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Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-05-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193105048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310504
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310504
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-05
- Tag 1931-05-04
-
Monat
1931-05
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.05.1931
- Autor
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Die Anwesenden jedoch dürften durch den Vortrag des Herrn O'dslbauinspektor Iaenichen, Meißen, recht befriedigt wor den sein. Der Redner sprach über Erdbeeranbau, der in geeigne ter Bodenlage wohl heute noch eine der lohnendsten Kulturen ist. Er empfahl als Vorfrucht eine gute Dohnenart, die zugleich den Boden mit Stickstoff bereichert. Dann ging er ausführlich ein auf Pflanzenauswahl, Pflanzzeit, Sortenwahl und Krank heitsbekämpfung. Die Düngungsfrage spielt natürlich auch hier eine große Rolle. Er warnte vor allem vor Verwendung von chlorhaltigen Düngemitteln und empfahl besonders schwefelsaure Kalimagnesia oder Nitrophoska. Anbedingt abgesehen werden muß von 40^ Kalisalzen. Die Hauptdüngung muß nach erfolg ter Ernte erfolgen, da die Blütenneubildung nicht erst im Früh jahr, sondern bereits im Hochsommer des vorhergehenden Jah res erfolgt. Insp. I. besprach zum Schluß noch einige der wich^- tigsten Aulturmaßnahmen. Eine Aussprache, die die Wichtigkeit des Erdbeeranbaues auch für unseren Bezirk erwies, klärte noch manche Frage. Wegen vorgerückter Zeit mußte der Vortrag über Bodenchemie auf eine spätere Versammlung verlegt werden. Es sei bereits heute auf die Iuniversammlung hingewiesen, in der Lehrer Berthold-Piskowitz über bodenchemische Fragen aus seiner Erfahrung sprechen wird. Lehrer Berthold ist weit über Deutschlands Grenzen hinaus als Züchter von Blumen bekannt und hat Bodenversuche in großer Zahl unternommen, dürfte also viel Wissenswertes erzählen können. Der Turnverein D. T. hielt am Sonnabend in der Tonhalle feine übliche Monatsversammlung ab. Der Besuch ließ sehr zu wünschen übrig. Vorsitzender Iohannes Schmidt eröffnete sie mit begrüßenden Worten und gab verschiedene Eingänge be kannt. Besonderes Interesse erweckte ein Kartengruß von der Turnschwester Ella Müller, welche sich zur Zeit an einem Kursus der Turnschule Berlin beteiligt. Eine große Zahl neuer Mit glieder fanden einstimmige Aufnahme. Des weiteren streifte der Vorsitzende nochmals kurz die eingesetzte Werbearbeit. Man hofft, daß auch dieser Schritt von Erfolg gekrönt sein möge. Die am Himmelfahrtstage stattfindende alljährliche Götzwanderung ist vom Bezirk aus als Strahlenwanderung nach dem Turner heim Somsdorf geplant. Der Verein wird sich daran beteiligen; näheres wird noch bekanntgegeben. Weiter konnte der Vorsitzen de mitteilen, daß vor einigen Tagen Mitglieder des Bezirks turnrates hier waren, und den Platz sowie das Bad besichtigt haben. Das Bezirksturnfest findet nun endgültig in Wilsdruff statt. Eine Borturnertribüne, die sich dazu nötig macht, ist in Auftrag gegeben worden, desgleichen will man die Genehmigung einholen, den Reitplatz für diese Veranstaltung mit benutzen zu können. Am Vorabend wird