Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193104290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310429
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310429
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-04
- Tag 1931-04-29
-
Monat
1931-04
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 29.04.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
IM Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft ' stattgefunden Haden Daraus wurde die gesamte agrarpolitische Lage ein gehend durchgesprochen. Ser Slumlaus gegen die Zollunion. In London nichts von einer beabsichtigten Einberufung der 1922er Kommission bekannt. Weder im Londoner Außenamt noch im Schatzministerium ist etwas davon bekannt, daß die auf Grund des Genfer Pro tokolls von 19Ä gebildete Fiuanzkommission zusammen mit dem Völkerbundrat im Mai die Frage des öster reichisch-deutschen Zollabkommens erörtern soll. Die von italienischer Seite gebrachte Meldung, daß diese Frage zurzeit von den Regierungen in Rom, Paris und London er wogen würde, trifft also, soweit England in Frage kommt, nicht zu. Die englischen Regierungsstellen haben bisher auch noch keinerlei Mitteilung von irgendeiner Stelle, weder von einer auswärtigen Regierung noch von einem Mitglieds der Kommission, in dieser Ängelegenheit erhalten. Ts-eWoMMe Aussprache Mr die Munion. Prag, 28. April. Am Dienstag begann im Außenaus- jchuh des tschechoslovakischen Abgeordnetenhauses die Aussprache über die Rede des Außenministers Benesch über die. Zollunion. Die Aussprache must am Mittwoch beendet werden, weil Benesch am Donnerstag nach Bukarest reist, wo er zunächst eine Sonder- besprechung mit dem südslavischcn Austenminister Marinkowitsch haben wird. Als besonders bemerkenswert ist zu verzeichnen, daß der deutsche Sozialdemokrat Pohl ausdrücklich erklärte, daß sich seine Partei mit dem politischen Teil des Berichtes des Mini sters Benesch nicht einverstanden erklären könne. Die Beschlüsse der Genfer Wirtschaftskonferenz seien nur auf dem Papier ge blieben und der Gedanke eines Paneuropa werde von Briand nahezu aufgegeben. Wenn Deutschland und Oesterreich jenen Schritt unternähmen, so sei er sehr geeignet, zum ersten Fenster zu werden, das aus dem Zollgesängnis Europas hinausführe. Mit dem von Benesch angegebenen Weg könne die deutsche sozial demokratische Partei nicht in allem übereinstimmen und sie könne sich auch nicht für eine Fortsetzung der bisherigen Politik aus sprechen, obgleich sie in der Regierung sei. Mit dem politischen Teil des Berichtes und mit den Folgen, die sich daraus ergäben, dah Benesch auf dem Boden der Friedensverträge stehe, sei sie nicht einverstanden. Der deutschnationale Abgeordnete Kallina erklärte, da es sich bei der Zollunion um einen Rahmenvertrag handele, sei es unrichtig, von einem fait accompli zu sprechen. Be nesch stehe ein solches Urteil um so weniger zu, als die von ihm zu verantwortende französische Blockpolitik auf dem militärischen Ge- heimtündnis zwischen Frankreich und Polen vom August 1920 und dem polnisch-rumänischen Scheinvertrag, der Ende Mai dieses Jahres ablaufe, ausgebaut sei. Dabei sei auch nicht unbe kannt, daß ähnliche Geheimverträge zwischen allen Staaten dieses Blockes bestünden. Auch die von Benesch gemachten Be teuerungen einer ehrlichen Freundschaft zum deutschen Volke müß ten zurückgewiesen werden. Schließlich erinnerte der Redner au die einmütige Stellungmahme der großen sudetendeutschen Wirtschaftsverbände — nicht nur der Industrie, sondern auch der Landwirtschaft —, die den Anschluß der Tschechoslowakei an das mitteleuropäische Wirtschaftsgebiet forderten. Einlavungen zur Ratstagung. Österreich, Belgien und die Tschechslowakei kommen nach Gens. Der Generalsekretär des Völkerbundes hat an die drei Signatarstaaten des ersten Genfer Protokolls von 1922, die nicht Mitglieder des