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Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193104290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310429
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-29
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1931
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I s: » «« s s LN«L.'S« S-^L Ss! Tage lang an 8i» Schneeöaübusch mit überreichem Blütciiflor. lViburnum tvmentosum pücstum, filziger SchnccbalO. gefcfß bedeckt sechs bis acht einem Kühlen Orte zum Aus gestellt. Kalkhaltiges, hartes laugen beiseite „ , , „ . , Wasser schadet nichts, ist im Gegenteil sehr gut, > weil dadurch die verdächtige Oxalsäure, von der Breite, die sich aus gelblichweißen Einzelblüten zusammensetzen, die rote und dann dunkelschwarze Beeren hervorlringen. — Wer ganz besondere Borliebe für feine Schneeballarten hat, kann diese als dreijährigen Busch und Hochstamm im Frühling in Töpfe einpflanzen, entsprechend beschneiden, düngen und wässern, im sonnigen Platz des Frei- landes und danach im Winter im Gewächshaus oder Zimmer zum Treiben bringen, was keine besondere Mühe bereitet. Herstellung von Rhabarberwein. Von Professor vr. Kochs. Als vollgültiger Vertreter der Hausweine hat sich der Wein aus Rhabarberstengeln immer mehr einzuführen vermocht, gerade so gut, wie das Rhabarberkompott seiner feinen Säure wegen, welche zum größten Teil aus Zitronen-, säure besteht, sich großer Beliebtheit erfreut. Als geeigneteste Sorte nennen wir „Verbesserte Königin Victoria", welche sich durch dick-, fleischige, rosarote Stiele auszeichnet. Nichts destoweniger können auch andere Sorten ge nommen werden, wenn sie genügend fleischig und saftig sind. Die beste Zeit ist natürlich das Früh- jalhr, weil die Stengel dann noch am zartesten sind. Ver arbeitet werden nur die Stiele, jede Blaitmasse muß entfernt werden, da sich in den Blättern ziemlich viel Oxalsäure befindet, welche nicht bekömmlich ist. Hierauf kommen wir später noch ein- gshend zurück. Die Stengel werden zu nächst gewaschen und in finger lange Stücke zerschnitten. Ein Abziehen der Haut ist nicht erforderlich. Die Zerkleine rung kann in verschiedener Weise bewerkstelligt werden, am besten ist es, wenn hier bei Metall möglichst ver mieden wird. So läßt sich z. B. mit einem Holzhammer oder einer Holzkeule auf Stein das Zerquetschen vor nehmen, ohne daß nun gleich ein feines Slengelmus daraus werden muß. Die Masse wird nun mit dem gleichen Gewicht ein wandfreien Wassers durch mischt und in einem tzolz- die unzähligen Blüten reinweiß, also wie ein frischgesormter Schneeball; einige Seltenheiten enthalten darin einen wunderschön goldigen Ton. Die schönsten der Viburnumarten stammen aus Nordamerika, Japan und China. Der Wuchs ist meistens ein freudiger, aber doch zur niedrigen Busch- und Strauchform drängend; einige wenige zeigen auch strammen, aufrechten Wuchs. Wo der Schneeball zu einem wuchsfrvhen Geholze werden soll, darf es ihm nie an feuchtem Boden mangeln; trockener, sandiger Boden bringt ihn zum Kümmern, zum Verlausen. Außer den Blüten erfreuen die Blätter zum Teil durch ihre Form, zum Teil durch ihre Farbe, die im Laufe der Vegetation entsprechend wechselt; dreilappig, elliptisch, eiförmig, lanzettlich, rund, grob- und wir schon sprachen, gebunden und ausgeschieden wird. Ist das Wasser dagegen weich, so tut man gut, nach dem bewährten alten Rezept eines erfahrenen Praktikus zu verfahren und je Kilogramm Stengel etwa drei