ein Kommers abgehalten werden, bei dem die Dresdner Aunstturnerriege Höchstleistungen im Ge räteturnen zeigen wird. Die vom Turnrat vvrgeschlagenen nöti gen Ausschüsse wurden gutgeheitzen. Am gleichen Tage finden gauoffene Schwimmwettkämpfe und Reichsjugendwettkämpfe statt Die Frühjahrspartie wird bis zur nächsten Versammlung zurückgestellt. Turnwart Benath gibt bekannt, daß in näch ster Zeit auf dem Turnplatz ein Gemeinschaftsabend stattfindet, zu welchem der Bezirksjugendwart gewonnen ist. Für die ge plante Turnfahrt der Turnerinnen im Mittelelbegau nach Mei ßen gibt Frauenturnwart Schubert das Programm bekannt. Nachdem noch kleinere Angelegenheten behandelt worden waren, schloß der Vorsitzende die Versammlung mit dem Wunsche, daß die nächste eine stattlichere Zahl Besucher aufweisen möchte. Oe. Auf das Doppel-Konzert der Städtischen Orchesterschule und der Stadtkapelle Kötzschenbroda morgen abend im Adler sei auch an dieser Stelle nochmals hingewiesen mit der Bitte, durch zahlreichen Besuch die Bemühungen unseres Stadtmusikdirektors zu unterstützen, unserer Einwohnerschaft durch das Doppel-Kon zert etwas Besonderes zu bieten. Die nächste Mütterberatungsstunde findet Mittwoch, den 6. Mai 1931 im Jugendheim statt und zwar Buchstabe A dis K nachm. 2 Ahr und Buchstabe L bis Z nachm. 3 Uhr. Der Kuckuck ist da. Am Freitag ließ er das erste Mal sei nen Ruf ertönen. Muttertag am 10. Mai. Der Muttertag findet in diesem Jahre, wie alljährlich, am 2. Sonntag im Mai statt. Er fällt also auf den 10. Mai. Witterung für Mai nach dem 100jährigen Kalender, sängt mit Wärme und Regen an bis zum 4., vom 5. bis 12. trocken, aber kühl dabei; dann fährt das Wetter abwechselnd mit Son- nenjchein und Regen fort bis zum Ende. Keine Rückgabe von Orden mehr. Die sächsische Regierung hat beschlossen, auf die Rückgabe aller Kriegsauszeichnungen in Zukunft zu verzichten. Zur Beachtung! Die Fahrer von Klein-,Krafträdern müssen stets einen Personalausweis (Paß, Wohnungsschein usw.) wäh rend der Fahrt bei sich führen, woraus zur Vermeidung ihrer Bestrafung erneut hingewiesen wird. Bezirkskirchentag Meißen. Donnerstag, den 30. April, tagte Aer im Burgkellersaal der alljährliche Bezirkskirchentag,, der die Rechnung und den Haushaltplan des Kirchenbezirkes festzulegen hatte. Vorausging die öffentliche Bezirkskirchenversammlung, an welcher außer den amtlichen Stellen die Kirchenpatrone des Bezirks, darunter für die Stadt Meißen Oberbürgermeister Dr. Dusch, die Geistlichen und eine große Zahl von Kirchenvorstehern und Kirchgemeindevertretern, im ganzen über 250 Personen, teilnahmen. Nach Eröffnung durch den Superintendenten sprach Pfarrer ^-r med. h c. Otto Kleinschmidt aus Wittenberg, der Leiter des dortigen Forschungsheims für Weltanschauungskunde, ein bekannter Ornithologe und Anatom, über „Naturforschung und Glaube . Dem Ernste der heutigen Situation durchaus Rechnung tragend und diese mit kurzen Strichen zeichnend, gab er vor allem in klaren und leichtverständlichen Ausführungen, die großen Beisau fanden, seiner Aeberzeugung beredten Aus druck, daß ernste, wahre Forschung gerade auf dem herrlichen Gebiete der Natur und ernster religiöser Glaube im letzten Grunde zusammengehoren und auf eins hinauskommen