Suche löschen...
Wilsdruffer Tageblatt : 18.03.1931
- Erscheinungsdatum
- 1931-03-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193103185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19310318
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19310318
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1931
-
Monat
1931-03
- Tag 1931-03-18
-
Monat
1931-03
-
Jahr
1931
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 18.03.1931
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
sen Reichsfinanzminister dringend, die Maßnahme rückgängig zu machen. Was erhalten die Gemeinden? Nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern kann unter Vorbehalt der endgül tigen Regelung angenommen werden, daß im Rechnungsjahr 1931 auf den Gemeindeanteil als Anteil an der Einkommen steuer a) auf die Einheit des 9. Einkommensteuer-Rechnungsan- teils etwa 8 21 Reichspfenmg, b) auf den Kopf der Bevölkerung etwa 5,15 NM-, als Anteil an der Körperschaftssteuer auf die Einheit des 9. Körperschaftssteuer-Rechnungsanteils etwas 6,13 Reichspfenmg, als Anteil an der Umsatzsteuer auf die Einheit des 9. Einkommensteuer - Rechnungsteiles etwa 2,29 Reichs pfennig auf den Kopf der Bevölkerung etwa 1,43 RM. ent fallen werden. Rotlauf-Schutzimpfung. Nach einer Bekanntmachung der Anstalt für staatliche Schlachtviehversicherung Dresden vom 4. März 1931 hat der Verwaltungsausschuß dieser Anstalt be schlossen, auch in diesem Jahre den Schweinehaltern Verluste, die in der Zeit vom 1. Juni bis 31. Dezember 1931 bei Schwei nen durch Beanstandung des Fleisches wegen Rotlaufs oder Backsteinblattern (milde Form des Rotlaufs) eintreten, in der gesetzlich vorgesehenen Höhe zu entscheiden. Voraussetzung hier für ist daß die betreffenden Tiere im laufenden Jahre von einem approbierten Tierarzt zum Schutze gegen Rotlauf geimpft worden sind. Die Durchführung der Impfung dis zum 31. Mai 1931 kann nur gewährleistet werden, wenn die Schweine mög lichst frühzeitig beim Tierarzt zur Schutzimpfung angemeldet werden. Es wird daher empfohlen, bis spätestens 1- April 1931 anzumelden. Näheres ist bei den Gesundheitsbehörden zu er fahren. Verbot politischer Agitation bei der Reichsbahn. Die Reichs bahn ° Hauptversammlung gibt folgendes bekannt: „Politische Agitation kann bei der Reichsbahn im Dienst nicht geduldet wer den Den einzelnen Beamten, Angestellten und Arbeitern ist es demnach auch untersagt, parteipolitische Zeitschriften, Tageszei- tungen und Flugblätter, sei es auch nur in beschränktem Kreise, im Dienst zu verteilen oder umlaufen zu lassen, selbst wenn da bei amtliche Einrichtungen nicht benutzt werden. Der amtliche Umlauf von Tageszeitungen usw. wird hierdurch jedoch nicht be rührt- Braunsdorf. Unser Bürgermeister ist tot! Das war die traurige Kunde, die gestern in den zeitigen Nachmit- taqsstunden durch den Ort eilte. 