Gramm gereinigten Kohlensäuren Kalk dem Ansatz bei zumischen, welcher jeden Tag gut durch zuarbeiten ist. Nimmt man zuviel Kalk, so wird auch die andere Säureart gebunden, und der Wein fällt später zu fade aus, «oder es muß ihm später Zitronensäure oder Wein säure wieder zugesctzt werden. Sodann werden die allmählich mürbe ge wordenen und ausgelaugten Stengel abgepreßt. Es wird öfter geraten, die Stengel vor dem Zerquetschen mit heißem Wasser kurz ab- zubrllhen und das Brühwasser fortzugießen. Bei guten Rhabarbersorten ist das nicht nötig, höchstens bei weniger edlen Arten, welche einen krautigen und grasigen Geschmack aufweisen. Der abgepreßte Saft bekommt je IOO Liter 20 Gramm Chlorammoniumsalz als Zusatz, weil dies für das Gedeihen der Hefcpilze günstig ist. Der Zuckerzusatz kann natürlich verschieden sein, je nachdem man einen Rha barberwein nach Rheinwein- oder nach Süd- wcinart zu erzielen wünscht. Wir raten zunächst zu letzterem, weil leichter herstellbar. Die Zuckcrsorte ist nicht so wichtig, die Hauptsache ist, daß er ungeblaut ist, weil die Säure später lüldung 3). Er fliegt von Juni bis August. Dis dachziegelartig in Häufchen an der Rinde ab gelegten Eier sind schwer erkennbar. Aus ihnen schlüpfen im HeM schon die jungen Räupchen, die das Gelege aber erst im nächsten Frühjahr bei Knospenaufbruch verlassen, um zunächst in den kleinen Blättchen zu minieren. Später skelettieren sie die Blätter. Sie sressen imnier gemeinsam und verfertigen sich besonders um die Spitzentriebe herum dichte Gespinste, in denen sie das Laubwörk abfressen. Die Raupen sehen gelblich oder graugrün aus und besitzen auf allen Segmenten schwarze Flecken. Der Kopf ist schwarz. Wenn die Raupen eine Länge von etwa 1,5 om erreicht haben, ver puppen sie sich innerhalb des Gespinstes in dicht zusammengesponnenen weißen Kokons. Die Falter schlüpfen daraus, wie schon gesagt, im Laufe des Juni bis Juli. Wenn, wie es überall der Fall sein sollte, die Obstbäume im Winter eine gründliche Karbolineumbehandlung erfahren, wird ein großer Teil der Gelege der Apfelgespinst- motten mit vernichtet werden. Die weitere Bekämpfung richtet sich gegen die Raupen. Wo man ihre Gespinste erreichen kann, schneidet man sie ab und verbrennt sie. Air nicht erreichbare Gespinste gelangt man mit der Raupenfackel, mit deren Hilfe man sie absengt. Sonst haben sich besonders Nikotinbrühen sicher bewährt, die unter starkem Druck in die Gespinste hineingespritzt werden und als Berührungs- bzw. Atemgift wirken. Endlich haben auch Arsenbrühen, die eben falls unter starkem Druck auf die Blätter innerhalb der Gespinste gespritzt werden und als Fraßgift wirken, gute Er folge gehabt. Wer sich näher mit den genannten Schädlingen be fassen will, greife zu den Flug blättern 20 (Frostspanner), 40 " ' (Wurmstichige Äpfel und Bir- nen) und 50 (Motten und Wick lerraupen an Obstbäumen) der Biologischen Reichsanstnlt in Berlin-Dahlem. Von ihr ist auch das Merkblatt 8, in dem sämtliche Bekämpfungsmittel verzeichnet sind, gegen Einsendung von 10 Npk zu beziehen. Der Schneeball. Von I. Groß. (Mit Abbildung.) Mit diesem Namen treffen die Garten-, Park- und Blütenfreunde verschiedene Büsche und Sträucher, welche zunächst durch ihre Blüteusorm, ihre Farbe, ihre Blätter und Früchte das Auge immer wieder entzücken. Geht man dieser Pflanze botanisch genauer nach, so stößt man auf eine ziem liche Anzahl von Schneebausorten; bessere Blumen kataloge zählen sogar lO bis 30 auf. Aus der Fülle dieses Reichtums