werden. Aeberali, wo ein Zusammenstoß beider Gebiete vorgekommen ist, lag ein Fehler der Emste^ng auf einer der beiden Seiten vor oder auf beiden zugleich- Eine turze Diskussion ergab nur Zu stimmung, sowohl von theoretischer wie von naturwissenschaft licher Seite. , - Grumbach. Im S i lberkr a nze. Schlossermeister Max Döhnert feiert morgen Dienstag mu seiner Ehefrau das Fest der Silberhochzeit. Wir bringen ihm die besten Wünsche dar. X Herzogswalde. Freiwilli g e 3 "erwehr. Am 30. April abends 148 Ahr hatte die hiesige freiwillige Feuerwehr im Wehrlokäl des Hauptmanns Otto Starke wieder einen ihrer schönsten Abende angesetzt. Anser allseitig beliebtes Ehren mitglied Branddirektor Oswald Berthold-Hartmanns- dorf b. Chemnitz hatte der Wehr wieder einige Faß edlen Ger stensaftes gespendet. Anter voller Teilnahme der aktiven sowie passiven Miglieder wurde dem Abend das notige Gepräge ge geben. In seiner Begrüßungsansprache feierte der Hauptmann besonders den Kameraden Oswald Berthold, welcher leider dies mal nicht persönlich erscheinen konnte, weil er doch z. Z. zur Kur in den Bayrischen Alpen, um sich gesundheitlich zu kräftigen. Bei fröhlichster und übermütigster Stimmung war der Abend nur zu schnell vergangen. Hoffentlich hat der Bock diesen oder jenen nicht allMsehr gestoßen. Der Abend hat wieder einmal ge zeigt, was es heißt, zusammenzuhalten und gegenseitig ohne Anterschied des Standes und des Berufes einander zu achten. Gut Wehr! Sora. Im Silberkranze. Am Freitag feierte Guts besitzer Risse mit seiner Gemahlin das Fest der Silbernen Hochzeit. Den vielen Glückwünschen von nah und fern fügen wir nachträglich ebenso herzliche bei. Röhrsdorf. Pos a un e n ab e n d. Der kirchliche Posau nenchor Taubenheim gab am Sonntag hier im Gasthof zum „Deutschen Haus" ein Gastspiel. Es stand unter dem Motto: „Lobe dem Herren mit Posaunen." Nachdem die jugendliche Bläserschar gegen Abend vom Ehrenmal her herrliche christliche Weisen ins Dorf hatte erklingen lassen, wurde gegen 8 Ahr der Abend mit seinem reichhaltigen Programm eröffnet. Jede Vor- tragsnummer wurde mit herzlichem Beifall ausgenommen. Der Kurator Pfarrer Heubel - Taubenheim hielt im ersten Teil eine herzandringende Ansprache, und wies darauf hin, wie not es in der heutigen Zeit tue, sich einmal durch kirchliche Musik er bauen zu lassen. Wenn die Bläser auch keine extra geschulten Leute seien, so müsse ganz besonders die Einsetzung ihrer Person in die hehre Sache doch recht hoch bewertet werden. Er nannte namentlich die Bläser aus dem hiesigen Kirchspiel, Erhard Wünsche, Stange und Knöfel und rief allen Anwesenden ein herzliches Willkommen zu. Im zweiten Teil kam zur Aufführung „Mein Land Tirol", ein Volksstück mit Gesang in vier Auf zügen von Herm. Marcellus. Das ernste Spiel zeigte mit größ ter Deutlichkeit die Schikanen, die dem ehemals deutschen Ti rol heute seitens Italiens angetan werden. Es zeigte aber auch, was wahre Heimatliebe, heiliges Nationalbewußtsein und unver fälschter Bekennermut auszulösen vermögen. Die Spieler gin gen ganz in ihrer Sache auf, so daß ihnen allenthalben wohlver dienter Beifall gespendet wurde. Die im dritten Teil gebotenen Musikstücke paßten sich dem Spiel an, so daß stürmisch Zugaben gefordert