebstahls wegen ver werfen und bestrafen, sondern vor allen Dingen auch deshalb, weil mit dem Wegnehmen der ersten Blütenzweige den Bienen die erste und wichtigste Nahrung genommen wird. Für die Biene, die ja für uns alle von größter Be deutung ist, sind gerade die ersten Blüten zur Entwicklung und Ernährung von größter Wichtigkeit. Um den Bienen Nahrung und Weide zu geben, sollten wir aber nicht bloß die Anlagen schützen und schonen — nein, darüber hinaus sollten nach Möglichkeit überall, wo es angebracht ist, früh- und stark- blühende Straucharten neu angepflanzt werden. Sträucher und Bäume, die zu besonderen Zwecken, beispielsweise zur Obstgewinnung, angebaut werden, sollten um so mehr Be achtung finden, je reicher ihr Blütenschmuck ist. Wo Obst bäume voraussichtlich nicht gute Entwicklungsmöglichkeiten finden, wie vielfach auf felsigem Boden, an Landstraßen oder in sog. Frostanlagen, wo die Blüten in der Regel durch Spät fröste erfrieren, überall also, wo mit einer lohnenden Obst nutzung nicht gerechnet werden kann, sollten lieber Wildbäume, die für Bienenweide besonders geeignet sind, angebracht werden. Es empsiehli sich dabei, die Bäume und Sträucher nicht einzeln anzupflanzen, sondern möglichst eine große Anzahl von ein und derselben Art, da nur auf diese Weise, in Anbetracht der großen Blütensülle, der Biene eine günstige Beeinflussung der Bienentracht möglich ist. * Die Maiglöckchen sind wieder da, liebliche Frühlingskinder von feinstem Duste, gern gesucht und zum Strauße gebunden, aber auch gefährliche Giftblumen, die schon viel Unheil ange richtet haben. Die ganze Pflanze enthält zwei schwere Gifte, die verschiedenartig auf den Menschen einwirken. Man nehme da her nie eine Maiblume in den Mund! Ferner lasse man, wenn man schon ei» Sträußchen bricht, die Blätter stehen, denn die Stöcke, die ihrer Blätter beraubt sind, können im nächsten Jahre keine Blüten tragen. Besuch in der Heimalsammlung. Die Freie Vereinigung für Sächsische Volkskunde zu Dresden besuchte am Sonntags unser Heimatmuseum. Anschließend unternahm sie eine Wanderung durchs Triebischtal nach Burkhardswalde und Rotschönberg. Versuche mit neuen Kleinbahnlokomotiven. Auf den Schmal spurlinien Hainsberg—Kipsdorf und jKüngenbsrg-Eolmnitz— Frauenstein sind in letzter Zeit verschiedene Probefahrten mit einem neuen Lokomostotyp unternommen worden. Die ikeue Ma schine ist erheblich schwerer als die seither verwendeten, vermag jedoch durch eine stärkere Leistungsfähigkeit eine größere Fahr geschwindigkeit zu erzielen. Man hofft dadurch, die Reisege schwindigkeit, die gegenwärtig auf diesen biegungs- und zum Teil auch steigungsreichen Eebirgsschmalspurbahnen etwa 25 Stundenkilometer beträgt, vielleicht auf etwa 35 Kilometer in der Stunde zu erhöhen. Die Probefahrten sind noch nicht be endet, sondern sollen in dieser Woche mit voller Belastung noch verschiedentlich wiederholt werden. — (Die Fürsorge und das besondere Wohlwollen der Roichsbahndirektion Dresden scheint sich leider allerdings nur aus die Linie Hainsberg—Kipsdorf zu beschränken; denn dort ist schon längst für eine auskömmliche Wagenbeleuchtung und für Dampfheizung gesorgt. Dort kom men alle neuen Wagen hin und nun auch wieder neue Loko motiven, während die hiesigen Strecken immer nur als Stief kinder behandelt werden und mit dem vorlieb nehmen müssen, was andernorts ausrangiert wurde. Darüber besteht unter dem hiesigen reisenden Publikum berechtigter Unwillen und es muß einmal mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß die hiesigen Reisenden dasselbe Anrecht auf Bequemlichkeit usw. geltend ma chen, die dieselbe Reichsbahndirektion für dasselbe Geld auf der Linie Hainsberg"—Kipsdorf bietet. D. Schr.) Zu den Landwirtschastskammerwahlen. Die endgültigen Ergebnisse liegen noch nicht vor, denn die Feststellung des Wahl ergebnisses geschieht erst in einigen Tagen durch Sie dazu einge setzten Ausschüsse in den einzelnen Wahlkreisen. Wie im Meiß ner, so haben aber die Nationalsozialisten auch in den anderen Wahlkreisen große Erfolge zu verzeichnen. Im vogtländischen Wahlkreise ist das Stimmenverhältnis für die Nationalsozialisten noch erheblich günstiger als im Meißner. Auch für die Kom munisten sind im oberen Erzgebirge immerhin beträchtliche Stim men abgegeben worden, so daß Vie Wahl eines oder zweier Abgeordneter wahrscheinlich ist. Die sächsische Landwirtschafts kammer besteht aus 52 Mitgliedern von denen 40 in allgemeinen Wahlen zu wählen sind. In unterrichteten Kreisen rechnet man damit, daß die Nationalsozialisten von diesen 40 Abgeordneten etwa zwei Dritte! stellen werden, so baß in der künftigen Kam mer eine nationalsozialistische Mehrheit sehr wohl im Bereiche der Möglichkeit liegt. Die Meisterprüfung im Kraftfahrzeuggewerbe hat gestern vor der zuständigen Prüfungskommission der Gewerbekammer Herr Walter Fuchs mit Erfolg abgelegt. Heil! Ein frecher Einfleigediebstahl wurde am Sonnabend früh in einer Wohnung im Stadtgraben ausgeführt. Als sich der Wohnungsinhaber auf Arbeit begeben hatte, ist der oder sind die mit der Oertlichkeit und den Verhältnissen wohlvertrauten Diebe mit einer im Garten liegenden Obstleiter in die im ersten Stocke liegende .Küche durch das offenstehende Fenster eingestiegen und haben neben dem Wirtschaftsgeld der Frau ein Paar neue Da- menlackschuhe und allerhand Eßbares mitgehen heißen. Kollekte für den Allgemeinen Kirchenfonds zu Pfingsten 1931. Am bevorstehenden Pfingstfeste, und zwar an beiden Feiertagen, wird wiederum eine Kirchenkollekte für den Allge-