sei das Beste darüber im all gemeinen und besonderen herausgeschält, damit die Leser sich leichter in der Sache zurecht finden. Dem Schneeball gibt der Volksmund oft den Namen „Schlinge", da sich die feinen Zweige gerne unter sich selbst mischen und in ihren, reichen Blütenflor, meistens weiß, für sich wie in ihrer Gesamtheit an einen echten Schneeball erinnern. Der „wilde" Schneeball bildet mit seiner Blüte zwar keine Bälle; dafür aber um so besser die edlen Züchtersorten. Der wilde Schneeball wächst am liebsten an Bachrändern und in feuchten Stellen des Laubwaldes. Seinen Blüten fehlen die wesentlichen Blütenteile, Staubgefäße undSteu Pel; daher gehen ihm zur Herbstzeit die herrlich gefärbten Beeren ab. Die edlen Schneeballsorten zählen zu den Zier- gehölzen, die im Mai und Juni ihre Pracht dem sarbensuchenden Auge präsentieren. Meistens sind feinzahnig, derb und fein, groß und klein, filzig und glatt können sie sein; in Farbe dagegen licht grün, graugrün, stumpfgrün, goldgrün, gold glänzend, lorbeerartig, bronze, gescheckt, weiß gelb, getblichweiß. In bezug auf Farbe üben danach die Früchte eine ähnliche Wirkung auf das Auge aus wie die Blätter und Blüten. Meistens hat man es mit roten oder schwarzblauen Beeren zu tun; eine dunkelrote Beere davon -ist sogar eßbar. Oft geht die lebhaft rote Beerenfarbe in eine purpurschwarze über. So wirkt jede Schnee ballsorte im Herbste doppelt in seiner Blatt- und Beerenfarbe, welche langsam von einem Schön in ein noch Schöneres moduliert. Nun noch ein kurzes Wort über die besten Sorten. Der filzige Schneeball — Vib. tomsntosum plivatum —, aus Japan stammend, entwickelt sich in günstigen Verhältnissen zum fast 3 m hohen Strauch mit großen, reiuweißen Blütendolden, welche langdauernd wirkungsvoll abstech^i von der herrlichen, dunkelgrünen Belaubung.' Die starken Blattnerven der weißfilzigen Blätter treten deutlich aus der Blattfläche hervor. Seine Schwester art V. t. pl. sterile formt runde, dichte Blumenbälle ohne spätere Beeren. Am besten paßt der filzige Schneeball als Solitärsirauch in eine Rasenfläche, deren Hintergrund ihm Schutz gewährt und dunkel absticht. — Der runzelblätterige Schneeball — V. rb^tickopk^IIvm — vielleicht die beste Spielart, aus China eingeführt, ist noch ziemlich fremd; ihm gebührt der Vortritt als immergrüne, sehr widerstandsfähige Art; auch er hat einen aufrechten Wuchs, rostsil-ige Triebe, braunfilzige Blattunterseiten und Blütenbälle von 20 cm aus den blauen Farbstoff des Zuckers ein- wirkeu und einen höchst unangenehmen Bei geschmack verursachen kann. Der Zucker wird in den abgevreßten Saft geschüttet, wobei öfter umgerührt wird, bis er aufgelöst ist oder man hängt ihn in einen sauberen Beutel etwa zu ein Drittel hinein, wobei er sich von selber auflöst. Nicht zu verwenden ist Kochzucker oder Melis, da diese bekanntlich einen Beigeschmack besitzen. Gute Erfahrungen haben wir mit einem Zuckerzusatz von SV? Kilogramm auf 10 Liter Flüssigkeit gemacht. Der Gäransatz kommt nun in das geeignete Gärgefäß, wobei es gleichgültig ist, ob es aus Holz, Glas oder Ton besteht. Die Hauptsache ist, daß cs dicht und absolut sauber ist, denn gerade Rhabarberwein ist für Gerüche sehr empfindlich, daher gibt man den letzteren Arten vor dem Holzfaß jetzt vielfach den Vorzug. Jedenfalls muß ein Holzfaß vor der Benutzung gründlich revidiert werden. Es darf vor allen Dingen keinen essigstichigen Wein enthalten haben. Auf alle Fälle muß es vorher einige Zeit mit öfter