26 Jahre hat er der Gemeinde Braunsdorf als erfolgreicher und pflichtgetreuer Beamter vor gestanden. Wie einem treusorgenden Vater seine Kinder, so lagen ihm die Geschicke seiner Gemeinde bis zum letzten Atem zuge am Herzen. Auch über das Grab hinaus wird Bürgermstr. Krumbiegel in unserer Gemeinde unvergeßlich bleiben. Er ruhe in Frieden! Braunsdorf. Jubiläum.) Der Iugendverein Einigkeit feierte am Sonntag im Gasthof zur Sonne das 86jährige Stif tungsfest. Der Saal war anläßlich dieser Feier prächtig ge schmückt worden. Mehr wie 1000 Stück Rosen fanden dabei Ver- ner Sprache Geieg b^ beherzigt, zu appellieren. Am Schluffe ^^^^er"ein^Hoch auf das weitere Blühen und Gedeihen des ^^ins aus, in das alle Anwesenden mit einstimmten. Fröh- "cke Tanzweiscn der neuen Kapelle hielt die Teilnehmer der gut besuchten Veranstaltung bis zum Eintritt der Polizeistunde zu sammen. Nöhrsdorj. NDSAP. Auf Veranlassung der Ortsgruppe Scharfenberg sprach am gestrigen Dienstag der Pg. Gutspächter Körner-Piskowitz im Gasthof „Deutsches Haus" über das The- ma: „Der Kampf Um Brot und Heimat". Seine Ausführungen deckten sich mit denen, die er am 4. März in Wilsdruff machte und über die wir ausführlich berichtet haben. Gar wuchtig wirk ten Körners letzte Schlußsätze: Tretet ein in die Kampffront der S.-A. oder als Parteimitglieder. Ohne Bekennermut und Opfer- steudigkeit geht es heute in einem so verworrenen Staate nicht mehr ab. Helft ein drittes Reich, ein nationales freies Deutsch land wieder erreichten. — Der interessante Vortrag aus beru fenem Munde wurde mit gespanntem Intereste und Beifall ent gegengenommen. Eine kurze Aussprache schloß sich an. Naustadt-Scharfenberg. Die Feier des 40jährigen Stif- mngsfestes des Deutschen Turnvereins Scharfenberg im Elb aasthose am letzten Sonnabend war für die Veranstalter ein «roher Erfolg Im festlich geschmückten Saale war eine froh- «estimmte Menschenschar versammelt. Die turnerischen und ge fänglichen Darbietungen ernteten stürmischen Beifall., 35 D- Turnersänger boten recht saubere Turnerlieder verschiedenster Art in vierstimmigem Satze; eine ebenso große Anzahl Turner und Turnerinnen zeigten in Freiübungen, im Geräteturnen und wiegenden Tänzen beste Leistungen, die in Ansprachen des Ober- turnwartes, des Borsitzenden und eines Vertreters vom Mittel elbe Dresdner Gau gebührend gewürdigt wurden. Ein flotter Tanz, der bis nach Mitternacht alle zusammenhielt, schloß sich der Vortragsfolge an. Gut Heil! Naustadt. Der Lichtbildervortrag des Lehrers F. Leonhardt über die Besteigung des Großvenedigers in den Ostalpen hatte am Freitag abend so viele Eltern des hiesigen Schulbezirks zu- sammengebracht, daß der Saal im Gasthof stark besetzt war. Der Vortrag wurde ^"„Mehrstimmigen Gesängen des Schul chores umrahmt. Tie Gesänge wie der Vortrag sprachen so an, daß am Schluß starker Beifall einletzte. Mohorn. Von den Kirchgemeindevertreter - Ergänzungs wahlen Sonntag Latäre die ausscheidenden Herren Bürgermeister Kropf und die Gutsbesitzer Eduard Schroth und Walter Hempel wiedergewahtt. Mohorn-Grund. V o n d er A u t o h a l t e st el l e. Die Bedarfshaltestelle am Gründer Weg dje Sommer und Winter von Ortseinwohnern täglich ausgesucht wird, um die Kraftpvst »ach Wilsdrusf—Dresden ZU benutzen liegt an der Straßen- kuwe für die Einsteigenden nicht gerade günstig. Bei Regen und Schnee ist der Boden dort l? ^mußig u^ haß bie Mitfahrenden sich hier Kleider und Schuhe derartig be- oft Lust genommen wird zu reisen. Dem Uebel wäre recht leicht abzuhelfcn, wenn der Halteplatz Kopf- pstaster oder festen Boden erhielte- Mohorn. Schulentlassung, abgehenden Be- rufsschülerinnen werden am Tvnnerstag w'ttags 1 Uhr in der Dchule Mohorn, die Berufsschüler am Freitag - Uhr m der Schule zu Grund entlasten. Die Entlastung der Volksschuler beider Schulen ist auf Sonnabend früh 9 Äh* sestgelegt. * «mn Kirchennachrichten Wilsdrusf. Donnerstag Bibelstunde. . Bereinskalcnder. Mittwoch Probe mit Orchester. 