wurden, die auch nicht versagt blieben. Ortspfarrer Küchler nahm hierauf Gelegenheit, im Namen aller Anwe senden dem Posaunenchor zu Taubenheim und insbesondere Pf. Heubel für die genußreichen Stunden zu danken und um ein Wiedersehen im nächsten Jahr M bitten. * Neukirchen. Die Erneuerung unserer Kirche wird nunmehr in Angriff genommen. Eine in vergangener Wo che stattgefundene Einwohnerversammlung hat die Vorarbeiten hinsichtlich der Finanzierung erfolgreich zum Abschluß gebracht. Die Bauausführung liegt in den Händen der Neukirchner Bau unternehmer und die Erwerbslosen des Ortes werden dadurch neue Arbeit finden. Mohorn. Kirchliches. Dom 15. März bis 8. April fan den keine Taufhandlungen statt; aber ein Aufgebot: Alfred Kost, Zimmerer und Frida Emma Weser, Haustochter. Trauungen wurden nicht vollzogen. Kirchlich beerdigt wurden Gutsauszüg- lerin Emilie Selma Schüttauf, 57X Jahr, Ernst Robert Tränk ner, Sozialrentner, früher Zimmermann, 66 X- Jahr. Frau vw. Linda Anna Lange verw. gewes. Klaus, fast 80 Jahre, in Känd ler bei Limbach beerdigt. Anna Sophie Wilhelmine Lehmann, Handelsgärtnereibesitzerin, 6614 Jahre alt. — In den Kirchen vorstand wählten die Kirchgemeindeglieder wieder Bürger meister Arno Kropf, Gutsbesitzer Eduard Schroth, Gutsbesitzer Walther Hempel und Kirchenrechnungsführer und .Kassierer Klempnermeister Oswald Jäpel. — Ihren 90. Geburtstag konn te Frau verw. Therese Kohl in geistiger und körperlicher Frische feiern, während das Glöcknerehepaar Karl und Anna Henker ihr Wjähriges Glöcknerjubiläum feierten. — Die Verteilung aus Mitteln der kirchlichen und sächsischen Nothilfe ist erledigt. Mohorn. Vom Kraftverkehr. Der Verkehr auf der Freiberger Strecke war anfangs bedeutend stärker als auf der Mohorn—Wilsdruffer. Gegenwärtig fehlt aber nach Freiberg das Gros der Mitfahrenden. Für den Kraftverkehr gibt das zu beidenken; oder wünscht das Publikum etwa, daß auf dieser Linie Einschränkungen eintreten möchten? Jeder müßte die Autolinien unterstützen, damit die Linien rentabel werden und weiteren Ausbau erfahren. Was nützen da alle Bestrebungen der Ver kehrsvereine, die für die Hebung der Orte und Erschließung des Fremdenverkehres arbeiten? Grund. Turnverein. Tie Deutsche Turnerschaff kam am Sonnabend in den Linden zu einem Kränzchen zusammen, zu denen sich auch die Angehörigen eingefunden hatten. Während des Tanzes boten die Turnerinnen rhythmische Aebungen. Der humorvolle Abend war zugleich eine Entlohnung für die frei willig geleistete Arbeit in den verflossenen Wochen an der Fer tigstellung des Sportplatzes. Kirchennachrichten Wilsdruff. Heute 8 Ahr Iungmännerverein. — Dienstag: 8 Ahr Iungfrauenverein. Bereinskalender. Sängerortsgruppe. 6. Mai Singstunde. Kleinrentner. 7. Mai Versammlung. Verein für Natur- u. Heimatkunde. 10. Mai Versammlung. Wetterbericht. Vorübergehend lebhafte Winde aus Süd bis West, nur zeitweise verstärkte Bewölkung. Etwas Temperaturrückgang. Neigung zu leichten Störungen, welche gewitterartigen Charak ter annehmen können. s krielr unserer Leser ! ?».****.**.