gewechseltem kalten Wasser auslaugen, dann wird es mehrmals ausgebrüht und tüchtig ruckweise gerollt. Riecht es weder muffig noch stichig, dann wird es nochmals ausgesplllt. Soll es unmittelbar zur Gärung verwendet werden, so ist es nicht einzuschwefeln, soll es hingegen einige Zeit noch leer lagern, so wird es durch Abbrcnnen eines Schwefelspanes eingeschwefelt und zugespundet. Soll es dann zur Gärung benutzt werden, so achte man darauf, daß der Schwefeldampf gründlich durch Aus wässern entfernt wird. Selbst Spuren von gelöstem Schwefeldampf können die Gärung unmöglich machen. Es ist dies eine Haupt ursache, daß so häufig ein Wein nicht in Gärung kommen will. Zur Gärung muß der Most sehr warm liegen. Das Faß wird nicht spundvoll gefüllt, sondern es muß noch etwa ein Sechstel als Gärraum übrig bleiben. Natürlich wird mit Gärspund, Gärröhre oder Gärtrichter verschlossen 'und diese gut mit Wachs oder Siegellack abgedichtet. Wenn sich Hefe und Trübstoffe nach vollzogener Gärung gesetzt haben und der Wein einigermaßen klar wird, dann ist es Zeit, ihn abzulasfen. Das gereinigte Faß wird mit Schweseljpan leicht eingebrannt. Dann wird der Wein wieder eingefüllt und das Faß ganz voll gemacht, wozu man einen entsprechenden billigen Wein, z. B. Apfelwein, nehmen kann. Geschieht das nicht, so liegt Gefahr von Essigbildung vor. Neues aus Stall und hos. Kartoffeln an Milchkühe. Kartoffeln sind ein brauchbares Futter für Milchkühe. Bei Verabreichung an Milchkühe dürfen die Kar toffeln nicht gedämpft werden, wohl aber sind sie sehr sauber gewaschen zu verabreichen. Man gebe nicht zu viel Kartoffeln, da dann die Ver wertung ungünstiger wird. 15 Pfund Kar toffeln je Kuh und Tag sind am zweckmäßigsten. Dazu weiteres Grundfutter, wie Futterrüben, Melasse-Trockenschnitzel, getrocknete Rüben, Sauerfutter. Kraftfutter nicht verschwenden, aber der Leistung angemessen, insbesondere den milchreichen Kühen geben. vr. L. Brennesseln und junge Melde sind ein sehr wertvolles Grünfutter für Schweine. Zu Häcksel gestampft und mit dem üblichen Futter vermengt, werden sie von den Schweinen gern genommen. Auch ältere Pflanzen beider Arten können noch als Schweinefntter verwendet werden. Dann aber muß bei der Melde darauf geachtet werden, daß nicht allzu hartstenglige Pflanzen mit eingestampft werden, da diese weniger gern genommen werden. R. Haltung der erwachsenen Ziegen. Vom Frühjahr bis zum Herbst werden die Ziegen meist auf die Weide getrieben und sind ihnen Berge mit gewürzreichen Kräutern am zu träglichsten, dagegen sind ihnen feuchte, niedrige Orte, sumpfige Wiesen und fette Weiden schädlich. Zweckmäßig ist es, wenn man sie morgens nicht nüchtern austreibt, und auch abends nach der Rückkehr von der Weide ist ihnen noch Futter zuträglich, wozu man alle möglichen Abfälle der Haushaltung verwenden kann, als: Salat, Blätter und Gemüse, Rüben-l kraut und dergleichen. Bei Schnee und Reif dürfen sie aber nicht ausgetrieben werden. In Herden lassen sie sich nur schwer weiden, da sie sich gerne verlaufen und überall umher klettern; in Weinbergen, Waldstücken, Korn feldern, Baumschulen richten sie großen Schaden an. Große Hitze und Regen ertragen sie ohne Beschwerden, dagegen sind sie gegen Kälte sehr empfindlich. Krü. Der Fußboden im Entenstall wird am besten zementiert und abschüssig angelegt. Dann ist er nach dem Ausfegen mit einem Eimer Wasser schnell zu reinigen. Als Einstreu ver wende man eine dicke Schicht Torfmull und breite Stroh darüber. Auch Wassergeflügel erträgt im Stall keine Feuchtigkeit und ver langt besonders frische Luft. In unsauberen, dunklen und dunstigen Ställen muß durchweg die Ursache dafür erblickt werden, daß die Tiere so spät mit dem Legen beginnen. Da hilft auch das beste Futter nicht viel. Kl. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Der Harzflutz bei Bäumen wird meistens durch Kalkmangel verursacht. Es ist daher dringend eine Kalkdüngung anzuraten, und zwar gebe man auf einen Morgen (2500 gm) alle vier Jahre mindestens 12 Zentner Kalk und zwar Aetzkalk, wenn es sich um einen schweren, bindigen Boden handelt. Leichte Böden erhalten dagegen den bekannten roten gemahlenen Kalk und in erhöhter Gabe, wenigstens 15 Zentner je Morgen. R. Etwas über den Anbau von Möhren im Garten. Möhren, wie auch Karotten, gehören zu denjenigen Gemüscarten, die man nicht früh genug säen kann. Sobald nun der Frost aus dem Boden gewichen ist, sollte an die Einsaat gegangen werden. Es ist dabei streng darauf zu halten, daß das Saatgut sehr fest liegt, daß es also festgetreten und auf größeren Anbau flächen niit den schwersten Walzen eingedrückt wird. Wenn Möhrcnsaat in losem Boden liegt, nimmt sie nur langsam aus ihm ihren zum Keimen nötigen Wasserbedarf auf, der Same stockt im Boden und geht nicht auf, indes das Unkraut immer mehr und mehr überhand nimmt. Will man eine feine und frühe Karotte anbauen, wie man sie gern zusammen mit Erbsen genießt, dann ist unter anderen be sonders die runde Pariser Karotte zu emp fehlen. Etwas reicher im Ertrage ist die ver- vesserte halblange stumpfe Nantaise. Auch die Gonsenheimer und die frühe Amsterdamer ist sehr anbauwürdig. Um das Wachstum zu be schleunigen, kann eine Kopfdüngung mit Harn stoff oder Leunasalpcter ungeraten werden. Frischen Stallmist sollte man aber zu Möhren oder Karotten nicht geben. Es wird behauptet, daß sie danach leicht madig werden. Sz. Rosenkohl ist ein sehr beliebtes Gemüse und ist in den morsten Gärten zu finden. Bei dem Anpflanzen achte man daraus, daß für den Rosenkohl ein gut gewässerter Boden zum Anpflanzen hergerichtet wird. Auch muß der Rosenkohl in weitem Abstand, nicht unter 40 om, gepflanzt werden, desto besser entwickeln sich die einzelnen Pflanzen. Bekanntlich ist der Rosenkohl im Winter sehr empfindlich, daher empfiehlt es sich, den Boden mit Dünger ein zudecken. R. Waldmeister ist auch im Garten zu ziehen. Seine Vermehrung erfolgt am leichtesten durch Wurzelteilung. Am besten sagt ihm schattiger, humusreicher Laubboden zu. Wo sich Gelegen heit bietet, einen Wurzelabnehmcr aus dem nahen Walde zu holen, sollte man diese nicht versäumen. Das wunderbare Aroma des Wald meisters, besonders in Getränken, wird diese Mühe bestimmt lohnen. Getrocknet aufbewahrt kann man ihn längere Zeit vorrätig halten. R. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Dänische Nhabarbergrütz«. Ein Quantum röte Rhabarberstenge!, sog. Erdbeerrhabarber, wird gewaschen, klein zerstückelt und mit wenig Wasser weich gekocht. Danach streicht man die Masse ganz leicht durchs Haarsieb, jüßt nach Geschmack, ürvM, Bast zum Kochen und rührt ein Stückchen M-Ene Banilleschote sowie mit kaltem Rheckmüestast verquirltes Kartoffel- und Sagomehl (je 30 g auf Än Liter Saft) dazu. Nach dem Auskvchcn zieht man die Grütze, welche man durch ein Glas Sherry sehr verfeinern kann, sofort vom Herd und füllt sie zum Stocken etwas ausgekühlt in ein« Glasschüsfel. Man bestreut sie mit feingeschnit tenen, leicht gerösteten Mandeln oder Hasel nüssen oder auch mit Makronenbrösel und reicht Disquits oder kleine Zwiebacke dazu. Fein schmeckt auch eine einfache Vanille- oder Rahmy creme oder auch nur Rahmmilch dazu. Diese dänische Rhabarbcrgriitzc ist außerordentlich wohlschmeckend, sie läßt sich auch mit Erd-, Him-, Stachel- sowie roten oder schwarzen Jo hannisbeeren bereiten. Al. Rindsfilet mit Sardellen. Gericht für sechs Personen. 