18. März Vortrag in Grumbach. Vortm" y ' ^"dwirtichastlicher Schülerinnen. 19. März Naturheilverein. 20. März Vortrag im „Fvrsthaus". Reitverein Oberwartha. 21. März Film- und Ballabend. Bezirlsobstbau-Verein. 24. und 25. März Obstbaukursus. Verein für Handel und Gewerbe. 24. März Jahreshaupt versammlung. Wetterbericht. Keine wesentliche Aenderung des Witterungscharakters, doch Tagestemperaturen bei südöstlichen bis südlichen Winden etwas höher als bisher. Sachfen unä Nachbarfchslt Politik und Wirtschaft. Tagung der Landwirtschaftskammer. In der zehntenVollversammlung der Landwirtschafts kammer für den Freistaat Sachsen führte nach begrüßen den Worten der Präsident Vogelsang aus, die Lage des Berufs sei noch nie so ernst gewesen wie in der Gegenwart. Der Boung-Plan sei das Todesurteil der deutschen Wirt schaft. Eine nationale Wirtschaftspolitik entspreche dem Wesen der deutschen Landwirtschaft. Wenn die Landwirt- schastskammer auch bemüht sei, abseits von jeder Politik ihre wirtschaftlich-technischen Aufgaben zu erfüllen, so werde hierdurch die Tatsache nicht berührt, das; in der weiteren Entwicklung der deutschen Dinge immer das po litische Moment, niemals aber das wirtschaftliche, im Vordergrund stehen müsse. Doch sollten wir uns endlich daran gewöhnen, rein wirtschaftliche Dinge nicht durch die politische Brille zu betrachten. Keine noch so gut durch dachte Wirtschaftspolitik sei in der Lage, den Teil der Wirtschaftskrise zu beheben, der auf das Versailler Diktat und auf die Reparationszahlung zurückzusühren ist. Der Redner streifte dann kurz alle die Ausgaben, mit deren Lösung die Landwirlschaftskammer sich bemüht habe: Zoll gesetzgebung, Pflanzenbau und Saatzucht, Tierzucht, Ve terinärwesen, Absatzförderung, Landeskultur mit Grün- landwirlschaft, Bauwesen usw., und schloß seine Ausfüh rungen mit der Aufforderung an die Landwirtschaft, auch in Zukunft mitzuhelfen und mitzuwirken. Er teilte ferne» mil, daß die Kammer die Beiträge um 2 Psg. je 100 Mark Einheitswert gesenkt habe und auch weiterhin ernstlich bemüht sein werde, Sparmaßnahmen durchzusühren. Die Organisation der Milchverwertung in Sachfen. Dresden, 17. März. Seit längerer Zeit versucht die Landwirtschaftskammer, mehr Ordnung als bisher auf dem Milchmarkt in Sachsen zu schaffen und die Verwertung der ver hältnismäßig sehr großen sächsischen Milcherzeugung in geord nete Bahnen zu lenken: sie forscht nach Maßnahmen, um die Milch möglichst auf dem kürzesten Weg dorthin zu leiten, wo sie unter den gegebenen wirtschaftlichen Verhältnissen und Gesichts punkten jeweils am besten zu verwerten ist. Zur Lösung dieser nur ganz kurz angedeuteten Aufgaben soll die in Angriff genom mene Organisation der Milcherzeuger dienen. Am 1. Dezember 1930 wurde zu diesem Zweck der „Landesverein Sächsischer Milcherzeuger" gegründet. Am