Völkerbundrates sind (Österreich, Belgien und Tschechoslowakei) ein Schreiben ge richtet, in dem darauf hingewiesen wird, daß mit dem auf der Tagesordnung der Maitagung des Nates stehenden deutsch-österreichischenZollabkommen eine Frage zur Verhandlung gelangt, die diese drei Mächte als Signatarstaaten des Genfer Protokolls berührt. Den drei Regierungen wird anheimgejtellt, ihre Vertreter für die Verhandlungen des Pölkerbundrates zu benennen. Es ist hierbei darauf hinzuweisen, daß das Schreiben des Ge neralsekretärs lediglich an die Signatarstaaten des ersten Genfer Protokolls gerichtet ist, das die Bestimmungen über die Unabhängigkeit Österreichs enthält. Die Signatarstaaten der beiden anderen Genfer Protokolle, in denen die allgemeinen Anleihebedingungen fest gelegt sind und durch die die Kontrollkommission geschaffen wurde, sind nicht eingeladen worden. Italien für europäische Verständigung. Scharfe Stellungnahme des halbamtlichen Faschistenblattes „Lavoro Fascista" ist in einer ausführlichen redak tionellen Stellungnahme der Ansicht, daß Italien nichts anderes übrig bleibe, als seinen Austritt aus dem Europa- Ausschuß zu beschließen, da durch die Art der Einladung Rußlands und der Türkei und durch die beschränkte Zulassung der genannten Staaten zu der Mai-Tagung die beabsichtigte gleichberechtigte Zusammenarbeit aller europäischen Staa ten durchbrochen sei. Wie könnte, fragt das Blatt, eine gesamteuropäische Solidarität erreicht werden, ohne daß zuerst eine Solidarität zwischen den einzelnen europäischen Staaten hergestellt würde? Die Idee Briands verkörpere eine antirussische und antitürkische Kombination, die ausschließlich den In teressen der von Paris politisch, finanziell und militärisch geleiteten Staatengruppe dienen. Italien könne zu einer derartigen Entwicklung nicht die Hand bieten. Im Januar habe Deutschland denselben Standpunkt eingenommen wie Italien. Die Haltung Deutschlands in den großen aktuellen europäischen Fragen sei seit einiger Zeit nicht immer klar und nicht immer verständlich. Wenn im Mai die ganze Frage von neuem aufgerollt werden sollte, so müßte die deutsche Haltung logischerweise im voraus fest stehen. Wenn aber Italien den Ausschuß verlassen sollte, würde die deutsche Regierung dann das gleiche tun? Diese redaktionelle Stellungnahme des „Lavoro Fascista" ist sicherlich nicht nur als eine private Meinung des Chefredakteurs aufzufassen, vielmehr sowohl als eine Warnung an Frank reich als überhaupt ein Versuchsballon, der nicht nur in der Redaktion des „Lavoro Fascista" entstanden sein dürfte. Me Panzerschiff A vom Stapel laufen wird. Hindenburg wird ihn taufen. Das Panzerschiff das am 19. Mai in Kiel vom Stapel läuft, wird, wie nunmehr feststeht, vom Reichspräsi denten getauft werden. Das Programm für den Be such des Reichspräsidenten in Kiel am 19. und 2b. Mai enthält folgende Einzelheiten: Am 19. Mai, vormittags 8 Uhr, flaggen die Schiffe der Flotte, die mit allen Einheiten im Kieler Hafen liegt, aus, d. h. die Signalflaggen der Schiffe werden in besonderer Anordnung vom Bug der Schiffe über die Masten nach dem Heck gehißt. Die Gebäude der Behörden setzen Flaggen. Um 10.50 Uhr trifft der Reichspräsident auf dem Hauptbahnhof in Kiel ein. Beim Einlaufen des Zuges wird die Standarte des Reichspräsidenten auf dem Kreuzer „Königsberg" gesetzt, der vor der Scharnhorst brücke liegt. Sobald die Standarte des Reichspräsidenten ge setzt ist, feuern alle im Hafen liegenden Schiffe den Salut von21Schutz,an dem stch auch die Salutbalterie in Fried- richsort beteiligt. Um 11.40 Uhr trifft der Reichspräsident auf dem Stapellaufplatz ein und um 13 Uhr findet der Stapellauf statt. Nach Beendigung des Stapellaufs nimmt der Reichs präsident einen Imbiß auf den Deutschen Werken ein und fährt abschließend zum Kreuzer „Königsberg", auf dem er während seines Kieler Aufenthaltes