**"***»"*«»*"«»***„„"**""**„**„"*""«***"***"""***«** Gelegentlich der Weihe des Landheimes der Christlichen Pfadfinder kamen wir mit einigen Wilsdruffer Einwohnern auch auf das Heim auf dem Kirschberge zu sprechen. Wir ließen uns von einem Wilsdruffer Pfadfinder den Anterschied zwischen Tatgemeinschaft und Christlicher Pfadfinderschaft erklären. Trotz alledem können wir es aber nicht verstehen, daß die Christliche Pfadffnderschaft auf ihre Kosten in Wilsdruff ein Heim unter halten muß, während die Tatgemeinschaftsgruppe, die doch be deutend weniger Leute hat, das Heim auf dem Kirschberge, wel ches doch der Jugend dienen soll, allein besitzt. Ginge es denn nicht zu machen, daß die Gruppen sich in die Benutzung des Hei mes teilen, zumal doch aus der Gruppe der Christlichen Pfad finderschaft sich auch einige Leute am Bau beteiligt und große Opfer gebracht haben. Als seinerzeit für das Heim auf dem Kirschberge gesammelt wurde, sprach man doch allgemein von der Christlichen Pfadfinderschaft. Jetzt aber muß man feststel len, daß die Christliche Pfadfinderschaft doch etwas ganz ande res ist. — Wir glauben im Interesse der Freunde der Jugend bewegung, daß in der Heimfrage eine Regelung gefunden wer den kann und muß. Einige Freunde der Jugendbewegung. Chemnitz. Pensionierung des General musikdirektors. Der Rat der Stadt hat beschlossen, den Generalmusikdirektor Oskar Malala vom 1. Sep tember mit einem jährlichen Ruhegehalt von 10 050 Mark ohne Begründung zu pensionieren. Bräunsdors bei Limbach. Tod eines Vete ranen. Einer der ältesten hiesigen Einwohner, der irn 89. Lebensjahre stehende Altveteran Reinhold Hainel, iss plötzlich verstorben. Er war Teilnehmer der Feldzüge 1866 und 1870/71. Kändler. Nichtwiedergewählt. Die Gemeinde verordneten haben die Wiederwahl des Bürgermeisters Glombitza, dessen sechsjährige Amtszeit im November ab läuft, einstimmig abgelehnt, und den Bürgermeisterposten neu ausgeschrieben. Vor einiger Zeit wurde Glombitza, der durch die Kommunistische Partei zum Bürgermeister gewählt worden war, aus dieser Partei ausgeschlossen. Mittelfrohna. Nächtlicher überfall. Ein Mann wurde nachts durch Hilferufe auf einen Überfall aufmerksam gemacht, den zwei Rohlinge auf ein junges Mädchen unternahmen. Der junge Mann eilte dem Mäd chen zu Hilfe, wurde aber von den Rohlingen mit einem harten Gegenstand ins Auge geschlagen und mußte in ärztliche Behandlung gebracht werden. Die Täter sind erkannt worden. Mühlau (Bezirk Leipzig). Vom Pferd getreten. Ein hiesiger Einwohner verunglückte dadurch schwer, daß ihm ein Pferd gegen den Unterleib trat. Der Verunglückte, der ziemlich beleibt ist, mußte in hoffnungslosem Zustand dem Krankenhaus zugeführt werden. Machern. Selbstmord? Im Zeititzer Walde wurde in einer Limousine der 33jährige Leipziger Buch druckereibesitzer Karl Vogel schwer verletzt besinnungs los aufgefunden. Im Wagen lagen eine Mauserpistole, ein Geschoß und eine abgeschossene Kugel nebst Hülse. Die Kugel hatte den Kopf durchbohrt. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus Wurzen eingeliefert, in dem er nach etwa drei Stunden starb. Es liegt offenbar Selbst mord vor. Beschäftigt das Handwerk! Der Schaden falsch angebrachter Sparsamkeit. Das Wirtschaftsministerium veröffentlicht im Mini sterialblatt für die sächsische innere Verwaltung folgende Verordnung: „Im Hinblick auf die schwere Notlage des Hand werks wird den Gemeinden dringend empfohlen, bei der Vergebung von Aufträgen die Reichsverdingungsordnung anzuwenden und nicht grundsätzlich dem billigsten Anbieter den Zuschlag zu erteilen, denn dieser wird entweder durch minderwertige Arbeit die Gemeinden selbst schädigen oder durch die Arbeit zu einem nicht einmal seine Selbstkosten deckenden Preis in den Konkurs getrieben, wodurch die Arbeitslosigkeit ver mehrt und das Steueraufkommen in der Gemeinde ver mindert würde. Durch die Einrichtung gemcineigener Werkstätten für Erwerbslose wird die Arbeitslosigkeit nicht vermindert, sondern nm verschoben, denn die in diesen Werkstätten ausgeführter Arbeiten werden dem freien Gewerbe entzogen, fo das dieses Arbeitnehmer entlassen muß oder gar selbständigl Handwerker Wohlfahrtsnnterstützung in Anspruch nehmei müssen. Es wird daher den Gemeinden weiter empfohlen von Einrichtung solcher Betriebe Abstand zu nehmen." Nächtliche Schlacht zwischen SA. und Kommunisten. In der Nacht wurden die auf dem Gute Klein-Dehsa des nationalsozialistischen Standartenführers von Tscham- mcr-Osteu zusammcngezogenen SA.-Führer der Stan darte 3 in der Nähe des Gasthauses in einem Gehölz überfallen und mit Revolvern, Totschlägern, Knüppeln und Steinen angegriffen. Nicht weniger als 27 National sozialisten wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Die Kom munisten gaben schätzungsweise 50 Schuß auf die völlig überraschten Nationalsozialisten ab. Die SA. setzte sich energisch zur Wehr und die Komu- nisten zogen sich dann zurück. Das Zittauer überfall-! kommando brauchte nicht mehr einzugreifen. Ein bekann ter Löbauer Kommunistenführer wurde unter dem Ver dacht der Beteiligung an dem Überfall festgenommen. Von den verwundeten Nationalsozialisten wurden fünf Schwerverletzte in das Krankenhaus eingeliefert. Tagungen in Sachsen Volkslirchlichcr Laicnbund für Sachsen. Der Volkskirchliche Laienbund für Sachsen hält am 9. und 10. Mai in Bischofswerda seinen Bundestag ab, der unter dem Gesamtthcma „Evangelisches Christen tum und deutsches Volkstum" steht. Sem Deutschtum mit dem Tode bezahlt. Minderheitenrechte in der Tschechoslowakei. Aus einer dieser Tage an den tschechoslowakischen Schulminister und die anderen zuständigen Minister gerich teten Interpellation wird ein Fall der zwangsweisen Überweisung eines dcntschcn Schul kindes an die tschechische Schule bekannt, der die traurigsten Folgen zeitigte. Der Eisen bahner Nbpar in Mährisch-Weißkirchen ist Deutscher und hat deshalb seine Tochter in die deutsche Schule geschickt. Von den tschechischen Behörden wurde aber das Kind in die tschechische Schule überwiesen. Rhpar hat um sein Elternrecht mit allen Mitteln gekämpft und mußte den in solchen Fällen üblichen Leidensweg über alle Behörden durch zahlreiche Verhöre, Protokollauf nahmen usw. gehen. Am Karfreitag wurde er zu einer Geldstrafe von 200 Kronen verurteilt, weil er sein Kind nicht zur tschechischen Schule schickte. Der Eisenbahner Rhpar war aber am Ende seiner Nervenkraft, erlitt einen Tobsuchtsanfall und mußte zuerst in das Spital, dann in die Irrenanstalt nach Sternberg gebracht werden,in der er jetzt verstarb. Die Antwort des Schulministers auf die Eingabe aber steht noch aus.
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