Mittel für die Schaffung dieser Absatzorganisationen zu erhalten, war seinerzeit beschlosten wor den, je Milchkuh eine Sonderumlage von 3 Mark zu erheben. Ein Antrag aus landwirtschaftlichen Kreisen forderte, diese be reits beschlossene und ausgeschriebene Sonderumlage, von der zunächst eine Mark eingehoben werden sollte, aufzuheben. Ueber diesen Antrag entspann sich eine lebhafte Aussprache; von der einen Seite wurde darauf hingewiesen, daß es vielen Land wirten schwer falle, auch nur diese eine Mark zu zahlen, von anderer Seite wurde betont, daß, wenn man schon eine Absatz organisation aufziehen wolle, dies auch mit notwendigen Mitteln tu» müsse. In namentlicher Abstimmung wurde der Antrag auf Aufhebung der Sonderumlage mit 32 gegen 16 Stimmen abge- lehnt. — Dagegen wurde einstimmig beschlosten, die Staaksre- gierung zu ersuchen, Mittel zur Verfügung zu stellen, für die Unterstützung her Abteilung Veterinärwesen. — Ebenfalls ein stimmig beschloß die Kammer, die Staatsregierung zu ersuchen, auf sofortige Verabschiedung des Entwurfs eines Schlachtvieh versicherungsgesetzes durch den Landtag hinzuwirken unter Be rücksichtigung der von der Kammer geäußerten Wünsche auf Herabminderung der Beiträge; ferner eine Herabsetzung der Fleischbeschaugebühren herbeizuführen und eine Uebergangsge- bühr für nach Sachsen eingeführtes Fleisch festzusetzen. Nachdem der Rechenschaftsbericht für 1929 erledigt war, gab Direktor Dr. Schöne einige Erläuterungen zu dem Haushaltplan für 1931, der mit 3 068 288 RM. in Einnahme und Ausgabe ab- schließt; der Berichterstatter betonte, daß erhebliche Abstriche vorgenvmmen werden mußten. Nach kürzer Aussprache wurde der vorliegende Haushaltplan genehmigt. Auch der Tätigkeits bericht, der gedruckt vorlag, fand die Billigung der Kammer mitglieder. * Dresden. Von einem To,r erschlagen. Aus der Stübelallee war ein Kraftwagen gegen ein Tor ge fahren. Als später ein vierjähriger Knabe aus dein äm Tor befindlichen Briefkasten Zeilungen heransnehmen wollte, brach das Tor plötzlich um und begrub das Kind unter sich. Schwer verletzt starb es im Krankenhaus. Naundorf bei Freiberg. Vo m Rittergut. Das dem verstorbenen Rittergutsbesitzer Löffel gehörende Rittergut kam vorige Woche zur Zwangsversteigerung. Es wurde von der Wit we Löffel für 182 000 Mark erworben. Die verkauften Felder satten nach Verfügung der Hypothekengläubiger zum Rittergut zurück. Sebnitz. Einbrecherbande gefaßt. In den letzten Monaten sind hier verschiedene Einbruchsdiebstähle verübt worden, ohne daß es gelungen war, den Tätern auf die Spur zu kommen. Nunmehr ist es gelungen, vier meist vorbestrafte junge Burschen festzunehmen, auf deren Konto sämtliche Einbruchsdiebstähle zu setzen sind. Löbau. Rollende B a u m st ä in m e. Als der 22- jährige Kurt Jenke in einem Gehölz bei Lawalde an einem init Baumstämmen beladenen Holzabsuhrwagen vorbei kam, rissen plötzlich die Halleketten und ie Ladung kam ins Rollen. Jenke wurde von einein Baumstamm zu Boden geworfen und erlitt schwere Verletzunaen. Dahlen, Sachsen. W a s s e r l e i t u n g s b a u p r o - j e k t. Zurzeit finden seilens des SwLtrates Beratun gen über den Pau eurer Wasserleitung für die Stadt Dah len