Wohnung nimmt. Um 17.15 Uhr trifft der Reichspräsident beim Ches der Ostseestation ein uno fährt von dort um 17.45 Uhr zur Eröffnung eines Wohltätigkeitsfestes des Kreiskriegerverbandes, um 18.30 Uhr an Bord des Kreuzers „Königsberg" zurückzukehren. Der Kreuzer „Königsberg" läuft um 19.30 Uhr aus. In Begleitung des Reichspräsidenten befinden sich an Bord des Kreuzers der Reichswehrministcr, der Chef der Marineleitung und der Flottenchef. Gegen 20.45 Uhr wohnt der Reichsprä sident Nachts chießübungen des Kreuzers „Köln" bei, die auf der Höhe von Schleimünde durchgeführt werden. Im Anschluß hieran finden bis gegen 22.30 Uhr Torpedobootsangriffe der 2. Torpedo bootsflottille auf die Kreuzer „Königsberg" und „Köln" statt. Gegen 24 Uhr trifft der Kreuzer „Königsberg" wieder im Kieler Hafen ein. Am 20. Mai versammelt sich die Flotte um 7.45 Uhr bei Kiel-Feuerschiff. Von 9 Uhr vormittags ab wohnt der Reichs präsident den Fahrübungen der Flotte bei. Die Übungen wer den abgeschlossen mit einer Parade sämtlicher Secstreitlräfte vor dem Reichspräsidenten. Die Flotte läuft dann nach Kiel ein. Kreuzer „Königsberg" macht gegen 12.45 Uhr an der Scharnhorstbrücke fest. Um 13 Uhr nimmt der Reichspräsident am Mittagessen im Offizierheim Kiel-Wik teil. Auf dem Wege von dem Kreuzer „Königsberg" nach dem Offizierheim bilden die Landmarineteile Spalier. Der Reichspräsident verläßt Kiel um 14.58 Uhr. Gegen ven Anschluß an Preußen. Eine Stellungnahme des Landbundes Mecklenburg-Schwerin. Der Landbund Mecklenburg-Schwerin faßte eine Ent schließung, in der einmütig die Stellungnahme des Land bundes Mecklenburg-Strelitz zu der Strelitzer Anschlußfrage begrüßt und besonders den Mitgliedern aus dem Land Ratze burg für die Aktion zur Abwendung des Anschlusses von Strelitz an Preußen gedankt wird. Der Landbund Mecklen burg-Schwerin bekenne sich erneut als entschiedener Gegner jeder zentralistischen Reichsreform und jeder Aufsaugungs politik durch Preußen. Der Gesamworstand bitte die mecklen- burg-schwerinsche Staatsregierung, ihre Bemühungen zur Ver einigung der beiden Länder Mecklenburg fortzusetzen. Hugenverg schlagt preußische Neuwahlen vor. Für den November. Anläßlich der bevorstehenden Landtagswahlen in Olden burg sprach hier der deutschnationale Parteiführer Dr. Hugen berg über die Politik des Zentrums im Reicke und in Preußen, und fragt: „Was wurde aus der Hoffnung auf Zwiespalt wegen des Stahlhelm-Volksbegehrens? Was wurde aus dem Kampf des Zentrums gegen diese „unnötige Geldausgabe"?" Die Hauptausgube kommt erst beim Volksentscheid. Das Zen trum könnte sie uns ersparen. Einigen wir uns doch dahin, daß wir in Preußen im November wählen. Nach dieser Wahl werden wir dann alle klarer sehen. Aeusü-wales kann wieder nicht bezahlen. Die Bundesregierung springt nochmals ein. Im australischen Bundesparlament teilte der austra lische Premierminister Scullin mit, der Premierminister von Neusüdwales, Lang, habe ihn dahingehend benach richtigt, daß der Staat Neusüdwales nicht in der Lage sei, seine am Freitag in London und Newyork fälligen Zinszahlungen an private Anleihebesitzer zu zahlen. Neu südwales habe aber Vorbereitungen getroffen, um eine gleichfalls fällige Zinszahlung von 38 000 Pfund an die australische Staatsbank abzuführen. Er, Scullin, erkläre, daß die Bundesregierung die überseeischen Verpflichtungen von Neusüdwales am Freitag einlösen werde, wodurch sich der Betrag, den Neusüdwales der Bundesregierung für übernommene Zinszahlungen schulde, auf 1590 083 Pfund erhöhen würde. Wilsdruff, am 29. April 1931. Merkblatt für den 1. Mai. Sonnenaufgang 4^ l Mondaufgang 18" Sonnenuntergang 19^ > Monduntergang 4°' 1--7U Gründung der Universität Straßburg. Walpurgisnacht. „Die Hexen zu dem Brocken zich'n, Die Stoppel ist gelb, die Saat ist grün..." In Goethes „Faust" singt das der Chor der Heren, denn :s ist Walpurgisnacht, wo