1,5 bis 2 kg Filet werden sorg fältig zurechtgemacht, mit nur wenig Salz und Pfeffer bestreut und mit dem Saft einer halben Zitrone beträufelt. Unterdessen hat man 100 g Sardellen gut abgcwaschen, entgrätet und zerteilt und spickt nun das Filetstiick mög lichst gleichmäßig damit, legt es in steigende Butter, schiebt die Pfanne in den Bratofen und brät es unter fleißigem Begießen gar. Die Soße wird abgeschmeckt — braucht, weil die Sardellen meist genügend Salz hergeben, kaum nachgcsalzen zu werden — mit einem halben Teelöffel Maggi's Würze verbessert und in der Sauciere angerichtet. L. H. Sardellenkarpfen. Zutaten: Ein Karpfen von 1 bis 1,5 Kg "Gewicht, 125 g Sardellen, ein viertel Liter saure Sahne, 250 g Butter, ein Teelöffel Mehl. Der Karpfen ist in Stücke zu teilen, mit Sardellen zu spicken, dann mit geriebener Semmel zu bestreuen und in Butter zehn Minuten zu braten. Dazu gieße man die mit Mehl verrührte Sahne und lasse alles zugedeckt fünf Minuten dämpfen. Frau A. in L. Verlorenes Ei mit kalter Mayonnaise. Man nimmt eine Schüssel halb voll Wasser mit Essig (Vi Liter) und läßt alles kochen. Darin legt' man einige rohe Eier vorsichtig in das kochende Wasser, läßt es ganz , langsam vier Minuten kochen, nimmt sodann die Eier wieder heraus und legt sie in kaltes Wasser. Nach dem Herrichten richtet man die Eier auf einer flachen Schüssel mit Kräutermayonnaise an und bestreut sie mit gewiegter Petersilie. Frau A. in K. Neue Bücher. Wirtschaftsgeslügelzucht und -Haltung. Lehr und Lernbuch für jedermann, herausgegeben non Oderlandwirtschaftsrat R. Römer, Direktor der staatl. anerk. Lehr- u. Versuchs anstalt für Geflügelzucht, Halle-Cröllwitz, und Landwirtschaftsrat vr. L. Weinmiller, Vor stand der Kreisgeflügelzuchtanstalt Erding. Zweite erweiterte Auflage. Mit 129 Abb. Preis Kart. 5,60 U/K Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart, Olgastraße 83. Das Römer-Weinmillersche Buch nimmt eine Sonderstellung unter der gesamten Geflügel zucht-Literatur ein. Unsere ersten Fachleute ans dem Gebiet der Geflügelzucht haben es ge schaffen, und so ist es nicht weiter verwunderlich, daß die erste Auflage schon nach kurzer Zeit vergriffen war. Die neue Auslage hat wertvolle Ergänzungen und Umgestaltungen erfahren. Alle Fragen, die heute den Geflügelhalter und -züchter bewegen, werden darin erschöpfend und klar behandelt unter Berücksichtigung der aller- neuesten Ergebnisse aus Praxis und Wissen schaft. Stallungen, Fütterung, Leistungszucht, Rentabilität, Rassenfrage, Vererbung, Organi sation werden in gleich gründlicher Weise be handelt. Von der Entwicklung des Kückens im Ei bis zum wirkungsvoll aufgesetzten Ber- kaussinseral sinken wir alles, was der Züchter und Halter heute wissen sollte. Unsere Ge- flügelzuchtlehranstalten und ländlichen Haus haltungsschulen können sich kein besseres Lehr buch wünschen; vor allem aber sei dieses wich tige Buch allen Lesern warm empföhlen. Auch wer in der Geflügelzucht und -Haltung kein Neuling mehr ist, wird daraus ungeheuer viel lernen. R.
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