statt. Der Hauptgrund dieser Maßnahme ist, den zah- reichen Arbeitslosen in Dahlen Arbeit zu schaffen. Colditz. Scheunenbra n d. In Lastau brannte eine Scheune nieder. Vier landwirtschaftliche Maschinen und mehrere Zentner Heu sind mit verbrannt. Brandstiftung wird vermutet. Die Scheune sollte zu Wohnzwecken umge baut werden. Öderan. Notlandeplatz. Die Bemühungen des hiesigen Vereins für Luftfahrt, zur Beschaffung eines Not landeplatzes sind von Erfolg gewesen. Auf dem Buchberg werden die Verkehrsflugzeuge der Linien Chemnitz—Dres den und Prag—Leipzig—Essen sowie die ständig im Wachsen begriffene Zahl von Privat-, Sport- und Ver eins-Flugzeugen ein Stück Gelände vorfinden, auf dem jede Maschine gefahrlos landen kann. Zwickau. Aller schützt vor Torheit nicht. Hier wurde ein 79jähriger Invalid fcstswnommen, der sich wiederholt an lo und II Jahre alten Schulmädchen un sittlich vergangen hat. Der alte Sünder wurde der Staats anwaltschaft zuaesührt. Olsnitz i. V. Tragisch geendet. Der Leder fabrikant Wetzstein war in seinem Grundstück mit seinem Personenauto beschäftigt, als dasselbe plötzlich in Brand geriet, wodurch sich W. Brandwunden am Bein und im Gesicht zuzog. Verstört eilte der Fabrikant in das Fabrik gebäude und berichtete einem seiner Arbeiter das Vor- gefallene, um darauf zunächst unauffindbar zu verschwin den. Rach längerem Suchen fand ihn der Arbeiter im unterirdisch geführten Gerbersbach, wo er in leblosem Zu stande mit dem Kopf außerhalb der Bachrinne lag. Man nimmt an, daß der schwerkriegsbeschädigte Mann infolge der Erregung über das Vorkommnis oder infolge der Schmerzen in den Bach gestürzt und in dem eiskalten Wasser einem Herzschlaa erleaen ist. Meerane. Im Neve l. Aus der Hohen Straße hatte infolge starker Nebelbildung ein Lastzug aus Hannover seine Fahrt unterbrochen. Von Gößnitz her in Richtung Guteborn kam mit seinem Motorrad der Fleischergehilfe Beierlein, der vorschriftsmäßig rechts fuhr und den eben falls auf der rechten Seite haltenden Lastzug vermutlich erst im letzten Augenblick zu Gesicht bekam, so daß er mit voller Wucht auf den Anhänger des Lastzuges aufsuhr, vom Rad stürzte und besinnungslos liegenblieb. Der Last zug war hell erleuchtet, und auch der Anhänger hatte Schlußlicht. Der Verunglückte wurde mit schweren Kopf wunden dein Krankcnbaus zuacfübrt. Borna (Bez. Leipzig». Anfgesundene Kindes leiche. Die Leiche des viereinhalb Jahre alten Kindes des Bergmanns Seifert, Großzössen, das im November 1930 in die Pleiße gefallen und vom Hochwasser abge trieben worden war, konnte jetzt endlich geborgen werden. * Aus dem Landtage. Aufnahme der Etatberatungen. Der Haushaltausschuß des Sächsischen Landtagen trat in die Etatberatungen ein. Hierzu gab ein Vertrete» des Finanzministeriums die Erklärung ab, daß die Re gierung aus den bekannten Gründen größten Loen auf einen balancierenden Etat lege. Unumgängliche Änderun gen müßten in sich einen Ausgleich finden, so daß der End betrag unberührt bleibe. Zur Beratung stand das Kapitel „StaatSthcater", zu dem Ministerialrat Dr. Reuter einen Überblick bot und die zur Hebung der Geschäftslage ge- troffenenen Maßnahmen bespracht Die Gesamtausgaben für beide Staatstheater betragen 5 780 100 