Hexen und dergleichen Teufelsweiber auf Besen oder Böcken nach den Bergen, namentlich den Blocks bergen, reiten, um mit ihrem Herrn und Meister, dem Teufel — „Herr Urian" heißt er bei den Goetheschen Hexen — Zu sammenkünfte zu haben. Wir sagen „Blocksbergen", weil man sich unter Blocksberg durchaus nicht einzig und allein den Brocken im Harzgebirge vorzustellen hat. Blocksberge gibt es vielmehr auch in Mecklenburg, in der Mark, in Ungarn usw., und aus allen diesen Bergen und Höhen finden sich in der Nacht, die dem 1. Mai, dem Tage der heiligen Walpurga, vor angehl, die Hexen und Zauberinnen ein, um sich durch wilde Tänze und ausgelassene Spiele zu ergötzen. Fast alle Hexenberge waren zur Zeit des germanischen Heidentums berühmte Opferstätten oder Gerichtsplätze (Salz oder Malberge), auf denen am 1. Mai Opferseste mit Tanz- und Trinkgelagen und Volksversammlungen gehalten wurden. Bet diesen Versammlungen waren auch Wahr- und Weissagerinnen zugegen, und diese blieben dann im Volksglauben als Hexen zurück. Das ist der Ursprung der Walpurgisnacht, in der alle Zaubermächte los sind, in der man Wasser in Wein verwandeln, durch Zaubersprüche dem Wachstum der Pflanzen wehren kann und dergleichen. Neben dieser „offiziellen" Wal purgisnacht gibt es aber noch acht unosfizielle: Walpurgis nächte heißen nämlich die neun Nächte vor dem 1. Mai, nur daß die letzte Nacht die geschilderte besondere Bedeutung er langt hat. Und nun noch ein Wort über die heilige Walpurga oder Walpurgis, die an den Hexentänzen der Walpurgisnacht natür lich ganz unschuldig ist. Walpurgis war im achten Jahrhundert mit ihren Brüdern Willibald und Wunntbald aus England nach Deutschland gekommen, um hier sür die Verbreitung des Christentumes zu wirken. Nach dem Tode Wunnibalds über nahm sie die Leitung des von diesem gegründeten Klosters Heidenheim bei Eichstätt. Ihre Gebeine, aus denen ein wun derbares heilkräftiges Ol floß, wurden um die Mitte des neunten Jahrhunderts nach Eichstätt gebracht, wo man ihr zu Ehren ein eigenes Kloster erbaute. Der Walpurga sind übri gens neben dem 1. Mai auch noch andere Kalendertage ge widmet, vor allem Erntetage. Und nun hindurch durch die wilde Walpurgisnacht und hinein in den schönen Mai, den sie einleitet' „Es lacht der Mai! Der Wald ist frei Von Eis und Reifgehänge . . .", wie bei dem bereits zitierten Altmeister Goethe ein Druide in einem „Die erste Walpurgisnacht" überschriebenen Gedichte singt. * Zur Beobachtung für Radfahrer. Der Radfahrverkehr au! den öffentlichen Straßen und Wegen hat in größerem Umfange wieder eingesetzt. Infolge nicht vorschriftsmäßigen Fahrens ver schiedener Radfahrer haben sich immer wieder verschiedentlich Unfälle zugetragen, die mehr oder weniger Folgen nach sich ge zogen haben. Am solche Unfälle zu vermeiden, ist besonders für jeden Radfahrer erforderlich, die vorgefchriebene rechte Fahrt richtung streng einzuhälten, bei Einbiegen in Nebenstraßen und bei Ueberholen von Personen usw. rechtzeitig Glockenzeichen ad- Mgeben. Vor allen Dingen ist das zu schnelle Fahren zu unter lassen. Zuwiderhandlungen werden unnachsichtlich geahndet. Der Homöopathische Verein hielt gestern abend in der Ton halle einen Vortragsabend ab. Der Vorsitzende, Käsereibesitzer Richter, begrüßte die Erschienenen und machte zunächst ver schiedene geschäftliche Mitteilungen. Demzufolge findet der 19. Verbandstag des Freien Verbandes für Homöopathie und Ge sundheitspflege, dem der hiesige Verein angehört, am 10. Mai in Herrndorf statt. Der Hauptpunkt der umfangreichen Tages ordnung bildet die Sterbekaffe, wegen der nicht weniger als 10 Anträge eingegangen sind. Der Verein wird durch Vorstands mitglieder und Delegierte vertreten. Weiter gab der Vorsitzende bekannt, daß der Sterbekassenbeitrag für das 2. Quartal 1.65, also 15 Pfg. weniger als im 1., beträgt und daß in Meißen eine Arbeitsgemeinschaft zwischen den beiden sächsischen homöo pathischen Verbänden geschaffen wurde. Anfchließend behandelte Heilkundiger Schubert das große Kapitel ,^Kinderkrank heiten". Er wies eingehend auf richtige Pflege, Haltung und Ernährung bin und mackte auf die verschiedensten meist leicht sinnig begangenen Fehler dabei aufmerksam. Von Krankheiten streifte er Nabelbruch, Schwämmchen, Zahnen, Leibschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Brechdurchfall, Bettnässen, Keuchhusten- Krämpfe, fpinale Kinderlähmung, Gehirnhautentzündung, eng lische Krankheit, Skrofulose u. a. und gab dazu notwendige Ver haltungsmaßregeln. Abschließend legte er den Müttern ans Herz, mehr Sorgfalt in Pflege, Behandlung und Erziehung den Mindern angedeihen zu lasten. Für feine Ausführungen dankte namens der Hörer Vorsitzender Richter. Rentenzahlungen. Die Invalidenrenten für Mai werden bei den Postanstalten bereits am 30. April gezahlt. Die sächsischen Kausmannsgehilfen marschieren auf. Nach dem die sächsische Industrie in Chemnitz, das Handwerk in Leip zig, die Beamten und Bauern in den verschiedensten Großstädten des Landes ihre Wünsche und Forderungen an Wirtschaft und Staat vorgetragen haben, ruft nunmehr -auch die Berufsgewerk schaft der deutschen Kaufmannsgehilfen, der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Berband, Gau Sachsen, der rund 48000 männliche sächsische Kaufmannsgehilfen erfaßt, seine Anhänger zu einer großen programmatischen Kundgebung nach Dresden am 9. und 10. Mai 1931 auf. Am 9. Mai findet der 29. ordent liche Gautag statt. Für den -Abend ist eine Festvorstellung im sächsischen Staatstheater mit „Wilhelm Teil" von Schiller vor gesehen. Am 10. Mai wird in breitester Oeffentlichkeit der 21- Sächsische Kaufmannsgehilfentag durchgefüh-rt. Folgende Vor träge werden gehalten: „Anser Kämpf um die Selbstverw-altunS in der Sozialpolitik", „Unser Kamps gegen die Vertrauenskrise in Wirtschaft und Staat, für eine wahrhafte Volksgemeinschaft". Das Schlußwort wird Herr Reichstagsabgeordneter Otto Thiel, Berlin, sprechen. Die Tagung wird voraussichtlich mehrere tau sende sächsische Kaufmannsgehilfen vereinigen. Die fächsifchen Ministerien, die maßgebendsten S-ozialbehörden usw. werde" durch prominente Mitglieder auf der Tagung vertreten sein. Schutz der Wcidcpsählc vor dem Faulen. Weidepfühle aus Holz schützt man vor zu schnellem Faulen einmal durch Einsetzen der Pfähle mit dem schwachen Ende nach unten — also entgegen der Wuchsrichtung, zum anderen kann man zum Schutz gegen Nässe von außen das gefährdete Pfahlstück mit Teer anstreichen oder es anbrennen. Ge fährdet ist eine Zone des Pfahles, die etwa bis 35 Zenti meter unter dem Erdboden beginnt und bis etwa 15 Zenti meter über den Erdboden reicht. Grumbach. Oeffen t l i che -Gemeinde verordne/ teusitzung. Am vergangenen Montag fand im Rathaus fitzungssa-al eine öffentliche Eemeindeverordnetensitzung statt. Anwesenheit sämtlicher Vertreter eröffnete Bürgermeister Um^ lauft um sieben Ahr die Sitzung. Einwände gegen Pie Tage"' ordnung wurden, -außer Anfügung eines weiteren Punktes: „N' Weisung von Wohnungssuchenden für die leergewordcne Wo nung bei der Witwe -Kuntze Nr. 80" nicht erhoben. Von vorläufigen Ablehnung bzw. Zurückstellung des Wegebau)^ schusses sür 1931/32 sowie dem Stande der Errverbslostg^ nahm man Kenntnis. Am 31. März 1931 waren in unst Gemeinde 34 männliche und 22 weibliche Anterstützungsempi der der „Alu" und 40 männliche und 4 weibliche der wsi wie 90 Zuschlagsempfänger, insgesamt -also 100 Erwero^, und außerdem noch 28 Wohlfahrtserwerbslose vorhanden. ter wurde von der bedeutenden Erhöhung der Bezirks rückwirkend auf das Jahr 1930/31, Kenntnis genommen- hc- Bezahlung dieser Umlage, welche nunmehr über 25 000 M ,^r- trägt, stehen der Gemeinde so gut wie keine Mittel ZN
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)