Mark. Gegenüber dein Vorjahre ist eine Ausgabensenkung von annäbernd einer halben Million vorgesehen. Der Bericht erstatter, Abg. Siegert (DN.), übte in mehrfacher Bezie hung scharfe Kritik. Generalmusikdirektor Busch sei der höchst besoldete Beamte im ganzen Freistaat Sachsen; hinzu kämen noch die Ertragnisse aus seiner auswärtigen Tätigkeit. Das zu starke Ausländertum, namentlich in der Oper, sei zu bemängeln. Der Generalintendant sei ent behrlich, nötig sei straffes und klares Regiment. Vom Schauspiel behauptete der Berichterstatter eine Zurückdrän- gung deutscher Künstler und machte hierfür den Dramatur gen verantwortlich. Generalintendant Neucker erklärte, daß die Kritik des Landtags stets Beachtung fände. Da zu diesem Etat noch sehr viel Material vorgelegt wurde, beschloß der Ausschuß Abbruch der Beratungen und Fortsetzung am 25. März, auch die Beratungen über den Etat für Kunstzwecke wur den vertagt. Die Tagesordnung der nächsten Sitzung. Aus der Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag stehen u. a. folgende Punkte: Zweite Beratnng der Not verordnung üver die Änderung des Wohlfahrtspflege gesetzes und des Gesetzes über die Vcrwaltungsrechts- Pslege, Beratung eines kommunistischen Antrages wegen Aushebung der Gelränkesteuer, Beratung eines deutsch- nationalen Antrages wegen Befreiung des sogen. „Haus- trnnks" von der Gemeindevierstener, zweite Beratnng üver den Geschäftsbericht der Landcsbrandversicherungs- anstall, erste Beratung üver den Entwurf eines Gesetzes über die Grundsteuer aus das Rechnungsjahr 1931. Aus sächsischen lHemeuwepaNamenten. Bald wie im Reichstag. Lichtentanne. Der Gemeindeverordnetensitzung blieben die Mitglieder der sozialdemokratischen Fraktion fern. Sie machen ihr Wiedererscheinen davon abhängig, daß ein kommunistischer Gemeindevcrordncter Beleidigungen gegen die SPD.-Vertreter zurücknimmt. Die öffentliche Sitzung wurde in Anwesenheit der Bürgerlichen und der Kommunisten dnrchgefiihrt. Por Eintritt in die Gcheim- sitzung machte jedoch die KPD. das Haus beschlußunfähig. Sachsens Klage vor dem Reichsbahngericht vertagt. Der Verhandlungstermin der Klage Sachsens vor dem Reichsbahngericht mußte bis nach Ostern vertagt werden, da der als Beisitzer bestimmte Staatssekretär a. D. Dr. von Simson wegen seiner Teilnahme an den Pariser Beratungen des Europäischen Studienausschnsses am Er scheinen verhindert ist. Der Termin wurde daher mit Zustimmung der Parteien aus den 14. April verlegt. Wieder eine Bluttat in Plauen. Ein Greis schlägt seine Frau nieder. Im Hause Dürerstraße 1 hat der 63 Jahre alte Hand arbeiter Gerber seine von ihin getrennt lebende Ehefrau ausgesucht, um sie zu bestimmen, wieder mit ihm zusam menzuleben. Als die Fran dies ablehnte, griff Gerber zu einem Flcischcrhackmcsscr mit dem er seiner Frau einen kräftigen Schlag an den Hals versetzte. Nach Ausführung Ver Tat flüchtete Gerver. Seine Ehefrau ist 62 Jahre alt und seit 28 Jahren mit ihm verheiratet. Er hat sie öfters mißhandelt, weshalv sie ihn verließ und zn einer vekannlen Familie zoa. Die Frau wurde schwerverletzt nach dem Krankenhaus gebracht. Der Grund zur Tat scheint Eifersucht (!) zu sem.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)